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“Blutiger Schnee” 06
 

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Kapitel 6

Der nächste Tag brachte mehr Unruhe als sonst, da Erik wegen Dennis nichts riskieren wollte und deshalb noch ein paar seiner Leute abzog, damit sie sowohl den Weg zum Hafen wie auch das Schiff, auf dem die Ware lagerte, bewachten. Sein Verhandlungspartner war zwar als zuverlässig bekannt, doch man wußte nie – und Erik war nicht umsonst einer der führenden Waffenhändler weltweit, denn ohne ein gesundes Mißtrauen brachte man es in dieser Branche nicht weit. Doch schließlich ging es auf den Abend zu und nachdem Franckie den letzten Bericht abgeliefert hatte, nickte Erik, stand auf und ging ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Aber dort erwartete ihn ein Anblick, der etwas ungewohnt war: Dennis saß auf der Bettkante, schien völlig in Gedanken und fingerte unruhig an den Krawattenenden herum, die langsam aber sicher etwas wellig wurden. "Was ist denn, Dennis ?"

Ertappt steckte Dennis die Krawatte wieder in das Sakko und strich es kurz glatt. "Ich hab Angst, daß ich dich blamiere." erklärte er ein wenig kleinlaut und starrte auf seine Füße. Warum er so aufgeregt war, wusste er ja selber nicht so ganz.

Doch Erik konnte es sich schon denken und setzte sich neben ihn, legte den Arm um ihn und zog ihn eng an sich heran, ehe er ihm mit den Fingern der Linken das Kinn hochhob und ihm in die Augen blickte. "Das ist das erste Mal, daß du bei einem formalen Treffen dabei bist, nicht wahr ? Ein Treffen, auf dem du nicht zeigen darfst, daß wir Gefährten sind ... und bei dem ein falsches Wort tödlich sein kann." Leise schmunzelnd, hauchte er dem Jüngeren einen überraschend sanften Kuß auf die Stirn, ehe er wieder leise, doch ernst weitersprach. "Mach dir nicht soviele Sorgen, Dennis. Ich vertraue dir – du schaffst das. Zeige nur allen deine kalte Seite, die Seite, in die ich mich verliebte ... sag nichts außer einer förmlichen Begrüßung und halte dich immer neben mir, tu, was ich sage und es wird keine Probleme geben." Irgendwie war diese Situation fast so, als ob Erik seinen Sohn zu einem Bewerbungsgespräch begleiten würde – doch dieser Gedanke war einfach nur abwegig, so daß er ihn sofort wieder verwarf.

"Jetzt fühle ich mich schon besser. Ich mag dich einfach nicht enttäuschen." Er hatte Angst, daß Erik so enttäuscht von ihm sein könnte, wie sein Vater es gewesen war. Die Gedanken verdrängte er und Dennis lächelte wieder. "Ich schaff das." Dann küsste er Erik und stand auf. Seine kühle Fassade erwachte jetzt auch gleich und er wurde sichtlich selbstsicherer.

Und das brachte ein ebenso kühles Lächeln auf die Züge des Älteren, ehe er aufstand und in den begehbaren Schrank ging, um sich selbst für die Verhandlungen anzuziehen. Als er wieder ins Schlafzimmer trat, trug er wie immer einen anthrazitfarbenen Anzug und ein schwarzes Hemd – doch diesmal hatte er eine Krawatte, deren Lila so dunkel war, daß nur der Schimmer es von dem schwarzen Hemd unterschied. Dann schlüpfte Erik noch in schlichte, schwarze Stiefel und nahm von der Seite die schwarzen Lederhandschuhe, zog seinen Pistolenhalfter an und das Sacko darüber, ehe er das schlichte Platinarmband mit einer der beiden Hülsen des Rotblonden in den Ärmel gleiten ließ. "Zieh dir den anthrazitfarbenen Mantel an, den ich dir gekauft habe, mein Hübscher ... er steht dir und paßt auch zu dem Anzug. Hast du die Handschuhe und deine Pistole ? Sie könnten nützlich werden."

"Ja, hab ich." Dennis klopfte kurz an die Seite, an der seine Halbautomatik war und nahm gleich darauf den Mantel und seine Handschuhe von Dog entgegen. Seine Gedanken hingen aber noch an einer Erinnerung. Erik hatte ihn mit in den Schießstand genommen und ihm das Wichtigste beigebracht. Es hatte wirklich Spaß gemacht und er hatte Erik dort gezeigt, daß er ein großes Talent hatte.

Währenddessen legte sich der ältere Blonde sein schwarzes Cape um und nickte kurz zu den beiden Bodyguards ... für einen Moment dachte auch er an die Übungen im Schießstand und an das herrliche Gefühl, hinter Dennis zu stehen, ihn zu halten und zu führen, während der Junge ein ums andere Mal zeigte, daß er ein nicht zu übersehendes Talent für diese Waffe besaß. Der Sex an diesem Abend war einer der Schönsten gewesen ... Erik hatte die Haut des Jüngeren mit seiner ungeladenen Waffe berührt, erregt und immer wieder gereizt, bis Dennis es nicht mehr ausgehalten hatte und sich schreiend verströmte. Vielleicht würde er dies heute Abend wiederholen, wenn der Junge sich bei den Verhandlungen bewährte ... etwas, an dem Erik nicht den geringsten Zweifel hatte und so nickte er nur kurz zu Franckie, als dieser den Aufzug holte, zog Dennis an seine linke Seite und stieg dann in den Aufzug ein, damit sie nach unten fahren konnten.

Das Aufzugfahren liebte Dennis ein jedes Mal. Wann hatte man schon die Möglichkeit, mit drei Prachtkerlen so auf Tuchfühlung zu gehen, obwohl er doch immer mehr bei Erik stand und sich an ihn schmiegte. Unten angekommen, gingen sie gleich zum Wagen, wo Erik und er wie immer hinten saßen und Franckie und Dog saßen vorne. Das Ganze war eine schöne Routine, die Dennis nicht mehr missen wollte.

So wie es mittlerweile selbstverständlich für die beiden Bodyguards war, auch auf Dennis aufzupassen und ihn mit ihrem Leben zu beschützen. Für Erik hingegen war es noch immer ungewohnt und neu, Jemanden bei sich im Wagen zu haben – doch es war immer wieder eine Freude, denn Dennis war interessiert und ihm zugetan, nicht so wie die vielen Anderen, die er schon gehabt hatte. Da sie jedoch geschäftlich unterwegs waren, verzichtete Erik darauf, den Jüngeren auf seinen Schoß zu holen ... stattdessen achtete er darauf, daß Dennis den Anzug nicht zerknitterte, richtete ihm zwischendurch nochmal die Krawatte und nickte, als alles zu seiner Zufriedenheit war. Sie würden nicht mehr lange bis zum Hafen brauchen – und sobald sie ausstiegen, würde es ernst werden.

Je näher sie dem Hafen kamen, umso kühler und ruhiger wurde Erik. Es steckte an, so sehr, daß Dennis ebenso ruhig wurde. So kühl zu sein wie der Blonde schaffte er nicht, aber er war deutlich kühler als jemals zuvor. Am Hafen stoppte der Wagen und die zwei Bodyguards stiegen aus. Dog und Franckie trugen jetzt ebenso eine kalte Fassade. Um sie herum waren viele von Eriks Männern, die alle bewaffnet waren, den Grossteil sah Dennis nicht einmal, denn sie hielten sich teilweise verborgen. Zuerst stieg der Blonde aus, dann folgte Dennis und hielt sich ein kleines Stück hinter ihm.

Mit einem kurzen Nicken bemerkte Erik, daß sein Schützling respektvoll ein wenig hinter ihm an der linken Seite blieb und eine kurze Handbewegung genügte, daß sich seine beiden Bodyguards neben sie stellten. Dann ging er zu seinem Unterboß und unterhielt sich kurz mit ihm, nickte, als dieser ihm bestätigte, daß die Ware vollständig und problemlos ankam und verengte kurz die Augen, als sich eine weitere Limousine näherte. "Auf die Posten, Eduardo – ich will das problemlos hinter mich bringen." Der ältere Italiener nickte und bellte einige Befehle, die seine Leute sofort in Bewegung setzten, damit alles geordnet über die Bühne ging.

Aus der anderen Limousine kamen einige Bodyguards und letztlich ein ägyptischer Mann, der sich kurz umsah und dann mit seinen Männern auf Erik zukam. Nach einem respektvollern Nicken und einem kurzen Vorstellen setzten sie sich in Bewegung und gingen auf das Schiff, weil sie dort besser verhandeln konnten. Ein Raum war dafür bereitgestellt worden und Erik, wie auch der Ägypter, setzten sich an einen Tisch, während Dennis und die Bodyguards stehenblieben.

Die Verhandlungen dauerten nicht sehr lange – sowohl Erik wie auch der ägyptische Waffenhändler wußten, was sie wollten, was die Ware wert war und kannten sich schon eine längere Zeit. Schließlich wurden sie sich einig und als der Ägypter an seinem Laptop die Überweisung tätigte, nickte Erik, schüttelte noch einmal die Hand seines Kunden und gab Eduardo einen kurzen Wink. Der nickte nur und mit einem "Sir !" war er schon weg und bellte Befehle zu seinen Männern, die nun das Schiff an die Mannschaft des Ägypters, die in der Zwischenzeit angekommen war, weitergaben. Die nötigen Formalitäten waren schon zuvor von Erik vorbereitet worden, so daß es nurmehr ihre Unterschriften für den legalen Verkauf des Schiffes brauchte – dann waren sie fertig und verabschiedeten sich, gingen zu ihren Limousinen zurück und schlossen die Türen hinter sich. Erst hier, im Schutz der verdunkelten Fenster seines Wagens, erlaubte der ältere Blonde sich, entspannter zu werden und neigte sich zu Dennis, küßte ihn überraschend sanft und schmunzelte leise. "Und ? Was meinst du ?"

"Mir raucht der Kopf. Da waren so viele unterschwellige Botschaften, daß ich ganz verwirrt bin, und der Preis ? Wahnsinn !" Der Preis waren einige Millionen gewesen und man sah Dennis wirklich an, daß der Respekt vor Erik deutlich gestiegen war. "Du bist wirklich einer der Besten, oder ?"

Die leise Frage ließ den älteren Blonden schmunzeln und er zog Dennis quer auf seinen Schoß, lehnte sich an die Rückbank der geräumigen Limousine und nickte schließlich, während er die Rechte ein wenig über den Körper des Jüngeren wandern ließ. "Ja, das bin ich ... Mahmut ist ebenso einer der oberen Elite, wir machen schon seit Jahren gute Geschäfte. Mit den unterschwelligen Botschaften hast du Recht – wir haben nicht nur laut, sondern auch durch Blicke und Gesten verhandelt. Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb wir so gut zusammenarbeiten – wir kennen uns gut und wissen, woran wir sind, die Verhandlungen sind stets direkt und die Ware ist hochwertig. Einige Male hätte Mahmut schon günstiger kaufen können - doch er weiß, daß ich ihm nur die beste Ware liefere, während die Dumping-Händler oft auch minderwertige Ware bringen. Und gerade in diesem Geschäft bedeutet das sehr viel Ärger."

"Glaub ich gern, wenn ne Knarre nicht funktioniert, wenn sie es tun sollte, dürfte das nicht gerade toll sein." Dennis lehnte sich dichter an Erik heran und genoss die Streicheleinheiten. "Ich mag all das von dir lernen."

"Sehr gerne ... es tut auch mir gut, mein Wissen an Jemanden weiterzugeben, Dennis. Vor allem, weil dein Interesse ehrlich ist und nicht nur dazu dient, mich auszunutzen oder zu ersetzen." Gerade das war bisher der Grund gewesen, weshalb sich Erik in dieser Hinsicht so abgeschottet hatte – bis er den jungen Mann auf seinem Schoß kennenlernte, gab es einfach Niemanden, den er als Schüler angenommen hätte. Doch Dennis war mehr als nur das ... sie waren Geliebte und begannen, Gefährten zu werden, auch wenn Erik ihm all das beibrachte, was er als sein Protegé wissen mußte.

Und Dennis hatte endlich ein Vorbild und eine wirkliche Perspektive für seine Zukunft. Er würde kein Gigolo werden, keine Edelhure, er gehörte Erik und wollte sein Protegé werden. Das Lernen brauchte sicher seine Zeit, aber er war jung und hatte noch viel Zeit, jünger, als man vielleicht meinen konnte. Dennis war zwei Jahre jünger, als es in seinen Papieren stand. Sein Alter spielte aber keine Rolle, er liebte Erik, und der liebte ihn, und das war alles, was zählte.

Als der Jüngere ihn mit diesem Strahlen in den Augen ansah, konnte Erik nicht anders, als leise zu lachen und ihn leidenschaftlich zu küssen ... etwas, das auch Franckie leicht schmunzeln ließ, ehe er den Bildschirm abschaltete und kurz den Kopf schüttelte. "Der kleine Frechdachs hat es wirklich geschafft und den Eispanzer Eriks gesprengt – zwar nur für sich, aber immerhin. Und er meints wirklich ehrlich, keiner unserer Informanten hat irgendwas Falsches finden können."

"Obwohl seine Vergangenheit nicht vollständig aufgeklärt ist. Aber was wir haben zeigt, dass der Knirps absolut sauber ist. Und ich hätte auch nicht gedacht, daß es wer schafft, unserem Boss so den Kopf zu verdrehen." Dog war froh darüber, es tat Erik wirklich gut, wenn er auch mal etwas Spaß mit Dennis hatte, allein, daß er im Privaten nun öfter lachte, war angenehm.

Franckie nickte nur und überlegte ein wenig ... dann seufzte er leise und hielt, als eine Ampel rot wurde. "Irgendwas scheint in seiner Vergangenheit zu sein, das nicht stimmt – aber es scheint nichts Schlimmes zu sein, sonst wäre Dennis aktenkundig. Nun, wir werden sehen ... jedenfalls ist er ehrlich und fügt sich gut ein, es wird aber auch Zeit. Erik war lang genug alleine, nachdem er diese ekelhafte Tusse verlassen hat ..."

Von Eriks Vergangenheit wusste auch Dog, jedoch hatte er die Exfrau seines Chefs nie gesehen. Er war recht froh darüber und murmelte ein leises "Die scheint wirklich ein Monster gewesen zu sein." Allein der Gedanke an so ein verzicktes Weib ließ Dog leise knurren. "Zum Glück hab ich dich. Obwohl Mom immer noch dran knabbert."

"Tja – Pech gehabt, sie muß sich damit abfinden, daß ihr Junge jetzt einen Mann zum Mann hat. Basta. Und wegen der Ex von Erik – die konnte einen echt Schwul machen. Nur gekeift und gezickt ... sie hat ihm das Leben zur Hölle gemacht. Das Geld gab sie gern aus, aber womit er es verdiente, mochte sie nicht. Ein schlimmes Weib ... Buäh. Seither hat Erik auch keine Frau mehr angerührt und ist glücklich damit – vor allem jetzt mit dem Kleinen." Als die Ampel wieder grün wurde, fuhr Franckie los und seufzte leise, ehe er die kräftige, schwielige Hand auf den muskelbepackten Schenkel Dogs legte und leicht grinste. "Wenn ich mir vorstelle, daß wir Zwei durchs Prügeln scharf aufeinander geworden sind, dann sind wir schon ziemlich lange zusammen, ohne daß es kracht, Hm ?"

Dog lachte auf und nickte. "Ja, aber vielleicht ist es bei Schwulen ja anders als bei Heteros. Und wegen Mom, ich denke, sie wünscht sich einfach nur einen Enkel. Vielleicht sollten wir da mal drüber nachdenken, ich weiß, das klingt sentimental." So ein kleiner Hosenscheißer, dem man alles beibringen konnte, das ließ Dogs Herz ziemlich weich werden.

"WAS ?!" Entsetzt riß Franckie die Hand zurück und brachte den Wagen wieder auf die richtige Spur, nachdem er vor Schreck kurz das Lenkad verrissen hatte. Dann sprach er ein kurzes "Nichts passiert, ich bin nur am Lenker ausgerutscht." in das Sprechgerät nach hinten, um Erik zu beruhigen, ehe er es wieder ausschaltete und noch immer entsetzt zu Dog blickte. "Bist du von allen Geistern verlassen ?! Nen Kleinen ? Bei UNS ?!! Reicht ja schon Dennis !" Ein Blick zu seinem Gefährten genügte allerdings, daß Franckie leise seufzte, kurz den Kopf senkte und dann wieder auf die Straße blickte. "Vielleicht irgendwann ... und was Älteres, am Besten nen jungen Teenie oder so. Alt genug, daß man ihn trainieren und ausbilden kann, aber noch jung genug, daß er nicht wegen jedem Scheiß bockt. Am Besten was von der Staße, die sind nicht zimperlich und du tust nochwas Gutes, macht bei deiner Mom nen guten Eindruck. Aber das hat noch Zeit – verstanden ?" Es paßte dem Italiener überhaupt nicht, daß er jetzt ein Zugeständnis machte ... doch er konnte Dog leider nur zu gut verstehen und liebte ihn zu sehr, um es dauerhaft auszuschlagen.

"Einverstanden und tut mir Leid, daß ich gerade jetzt damit kam." Dog hatte sich auch ziemlich erschrocken, als sein Schatz den Lenker so verrissen hatte. "So etwas kläre ich nie wieder im Wagen." Innerlich war er aber sehr glücklich über die Antwort. Hinten grummelte Dennis vor sich hin, er war bei dem Manöver nämlich fast vom Schoß Eriks gefallen und das mitten beim Schmusen. "Okay, die Stimmung ist weg."

Leise seufzend, zog Erik seinen jungen Gefährten wieder eng an sich und küßte ihn, nickte, als er fühlte, daß Dennis wieder entspannter wurde und hielt ihn weiterhin fest bei sich, als er die Lippen wieder löste und zum Ohr des Jüngeren knabberte. "Ich werde Franckie nachher fragen – ich denke, es war etwas, das Dog gesagt hat. Wir sind eh bald da, dann kannst du dich wieder umziehen und vielleicht ein Bad nehmen ... ich weiß doch, wie sehr du das magst, Hm ?" Das war etwas gewesen, daß Erik von Anfang an aufgefallen war – und es schien auch kein Wunder, denn als Straßenhure kam man nicht oft in den Genuß eines solch herrlich gestalteten Bades.

"Ja, baden ... schön im Ölbad und mit leiser Musik." Allein der Gedanke ließ Dennis sacht grinsen. Erik hatte ganz Recht mit seinen Gedanken - ein Bad war extrem selten gewesen, bei einem Kunden hier und da, aber sonst waschen oder duschen, da kostete Dennis jetzt jedes Mal mehr als nur aus. Als sie endlich da waren, wirkte der Jüngere erleichtert, so schön der Anzug da war, aber er fühlte sich in seinen anderen Klamotten einfach viel wohler.

Das wußte Erik und er konnte es dem Jüngeren auch nicht verdenken. Und solange Dennis nicht in einer Besprechung war, sprach überhaupt nichts dagegen, daß er sich kleidete, wie er es wollte – im Gegenteil, Erik mochte es ausgesprochen gerne, ihn in den schon fast sündhaften Klamotten zu sehen und sie auf sich wirken zu lassen. Im Aufzug dagegen bemerkte er etwas, das ihn innehalten ließ und als sie im Penthouse ankamen, hob Erik die Braue und betrachtete seine Bodyguards. "Raus mit der Sprache, ihr Zwei – was war da im Auto ?"

Dog sah zu seinem Liebsten, aber der wollte scheinbar nicht das ausbaden, was er verbockt hatte, und funkelte ihn etwas finster und mit vor der Brust verschränkten Armen an. "Ach, ich ... ich hatte nur erwähnt, daß meine Mom gern einen Enkel hätte und ob wir nicht mal drüber nachdenken." gestand Dog etwas kleinlaut, man sah ihm aber an, daß er diese Worte sehr ernst meinte.

Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fiel Erik im wahrsten Sinn des Wortes die Klappe – doch dann lachte er lauthals und aus vollstem Herzen, denn der Gesichtsausdruck Franckies zusammen mit dessen hochroten Wangen war einfach zu köstlich. Es dauerte fast eine Minute, bis der ältere Blonde sich wieder zusammenreißen konnte und nurmehr gluckste – dann klopfte er Dog nur kurz auf die Schulter, murmelte ein "Viel Spaß ..." und zog sein Cape und die Stiefel aus, ehe er Dennis mit sich ins Schlafzimmer zog.

Dog war auch knallrot geworden und grinste seinen Schatz schief an. "Siehst du, er hat nicht geschimpft. Bist du böse ?" Franckie verging fast vor Scham und die Worte von Dog machten es scheinbar auch nicht besser.

"Ja – so gelacht hat Erik seit Jahren nicht mehr. Und ich habe noch nie gesehen, wie ihm die Klappe fällt. Shit ... du weißt schon, was er gemeint hat, oder ? Grmml ..." Der ältere Italiener grummelte noch immer hochrot vor sich hin, ehe er sich mit der Rechten durch die Haare fuhr und leise fluchte.

"Jap, ich glaube schon ... Momi." lachte Dog und flitzte weg. Er wusste, sein Schatz würde seinen Scherz sicher nicht lustig finden. Aber er wollte ihn etwas auf Trab bringen und er war eigentlich auch immer eher der Optimist, der so gut wie allem etwas Positives abgewinnen konnte, während Franckie der Realist war.

Der Italiener brauchte einen Moment, um zu reagieren – doch dann rief er ein empörtes "Wa ... DU ! Na warte !!!" und rannte ihm nach, um ihn schließlich auf das Bett zu pinnen und ihn dort festzuhalten. Allein schon der Gedanke ... doch dann seufzte er leise, als er das breite Grinsen Dogs sah, überlegte einen Moment und küßte ihn dann hart, um es umzuwandeln. Erik hingegen schüttelte nur kurz den Kopf – dann zog er die Krawatte aus und legte sie mit seinem Pistolenhalfter an die Seite, öffnete das Hemd und setzte sich in den bequemen Stuhl im Wohnzimmer, um ein wenig zu lesen, während Dennis badete und seine Bodyguards beschäftigt waren.

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