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Malcolm und Dew 03
 

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Leise lächelnd, saß Malcom am Fenster des Wohnmobils und ließ den kleinen Traumfänger baumeln. Er hatte ihn selber gemacht für Dew und er musste zugeben, für seinen Ersten war er super geworden, selbst seine Tante hatte ihn gelobt. Blauschwarze Federn von Enten hatte er drangehängt, das Leder hatte er Lila gefärbt und so passte dieser Traumfänger perfekt zu dem Blauen. Jedoch war das nicht das Einzige, was in den drei Monaten geschah. Er hatte sich durchgesetzt, sein Ergeiz hatte ihm geholfen, das harte Training durchzustehen, das sein Opa und Onkel ihm verabreicht hatten. Er hatte gut gegessen und trotzdem abgespeckt. Er wog zwar fast soviel wie vorher, aber sein Speck war ganz weg und er hatte Muskeln zugelegt. Waldlauf mit Hölzern, Schwimmen im See, Holzhacken und Anderes... am Liebsten war er im Schwitzzelt, dort konnte er sich reinigen und Ruhe finden, seinen Geist sammeln und Kraft tanken für das Training. Jetzt war er soweit, daß er in das Footballteam konnte. Aber er wollte es gar nicht mehr, doch eines wollte er. Er wollte dem Trainer eins auswischen und mal reinschnuppern. Ein etwas niveauvollerer Sport war ihm jetzt schon lieber. Baseball vielleicht, er würde mal reinschnuppern. Wo er am Meisten gespannt war, war die Reaktion Dews. Die der Anderen interessierte ihn eigentlich nicht. Doch Dew... jetzt war er so, wie Dew es mochte. Groß, muskulös und intelligent. "Hoffentlich hat er Niemand in den Ferien gefunden." Er hoffte es so sehr, wenn ja, wäre alles umsonst... nicht ganz umsonst, es ging ihm jetzt besser, so wie er war, aber er liebte Dew. "Schatz ?...Schlaf noch ein wenig, ja ? Morgen ist wieder Schule und wir sind noch nicht da." Seine Mutter unterbrach seine Gedanken und er legte steckte den Traumfänger wieder in den kleinen Lederbeutel. Von der Seite nahm er sich ein Kissen und stopfte es sich so hin, daß er im Sitzen gut schlafen konnte. Ja, Morgen würde er ihn wiedersehen.

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Die Ängste des Roten waren nicht ganz unbegründet – tatsächlich hatte Dew in Chicago Jemand kennengelernt und auch ein paar Wochen mit ihm zusammen verbracht. Doch Dew hatte schnell gemerkt, daß hinter der Fassade nicht mehr steckte, ihn danach wieder fallenlassen und die restlichen Ferien damit verbracht, darüber nachzudenken, was ihm bei dem Anderen gefehlt hatte. Schließlich, eines Nachts, kam er darauf – auch wenn dieser Kerl gebildeter gewesen war und nicht nur auf Sport und Sex aus, so waren die wenigen Gespräche immer hohl gewesen und gingen viel zu schnell in Sex über. Dew vermißte es, mit Malcolm zu reden ... auch wenn es nie mehr als Gespräche waren oder hier und da mal kurze Berührungen, so war es doch immer angenehm gewesen und hatte ein gutes Gefühl hinterlassen. Diese Gedanken spukten Dew noch immer durch den Kopf, als er an diesem Morgen den Koffer in sein altes Zimmer hochtrug – er hatte bis jetzt noch keine Entscheidung fällen können und grübelte noch immer, als er schließlich mit seinem Rucksack das Zimmer wieder verließ und absperrte, um zum Schulgebäude zu gehen. Er war früh dran, das wußte er – doch er brauchte die Zeit, setzte sich schließlich auf eine der Parkbänke und dachte weiterhin nach. Die Mailfreundschaft, die er das letzte Schuljahr so rege gepflegt hatte, war die letzten Monate in den Ferien merklich eingeschlafen – und eigentlich war Dew froh darüber, da er auf diese Weise keine Gefahr lief, Gefühle für jemand Imaginäres zu entwickeln. Doch dann schweiften seine Gedanken wieder zurück und er seufzte leise ... schloß die Augen und dachte über Malcolm nach, wie schön es gewesen war, bei ihm zu sein und ob er nicht doch versuchen sollte, etwas Tieferes mit ihm anzufangen.

Malcom war zur Schule gelaufen, er brauchte inzwischen nicht mehr zwei, sondern nur noch eine halbe Stunde in etwa. Er lief eine Abkürzung durch den Park, stoppte dann aber, als er einen bekannten Haarschopf erblickte. Aus seiner Tasche holte er den Traumfänger, dann schlich er sich leise hinter die Bank und hielt ihn über den Kopf des Kleineren genau vor dessen Gesicht. Er war ziemlich aufgeregt und wisperte ein leises und etwas scheues "Hab ich selber gemacht."

Bei der Stimme horchte Dew sofort auf und öffnete die Augen – erstarrte und blicke auf den Traumfänger vor sich, nahm ihn behutsam in die Hände und betrachtete ihn. "Der ist wunderschön ... einfach nur wunderschön. Danke dir, Malc...." Während er sprach, drehte der schlanke Blaue sich um und erstarrte mitten im Satz – seine Augen weiteten sich und für einige Herzschläge vergaß Dew zu atmen, als er den Anblick verarbeitete, der sich ihm bot. Noch immer das ihm so bekannte, gemochte Gesicht – doch ohne das leichte Fett in den Wangen. Ein wenig kantig, maskulin und mit den länger gewordenen Haaren und dem breiten Indianerschmuckhalsband atemberaubend. Doch dann wanderte der Blick Dews weiter und er keuchte erschrocken auf – hob eine Hand und berührte zögerlich die breite, muskulöse Brust und sah schließlich wieder zu dem jungen Roten auf. "Mein Gott ... bist bist du das wirklich, Malcolm ?" Man sah ihm den Schock an – und auch, daß er es nur langsam verarbeitete, ehe eine leichte Schwärze in seine Wangen kroch und er verlegen den Blick senkte. Die enge, beige-schwarze Trainingshose, das hautenge, schwarze Shirt und die offene, ebenso beige-schwarze Trainingsjacke offenbarten unübersehbar, daß kein überflüssiges Gramm Fett mehr an Malcolms Körper war – es war verschwunden und ersetzt durch Muskeln, die mit jedem Atemzug unter den bebenden Fingern Dews spielten. Ein Traum ... es konnte nur ein Traum sein, denn gerade das, was er jetzt sah, hatte der schlanke Springer sich die letzten Monate am Meisten gewünscht.

Malcom hatte ein Moment die Luft angehalten, als Dew sich umdrehte, die Reaktion war ungewohnt, er wusste nicht ganz, wie er reagieren sollte auch wenn er schon die ganze Zeit überlegt hatte, was er sagen sollte. Nicht nur der Blaue hatte dunkle Wangen, es war Malcom peinlich, so angesehen zu werden. "Ich hab ne Diät gemacht.... und trainiert." stammelte er heraus und lächelte verlegen. "Gefalle ich dir so besser als vorher ?" fragte er nun unsicher. Die Reaktion sagte 'Ja !', aber er wollte es auch hören.

Schwer schluckend, sah Dew wieder auf und seufzte ... hob die Hand, die bisher noch immer auf der Brust des Roten geruht hatte und strich damit zärtlich über dessen Wange. "Verflixt, Malcolm ... bitte sag mir nicht, du hast das nur wegen mir gemacht. Natürlich gefällst du mir so besser, du bist wie ein wahrgewordener Traum. Aber das hättest du doch nicht machen müssen, ich war so ein Idiot, daß ich .... daß ich so auf das Äußere geachtet habe bei dir ...." Beschämt verstummte Dew und senkte seinen Blick – er fühlte sich schrecklich, denn er konnte selbst jetzt nicht verhindern, daß er sich mehr als je zuvor zu Malcolm hingezogen fühlte, nur, weil dieser nun einen trainierten Körper besaß.

Malcom wurde noch etwas dunkler und nickte leicht. "Doch hab ich... für dich. Ich .. ich wollte, daß du mich auch gern ansiehst, so, wie die Footballspieler. ..Aber ich weiß, ich hab's auch für mich gemacht und du warst mein Ansporn. Mir gehst jetzt besser, ich kann von Daheim herlaufen in einer halben Stunde. Das erste Mal hab ich Zwei gebraucht, das war damals, als ich versucht habe, ins Footballteam zu kommen." erklärte er nun leise und beruhigte sich langsam ein wenig.

Nur ein leises "Idiot....." murmelnd, hob der junge Blaue den Blick und lächelte wehmütig – neigte sich vor und hauchte einen sanften, scheuen Kuß auf die Lippen des Anderen, diesen herrlichen, so ungewohnten Geschmack genießend.

Malcom kam kaum dazu, wieder Rot im Gesicht zu werden, der Kuss war wie ein Stromschlag für ihn gewesen. "Kuckst du heut zu beim Schnuppertraining fürs Football ? ...Ich mach wieder mit." Daß er dem Trainer eine Absage erteilen würde, sagte er nicht, er wollte sich den Spaß nicht nehmen lassen. "Wir sollten dann auch los... Schule fängt an und es wird sicher chaotisch auf den Gängen mit den ganzen Neuen."

Leise seufzend, ließ Dew erneut die Lippen sacht über die Malcolms streichen und weiter zu der Wange – schmuste zärtlich über dessen Haut und schmiegte sich an ihn, ehe er unmerklich nickte und leise zu ihm sprach. "Chaotisch ist kein Ausdruck – kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn sie dich sehen ? Du bist ein absoluter Traum geworden, Malcolm ... der Footballcoach wird dich mit Handkuß nehmen, der lehnt dich bestimmt nicht mehr ab. Und jeder, der auch nur Augen im Kopf hat, wird hinter dir her sein ....." Das Letzte wisperte er direkt in dessen Ohr – zögerte noch einen Moment, schlang dann seine Arme um dessen starken Nacken und genoß die Wärme und Kraft, die er fühlte.

Malcom schlang seine Arme um den Kleineren und richtete sich auf, so hob er ihn leicht an und wisperte. "Aber ich hab nur Augen für einen und das schon seit langem." Er fasst Mut und fragte. "Magst... magst du jetzt mit mir gehen ?" Sein Gesicht war wieder fast schwarz und sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

Einen Moment lang erstarrte Dew – doch dann entspannte er sich und kuschelte an den Großen, schmunzelte leise und wisperte sanft an dessen Ohr, dabei immer wieder mit den Lippen darüberkosend. "Ich hätte es sogar getan, wenn du noch wie vor den Ferien gewesen wärst, Malcolm. Mir ist klar geworden, daß ich dich mag, mehr als nur das ... daß du jetzt noch so herrlich aussiehst, ist mehr, als ich verlangen kann. Ich habe dich vermißt, Großer ..."

Der Rote jauchzte auf vor Freude, dann drehte er sich mit Dew auf der Stelle im Kreis und wirbelte ihn fast herum, jedoch hatte er ihn sicher im Griff und setzte ihn nach ein paar Drehungen ab, um ihn nun mutiger zu küssen. Nach dem Kuss schnaufte er leise. "Ich dich auch... sehr sogar." Er wurde jedoch Schwarz, als zwei Mädchen an der Parkbank vorbeiliefen und leise tuschelten, Beide waren dunkler auf den Wangen und seufzten leise ein "Schade...warum sind alle hübschen Kerls Schwul..."

Leise lachend, als er herumgewirbelt wurde, genoß Dew den Kuß des Anderen .... bei den Worten lachte er jedoch wieder leise und schmiegte sich näher, die Muskeln unter sich merklich genießend. "Als ob ich so etwas Schönes wie dich einem Mädchen überlassen würde ... laß dich mal ansehen, Malcolm, Hm ? Bitte ..." Mit den Worten löste er seine Arme und streichelte langsam tiefer – schlüpfte mit den Händen unter die Trainingsjacke und schob sie über die breiten Schultern, verengte genießend die Augen und nahm die Jacke in seine Arme, unmerklich daran riechend.

"Nicht doch hier mitten auf der Wiese." wisperte der Größere, denn wie es nun mal immer war, wenn man ungestört sein wollte, waren Leute da, die sonst nie durch den Park gingen. Er wusste, daß er sich nicht mehr schämen musste, aber es war alles so neu.

Langsam den Kopf wendend, seufzte Dew leise – dann schmunzelte er und kam wieder zu dem Großen, legte ihm die Jacke um die Hüften und verknotete die Ärmel vorne. "Du brauchst dich nicht mehr schämen, Malcolm – sieh sie dir an, sie erkennen dich nicht einmal mehr. Sie alle sehen nur einen wunderschönen, jungen Mann, den sie noch nie vorher gesehen haben und rätseln nun, wer du bist und warum ich dich kenne ..."

"Das ist es ja... Ich muss mich erst dran gewöhnen. Gib mir ein bisschen Zeit, Okay ?" Es tat ihm wirklich leid, aber er musste das Ganze doch noch verarbeiten. "Ich denke, spätestens nach dem Schnuppertraining im Football wissen es alle, daß ich es bin." Er hob seinen Rucksack wieder auf und lächelte etwas mutiger, dann legte er seinen Arm um Dew und ging mit ihm in Richtung des Schulgebäudes.

Fast sofort kam der schlanke Blaue näher zu ihm und schmiegte sich in die Umarmung, unmerklich dabei lächelnd ... ja, es fühlte sich mehr als nur gut an, um ein so vieles besser, als es mit den Anderen immer gewesen war. Bisher hatte er sich nie von einem seiner One-Nights in der Öffentlichkeit umarmen oder gar küssen lassen ... doch das hier war anders, er war schon immer gerne in Malcolms Nähe gewesen und genoß es, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden. Als sie zu den Sportanlagen kamen, an denen die Schnupperkurse stattfanden, blickten ihnen viele verwundert nach. Irgendwie genoß es Dew, daß die Anderen ihnen nachsahen ... bewundernd sah er zu Malcom auf und lächelte, denn er war stolz auf ihn, mehr als nur das.

Der sah zu ihm hinab und lächelte. Er fühlte sich auch wohl und gleich würde er etwas tun, was sicher alle noch mehr als eh schon überraschen würde. Von Weitem konnte er die Spieler der Mannschaft sehen, die sich auf der Tribüne lümmelten und sich mit den Cheerleadern amüsierten. "Drück mir die Daumen, ja ?" bat er leise den Blauen und trat wacker mit ihm zum Sportplatz. Einige der Neuen und ein paar Ältere, die wechselten, waren schon da, auch Derjenige, der nicht fangen konnte. Malcom löste sich nun von Dew und legte seinen Rucksack auf die Seite. Bevor er zu der wartenden Gruppe ging, hauchte er ihm aber noch einen Kuss auf die Wange. "Also, wünsch mir Glück." Dann ging er zu den Anderen und spürte dabei die Blicke der Mannschaft. Gerade den von Ted spürte er besonders, er schubste sogar das Cheerleader von seinem Schoß und lehnte sich weiter vor. Bei den Anderen angekommen, stellte er sich in die Reihe zu den älteren Schülern, die wechselten, gerade, als der Trainer über das Sportfeld marschierte.

Dew hatte ihm noch nachgelächelt und sich neben den Rucksack gesetzt, während er die Footballerauswahl betrachtete. Wie erwartet, ging der Trainer die Reihe ab und musterte die Bewerber – verscheuchte schon beim ersten Blick einige der neuen Schüler, während Andere streng gemustert und mit einem lauten Befehl an die andere Seite geschickt wurden. Dann jedoch blieb der Trainer vor Malcolm stehen und musterte ihn mit einem scharfen und kritischen Blick – musterte ihn erneut und sah ihm schließlich direkt in die Augen, als er ihn skeptisch fragte. "Und wer bist du ?!"

Malcom hielt den Blick stand und blieb ernst. "Malcom Cline, sie haben gesagt, ich soll wiederkommen, wenn ich 15 Kilo abgespeckt habe. ....Also da bin ich, ich hab abgespeckt und möchte es mal ausprobieren." antwortete er furchtlos und sah stur in die Augen des Trainers. Daß Ted halb von der Tribüne gekippt war, nahm er zwar wahr, aber er beachtete es nicht.

Leise auflachend, betrachtete Dew die entsetzten Blicke Teds und auch des Trainers – dann verstummte er und starrte, denn der Trainer begann doch tatsächlich zu lächeln, etwas, das noch Keiner bei ihm gesehen hatte. "Verdammt – nehmt euch ein Beispiel an ihm, ihr Schwächlinge !!! Er hat nicht nur abgespeckt in den Ferien, sondern das verlorene Gewicht an Muskeln zugelegt ! Respekt, Kleiner – das ist genau die richtige Einstellung ! Rüber zu den Anderen, du bist im Team !!" Mit den Worten schlug er ihm kurz auf die Schulter – nickte zufrieden, als Malcolm nicht zurückzuckte und ging zu dem Nächsten, den er wiederum in Grund und Boden brüllte.

Doch Malcom ging nicht zu den Anderen sondern joggte zu Dew. "Komm, lass uns gehen... Ich hab rausgefunden, was ich wollte." Er grinste den Blauen an und schulterte seinen Rucksack.

Der Trainer stand mit offenem Mund da und wollte schon etwas sagen – doch dann schnaubte er nur und ließ den Ärger an dem nächsten Anwärter aus. Dew hingegen starrte verwundert auf Malcolm – er konnte nicht fassen, daß dieser das Angebot ausgeschlagen hatte, es war mehr als nur selten, wenn Jemand ohne irgendwelche Vorbehalte vom Coach akzeptiert wurde. "Malcolm ? Wieso ...? Ich dachte, du willst ins Team ?" Der junge Blaue konnte es fast nicht fassen, auch wenn er ihm nie einen Vorwurf machen würde.

Genau die Reaktion des Trainers hatte Malcom sehen wollen und erst, als der den Anderen anbrüllte, wandte er sich wieder zu Dew. Der Rote zuckte leicht mit den Schultern. "Ach je.. Weißt du, ich wollte eigentlich, aber in den Ferien kam mir, wie bescheuert der Sport ist und daß ich nicht als Rarität herumrennen mag, als Einer der wenigen Spieler, die ein Bisschen Grips haben. ...Ich wollte sehen, wie der Trainer reagiert und ich hab nie gesagt, ich will ins Team, ich hab nur gesagt, ich will's versuchen, Hm ?" Er zwinkerte Dew zu und grinste leicht. "Ich werde es beim Baseball ernsthaft versuchen, der Sport ist etwas intelligenter, weißt du."

Leise lachend, schüttelte der junge Blaue den Kopf und stand auf – reckte sich und küßte Malcolm zärtlich, ehe er sich einfach ein wenig an ihn schmiegte. "Natürlich weiß ich das ... ich habe mir lange überlegen müssen, ob ich zum Baseball gehe oder Springer werde. Bin schließlich bei den Springern geblieben, weißt du ja ... ich finde das aber herrlich, daß du das Team verstärken willst – und ich werde dir beim Training zuzusehen. Vom Football hab ich erst mal eine Weile genug, Ted hat mir den Sport gründlich verleidet ... weißt du was ? Teds Gesicht war einfach wundervoll, hast du gesehen, wie er halb von der Tribüne kippte ?"

"Jap, hab ich gesehen... Aber nur nebenher, ich wollte die Augen vom Coach nicht aus den Augen lassen." Wieder legte Malcom seinen Arm um den Kleineren, dann zog er ihn sanft mit sich zum anderen Sportplatz, wo das Baseball Schnuppertraining stattfand. "Meinst, der Coach nimmt es mir sehr übel ?"

Leise lachend, begleitete ihn der junge Blaue und genoß es, daß Malcolm seinen Arm um ihn gelegt hatte – lachte leise bei der Frage und schüttelte den Kopf. "Vergiß ihn einfach – melde dich beim Baseballcoach, Mr. McCounnie wird sich mehr als nur freuen, endlich mal einen guten Spieler zu haben. Hmmmm... möchtest du, daß ich auch wechsle ? Dann können wir mehr Zeit miteinander verbringen .."

Malcom hob eine Braue. "Nur, wenn du willst. Ich würde mich freuen, aber ich drängle dich da nicht." Sie Beide kamen nun zum Baseballfeld und man konnte schon sehen, daß der Trainer wegen den Neuen leicht verzweifelt war. Er ließ schon einige der Neuen werfen und schlagen und nicht gerade viel waren zu gebrauchen. Wieder stellte der Rote seinen Rucksack ab, dann schnappte er sich einen der schwereren Baseballschläger.

Auch Dew stellte seinen Rucksack ab und ging gleich zu dem Trainer – lachte leise bei dessem verwunderten Blick und nickte unmerklich. "Haben sie noch Platz für mich ? Und vor allem für ihn ... ich denke, Malcolm wird sie aus der Misere bringen." Mit den Worten nickte er zu dem Roten und lächelte dabei aufmunternd.

"Malcom ?...Malcom Cline ?" Dem Trainer fiel fast der Kautabak aus dem Mund, als er Mac anstarrte. Der war schon wieder etwas dunkler auf den Wangen, denn auch das bisherige Team starrte ihn an, als würde ihm ein zweiter Kopf wachsen. "So, wie du jetzt gebaut bist, passt doch besser ins Footballteam, oder ?...Also nicht, daß ich dich nicht gebrauchen kann." Der Trainer war etwas skeptisch, denn Mac war sehr breit, jedoch hatte er lange Beine. "Ist mir zu dumm der Sport, auch wenn ich jetzt ins Team gekommen wäre... ich würde es hier eher versuchen." Trainer McCounnie hatte fast Tränen in den Augen, so schien es. "Also du wärst ins Team gekommen und kommst trotzdem lieber zum Baseball ?" Malcom nickte und der Trainer grinste. "Also dann wollen wir mal sehen, was du kannst. ...schlagen und werfen am Besten... Los los !" Er nickte zum Schlagplatz und schrie dann nach dem bisher besten Werfer des Teams. "Los, Ricardo... knall ihm einen Ball hin !" Der nickte nur, rannte zum Wurfhügel und machte sich bereit. Dann, als Mac sich einen Helm aufgesetzte hatte und nickte, warf er einen Fastball. Dann einen Moment später gab's ein lauten Knall und der Ball flog einmal quer über das Spielfeld in die Tribüne und donnerte gegen die Anzeigentafel. "Noch einen !" rief der Trainer und Ric warf einen Curveball und wieder knallte es und noch ein Knall, als der Ball gegen die Anzeigentafel krachte. "Willkommen im Team, Malcom !!" schrie der Trainer, Ric und der Rest des Teams waren erst ziemlich platt, dann jubelten sie aber auch. "Du bist natürlich auch drin, Dew. Was du drauf hast, weiß ich ja." Dann schickte er Malcom zum Werfen. Dort war er vielleicht auch gut aufgehoben und wie erwartet, donnerte er die Bälle nur so in den Handschuh des Fängers, so daß der Schläger keine Chance hatte. "Werfer und Schläger... perfekt, dieses Jahr gewinnen wir !!"

Mit einem leisen Lächeln hatte Dew sich das Schauspiel angesehen und nickte einfach nur zu den Worten des Trainers – dann schmunzelte er und antwortete ihm leise. "Ja, er ist herrlich. Und wenn ich ihnen die hohen Bälle der Gegner fange, dann werden wir keine Probleme mehr haben, denk ich, Coach. Soll ich ein wenig fangen üben ?" Mit den Worten sah der schlanke Blaue wieder zu dem Tabak kauenden Trainer auf – hob neckend eine Braue und schmunzelte, als einer der anderen Spieler ihm nachpfiff.

"Jap, üben is gut... aber heut nur ne halbe Stunde. Morgen gehts Training richtig los." erklärte der Coach und lächelte träumerisch. Dieses Jahr würde seine Mannschaft gewinnen und wenn sie Glück hatten, würden sie dann mehr Gelder bekommen und vielleicht beliebter als die Footballspieler werden. Malcom war derweil umringt von den Anderen und wurde im Team willkommen geheißen.

Kurz auf die Worte nickend, sah auch Dew zu den Anderen – langsam kam er zu ihnen und lachte leise bei der Begeisterung der anderen Spieler. "Hey, Sid ... wie gehts dir denn ? Lang nicht mehr gesehen, Jimmy, was macht der Schlagarm ?" Den beiden Blauen auf die breiten Schultern schlagend, lachte Dew leise ... er war froh, wieder hier zu sein, auch wenn es ihm bei den Springern nicht schlecht ergangen war. Dann fiel sein Blick wieder auf Malcolm und sein Lächeln wurde weicher – er freute sich für ihn und hoffte, daß auch der große Rote froh um seine Entscheidung war.

Das war er auf jeden Fall und das zeigte er in seinem breiten Lächeln, als er ihn ansah. Dann machten sie sich an das kurze Training und schon jetzt fühlte Malcom sich pudelwohl in der Mannschaft. Daß einige der Footballspieler aus einiger Entfernung zusahen, registrierte er nicht.

Leise vor sich hinmurrend, trank einer der Footballer einen Schluck Cola – rülpste und fluchte dann, ehe er die Dose einem der Anderen reichte und zu Ted sah. "So ein Arschloch – das hat er doch extra gemacht, oder ?! Dem Coach zuerst Hoffnungen machen und dann einfach abzischen, die kalte Schulter zeigen ! So sauer war der Coach schon lange nicht mehr und das is allein Fetties Schuld ! Verdammt, wie hat der das nur geschafft, so abzunehmen ?! War der auf ner Schönheitsfarm oder was ?! Und so wies aussieht, hat er sich auch Dew gekrallt, vor den Ferien war er schon die ganze Zeit um ihn rum und jetzt, sieh dir mal den Blick von dem kleinen Blauen an, wie der ihn anhimmelt ... widerlich."

Ted krallte sich die Cola, trank sie aus und zerdrückte die Dose in seiner Hand. "Halt dein blödes Maul, bin ich die Auskunft oder was ?!" keifte er den Nörgler an und warf die Dose gegen den Mülleimer. "Ich muss nachdenken, wir zahlen es dem Fetti heim... Er is schuld, daß uns der Coach nun noch mehr zur Socke macht, verflucht. Und dem Kleinen hat er auch noch den Kopf verdreht. ...Scheiße, verdammt !" Ted kochte vor Wut, er hatte es Malcom noch immer nicht verziehen, das er ihn damals in der Mensa so lächerlich gemacht hatte. Er war der Quaterback der Schulmannschaft, er hatte ein gewisses Ansehen und sein Ego hatte damals ein heftigen Knick bekommen.

Der Andere nickte nur stumm, er wußte, daß er Ted nicht noch mehr ärgern durfte, wenn er nicht mit dessen Fäusten Bekanntschaft machen wollte. "Und hast du ne Idee, Ted ? So wie früher können wir ihn ja nicht mehr fertigmachen, weil er ja nimmer fett is ...." Ein wenig ratlos richtete der andere Footballer die Frage an den Quarterback und kratzte sich am Kopf, da er selbst nicht gerade einer der Hellsten war. Dew dagegen achtete nicht mehr auf die wütenden Footballer – schmunzelnd beobachtete er Malcolm beim Training und trainierte auch selbst, lief mit den anderen Baseballern und überholte sie dabei spielend mit seinen langen, schlanken Beinen.

"Ganz einfach, wir schnappen ihn uns nach der Schule und lassen ihn mal auflaufen. Wir Vier dann, Okay Jungs ?" Ted war sicher, daß sie zu Viert Mac fertigmachen würden. "Los, dann zurück zu den Anderen... und kein Wort zum Coach." Er ballte eine Faust, um klarzumachen, was Sache war, wenn einer sein Maul aufmachte. Derweil war die halbe Stunde um und Malcom war mehr als glücklich. Die Mannschaft hatte ihn gut aufgenommen und er war mit Dew zusammen. "Jetzt noch Stundenpläne abholen usw. usw. und dann ab Heim." Er war dicht zu Dew gekommen und schlang seine Arme von hinten um ihn. "Ich hab überlegt, mir auch auf dem Campus ne Wohnung zu nehmen, dann hab ich es nimmer ganz so weit."

Der schlanke Blaue hatte ihn nicht bemerkt und lächelte nun zärtlich zu ihm auf – schmiegte sich in die ihn haltenden Arme und schloß die Augen, als er ihm leise anwortete. "Die Stundenpläne, ja ... Hmmm... wegen der Wohnung. Möchtest du .... möchtest du vielleicht zu mir ?" Die Frage war leise, so daß nur Malcolm sie hören konnte ... Dew war sich nicht sicher, ob er schon fragen sollte, doch die Gelegenheit war einfach zu günstig gewesen, um nicht ergriffen zu werden.

Mac lächelte sacht. "Wenn du genug Platz für mich hast, dann gern....sehr gern." Er drückte ihn leicht an sich und küsste dessen Hals ganz sanft. "Darf ich dich heute Abend besuchen ?" Er fragte leise, vielleicht könnten sie so mal eine Nacht zusammen verbringen, noch bevor er bei ihm einzog.

Leise bei dem Kuß aufkeuchend, wurde Dew für einen Moment lang ganz weich – die Sanftheit, die der Rote trotz seiner Stärke besaß, war so anders und so herrlich, als das, was er von den Footballern erwarten konnte. "Aber natürlich, Malcolm ... ich würde mich freuen. Du glaubst nicht, wie sehr ich mich nach unseren Gesprächen gesehnt habe, danach, dich bei mir zu wissen ... wir haben uns so viel zu erzählen und ich möchte dich kennenlernen, Malcolm, alles an dir." Die anderen Spieler waren inzwischen schon zu den Umkleiden vorangegangen und sie waren die Letzten auf dem Platz – mit einem Lächeln drehte sich Dew in den starken, roten Armen und küßte Malcolm zärtlich, ehe er sich von ihm löste und die Tribünen zu ihren Rucksäcken rauflief, sie aufnahm und wieder zu ihm zurücklief. "Möchtest du vorher noch zu dir nach Hause ? Dann kannst du dir ein paar Sachen holen ...." Natürlich wäre es Dew am Liebsten gewesen, ihn sofort zu sich mitzunehmen und in der Wohnung zu verschlingen – doch er hielt sich zurück, denn Wechselkleidung und ein paar nötige Dinge brauchte man nun mal.

"Jap, ich hole noch ein paar Sachen und sag meinen Eltern, daß ich dann bald zu dir ziehe... Mom wird sich freuen, daß ich endlich aus dem Haus bin und Paps auch." Er lachte leise und holte seinen Rucksack. "Heute Abend kannst mich dann verschlingen....Ich merk schon, daß du kaum die Finger weglassen kannst." Er neckte Dew ein wenig und lachte leise.

Dieser wurde sofort dunkel auf den Wangen und seufzte leise ... kam wieder zu ihm und zog ihn in einen mehr als nur zärtlichen Kuß, wisperte ein leises "Sorry ...." an dessen Lippen und löste sich wieder von ihm. Dann winkte er noch und drehte sich um – lief in seinem gewohnten, schnellen Schritt zurück zu den Internatswohnungen, doch beschwingter als zuvor und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. Erst, als er die Treppen hochgelaufen war und vor seinem Zimmer hielt, wurde er etwas ruhiger – doch sobald er die Türe hinter sich geschlossen, Jacke und Schuhe ausgezogen und den Rucksack an die Seite gestellt hatte, wurden ihm die Knie weich und er setzte sich auf sein großes Bett. "Wahnsinn ... Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn, ich glaub, ich träume noch ...." Wie um es sich zu beweisen, zwickte Dew sich kurz in den Arm – zischte leise bei dem Schmerz auf und lachte dann, ließ sich nach hinten fallen und grinste über beide Ohren. "Verdammt, ich bin wach ... dann ist das kein Traum und Malcolm ist ... er sieht so guuuuut aus, ich fasse es einfach nicht – wie hat er das nur geschafft...." Leise vor sich hinmurmelnd, merkte Dew gar nicht, wie die Zeit verging und es dunkel wurde – er dachte nur immer wieder über den heutigen Tag nach und lächelte glücklich dabei.

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