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“Wenn der Funke überspringt” 08
 

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Nach gut einer Stunde hatten beide den letzten Bissen der Nachspeise vernascht, und der Weißhaarige klopfte sich grinsend auf den vollen Bauch. "Ich weiß nicht, ob ich gleich tanzen kann ... ich bin so voll wie sonst was."

"Tja - das ist einer der Vorteile, wenn man verändert ist: Ich verdaue auch schneller und habe schneller wieder Kraft. Hm ... was hältst du davon, wenn wir einen schönen Spaziergang zur Disco machen ? Dann gehts dir besser und wir können uns ein wenig unterhalten. Schneller geht es, wenn du ein wenig von meinem Blut trinkst, die Selbstheilungskraft darin ist zwar nicht so stark wie bei einem Werwesen oder einem Vampir, aber für den Magen würde es reichen." Theron zuckte leicht mit den breiten Schultern, als er dies vorschlug - denn er wußte, daß alleine schon die Vorstellung, Blut zu trinken, bei vielen Menschen Ekel erzeugte.

Der Titan war nicht entsetzt, aber doch deutlich überrascht. "So etwas geht ?" hakte er nach, und richtete sich leicht auf. "Das ist irgendwie cool." Anders konnte er es nicht sagen, und er überlegte einen Moment. "Versuchen können wir es ja."

"Okay, Großer." Auf den Zügen Therons zeigte sich sichtbare Erleichterung darüber, daß Amadeo nicht von dem Gedanken angewidert war und wandelte sich schließlich in ein leichtes Lächeln. Ein kurzes Horchen bestätigte dem Blauhaarigen, daß weder Chen noch ein anderer Bediensteter des Restaurants in der Nähe war und so stand er auf, setzte sich zu dem jungen Titanen und nahm sein Taschenmesser heraus, um sich mit der scharfen Klinge die Pulsadern der Linken aufzuschneiden und sie ihm dann hinzuhalten.

Amadeo zögerte nicht lange und hob das Handgelenk an seine Lippen, um das Blut zu trinken, ehe die Wunde sich wieder verschloss. Als das Blut seine Zunge netzte, schauderte der Weißhaarige leicht und er fühlte, wie sein innerer Strom einen Moment anstieg. Er musste ihn rasch wieder unterdrücken und seufzte wohlig, als er seine Lippen wieder löste. "Dio mio."

"Frag mal ..." Theron keuchte leise und schluckte schwer ... denn einerseits war es mehr als nur erotisch gewesen, dem Titanen dabei zuzusehen und auch zu fühlen, wie dieser bei ihm trank, und Theron verwünschte sich ein klein wenig, von den Children und auch dem Vampir verdorben worden zu sein. Doch noch mehr als das turnte ihn das leichte Prickeln an, das kurz an seiner Wunde zu fühlen gewesen war - denn sowohl an den Lippen als auch an der Zunge Amadeos war dessen stärkerer Strom zu spüren gewesen. "Auch wenn es jetzt verdammt blöd klingt - du bist die heißeste Steckdose, die ich je gesehen habe."

"Was ?" Der Weißhaarige kuckte kurz total verblüfft und fing dann an, zu lachen. "So etwas hat noch keiner gesagt." Es war für ihn unheimlich komisch und er hatte Mühe, sich wieder zu fassen. "Du bist echt ne Marke."

"Klar ? Und einzigartig, alles nur für dich." Theron grinste wieder breit und lachte ebenfalls, küßte den jungen Titanen dann kurz auf die Wange und setzte sich wieder auf seinen Platz, um noch den letzten Schluck seiner Cola zu trinken. Und wie abgepaßt, kam auch Chen wieder, um das letzte Geschirr abzuholen und der Blauhaarige bedankte sich für das wirklich fantastische Essen.

"Für dich und deine Freunde nur das Beste, das weißt du doch ... zahlen vorne dann, Okay ?" Chen hatte nicht viel Zeit, räumte ab und huschte mit den Tellern von dannen. "Dann wollen wir meinen Arbeitgebern mal etwas Geld aus der Tasche ziehen." Amadeo zückte die Karte und stand auf, um mit Theron vorne an die Kasse zu gehen, wo schon die Rechnung auf sie wartete.

Der junge Rekrut nickte nur, folgte und wartete geduldig an der Seite, während Amadeo mit der Karte bezahlte. Wie erwartet, gab es keine Probleme damit und Theron fischte unbemerkt einen Fünfziger aus der Tasche, kam dazu zu Chen und umarmte ihn, während er ihm verdeckt den Schein in die Tasche der Weste steckte. "Nochmals Danke, mein Freund - und du weißt ja, wenn du was Interessantes hörst, ruf mich an, meine Handynummer ist noch immer die Alte." Er hatte so leise gewispert, daß Niemand es mitbekam und löste sich dann, drückte noch einmal freundschaftlich die Schulter des Asiaten und wandte sich mit einem kurzen Winken zum Gehen.

Chen winkte nur ... er brauchte nichts zu sagen, denn es war selbstverständlich, daß er half, wenn es etwas Interessantes gab. Amadeo bekam davon nichts mit, er hatte gezahlt und die Karte wieder eingesteckt, ehe er Theron nach draußen folgte. "Ich glaube, hier will ich noch öfter essen."

"Jederzeit, Großer ... zumindest an den freien Tagen, Hm ? Aber bis der Boß wieder zurück ist und uns wieder schuften läßt, vergeht ja noch einige Zeit und es ist ja noch nicht sicher, ob du auch bei uns bleibst und wenn, ob du ein Rekrut bist. Laß uns einfach den Abend genießen, ja ? Wir können ja einen Spaziergang zur Disco machen, die kühle Nacht tut uns gut." Man hörte Theron ein wenig an, daß er es scheute, zu weit in die Zukunft zu planen - zumindest, was Amadeo betraf. Denn er wußte ja nicht, ob dieser überhaupt bei der Garde blieb, wenn sie seinen Bruder befreit hatten und es war genauso unsicher, ob der junge Titan überhaupt daran Interesse hatte, eine dauerhafte Beziehung mit ihm einzugehen. Sie wußten noch so wenig von einander - und kannten sich auch nur kurze Zeit, doch der junge Bombenbauer war mehr als nur fasziniert und langsam gestand er sich selbst ein, daß er sich verliebt hatte.

"Ich würde schon gern bleiben und helfen. Ich habe sonst nichts, wo mein Bruder und ich leben könnten." Die Garde war seine einzige Hoffnung und er wusste auch, daß er wahrscheinlich willkommen war.

Das ahnte der junge Rekrut und nickte, als er den Arm wieder um die Hüfte Amadeos legte. "Hey, der Boß hat doch schon gesagt, daß ihr bleiben könnt - und ich denke, die Anderen freuen sich nen Keks und ich auf jeden Fall. Und glaub mir, die Garde ist oberklasse ... kein Vergleich mit den blauen Idioten." Er hoffte wirklich, daß der Titan bleiben würde und lachte leise über sich selbst, denn bisher hatte er niemals so bei Jemandem reagiert. "Und ich mache mich gerade eben zum Idioten, weißt du das ? Ich höre mich an wie ein verliebtes Mondkalb."

"Unsinn…Du machst mir das Leben hier einfach nur noch schmackhafter." So sah es der Titan und er ahnte, daß Theron sich in ihn verliebte. "Bist du in mich verliebt ?"

Der Blauhaarige seufzte leise, als er die Frage hörte und steckte die Hände in die Taschen seines Chasubles, während er für eine Moment die Stirn runzelte und zu Boden blickte. Doch dann zuckte er nur die Schultern und seufzte erneut, als er zu Amadeo aufblickte und das sonst immer sichtbare Lächeln auf seinen Zügen schwand. "Jap ... bis über beide Ohren. Dumm, oder ? Ich weiß so wenig über dich und du noch weniger über mich ... wir kennen uns erst so kurz, und das ist unser erstes richtiges Date. Ich benehme mich wie ein absoluter Hornochse und tue ganz so, als ob wir schon lange ein Paar wären ... dabei weiß ich doch gar nicht, ob du das willst und ob es dir nicht peinlich ist, daß ich überall so tue, als ob wir ein festes Paar wären. Sorry."

"Nicht dumm, und mir ist es auch nicht peinlich. Ich bin es nur nicht gewöhnt, und du bist mein erster Freund." erwiderte Amadeo leise und neigte sich zu Theron, um ihn zärtlich zu küssen. "Ich glaube, ich liebe dich auch und ich glaube, man muss nicht alles voneinander wissen, um das zu wissen."

Der Kuß überraschte den Blauhaarigen sichtlich, doch er genoß ihn fühlbar und vertiefte ihn leicht, während seine Rechte ihren Weg in die kurzen, weißen Haare Amadeos fand. Gerade, daß der junge Titan auf ihn zugegangen war, zeigte Theron, daß dieser ihn nicht anlog - und ihm fiel ein tonnenschwerer Felsbrocken vom Herzen, als er sich erleichtert an ihn schmiegte und leise in ihren Kuß seufzte.

Ein Kuss, der lange anhielt, ehe Amadeo ihn dann doch löste und sacht schnäbelte. "Ich denke, wir haben noch viel Zeit, uns kennenzulernen, meinst du nicht auch ?" Die Worte waren leise und sanft, und immer wieder leicht von dem Schnäbeln unterbrochen.

"Hmmm ... du hast Recht, wir haben Zeit ... viel Zeit." Das Schnäbeln war wunderschön und Theron erwiderte es ebenso sanft, während er sich ein wenig näherschmiegte und es genoß, daß ihre Körper sich berührten. "Und ich möchte dich auch näher kennenlernen, Großer - du faszinierst mich so sehr wie eine hochkomplizierte Bombe, mehr sogar. Gegen dich verblaßt meine Passion fast völlig, vielleicht liegt es auch daran, daß du selbst so gefährlich wie eine Bombe und ein absolut faszinierendes Rätsel bist."

"Das ist mal ein Kompliment." Amadeo wusste, wie die Worte gemeint waren, denn er ahnte, daß es Therons eigene Art war, romantisch zu sein. "Ich denke, du bist genau der Richtige, um mit mir umgehen zu können."

Das brachte den Blauhaarigen wieder zum Grinsen und er nickte, ehe er ihm sanft ins Ohr wisperte. "Das denke ich auch ... ich liebe es, wenn du die Kontrolle verlierst und deinen Strom fließen läßt. Das ist sowas von irre ... und ich mag es total. Und wir müssen auch mal ausprobieren, ob du nicht auch meine Bomben fernzünden kannst, dann wird es mit den Zündern einfacher und wir können zusammenarbeiten." Man sah Theron an, daß ihn das freuen würde - denn bisher war er mit seiner Vorliebe eigentlich recht alleine gewesen.

Amadeo lachte leise und überlegte einen Moment. "Nun, versuchen könnte man es ja, Hm ?" Es war schon verlockend, es zu probieren. "Morgen können wir es ja mal ausprobieren, was meinst du ?"

"Hey, das klingt nach einem Plan ! Ich freue mich schon darauf - es gibt wenig Schöneres, als verschiedene neue Sprengstoffe auszuprobieren. Aber jetzt gehen wir erst einmal tanzen, Hm ? Ich habe Lust darauf, mich mit dir zu fetziger Musik zu bewegen." Man sah Theron nur zu deutlich an, wie sehr ihm der Gedanke gefiel, Morgen mit Amadeo auszuprobieren, ob das mit den Bomben wirklich funktionierte - doch nun waren sie auf einem Date, und das wollte der Blauhaarige noch auskosten.

Amadeo wollte es auch, denn es war sein erster wirklicher Besuch in einer Disco zum Tanzen und sich austoben. "Ich hoffe, ich kann überhaupt tanzen. Ist auch mein erster Besuch in einer Disco."

"Oh Mann - die haben dir wirklich überhaupt nichts gegönnt, oder ? Shit - das kriegst du schon hin, so gut wie du beim Sex bist, hast du ganz gewiß Taktgefühl. Und mehr als das brauchst du nicht, das Tanzen in der Disco, in die ich dich bringe, ist wie vertikaler Sex. Und ich denke schon, daß du das kannst ?" Theron grinste breit und küßte den Weißhaarigen noch einmal zärtlich, ehe er sich löste und zum anderen Ende der Straße nickte. "Komm - gehen wir, Hm ?"

Wenn tanzen so etwas wie Sex war, hatte Amadeo kein Problem damit und er nickte auf die Worte. "Ja, lass uns gehen und sehen, ob ich das Tanzen hinbekomme." Wieder war er ein wenig aufgeregt, aber es war positive Aufregung und Vorfreude.

Theron schmunzelte nur und legte den Arm wieder um die Hüfte des Titanen, ehe er ihn gemütlich in die Richtung zog, in der die Disco lag. Sie würden noch eine Weile gehen müssen, bis sie ankamen - doch in der Zeit konnten sie ein wenig verdauen und hätten genug Energie, um sich dann auf der Tanzfläche völlig zu verausgaben.

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Es dauerte gut zwanzig Minuten, dann standen sie vor einer Disco und Amadeo seufzte, als er die lange Schlange sah. Aber dann wurde er von Theron gepackt, an der Schlange vorbeigeführt und zum Türsteher geschleift, den der Blauhaarige freundlich begrüßte, bevor sie in den Tanztempel eintraten, ohne groß warten zu müssen. "Du hast echt gute Beziehungen."

"Klar ? Es ist immer gut, wenn man den einen oder anderen Kerl kennt. Und ich war schon so oft hier, das glaubst du nicht - und Karl ist echt super, mit ihm habe ich schon einige Male das Bett geteilt, auch wenn wir viel lieber auf Streetfights gehen und gemeinsam wetten. Und ? Was meinst du ? Die Musik ist doch obergeil, und warte nur ab, bis wir ganz drin sind !" Während er sprach, gab Theron den Rucksack an der Garderobe ab und nickte freundlich zu dem jungen Mann, den er ebenfalls kannte, ehe er wieder den Arm um Amadeos Hüfte legte und ihn zu dem schweren Vorhang zog, aus dem schon der Beat der Tanzmusik drang.

"Wirklich gut." Schon jetzt hatte Amadeo den Drang, sich zu der Musik zu bewegen, und er tat es auch, ohne daß er es bemerkte. Als sie ganz drinnen waren, erschlug ihn die Stimmung dort fast, aber auch im Positiven, denn ein breites Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

Auch der Blauhaarige bewegte sich schon ein wenig und grinste breit, ehe er laut auflachte und Amadeo einfach auf die Tanzfläche und dann eng an sich heranzog. Er liebte nicht nur Klassik, sondern auch Musik, die einem nicht nur in die Glieder ging, sondern Rhytmus hatte - und das merkte man auch daran, daß Theron sich im Takt an Amadeo bewegte und seine Hüften wie auch die anderen Tänzer anzüglich an ihm rieb.

Der Weißhaarige vergaß alles um sich herum, und konzentrierte sich ganz auf Theron und das Tanzen. Scheinbar konnte er es recht gut, und so ließ er sich gehen und bewegte sich heiß an dem Körper des Blauhaarigen. "Und, was meinst du ?"

"Verdammt heiß - mach einfach weiter, besser gehts nicht." Die Worte des jungen Rekruten waren so dunkel, wie es auch sein Blick war ... denn für ihn war es absolut heiß und auch er achtete auf Niemanden mehr als auf den jungen Titanen, der sich so herrlich aufreizend an ihm bewegte. Die Musik um sie herum heizte sie beide an und erst, als eine langsamere Melodie gespielt wurde, legte Theron seine Arme um den Nacken des Weißhaarigen, um sich an ihn zu schmiegen und langsam im Takt der Musik zu wiegen. "Das ist herrlich ... und das müssen wir öfters machen, Großer, viel öfter."

"Nur zu gern ... aber jetzt lass uns tanzen und austoben." Und vielleicht gab es ein Hinterzimmer, denn Amadeo merkte deutlich, daß Theron langsam erregt war. Das ruhige Tanzen tat jetzt auch gut, so konnten sie einander besser genießen.

Und der Blauhaarige genoß es auch, daß sie nun langsamer tanzen und er sich wieder ein wenig beruhigen konnte. Denn wenn sie noch weiter so heiß getanzt hätten, wären sie garantiert in einem der Hinterzimmer gelandet. "Du fühlst dich einfach herrlich an, Großer ... und wie du siehst, muß man nicht tanzen können, um hier seinen Spaß zu haben. Tanzen wir noch ein wenig und gehen dann ? Ich würde dich ungern in einem Hinterzimmer vernaschen, nur weil ich so geil bin, daß ich es nicht mehr bis in das Kloster schaffe."

"Würde da auch nicht gern mit dir hin. Dein Zimmer ist viel netter, denke ich." Der Weißhaarige wisperte nur und lächelte weich. Er fühlte sich so wohl wie lange nicht mehr, und er wollte das nicht mehr missen. "Lass uns gleich gehen, ja ?"

"Wie du es wünschst, Großer. Gehen wir ..." Theron grinste breit und umfaßte wieder die Hüfte des Titanen, um ihn zur Garderobe zu führen und dort seinen Rucksack zu holen. Erst, als sie draußen waren, atmete der Blauhaarige tief auf und lachte leise. "Komm - es ist noch ein Stück bis zu meinem Motorrad. Und dann fahren wir so schnell wie möglich ins Kloster zurück, damit wir dort weitertanzen können, Hm ?"

"Jap ... am Besten nackt." Amadeo lachte leise und küsste Theron nochmal stürmisch, ehe er ihm wieder zur Bahn folgte, damit sie wieder zum Motorrad kamen und zum Kloster fahren konnten, da sie dort mehr Intimsphäre hatten.

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