Balken01a


“Kühne Forscher” 12
 

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Wie lange er bewusstlos gewesen war, wusste Ruffi nicht, als er seine Augen aufschlug und sich leise stöhnend bewegte. Sein ganzer Körper tat weh, aber er lag weich und warm und fühlte, daß Babu bei ihm war, denn seine Hand berührte die großen Schuppen des Naga. Er wusste noch alles und er wusste auch, daß er die Prügel warscheinlich nicht überlebt hätte. Unbewusst schluckte der Künstler und Tränen quollen aus seinen Augen. "Danke, Babu ... ich ..."

"Schhh ... nicht bewegen." Schon bei der ersten Bewegung war der Naga aufgewacht und sah nun aus besorgten Augen zu dem Menschen, ehe er ihn behutsam an sich zog und in seinen Armen hielt. Er fühlte die heißen Tränen, die über seine schwarze Haut rollten und seufzte leise, ehe er liebevoll grollte und mit den Lippen über das frisch gewaschene Haar Ruffis koste. "Mach dir keine Gedanken mehr, mein wunderschöner Eiskristall ... sie können dir nichts mehr tun und ich bin hier. Ich muß mich wenn dann bei dir entschuldigen, daß ich nicht eingegriffen habe, ehe das alles passieren konnte. Ich roch, daß dieses kleine Arschloch etwas plante - aber ich ahnte nicht, daß er nur ein Lockvogel war."

"Das ist nicht deine Schuld, ich hätte es selber merken müssen ... es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Ich bin so verkorkst von meinen früheren Beziehungen, daß ich nicht gemerkte habe, was ich eigentlich mache." Ruffi hatte viel Zeit gehabt um darüber nachzudenken, und jetzt flossen die Worte aus ihm heraus. "Ich war so ein Arschloch."

Babu schmunzelte leise und hob behutsam mit dem Finger das Kinn des Menschen an, küßte ihn zärtlich und lächelte, als er die Hand über dessen Wange gleiten ließ und mit dem Rücken seiner Zeigefingerkralle eine letzte Träne aufnahm. "Vielleicht ... aber ich liebe dieses Arschloch trotzdem. In jeder Hinsicht, Hm ?" Einen Moment lang lachte Babu, doch dann wurde er wieder etwas ernster, als er sanft fortfuhr. "Ich ahne, daß es für dich nicht leicht gewesen sein muß - und ich kann die Vergangenheit auch nicht ändern. Aber wenn du mich läßt, dann zeige ich dir die schönste Zukunft, die du dir vorstellen kannst ... denn meine Liebe ist so rein wie das Wasser eines Gletscherherzes und ich werde dir niemals Leid zufügen. Ich lebe, um dich zu beschützen - dich zu verwöhnen und dir die Möglichkeit zu geben, zu wachsen und zu blühen, bist du so sehr leuchtest wie frischer Schnee im Licht eines Vollmondes."

Daß Babu ihm vergab, gab Rufus ein Gefühl von reinstem Glück und er vergrub sein Gesicht an dessen Hals und schluchzte leise. "Ich bin so froh, daß du mir vergibst ... ich liebe dich auch, ich habe noch nie Jemanden wie dich getroffen und du bist alles, was ich mir wünsche."

"Schhh ... es ist alles gut, mein wunderschöner Eiskristall. Schlaf ein wenig, Hm ? Ich bin hier und ich werde auch nicht wieder gehen und dich zurücklassen. Auch ich habe Fehler gemacht, mein Eiskristall - ich hätte nicht gehen, sondern mit dir reden sollen. Dir zeigen, daß wir beide noch lernen müssen, denn gerade das ist die Grundlage einer wahren Liebe: Sich mit den Fehlern zu akzeptieren und zusammen zu versuchen, besser zu werden und für einander da zu sein." Alleine schon, daß Rufus sich entspannte und gerne bei ihm war, erhellte das Innere Babus und besänftigte seine Instinkte ... er wollte im Augenblick nicht mehr als das Lächeln Rufus und das beruhigende Gefühl, daß dieser sich so sehr bei ihm wohlfühlte, daß er gerne bei ihm lag. "Und auch du bist alles, das ich mir je erhoffte und erträumte - schöner als das blauschimmernde Herz eines Gletschers und funkelnder als der frischeste Schnee. Und du bist mein ... so wie ich nurmehr dir gehöre."

Diese Sicherheit wirkte unheimlich beruhigend auf den nun Silberhaarigen und er schenkte Babu wirklich ein Lächeln, bevor er seine Augen schloss und wieder einschlief, um seinem Körper weitere Ruhe zu gönnen.

Ein Lächeln, das mit einem ebensolchen Lächeln empfangen wurde, ehe der Naga sich wieder vorneigte, einen sanften Kuß auf die Schläfe des Schlafenden hauchte und sich selbst wieder hinlegte. Rufus lag sicher in seinen Armen - und so konnte auch Babu endlich wieder ruhig schlafen, sicher darüber, daß sein Liebster bei ihm war.

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Einige Stunden später erwachte Rufus wieder und streckte sich vorsichtig. Er hatte jetzt ganz gut geschlafen und Babu lag noch immer bei ihm. "Wie lange habe ich geschlafen ?" fragte er leise und blickte nach draussen, weil es doch langsam dämmerte.

"Noch nicht lange genug, mein Eiskristall ... aber ich denke, du solltest etwas essen, ehe du wieder schläfst. Sag mir was du möchtest, dann kann ich es schon machen, während du ins Bad gehst. Aber sei vorsichtig, du bist noch immer nicht ganz auf dem Damm. Ja ?" Babu sorgte sich sehr - doch er wußte auch, daß er Rufus ein klein wenig Selbständigkeit zugestehen mußte, damit dieser nicht wieder anfing, Panik zu bekommen.

"Danke ... und ich mag irgendwas einfaches ... ich hab noch was vom Mittag übrig, Nudeln mit Hackfleischsoße." Auch Rufus gab nach, denn er wusste ja, daß Babu sich nur sorgte. "Und ich gehe vorsichtig." fügte er an und er stand langsam vom Bett auf. Seine Rippen taten doch ziemlich weh und er hielt sie sich, als er ins Bad ging, um sich dort zu erleichtern.

Einen Moment lang blickte ihm der Naga noch besorgt nach - doch dann nickte er und schlängelte aus dem stabilen Bett, um sich in die Küche zu begeben. Dort angekommen, schöpfte er die Nudeln und die Soße in ein tiefes Teller, stellte es in die Mikrowelle und nahm für sich selbst zwei große Rindersteaks aus dem Kühlschrank, aß sie schnell und nickte, als die Mikrowelle pingte. Er war mit dem Fleisch schon fertig, so daß er das Essen herausnahm und an den Tisch stellte, dazu einen Tee machte und sowohl sich selbst wie auch Rufus eine Tasse einschenkte. Erst dann machte er sich auf den Weg ins Bad und lächelte, als er unterwegs seinem Geliebten begegnete. "Setz dich doch schon und iß, solange es heiß ist - ich komme gleich nach, ja ?"

"Ja, ist gut ... und danke, Babu. Ach ja, du kannst auch Ruffi zu mir sagen." Jetzt bot er das an, denn seinen Spitznamen wusste kaum jemand.

Das ließ den Naga leise schmunzeln und er neigte sich zu ihm, küßte ihn sanft und wisperte ein zärtliches "Ruffi ? Ist gut, mein Eiskristall. Ich danke dir, ich ahne, wieviel es dir bedeutet, dieses Geschenk anzubieten." Dann löste er sich wieder und schlängelte zum Bad, um sich dort zu erleichtern und zu säubern, seine Hände zu waschen und so schnell wie es ging, wieder zurück zu Rufus zu kommen.

Der ging inzwischen hinab, setzte sich an den Tisch und fing langsam an, zu essen. Die Zärtlichkeit und Fürsorge zuzulassen fiel ihm jetzt leichter, wo er wusste, daß Babu es wirklich ernst mit ihm meinte und ihm auch die Freiheit gab, die er brauchte. Irgendwie war er jetzt beruhigter.

Das fühlte und roch der Naga auch, als er hereinkam und lächelte zärtlich, als er hinter Rufus schlängelte und ihn sanft in seine Arme schloß. "Wenn du möchtest, können wir nach dem Essen noch ein wenig reden ? Es gibt sehr viel, das angesprochen und gelöst werden muß ... und mir ist es lieber, dabei weich zu liegen und ein wenig zu schmusen. Ist dir das recht, Ruffi ?"

"Ja ist es ... ich denke, wir haben wirklich so einiges zu klären, und ich habe dir noch einiges zu erzählen." Nachzugeben war wirklich nicht so schlimm, jedenfalls bei Babu. "Und liegen ist gut, das tut nicht so weh wie sitzen ... aber ich bleibe jetzt sitzen und esse auf."

"Natürlich. Und laß dir ruhig Zeit ... wir haben jetzt Zeit, Zeit für uns." Dann hauchte der Naga ihm noch einen sanften Kuß auf die Schläfe und schlängelte ins Wohnzimmer, fütterte kurz die Fische und sah bei den Terrarien nach dem Rechten, damit er Ruffi nicht beim essen störte.

Dessen Blick folgte dem Naga ein Bisschen durch das offene Loft, und es war ganz gut, daß Babu nur fütterte und kuckte. Nebenher aß Rufus langsam und hin und wieder huschte doch ein Lächeln über seine Lippen, weil er sah, wie schwer es Babu fiel, nicht mit den Schlangen zu schmusen. "Mogli bekommt bald Nachwuchs, er hat wieder gedeckt und ich bekomme eines von den Jungen."

Nun doch sichtbar verblüfft, zögerte Babu nicht lange und kam wieder zurück, wandelte seinen Schlangenleib in Beine und setzte sich gegenüber seines Liebsten hin, damit sie noch ein wenig über belanglosere Dinge reden konnten, solange dieser noch aß. "Wirklich ? Das ist schön - wieder ein Männchen, nicht wahr ? So wie auch schon bei den anderen Beiden. Ich freue mich schon darauf, du mußt sehr stolz auf Mogli sein, nicht wahr ?"

"Ja, und die Mutter ist auch weiß, daher hoffe ich, daß die Jungen die Farbe erben. Hmmm, soll ich zwei Junge nehmen ? Eins für dich ?" Die Idee kam ihm jetzt, denn dann hatte Babu eine eigene Schlange, die er totschmusen konnte.

Der Vorschlag war sehr verlockend - doch Babu lächelte nur und schüttelte sacht den Kopf. "Auch wenn es mir schwerfällt, es ist besser, wenn nicht. Es wäre unfair, denn meine Aufmerksamkeit soll nicht einer einzelnen, kleinen Schlange gehören, wenn ich dich habe. Es ist besser." Aber es wärmte das Herz des Nagas, da er ahnte, wie schwer Rufus dieser Vorschlag gefallen sein mußte - denn er war nicht dumm, er ahnte, wie eifersüchtig sein Liebster manchmal gewesen sein mußte, wenn Babu seine Aufmerksamkeit allein den ihn umschmusenden Schlangen widmete.

Daß Babu ablehnte, hätte Rufus nicht unbedingt erwartet, aber es zeigte ihm erneut, wieviel Babu für ihn empfand. "Vielleicht können wir uns dann zusammen um die Schätzchen kümmern ?" Es war ein weiteres Angebot und der Silberhaarige hoffte, daß Babu das jetzt annahm.

"Wenn du das möchtest ? Dann stimme ich sehr gern zu." Der große Naga sah, daß es seinem Liebsten am Herzen lag - und er verstand es auch, es war ein sehr persönliches Geschenk. "Aber trotzdem wird keine deiner Schlangen vor dir kommen, mein glimmender Eiskristall ... selbst wenn ich sie verwöhne, mein Herz und all die Aufmerksamkeit, die du möchtest und verdienst, gehört nur dir."

Rufus stocherte jetzt nur noch in den restlichen Nudeln herum und seufzte leise. "Ja, das weiß ich. Ich habe es damals nur nicht wahrgenommen, und es tut mir leid." Er seufzte erneut und schob die Schüssel beiseite. "Ich möchte mich wieder hinlegen, und dann erzähle ich dir, warum ich so reagiert habe."

Ein leises "Okay." wispernd, wartete Babu darauf, daß sein Liebster aufstand - erst dann stand auch er auf und kam zu ihm, legte einen Arm um dessen Hüfte und stützte ihn, denn er wußte genau, wie schwer es mit all den Blessuren und den schmerzenden Rippen sein mußte, ohne Stütze aufrecht zu bleiben. Daß Rufus nicht protestierte, freute den Naga und er hauchte ihm einen zärtlichen Kuß auf die Schläfe, ehe er ihn wieder zurück ins Schlafzimmer brachte und sich dann neben ihn legte. "Bitte erzähle, Ruffi ... wenn ich nicht weiß, was passierte, kann ich solche Fehler nicht vermeiden. Und ich möchte nicht, daß du wegen etwas Unbedachtem Angst vor mir hast oder wütend wirst, dazu liebe ich dich viel zu sehr."

Bis Rufus antwortete, dauerte es einen Moment ... er überlegte, wie er anfing, und atmete kurz tief durch. "Ich hatte einige Beziehungen, die nicht so liefen, wie ich es mir vorstellte. Als ich jünger war, gab es einige, die mich beherrschen wollten. Sie unterdrückten mich, und beim ersten Kerl ließ ich es auch zu, weil es meine erste Beziehung war. Er spielte sich als mein Manager auf."

Allein die Vorstellung, daß Jemand seinen Liebsten so beherrschen konnte, ließ ein eisiges Feuer im Inneren des Nagas erwachen - doch es zeigte sich nur in dem kurzzeitigen Verengen seiner Augen und dem Arm, der ihn ein wenig näher an sich zog, als Babu antwortete. "Er sorgte dafür, daß deine Kunstwerke bekannt wurden, nicht wahr ? Erzähle mir mehr von ihm ... es scheint so, als ob dieser Mann den Grundstein für ähnliche, fatale Beziehungen legte."

"Das kann man wohl sagen. Er regelte alles für mich, das Geld, und wann ich mich wo zeigte ... alles. Allerdings konnte er mir bei dem Loft nicht reinreden, ich brauchte es für meine Arbeit. Er starb an einer Überdosis Drogen, die ich aber niemals angerührt hatte. Danach war ich ziemlich hilflos und mit allem überfordert, und so stolperte ich in die nächte Beziehung rein, von der ich aber lernte, was ich lernen musste."

Nur allein davon zu hören, wie ein Mensch seinen Liebsten so vereinnahmte, ließ Babu kurz auffauchen - doch er beherrschte sich und nickte nur, zog Rufus noch ein wenig näher an sich und küßte ihn auf die Schläfe, ehe er noch ein kurzes "Bitte erzähl weiter - und laß nichts aus, auch wenn es schmerzhaft ist. Nur so kann ich lernen - und nur so kann dieses Gift aus dir heraus." nachsetzte. Mehr sagte der Naga nicht ... er fürchtete, daß er vielleicht sonst noch etwas falsches sagen könnte, und er wollte mehr von dem Mann erfahren, den er so liebte.

"Ihn schob ich ab." erklärte Rufus leise, denn er merkte selber, wie gut es ihm tat, darüber zu sprechen. "Aber es dauerte, bis er mich vollends in Ruhe ließ, und danach dachte ich, daß ich vielleicht mit anderen Männern besser fahre und stolperte wieder über die falschen. Dabei dachte ich, es wäre schön, aber diese Männern klebten an mir. Ich verlegte mich auf Kleinere, aber die konnten auf eine gwisse Art auch beherschen. Ich ließ mich unbewusst verbiegen, trug Kleidung, die ich nicht tragen wollte, und velor mich fast selber."

Als er das hörte, grollte Babu beruhigend und streichelte sanft mit der Rechten über die hellsilbernen Haare seines Liebsten, während er ihn noch immer bei sich hielt und so nicht nur Wärme und Nähe, sondern auch Schutz gab. "Das ist fürchterlich ... ich würde so etwas niemals tun, mein Eiskristall - niemals. Sicherlich würde ich etwas sagen, wenn du plötzlich neonpinke Sachen tragen würdest ... aber nur als Ratschlag. Es klingt, als ob dieser Mann dich nicht liebte, sondern nur eine schöne Schaufensterpuppe suchte, mit der er angeben konnte."

"Eher einen Mann mit Geld, an dessen Seite man sich zeigen konnte. Ich war anfangs auch sehr froh und hab ihn mit Geschenken überschüttet. Es war ein Fehler ... und selbst danach bin ich oft an unangenehme Männer geraten. Der, den du gerochen hast, als du hier warst, belästigte mich auch immer wieder, aber das ist jetzt zum Glück auch vorbei. " Es fiel Rufus immer leichter zu erzählen, und langsam aber sicher entspannte er sich immer weiter.

Daß er der Grund war, weshalb dieser Mann seinen Liebsten nicht mehr belästigte, sagte Babu allerdings nicht ... er hatte ihn beobachtet und abgefangen, als dieser Mann versuchen wollte, seinerseits Rufus abzufangen. Der Mann lebte noch - doch seine Augen waren unrettbar verloren und da er den Naga vor dessem Angriff nicht entdeckt hatte, wurde auch nie geklärt, wer diesem Mann die Verletzungen zugefügt hatte. "Aber da waren noch mehr, nicht wahr ? Männer, die dich verletzt und geschlagen haben, ich merkte immer wieder, wie du bei bestimmten Bewegungen zusammenzuckst." Es war kein Vorwurf - eher eine besorgte Bitte, weiterzuerzählen und damit diese schwärenden Ängste loszuwerden.

Rufus nickte nur bei der Frage ... darüber zu sprechen, fiel ihm besonders schwer und eigentlich wollte er das auch nicht. "Ich denke, ich habe sämtliche schlechte Erfahrungen gehabt, die es mit Beziehungen überhaupt gibt ... gut, daß ich schwul bin, sonst hätte mir noch ne Tussie ein Kind angehängt."

"Natürlich ist es gut, daß du schwul bist - sonst hätten wir uns niemals kennengelernt, Hm ? Und ich verstehe auch, daß du froh darum bist ... es ist schlimm, wie sorglos viele Frauen mit Kindern umgehen. Sie sind ein Geschenk und man sollte sie lieben und stärken ... nicht unterdrücken oder noch schlimmeres." Man sah und hörte, wie sehr Babu diese Einstellung bedauerte - gerade deshalb, weil in den beiden Rassen seiner Väter Kinder eine Seltenheit und damit mehr als nur ein Segen waren. "Ich verspreche dir, daß es dir bei mir besser gehen wird ... ich liebe dich, und ich würde dich niemals gängeln oder unterdrücken. Im Gegenzug wünsche ich es mir aber auch etwas von dir - ich möchte, daß wir gleichwertige Partner sind, zwei selbständige Lebewesen, die zusammen doch so viel mehr sind."

"Du bist der Erste, der so etwas sagt. Keiner war auch nur ansatzweise so wie du ... ich war so dumm, daß ichs nicht gleich gesehen habe. Es tut mir wirklich leid." Der Künstler schämte sich noch immer und vergrub sein Gesicht an der Brust des Naga. "Ich bin kein leichter Mensch, aber ich werde mich bemühen, meine Ängste endgültig zurückzustellen."

Zuerst antwortete Rufus nur das weiche, liebevolle Grollen Babus, während seine Hand noch immer zärtlich über die silberweißen Haare kraulte ... doch dann erklang auch die weiche Stimme des Nagas, in der man seine Liebe und Sorge ebenso klar erkennen konnte wie auch in seinen Augen, als er den Kopf Rufus leicht anhob und ihn anblickte. "Nein, mein wunderschöner Eiskristall. Du mußt sie nicht zurückstellen ... sondern du sollst sie wie einen schlechten Traum vergessen können, weil du weißt, daß es bei mir nicht nötig ist, diese Ängste zu haben. Das ist mein Ziel - und ich möchte dich auch gar nicht leicht. Ich liebe Herausforderungen und gerade das ist es doch, das eine Liebe am Brennen erhält: Daß es immer wieder Dinge gibt, die man an seinem Gefährten entdecken und neu lieben lernen kann, auch wenn es manchmal dauert oder den einen oder anderen Kampf erfordert."

"Ich denke du hast Recht." wisperte Rufus und atmete tief durch. Babu war wirklich ganz anders, er fühlte sich bei ihm geborgen und gut aufgehoben. Und vor allem fühlte er sich zum ersten Mal wirklich verstanden.

Ein leises, fast schon neckendes "Natürlich habe ich Recht, mein wunderschöner Eiskristall ?" wispernd, lächelte der Naga und küßte seinen Liebsten mehr als nur zärtlich auf die Lippen. Alleine schon zu fühlen, wie die Anspannung in Rufus schwand und er sich entspannte, war einfach nur wunderschön ... denn es zeigte ihm, daß das Vertrauen des Künstlers langsam bis in dessen Inneres reichte. "Schlafe noch ein wenig, Hm ? Erhole dich, wir haben Zeit."

Rufus gab nur einen leisen Laut des Wohlbehagens von sich und stimmte so den Worten von Babu zu. Er fühlte sich wirklich wohl und war irgendwie glücklich, und so glücklich schlief er dann auch ein und drängte sich dabei noch dichter an Babu heran.

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