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“Verräter” 03
 

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Ein paar Tage waren vergangen, und Scar übernahm wieder seinen Wachplatz bei den Zellen der Jäger. Der Streit mit Simmers war immer noch nicht ganz vergessen, ihre Freundschaft litt doch sehr darunter und war deutlich am Brechen. Wie immer bei Schichtwechsel blickte er erst in die Zelle des Reinrassigen und dann in die von Kashar. Jedoch sah er Heute etwas, das er bisher nicht mitbekommen hatte, und er schluckte trocken.

Kashar verengte jedoch nur die Augen und fuhr damit fort, seine drückende Blase in die Kloschüssel zu erleichtern und danach seine Männlichkeit an dem Waschbecken daneben zu säubern. Er roch, daß es dieser Soldat mit der Gesichtsnarbe war – und irgendwie war Kashar froh darüber, denn dieser Mann war noch der Angenehmste der Wachsoldaten. In der Nebenzelle lachte Yachan kurz auf und rief ein "Hey, den Liebling ist hier !" zu dem gefangenen Mischling, das diesen kurz aufschnauben ließ, ehe er ihm ein "Ja, ja ... du weißt genau, daß er der Einzige ist, der uns mit ein wenig Respekt behandelt." antwortete. Während er das tat, drehte er sich allerdings um und warf einen kurzen Blick auf Scar, ehe er seine Männlichkeit wieder um die Hoden einrollte und in seinen Lederslip schlüpfte.

"Oh, Mann ... schon krass." murmelte Scar und atmete kurz durch. Seine schwule Fantasie wäre beinahe mit ihm durchgegangen, aber er hatte sie sehr schnell wieder zurückgedrängt. Daß die zwei sich unterhalten hatten, bemerkte der Soldat, das Knurren war anders als das wütende Knurren, wenn sie richtig knurrten. "Ich wünschte, ich könnte euch verstehen, dann wäre es sicher nicht so langweilig. Ihr lästert bestimmt über mich oder so." Scar plapperte einfach ein wenig von dem, was er auf der Seele hatte, und vertrieb sich so die Zeit.

Und das war wiederum etwas, mit dem weder Yachan noch Kashar rechneten. Sie hatten schon ein wenig über diesen seltsamen Soldaten geredet und ihre mehr als nur guten Nasen bemerkten sehr wohl die leichte Erregung, die Scar gerade gefühlt hatte. "Er scheint dich zu mögen, Kash – vielleicht können wir das ausnützen. Sie haben hier keine Kameras, diese Zellen scheinen schon älter zu sein." Der junge Mischling nickte nur und antwortete noch ein kurzes "Und auch keine Aufnahmemöglichkeiten, ich kann die Mikrofone in den Untersuchungsräumen hören, aber nicht hier." hinterhersetzte. Die Möglichkeit war günstig – und schließlich entschied sich Kashar, trat an das Glas und grollte weich, als er den Soldaten mit dem Finger zu sich lockte.

Weil Scar gegenüber von den Zellen stand, um Beide im Blick zu haben, sah er Kashar natürlich sofort und hob eine Braue, als der ihn mit dem Finger zu sich winkte. Der Schwarzhaarige zögerte einen Moment und blickte kurz den Gang entlang, ob auch kein anderer Soldat zu sehen war. Als die Luft rein war, löste er sich von der Wand und ging neugierig an die Tür von Kashar heran. "Ja ?"

Es war schon erstaunlich, wie zutraulich dieser Soldat war und Kashar verengte einen Moment lang abschätzend die Augen. Da die letzten Tage nichts passiert war, hatten sie Nachts die Wachen halbiert und es war eigentlich immer nur einer an den Zellen und ein Soldat stand am Ende des Ganges am Eingang des Zellentraktes Wache. Der Geruch und auch der Herzschlag zeigten Kash, daß dieser Mensch keine Angst hatte und noch immer neugieriges Interesse zeigte – und so entschied sich der junge Mischling, ein wenig zu riskieren. "Du bist anders, Mensch – du haßt uns nicht und du hast zweimal Ärger mit deinen Vorgesetzten riskiert, um uns zu verteidigen. Wieso ?"

Zuerst wusste Scar nicht, was er sagen sollte. Er war überrascht, weil Kashar auch seine Sprache sprechen konnte, und sah gleich, daß der Jäger eine ehrliche Antwort haben wollte. "Ich finde, Gefangene sollte man nicht so behandeln. Wenn ich gefangen wäre, würde ich auch nicht so behandelt werden wollen. Außerdem bin ich von Natur aus ein neugieriger Mensch, und ihr seid nicht gerade etwas Alltägliches." Seine Antwort war ehrlich und einfach freiweg gesprochen, ohne daß er Zeit brauchte, um zu überlegen. "Kann dein Freund da drüben auch meine Sprache ?"

"Nein – aber ich kann sie. Und wenn du das weitersagst, bist du der Erste, dessen Kehle ich zerfleische. Ich denke aber, du tust das nicht, Hm ? Du beobachtest uns schon lange und hast den dummen Wissenschaftlern noch immer nicht verraten, daß wir uns verständigen. Daß du neugierig bist, weiß ich schon seit dem ersten Tag – und auch, daß du Interesse hast, dein Geruch verrät dich. Wieso ?" Gerade das war etwas, das Kashar interessierte, denn das war ihm bisher noch nicht in dieser Form passiert.

"Interesse ? ... ich ? Welches ... ach so." Scar brauchte einen Moment, um zu kapieren, welches Interesse Kashar meinte. "Wenn, dann ist es unterschwellig. Ich finde euch Beide interessant und wenn du es sexuell meinst ? Ich mag Männer, ich stehe nicht auf Frauen ... und hier bin ich von Kerlen umgeben, die meine Neigung sicher nicht verstehen. Denke, da passiert es schon mal, daß ich in Gedanken etwas abschweife und mein Körper dann Düfte absondert."

Das wiederum brachte Kashar dazu, eine Braue zu senken und die grünen Augen ein wenig zu verengen, ehe ein leichtes, nicht gerade sanftes Lächeln auf seinen Lippen erwachte und er auf die kurz geknurrte Frage Yachans antwortete. "Sieht wirklich so aus, als ob der Kleine auf mich steht – ich weiß nur nicht, ob ich das jetzt als Kompliment sehen soll, wenn er hier der Einzige ist, der auf Kerle steht. Schließlich sind diese Kerle nicht nur nicht interessiert, sondern auch bestückt wie Säuglinge." Das wiederum ließ den Jungkrieger in der Nebenzelle laut auflachen und er konnte sich kaum beruhigen, während das Lächeln Kashars ein klein wenig weicher wurde. "Soso ... du bist notgeil, Hm ? Kann es dir nicht verdenken - ihr Menschen seit untenrum nicht gerade gesegnet, da wundert es mich nicht, daß die anderen Soldaten lieber Frauen nehmen. Auf die Weise müssen sie sich nicht sagen lassen, daß sie zu klein sind, schließlich können nur die stärksten Frauen einen wirklichen Mann aushalten und ein Mann hat andere Bedürfnisse, die nur schwer mit diesen kleinen Teilen zu befriedigen sind."

Scar wurde knallrot im Gesicht und räusperte sich kurz, bevor er ein leises "Nicht Jeder ist so mickrig wie die Anderen, klar ?" wisperte. Er selber hatte auch seinen Stolz, auch wenn er ihn hier nicht gern zeigte, weil seine Kameraden Schwanzneid hatten. Er selber war ziemlich gut bestückt und er war doch froh, daß sie hier Einzelduschen hatten. "Daß ihr gut bestückt seit, hab ich eben gesehen." Und ja, er hatte sich schon vorgestellt, wie es wäre, so ein Ding im Arsch zu haben. "Ich bin aber nicht notgeil !"

Die Antwort dieses Soldaten amüsierte Kashar und das zeigte sich in dem kurzen Aufblitzen seiner Augen, ehe er sich wieder ein wenig vorneigte und die Hand direkt neben dem Gesicht Scars auf die durchsichtige Türe legte. "Warum kommst du nicht rein und zeigst mir, wie gut du bestückt bist ? Keine Sorge, noch breche ich nicht aus – dazu habe ich zuwenig Informationen." Die leichten, doch deutlich riechbaren Pheromone dieses jungen Menschen sagten Kashar mehr als nur gut, daß er zwar nicht notgeil, aber mehr als nur interessiert war – und vielleicht konnte man das nutzen, einen Versuch war es jedenfalls wert.

"Ich habe im Moment keine Berechtigung, deine Zelle zu betreten ... und ich bin Keiner, der einfach mal so mit seinem Schwanz angibt und ihn einfach herumzeigt. Schon gar nicht, um meine Gegner zu beeindrucken." So erteilte Scar dem Gefangenen eine leichte Abfuhr und ging zurück zu der Wand auf der anderen Seite des Ganges, um sich dort wieder anzulehnen.

Diese Reaktion ließ Kashar leise schmunzeln und er schüttelte amüsiert den Kopf, als er sich wieder aufrichtete. "Nun – bei deinen Kollegen hat es wunderbar funktioniert, sie hassen uns mehr als zuvor, auch wenn wir mit unserer Größe nicht angeben. Ich habe dir nur ein Angebot gemacht, Mensch ... ob du es annimmst, ist ganz allein deine Sache." Dann drehte er sich wieder um und berichtete Yachan, was dieser nicht hatte sehen können, so daß auch dieser leicht schmunzelte und sich ebenso wie Kashar wieder auf seine Pritsche legte.

"Ich weiß das mit meinen Kameraden." erklärte Scar noch leise und wendete dann seinen Blick zum Ende des Ganges, weil der Wachmann an der Tür einen Blick riskierte. "Alles Okay ?!" rief er zu dem Schwarzhaarigen, und Scar nickte. "Jap, alles paletti !"

Kashar schnaubte nur kurz, da er die Angst dieses Mannes bis in seine Zelle riechen konnte und setzte noch ein leises "Geh zu ihm und beruhige ihn – seine Angst stinkt bestialisch." nach, ehe er die Augen schloß und in einen leichten Wachschlaf fiel. Er wußte, daß der morgige Tag ruhig werden würde, da diese Menschen alle sechs Tage einen Ruhetag einlegten ... auch wenn er nicht wußte, wieso.

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Es vergingen einige Tage, in denen Kashar sein Angebot bei Scar immer wieder erneuerte. Sie redeten immer wieder ein wenig, wenn sie ungestört waren, aber Scar gab keine wirklichen Dinge über die Basis preis, damit er Kashar keine Infos für eine Flucht gab. Allerdings hatte Scar auch immer noch nicht weitergegeben, daß die Gefangen ihre Sprache verstanden und auch sprechen konnten. Wenn, dann mussten sie es schon selber herausfinden. "Na, gut geschlafen ?" Seine Frage kam immer, wenn er am Morgen kam und er verabschiedete sich mit einem "Schlaft gut."

"So gut es geht, Scar – du weißt, daß dies Zellen sind. Und sie geben uns nicht genug zu essen, wir werden langsam ein wenig schwächer." Dies war etwas, das Kashar sichtbar beunruhigte und er fluchte leise in seiner eigenen Sprache, ehe er zu der durchsichtigen Türe ging und den jungen Menschen ernst anblickte. "Ich brauche deine Hilfe, Scar ... bald sind wir zu schwach, um uns noch wehren zu können. Und sie wollen Yachan in drei Tagen töten und sezieren, um mehr Informationen über ihn zu bekommen, da er kein Mischling wie ich ist. Ich weiß, daß ich nichts habe, das ich dir dafür geben könnte – aber du bist der Einzige, der uns helfen kann."

"Ich habe schon Andeutungen mitbekommen, aber daß es so bald ist, wusste ich nicht. Die Anderen reden kaum noch mit mir, daher weiß ich nicht mehr sehr viel." Es war ihm gleich aufgefallen und passte Scar nicht unbedingt. "Ihr wisst, daß ich was dagegen hab, wie man euch behandelt, aber ich kann nicht ohne weiteres einfach zum Fluchthelfer werden. Als Verräter bin ich erledigt." Er würde eingebuchtet, und selbst wenn er frei käme, wäre er sein Leben lang als Verräter gekennzeichnet.

Der junge Mischling in der Zelle nickte kurz auf die Worte Scars – schon seit er den Plan faßte, diesen jungen Menschen um Hilfe zu bitten, hatte er darüber nachgedacht, daß dies einer der größten Hinderungsgründe für Scar wäre. "Ich weiß – und ich weiß auch, daß ihr Menschen Verräter noch mehr haßt als uns. Aber wenn du uns unsere Waffen bringst und uns hilfst, zu fliehen, kann ich dich mit mir mitnehmen, Scar ... du weißt, daß meine Mutter ein Mensch ist wie du, und mein Vater ist ein geachteter Jäger. Du könntest bei uns leben, sicher vor den Arschlöchern, die hinter deinem Rücken darüber reden, daß auch du ein Mischling bist und daß man dir deshalb niemals trauen kann." Dies war etwas, das Kashar schon mehrfach gehört hatte – und er wußte auch, daß Scar dies wußte.

Scar war kein reiner Mensch, und das war in der Basis bekannt. Er kannte das Geflüster und lebte bisher damit, ohne sich davon beeindrucken zu lassen. "Würde ich dann in deinem Volk akzeptiert werden ? Deine Mutter ist eine Frau, ich denke, das ist etwas anderes, als wenn da plötzlich ein Mann ist, der nicht zu eurer Rasse gehört." Einiges musste er klarstellen und erfragen, bevor er daran dachte, eine Entscheidung zu treffen.

In der Nebenzelle verengte Yachan kurz die Augen und redete einen Moment lang mit Kashar, der schließlich seufzte und ein wenig näher kam. "Es ist nicht üblich, doch einige der Krieger haben Gefährten aus anderen Rassen, wenn sie sich bewährten – so wie meine Mutter. Du hättest den Schutz und Respekt meines Vaters und auch den von Yachans Vater, wenn du uns hilfst, zu entkommen und die Aufzeichnungen hier zu zerstören ... und das reicht, damit du akzeptiert wirst. Außerdem interessierst du dich nur für Männer, also gibt es deshalb keine Probleme. Zwinge mich nicht dazu, zu betteln – denn das werde ich nicht, Scar. Niemals. Und sowohl Yachan wie auch ich werden lieber im Kampf sterben und so viele wie möglich mit in den Tod nehmen, als uns weiterhin wie Ratten untersuchen zu lassen."

"Verstehe." wisperte Scar und dachte einen Moment schweigend nach. Diese Jäger waren eine wirklich sehr stolze Rasse, das wurde ihm jetzt erst richtig bewusst und das hieß, dass sie ihr Wort halten würden. "Also gut ... ich helfe euch, wenn ihr mich mitnehmt. Ihr habt echte Ehre im Leib, daher vertraue ich darauf, daß ich bei euch gut aufgehoben bin und akzeptiert werde, wenn ich mich beweisen kann." Die Entscheidung war ihm leichter gefallen, als er es sich gedacht hatte und das hieß, daß es richtig sein musste.

Kashar antwortete nur ein leises, doch hörbar ernstes "Darauf gebe ich dir mein Wort.", ehe er sich wieder ein wenig von der Türe löste. "Überlege dir einen Plan, Scar – du weißt, wie es am Besten gehen muß. Am Besten wäre heute Nacht – je länger wir hier sind, desto schwächer werden wir. Ich danke dir, Scar ... ebenso wie auch Yachan, und wir werden Beide zu unserer Schuld stehen."

"Gut, ich denke mir etwas aus." wisperte Scar und hockte sich an die Wand, die gegenüber der Zellen lag, um nachzudenken. Daß man ihn jetzt besser nicht störte, sah man, er war in Gedanken und starrte nur auf den Fußboden vor seinen Füßen. So ging es gut fünfzehn Minuten, dann erst blickte Scar wieder auf. "Heute Nacht. Ich hole eure Waffen und plaziere eine Bombe im Labor. Man beachtet mich nicht großartig, seit ich mich freiwillig bei euch zum Wachdienst meldete."

In der Zwischenzeit hatte Kashar sich leise mit dem Jungkrieger in der anderen Zelle unterhalten und als Scar ihnen seinen Plan erklärte, nickte der junge Mischling nur und kam wieder nahe an die durchsichtige Zellentüre. "Gut. Denk daran, daß nichts zurückbleiben darf, ja ? Ich habe gehört, daß die Wissenschaftler die Waffen für den Moment in Ruhe lassen, da sie noch auf einen Wissenschaftler warten, der mit einem der nächsten Shuttles kommt – es dürfte also einfach sein, sie alle wiederzubekommen. Da du eine Codekarte für die Zellen hast, wird es auch nicht schwer für uns, zu entkommen ... am Besten ist es, wenn du unsere Waffen in einer der leeren Kammern vor dem Zellentrakt versteckst und uns holst, dann können wir uns um die zweite Nachtwache kümmern." Es war Kashar klar, daß Scar nicht unbedingt seine eigenen Leute töten wollte – doch für ihn oder Yachan wäre es ein Leichtes.

"Mit den Waffen dürfte es kein Problem sein, und was das Labor angeht, ich nutze eine kleine Vakuumbombe, die verbrennt alles, was im Labor ist, so klein und fein, daß nichts übrig bleibt. Und die zweite Nachtwache erledige ich mit dem Elektroschocker." So musste er den Mann nicht töten, und auch die Jäger mussten ihn nicht töten.

Man sah Kashar mehr als nur deutlich an, wie sehr ihm diese Möglichkeit mißfiel – doch er nickte schließlich und kam wieder ein wenig näher. "Gut ... aber wir werden Niemanden schonen, der versucht, uns aufzuhalten." Als er sah, daß Scar widersprechen wollte, seufzte er und knurrte mißmutig, ehe er weitersprach. "Wir werden uns tarnen und auf diese Weise so wenig Aufsehen erregen, wie es geht – aber mehr verspreche ich dir nicht, Scar ! Du weißt, was sie uns angetan haben ..."

Scar nickte sacht. "Ja, das weiß ich, und ich schäme mich dafür. Und ich danke euch, daß ihr euch zurückhaltet." Scar erhob sich wieder und kam zu der Glastür, um sich dort anzulehnen. "Ihr seid irgendwie bessere Menschen ... ihr habt Prinzipien und haltet euch auch daran, ohne sie zu verbiegen."

"Das tut die Rasse meines Vaters schon seit sehr, sehr langer Zeit, Scar. Und es liegt auch nur an diesen Regeln, daß wir in all der Zeit nicht degeneriert sind – der Weg eines Jägers ist mühsam und oft genug winkt uns der Tod, doch wir leben immer in Ehre." Kashar wußte von seiner Mutter, daß Menschen anders waren ... und auch wenn die Menschenrasse seiner Mutter von einem anderen Planeten kam, so ähnelte sich doch vieles. "Meine Mutter ist ein Mensch eines anderen Planeten, doch ich weiß, was du meinst – auch wenn es doch noch immer Menschen gibt, die Ehre besitzen, so wie du." Kashar konnte die Wärme des jungen Soldaten durch den Kunststoff der Zellentüre hindurch fühlen und lächelte einen Moment lang hart, ehe er die Finger seiner Rechten über die Stelle streichen ließ, an der die Wange Scars auflag. Seine langen, harten Krallen kratzten leicht über das Material und hinterließen hauchfeine Riefen, doch die Berührung war leicht und zeigte, daß der junge Jägermischling von dem Kompliment überrascht und auch erfreut war.

Als Scar das sachte Kratzen hörte, blickte er zu Kashar und lächelte, bevor er seine Hand hob und einen Finger durch eines der Luftlöcher steckte, die zum Glück groß genug waren. Dies war der erste Schritt zu einer bewussten Berührung mit dem Jäger, und irgendwie freute Scar sich darauf.

Yachan beobachtete dies mit einem mehr als nur breiten Grinsen, ehe er leise lachte und zu Kashar ein kurzes "Der Kleine scheint dich wirklich zu mögen, Hm ?" in ihrer Sprache rief. Der Jägermischling lachte leise und schwieg, ehe er die Hand hob und mit seinem Finger über den des Menschen strich. Es war nur eine leichte Berührung, doch sie gefiel Kashar und für einen Moment festigte er den Griff, ehe er wieder lockerer ließ und seine Augen verengte, ein wenig tiefer atmete und schließlich weich zu Scar grollte.

"Ich werde nicht reinkommen, vergiss es." murmelte Scar, der sich zwar schon danach sehnte, aber es als für zu gefährlich empfand, weil sie entdeckt werden konnten. "Wenn ich bei euch bin, stört uns Keiner. Aber ich zeige dir was." Er drehte sich so, daß Yahan nichts sehen konnte, und öffnete seine Hose, um seine Männlichkeit für einen Moment hervorzuholen. Was er in der Hand hatte, war wirklich nicht zu verachten, und er verpackte sein Glied gleich darauf wieder in der Hose. "Kommt vielleicht nicht an eure ran, aber besser als nichts."

Einen Moment lang war Kashar sichtlich überrascht – doch dann huschte ein Lächeln über seine Lippen, als er sich näherneigte und mit einem hörbar weichen Grollen in der Stimme antwortete. "Das stimmt, Scar ... und ich freue mich schon auf diesen Moment, auch wenn du dich nicht vor Yachan schämen mußt. Und nun geh, ich höre schon deine Ablösung – du weißt, was du zu tun hast, und ich vertraue dir." Dann löste sich Kashar wieder von der Zellentüre und legte sich hin, ehe er noch ein kurzes "Du hast Recht, Yachan – und ich beginne, ihn ebenfalls zu mögen." in seiner eigenen Sprache nachsetzte, das der junge Jäger nun seinerseits mit einem kurzen Lachen beantwortete.

Scar nickte und ging der Ablösung entgegen. Er würde jetzt noch wie immer zu Abend essen und dann aber die Vorbereitungen für die Flucht treffen. An die Waffen zu gelangen war einfach, er musste nur eine von den Bomben besorgen, aber auch da hatte er schon einen Plan.

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