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“Und es gibt sie doch !” 05
 

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Seither waren einige sehr emsige Stunden vergangen und Elton wischte sich den Schweiß von der Stirn, als er die Notizbücher, seine Stifte und die Fotoplatten betrachtete, die er in dieser Zeit benutzt hatte. Diese zweite Serie an Aufnahmen war für ihre eigenen Studien gedacht - denn Luc war so fasziniert, daß Elton und später auch Chris in einer ruhigen Minute eingewilligt hatten, ihm dabei zu helfen, dieses Geheimnis zu lüften. Da es inzwischen schon dunkelte, war Chris bei dem Eßzelt und holte ihnen den abendlichen Eintopf ... zum Glück war der Professor mit den schon entwickelten Fotografien beschäftigt, so daß der Rotblonde es leichter hatte und nun wieder zu Luc und dem Blonden zurückkam. "Kommt raus, Jungs - ich habe warmen Eintopf und ihr braucht eine Pause. Ich habe die Wachen ebenfalls zum Essen geschickt, also haben wir unsere Ruhe."

"Ah, wunderbar." Lucas Worte drangen dankbar aus der Höhle und er ließ Elton beim Rauskrabbeln den Vortritt. Er folgte ihm und wischte sich den Schweiß von der Stirn, da es doch langsam warm und stickig geworden war. "Ich glaube, wir haben ganz die Zeit vergessen. Dabei wollte ich Agatha noch einen Brief schreiben ... aber dieser Fund ist einmalig."

Inzwischen hatte Elton sein Taschentuch mit der Wasserflasche benetzt und damit das Gesicht gekühlt, doch bei den Worten seines Freundes horchte er auf. "Du schreibst ihr noch immer, Luc ? Sie hat nicht einen deiner Briefe beantwortet." Chris schnaubte nur und murmelte ein kurzes "Undankbares Luder.", ehe er seufzte und seinen Freund anblickte. "Ganz ehrlich, Luc - sie hat dir vor unserer Abreise immer wieder vorgeworfen, daß du ihr nicht schreibst ... und nun tust du es und sie ist sich zu fein oder zu beschäftigt, um zu antworten. Das ist nicht richtig ... und ich würde ihr auch nicht mehr schreiben, vielleicht findet sie dann wieder zu Füller und Papier zurück."

Luc hatte ihr eigentlich jeden Tag geschrieben, aber bisher wirklich keine Antwort bekommen. "Vielleicht ist sie zu sehr mit ihren Gesellschaften beschäftigt." Anders konnte es nicht sein, und so hockte sie zumindest nicht daheim herum. "Wir müssen dir noch genau erzählen, was wir gefunden haben." erklärte Lucius und löffelte seinen Eintopf. "Da ist was, das der Professor nicht wissen darf."

"Hm ?" Chris wurde sofort hellhörig und Elton schmunzelte, ehe er ein leises "Am Besten, Luc erzählt es dir - ich habe ihn noch nie so begeistert gesehen, er ist Feuer und Flamme. Sogar noch mehr als bei den Grabzeichnungen in Ägypten, auf denen man die Manticoren sah." sprach. Und das wiederum sorgte dafür, daß Chris seine Aufmerksamkeit wirklich völlig auf den Braunhaarigen legte. "WAS ?! Erzähl, erzähl ! Vor allem, wenn es der Professor nicht wissen darf."

"Nun ..." murmelte Luc, und schluckte seinen Bissen herunter. "Wir haben einen realen Beweis, daß es diese geflügelten Wesen wirklich gegeben hat. Eine Feder, sie ist über zwei Meter lang, und daran sind Krallen an blauen Haaren befestigt." Lucius schwieg nun, damit seine Worte auf Chris wirken konnten.

Und dieser brauchte ein wenig, um das alles zu verdauen. "Ein ... ein Beweis ? Oh, Gott - du hast Recht, das darf dem Professor niemals in die Hände fallen, der würde die Feder glatt verbrennen oder so. Was habt ihr euch denn überlegt ? Einfach so raustragen ist ja nicht, das Teil ist ja viel zu lang dazu." Chris war nicht dumm - er ahnte schon, daß seine beiden Freunde die Feder rausschmuggeln wollten und würde ihnen auch dabei helfen. "Und laß mich raten, Luc ... das ist Öl in deine Leidenschaft für übernatürliche Wesen, Hm ?"

"Natürlich ist es das ! Und wir wollen sie heute Nacht in eine Decke wickeln und rausbringen. Das Dumme ist, die Feder leuchtet im Dunkeln, was allerdings wiederum wirklich faszinierend ist. Sie lädt sich irgendwie auf und leuchtet dann." Wie das ging, wusste er nicht, aber sie tat es und das machte sie noch faszinierender.

Chris konnte fast nicht glauben, was ihm Luc da erzählte - doch als er das bestätigende Nicken Eltons sah, mußte er es wohl oder übel glauben und seufzte, ehe er nickte. "Okay ... also ihr müßt die Feder einwickeln. Kann man sie biegen ?" Bei dem bestätigenden Nicken des Blonden lächelte Chris, ehe er weiter überlegte. "Gut ... dann ist es einfacher. Elton, du hast sicherlich noch eine dieser Anzughüllen dabei, nicht wahr ? Dann stecken wir die Decke da rein und den Anzugsack dann in einen eurer mannshohen Schrankkoffer. Da ihr ja beide in einem Zelt schlaft, ist es noch einfacher - und ich lenke die Arbeiter ab, sie lieben es nämlich, zu pokern, da wir nie um Geld spielen. Der Professor und seine Assistenten sind noch mit den Fotos beschäftigt und werden nicht aus dem Forschungszelt herausfinden, selbst wenn es brennen würde ... dann kannst du ja auch schon deine Abzüge machen, Elton. Hm ?" Jener lächelte, denn er hatte sich schon gedacht, daß Chris ahnte, daß er für Luc und sich selbst eigene Abzüge gemacht hatte. "Ja, das werde ich ... zum Glück habe ich die Erlaubnis dazu, es ist ja meine eigene Kamera und der Professor ist froh darum, daß ich sie immer wieder der Forschung zur Verfügung stelle."

"Ein guter Plan, so machen wir es. Magst du die Feder vorher schon sehen ? Du passt bestimmt auch durch den Tunnel, wenn du dich etwas bemühst ... wenn nicht, ziehen und drücken wir ein wenig." Lucius bot es an, da sein Freund die Bilder so dann auch noch im Original sehen konnte.

Leise seufzend, strich sich Chris die rotblonden Ponys aus dem Gesicht und blickte noch einmal zu dem schmalen Eingang - dann nickte er und stand auf, zog seine Jacke aus und legte sie auf die Seite, ehe er zu dem Loch nickte. "Wird schon irgendwie gehen - ich sehe doch, daß du es kaum erwarten kannst, mir das alles zu zeigen. Und irgendwie werde ich mich schon durchmogeln." Dann kniete er sich hin und drehte die breite Schulter vor, streckte den Arm daran ebenfalls vor und machte sich auf diese Weise so schmal, wie er es vermochte, um durch den wirklich engen Tunnel zu passen. Es dauerte einige Momente und war mit vielem Fluchen verbunden - doch dann war Chris durch und stand langsam auf, stützte die Hände auf den Knien auf und senkte den Kopf, um wieder einigermaßen zu Atem zu kommen.

Luc kam ihm nach und klopfte ihm sacht auf den Rücken. "Es hat sich gelohnt, schau nur." Er half seinem Freund, sich wieder aufzurichten, und zeigte sogleich auf die Feder.

"Hm ? Oh ... oh mein Gott !" Chris war sprachlos, als sein Blick auf die in sanftem, hellblauem Licht leuchtende, halb durchscheinende, hellblaue Feder fiel. Sie war lang, sehr lang ... und einfach nur wunderschön. Doch dann wurde der Blick des Rotblonden von den Zeichnungen an den Wänden abgelenkt und er drehte sich langsam, schluckte schwer und nickte schließlich sacht. "Wenn wir wieder zu Hause sind, sollten wir uns bei mir einquartieren und uns daran machen, das alles auszuwerten und zu ergründen ... das ist ein herrliches Rätsel und du hast es geschafft, Luc: Jetzt habe ich endlich angebissen. Das ist irre - einfach nur verrückt, doch ich glaube, du hattest die ganze Zeit Recht und das ist ein Beweis dafür. Aber das darf wirklich Niemand wissen, die sperren uns ein und zerstören die Feder ... das muß wirklich unter uns dreien bleiben."

"Deswegen wollen wir sie ja auch verstecken. Und ich glaube, Agatha bringt mich eigenhändig um, wenn du und Elton bei mir wohnen, um an etwas zu forschen, von dem sie nichts wissen darf." Das würde sie wohl tun, wenn es passierte. Oder sie rastete komplett aus und ließ sich scheiden.

"Oh, Gott - ja, das würde sie, denke ich. Weißt du was ? Wir finden schon eine Möglichkeit, vielleicht für den Übergang bei mir oder bei Elton oder so. Ich muß zwar in drei Monaten ausziehen, aber bis dahin geht es schon. Das findet sich schon, wenn wir zurück sind - keine Sorge. Und ehrlich ? Ich freue mich schon darauf, das zu erforschen und dabei nicht deine keifende Alte an den Hacken zu haben." Allein schon der Gedanke ließ ihn schaudern und Chris schüttelte sich kurz, um die Gänsehaut loszuwerden.

"Nun, wir werden sehen, wenn es soweit ist." Luc lächelte, und nickte wieder zu dem Tunnel. "Also los, zurück. Ich bin hundemüde, und wir wollen das Schmuckstück heute Nacht noch rausschmuggeln."

Der ein wenig Größere nickte und grinste schief, ehe er Luc auf die Schulter klopfte. "Also ich bin auch nicht mehr der Frischeste - ihr habt hier ja nur katalogisiert, ich habe die ganzen Brocken wegschleppen müssen. Aber ich sage schon nichts, ich weiß doch, wie wichtig dir das ist." Dann neigte sich Chris wieder runter und quetschte sich durch den Tunnel, wartete draußen auf den Braunhaarigen und folgte ihm dann nach draußen, da Elton schon vorgegangen war und sich an die Entwicklung der Fotos machte.

"Ich bin auch froh, daß wir in dir einen so starken Mann haben. Und hätten wir eher gemerkt, daß du da reinpasst, hättest du nicht schleppen müssen." Luc meinte es freundschaftlich und umarmte Chris leicht. "Ich bin froh, daß ich dich als Freund habe."

Und das wiederum ließ den Rotblonden breit grinsen und er drückte Luc kurz an sich, ehe er ihn weiterzog. "Ich doch auch - und jetzt laß die Rührseligkeit und laß uns noch in dein Zelt gehen, damit wir das Ganze noch einmal besprechen können. Elton wird denke ich, erst nach dem Entwickeln rauskommen, um zu uns zu stoßen ... du kennst ihn doch." Dann blickte er auf, als sie an dem Zelt des Professors vorbeikamen und die aufgeregten Stimmen hörten, lachte leise und schüttelte nur den Kopf, da er es sich schon gedacht hatte.

Als sie in seinem Zelt angekommen waren, setzte sich Lucius erstmal und schnaufte kurz durch. "Was für ein aufregender Tag ... ich kann es kaum erwarten, alles genau zu erforschen. Es ist viel spannender, die wirren Träume eines Schamanen zu erforschen." Er grinste bei den Worten, denn sie wussten ja nun, daß es keine Drogenfantasien waren.

"Da hast du Recht - die anderen Malereien sind zwar auch interessant, doch lange nicht so interessant wie das. Oh Mann ... wer hätte das gedacht, daß so etwas möglich sein konnte. Aber damit wir das richtig machen können, sollten wir auch die Fotos abwarten - und ihr solltet die Höhle genau betrachten und vielleicht bei manchen Bildern Nahaufnahmen machen. Ich werde euch hier in der Ausgrabung leider nicht viel helfen können ... ich bin ja für die schwereren Arbeiten eingeteilt und wir müssen den Eindruck bestehen lassen, daß nur ihr zwei schmal genug seid, um durch den Durchgang zu kommen." Ein wenig wurmte es Chris schon, daß er nicht schon hier in der Höhle mitforschen und rätseln konnte - doch er wußte auch, daß es nicht anders ging. Dann kam ihm aber ein anderer, etwas wichtigerer Gedanke. "Aber sag um Himmels Willen nichts in einem deiner Briefe, Luc - das wäre das Schlimmste, was du machen kannst, auch wenn ich weiß, wie sehr du es haßt, etwas zu verschweigen oder zu lügen."

Luc seufzte und nickte. "Ich weiß, sie lässt mich sonst für verrückt erklären. Ich hab angefangen, mich zurückzuhalten, schon seit einiger Zeit. Ich dachte, sie schreibt dann eher." Er schrieb Agatha fast jeden Tag, und früher hatte sie auch oft geantwortet. Jedoch wurde es immer weniger mit den Jahren, und schon bei der letzten Expedition hatte sie nicht einen Brief geschrieben.

"Ich weiß ... ich sehe dich oft schreiben und ich sehe auch dein Gesicht dabei. Zwischen euch gab es niemals Liebe und seit langer Zeit nicht einmal mehr Akzeptanz. Ihr seid so grundverschieden wie Tag und Nacht - und auch wenn sich Gegensätze oft anziehen sollen, bei euch ist das nicht der Fall. Du brauchst Jemanden, der dich und dein Wesen so liebt, wie es ist - Jemanden, der dich einerseits stützt und dir ein Ruhepol ist, und dich gleichzeitig auch mit sich mitzieht und damit antreibt, doch im guten Sinn. Aber ich bin sicher, daß alles sich zum Guten wendet ... du brauchst nur Geduld, so wie auch ich mich in Geduld übe." Chris lächelte aufmunternd und drückte Luc kurz an sich, denn er ahnte, daß dieses Thema seinen Freund belastete, auch wenn er selten darüber sprach.

"Ich denke auch ... und ich mag auch nicht weiter darüber sprechen. Alles findet seine Zeit, mein Freund." Luc lächelte nun wieder, und streckte sich. "Also, wann holen wir die Feder ?"

Natürlich respektierte der Rotblonde, daß Luc nicht weiter über so ein sensibles Thema reden wollte und nickte, ehe er kurz mit den Schultern zuckte. "Hm ... also nach dem Abendessen werde ich die Arbeiter zum Pokern einladen und wir werden sicherlich zwei oder drei Stunden spielen. Ich würde sagen, du nimmst gleich die Decke und vielleicht noch einige Materialien für Notizen mit und falls dich Jemand fragt, sagst du, daß du noch in der neuen Höhle arbeiten willst und dir ohne die Decke kalt werden wird. Und dann wickelst du die Feder ein und beobachtest den Ausgang, wenn alle Arbeiter beim Pokern sind, kannst du dich rausschleichen, es ist ja jetzt schon fast dunkel. Und dann mußt du die Feder eben in einen der Schrankkoffer tun ... und den solltest du vorher noch ausräumen, hm ?"

Zumindest zum Teil, und Lucius machte sich gleich daran es zu tun, und stand auf. "Dann sollte ich das wohl tun, hm ?" Er öffnete den mannshohen Schrankkoffer und holte einige seiner Kleidungsstücke heraus, um sie woanders zu verstauen. Erst, als genug Platz im Schrank war, nickte er zufrieden. "Später kann ich die Sachen wieder einräumen, so ist sie gleich gut versteckt."

"Natürlich ... und es ist zum Glück viel genug Platz, da du nicht so viele Kleidungsstücke wie Elton bei dir hast. Ich werde dann gehen, so hast du genug Zeit, um dich vorzubereiten und wieder in die Höhle zurückzugehen. Viel Glück - es wird schon werden." Mit den Worten verabschiedete sich Chris und klopfte dem Schmäleren noch einmal kurz auf die Schulter, ehe er aus dem Zelt trat und gleich den ersten Arbeiter grüßte, dem er begegnete, um ihn zu einem gemütlichen Pokerabend einzuladen.

Luc blieb noch einen Moment in seinem Zelt und blickte auf das Bild von Agatha, welches er am Bett stehen hatte. Sie wirkte dort friedlich und warmherzig ... und doch war sie es nicht und er verstand selber nicht ganz, warum er noch immer mit ihr zusammen war. Vielleicht, weil er sonst Niemanden hatte. Sein Vater war immer noch auf Reisen und seine Freunde ersetzten nicht die Familie. So hatte er Agatha, wenn er heimkam, und doch wusste er, daß sie und er niemals glücklich werden würden. Zuhause wollte er mit ihr reden, und das noch bevor sie sich mit den Forschungen zusammensetzten. Ein lautes Lachen von Chris riss ihn aus seinen Gedanken, denn Chris schien die erste Partie gewonnen zu haben. "Dann mal los in die Höhle." Mit den Worten nahm er die Decke, legte sie sich um und ging in die Höhle, um die Feder zu sichern. Zum Glück war keiner da und er musste keine Ausrede erfinden.

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Zwei Stunden später kam auch Elton in die Höhle und lächelte, als er Luc sah, der noch immer die Zeichnungen betrachtete und bei einem Bild stehengeblieben schien. Der Blonde hatte schon zuvor bemerkt, daß dieses Bild ihn sehr zu faszinieren schien und so kam er zu ihm und lächelte, als er ihn leise ansprach. "Diese Szene fasziniert dich besonders, nicht wahr ? Dieser blaue Engel und der Krieger, sie scheinen sich sehr nahe zu sein. Ich verstehe nur nicht, weshalb dieser Engel nach den aufgezeichneten Mondzykluszeichen so viel dicker zu werden scheint ... und dann sieht man ein Federbündel, das er in den Armen hält, wie ein Neugeborenes. Wie kann das sein ?"

"Vielleicht ist es ja eins ?" Luc konnte sich das schon vorstellen. Wenn es solche Wesen gab, vielleicht konnten sie auch Kinder bekommen. "Hier auf den Bildern ist nicht eine geflügelte Frau zu sehen. "Wir werden dieses Geheimnis lüften."

Nun doch ein wenig nachdenklicher werdend, ließ Elton den Blick wieder über die Bilder schweifen, auf denen der Menschenkrieger zu dem Stamm dieser Engel zu kommen schien - und tatsächlich sah er nur Krieger, denn auch wenn die Gesichter nicht genau gezeichnet waren, so waren es die Körper. "Vielleicht ... man sieht wirklich keine Frauen, obwohl man einige wenige Kinder sieht. Aber so wenige ... es sind so wenige, siehst du ? Und was bedeutet dieses seltsame Zeichen, das über dem Menschenkrieger und dem Engel steht, der dann mit ihm zusammenzusein scheint ? Es gleicht einer weißen Raute."

Dieses Symbol war auch dem Braunhaarigen aufgefallen, und er legte kurz den Kopf schief. "Vielleicht zeigt es, daß sie ein Paar sind, oder so." überlegte er, und notierte es sich auch noch. "Man sieht den Krieger ja nur mit ihm. Und er ist auch am genauesten gemalt."

"Das stimmt - und ich denke, daß sie wirklich ein Paar sind, denn sie berühren sich intimer als Freunde. Siehst du, hier ... sie umarmen sich sehr intim und eng auf diesem Bild, und auf dem nächsten Bild schläft der Krieger in den Armen und Flügeln des Engels. Ich denke, Chris wird das herrlich finden ... und ich bin schon ein wenig verblüfft, daß er wieder einmal Recht hatte. Er meinte nämlich einmal zu mir, als wir eine Nacht verbrachten, daß die Liebe unter Männern die einzig Selbstlose wäre, da es dabei nicht darum geht, sich eine Frau für Nachkommen oder einen Mann als Erzeuger und Ernährer zu suchen. Wenn beide Partner Männer wären, dann hätte Niemand einen Nachteil und es gäbe auch keine Erwartungen." Elton errötete ein wenig, als er davon erzählte ... denn auch wenn er wußte, daß Luc es akzeptierte, so hatten sie noch nie so direkt darüber geredet, daß Chris und der Blonde sich manchmal trafen.

"Ich denke, er könnte Recht haben. Auch wenn ich selbst nicht wüsste, ob ich eine Beziehung mit einem Mann haben könnte. Die zu Agatha ist eigentlich eine Katastrophe, ich weiß langsam nicht mehr weiter. Ich ertrage sie oft nicht, aber ich will sie auch nicht verlieren." Es war und blieb verzwickt.

Das verstand Elton aber und er seufzte leise, als er seinen Arm um Luc legte und ein wenig nachdenklicher werdend antwortete. "Natürlich ? Auch wenn sie dir aufgezwungen wurde, so seid ihr doch schon so lange zusammen und man gewöhnt sich daran. Es ist sicher schlimmer, in ein leeres Haus zurückzukommen als in ein Haus, das zwar mit Streit und Mißgunst angefüllt ist, doch wenigstens auch mit Leben. Ich merke es an mir - ich gehe so ungern in mein Haus, es ist trotz der Diener einfach leer. Deshalb bin ich auch so gern mit euch zusammen, Luc - mit dir und Chris."

"Ich habe es auch immer mehr zu schätzen gelernt. Ich will euch beide nimmer missen." Luc zögerte nicht lange, und quetschte den Blonden einfach an sich. Egal, ob dessen Anzug Falten bekam oder nicht.

Doch in diesem Moment war es Elton egal und er lachte leise, drückte selbst leicht zu und lächelte, als er sah, daß auch der Braunhaarige wieder zu lächeln begann. Diese Reise hatte das Band der Freundschaft, das sie beide und auch Chris zusammenhielt, um ein Vielfaches verstärkt - und der schlankere Blonde hoffte, daß dies noch weiter anhielt, wenn sie wieder in London waren und diesen herrlichen Fund untersuchten.

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