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  Nestor und Gabriel  02
 

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Nach einigen weiteren Stunden kamen sie schließlich in der Stadt an, in die Gabe wollte – es dauerte nur wenige Minuten, bis er am Bahnhof angelangt war und nach einigen Formalitäten konnte er den Jeep wieder auf den entsprechenden Waggon fahren. Diesmal sah er noch einmal gut nach, ob die Planen auch wirklich alles verdeckten, ehe er sein Gepäck aus dem Kofferraum nahm, sich in sein Abteil begab und dort mit einem leisen Seufzer auf einen der Sitze sank, um ein wenig zu schlafen. Die Autofahrt hatte ihn angestrengt – und da er noch kein Frühstück hatte, war er nun herrlich müde und würde ein wenig dösen, bis die Dame mit den Erfrischungen vorbeikam.

Nestor zog die Plane aber wieder herab und seufzte leise. Er hatte sich kurzzeitig in seine menschliche Form gebracht und wurde dann wieder zur Puppe. ‚Schon wieder ein Autozug, wie langweilig.' Es war doch etwas öde, aber er konnte halt nicht raus und wollte eigentlich auch nicht. ‚Also wieder schlafen.' Somit war es beschlossen und er zog die Plane wieder hoch, um dann einzuschlafen. Das Rattern des Zuges half dabei sehr gut, dieses monotone Geräusch machte schläfrig.

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Diesmal dauerte die Fahrt nicht so lange und sie kamen nach einigen Stunden schon an ihrem Zielort an ... leise vor sich hinsummend, biß Gabriel von seiner Steaksemmel ab und lud das Gepäck wieder zurück in den Kofferraum, ehe er sich hinter das Steuer setzte und den Jeep von dem Autoreisezug fuhr. Nun war es nur noch eine kurze Fahrt, gerade einmal zwei Stunden, bis sie in seiner Heimatstadt ankamen – Gabe war froh darum, denn er wollte sich endlich in dem kleinen Laden austoben, über dem er wohnte, und gab ein wenig mehr Gas, während er leise weitersummte.

‚Hoffentlich sind wir bald da.' seufzte der Blonde. Er konnte wegen der bekloppten Plane nichts sehen, und das viele Autofahren ödete ihn langsam ziemlich an. Wie lang sie genau unterwegs waren, wusste er schon gar nicht mehr, auf jeden Fall war es sehr lang und langsam zu lang.

Doch auch die längste Autofahrt war schließlich zu Ende und mit einem leisen "Home, sweet home ..." parkte Gabe vor seinem Haus und stieg aus, um beschwingt und noch immer leise summend sein Gepäck nach oben in die Wohnung zu schaffen. Erst, als er das erledigt hatte, kam er zurück und öffnete die Türen seines Jeeps, nahm die Planen ab und verstaute sie wieder im Kofferraum, ehe er die beiden Schaufensterpuppen auf der Rückbank abschnallte und in den Laden brachte. Dort angekommen, lehnte er sie an eine Wand und überlegte – doch dann drehte er sich um und holte die letzte Puppe, wunderte sich einen Moment lang, weshalb sie schwerer als die anderen Puppen war, achtete dann jedoch nicht mehr darauf, da diese Puppe ja so oder so anders war. Also spielte er ein wenig seiner wirklichen Kraft aus und trug die Puppe ebenfalls in den Laden, stellte sie an die Wand und betrachete nun wirklich ausgiebig den blonden Mann aus Kunststoff, den man im Tageslicht sehr gut sehen konnte. "Wow – also wer dich geschaffen hat, verstand was von seinem Fach. Du siehst einfach nur herrlich aus – zu schade, daß es dich nicht wirklich gibt. Wirklich schade ..." Leise seufzend, kam Gabe näher und ließ die Hände über die Konturen der blonden Puppe streichen, genoß, was er unter seinen Händen fühlte und kam noch näher, bis er seine Zungenspitze über eine der Brustwarzen huschen lassen konnte und die Linke über die so herrlich ausgearbeitete, halbharte Männlichkeit streichelte. Erneut hüllte ihn dieser herrliche Geruch ein und ließ ihn leise aufstöhnen, während er weiterstreichelte und dies einfach nur genoß.

Gabe schien wirklich keine Scheu zu haben, das gefiel Nestor ziemlich. Er fühlte das Streicheln und Kosen mehr als gut und er war froh darum, daß er in der Puppengestalt steckte, weil er sich da körperlich nicht weiter erregen konnte. Innerlich war er jedoch ziemlich erregt und er keuchte leise. Hier würde er ganz sicher noch bleiben und wehe der Kerl machte jetzt nicht noch ein wenig weiter.

Doch da brauchte er keine Sorge haben, denn Gabe würde so schnell wirklich nicht aufhören. Er war selbst erregt und keuchte leise, befreite ein weiteres Mal seine inzwischen harte Männlichkeit und berührte sich selbst, während er weiterhin über den herrlichen Körper dieser Puppe streichelte. Er konnte unter seinen Fingerspitzen winzigste Unebenheiten fühlen, fast so, als ob es ein wirklicher Körper wäre – doch er fühlte auch die Kühle des Plastiks und stöhnte leise, als er über die breite Brust hoch zum Hals der Puppe schnupperte, um nun über die Oberfläche zu lecken und sich direkt an diesen herrlichen Körper zu drängen.

‚Oh Gott !' Dieser Kerl war einfach nur geil. Nestor ließ sich innerlich gehen und verbreitete somit noch weiter den süßen Duft, der ihn umhüllte. Gabe würde es in seiner Erregung sicher nicht auffallen, daß es intensiver geworden war. ‚Bitte weiter ... reib dich an mir.' hoffte der Blonde und schauerte innerlich vor Erregung.

Ein leises "Verdammt ..." wispernd, kam der junge Werpuma wirklich noch näher und rieb sich nun direkt an den Lenden der Puppe, während er das Gesicht in den weichen Haaren barg und diesen herrlichen Duft tief in seine Lungen inhalierte. Langsam schlichen die Hände Gabes über die Seiten zum Rücken der Puppe und er hielt sich an ihm fest, knurrte leise und leckte immer wieder über die Stelle, an der bei einem lebenden Menschen die Schlagader wäre, bis er es nicht mehr aushielt, tief aufstöhnte und sich an das kühle Plastik der Puppe verströmte. Keinen Herzschlag später sickerte die Spannung aus seinen Muskeln und Gabe vergrub das Gesicht in der Halsbeuge vor sich, seufzte und lachte dann leise, als er ein ebenso leises "Du hast es wirklich nötig, Gabe." zu sich selbst wisperte.

‚Sieht so aus, Kleiner.' keuchte Nestor in Gedanken, er war nicht gekommen, sondern hatte sich zurückgehalten, nicht, daß er sich womöglich verriet. Hier würde er noch bleiben, nun stand es entgültig fest. Er hoffte aber auch, daß er vernünftige Klamotten bekam und nicht ein Holzfällerhemd und so. Die Gegend war eindeutig etwas ländlicher.

Doch diese Hoffnung würde sich nicht unbedingt bewahrheiten, denn Gabe hatte sich auf genau diese Sorte Kunden spezialisiert. Jetzt löste er sich jedoch von der Schaufensterpuppe und betrachtete mit einem Lächeln die wirklich herrlichen Kurven, ehe er in die Knie ging und seinen Samen von dem kühlen Plastik herableckte. Dabei konnte er es nicht lassen, auch über die Nachbildung der Männlichkeit der Puppe zu lecken, leise zu schnurren und ein ebenso leises "Verdammt, das fühlt sich gut an." zu wispern. Erst jetzt stand er wieder auf und summte leise, während er den Laden absperrte und nach einem kurzen "Morgen räume ich ein." die Treppe in die obere Wohnung hinaufging, um sich ein ausgiebiges Bad und noch das eine oder andere Stück Fleisch zu gönnen.

Erst, als Nestor hörte, wie Gabe die Treppen heraufgegangen war, wandelte er sich und keuchte leise. ‚Oh Gott, dieser Kerl.' denkend, lehnte er sich an die Wand, nahm seine leichte Erregung in die Hand und befriedigte sich rasch, um den Druck loszuwerden, der sich angestaut hatte. Als er sich mit einem leisen Wimmern in seine Hand verströmt hatte, leckte er den Samen von den Fingern und atmete tief durch, um sich wieder etwas zu fangen. Dann stieß er aus Versehen gegen eine der anderen Puppen und fluchte leise, weil er sie nicht mehr rechtzeitig packen konnte, bevor sie gegen die Zweite stürzte und dann zu Boden ging. Der einen fielen dabei die Arme ab und Nestor wandelte sich sofort wieder in die Puppenform.

Der junge Werpuma war gerade dabei gewesen, in sein heißes Bad zu steigen, als er das Scheppern hörte – ein wenig die Stirn runzelnd, band er sich ein Handtuch um die Hüfte, ging in den Laden und seufzte leise, als er die am Boden liegenden Schaufensterpuppen sah. "Ach verdammt ... ich sollte sie Morgen wirklich auf die Ständer stellen. Zum Glück stehst du noch, Großer – scheinst eh viel stabiler gebaut zu sein als diese Dinger hier. Hmpf ... ich glaub, die hätte ich mir auch sparen können." Dann richtete er noch einmal das Handtuch um seine Hüften und seufzte leise, drehte sich wieder um und ging nach oben, damit er endlich sein wohlverdientes Bad genießen konnte. Die Puppen konnten ruhig so liegenbleiben – auf diese Weise fielen sie nicht noch einmal um und er hatte bis Morgen seine Ruhe.

Als Gabe weg war, wandelte sich der Blonde erneut und schnaufte leise. ‚Ich muss mir echt die Beine vertreten ... vielleicht ein wenig Blut ... oder ein Steak.' Es war ja noch hell und so entdeckte er die offenen Kisten mit der Kleidung. Als er hineinsah, erschauerte er ein wenig. Ihm sprang ein kariertes Muster entgegen und so zog er ein Holzfällerhemd aus dem Karton. "Shit." wispernd, gab er sich geschlagen und zog es über. In den anderen Kisten fand er zum Glück noch Jeans und Schuhe. Wenigstens passten die Sachen, jetzt fehlte nur noch etwas zum Tarnen, nicht, daß er da draußen dem Schwarzhaarigen über den Weg lief. Was er fand, war ein Cappy und einen Sonnenbrille. ‚Ich sehe eh schon aus wie ein Idiot, da wird's damit auch nicht schlimmer.' Mit den Gedanken nahm er einen herumliegenden Schnipsgummi, band sich die Haare in einen Zopf und ging zur Tür. Zu seinem Erstaunen steckte der ganze Schlüsselbund in der Tür. Schulterzuckend, schloss er auf, nahm die Schlüssel an sich und schloss den Laden hinter sich ungesehen wieder ab. Nun musste er erstmal sehen, wie er ohne Kohle an etwas zu futtern herankam.

Währenddessen summte Gabe leise vor sich hin und überhörte bei dem fließenden Wasser die leisen Geräusche aus seinem Laden. Erst, als das Wasser angenehm hoch in der Wanne stand, stellte er es aus und legte sich hinein, entspannte sich und seufzte leise, als er fühlte, wie seine von der Reise verspannten Muskeln wieder locker wurden. Seine Gedanken schweiften noch ein wenig umher, doch er war zu müde, als daß er an einem verweilte ... schließlich, als das Wasser nach einer Weile kühl zu werden begann, kam er raus und trocknete sich ab, erledigte noch seine Abendtoilette und ging in sein Schlafzimmer, um hineinzufallen und erst einmal zu schlafen. Der morgige Tag würde noch anstrengend genug werden – er mußte den Laden noch einräumen und noch ein paar Entwürfe schneidern, damit er sah, ob sie für die Männer hier passend waren. Doch dann vergingen auch diese Gedanken, als er in einen tiefen Schlaf fiel und mit einem leisen Lächeln auf den Lippen dem morgigen Tag entgegenträumte.

Derweil suchte Nestor ein passendes Opfer und fand es auch. Ein junger Mann, der gerade in seine Wohnung gehen wollte. Da Niemand in der Nähe war, beeilte sich der Blonde, packte ihn von hinten und drückte ihm die Hand auf Mund und Nase. Sein Schöpfer hatte ihn dort mit einer Duftdrüse ausgestattet und so konnte er den Mann betäuben. Rasch schob er ihn in die Wohnung, schloss die Tür mit einem Fußtritt und hob ihn dann hoch, um ihn in dessen Bett zu bringen. Hier konnte er sich erleichtern und etwas essen, ohne Geld zu haben. Zwar war es etwas gemein, aber es musste nunmal sein. Erst nach einer Stunde, die er sich in der Wohnung aufgehalten hatte, kehrte er wieder zum Laden zurück und öffnete ihn leise. Ebenso leise verschloss er in wieder und ließ den Schlüsselbund stecken. Nun war er satt, seine Blase war leer und er hatte ein wenig frische Luft geschnappt. Lautlos zog er sich aus, legte die Sachen wieder in die Kisten und stellte sich dann wieder so hin, wie er zuvor dagestanden hatte. Er hatte auch an den Gummi in seinen Haaren gedacht und ihn entfernt. So zeugte eigentlich nichts mehr davon, daß er sich wegbewegt hatte.

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Nachdem er am nächsten Morgen gefrühstückt hatte, kam Gabriel wieder in den Laden und betrachtete sich das Chaos, das dort herrschte ... leise seufzend, machte er sich an die Arbeit und räumte zuerst die Kleidung aus den Kisten in die Regale, auch wenn er sich ein wenig wunderte, daß einige der Sachen schon ausgepackt waren. Doch er zuckte nur innerlich mit den Schultern und legte die Sachen gleich zur Seite und zu den Schaufensterpuppen, ehe er mit dem Ausräumen weitermachte und auf diese Weise innerhalb weniger Stunden seine gesamte Ware verstaut hatte. Erst, als er damit fertig war, kümmerte er sich um das Schaufenster und stellte die zwei Aufsteller für die umgekippten Schaufensterpuppen auf, zog sie an und baute sie wieder zusammen, stellte sie auf die Aufsteller und nickte, als er das Ergebnis betrachtete. Dann jedoch fiel sein Blick wieder auf die blonde Schaufensterpuppe und Gabe runzelte die Stirn, denn er sah keinerlei Merkmale, daß man bei dieser Puppe die Arme oder Beine abnehmen konnte. Dann jedoch kam ihm eine Idee. Schnell hatte er ein normales, schwarzes Hemd, ein blaues Unterhemd und einen ebenso blauen Slip, eine schwarze Jeans, schwarze Socken und schöne, schwarze Lederstiefel herausgesucht, kam zu der Puppe und legte sie auf den Boden, um die Kleidung nun so anzuziehen, wie er es auch bei einem schlafenden Menschen tun würde.

Und genau so klappte es dann auch ganz gut. Nestor machte sich nicht ganz so steif, so wirkte es, als hätte er unter der Gummihaut praktische und biegsame Gelenke ... wie einen überdimensionale Barbiepuppe. Nur sah er deutlich besser aus als Ken und seine Arme waren nicht so steif ... aber egal. Was er angezogen bekam, gefiel ihm auf jeden Fall, es war besser als das, was die anderen Puppen trugen.

Gabe hatte auch lange überlegt, was er ihm anziehen konnte – das weißblonde Haar war ungewöhnlich und für die normale Arbeitskleidung hatte er ja die anderen beiden Puppen. An diesem hübschen Kerl wollte er die ein wenig schöneren Sachen zeigen, denn selbst wenn die Kleidung noch praktisch war, so konnte man sich mit ihr doch auf Festen zeigen oder sie anziehen, wenn man ausging. Nachdem er fertig war, hob er die Puppe wieder hoch und stellte sie hin – zu seiner Freude war es ein Leichtes, eine Fußhaltung zu finden, in der die Puppe gut stand und so konnte er sie nach kürzester Zeit ins Schaufenster stellen und von draußen seine Arbeit bewundern.

Von drinnen aus sah der Blonde die stolz glänzenden Augen des Schwarzhaarigen. Als hinter Gabe ein großer Kerl auftauchte, beobachtete er dies, denn wie es schien, hatte Gabe nun gleich seinen ersten Kunden. "Das sieht gut aus, was die Puppe da trägt ... sieht aus wie echt." staunte der Mann mittleren Alters.

"Hi, Hank ... ja, ich habe mich auch gewundert, die Puppe sieht so herrlich aus. Sowas wünscht man sich lebendig für Zuhause." Noch während er dies sagte, fing der junge Designer an, zu lächeln, denn er kannte den Mann noch sehr gut – schließlich war er hier aufgewachsen und dies war einer der Arbeitskollegen seines Vaters. "Ich hab zwar noch nicht geöffnet, aber möchtest schon gucken, Hank ? Ich habe normale Arbeitskleidung und auch ein paar hübschere Sachen aus den Städten ..."

"Sehr gern, Gabe ... dann mal sehen." Mit den Worten folgte Hank hinein und sah sich etwas um. Ein neues Hemd wäre sicher nicht schlecht, das würde seiner Frau sicher gut gefallen. "Kannst mir was aussuchen, Gabe ? Ich brauch was für die Tanzabende und das letzte Hemd hatte Betty ausgesucht."

Der Jüngere schloß hinter ihnen wieder ab und überlegte kurz – dann nickte er und ging zu einem der Regale, holte ein dunkelblaues Hemd heraus und kam damit zu seinem Kunden, um es ihm hinzuhalten und zu zeigen. "Das hier vielleicht ? Schlicht und einfach, wie du es magst, es paßt zu den guten Jeans und Betty liebt dunkles Blau. Außerdem steht es dir auch, Hank." Gabe kannte seine Kunden gut genug – schließlich war er in dieser kleinen Stadt aufgewachsen und er wußte auch um die Vorlieben der Männer, gerade aus dem Grund hatte er den Laden vom alten Mr. Helmer übernommen und ausgebaut.

"Ich schlüpf mal rein." murmelnd, zog Hank sein Hemd aus und zog das Neue über das weiße Unterhemd, das er trug. Hank wusste, daß Gabe schwul war, eigentlich wusste es Jeder und obwohl er hetero war, hatte er keine Scheu, sich vor ihm auszuziehen. Als er das Hemd anhatte, stellte er sich vor den Spiegel und nickte. "Das wird Betty gefallen ... darf ich dein erster Kunde sein ?" Er wollte es gleich mitnehmen. "Ach ja ... du solltest aufpassen. Woody is was Seltsames passiert letzte Nacht. Er hat's mir heut früh erzählt. Er stand vor der Tür und dann war alles weg und er wachte heute Nacht in seinem Bett wieder auf ... schon seltsam, Hm ?"

Nun doch ein wenig verblüfft, hob Gabe eine Braue, ehe er kurz hinter den ein wenig Größeren trat und ihm das Hemd am Rücken glattstrich. "Ausgerechnet Woody ? Das sieht ihm doch nicht ähnlich, soviel zu trinken, daß er einen Filmriß hat ? Schon komisch. Vielleicht war er nur müde ? Ich habe nichts gehört und war die ganze Zeit hier. Aber danke für deine Sorge, ich werde Heute wieder absperren, sicher ist sicher. Vielleicht ist einer dieser Amerikaner unterwegs ..." Eigentlich brauchte sich hier Niemand um Einbrecher sorgen, da es hier in der Stadt normalerweise keine gab – der Sheriff hatte mehr damit zu tun, die Jungs davon abzuhalten, zuviel zu trinken, als daß er wirklich große Verbrechen hätte. Nur, wenn mal wieder amerikanische Touristen kamen, gab es was zu tun – sie randalierten regelmäßig oder dachten, daß sie hier leichtes Spiel mit Einbrüchen hätten.

"Mag sein." murmelnd, drehte Hank sich herum und wuschelte Gabe durch die Haare. "Abschließen is gut ... schlimm, daß es inzwischen langsam sein muss." murmelnd, blickte er auf das Preisschild des Hemdes und zog dann das Geld aus seiner Hosentasche. "Bin erfreut, dein erster Kunde zu sein." Derweil seufzte Nestor innerlich. Nun musste er besser aufpassen und etwas achtsamer sein. Aber sein größter Hunger war gestillt und er musste nicht ständig essen.

Gabe lachte leise und strich sich die verwuschelten Haare wieder glatt, nahm die zehn Dollar entgegen und steckte sie in seine Hosentasche, ehe er das alte Hemd Hanks zusammenlegte und in eine der Tüten steckte, die er aus einem Karton nahm. "Hier, Hank – und sag mir Bescheid, wie Betty das Hemd fand, ja ? Und nochmal danke für eure Unterstützung, es tut gut zu wissen, daß mir Keiner nachträgt, daß ich das Geschäft von Mr. Helmer übernommen habe."

"Ach je ... jetzt wird der Laden wenigstens wieder ordentlich geführt. Der alte Helmer hat doch schon nichts mehr auf die Reihe bekommen mit seinem Suff." Hank klopfte Gabe freundschaftlich auf die Schulter und ließ sich dann von ihm die Tür öffnen. "Ich sag dir dann, wie Betty es findet ... wir sehen uns, Gabe." Als Gabe die Tür geöffnet hatte, winkte Hank noch und schlenderte fröhlich die Straße hinauf.

Leise lachend, schüttelte der junge Schwarzhaarige nur den Kopf und schloß dir Türe wieder, auch wenn er nicht mehr zusperrte. Leise vor sich hinpfeifend, räumte er die restliche Kleidung ein und auch die Tüten in die Fächer unter der Theke, ehe er die Kartons zusammenfaltete und mit dem restlichen Müll in die große Tonne vor dem Laden warf. Dann kehrte er noch raus und betrachtete noch einmal den Laden – Morgen würde er ihn öffnen und er freute sich schon darauf, hängte noch das Schild mit den Öffnungszeiten an die Türe und sperrte sie wieder zu, ehe er nach oben ging und sich für einen schönen Abend in der kleinen Disco fertigmachte.

Erst, als Gabe weg und es dunkel war, bewegte sich Nestor und sah sich erneut im Laden um. Dann ging er vorsichtig hinauf in die kleine Wohnung und sah sie sich ein wenig an. Hier roch es nach frischer Farbe und alles schien frisch renoviert. Wahrscheinlich hatte dieser Helmer die Bude verkommen lassen. Aber Gabriel hatte es sich hübsch gemacht. Der Blonde sorgte dafür, daß er nichts berührte, er wollte nicht daß auffiel, daß er hier gewesen war. Dann ging er aber wieder hinab und stellte sich zurück ins Schaufenster. Von dort aus sah er einige Stunden später, wie Gabe wieder zurückkehrte ... zusammen mit einem Kerl, der ihm nachsabberte.

Leise lachend, lehnte sich der junge Werpuma an seinen Begleiter und scherzte noch ein wenig mit ihm, ehe er die Seitentüre zur Wohnung aufsperrte und mit ihm zu seiner Wohnung hinaufging. Kaum, daß sie dort angekommen waren, küßten sie sich schon und rissen sich schon fast die Kleidung vom Leib, drängten sich aneinander und keuchten heiser, da sie es kaum erwarten konnten, bis sie im Schlafzimmer waren. Der junge Blonde wußte, daß dies nur ein One-Night war – sie hatten schon öfters einen gehabt und genossen es immer wieder, so wie mit anderen jungen Männern, die es hier in der kleinen Stadt gab. Daß Jemand hier gewesen war, bemerkte Gabe im Moment nicht – er war viel zu sehr damit beschäftigt, die Aufmerksamkeiten Dykes zu genießen, als daß er auf etwas anderes hätte achten können.

Unten lauschte der Jemand den Lauten, die von Oben herabdrangen. Was die Zwei da taten, war doch ziemlich eindeutig und Nestor grinste innerlich. Wie es schien, kümmerte sich Gabriel um die jungen Männer der Stadt, die zuviel Dampf und keine Freundin hatten. Der Designer war wirklich ziemlich interessant.

Laut aufkeuchend, ließ sich Gabe oben von dem Anderen nehmen und genoß es zutiefst, daß dieser ihn hart und leidenschaftlich nahm. Dies war einer der Gründe, weshalb die jungen Männer sich immer wieder auf ihn einließen: Bei ihm konnten sie sich gehen lassen, er hielt ihre Kraft nicht nur aus, sondern war ebenso stark wie sie, auch wenn er nicht ganz so kräftig gebaut war. Und so dauerte es auch nicht lange, bis Gabe laut aufbrüllte und sich verströmte – auch der Andere kam lautstark und keuchte tief, als er sich auf den starken Rücken des jungen Designers fallen ließ und wieder zu Atem kam. Nach einer kleinen Pause ging Dyke noch kurz duschen, ehe er sich verabschiedete – er mußte wieder nach Hause, denn am nächsten Tag wurde er in der Autowerkstadt des Städtchens gebraucht. Gabe brachte ihn noch nach unten und schloß hinter ihm wieder zu, ehe er wieder nach oben ging und sich in das Bett legte, das noch immer nach ihnen Beiden roch. Wie gern würde er Jemanden haben, der auch bei ihm blieb – doch noch war ihm dieser Jemand noch nicht begegnet und es würde auch schwer werden, da er immer seine Herkunft berücksichtigen mußte.

Unten seufzte der Blonde, denn auch er roch gut und der Duft der Beiden wehte ein wenig herab. Er wandelte sich wieder und setzte sich auf einen der Stühle, die für Jemand dastanden, der sich gern hinsetzen wollte. Das Sitzen tat gut, auch wenn er wirklich mal richtig laufen musste. Aber nach dem, was er gehört hatte, würde er noch ein wenig im Laden bleiben, bevor er sich in ein paar Tagen wieder auf die Straße begab. Er blieb aber nur so lange beweglich, daß er nicht wieder aufs Klo musste, stellte sich dann wieder ins Schaufenster und schlief wieder ein wenig. Er hatte eigentlich gedacht, in so einem Kaff war es sicherer, aber da hier Jeder Jeden kannte und er nun mal sehr auffällig war und auch Tags im Schaufenster gesehen worden war, konnte er sich hier nicht wirklich frei bewegen. In New York hatte er es leichter gehabt, wenn man von den dämlichen Jägern absah, aber auch sie hätte er zur Not auch noch töten können. Aber er hatte sich lieber versteckt, denn tötet man Jäger, so bekam man alle auf den Hals.

Doch von all dem ahnte Gabe einen Stock höher nichts, als er sich umdrehte und die Decke ein wenig über den Körper zog – einen Moment lang dachte er, er hätte etwas gehört, doch als das Geräusch nicht wiederkam, schloß er die Augen und schlief ein. Morgen würde ein harter Tag werden und er brauchte jede Minute Schlaf, wenn er am Abend nicht völlig erledigt sein wollte.

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