“Yahto und Baki” 04
}}|{{
Die vergangenen Tage hatte Baki gut genutzt ... er hatte nicht nur mit den Frauen täglich Nahrungsmittel gesammelt, die er trocknete und einlagerte, sondern auch das restliche Fleisch geräuchert und in frisch gefertigten Körben in einer Nische der Höhle aufbewart. Auch die Höhle an sich hatte er noch einmal gründlich gesäubert und aus dem frischen Fell eine neue Decke gemacht – die alten Schlaffelle waren gewaschen und noch einmal mit dem Kräuterpulver bestäubt, so daß auch sie jetzt wieder weichgewalkt und sauber waren. Doch der junge Blonde hatte nicht nur damit seine Zeit verbracht ... neugierig, wie er war, erkundete er auch die Gegend um die Wohnhöhle herum und entdeckte ein wenig weiter oben eine kleine Nische, die zwar zum Wohnen zu klein war, doch als Arbeitsplatz mehr als nur geeignet. Er wollte die älteren Felle, die er gefunden hatte, besonders behandeln – und dazu brauchte er einen abgeschiedenen Platz, denn das, was er vorhatte, wäre für die guten Nasen der Gestaltwandler nur eine Qual. So hatte er sich dort oben einen kleinen Arbeitsplatz eingerichtet – benutzte eine große Schale, um seinen Urin aufzubewaren und nickte, als nun nach den vergangenen Tagen der alte Urin einen beißenden Geruch absonderte und bereit war. Die alten Felle hatte er an dem Bach beim Lager im Erdschlamm vergraben, damit die Säure des Waldbodens die Haare gut löste und danach in die kleine Höhle gebracht, um sie nun in seinem abgestandenen Urin, der inzwischen zu Ammoniak geworden war, einzulegen und zu bleichen. Mit einem Lächeln holte Baki die blütenweißen Leder mit einem Stock heraus und legte sie in eine leere Schale ... brachte sie zu einer anderen, kleinen Bergquelle und wusch den Ammoniak wieder heraus, trocknete die Leder und walkte sie dann wieder weich, ehe er ein Kleineres in schmale Streifen schnitt. Als ihm dabei die Feuersteinklinge abbrach, seufzte der junge Mensch leise auf ... es war die letzte Klinge gewesen und er fluchte leise, denn die anderen Messer waren zum Teil noch in einem schlechteren Zustand. Kurz entschlossen, machte er sich erneut auf den Weg zum Bach und suchte an den Biegungen nach den runden, unscheinbaren Knollen, die den Feuerstein umhüllten ... er wurde schnell fündig und staunte ein wenig, daß diese Fundstätte so nahe des Lagers noch nicht ausgebeutet war, zuckte dann jedoch mit den Schultern und trug drei der Knollen zu der kleinen Höhle hinauf, um sich an die Arbeit zu machen. Er verbrachte noch einmal zwei Stunden damit, geeignete Hammersteine und auch verschieden harte Hölzer und Knochen zusammenzutragen, ein großes Fell und zwei Kleinere zu finden und sie in die kleine Höhle zu bringen – doch dann hatte er alles, was er brauchte, legte das große Fell auf den Boden und die Knollen darauf, eins der Kleineren über seine im Schneidersitz verschränkten Beine und begann geübt und mit der Sicherheit langer Übung aus der Knolle eine Klinge nach der Anderen herauszuschlagen, daraus die verschiedensten Arbeitsmaterialien zu fertigen und sie danach durch Abdrücken feinster Splitter zu schärfen. Wie es seine Gewohnheit war, sammelte er auch die kleinsten Splitter in einer Schale, da man sie später dazu verwenden konnte, ein Loch in einen Axtkopf oder ein Nadelöhr zu bohren – nahm schließlich einige der Klingen und kehrte in die große Wohnhöhle zurück, um dort müde auf das Schlaflager zu fallen und einzuschlafen, nicht einmal mehr die Kraft findend, sich auszuziehen.
Eine ganze Weile später, kehrte Yahto zurück zu seiner Höhle, er hatte diesmal nur zwei Hasen erbeutet. Mit ihnen kam er in die Höhle und legte sie ab. Er hatte in letzter Zeit eher Hasen erlegt, das Fell war weich und warm und wäre sicher was für Baki, der ja kein eigenes Fell hatte. Leise kam er zu ihm, er sah, daß er noch seine Hose trug, roch aber Blut. Er kam nun noch näher und sah den Schnitt an der Hand, der nur noch leicht blutete. Sein Blick fiel dann aber auf eine Schale neben dem Schlaflager, in der die neuen Steinklingen lagen. "Was zum...." hauchend, nahm er eine in die Hand. Sie war ganz neu, ganz scharf, wo hatte Baki sie hergenommen ? Dann sah er zu dem Schnitt an der Hand und es dämmerte ihn. "Baki ?!" Der Mischling stubste den Blonden etwas kräftiger an, um ihn zu wecken. "Hast du die gemacht ?" fragte er gleich darauf und hielt ihm die Klinge unter die Nase.
Nur langsam wachte der junge Blonde auf und blinzelte leicht .. doch dann erhellten sich seine müden Züge und er lächelte, strich sich die langen Ponysträhnen nach hinten und versuchte sich aufzurichten. Es gelang ihm allerdings erst beim zweiten Mal, da sein Kreislauf sich noch immer in der Tiefschlafphase befand, aus der ihn der Mischling geweckt hatte – leise hinter der Hand gähnend, wischte Baki sich kurz über das Gesicht und sah erst dann auf die Klinge, nahm sie Yahto wieder ab und sah mit wachsender Unsicherheit zu ihm. "Ich .... ja, die habe ich gemacht. Ist sie nicht gut genug ? Gefällt sie dir nicht ? Ich ... die alten Klingen waren schon zu kaputt, ich konnte sie nicht mehr schärfen, und ihr habt so viele Feuersteinknollen am Bach. Ich dachte, ich mache dir Ersatz für die zwei Klingen, die durch die Arbeit kaputtgegangen sind, Yahto, bitte vezeih ...."
"Nein... Nein, die sind sehr gut...Du hast sie gemacht, ja ? Du weißt, wie das geht ?" fragte er nach, kam dann kurz näher und leckte Baki das Blut von der Wange.
Bei dem Lecken schloß der Schlankere seine Augen und ein leiser, sehnsüchtiger Laut entkam ihm ... langsam hob er die Arme und schlang sie schließlich um den starken Nacken Yahtos, kuschelte sich näher und genoß die Wärme des Stärkeren, gerade, weil dieser sich im Moment in seiner Menschform befand. "Ich ... ja. Da ich ja weder jagen noch kämpfen kann, war ich immer im Lager und half den Frauen. Doch der alte Steinschläger meines alten Stammes ließ mich oft zusehen und zeigte mir schließlich, wie man den Feuerstein schlägt, denn dafür braucht es Genauigkeit und schlanke, sanfte Hände, da zuviel Kraft den Stein nur bricht, aber nicht richtig spaltet. Ich mache diese Arbeit gerne, aber es ist nicht überall erlaubt. Ich hoffe, es war kein Fehler ?"
Yahto lachte leise vor Glück und küsste Baki kurz. "Nein, kein Fehler... Das ist sehr gut. Wir müssen die Klingen immer gegen Felle bei den Füchsen tauschen. Sie sind gierige, kleine Biester...Aber wenn du das kannst, dann müssen wir das nicht.. Das ist großartig...." Er umarmte ihn nun und hielt ihn fest. Yahto achtete aber drauf, ihm nicht wehzutun.
Völlig sprachlos brauchte der Schlankere einen Moment, um das zu begreifen – doch dann schloß er die Augen und kuschelte sich in die Umarmung, genoß diesen Moment der Nähe, denn er wußte, daß diese nicht oft sein würden. Es machte ihn glücklich, Yahto so glücklich zu sehen und so genoß Baki es einfach, unwillkürlich sanft über die langen Haare des Anderen streichelnd.
"Du bist ein kleines Wunder... Ein Segen für den Stamm." wisperte Yahto und löste sich leicht, dann nahm er die Hand Bakis und leckte über die Wunde, die noch immer leicht blutete. "Deine Wunden heilen langsam."
Tief errötend, wisperte dieser nur ein leises "Das ist normal bei Menschen ...." und verstummte wieder - strich sanft mit den Fingerspitzen über die Lippen, die sie berührten und schauerte fühlbar, als er immer wieder die raue Zunge fühlte, die so gänzlich andere Erinnerungen wachrief, die ihn noch tiefer erröten und den Blick wieder senken ließen.
Der Mischling sah Baki an, als dieser errötete und hörte auf, zu lecken. Sein Auge verengte sich und er schnupperte am Hals des Kleineren und leckte dann darüber. Er ahnte etwas und reizte Baki so ein wenig.
Fast sofort legte dieser den Kopf zur Seite und bot Yahto mehr Platz ... erschauerte erneut und wimmerte leise auf, kuschelte sich noch ein wenig näher an ihn und atmete schwerer, als sein Körper langsam völlig aufwachte und auf das sanfte Reizen reagierte. Während der Tage, die Baki allein gewesen war, hatte er immer wieder an das denken müssen, das zwischen ihnen passiert war – und allein dieses sachte Lecken genügte, die Erinnerungen neu und so frisch, wie zuvor passiert, wieder erwachen zu lassen.
Das bestätigte Yahtos Verdacht doch gleich heftig und er ließ ab. Ihm ging es kaum anders als Baki, zwischen seinen Schenkeln erwachte auch schon seine Männlichkeit zum Leben. Er drückte Baki in die Felle und zog ihm dann etwas ungeschickt die Hose aus. Sie bekam einen kleinen Riss durch seine Krallen, doch das störte ihn jetzt nicht weiter und er warf sie beiseite. Schnurrend kam er über den Blonden und leckte ihm vom Bauch hoch zur Brust, über den Hals zum Kinn und dann über die Lippen.
Leise aufwimmernd, wurde Baki so weich wie Honig in der Sonne und meinte, vergehen zu müssen ... behutsam streichelten seine Fingerspitzen durch die schwarz-silberne Mähne des Anderen, so wie sein Körper sich entspannte und an die harten Muskeln Yahtos schmiegte. Sacht fing Baki die Lippen und die Zunge des Größeren, küßte ihn ebenso und leckte sacht über dessen Zunge ... stöhnte leise auf, als er an seinen Lenden die Erregung des Anderen fühlen konne, ebenso wie die Tatsache, daß es ihm nicht besser erging.
Der Größere schnurrte noch tiefer, leckte immer wieder über die Lippen und das Kinn Bakis. Er wollte ihn, er wollte in ihm sein, dessen Hitze fühlen, die Enge. Jetzt würde er ihn sich holen und er riss sich mit einer Kralle die Hand auf und feuchtete sich gut an. Die Hand legte er an Bakis Hüfte, er hob sie an und drang dann sehr vorsichtig in ihn ein. Der Enge nach, war er noch nicht oft genommen worden und so war er um so vorsichtiger. Die enge Hitze raubte ihm fast die Sinne, er hielt sich aber verbissen zurück, wollte Baki nicht wehtun.
Erst einmal in seinem Leben war der junge Blonde von einem Mann genommen worden, doch gänzlich anders als dies hier ... allein schon ihre Lage und daß Yahto sich anfeuchtete, unterschied sich so völlig von seinem anderen Erlebnis. Doch daran dachte Baki nicht mehr, als er spürte, wie der Mischling in ihn drang. Instinktiv wurde der Schlanke weich und entspannte sich ... das Gefühl, Yahto so tief in sich zu fühlen, erfüllte jedes Bißchen seines Seins und er klammerte sich an ihn, schluchzte leise auf und entspannte sich noch mehr. Es war wundervoll ... so wunderschön, daß Baki glaubte, vergehen zu müssen. Doch dann striff Yahto diesen einen Punkt in seinem Inneren, an den er sich noch mehr als nur gut erinnern konnte – hell und wunderbar wärmend, schoß Lust durch seinen Körper und ließ ihn tief einatmen, wurde mit jedem Fingerbreit, den der Mischling tiefer in ihn kam, noch stärker. Er konnte nur noch ein leises "Yahto ..." wispern, das jedoch all seine Sehnsucht und sein stilles Verlangen beinhaltete – dann verstummte er wieder und vergrub sein Gesicht an dem starken Hals des Anderen, schluchzte leise und entspannte sich willkürlich so sehr, wie er es um die heiße Erregung des Anderen vermochte.
Yahto hielt ihn an sich, er zog ihn sacht noch ein Stück höher und hielt ihn so. Er war nun völlig in den Kleineren gedrungen und war einfach nur hin und weg von der Enge. Er gab Baki Zeit, sich zu gewöhnen, sein Instinkt sagte es ihm, erst dann bewegte er sich langsam wieder aus ihm heraus. Doch nicht ganz, er fing an, in ihn zu stoßen. Baki war so willig, so zart und sanft, kein Beißen und Kratzen, es war wunderbar, es erregte sehr und so wurden seine Bewegungen langsam intensiver und kraftvoller, begleitet von seinem tiefen Schnurren.
Als sich der Größere aufrichtete, wollte der Blonde ihn zurückhalten, doch im nächsten Moment dachte er schon nicht mehr daran ... er wußte nicht mehr, was um ihn herum geschah, er fühlte nurmehr, wie Yahto sich zu bewegen begann und allein dieses Gefühl sein gesamtes Denken ausfüllte. Langsam und instinktiv bäumte Baki sich ein wenig auf und entblößte so seine Kehle ... seine Fingerspitzen vergruben sich in die weichen Felle und strichen ruhelos über jeden Fingerbreit der Haut des Anderen. Immer wieder lösten sich heiße Tränen reinster Freude und in dem sanften Lächeln konnte man sowohl seine Lust, wie auch die tiefe Freude deutlich ablesen. Mit einem leisen, dunkleren Aufstöhnen öffnete der Blonde schließlich seine Augen und sah zu dem Mischling hoch ... die Pupillen waren weit und seine Augen dunkel vor Lust, offen, klar und ebenso ehrlich wie sein gesamter, nur für Yahto geöffneter Körper.
Dieser Blick war erstaunlich schön, wie alles im Moment und doch war er noch schöner, als das. Yahto konnte nicht widerstehen und leckte schwer atmend über die ihm dargebotene Kehle. Seine Erregung trieb sich weiter in den so willigen, warmen Körper unter sich, er selber war auch sanft, wenn er rauer zugehen würde, dann hätte er Baki womöglich verletzt und das wollte er auf keinen Fall. Seine Bewegungen wurden noch kräftiger, sein Atem schlug beim Lecken heiß an den schlanken Hals, er war wie von Sinnen, er war bezirzt von Baki.
Schon, als er das Lecken fühlen konnte, löste sich ein leises Wimmern von den Lippen des Blonden und er schloß die Augen wieder, völlig in diesem Gefühl aufgehend ... die harten Bauchmuskeln Yahtos rieben über seine voll erstarkte Männlichkeit und er konnte immer wieder fühlen, wie die Härte des Großen sich in ihm bewegte, ihn erfüllte. Fühlbar unter all den Reizen bebend, schlang Baki die Arme um den Nacken des Anderen und zog ihn so eng an sich heran ... stöhnte wieder leise auf und barg sein Gesicht in den langen Haaren des Anderen, während seine Lust sich bis fast ins Unerträgliche steigerte.
Der Geruch des Kleineren erregte Yahto weiter, seine Bewegungen wurden wieder etwas kräftiger, er roch, daß Baki bald kommen würde und er selber stand auch kurz davor, diese Enge war kaum erträglich und doch so was von schön, daß es nicht zu glauben war. Als er fühlte, wie Baki sich verspannte, hielt er keuchend inne, den Aufschrei beim Kommen des Menschen hörte er gar nicht, daß sich der Blonde um ihn herum so verengte, trieb ihn selber in den Orgasmus und er fauchte leise keuchend auf, als er sich selber in den Kleineren verströmte. Er hielt den zitternden Leib fest an sich gepresst, gab ihm Halt und fing sich selber nur schwerlich.
Tief bebend, versuchte Baki, wieder zu Atem zu kommen ... er brauchte diese Umarmung und genoß sie bis ins Innerste, da er noch immer so aufgewühlt durch dieses Erlebnis war. Noch nie in seinem Leben hatte er so etwas Schönes erlebt ... fast unwillkürlich begannen seine Lippen, sich sacht zu dem Hals und der Wange des Großen zu stehlen, er konnte nicht anders, als ihn zu küssen, dessen heißen Atem an seiner Haut zu fühlen und es zu genießen, daß Yahto noch immer in ihm war und auf ihm lag. Nie hätte er davon auch nur zu träumen gewagt ... niemals gedacht, daß es möglich wäre, so etwas zu erleben. Noch immer rannen Tränen reinsten Glücks von seinen Wimpern, zeigten ebenso wie das entspannte Gesicht und das sanfte Lächeln, wie glücklich Baki war, von den Gefühlen, die langsam in ihm zu erwachen begannen.
Dieser Blick von Baki, so voller Zuneigung. Er kannte ihn nur von Suria, wenn sie ihren Gefährten ansah und Yahto wusste, was er bedeutete. Es machte ihn irgendwie glücklich, daß er auch so angesehen wurde. In seinem Auge sah man leicht Wehmut, dann kam ein kurzes Lächeln und er löste sich aus Baki. Er tat es, um sich zu ihm zu legen, ihn an sich zu ziehen und bei sich zu halten. "Das war schön."
"Unbegreiflich ...." Leise an die breite Brust des Anderen wispernd, kuschelte sich der Blonde so nahe in die ihn haltenden Arme, wie es ihm möglich war ... er war müde, so müde, doch auch glücklich. Noch ein leises "Ich danke dir ..." wispernd, merkte Baki gar nicht mehr, wie er an dem heißen Körper des Anderen einschlief – horchte jedoch noch im Schlaf nach dem starken Herzschlag und ein sanftes Lächeln blieb auf seinen Zügen, zeigte ebenso wie der völlig entspannte Körper von dem völligen Vertrauen Bakis.
Jetzt lächelte der Mischling richtig, er strich mit den Fingern durch das blonde Haar und sah es sich an. "Nein, ich danke dir, Baki." wispernd. Er schloss nun auch seine Augen, die Nähe und Wärme war schön, der sanfte Atem und der Geruch des Blonden. Ja, er mochte den Kleinen wirklich gern inzwischen. Yahto fiel nur in einen Wachschlaf, wenn er geruht hatte, würde der dem Häuptling von Bakis Talent berichten und so würde der Mensch sicher einen festen Platz im Stamm bekommen.
}|{
Leise schnurrend schlug Yahto seine Augen auf, er lächelte, da Baki noch immer an ihn gekuschelt schlief und sacht lächelte. Der Kleine war anhänglicher, als eine Klette im Fell. Nur war er doch deutlich angenehmer, als eine Fellklette. Der Gedanke brachte den Mischling zum Schmunzeln. Er löste sich dann aber doch von dem Menschen und deckte ihn mit einem Fell, das Nahe des Feuers gelegen hatte und somit schön warm war, zu. Er wollte zum Häuptling, um ihm von Bakis Talent zu berichten und kroch mit einer neuen Feuersteinklinge aus der Höhle. Doch bevor er ganz draußen war, sah er die weißen Lederstreifen und musterte sie erstaunt. Weißes Leder ? Um dies Frage würde er sich später kümmern, er ließ Baki schlafen und setzte seinen Weg fort. Im Lager unten fauchte Gera ihn wütend an. Sie war wütend auf ihn, konnte nun aber an ihrem Schicksal nichts mehr ändern. Yahto störte sich nicht an ihr und kratze nun leicht an dem Gestein des Höhleneinganges seines Anführers. Als ein Knurren kam, trat er ein. Erst eine halbe Stunde später verließ er die Höhle und lächelte kurz den Kindern zu, die auf ihn zutollten. Suria saß bei den anderen Frauen und lächelte ihm zu. "Wir wollen auf dir reiten...Bitteeeeeeeeee !" quietschten die Kinder und hüpften um ihn herum. Die anderen Jäger schliefen und so waren auch nur ein paar Frauen und die Kinder noch wach. "Also gut." stimmte Yahto zu und wandelte sich in seine Tierform. Er legte sich hin und wurde auch gleich von allen Kindern in Beschlag genommen. Die kletterten auf ihm herum und knabberten an seinen Ohren.
Nur langsam wachte Baki auf und brauchte ein paar Minuten, um zu merken, wo er war ... als er sich aufrichtete, bemerkte er jedoch noch etwas Anderes und ein sachtes Lächeln erwachte auf seinen Zügen, als er daran dachte, woher das Ziehen in seinem Hintern kam. Langsam stand er auf und ging zur Quelle, um sich zu waschen ... dann zog er sich an und brachte auch die verschmutzten Felle zur Quelle, um sie zu waschen und hängte sie dann beim Feuer zum Trocknen aus. Daß eine der Klingen fehlte, hatte er schon bemerkt - doch er freute sich, daß sie Yahto gefielen, legte die Restlichen zurück zu den Anderen, die er geschlagen hatte, und überlegte, was er nun tun sollte. Er kam schnell auf einen Gedanken und noch während er wieder ein paar Fruchtküchlein backen ließ, nahm er einige der Schalen, etwas heißes Wasser und die verschiedensten Kräuter und Früchte, setzte sich nach draußen und vermengte sie mit dem Wasser in den Schalen. Während die Sude zogen, holte er immer wieder mit zwei Stöckchen kleine, heiße Kiesel von der Feuerstelle und warf sie in die Schalen ... hörte erst damit auf, als die gewünschte Farbe erreicht war und nahm dann die weißen Lederstreifen, tauchte immer einen völlig in die Färbesude und lächelte, als er - je nach Länge des Ziehens - hellere oder auch satte Farben rausbekam. Rot, Blaulila, verschiedene Grün- und Brauntöne und auch ein sehr helles Ockergelb, das ihn mit besonderen Stolz erfüllte, lagen in den verschiedensten Helligkeiten neben den übrigen, weißen Lederstreifen - er freute sich schon darauf, sie zum Verzieren verwenden zu können und auch, daß er nun die großen Leder umfärben konnte.
Hinter Baki hörte man die Kinder rufen, dann ein Rascheln in den Büschen und dann sprang Yahto heraus. Er war in seiner reinen Tierform und acht der Kinder saßen auf seinem breiten Rücken oder hingen einfach an ihm dran. Sie lachten auf, sie liebten es, wenn sie auf dem großen Krieger reiten durften. Yahto lief eine Schleife, er würde sie gleich zum Lager zurückbringen. Eines der Jungen sprang jedoch ab und sprang Baki dann auf den Rücken und klammerte sich an dessen Hals fest. So musste der Mischling dableiben, um den Zwerg wieder einzusammeln.
Bei dem Anblick des Großen erwachte ein strahlendes Lächeln auf den Lippen Bakis und er unterbrach seine Arbeit ... lachte jedoch leise auf, als das Junge sich an ihn klammerte und an seinem Ohr knabberte. Er holte sich das Anhängsel nach vorne und kitzelte den Jungen erst einmal ein wenig und ließ ihm dann etwas Zeit, um zu Atem zu kommen. Dann stellte er ihn wieder hin und überlegte einen Moment ... nickte und holte aus einer Tasche seines Hemdes einen kleinen, hölzernen Kreisel, stellte ihn auf eine ebene, freie Felsfläche und ließ ihn mit einer gekonnten Drehung kreiseln, gespannt auf die Reaktion der Kinder wartend.
Der Junge quiekte auf und machte große Augen. Die Anderen wurden daher auch drauf aufmerksam und kletterten von Yahto herab, um nachzusehen, was das war. Alle Acht beobachtet den Kreisel neugierig und verfolgten die Bewegung mit den Augen. Der Klammerknirps stubste den Kreisel dann aber an, der kam ins Schlingern und kippte um. Ein kollektives "Oooooooooh...." kam von den Kindern und ein Anderes knallte dem Klammeraffen eins mit der flachen Hand auf den Kopf. "Du hast es kaputt gemacht !!"
"Schhh... nicht schlagen ... es ist nicht kaputt, siehst du ?" Bei seinen ruhigen Worten hatte Baki die Hand des Einen genommen, der geschlagen hatte und dem Geschlagenen kurz sanft über den Kopf gestrichen ... lächelte Beide liebevoll an und nahm den Kreisel wieder auf, ließ ihn mit einer gekonnten Drehung wieder kreiseln und erklärte den Kindern dann geduldig, wie man das machte, ließ sie probieren und ermunterte sie bei den Fehlversuchen, indem er es ihnen wieder und wieder geduldig zeigte.
Yahto hockte auch dabei, er konnte über die Kinder hinwegsehen und alles beobachten. Er war ebenso neugierig und wandelte sich nun, da er es auch mal versuchen wollte. Der Kreisel verschwand fast zwischen seinen Fingern und er schaffte es nicht, ihn zum Kreiseln zu bekommen. Die Kinder kicherten aber nicht, sondern ermutigten ihn auch. Jedoch schaffte er es wirklich nicht, der Kreisel war zu klein. "Was geht denn hier vor ?!" hallte hinter ihnen die Stimme Surias. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil Yahto und die Kinder schon so lange weg waren und war hinaufgekommen. Die anderen Frauen waren unten geblieben, weil Einige von ihnen in der Hitze waren. Suria war es auch, das konnte Yahto fühlen und schon ein wenig riechen. Jedoch war sie noch nicht so weit, wie Gera es war und so reagierten seine Instinkte auch nicht auf sie.
Fast sofort, als er die Stimme der Häuptlingsfrau hören konnte, sah Baki auf – errötete ein wenig und stand auf, hielt dabei eins der kleinsten Kinder noch immer auf seiner Hüfte, kam zu ihr und strich sich verlegen eine Ponysträhne aus dem Gesicht. "Es ist meine Schuld, Suria ... Yahto kam mit den Kindern rauf, um ein wenig zu tollen und ich habe sie mit einem Spielzeug aufgehalten. Bitte verzeih ...."
Sie lächelte nur und nickte. Ihrer Nase und Instinkt war es nicht entgangen, daß er und Yahto die Felle geteilt hatten. Nun wusste sie auch, warum der Mischling mal wieder mit den Kindern spielte. "Dann ist es gut." wisperte sie noch, sah dann zu den bunten Lederstreifen und kam näher, um sie sich anzusehen. "Wie hast du das so farbig bekommen ?...Das ist wunderschön." Das kleinste Kind bei Baki quengelte nun und wollte herunter zu den Anderen.
Mit einem Lächeln ließ der Blonde das Kleine leicht nach hinten kippen, hielt es aber fest und lachte bei dessem überraschten Quietschen leise ... richtete es dann aber wieder auf und ließ es runter, sah ihm kurz nach und wandte sich erst dann wieder zu Suria, seine Aufmerksamkeit jedoch noch immer leicht bei den spielenden Kindern lassend. "Ich habe das Leder zuerst so weiß gebleicht wie diesen Streifen hier ... und dann habe ich es mit verschiedenen Pflanzensuden gefärbt, hier sind noch die Schalen. Ich habe es zuerst an den Streifen ausprobiert, weil ich austesten wollte, wie gut die Farben werden, damit ich nicht ein ganzes Leder verfärbe. Die Streifen kann man gut zum Verzieren hernehmen, bei Nähten oder so ...." Er war ein wenig verlegen, da er eigentlich nicht darüber nachgedacht hatte – doch jetzt sah er, daß die Leder der Frauen eigentlich nur in sachten Grün- und Brauntönen gefärbt waren oder noch die Naturfarbe besaßen. "Bitte verzeih ... es ist unnützer Tand, der nur auffällig ist in den Wäldern." Bei den leisen Worten errötete Baki tief – er hatte nicht daran gedacht, daß die Kleidung eigentlich unauffällig sein mußte.
"Aber bei Festen ist es schön." erwiderte sie gleich und begutachtete den weißen Streifen ganz besonders. "Bleich ?.. Wie machst du das ? Wenn wir was Helleres wollen, legen wir es im Sommer in die Sonne...Aber so weiß bekommen wir es nie." Sie war fasziniert davon.
"Äh...." Erneut errötete Baki – er wußte nicht, wie er es sagen sollte und seufzte leise, als er sich näherneigte und ihr ins Ohr wisperte. "Bitte verzeih ... ich ... man sammelt seinen Urin und läßt ihn einige Tage stehen, bis er sehr scharf und unangenehm riecht. Ich weiß nicht wieso, aber er wandelt sich mit den Tagen und wird so scharf, daß das Leder, wenn man es reinlegt, so weiß wird. Wenn das Leder so hell ist, wie man es will, nimmt man es raus und wäscht es aus ... ich habe es weiter oben in einer kleinen, unbenutzten Höhle gemacht, weil ich weiß, daß ihr sehr gut riecht und ich wollte nicht, daß ihr gestört werdet. Dort gibt es auch eine kleine Quelle, die wieder im Boden versickert, dort habe ich das Leder dann gewaschen ...."
Zuerst hatte sie die Nase gerümpft und schnupperte an dem Streifen. Sie nickte, da es nicht nach Urin roch und sie war ja doch fasziniert. "Geht das auch mit Fellen ?" hakte sie nach und sah sich nun die verschiedenenfarbigen Streifen an. "Wirklich schön." wisperte. Sie fragte Baki wissbegierig aus und so langsam wurde den Kindern langweilig und Yahto wandelte sich wieder in die Tierform, um sie zu beschäftigen. "Die Bande wird gut schlafen heute Nacht." lachte sie, der Kleinste hatte sich schon zwischen die Pranken von Yahto gekuschelt und war daumenlutschend eingeschlafen.
Leise schmunzelnd, nickte Baki auf die Worte und beobachtete die Kinder ... dann ging er wieder zu ihnen und schlichtete sanft einen der Streits, streichelte dem einen oder Anderen über den Kopf und erklärte ihnen geduldig, wie sie den Kreisel wieder zum Kreiseln bringen würden und half ihnen behutsam dabei. Man sah, daß er es gerne mochte, bei Kindern zu sein und er erklärte ihnen auch dies und das ... lachte leise, wenn er geneckt wurde und kitzelte sie hin und wieder, um ihnen ebenso ein Lachen zu entlocken.
Sie kam nicht hinzu, sie ging wieder hinab zum Lager, jedoch nicht ohne den Tobenden ein "Macht nicht mehr zu lange." rüberzurufen. Sie lächelte sacht. Baki würde sich bestimmt gut um Yahtos Junges kümmern, so wie der junge Mensch sich um die Kleinen kümmerte. Yahto schnurrte leise, als die Kinder ruhiger wurden und nur noch kuschelten. Um die Kleinen war es eh bald geschehen und sie würden zu müde werden, das merkte man, weil sie langsam leiser wurden.
Mit einem zärtlichen Lächeln beobachtete Baki, wie sich schließlich nach einer Weile alle Kinder an das Fell des großen Mischlings kuschelten und nickte unmerklich ... wisperte ein leises "Zeit, nach Hause zu gehen, Hm ?" zu ihnen und nahm das Kleinste auf seinen Arm, hielt es zärtlich bei sich und streichelte einem Größeren, das sich an seiner Hüfte festhielt, sanft über den Kopf. "Wir sollten sie zurückbringen, Yahto – kannst du sie alle nehmen ? Oder sollen wir sie nacheinander runterbringen ?"
Yahto konnte jetzt nicht sprechen und senden wollte er auch nicht und so erhob er sich ganz vorsichtig. Die Drei, die auf ihm lagen, hielten sich fest, der Rest krabbelte auf ihn hinauf und den Kleinen, der zwischen seinen Pfoten lag, nahm er sacht am Nackenfellchen und trug ihn so. Der Ältere bei Baki kam auch noch zu ihm und kroch auf dessen Rücken, so waren wohl alle eingesammelt und der Mischling ging langsam vor, so daß Baki mitkommen konnte.
Behutsam kam ihm dieser nach und streichelte dem schon schlafenden Kleinsten sacht über den Rücken ... als der Kleine ganz leise zu schnurren begann, huschte ein Lächeln über die Züge Bakis und er ging sanft weiter, bis sie im Lager angekommen waren und die Mutter des Kleinen ihn abnahm. Der Blonde wartete in der Nähe Yahtos, bis dieser die Kinder abgeliefert hatte – er wußte nicht, was er sonst tun sollte, denn er wußte nicht, daß der Mischling über seine Fähigkeit, den Feuerstein zu bearbeiten, schon Bescheid gegeben hatte.
Suria legte ihm die Hand auf die Schulter. "Baki ? Ich wollte fragen, ob du neue Klingen machst für den Stamm... Yahto hat erzählt, du kannst das. Wir brauchen neue, durch das viele Gerben im Herbst sind sie stumpf geworden. Wir wissen nicht, wie das geht und tauschen immer mit den Füchsen. Sie werden immer gieriger, doch jetzt, wo du welche machen kannst, sind wir nicht mehr abhängig von ihnen, können unsere Felle behalten und müssen nur noch für uns jagen."
Überrascht sah er zu ihr und nickte ... langsam erwachte ein scheues Lächeln auf seinen Zügen und er wisperte ein "Gerne ... ich werde Morgen die restlichen Feuersteinknollen zu Klingen schlagen, ich habe schon einige Messer, Speerspitzen und Schaber fertig." zu ihr. Es war sichtbar, daß er dieses Talent als nichts Besonderes erachtete ... nur langsam begriff er, daß er damit dem Stamm helfen konnte und das erfüllte ihn mit stiller Freude. "Ich werde schnell arbeiten, dann müßt ihr nicht so lange warten – das Färben hat noch Zeit, das ist nur ein Zeitvertreib gewesen."
"Es eilt nicht, du kannst es ganz in Ruhe machen. Du weißt nicht, wie sehr du uns allen damit hilfst." Sie leckte ihm sacht über die Wange und ging dann in ihre Höhle. Yahto hatte alle Kinder abgegeben und kam zu Baki. Er stubste ihn sacht an und stellte sich vor ihn. Baki sollte auf seinen Rücken steigen.
Dieser war völlig verblüfft, daß er diesen Katzenkuß bekommen hatte und schüttelte kurz den Kopf, um ihn zu klären .... nickte dann und zögerte, stieg aber auf den Rücken Yahtos und schlang seine Arme um dessen Hals, da er ein wenig Angst bekam, obwohl er ihm vertraute.
Der schnurrte, um zu zeigen, daß er keine Angst haben musste und trottete dann langsam zu ihrer Höhle hinauf. Er ging vorsichtig, so daß Baki von keinem Ast gestreift wurde. Oben bei der Höhle legte er sich hin, so daß Baki absteigen konnte, wenn er wollte.
Auch wenn er Angst gehabt hatte, das Gefühl der spielenden Muskeln dieses riesigen Raubtieres war ein einzigartiges Erlebnis gewesen. Mit ein wenig unsicheren Beinen stieg der Blonde ab und hielt sich noch immer leicht an der breiten Schulter Yahtos fest – zögerte, doch dann schlang er erneut die Arme um dessen Hals, vergrub das Gesicht in dem weichen Halsfell und beruhigte sich nur langsam wieder, als er das so vertraute, ruhige Herzschlagen hören konnte.
Yahto blieb noch, wie er war und wartete, bis Baki sich beruhigt hatte. Er konnte es ja schon verstehen, daß Baki diese Gestalt ängstigte, konnte er sich schon denken. Er hob seinen Kopf leicht und schleckte ihm übers Gesicht, um ihn zu beruhigen.
Nur kurz erschrak Baki, als er die feuchte Zunge fühlen konnte ... doch dann beruhigte er sich fühlbar und kuschelte sich noch ein wenig näher, koste behutsam durch die dunkle Mähne und hob langsam seinen Kopf. "Bitte verzeih ... ich ... ich muß mich noch immer dran gewöhnen, daß du dich so wandeln kannst. Ich bin damit aufgewachsen, daß ein Raubtier, wie du es jetzt bist, Todesgefahr bedeutet – nicht, daß es die Tierform eines Kriegers ist, weißt du ?"
Erst jetzt wandelte sich Yahto in seine Menschform. "Das kann ich verstehen. Ich bin eh der Einzige, der ganz ein Tier werden kann. Es ist Schamanenblut. Nicht jeder Schamane kann das, mein Vater konnte es jedoch." Er sah auf in den sich verdunkelnden Himmel, er war sehr klar und der größte Mond war im Wechsel. "Es friert heute Nacht, der Wind wird drehen und vom alten Eis kommen."
Mit großen Augen sah Baki zu ihm auf und wisperte schließlich nur ein leises "Das kannst du fühlen ?" ... schluckte merklich und seufzte leise, senkte den Blick und kuschelte sich wieder an den warmen Körper des Kriegers. "Ich kann nicht einmal das ... weiß nur, was ich noch von meiner alten Welt kenne. Manchmal komme ich mir nutzlos vor, Yahto ... selbst die Kinder sind stärker und schneller als ich ..."
Die Brauen Yahtos zogen sich leicht zusammen und er strich Baki mit der Hand über die Wange. "Du bist nicht nutzlos. Du kannst Dinge, die wir nicht können. Die Klingen sind ein Beispiel. Wir brauchen sie dringend und die Füchse verlangen soviel dafür. Unsere besten Felle und auch eine Menge Trockenfleisch. Letzten Winter ist der Stamm kaum über die Runden gekommen. Surias Sohn kam ums Leben, er kam zu früh auf die Welt und war schon immer sehr schwach und der Winter war zu hart....Dank dir haben wir genug für den Winter."
Bei den letzten Worten erstarrte Baki und sah entsetzt zu dem Größeren auf – er brauchte einige Herzschläge, ehe er schließlich sprechen konnte und man hörte, wie entsetzt er war. "Sie haben soviel verlangt, obwohl sie wußten, daß der Stamm es braucht ?? Sind die wahnsinnig ? Ihr Götter ... das ... aber natürlich helfe ich euch, es ist nur eine Arbeit von ein paar Tagen, dem gesamten Stamm neue Klingen zu machen. Aber daß für so etwas ein Kind starb, daß .... daß ..." Baki verstummte - er konnte noch immer nicht recht begreifen, wie Jemand so gierig sein konnte, doch er wußte, daß es auch bei den Stämmen seiner Welt nicht anders war und strich sich leise seufzend über das Gesicht.
"Ja... Und wir gaben es, die Klingen sind wichtig. Das Problem war, daß die Beute im Winter knapp wurde.. Selbst bei Jagden kam nicht viel raus, es war einer der Kältesten, die ich kenne... Und dieser wird wieder so." Yahto strich Baki durchs Haar. "Lass uns reingehen, Baki."
Fast sofort schmiegte dieser sich in die ihn streichelnde Hand und ein Lächeln erwachte auf seinen Zügen ... er nickte unmerklich und folgte ihm, überlegte dabei aber auch schon, wie er so viel und so energiereiches Essen wie möglich haltbar machen konnte, damit sie den Winter über genug zu essen hatten. Sobald sie in der Höhle waren, legte er ein frisches Stück Holz in die Feuerstelle, damit die Glut die Höhle über Nacht gut wärmen konnte ... zögerte noch, zog sich aber dann aus, legte sich in die Felle und wartete scheu lächelnd auf den Großen.
Der kam auch gleich zu ihm und legte sich seitlich hin. Er hatte eine Schale mit Essen bei sich und schob sie Baki hin. Es war Fleisch, Nüsse und eines der Küchlein, ebenso ein Apfel. "Du musst viel essen, Baki. Dann frierst du weniger... Ich hab auch Kaninchen gejagt, damit du dir warme Kleidung mit Fell innen machen kannst."
Ein wenig sprachlos sah der Blonde auf das Essen und errötete dann tief ... mit einem scheuen Lächeln nahm der die Schale und aß langsam, genoß jeden Bissen, doch als er nurmehr das Küchlein hatte, brach er ein Stück davon ab und hielt es dem Größeren hin. "Hier ... du magst sie doch so gerne und ich bin schon satt ?" Er wollte ihm seine Dankbarkeit zeigen ... doch er wußte nicht wie, außer, daß er liebevoll zu ihm war und ihn verwöhnte.
Blitzschnell schnappte Yahto es mit dem Mund aus der Hand und zerkaute es langsam und genüsslich. Seine Augen hatte er geschlossen. Oh ja, er mochte diese Küchlein, gerade, weil sie ein wenig süß waren. "Danke." bedankte er sich und schleckte sich über die Lippen.
Baki hatte jede der Bewegungen verfolgt und sein Lächeln wurde ein wenig sehnsüchtiger ... langsam legte er die Schale beiseite und neigte sich zu dem Größeren, hauchte sanfte, bittende Küsse auf dessen Lippen und streichelte dabei mit seiner Hand zärtlich durch dessen Haare. Allein das Ablecken der Lippen hatte seine Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit geweckt ... der Hunger, den Yahto die vergangene Nacht in ihm gestillt hatte, erwachte langsam wieder, doch Baki hielt sich zurück, da er Angst hatte, daß er abgewiesen werden würde.
Den Hunger Bakis bemerkend, leckte Yahto ihm über den Hals. Er schnurrte zustimmend und drehte ihn diesmal auf den Bauch, leckte ihm über den Rücken und den Hintern, begann ein Spiel, das Beiden gefiel und beider Sehnsüchte stillen würde in dieser Nacht.
}}|{{