”Ein neuer Anfang” 04
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Das zusammen Ausräumen dauerte nicht lange, denn Elias hatte nur wenig ... aber es war angenehm, da sie sich unterhielten, und der Blonde fühlte hin und wieder, wie Pearl ihn berührte. Daß der ihn sehr mochte und verliebt war, ahnte er schon ... aber er selbst würde noch etwas Zeit brauchen. Auch wenn Elias die Nähe von Pearl schon jetzt sehr gern hatte. „So, jetzt haben wir soweit alles, und hier in der Küche ist noch so viel Platz.“ Er hatte ja seine wenigen Lebensmittel mitgebracht, und das waren eigentlich viele Nudeln und dazu Soße aus einer Dose, denn Kochen war wirklich nicht seins.
"Aber noch viel zu wenig - du kannst nicht nur von Nudeln und Soße leben, Elias. Wenn du möchtest, kann ich nachher etwas für dich kochen ? Ich koche ja schon für mich und es ist kein Problem, einfach mehr davon zu machen." Natürlich wußte auch Pearl, daß Elias nicht ebenfalls sofort in ihn verliebt war ... doch er hoffte, daß er sich so vielleicht ein weiter vorwagen konnte. "Also nach dem Gespräch mit Noir."
„Ich kann nicht kochen, und das war sehr einfach und hat gut geschmeckt. Ei braten und ein wenig kann ich auch, aber bestimmte Sachen, da hab ich kein Talent.“ Elias rieb sich verlegen am Nacken und war leicht rot auf den Wangen. „Du mußt aber nicht immer für mich kochen. Ich bin aber sehr dankbar für das Angebot, und werde es ganz bestimmt genießen.“
Nun war es an Pearl, leicht zu erröten - doch er strahlte auch und nickte eifrig. "Dann freue ich mich umso mehr, Elias. Komm, ich bringe dich in Noirs Büro ... es ist direkt unter den Wohnungen, aber noch über den Kundenzimmern. Eigentlich ist es hier sehr einfach aufgebaut: In der Tiefgarage ist der Empfang, das Erdgeschoß ist eine Lagerkammer und von außen nicht einsehbar - und im ersten Stock ist dann der große Aufenthaltsaum, in dem wir Hosts und die übrigen Bodyguards rumhängen, wenn wir keine Kunden haben. Darüber sind die Zimmer für die Kunden, dann im Stockwerk darüber das Büro Noirs, das Büro von unserem Anwalt und die kleine Klinik Williams. Dann kommen das Schwimmbad und der Fitneßbereich, darüber sind unsere Wohnungen und ganz oben in den beiden Penthäusern wohnen einerseits Red und Morris, und dann natürlich Noir und sein Gefährte Pater Dominic."
Elias hörte genau zu und hob erst bei den letzten Worten eine Braue. „Ein Pater ? Also ein Richtiger ?“ Das erstaunte ihn wirklich und es war kurz Zeit, da sie auf den Aufzug warteten, denn sie waren schon auf dem Weg zum Büro von Noir.
"Ja, ein richtiger Pater. Pater Dominic und Noir kennen sich schon, seit sie Kinder waren und am Ende der Highschool waren sie sogar ein Paar - doch dann mußte der Pater ein Pater werden, damit seine Schwester ihren Kerl heiraten konnte, dessen Familie ist etwas schräg. Jedenfalls haben die beiden sich ewig nicht gesehen und dann kommt raus, daß der Pater hier in der Nähe eine Gemeinde hat und der Gefährte eines unserer Hosts bei ihm immer beichtet. Der Pater kam dann mal mit und dann sah er Noir, und der Rest ist Geschichte. Aber bitte sage nichts weiter, ja ? Ihre Liebe muß geheim bleiben, also darf nichts hier aus dem Haus raus." Das war Pearl wichtig und das sah man ihm an - so wie man ihm auch deutlich ansah, wie sehr er sich für die beiden freute, daß sie endlich wieder zusammensein konnten.
„Keine Sorge, ich werde es ganz bestimmt für mich behalten.“ Elias würde nichts erzählen ... denn im Moment hatte er ja auch ein Geheimnis und er würde es nachher auch lüften, damit ihm Pearl vertrauen konnte. „Später erzähle ich dir etwas Geheimes.“ Er sagte es leise, als sie nun in den Aufzug traten und Pearl den Knopf drückte, damit sie zu dem Büro von Noir fahren konnten.
"Hm ? Das mußt du nicht, wenn du nicht willst ... ich bin nicht so neugierig wie einige der anderen Hosts, sie meinen es aber niemals böse." Daß ihm Elias etwas anvertrauen wollte, ließ die Schmetterlinge im Bauch Pearls wieder aufflattern ... doch dann kamen sie auch schon an und er stieg aus, ging zum Büro Noirs vor und klopfte kurz, ehe er eintrat und leise lachend in die offenen Arme seines Ziehvaters lief. Der schlanke Host brauchte die Nähe zu vertrauten und liebevollen Menschen ... und das wußten auch die anderen Hosts, die ihn immer wieder knuddelten oder einfach nur hielten. Noir hingegen lächelte sanft und drückte ihn an sich, ehe er die Rechte löste und die Hand von Elias schüttelte. "Nachher könnt ihr beide noch shoppen, ja ? Du brauchst noch einiges, Elias ... und keine Widerrede, das geht aufs Haus. Gerade die Arbeitskleidung und die notwendigen Sachen brauchst du nicht selbst finanzieren - das ist hier Standard, du kannst ruhig die anderen Bodyguards fragen."
„Uhm, ja - für die Arbeitskleidung, das verstehe ich natürlich. Aber die andere hole ich mir dann, wenn ich das erste Gehalt bekommen habe, wenn das okay ist ?“ Elias setzte sich nun, denn auch Noir setzte sich und Pearl ebenso. Elias hatte aber auch seine Verträge mit und legte sie auf den Tisch. „Alles unterschrieben - ich glaube, das ist der beste Vertrag meines Lebens.“
Das ließ den älteren Hostclubbesitzer wieder leise schmunzeln und er nahm seinen Füller, um nun seinerseits die Verträge zu unterschreiben und zwei der Originale für sich in einer Folie in die Ablage zu legen, ehe er die anderen beiden Originale für Elias ebenfalls in eine Folie steckte und sie ihm zuschob. "Ja, die Verträge sind erste Klasse - unser Anwalt hat wirklich alles bedacht. Ich war selbst einmal Host und ich weiß, worauf man achten muß ... außerdem bin ich der Meinung, daß Verträge fair sein müssen. Und keine Widerrede, ja ? Gönne dir einmal etwas, das auch etwas mehr kostet - ich sehe dir an, daß du bescheiden geworden bist, und ich bewundere das sehr."
Elias nickte auf die Worte, denn es stimmte. „Ja, sehr bescheiden. Aber es tat mir gut, daß ich endlich mich selbst finden konnte. Und ich werde gehorchen, denn ich brauche langsam eine Winterjacke und Stiefel. Zuvor mußte ich meine Arbeitskleidung selber bezahlen.“ Elias erzählte sacht und man sah ihm an, daß er wirklich zufrieden mit seinem Leben war.
"Gut. Pearl, nimm den normalen Wagen und die Geschäftskarte, du weißt ja, wohin du mußt ... und wenn ihr fertig seit, bring mir die Karte einfach wieder." Der schlanke Host nickte nur und nahm die Kreditkarte entgegen, verabschiedete sich noch mit einem sanften Kuß auf Noirs Wange und zog Elias dann einfach mit sich nach draußen. "Komm, holen wir noch unsere Jacken, ja ? Je eher wir losfahren, desto eher sind wir wieder da, und du kannst dich mit den anderen Bodyguards unterhalten und sie kennenlernen. Und uns Hosts natürlich auch ... du mußt zwar erst Morgen anfangen, aber so ist mehr Zeit. Und äh ... was meinte Noir eigentlich gerade ? Ich verstand es nicht ganz ..."
Elias lächelte und neigte sich zu Pearl, um sanft zu antworten. „Das ist mein Geheimnis, möchtest du es jetzt wissen ? Ich hatte ja gesagt, ich erzähle es dir.“ Nach den Worten lächelte er sacht - er war deutlich entspannt, denn jetzt war alles sicher, und hier würde sein Geheimnis sicher nichts aufwühlen.
Inzwischen waren sie an ihrem Stockwerk angekommen und Pearl stieg aus, wartete, bis Elias seine Wohnungstüre aufgeschlossen hatte und zögerte, ehe er scheu lächelnd antwortete. "Wenn du willst ? Aber du mußt nicht, wenn es lieber geheim bleiben sollte ..." Sicherlich freute es den schlanken Host, daß ihm Elias so vertraute ... doch er wollte nicht, daß er sich ihm verpflichtet fühlte.
„Kennst du die Serie ‚Kid Detektiv’? Der blonde Hauptjunge DJ, das war ich - Elias Arid war mein Schauspielername. Und zwei, drei Filme hatte ich nach der Serie noch mitgedreht.“ Er war gespannt, ob Pearl die Serie und die Filme kannte, und war ebenso gespannt auf dessen Reaktion.
Zuerst runzelte der Schlankere sacht die Stirn und kam näher, hob seine Rechte und koste sanft mit den Fingerspitzen über den weichen, kurzen Bart des Blonden, während er ihn betrachtete. Dann entspannten sich Pearls Züge jedoch, als er es erkannte und seine Augen weiteten sich verwundert. "Das ... das bist du ? Ja, die Ähnlichkeit ist verblüffend. Aber mit dem Bart und deinem Lächeln habe ich dich überhaupt nicht erkannt ... auf den Fotos der Klatschpresse und auch in deinen Rollen warst du immer so arrogant und kalt, und ohne Bart. Ist es schlimm wenn ich sage, daß du mir so viel, viel lieber bist ?"
Elias hatte sich berühren lassen, und seine Hand berührte nun die von Pearl. „Nein, das ist nicht schlimm ... denn so bin ich mir auch lieber als zuvor. Zuerst hatten mich meine Eltern in der Hand und als ich mich löste, kam ich an einen miesen Manager der meinte, daß ich auf die Art am Besten überall ankomme. Alles war falsch, und erst nach meinem Unfall vor einigen Monaten drehte sich alles.“ Der Blonde erzählte sacht und lächelte wieder. „Ich hatte meinen Kiefer gebrochen, ich denke, das war auch noch in der Presse. Aber nicht, daß mein Manager mit meinem ganzen Geld abhaute, und ich komplett pleite war. Auch meine Eltern wollten mich auf ihre eigene Art wieder einfangen, aber das lehnte ich ab. Jetzt konnte ich endlich machen was ich wollte, und das einfache Leben fühlte sich viel besser an, als mein ganzes Leben zuvor.“
Im ersten Moment konnte Pearl nichts sagen, da es sich so gut anfühlte, daß Elias ihn berührte ... doch dann hörte er aufmerksam zu und nickte sacht, ehe er näherkam und sich leicht an ihn heranschmiegte, auch wenn er ihn immer noch ansah und ein wenig ernster wurde. "Das ist grausam ... und dein Kieferbruch war das Letzte, das man hörte. Wir Hosts lesen immer wieder in den Klatschspalten, da manche Kunden sich wünschen, daß wir uns wie einige Schauspieler benehmen oder so aussehen ... natürlich rätselten viele Leute darüber, wieso du einfach so verschwunden bist, und Niemand mehr etwas von dir hörte. Aber ich bin froh darum und ich denke, alle hier werden froh um dich sein - du bist ein guter Mensch und ein toller Bodyguard, und wenn du das lieber machst als die Schauspielerei, dann ist es doch gut ? Und du mußt es den Anderen nicht sagen, wenn du nicht mußt ... auch Noir hat es nicht getan, und respektiert Privatsphäre sehr."
„Ich denke, so nach und nach werden es alle erfahren. Aber daß du es weißt, war mir irgendwie wichtig, und Noir weiß es grob von mir. Und ja, ich denke das ist wirklich das, was als Arbeit wirklich gut für mich ist, denn ich fühle mich sehr wohl ... und jetzt laß uns losgehen. Ich glaube, wir werden ein wenig Zeit brauchen.“ Elias lächelte nun wieder und nahm seine Jacke auf, damit sie noch zu Pearl rübergehen konnten und er sich einen Mantel holte.
Als der Größere sich von ihm löste, nickte Pearl sacht und holte aus seiner Wohnung einen warmen Mantel und Handschuhe, schlüpfte in seine warmen Stiefel und nahm noch einen anderen Hut, um ihn sich aufzusetzen. Dann fuhren sie runter und Pearl lachte leise, als ihm Gold schon den Autoschlüssel gab und ging mit Elias zu dem einfachen Wagen, den sie immer für solche Einkäufe nahmen, gab den Schlüssel dem größeren Blonden und setzte sich auf den Beifahrersitz. Sie würden wirklich ein wenig für die Einkäufe brauchen - aber sie würden sicherlich noch früh genug zurückkommen, damit der schlanke Host ihnen etwas gutes zu essen kochen konnte.
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Sie waren den Nachmittag gut vier Stunden unterwegs und saßen jetzt zusammen in einem Cafe, und Elias nippte genießend an einem großen Milchkaffee. „Du kannst gar nicht von mir wegsehen, seit ich meine Haare und meinen Bart etwas in Form gebracht habe.“ bemerkte er jetzt wieder und lächelte, denn die Zeit beim Einkaufen war erstaunlich entspannend gewesen. Mehr als mit den Weibern, mit denen er früher unterwegs war ... und Pearl war ruhig gewesen und sie hatten sich ruhig unterhalten, und ganz gelassen die wichtigste Kleidung besorgt. Elias hatte sich auch die Haare schneiden und seinen Bart etwas pflegen lassen und jetzt wußte er auch besser, wie er sich darum kümmern konnte, denn bleiben sollte er auf jeden Fall.
Die Bemerkung ließ den schlankeren Host wieder erröten und er verkroch sich schon fast in dem Cappucchino, den er trank ... doch dann nickte er sacht und antwortete nach einem kurzen Zögern. "Weil du so noch viel besser aussiehst, Elias. Du hast vorher schon gut ausgesehen, aber jetzt ..." Auch Pearl hatte das Einkaufen sehr genossen - vor allem, als Elias die Schutzkleidung in dem Spezialgeschäft anprobierte, das ausschließlich Bodyguards und Türsteher einkleidete. Doch auch das Aussuchen von einfachen Jeans, Shirts, Pullovern, Socken und Unterhosen, und natürlich einer warmen Winterjacke mit Handschuhen war schön gewesen ... denn der große Blonde war nicht eitel und mußte auch nicht hunderte von Outfits anprobieren, sondern suchte sich sofort aus, was er brauchte. "Achja, wir sollten dir noch warme Winterstiefel besorgen ... angeblich soll es in den nächsten Tagen schneien."
„Schnee ? Da freue ich mich drauf - in Hollywood gab es keinen, und ich reiste im Winter so gut wie nie weg. Da kannst du mir jetzt ganz sicher noch helfen, daß ich die richtigen Stiefel finde.“ Elias freute sich auf den Winter, und das sah man ihm auch wirklich an.
"Hier im Einkaufscenter ist ein sehr guter Laden ... sie haben gute Schuhe, die nicht viel kosten und gute Qualität haben. Viele meiner Freunde kaufen dort, und ich auch, da sie auch Männerschuhe in meiner Größe haben." Gerade das war für Pearl immer wieder ein Problem - denn da er nicht sehr groß war, besaß er auch eine für Männer sehr kleine Schuhgröße, und viele Läden führten gar keine Schuhe in seiner Größe.
„Dann gehen wir dahin, wenn wir hier den Kaffee genossen haben. Magst du eigentlich Kuchen ?“ Sie hatten hier nur einen Kaffee und nichts dazu. Aber er wollte schon gern wissen, was Pearl gern aß.
Als er gefragt wurde, errötete der Weißhaarige noch mehr, doch dann nickte er sacht und lächelte verlegen. "Ja, sogar sehr gern - aber ich muß mich zurückhalten, es schlägt immer so schnell an. Würde ich so oft Kuchen essen, wie ich wollte, dann wäre ich ein Faß und du müßtest mich rollen." Pearl liebte Kuchen - vor allem Apfel- und Käsekuchen, und Schokoladencremetorte. Doch er gönnte sich diesen Luxus nur einmal im Monat, denn auf diese Weise schlug es nicht an.
„Verstehe, und gerade Apfelkuchen ist sehr lecker.“ Apfelkuchen war einer, den Elias schon immer gemocht hatte und er verstand, daß man aufpassen mußte. „Und zuviel ist ungesund, das weiß ich ... aber hin und wieder genießen dürfte drin sein.“
"Du magst auch Apfelkuchen ? Ich liebe ihn ... und Käsekuchen, oder Schokoladencremetore. Aber nur einmal im Monat, sonst ... wie gesagt, es schlägt an, da ich kaum trainiere oder anderweitig Energie verbrauche. Ich bin schlank gebaut und das mögen die Kunden ... und es ist auch in meinen Anlagen, nicht mehr Muskelmasse aufzubauen, auch meine früheren Eltern waren sehr schlank." Als Pearl hörte, daß auch Elias Apfelkuchen mochte, strahlte er ... doch dann senkte er den Blick, da er sich ein wenig dafür schämte, so schlank veranlagt zu sein.
Aber genau das störte Elias überhaupt nicht, und er lehnte sich leicht vor. „Das Schlanke steht dir doch. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie du mit breiteren Muskeln aussehen würdest. Ich finde, es paßt körperlich sehr gut zu dir.“ Das meinte er wirklich ernst, denn mehr paßte nicht zu dem Engelchen, das vor ihm saß.
Daß Elias ihn so, wie er aussah mochte, ließ Pearl erneut sacht erröten, ehe er nickte und ihm leise antwortete. "Ich wäre sehr häßlich, wenn ich kräftiger wäre - ich bin einfach viel zu klein und schlank. Meine Eltern haben es gehaßt, daß ich so aussehe - sie verabscheuten meine helle Haut, die hellblauen Augen und die weißen Haare. Deshalb gaben sie mich schon mit sechs Jahren in ein Waisenhaus ... und auch die Leute dort verabscheuten mich und nannten mich häßlich. Erst, als Noir kam und mich adoptierte, wurde ich glücklich ... er hat mich nicht nur adoptiert, sondern aufgezogen und gefördert, und ich liebe ihn sehr. Noir meint ebenfalls daß es mir steht, wenn ich so schlank bleibe, und ich fühle mich wohl so ... und ich plappere, bitte verzeih." Pearl schämte sich, daß er das alles einfach so herausplapperte - doch irgendwie vertraute er Elias und wollte, daß dieser ein wenig mehr über ihn wußte. Insgeheim hoffte Pearl, daß der größere Blonde nicht nur sagte, daß er ihn gerne ansah ... sondern daß er es wirklich gerne tat, und ihn vielleicht auch wieder berührte.
Jetzt verstand Elias richtig, und er berührte sanft die Hand von Pearl. „So, wie man sich wohlfühlt, ist es das Beste ... egal, was Andere sagen. Und du kannst ruhig reden, ich höre ganz bestimmt zu ... und wir hatten wohl beide mit unseren Eltern Probleme, wenn auch sehr verschieden.“ Seine hatten ihn benutzt, und Pearls Eltern hatten ihn abgeschoben, weil er ihnen nicht gefiel. „Und du hast durch Noir ganz bestimmt einen großartigen Vater, der dich zwar nicht gezeugt hat, aber er ist ganz dein Vater geworden.“
"Ja, das ist er - nicht nur für mich, auch für Andere. Und uns allen ist er auch ein guter Freund und ich bin froh, bei ihm zu sein. Ist es schlimm für dich, daß ich auch für ihn als Host arbeite ? Ich mache es gern, da ich die Kunden gerne glücklich mache ... viele wollen nicht einmal Sex, sie wollen einfach nur bei mir sein und sich berühren lassen. Ähnlich wie bei Red, er ist ein wahrer Meister der Massage - wenn du einmal eine brauchst, gehe einfach zu ihm, ja ? Und danke, daß du mir zuhören willst ... das ist schön." Das war es wirklich und Pearl hoffte, daß er mit seinem Geständnis, gerne ein Host zu sein, nicht jegliche Chance bei Elias vernichtet hatte ... doch es war nunmal sein Beruf und er wollte sich nicht verstellen.
Elias hatte aber nichts dagegen und da sie noch Zeit hatten, ergriff er einfach die Initaitive und bestellte für Pearl und für sich ein Stück Apfelkuchen. „Nach dem Streß von Gestern kannst du bestimmt einen gebrauchen, und ich hatte lange keinen. Und Host ist dein Leben, so wie ich mein Echtes jetzt fand.“ Er sprach das noch an, denn er respektierte die Wahl von Pearl und allen Anderen.
Im ersten Moment wollte der schlanke Weißhaarige schon widersprechen ... doch dann ließ er es doch und bedankte sich leicht errötend bei dem Kellner für den Kuchen, der so wunderbar duftete, als er gebracht und vor sie beide gestellt wurde. Noch ein sanftes "Danke." zu Elias wispernd, nahm Pearl einen Bissen und schloß vor Genuß die Augen ... der Kuchen schmeckte einfach nur wunderbar und er nahm sich vor, vielleicht nächsten Monat noch einmal herzukommen und sich noch einen zu gönnen. Doch dann lächelte er wieder zu Elias und genoß den Anblick, während er schon in Gedanken bei dem Schuhgeschäft war, in das sie gehen würden.
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