”Figaro” 03
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Seither waren schon einige Tage vergangen, und Renee verstand sich ganz großartig mit Rory. Sie joggten jeden Tag, und saßen nun zusammen vor dem Fernseher und kuckten einen Film mit Kampfsport, denn da sah man die schönsten Waschbrettbäuche, und hübsche Kerle. Nebenher futterten sie Kekse, und tranken Kaffee.
Sie hatten in den Tagen gemerkt, wie viele Gemeinsamkeiten sie besaßen ... und eine davon waren Filme mit durchtrainierten Kerlen, egal welcher Art. Und da Rory den größeren Fernseher mit der besseren Anlage besaß, hatten sie sich darauf geeinigt, Renees Film hier bei dem Versicherungskaufmann anzusehen. Auch wenn Rory es verdrängen wollte, er genoß es, so mit ihm zusammen zu sein und konnte nicht verhindern, daß ihre Freundschaft mit einem jeden Tag tiefer und vertrauter wurde. "Wow - siehst du ihn ? Wie der mit dem Kampfspeer umgehen kann, das ist Wahnsinn. Man sieht zwar, daß er nicht scharf ist, aber er muß schwer sein ... sonst würden seine Muskeln sich nicht so anspannen. Irre."
"Hmmm, ja ... schon klasse." Renee seufzte bei dem Anblick, und drehte kurz seinen Kopf zu Rory, der jetzt sehr nahe war, da er sich zu ihm rüberlehnte. Aber dann zuckte er zusammen, da es im Film laut knallte, weil der Held in einen Stapel Paletten gestürzt war. "Autsch ..."
Auch Rory zuckte zusammen, als er das sah - doch dann grinste er wieder, als der Held sofort wieder aufsprang und sich auf seine Gegner stürzte. "Siehst du das ? Er läßt sich nicht unterkriegen. Auch wenn ich mir vorstellen kann, daß der Stunt ziemlich wehgetan haben muß, auch wenn er genug Muskeln hat, um sich geschützt zu haben." Es war immer wieder faszinierend, wie gut diese asiatischen Kämpfer waren ... auch die Schauspieler hatten eine gute Ausbildung und oft genug waren es echte Kämpfer, die in den Filmen mitspielten.
Die Faszination, die Rory hatte, war erfrischend und Renee lächelte einen Moment. "Ich hab dir noch gar nicht gezeigt, wie ich Capoeira mache ... magst du es nach dem Film sehen ?" Bisher war er noch nicht dazu gekommen, es zu zeigen und er war gespannt, was Rory sagte.
Der blickte einen Moment völlig überrascht zu Renee - doch dann grinste er und nickte kurz. "Gern. Ich habe nur nichts gesagt, weil ich nicht aufdringlich sein wollte. Ich bin schon gespannt, wie das aussieht ... bisher habe ich nur davon gehört, es aber nicht gesehen." Sie hatten einen Moment Zeit, um zu reden - denn im Film war gerade eine ruhigere Szene, in welcher der Held zu trauriger Musik mit einem Boot fuhr, und so verpaßten sie nichts.
"Dann nach dem Film, ja ? Ich brauche dann nur ein Bisschen Musik, damit es gut flutscht." Ohne Musik ging es auch, aber da war es langweilig. "Und dein Wohnzimmer ist auch groß genug, da hab ich genug Platz."
"Jep - und wenn wir die Couch und den Tisch mit den Sesseln ein wenig wegschieben, ist sogar noch mehr Platz. Und wie du weißt, habe ich genug Musik, da kannst du dir aussuchen, was du möchtest." Rory war auf seine Musiksammlung sehr stolz - denn er sammelte vor allem die Charts, doch auch Klassik und ältere Lieder, Popmusik und diverse andere Interpreten. "Ich bin schon gespannt, Renee ..."
"Wollen wir den Film kurz verschieben ? Ich weiß, du kennst ihn schon, man hat es gemerkt." Renee grinste sacht und stand auf, um in den CDs zu stöbern. Er suchte etwas mit Schwung und nickte, als er etwas passendes gefunden hatte. "Das ist perfekt. Es hat den passenden Rhythmus."
Inzwischen hatte Rory den Film ausgeschalten und die Anlage eingestellt, nahm die CD entgegen und schmunzelte, als er sie einlegte. "Das hat wirklich Schwung - na dann, ich stelle nur noch die Möbel um." Noch während er sprach, trat Rory wieder zurück und schob die Sessel an die Seite, ehe er auch den Tisch beseiteschob und so Platz für Renee machte.
Es war dann wirklich mehr als genug Platz, und Renee zog seine Socken und sein Shirt aus, ehe er den Zopf in seinem Haar nochmal festzog und dann die Musik startete. Er war sofort in seinem Element und wiegte seinen Körper hin und her, so daß seine Bewegungen langsam schneller wurden. Er ging nach der Musik, und wirkte konzentriert, ohne sich daran zu stören, daß Rory ihm zusah.
Jener war sichtbar fasziniert von dem, was er sah. Damit er Renee nicht im Weg umging, hatte sich Rory hinter die Couch an die Wand gelehnt und lächelte, als er den geschmeidigen Bewegungen folgte, die wie eine Mischung aus Tanz und Kampfsport wirkten. Und gerade durch die Musik im Hintergrund wirkte es noch mehr wie ein Tanz, und da Renee es nicht nur schon sehr lange zu machen schien, sondern auch sichtbar Freude daran hatte, sah es einfach nur herrlich aus. Auch wenn Rory es nicht bewußt bemerkte ... seine Augen folgten einer jeden Bewegung des schlanken, doch durchtrainierten Körpers, registrierten die sehnigen Muskeln und er speicherte diese Informationen unbewußt, während sein Blick schließlich auf Renees entspanntem Gesicht liegenblieb.
Ein wenig machte Renee noch weiter, dann hörte er langsam auf und atmete tief durch. Er war nur wenig außer Atem, und grinste schließlich. "Und wie findest du das ? Nicht ganz so wie das aus den Filmen, aber man kann sich damit verteidigen."
"Ehrlich ? Das glaube ich unbesehen, vor allem, wenn deine Gegner keinen Kampfsport können. Das war herrlich, Renee - wirklich herrlich, gerade weil du zwar schlank, aber trainiert bist, wirkt es besonders gut. Ich glaube nicht, daß es so gut aussehen täte, wenn das ein muskulöser Mann gemacht hätte." Rory meinte seine Worte ernst, da er ein gutes Auge für Ästetik hatte und lächelte, als Renee ihm half, die Möbel wieder hinzustellen.
"Du schmeichelst mir ... ich war als Kind ein richtig magerer, kleiner Junge, bis ich zu diesem Kampfsport kam. Ich bin immer schlank geblieben, aber hab dann eben noch Muskeln dazugelegt. Die aber auch nicht so breit sind." Renee war glatt ein wenig rot geworden bei dem Kompliment, und zog nun auch sein Shirt wieder an.
"Nun, Ehre, wem Ehre gebührt - und wenn ein Kompliment verdient ist, dann sollte es auch gesagt werden. Und ja, du bist immer noch schlank ... doch auf eine gesunde Art, da du eben Muskeln hast. Sie sind eher sehnig, doch sie sind da - und das sorgt dafür, daß du nicht nur gut aussiehst, sondern auch gewiß gesund bleibst. Sicherlich, ich mache nicht so viel, wie ich tun könnte ... doch mehr als die meisten Menschen, die dann spätestens ab dreißig mit den diversen Krankheiten zu kämpfen haben, die man mit einem gesunden Körper vermeiden hätte können." Das war etwas, das Rory nicht verstand - doch es freute ihn zu sehen, daß Renee sich nicht nur fit hielt, sondern auch Spaß daran hatte.
"Ich sehe es ähnlich ... aber jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, nicht wahr ?" Man konnte Menschen nicht zwingen, und sie mussten mit den Folgen leben. "Magst du es nicht auch mal versuchen ? Du könntest das bestimmt, auch wenn es nicht so cool aussieht, wie bei mir." Letzteres war ein Scherz, und Renee lachte laut.
Auch Rory lachte, doch dann grinste er nur und schüttelte den Kopf, während er die Hände in die Taschen seiner Jeans steckte. "Danke für das Angebot, aber ... Nein, danke. Ganz ehrlich, es fällt mir schon schwer genug, zu tanzen - ich habe einfach nicht die Geschmeidigkeit oder den Rhytmus für so etwas. Und ich bin zu kräftig, das wirkt einfach nicht bei mir. Ich bleibe lieber beim Joggen und Rudern, und ein wenig anderes Training, das ist besser."
"Schade, ich hätte es dir gern beigebracht. Aber ich kann es verstehen, nicht jedem liegt es." Renee wollte Rory natürlich nicht dazu drängen, und überlegte kurz. "Wir können ja mal zusammen schwimmen gehen."
Das ließ den ein wenig Größeren sofort aufblicken und ein breites Grinsen erwachte auf seinen Lippen. "Gern ! Gott, ich war schon so lange nicht mehr schwimmen, das könnte ich definitiv wieder brauchen. Weißt du denn ein gutes Schwimmbad ? Ich wäre froh darum, denn ich kam bisher noch nicht dazu, mich groß umzusehen." Es war Rory ein wenig peinlich, daß er so ein offensichtlicher Stubenhocker war, doch es war nicht zu ändern, daß sein Job sehr viel Zeit in Anspruch nahm.
"Ja, ganz zufällig kenne ich eins. Es ist auch gar nicht so weit von hier weg." Eigentlich war es nur ein Block weiter. "Gleich um die Ecke, und es hat schon um 6 Uhr früh auf, und ist offen bis 22 Uhr."
Im ersten Moment war Rory zu verblüfft, um zu antworten - doch dann lachte er auf und nickte, setzte sich wieder auf die Couch und nickte einladend neben sich, da man sich so besser unterhalten konnte. "Wirklich gleich um die Ecke ? Gott, man merkt, daß ich nicht viel rauskam. Und die Zeiten sind fantastisch, so kann ich auch mal am Morgen oder Abend schwimmen gehen, ohne mich hetzen zu müssen."
"Dann treffen wir uns Morgen früh zum schwimmen, statt zum joggen." Renee setzte sich beim Sprechen wieder zu Rory und musterte ihn dabei. Er sah, wie sehr sich der Grünäugige freute, und das ließ sein Herz hüpfen.
"Gern. Wie immer um 7.30 Uhr ? Und ich warne dich vor, ich habe schon seit fast einem Jahr nicht mehr die Gelegenheit gehabt, schwimmen zu gehen. Kann sein, daß ich ein wenig eingerostet bin, hm ? Aber wenigstens habe ich noch meine Badehose, auch wenn sie seit ziemlich langer Zeit im hintersten Winkel meines Schranks liegt." Rory scherzte ein wenig wegen seiner Kondition - obwohl er realistisch war, denn er wußte genau, daß er sich erst wieder entsprechende Ausdauer erarbeiten mußte.
"Solange du eine hast, ist alles Okay." Renee grinste, und blickte kurz auf die Körpermitte von Rory. "Ansonsten würden die alten Damen, die morgens oft schwimmen, einen Herzkasper bekommen."
Alleine schon der Gedanke ließ den ein wenig Größeren leise aufstöhnen und er schüttelte kurz den Kopf, um die ungebetenen Bilder wieder loszuwerden. "Gott bewahre - wäh. Es reicht schon, daß sie einen so oder so schon mit den Augen ausziehen, aber direkt zeigen will ich den Schachteln nichts. Deshalb habe ich mir auch eine langbeinige Badehose besorgt, die verdeckt mehr. Vor allem mit sehr kräftigen Mustern in Neonfarben, da sieht man keine Konturen mehr."
"Was ? Wie sieht die aus ?!" Renee war entsetzt, und ging einfach in Rorys Schlafzimmer. "Los, zeigen." Er wollte das Ding sehen, denn wenn sie wirklich so aussah, wollte er nicht mit dem Grünäugigen gesehen werden.
Der lachte nur und kam ihm nach, nahm einen Hocker von der Seite und stellte ihn vor den Schrank, ehe er hochstieg und von der Schrankoberseite einen kleinen Rucksack nahm, runterstieg und den Rucksack auf das Bett stellte, um kurz darin zu wühlen. Mit einem zufriedenen "Aha, da hast du Mistding dich verkrochen !" nahm er dann etwas heraus, schüttelte es kurz und hielt es sich dann vor die Lenden. "Hier ist es - auch wenn es schwarz mit Neonfarben ist, mir gefällt sie irgendwie. Erinnert mich immer an Radlerhosen, die sind auch so gefärbt."
"Hmmmm ..." Renee musterte die Hose, und ebenso, wie Rory sie sich anhielt. Er stellte sich vor, wie es aussah, und nickte schließlich. "Gut, die ist genehmigt. Ich dachte schon, sonst was." Die Hose sah bestimmt extrem gut aus und Renee war gespannt, wie es Morgen in echt aussah.
"Na, dann ist ja gut. Mit Verlaub, ich danke für die Erlaubnis." Es war schon irgendwie komisch, wie herrisch Renee plötzlich werden konnte - doch irgendwie war es nicht nur amüsant, sondern auch ein wenig heiß. Doch dann verdrängte Rory den Gedanken wieder und lachte leise, schüttelte den Kopf und scherzte noch ein kurzes "Soll ich vielleicht eine Badehaube tragen ?"
Renees Augen weiteten sich einen Moment, aber dann merkte er, daß es echt nur ein Scherz war. "Mon dieu ... natürlich nicht !" Schließlich merkte er, wie seltsam er sich benahm, und lachte leise.
Rory hingegen schmunzelte zuerst und lachte schließlich, ehe er nur nickte und die Badehose wieder in den Rucksack steckte. "Ganz ehrlich - ich habe sogar eine, denn es gibt noch immer Bademeister, die es hassen, die Haare aus den Sieben zu fischen. Aber keine Sorge, es ist eine einfache, schwarze Schwimmerhaube und ich denke nicht, daß ich sie brauche, wenn ich von deiner Reaktion ausgehe. Zum Glück." Er war wirklich froh darum, denn er mochte diese Dinger nicht sehr - vor allem, da er ja längere Haare hatte.
"Die will ich gar nicht sehen ... Nein, das ist wirklich nicht nötig, dort eine zu tragen. Außer, du willst die Schwulen abschrecken, die auch oft Morgens da sind." Eigentlich war es ein Geheimtipp bei Schwulen, denn Morgens war nicht wirklich viel los.
Das wiederum ließ Rory verdutzt aufblicken und er blinzelte einen Moment, ehe er ein wenig röter auf den Wangen wurde und kurz schluckte. "Du meinst ... du meinst, das ist wie diese türkischen Bäder früher ? Oder ist es nur ein Ort, um Dates auszumachen und nicht mehr ? Um ehrlich zu sein, sollte es auch für mehr gebraucht werden, dann werde ich definitiv die Haube tragen, denn ich stehe definitiv nicht auf ein kurzfristiges Techtelmechtel in einer Umkleidekabine oder einem Klo." Rory schauderte sichtbar und blickte abwesend zur Seite, damit er sich wieder in den Griff bekam, da er solche 'Quickies' und Anmachen nicht mochte.
"Oh no, no ... Nein, so ist es nicht. Kein türkisches Bad und auch nicht so, daß man in der Umkleide angegraben wird, oder in der Dusche sexuell belästigt." Renee hatte sich falsch ausgedrückt. "Man wird dort als Schwuler nicht blöde angemacht Morgens. Es gibt ja auch einige, bei denen es gleich auffällt und nur wenn man mag, kann man auch Dates klarmachen."
Man sah förmlich, wie Rory aufatmete und er grinste kurz, ehe er nickte. "Gottseidank. Ganz ehrlich, ich wäre nicht mitgekommen, wenn es anders gewesen wäre - ich habe damit schon ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht und möchte das nicht wiederholen. Und ja, es stimmt schon: Schwimmbäder, in denen man als Schwuler nicht schräg angesehen wird, sind ziemlich selten." Er war sichtbar froh, daß sich seine Sorgen als unbegründet erwiesen ... doch wie sagte man: Gebranntes Kind scheute das Feuer, und gerade deshalb war er ein wenig vorsichtiger geworden.
"Keine Sorge, sie halten sich alle an die Regeln, es wird keiner angemacht, der es nicht deutlich zeigt." Renee war froh, daß er seine ungeschickte Wortwahl aufgeklärt hatte und blickte kurz in den Kleiderschrank von Rory, weil er neugierig war. "Was hast du denn da noch feines drin ?"
"Hm ?" Der ein wenig Größere blickte ein wenig vedutzt von dem Rucksack auf, den er geschlossen hatte, und lächelte schließlich ein wenig schief. "Nicht viel feines ... einige Anzüge und ansonsten schlichte Sachen wie schwarze Stoffhosen und schlichte Hemden, Krawatten, Westen, Sackos und ein wenig Freizeitkleidung. Eben das, was man so als Versicherungskaufmann so trägt, Hm ?"
"Wirklich fast nur so was ? Das glaube ich nicht, darf ich mal kucken ?" Renee blickte Rory bittend an, denn er liebte es, in Kleiderschränken zu stöbern. Vielleicht fand er hier ja etwas, das er Rory so gar nicht zutraute.
Der lachte nur und schüttelte gutmütig den Kopf, ehe er ihn zum Schrank schob und breit grinste. "Kein Problem, aber ich sag dir gleich, du wirst bei mir nichts anderes finden." Er ahnte schon, daß Renee einfach gerne in Kleidung stöberte und er ahnte auch, daß dieser hoffte, in seinem Schrank das eine oder andere gewagte Outfit für Clubs oder Bars zu finden ... wobei Renee aber gerade deswegen eine herbe Enttäuschung erleben dürfte. Doch er gönnte seinem neugefundenen Freund das Wühlen und warf einfach nur den Rucksack wieder auf den Schrank, ehe er sich auf sein Bett setzte und wartete.
Renee stöberte vorsichtig jedes Regal durch, und murmelte immer wieder leise Worte des Unglaubens in Französisch. Einzig die Sportkleidung zeigte etwas gewagtes, und Renee trat leise seufzend vom Schrank zurück. "Nicht zu fassen, es ist wirklich nichts zu finden."
"Sagte ich doch. Ich wette, in deinem Schrank findet man die neueste Mode aus Frankreich, Italien und Spanien ? Und ich wette, du hast einen begehbaren Schrank." Während er sprach, stand Rory auf und kam zu dem ein wenig Schlankeren, legte die Hand auf dessen Schulter und grinste breit, als er fühlte, wie dieser ertappt zusammenzuckte.
"Öhm." Renee wurde knallrot und seufzte. "Du hast Recht, ich kann da einfach nicht anders ... ich liebe es, mich abwechslungsreich und gut anzuziehen. Gerade, weil ich im Laden strikt schwarz trage."
Das konnte Rory schon verstehen und nickte, als er kurz die Schulter des Anderen drückte und ihn dann sanft zurück ins Wohnzimmer schob. "Ehrlich ? Ich kann dich verstehen, auch wenn ich nicht so bin. Und weißt du ... ich finde, daß die schwarze Kleidung dir steht. Schlicht, elegant und äußerst gut betonend, gerade richtig für dich."
"Du bist ein Schmeichler ... aber ich trage ja nicht nur solche Kleidung, du musst mal meinen Kleiderschrank sehen." Der platzte aus allen Nähten, und irgendwie musste er mal ausgemistet werden. "Obwohl du erst kucken kannst, wenn ich einiges Altes weggeräumt habe." Und das würde dauern, da Renee sich selten von etwas trennen konnte.
"Hm - und wenn ich dir dabei helfe ? So geht es oft leichter, als wenn man alleine ist. Du weißt doch, daß ich mehr Zeit habe als du und wenn du magst, helfe ich dir gern. Und ich bin auch gut in sowas, schließlich habe ich eine unabhängige Meinung zu allem, nicht wahr ?" Rory bot seine Hilfe gerne an denn er wußte gut, wie schwer es manchmal war, sich von Dingen zu trennen, die man sich einmal bewußt ausgesucht und gekauft hatte.
"Öhm ..." Renee wurde von dem Angebot regelrecht überrumpelt, und wurde tatsächlich rot auf den Wangen. "Ich weiß gar nicht, ob ich den vorzeigen kann." gestand er, denn er hatte so einiges da drin, was man eher nicht zeigte.
Das ahnte Rory aber und schmunzelte, ehe er noch einmal kurz die Schulter Renees drückte. "Muß aber nicht sein, wenn du nicht willst - war nur ein Angebot. Laß mich raten, da sind Sachen drin, die ich nicht unbedingt sehen sollte, Hm ? Kein Problem."
"Nein ... ich kann ja rausräumen, was mir total peinlich ist." Renee hätte gern den Spaß gehabt, aber ein paar Dinge und Sachen konnte man einfach nicht zeigen. "Aber vielleicht erst nächste Woche oder so ... mal sehen." Er grinste, schnappte sich den Arm von Rory und zog ihn ins Wohnzimmer zurück. "Lass uns den Film zu Ende kucken, ja ?"
Der ein wenig Größere lachte nur und nickte, ließ sich ziehen und setzte sich neben seinen Freund auf die Couch, um die Playtaste auf der Fernbedienung zu drücken. "Gern - die besten Szenen kommen ja noch, nicht wahr ? Und das mit dem Schrank eilt ja nicht, da können wir uns Zeit lassen." Dann lehnte er sich zurück und genoß einfach die Nähe Renees, ihre Freude an dem Film und das angenehme Schweigen, das zwischen ihnen herrschte.
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