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“Die Rote Garde” 02
 

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Am nächsten Morgen wachte Miguel durch etwas völlig Ungewohntes auf: Vogelgezwitscher und das geschäftige Brummen von Hummeln, Sonnenlicht und der wundervolle Duft von Heu, der durch das verhangene, doch leicht geöffnete Fenster wehte. Mit einem leisen, genießenden Laut kuschelte sich der Spanier noch ein wenig näher an den kräftigen, behaglich warmen Körper Suchars und ein Lächeln huschte über seine Züge, denn die Felle, in denen sie lagen, waren weich und mehr als nur gemütlich. Es erfüllte Miguel mit einem herrlich wohligen Gefühl, so geborgen aufzuwachen - nach einem schönen Essen vor dem Kamin und einer noch schöneren Nacht in dem fellbedeckten Bett, fühlte der Schlankere noch das, was sie die halbe Nacht getan hatten und es erfüllte ihn mit Freude, hier mit seinem Gefährten zu liegen. Sein Gefährte ... der Gedanke war noch immer neu, doch er klang unbeschreiblich schön in seinen Gedanken, vermittelte ein solch ungewohntes, doch schönes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, daß Miguel nicht anders konnte, als zu genießen.

Suchar war ebenso erwacht, allerdings blieb er noch mit geschlossenen Augen liegen und atmete wie im Schlaf. Er fühlte die Gefühle seines Liebsten nach. Es erfüllte ihn mit Freude, was Miguel fühlte und so öffnete er nach einigen Minuten seine Augen und lächelte. "Mir geht es wie dir..." wisperte er zärtlich und küsste Miguel liebevoll. "Es ist schön, so zu erwachen."

"Mmmmmhhhmmmmmm.... sogar sehr schön." Der Schwarzhaarige genoß den sanften Kuß und erwiderte ihn ebnso liebevoll, kuschelte sich noch ein klein wenig näher an ihn und schmunzelte leise. "Es ist noch ein wenig ungewohnt für mich, daß du fühlen kannst, was ich fühle ... doch ich finde das schön, so ist es einfacher, nicht wahr ?" Miguel war auch ein wenig neugierig, es gab noch so viel, das er noch nicht wußte und gerne erfahren wollte.

"Ich musste mich auch dran gewöhnen... Ich hab lernen müssen, es abzustellen oder zu ignorieren, aber eben hab ich es genossen... Und Damals... ich hatte z.B. den Hass des Mannes gefühlt, als er auf dich losging. Ich wäre ohne das nicht so schnell gewesen." Suchar sah Miguel aus sanften, blauen Augen an und koste mit den Fingern ein wenig über die Narbe an der Schulter. "Ich hätte noch schneller reagieren müssen."

Bei den sanften Worten und vor allem dem liebevollen Blick schmolz der Schlankere regelrecht dahin - doch er antwortete zuerst mit einem sanften Kuß auf dessen Lippen, ehe er leise seufzte und dann sprach. "Mach dir deshalb keine Vorwürfe, mein Herz. Du hast mich gerettet - und nur das zählt für mich. Ich lebe, ich bin gesund und ich bin jetzt bei dir - und das macht mich glücklich, Suchar. Aber es muß sehr hilfreich für dich sein, wenn du bei einem Gegner die Gefühle spüren kannst - das bringt dir einen Vorteil, nicht wahr ?"

Suchar küsste Miguel, er liebte seinen Schatz und antwortete erst dann auf seine Frage. "Es ist sehr hilfreich. Du merkst, wann Jemand wütend ist, hörst, was er denkt... weißt, wie Derjenige reagieren wird." erklärte er leise. "Wenn du möchtest, dann sage ich Conn, daß du auch Gedankensprechen möchtest. Das ist zwar nicht das, was ich kann, aber wir können reden, ohne zu sprechen.... ich vermute, er wird es dir eh schenken, weil es notwendig ist."

"Gedankensprechen ? Du meinst ... Telepathie oder so etwas ? Oh Gott, das ist so viel - aber du hast Recht, wenn das wirklich geht, dann ist es ein unschätzbarer Vorteil. Wann möchtest du denn frühstücken, mein Herz ? Und ich denke, wir sollten auch noch baden, sonst können unsere Besucher schon von Weitem riechen, was wir getan haben ....." Das Letztere wisperte Miguel mit einem neckenden Blitzen in den Augen und einem ebenso verschmitztem Lächeln, ehe er sich wieder vorneigte und Suchar einen innigen Kuß auf die Lippen hauchte.

Unwillkürlich lachte Suchar los und gab Miguel dann einen dicken Kuss. "Ach, sie wissen sicher, was wir gemacht haben... Ich denk, sie ahnen es allein schon." Dann schlüpfte er aus dem Bett und streckte sich vor dem offenen Fenster. "Sie kommen erst, wenn wir gefrühstückt und gebadet haben."

"Das ist ein Anblick ...." Mit den Worten stand der Schwarzhaarige auf und kam zu seinem Liebsten, streichelte genießend über dessen Rückenmuskeln und kam mit den Händen nach vorne, strich ihm über die harten, flachen Bauchmuskeln und schmiegte sich von hinten an ihn heran. "Wie konnte ich auch etwas Anderes annehmen ... dein Arbeitgeber weiß ganz genau, was wir tun, nicht wahr ? Es ist noch immer so ... unglaublich für mich, daß .... du weißt schon." Das Letztere war nur leise gewispert und endete in einem kurzen, ein wenig resignierten Seufzer.

Suchar konnte es schon verstehen und seine Hand legte sich beruhigend auf Miguels. "Man gewöhnt sich dran." Bei den Worten drehte er sich herum und lächelte zu seinem Liebsten herab. Er sah wunderschön aus in der Morgensonne. "Lass uns schön baden und dann frühstücken wir." Er konnte es selber kaum erwarten, daß Conn und Faron kamen.

Einen Moment lang kuschelte sich der Schlankere noch an ihn an, dann löste er sich von ihm und ging schon mal in das kleine, doch trotzdem geräumige Bad vor, um ihnen das Wasser in die große, runde Badewanne einzulassen. Während das Wasser einlief, erleichterte sich Miguel und wusch sich kurz herab - putzte schon einmal seine Zähne und lächelte Suchar entgegen, als dieser ihm in das Bad nachkam. Es war verblüffend, was neue Kacheln und eine neue Badeinrichtung bewirken konnten - der Blonde hatte ihm Gestern Bilder gezeigt, die vor dem Umbau gemacht worden waren und die Wirkung der neu verputzten und geweißelten Zimmer mit den frischverlegten Teppichen war einfach nur erstaunlich. Aus dem kalten Kloster war ein schönes Gebäude geworden, das bald mit der modernsten Technik ausgestattet werden würde.

Das alles zu organisieren, hatte Suchar auch viel Mühe gekostet, es war ein enormer, logistischer Aufwand, alles zu regeln und auf alles zu achten. Und noch Einiges lag vor ihm. Doch er hatte Miguel bei sich, er war ihm eine große Stütze. Nun aber kam er nach ins Bad und erleichterte sich, dann stellte er das Wasser aus der Wanne, schnappte sich den Kleineren und stieg mit ihm in die Badewanne.

Leise lachend, ließ sich Miguel ziehen und genoß das warme Wasser, das sie sofort umschmeichelte ... nahm einen der Waschlappen von der Seite und begann, sanft über den Körper des Blonden zu waschen und küßte ihn immer wieder, streichelte zärtlich über die harten Muskeln und kam dabei ein wenig näher zu ihm. "Diese Wanne ist herrlich, Suchar ... vielleicht sollten wir heute Abend noch einmal baden, Hm ? Jetzt ist zuwenig Zeit, aber später vielleicht ?" Es war Miguel ein kleines Bißchen peinlich, daß er es so sehr genoß, mit dem Größeren die Freuden der Liebe zu fühlen - doch er konnte sich nicht helfen, die längere Enthaltsamkeit kompensierte sich dadurch, daß sie eine feste Beziehung hatten und er kaum genug von ihm bekommen konnte. Eine Tatsache, von der Miguel innigst hoffte, daß sie sich niemals ändern würde.

"Nur zu gern, mein Liebster." säuselte Suchar. "Ich kann es dir nachfühlen, ich hab mich so verändert... als Engel bin ich mit weißem Anzug und rosa Krawatte herumgelaufen, kannst du das glauben ?" Es war ihm recht peinlich inzwischen, aber auch das wollte er mit Miguel teilen. "Und jetzt bin ich so vernarrt in dich, daß ich nicht genug von dir bekomme." Er küsste ihn nun gleich etwas stürmischer und zog ihn an sich.

Bei dem Geständnis Suchars hatte Miguel ungläubig eine seiner Brauen gehoben - doch dann versiegten sämtliche Gedanken des Schalnkeren, als er den Kuß erwiderte und weich in den Griff Suchars sank, um einfach nur zu genießen. Erst, als der Luftmangel sie dazu zwang, die Lippen zu lösen, schmunzelte Miguel und wisperte leise an die Wange seines Liebsten. "Weiß mit Rosa ? Und nochdazu als Anzug ? Schauderhaft ... zum Glück hast du dich verändert, mein Herz. Hatte es eine besondere Bedeutung, daß du ausgerechnet Rosa dazukombiniert hast ? Du sprichst immer so, als ob du als Engel ein wenig ... ähm ... nunja, zugeknöpft gewesen wärst ?"

"Das war ich... mehr als nur das." Suchar machte seine Haare kurz nass und strich sie sich nach hinten. Dann legte er sein ernstes Gesicht auf und zeigte es Miguel. "So und dazu der Anzug und die Krawatte... jedenfalls auf der Erde immer."

Ein kurzes "Wäh...." wispernd, neigte sich der Schlankere näher und wuschelte ein wenig durch die eng an den Kopf geklatschten Haare, lockerte sie so etwas auf und wisperte ein erleichtertes "Besser.", ehe er Suchar noch einen sanften Kuß auf die Lippen hauchte und so auch den Ernst aus dessem Gesicht nahm. "Schlimm ... ehrlich ? Ich weiß nicht, ob ich mich in dich verliebt hätte, wenn du so ausgesehen hättest ... um so ernste, zugeknöpfte Kerle mache ich immer einen großen Bogen, sie bringen privat nur Probleme." Dieses Zugeständnis fiel Miguel sehr schwer - er war eigentlich kein Mensch, der Vorurteile hatte, doch das war eines, das er durch viel Erfahrung bekommen hatte.

Suchar lachte leise, jetzt, wo seine Haare feucht waren, lockten sie sich richtig und standen durch das Wuscheln wild ab. "Ich bin jetzt nicht mehr so und will es auch nicht mehr sein." wispernd, küsste er Miguel erneut und wusch ihm noch einige Seifenreste von der Haut. "Ach ja, du bist nicht der Einzige, der etwas verändert wird. Der erste Rekrut ist schon hier.. Ich weiß nicht, wie ich David vergessen konnte." Es war ihm sichtlich unangenehm.

"Schhh.... ich weiß, weshalb du nicht mehr an ihn dachtest: Ich habe dich gut genug abgelenkt, verzeih. Ich bin schon auf ihn gespannt - erzählst du mir ein wenig von ihm ?" Der schlanke Spanier war neugierig und kuschelte sich näher an Suchar, während er ihn weiterhin wusch und dessen schönen, muskulösen Körper genoß.

Suchar beruhigte sich auch gleich wieder und überlegte kurz, dann erzählte er leise. "Ich hatte nicht vor, so früh Jemanden zu rekrutieren, aber er... er war bei den Bauarbeitern dabei. Keiner hat bemerkt, daß er erst Fünfzehn ist, weil er schon so groß ist. Ich hab ihn dann Nachts zufällig in einer der Kammern schlafend aufgefunden. Er scheint schon öfter auf Baustellen geschlafen zu haben, weil er keine Unterkunft hat. Er ist ein Mischling. Indianer, Asiate und Afroamerikaner... du wirst staunen, wenn du ihn siehst." Er war wirklich gespannt und auch Conn würde ihn sicher sehr hübsch finden.

"Jetzt hast du mich neugierig gemacht, mein Herz." Leise lachend, neigte sich Miguel wieder zu ihm und küßte ihn zärtlich - dann löste er sich, wusch seinen Körper kurz über und stieg dann aus der Wanne, um sich abzutrocknen und auch Suchar ein Handtuch zu reichen, damit er die Nässe von seinem Körper trocknen konnte.

Der kam sofort nach und nahm dankend das Handtuch ab. "Wie ich ihn kenne, wird er schon weiterschuften. Er ist eine große Hilfe und nicht so faul wie einige der Arbeiter. ...Ich glaube, er wollte wo das Dach flicken." Suchar überlegte einen Moment und ging dann zum Fenster. Hier waren sie weit oben und nachdem er sich einen Überblick verschafft hatte, fand er David auch wirklich auf einem der Dächer. "Dahinten ist er."

Neugierig kam der schlanke Spanier nach und sah aus dem Fenster - doch er atmete sofort scharf ein und seine Augen weiteten sich, als er den kräftigen, jungen Mann auf dem Dach beobachtete. "Himmel hilf - er ist völlig schwindelfrei oder ?? So wie er da rumgeht, meint man, er wäre direkt auf der Erde unten. Aber er sieht klasse aus - ein Mischling, das sieht man, aber herrlich. Dunkle Haut, herrlich exotisch-maskulines Gesicht und man sieht schon jetzt, daß er noch wächst und noch stärker wird, auch wenn er jetzt schon eine Augenweide ist. Und es ist gut, daß wir schon Jemand haben, der sich mit dem Bau auskennt - er kann bei diesen Sachen helfen und auch die Handwerker überwachen, ob sie die Arbeit richtig erledigen. Nur für mich wäre er noch zu jung - ich mag lieber sowas wie dich, mein Herz."

"Das hoffe ich doch." wisperte Suchar grinsend. "Ansonsten stelle ich ihn dir nicht vor." Dann lachte er auf und zuckte zusammen, als David sich umdrehte und ihnen grinsend winkte. Suchar wurde gleich etwas Rot auf den Wangen, winkte kurz zurück und schloss dann das Fenster. Sie Beide standen hier ja noch splitternackt herum.

Leise schmunzelnd, drehte Miguel sich um und ging in das große Schlafzimmer zurück, zog sich an und schlüpfte gerade in seine Turnschuhe, als der Blonde ebenso ins Schlafzimmer kam. "Werden wir mit ihm frühstücken ? Oder hat er schon gefrühstückt ? Er sah mir so aus, als ob er schon seit Stunden arbeitet, irgendwie komme ich mir faul vor, weil wir nichts getan haben....." Das Letztere war mit einem leicht schiefen Grinsen gesprochen, denn bisher hatten sie sich ja eigentlich nur erholt.

"Ich denke, er wird mit uns essen... Und du hast Recht, er ist schon lange wach. Er macht es aber gern, er ist ein Energiebündel." Suchar nahm frische Kleidung aus seinem Schrank. Er zog sich wieder eine Jeans an und diesmal nur ein blaues T-Shirt, der Tag versprach warm zu werden. "Er kommt dann sicher gleich in die Küche, wenn er den Geruch von Essen wittert."

Langsam stand Miguel auf und kam zu dem Größeren, hauchte ihm einen zärtlichen Kuß auf die Lippen und nickte, als er die Lippen wieder löste. "Ich mache uns ein richtig gutes Frühstück, ja ? Zeigst du mir die Küche ? Dann fange ich schon an und du kannst deinen Schützling vom Dach holen ...." Der Schwarzhaarige freute sich schon, den jungen Mann kennenzulernen und auch auf die Küche, denn er kochte gerne, solange es nicht in Großküchenausmaße ausartete.

"Gern." wispernd, ging Suchar vor. Er hatte nur noch rasch seine Turnschuhe angezogen, es war noch kühl in den Gängen, denn diese hatten Steinboden. Er führte Miguel in die Küche. Es war eine Großküche, aber noch musste man nicht für so viel kochen. "Irgendwann ist die Küche ausgelastet."

Leise lachend, nickte der Schlankere - setzte noch ein leises "Aber dann koche ich nicht mehr hier ..." nach und machte sich dann leise pfeifend auf die Suche nach den geeigneten Zutaten. Schnell fanden sich große Pfannen, eine Schüssel und frische Eier, Speck, Tomaten und Zwiebeln, so daß er innerhalb kürzester Zeit auf den Gasherden große Portionen reichhaltiges Rührei zuzubereiten begann. Zwischendurch deckte er auch einen der Tische und stellte Teewasser auf, ließ einen starken Kaffee durch die Maschine laufen und bereitete ihnen so ein Frühstück, von dem man gewiß satt werden konnte.

Suchar blieb derweil in der Küche. Er hatte eines der Fenster geöffnet und zählte nun leise. "Zehn, neun, acht, sieben...." Als er bei eins war, polterte David in die Küche und schnaufte ein "Hab Kohldampf." heraus und dann ein "Hi, ich bin David.", als er auf Miguel zukam, um ihm Hallo zu sagen und sich vorzustellen.

Mit einem ehrlichen Lächeln sah der schlanke Spanier auf den ebenso großen, doch schon jetzt breiteren Mischling vor sich und reichte ihm seine Hand, um auch ihn zu begrüßen. "Hi, David - ich bin Miguel und der Gefährte von Suchar. Ich freue mich, dich kennenzulernen - und wenn wir Pech haben, werden wir uns noch viel öfters sehen, weil mein Schatz mich dazu einspannen will, dir und den kommenden Rekruten Geschichte beizubringen. Die ich übrigens selber erst lernen muß, gut, nicht ? Komm essen, es ist gerade fertig geworden, ich hoffe, du magst Rührei ?"

"Geschichte ? Ach ja." David schien nicht so begeistert, doch als es um das Essen ging, hob sich seine Laune. "Ich liebe Rührei und das, was du gebrutzelt hast, riecht superlecker." Mit den Worten setzte er sich, schnitt eine große Scheibe vom Brot ab und schmierte sich ziemlich dick Butter drauf. "David kann nicht lesen... vielleicht kannst du es ihm schon mal beibringen ?" wisperte Suchar, er sah dann zu David, der ein wenig stiller geworden war, wegen dem Gesprochenen und sich damit ablenkte, sich das Rührei auf den Teller zu schaufeln.

Einen Moment lang kuschelte sich Miguel an seinen Liebsten - dann nickte er und setzte sich ebenfalls, nahm etwas Rührei, doch gerade mal ein Drittel der Portion, die sich der Junge auf seinen Teller schaufelte. "Aber natürlich - wenn du möchtest, können wir ja schon Heute damit beginnen, David ? Und keine Sorge - ich bin eigentlich kein Lehrer, wie es sein sollte, denn ich bin selber noch jung und drücke die Schulbank, eigentlich sollte ich ja studieren. Wir werden uns schon zusammenraufen, Hm ? Es wäre schlimmer, wenn nicht ich, sondern so ein alter Knacker hiersitzen würde, dem schon der Staub aus den Poren rieselt ....."

David reagierte sofort auf die lockere Art und lächelte. "Das wäre schön, wenn wir Heute anfangen... Und macht sicher Spaß mit dir." Er freute sich jetzt schon fast aufs Lesen. Rechnen konnte er im Kopf alles, wie er es brauchte, nur lesen und schreiben war nicht so sein Ding. Doch jetzt war sein Hunger dran, der gestillt werden musste, und er fing mit Hochgenuss an, zu essen. Suchar aß auch etwas weniger als er und vor allem etwas langsamer.

Mit einem weiteren, leisen Schmunzeln sah Miguel den beiden Stärkeren beim Essen zu - daß David so viel aß, wunderte ihn nicht, denn zum Einen hatte er schon gearbeitet und zum Anderen war er noch im Wachstum und man konnte mehr als nur gut sehen, daß er nicht ein Gramm überflüssiges Fett auf den Rippen hatte. Und so war der schlanke Spanier auch vor den anderen Beiden fertig und stellte sein Geschirr schon mal in die Spüle - fing an, es zu spülen und auch gleich das Kochgeschirr abzuwaschen, während die Anderen noch gemütlich zu Ende aßen.

Als Suchar fertig wurde, schmierte sich David noch ein weiteres Butterbrot. Der Blonde trug seinen Teller zu Miguel und seufzte leise, aber gespielt. "Ich fürchte die Küche wird zu klein, wenn da noch so welche wie er kommen." Dann lachte er er leise und nicht nur er, sondern auch David, der das sehr wohl gehört hatte. "Das hast dir selber eingebrockt. Junge Leute essen nun mal viel und gern, vor allem, wenn sie von der Straße kommen... Und wir sollen ja auch groß und stark werden."

Auch Miguel lachte, denn jedes Wort davon war wahr. "Nunja, ich denke, die Küche wird schon gehen - nur der Koch wird halb verzweifeln, weil er nicht mehr mit Kochen nachkommt. Aber ich denke, daß sich das schnell einrenkt, mein Herz ... alles eine Sache der Planung. Erzählst du mir mir davon, was du alles geplant hast, Suchar ? Das ist alles sehr interessant für mich ...." Während er sprach, hatte der Spanier auch das Geschirr Suchars abgespült und holte nun das Davids vom Tisch, schmunzelte, da dieser noch an seinem Brot aß und spülte auch die letzten Teller, damit sie fertig wurden und aufgeräumt werden konnten.

"Feste Essenzeiten auf jeden Fall." murmelte Suchar und grinste zu David, der sich bisher immer nur, wenn er Hunger hatte, zum Essen gemeldet hatte. Als er weitererzählen wollte, lächelte er plötzlich. "Unser Besuch kommt." Dann zeigte er auf eine Stelle in der Küche und dort tauchte ein heller Lichtriss auf, aus dem Faron und Conn traten. Faron war wie immer einfach gekleidet, jetzt im Sommer trug er eine luftige, braune Leinenhose und ein altweißes Leinenhemd, das ihn etwas jünger wirken ließ. "Guten Morgen, ihr Lieben." begrüßte er alle Drei und musterte lächelnd den Jüngsten in der Runde, dem fast sein Brotbissen aus dem Mund fiel, weil er sie mit offenen Mund angaffte.

Conn schmunzelte leise bei dem Anblick und kuschelte sich einen Moment an seinen Gefährten - dann löste er sich jedoch wieder und sah zu Miguel, der mit offenen Augen den schönen Mann bewunderte, der neben dem blonden Riesen stand. Der Schriftenmaler hatte ein schichtes, in dunklem Blau gehaltenes Hemd angezogen, deren Enden er vor dem Bauch verknotet hatte und dazu einen bodenlangen, oben engen und unten weit schwingenden Rock aus schwarzem Stoff, der ihm weich um die mit Sandalen bekleideten Füße wogte. Die knielangen Haare hatte Conn mit einem schmalen Lederband in Rippenhöhe zusammengenommen, so daß sie nicht weiter störten und musterte nun seinerseits Miguel, ehe er zu ihm kam und ihn sanft küßte. Erst nach einigen Sekunden löste er sich wieder und wisperte ein leises "Du bist also der Mann, der es schaffte, sich Suchar zu schnappen - ich gratuliere dir, er hat sich zu einem wirklich herrlichen Mann gemausert.", ehe er sich von dem nun zu schmunzeln beginnenden Spanier löste und zu David ging. Bei dem Anblick des schon jetzt kräftigen Körpers schnurrte Conn leise und klappte ihm sanft den Mund zu - küßte auch ihn, doch das wesentlich inniger, ehe er sich wieder löste, ein leises "Du solltest aufessen, mein Hübscher." wisperte und zu Faron zurückkam, um sich noch immer schnurrend an ihn zu schmiegen und ihm einen mehr als nur verliebten Blick zu schenken.

Faron schmunzelte leise. Es war wirklich süß. Suchar war etwas rot geworden, er war sichtlich verlegen und David ? Dem war sichtlich heiß geworden und es regte sich was in seiner Latzhose. Tief atmend, versuchte er, sich zu beruhigen und es gelang ihm nach einer Weile auch. "Unfair, einen Teenager so zu überfallen." murmelte er leise und entlockte Faron und Suchar ein herzhaftes Lachen.

Auch Miguel schmunzelte, vor allem, weil er den Blick des Braunhaarigen einfing, den dieser nun zu David warf. "Absolut nicht, David - eher war es unfair von dir, so verlockend zu sein, wenn ich komme. Arbeitsschweiß, nackter Oberkörper, starke Muskeln und dazu bist du generell eine Augenweide. Du kannst von Glück sagen, daß ich nicht die Heißblütigkeit meines Vaters geerbt habe, sonst hätte ich mich nicht zurückhalten können, David." Conns Stimme war noch immer weich und leicht von dem Kuß gefärbt - doch er schuf sich Abhilfe, indem er nun Faron küßte und nach einigen Herzschlägen wieder ruhiger atmete und sanft lächelte. "Ihr habt bestimmt viele Fragen ... doch ich denke, ich erkläre zunächst das Wichtigste, damit es einfacher wird." Mit den Worten löste sich Conn von seinem Gefährten und wisperte in Gedanken noch ein leises ##Er ist einfach süß, bitte verzeih mir ....##, mit dem er sich für den Kuß, den er David geschenkt hatte, entschuldigte. Dann setzte er sich an den Tisch und gegenüber dem Mischling, nickte zu den Anderen, daß sie sich ebenso setzen sollten, und fing an zu erklären, nachdem Miguel sich neben ihn niedergelassen hatte. "Nun zu dem Vordringlichsten: Ihr habt doch sicherlich schon davon gehört, daß viele verschiedene Sonnensysteme existieren, die Theorien, daß es auch dort bewohnte Welten gibt ? Diese Theorien stimmen. Viele dieser Sonnensysteme oder manchmal auch die gesamten Sternennebel, in denen sie liegen, werden von höheren Wesen überwacht und geleitet - Drachen, Götter, Teufel, Dämonen, Efreet, Engel oder ähnlich mächtige Wesen, deren oberste Führer dem Pantheon der Welten angehören. Jede dieser Welten liegt in der gleichen Dimension wie diese hier - und das Licht, das ihr vorher gesehen habt, ist eine Möglichkeit, schnell zwischen weit entfernten Orten zu reisen. Es ist so, als ob ihr ein Stück Stoff habt - ihr nehmt ein Ende und das andere Ende, führt die Enden zusammen und reißt ein Loch dazwischen, so könnt ihr durchtreten. Genauso sind diese Lichtrisse - sie bilden Tore zwischen zwei Orten und einige der höheren Wesen können solche Risse oder auch Schatten zwischen zwei Orten öffnen. So wie das hier zum Beispiel ..." Während er sprach, öffnete Conn einen kleinen Riß in die Küche des Dragon und holte für Faron, Suchar und sich selbst einen Kelch Sinfi heraus, für David und Miguel einen kleinen Kelch Wein und ließ den Riß wieder verlöschen, um ihnen die Getränke zuzuschieben. "Zwischen diesen Welten existiert allerdings noch eine andere Dimension, in der die Welten und die Zeit geboren werden und die sie alle miteinander verbindet: Die Zwischenwelt, der Ursprung von allem. Das ist ein Blick auf sie ...." Mit den Worten öffnete Conn einen weiteren, doch viel größeren Riß - man sah darin die samtene Schwärze der Zwischenwelt und die vielen, hell schimmernden Lichttore, die durch ebenso hellschimmernde Wege aus Licht verbunden waren und in der Mitte, dort, wo sich alle Wege trafen, das riesige, wunderschöne Gasthaus mit dem großen, roten Drachen, der darauf gemalt war. "Dies ist die Zwischenwelt - ein jedes Tor ist ein fester, natürlicher Riß in eine bewohnte Welt und der Weg führt zu dem Gasthaus, das ihr dort seht. Das ist das 'Dragon', ein Ort immerwährenden Friedens - ein Gasthaus, in dem man Handel treiben kann und in dem man alles findet, was man begehrt. Und der Herr dieses Gasthauses ist gleichzeitig auch der Herr der Zwischenwelt: Sohat, mein Vater, der mit dem Zeitdrachen Na'teh verschmolzen ist, dem ältesten und mächtigsten der Zeitdrachen. Und jetzt habt ihr sicherlich viele Fragen, Hm ?" Miguel sah mit weit offenen Augen auf die leuchtende Pracht in dem Riß - die vielen Wege und Tore, die darin zu sehen waren und manchmal auch Wesen verschiedenster Art, die auf den Wegen zu dem Gasthaus gingen oder manchmal auch flogen und sich mit anderen Wesen unterhielten. Es stimmte, er hatte viele Fragen an den Braunhaarigen - doch im Moment war er noch nicht fähig, sie zu stellen.

David war es jedoch, er riss sich von dem Anblick in dem Riss los und sah Conn mit neugierigen Augen an. "Also hängt alles zusammen ? ..Wahnsinn... Und können noch andere Wesen auf unsere Welt ?...Also auch Gefährliche ? Oder wird das verhindert ?... Weil wäre ja nicht so klasse, wenn son Monster ankommt oder so." Er hatte ja Einige in dem Riss gesehen und Einige sahen wirklich gruselig aus. "Obwohl es schon cool wäre."

"Dafür sorgt mein Gefährte, Faron - auch ich darf nur hier sein, weil er es mir erlaubt hat. Manche Welten sind für andere Rassen geöffnet und werden auch von viele Rassen bevölkert - doch diese Welten sind auch schon um einige Jahrtausende älter und ebenso die Rassen, die sie bevölkern. Übrigens stimmt auch eine Redewendung, die ihr hier habt - das Äußere sagt nicht immer aus, wie mächtig ein Wesen ist. Viele dieser Monster, die du gerade gesehen hast, sind äußerst friedliebende Wesen und eigentlich nicht sehr mächtig. Ich zum Beispiel bin ebenso ein höheres Wesen, als ältester Sohn Sohats dessen Vertreter im Pantheon und ebenso mit einem Zeitdrachen verschmolzen. Ich habe mich hier auf Surar niedergelassen, um meinen Buchladen zu führen und meiner Arbeit als Schriftenmaler nachzugehen - und meiner großen Liebe nahe zu sein, auch wenn wir Beide es erst vor Kurzem bemerkt haben, nicht wahr, mein Liebster ?" Das Letztere wisperte Conn zu Faron und lächelte ihn liebevoll an, so daß man überdeutlich merkte, wie tief seine Gefühle waren.

Faron lächelte sacht und verliebt, ebenso Suchar, und David kam sich irgendwie vor wie das fünfte Rad am Wagen. "Also bist du mächtiger als diese großen Monster ?... WOW... Und wie läuft das hier jetzt ab ? Wir sollen ja wohl langlebig werden und so... Schon Wahnsinn, aber wie geht das ?" David bohrte weiter, er hatte wenig Scheu, zu fragen. "Und tut das weh ?... Verändern wir uns äußerlich oder so ?.... Wann machst du das ?"

Bei dem wahren Stakkato an Fragen lachte Conn leise auf und auch Miguel schmunzelte, ehe er ein leises "Ja, das würde mich auch interessieren ?" fragte. Der Schriftenmaler nickte schließlich und nahm einen tiefen Schluck seines Sinfis, bevor er den Kelch wieder zur Seite stellte und ihnen antwortete. "Deshalb bin ich hier - Faron könnte es auch, aber es wäre zu umständlich und aufwendiger zu bewerkstelligen. Ich bin ein sehr starker Selbstheiler und kann die Zeit beeinflussen, da Lanh, der Zeitdrache, mit dem ich verschmolz, mir diese Fähigkeiten gab. Ich werde eure Körper vom Grundaufbau verändern, nämlich in euren Chromosomen: Ich werde dort dafür sorgen, daß eure Körper nicht mehr altern und verfallen. Ich werde euch auch eine verstärkte Selbstheilung geben - du bekommst eine leichte Selbstheilung, David, da du noch Schüler bist. Du bekommst hingegen eine Stärkere, Miguel, denn es nötig, damit du bei Suchar bleiben kannst. Dazu bekommt ihr die Fähigkeit, so wie wir höheren Wesen mit den Gedanken reden zu können - es ist ein unschätzbarer Vorteil und es ist auch sehr praktisch, da es direkt ist, keine Lügen enthält und man durch das Senden auch Gefühle und Bilder übermitteln kann und das auch über größere Distanzen, wenn man es trainiert. Ich denke, ich werde auch eure Sinne ein klein wenig verstärken - auch das ist nützlich bei der Arbeit, die ihr verrichtet. Äußerlich gibt es eigentlich nur einen kleinen, sichtbaren Nachteil: Eure Eckzähne werden ein klein wenig länger werden und ihr braucht in eurer Ernährung wesentlich mehr Fleisch. Es ist nötig, um die Nährstoffe für euren Stoffwechsel beizubringen, leider. Doch ich denke, damit werdet ihr keine Probleme haben, es ist reine Gewöhnungssache." Miguel nickte auf das, was Conn gesagt hatte - doch dann fiel sein Blick wieder auf die Kelche von Conn, Suchar und Faron und er fragte schließlich leise. "Das, was ihr in den Kelche habt, diese grüne Flüssigkeit - was ist das eigentlich ? Es riecht irgendwie nach ... Edelsteinen ? ... und ist dicker als der Wein in meinem Kelch ...."

"Das ist Sinfi." erklärte Suchar leise. "Es ist Blut, das sehr reichhaltig ist. Es stammt von einer anderen Welt und schmeckt auch nach Edelsteinen." erklärte nun Faron und nahm einen Schluck, wobei er von David beobachtet wurde. "Aha... und wegen der Selbstheilung...Warum bekomme ich nur Schwache ?...Also nicht, daß ich nu eifersüchtig wäre." fragte David weiter und Suchar antwortete ihm nun wieder. "Du bist Rekrut. Wenn du Offizier wirst, dann verstärken wir sie, weil du sie dann noch nötiger haben wirst. Unter Anderem wirst du dann auch Lichtschwingen bekommen. Ich habe dir davon noch nicht erzählt." David machte gleich wieder große Augen. "Lichtschwingen ?"

Mit einem leisen Schmunzeln beobachtete Conn die großen Augen des jungen Mannes und trank selbst einen Schluck Sinfi, ehe er leise sprach. "Nun, ich denke, du ahnst inzwischen, daß dies hier ein Job ist, den du vielleicht sogar einige Jahrhunderte ausüben wirst, wenn du gut bist und dich nicht töten läßt. Suchar war mal ein Engel in Farons Diensten ... durch einen tragischen Unfall verlor er seine Schwingen und ist jetzt wieder menschlich, doch er dient Faron noch immer und bekam als Ersatz für die verlorenen Schwingen solche aus Licht. Sie haben ebenso die Fähigkeit, den Träger fliegen zu lassen, doch sie sind mental gelenkt und können auch als Fessel genutzt werden oder auch für andere Dinge. Suchar, zeig sie ihnen - ich denke, so sehen sie es am Besten. Erklärst du dabei das Nötige, mein Liebster ? Schließlich hast du sie Suchar gegeben und weißt am Besten über die Wirkung der Lichtschwingen Bescheid ....."

Suchar wie auch Faron nickten leicht. Suchar erhob sich dann und zog sein Shirt aus, auf dem Rücken trug er das rote Tattoo in Schwingenform und er zeigte es David nun zum ersten Mal. "Das ist ein Tattoo mit meinem Blut. Die anderen Offiziere werden auch so eins bekommen, damit sie die Schwingen formen können. Die Rekruten bekommen noch Keine, weil sie mental noch nicht soweit sind, sie nutzen zu können. Suchar war es sofort, weil er ein Zwischenwesen wurde, als er seine Engelsschwingen verlor und so mental besonders begabt ist." Faron erklärte leise, dann nickte er zu Suchar und der formte nun die Lichtschwingen. Es war auch das erste Mal, daß Miguel sie zu sehen bekam. Es waren keine richtigen Flügel, wie man sie sich vorstellte. Es waren eher Tentakel aus Licht, die wie breite Bänder aus dem Tattoo am Rücken kamen. Sie waren so lang und groß wie Schwingen, doch Suchar konnte sie lenken und tat es nun auch, um Miguel damit über die Wange zu streicheln. Die Berührung verursachte ein warmes Kribbeln.

Einen Moment lang schloß der schlanke Spanier seine Augen und genoß mit einem Lächeln die weiche Berührung ... dann öffnete er sie wieder und berührte das Lichtband, das der Berührung leicht nachgab und sah zu seinem Liebsten auf. "Das ist wunderschön, Suchar ... so wunderschön, sie fühlen sich an wie weiche Seide, einfach nur herrlich. Und sie stehen dir ....." Conn hingegen schmunzelte und neigte sich zu Faron, um ein leises "Asa ist ziemlich vernarrt in diese Schwingen, er konnte gar nicht aufhören, zu schwärmen." zu ihm zu wispern.

"Ich weiß, und er hat Suchar damit ganz schön gefoltert." erwiderte Faron leise. Die Schwingen waren bei sanften Berührungen arg empfindsam, es war, als würde man die Seele selbst streicheln und so keuchte Suchar leise, als Miguel das Lichtband berührt hatte. "Also kann man Einen zum Kommen treiben, nur wenn man die Dinger streichelt ?" fragte David sofort, der die kleine Unterhaltung gehört hatte. Suchar lief sofort knallrot an und formte die Schwingen wieder weg.

Conn bemerkte auch die scheue Neugier Miguels und schmunzelte, als er sich zu David umwandte und ihm sanft über die Wange streichelte. "Ja, das stimmt - aber eben nur, wenn es eine sanfte Berührung ist und sowohl der Träger der Schwingen wie auch Derjenige, der sie berührt, sich einander öffnen. Sonst wäre es nur eine Last und Faron hat dies wohlbedacht." Während er sprach, koste der Schriftenmaler mit seinen Fingerspitzen zärtlich über die Schläfe und durch die kräftigen, schweren Haare des Mischlings, genoß deren gesunde Stärke und auch die herbe Schönheit Davids, ehe er die Hand langsam wieder wegnahm und nurmehr sanft zu ihm lächelte.

David schmiegte sich ein wenig in die streichelnd Hand und lächelte, als wäre er eine Katze, die gerade gekrault wurde. Suchar zog sich derweil wieder an und setzte sich. "Vielleicht sollten wir dann anfangen... wäre das Okay für dich Conn ?" Er war selber ein wenig ungeduldig und wollte die Wandlung der Beiden hinter sich bringen.

"Aber natürlich, mein Hübscher. Wenn du es erlaubst, Faron ?" Der Schriftenmaler war jederzeit dazu bereit, doch er wollte zuvor noch einmal nachfragen, ob Faron es schon erlaubte und Kirin auch bereit war, es ab jetzt in seinen Schicksalsfäden zu berücksichtigen.

"Es ist alles bereit." stimmte Faron zu. Kirin hatte sich auch schon auf alles vorbereitet und hatte die Fäden gesponnen. "Wer zuerst ?" fragte Suchar nach und sah zu Conn. Es war unterschiedlich, eines war etwas schwieriger wegen der starken Selbstheilung.

Mit einem kurzen Kopfnicken stimmte der Braunhaarige zu und lächelte dann auf die Frage Suchars. "Zuerst Miguel, bei ihm ist es ein klein wenig schwieriger. Bitte erschreckt nicht - Lanh ist ebenso friedlich wie ich und wird euch nichts tun." Noch während Conn sprach, begannen seine amethystfarbenen Augen in einem sanften Grün zu schimmern und langsam begann, ein Tattoo auf dem Oberkörper des Schriftenmalers zu erscheinen. Der schlanke, feingeschuppte, an eine Schlange erinnernde Körper eines Drachens, dessen langer Kamm sanft und weich wie Haare über die Muskeln Conns fiel. Schwarze und moosgrüne Schuppen wurden immer klarer und schließlich hob sich der schöne Drachenkopf von der Haut des Schriftenmalers ab und koste zärtlich über die Wange Conns, so wie dieser liebevoll über den schlanken Körper seines Drachen streichelte, der sich nun von ihm trennte und so materialisierte. "Dies ist Lanh, einer der Zeitdrachen - er wird mir helfen, euch zu verändern. Komm, Miguel, gehen wir ein wenig von den Anderen weg, so haben wir mehr Platz." Mit offenen Augen bestaunte der Spanier den herrlichen Drachen, doch dann nickte er und stand auf, ging einige Schritte vom Tisch weg und wartete auf Conn, der ihm nachkam. Lanh löste sich von seinem Wirt und glitt kurz um Faron, um auch ihn zu umkosen, ehe er Suchar leicht streifte und David kurz zuzwinkerte. Conn hingegen kam nun zu Miguel und berührte mit der Rechten dessen Herz, während er die Linke an die Wange des Spaniers legte und sich langsam zu ihm neigte, um ihn zärtlich zu küssen. Noch während des Kusses begann, ein sanftes, goldenes Licht von seinen Händen in Miguel zu fließen, so daß dieser innerhalb kürzester Zeit golden aufleuchtete - jedoch verlor Jener sich in diesem herrlichen Kuß und bemerkte seine Wandlung überhaupt nicht, stöhnte leise auf und keuchte schließlich schwer, als das Licht wieder versiegte. Selbst schwerer atmend, löste sich Conn und schob Suchar dessen Liebsten zu - nickte dann zu David und wartete, daß auch dieser aufstand und zu ihm kam, so daß er ihn umwandeln konnte, während der Drache wieder zu Conn schwebte und ihn sanft umschmuste, ihm ein wenig Kraft gab und sich dann wieder löste.

Suchar nahm Miguel gleich in die Arme, er merkte gleich, wie schmusig er jetzt war und auch, daß sie sich bald zurückziehen sollten. David sprang leicht auf und kam zu Conn, bei ihm war es wie bei Miguel, nur nicht so lang und David zog Conn bei dem Kuss an sich. Als sie sich wieder lösten, schnurrte David auf und bleckte stolz seine Fänge. "Irre !" Er fühlte sich großartig. Faron nahm derweil den Kelch Sinfi, der Conneghan gehörte, und brachte ihn ihm, damit er sich stärken konnte.

Dankbar nahm der schlanke Schriftenmaler den Kelch an und trank ihn völlig aus - keuchte schwer danach und schloß die Augen, als der Drache wieder mit ihm verschmolz und ihm noch ein wenig Kraft dazugab. Miguel indes kuschelte sich so eng an Suchar heran, wie es ihm möglich war, hauchte sanfte Küsse auf die Wange seines Liebsten und seufzte leise, da er Sehnsucht nach der Nähe des Blonden hatte. Conn hingegen nahm diesen Moment, um nun zum ersten Mal zu den beiden Umgewandelten zu senden und sie so an diese Art der Verständigung zu gewöhnen. #Dies ist Senden - das Sprechen von Gedanken, Gefühlen und Bildern innerhalb des Geistes. Ich sende jetzt offen, so daß ihr alle mich hören könnt, es kann aber auch verschlossen werden und nur von denen gehört, die ihr dazu bestimmt. Suchar wird es die nächsten Tage noch ein wenig mit euch üben, doch für jetzt ist es denke ich genug, wenn ihr wißt, daß es möglich ist.# Mit den Gedanken verstummte der Schriftenmaler wieder und öffnete einen weiteren Riß neben sich, stellte den leeren Kelch hinein und holte sich einen weiteren Kelch Sinfi, um einige Schlucke daraus zu trinken.

"WOW !!!" David war begeistert und lachte, während er nicht wusste, wohin mit seiner Energie. #Ich muss jetzt was tun, sonst platze ich.# sendete er Allen und stürmte voller Tatendrang davon. Suchar schmunzelte. Es war immer wieder schön, wie schnell Kinder und Teenager lernten. "Und wir lassen euch jetzt auch allein. Conn wird sich ausruhen wollen und dein Miguel vergeht gleich, wenn du dich nicht sofort um ihn kümmerst." Faron schmunzelte und nahm Conn dann in seine Arme, um mit ihm durch einen Riss in den Laden zurückzukehren. Suchar sah ihnen lächelnd nach und sah dann zu Miguel herab. "Wir gehen zurück nach oben, Okay ?"

Ein leises "Gern." wispernd, schloß der Schlankere seine Augen - er hatte noch kurz zum Abschied zu Conn und Faron gelächelt gehabt und genoß nun erschöpft die Nähe seines Liebsten, die er nun mehr als nur nötig hatte. #Ich liebe dich, mein Herz .....# Die leisen, liebevollen Gedanken Miguels wehten noch in den Geist Suchars, ehe der Spanier wieder verstummte und zärtlich damit begann, den Hals des Größeren mit seinen Lippen zu verwöhnen.

#Ich liebe dich auch.# Suchar war glücklich, daß er es ihm nun auch in Gedanken sagen konnte, und so hob er Miguel hoch und trug ihn rasch hinauf ins Schlafzimmer. Sie Beide wünschten es sich und nun konnten sie es noch mehr auskosten und ihre Gedanken verbinden.... so würden sie einen schönen Tag haben.

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