“Kühne Forscher” 05
}}|{{
Es war so einiges passiert, seit Reno und Blair Babu gefunden hatten. Sie saßen im Moment im Flugzeug nach Amerika und unterhielten sich leise, während Babu die ganze Zeit aus dem winzigen Fenster kuckte und so breit grinste, daß es fast von einem Ohr zum anderen reichte. Die zwei Menschen erinnerten sich gut daran zurück, wie sie die Mammuts dank Babu gefunden hatten, Untersuchungen machten und dann leider alles an die russische Regierung abtreten mussten, weil es Landeseigentum war. Allerdings hatte sich der Ruf der Forscher mit dem Fund um einiges verbessert. Auf dem Rückweg nach Moskau lasen sie dann Babu auf und nahmen ihn einfach mit. Da er Kleidung und Zubehör gefunden hatte, war das zumindest kein Problem. "Es gibt gleich Essen - aber nicht wundern, im Flugzeug schmeckt es echt schrecklich." Blair erwähnte es nebenher bei Babu.
Der Naga brauchte noch einen Moment, bis er sich von dem herrlichen Ausblick losreißen konnte und drehte sich schließlich in dem fast zu schmalen Sitz zu Blair um, der zwischen ihm und Reno saß. "Das nicht schlimm sein, Blair. Essen sicherlich besser als das bei Soldaten - ich fürchten nur, daß zuwenig sein, doch ich sicherlich aushalten bis landen. Du dir machen viel zu viel Sorgen, Hm ? Reno auch sein ruhig, halten dich an ihn." Dann drehte er sich wieder zum Fenster und lachte leise, als ein wenig weiter entfernt Vögel zu sehen waren - es war das erste Mal, daß er selbst mit einem Flugzeug flog, auch wenn er schon oft welche am Himmel gesehen hatte. Und bald würden sie in Amerika ankommen ... etwas, das Babu mit einer schon fast kribbeligen Hoffnung füllte, auch wenn er sie so gut, es ging, verbarg.
"Reno ist immer ruhig ... ausser, es geht um mich oder um Beamte oder Leute, die nicht so wollen, wie er will." Das hatte er bewiesen, und diesmal sogar mit der Hilfe von Babu, der dem Dealer für den Pass von Babu so viel Angst gemacht hatte, daß er ihnen das Zeug fast kostenlos geben wollte. "Ihr habt den Kerl echt fertig gemacht."
Bei den Worten grinste der große Naga wieder und drehte sich zu Reno, der auf dem Sitz zum Mittelgang des Flugzeugs saß. "Das stimmen ... aber er Idiot. Er kriegen genug Geld, daß er ohne Drohung machen können, doch er wollen noch mehr. Und ich können einschüchtern sehr, sehr gut - ich wissen, wie Beamten bis ins Mark frieren lassen." Gerade in dieser Hinsicht war seine angeborene Fähigkeit fast schon unbezahlbar ... denn der Blick seiner Augen, der jegliche Wärme aus dem Dealer zu saugen schien, war genug gewesen, daß dieser so folgsam wie ein Schoßhündchen wurde. Doch dann wurde Babu wieder von seinen Gedanken abgelenkt, als eine Stewardeß vorbeikam und ihnen das Essen servierte - auch wenn es ein Fertigessen war, für den hungrigen Magen des Nagas duftete es herrlich und er ließ es sich auch nicht nehmen, gleich zuzuschlagen, auch wenn er darauf achtete, das Plastikbesteck zu benutzen.
Da sie in der ersten Klasse saßen, die sie sich dank der Edelsteine von Babu auch leisten konnten, hatten sie alle doch etwas mehr zu essen und Blair wollte sich nicht mal annähernd ausmalen, wie eng sie in der Economy gesessen hätten. Trotzdem war das Bild, das sich ihm bot, wirklich niedlich, denn Babu pickte artig jedes Stück mit der zerbrechlichen Gabel auf. "Erste Klasse ist echt klasse." stellte Reno nebenher fest und grinste zufrieden.
Für einen Moment hörte Babu mit dem Essen auf und verhielt mit der Gabel im Mund - doch dann zuckte er nur mit den Schultern und aß weiter, da er so oder so nicht verstand, was Reno damit gemeint hatte. Es schien nur eine beiläufige Bemerkung gewesen zu sein - und damit war es definitiv nicht so wichtig, wie das für den Naga höchst interessant schmeckende Gericht in den Magen zu bekommen.
Reno kämpfte jetzt langsam mit etwas anderem, denn eine der Flugbegleiterinnen baggerte ihn immer wieder an und neigte sich jetzt zu ihm, säuselte ein "Möchten sie noch einen Nachschlag, Sir ?" und gab ihm so einen Blick auf etwas, das er nicht sehen wollte. Allerdings antwortete er ein leises "Ich danke ihnen, mein Freund am Fenster freut sich bestimmt darüber ... nicht wahr, Schatz ?" Die Frage richtete er an Blair, der ein "Das würde Babu sicher sehr freuen ... Honey." erwiderte und sich an Reno lehnte.
In diesem Moment blickte auch der schwarzhäutige Naga auf und hob verwundert eine eisblaue Braue - doch ein Blick auf die hochrot werdende Stewardeß sagte ihm alles und er lächelte, so daß man seine langen Eckzähne sehr gut sehen konnte. "Wenn es nichts ausmachen ? Ich haben noch viel Hunger ... SEHR viel Hunger."
Die junge Frau erbleichte kurz und lächelte dann wieder, weil sie ja höflich bleiben musste. "Aber sicher doch." Dann verschwand sie und brachte einige Momente später eine weitere Portion Essen. Erst, als sie weg war, lachte Reno leise und streichelte Blair über die Hand. "Immer wieder lustig, das Ganze."
Babu lachte noch immer leise über das kurzzeitig entsetzte Gesicht der Frau und aß den Rest seiner ersten Portion, ehe er sich über die zweite hermachte. Er freute sich für die Beiden neben sich - denn die Stewardeß hatte ihren Kolleginnen Bescheid gegeben, daß jegliche Flirtversuche sinnlos waren und hörte sie gesammelt seufzen, ehe sie darüber diskutierten, warum die besten Männer schwul wären.
}|{
Einige Stunden später weckte sie die Stimme des Kapitäns, der ankündigte, daß sie bald landen würden ... und das sorgte wiederum dafür, daß Babu sichtbar aufgeregt wurde, denn er konnte schon in der Ferne die Lichter der ansonsten in der Nacht verborgenen Stadt vor ihnen sehen.
Es waren die Lichter von San Francisco, die man dort sehen konnte - und Blair seufzte erleichtert, weil sie endlich da waren. "In SanFran wirst du nicht auffallen, hier laufen so viele schräge Typen herum, daß du staunen wirst." erklärte Blair wieder und schnallte sich an, als die kleine Lampe dafür aufblinkte. "Wir landen gleich, es ruckelt ein Bisschen."
"Ist gut - das kein Problem für mich." Anders, als man meinen konnte, genoß Babu das Fliegen sehr und bekam keine solch hinderliche Flugangst wie der Mann, der auf der anderen Seite des Flugzeuges direkt neben dem Gang saß. Dann begannen sie auch schon mit dem Landeanflug und der große Naga mußte sich mit aller Gewalt ein Aufjuchzen verkneifen, auch wenn er das breite Grinsen nicht ablegen konnte. Lediglich das Aussteigen und damit verbundene Einziehen seines Kopfes irritierte den großen Naga ... doch auch Reno ging es nicht anders und sie atmeten alle erleichtert auf, als sie endlich aus dem Flugzeug raus waren. Jetzt ging es nur noch darum, Babu einigermaßen schnell durch die Kontrollen zu bekommen - und zu hoffen, daß nicht auffiel, daß er kein Mensch war.
Kaum hatte das Flugzeug gehalten und sie waren ausgestiegen, seufzte Blair, als er die Schlange sah, die sich am Touristenschalter eingefunden hatte. Babu galt als solcher und er hatte auch nur so ein Visum bekommen. Aber auch das würden sie noch hinbiegen, jedoch hieß es jetzt erst einmal warten. "Also, du weisst, was du sagen musst ?" hakte Blair besorgt nach und blickte zu Babu auf.
Der nickte nur und lächelte aufmunternd, ehe er mit der Laptoptasche - die sein Handgepäck bildete - zu dem Schalter ging. Natürlich mußte Babu warten ... und das war etwas, das ihm noch neu und damit auch ein wenig lästiger war, als er gedacht hatte. Doch der große Naga wartete geduldig und war froh, daß er seine Beine ein wenig trainiert hatte ... und als er endlich dran war, gab er dem Mann am Schalter seinen Paß und das Visum, antwortete ein leises "Ich auf Urlaub hier sein ... vier Wochen." und lächelte sacht, als der Mann am Schalter beim Klang der dunklen und sanften Stimme den Blick hob. Babu konnte riechen, daß er ein wenig heiß auf ihn wurde - und auch die etwas dunkler werdenden Wangen des Menschen zeigten, daß er auf ihn ansprang. Irgendwie war es nun keinerlei Problem mehr, die nötigen Stempel und Papiere zu bekommen und Babu bedankte sich noch, ehe er alles entgegennahm, in die Laptoptasche steckte und zu seinen beiden Freunden zurückkehrte. "Mann am Schalter sein sehr nett - er machen besonders zügig. Er mich scheinbar mögen, ich können riechen."
Das sorgte dafür, daß die beiden Männer zu dem Mann am Schalter blickten, und allein der versteckte Habitus in seinen Bewegungen sagte doch so ziemlich alles. "Schwul." kam es von Blair und Reno, und sie kicherten leise. "Hier gibt es viele Homosexuelle, du wirst staunen."
"Das fantastisch - ihr nicht übertrieben, als erzählen. Wir gehen ? Ich schon gespannt auf eure Wohnung ... und vielleicht kaufen etwas Fleisch ? Ich nicht satt geworden sein von dem Flugzeugessen." Bei dem Letzteren kratzte sich Babu verlegen im Nacken, ehe er die Koffer der Brüder aufnahm und sie hoffnungsvoll anlächelte.
"Das machen wir auf jeden Fall, wir müssen eh noch frisch einkaufen. Also ab zum Auto." Ihr Wagen war in der Garage des Flughafen eingestellt, sie kannten einen Bekannten von einem Bekannten, und der hatte ihnen diesen Platz besorgt. "Fleisch und sonst alles, und Morgen besorgen wir dir noch mehr Kleidung."
"Mehr Kleidung ? Ich doch schon haben so viel ?" Das verwunderte Babu sichtlich, denn sie hatten in Rußland schon zwei Jeans, Unterwäsche, Socken, zwei Pullover und eine Jacke samt Schuhen für ihn besorgt.
"Die paar Sachen ? Du brauchst noch ein Bisschen mehr." Blair mochte es zu shoppen, und Reno seufzte schon leise, weil er wieder Tüten schleppen durfte ... aber er liebte seinen Schatz trotzdem. "Ich sags ja nicht gern, aber Blair hat Recht. Mit drei Paar Sachen kommst nicht weit." Während sie sich unterhielten, gingen sie zum Fahrstuhl, um ins Parkhaus zu gelangen, denn dort wartete der Pickup von Reno.
Der große Naga nickte nur und folgte den Beiden, lud dann die Koffer in den Kofferraum und stieg nach Blair ein, auch wenn es etwas eng auf dem breiten, durchgehenden Vordersitz wurde. Zum Glück hatte der Wagen die Gangschaltung am Lenkrad - auf diese Weise konnten sie fahren, ohne daß Reno behindert wurde. "Ich schon neugierig auf eure Wohnung - das erste Wohnung, das ich sehen."
Reno lachte und fuhr los. "Die Wohnung ist relativ groß, du hast dann auch ein eigenes Zimmer." Sie hatten da ein Gästezimmer, in das Babu einziehen konnte.
"Eigenes Zimmer ? Wie meinen das ?" Er kannte das Prinzip eines Gästezimmers nicht und war neugierig, doch er hielt sich höflich zurück und fragte nur sacht, da er nicht aufdringlich sein wollte. Alles um sie herum war faszinierend für den Naga, da er auch Straßen und Städte nicht kannte - und noch niemals zuvor hatte er so viele Menschen wie hier auf einen Fleck gesehen, zumindest nicht, wenn es kein Heer war.
Das Erklären übernahm jetzt Blair. "Du hast einen eigenen Raum, in dem du dich ausbreiten kannst. Deine Sachen unterbringen und dort schlafen, auch wenn du gern zu uns kommen kannst." Hin und wieder wollten die zwei allerdings auch allein sein.
Etwas, das Babu auch respektierte und nun verstand er auch den Sinn eines weiteren Zimmers. Mit einem leisen "Ich mich auf eigenen Raum freuen." neigte er sich näher und küßte Blair zärtlich auf die Schläfe, ehe er sich wieder nach vorne drehte und die Autos auf den Straßen beobachtete. "So viele Menschen ... ich noch nie sehen so viele Menschen, die nicht Krieger. Es waren gut, mit euch kommen ... ich hier finden ganz bestimmt Mann als Gefährte." Dessen war sich Babu mit jeder verstreichenden Minute sicherer - denn er sah auch immer wieder Männer, die offensichtlich Paare waren, auf den Gehwegen gehen oder sich an den Ecken küssen, und Niemand schien sich hier daran zu stören.
Babu schien sich da mehr als sicher zu sein ... und Blair lächelte nur sanft und erwiderte ein leises "Mal sehen. Für Jeden Topf findet sich mal ein Deckelchen." Babus Traum war wundervoll, aber er musste auch bedenken, was er war. "Jemand zu finden, der dich so akzeptiert, wie du bist, wird aber nicht leicht sein." platzte Reno raus und Blair hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht.
Doch ein Arm Babus hielt ihn sanft zurück und er lächelte, als er ihm wieder einen Kuß auf die Schläfe hauchte und leise antwortete. "Reno haben Recht, Blair. Ich das wissen ... und auch wissen, daß sehr schwer werden Suche. Aber ich haben Vertrauen, ich sicher finden Jemand, der mich mögen, wie ich bin. Hier so viele Männer - garantiert einer dabei, der passen, du wirst sehen." Dann grollte der große Naga sanft und zog Blair liebevoll an sich heran, knabberte sacht an dessen Nacken und genoß einen Moment lang das Gefühl, ihn an sich zu haben.
Da Babu so zuversichtlich war, beruhigte Blair sich sofort und lehnte sich an ihn. "Ich habe nur Angst, daß du enttäuscht wirst." Er sorgte sich einfach um den Naga.
"Nicht Angst ... ich wissen, daß nicht gleich erster Mann richtig sein können. Aber das nichts machen, Blair - ich haben viel Zeit für suchen und ich finden besser richtigen Mann als ihr Menschen, da ich nicht nur sehen, sondern auch riechen können, ob Mann lügt oder Wahrheit spricht." Gerade das war ein großer Vorteil - denn auf diese Weise konnte Babu recht schnell die Männer aussortieren, die nicht geeignet waren oder ihn nur ausnutzen wollten. Während sie sprachen, fuhr Reno sie weiter durch die Straßen und hielt schließlich vor einem großen Gebäude; als Babu ausstieg, staunte er sichtbar und wisperte ein leises "Wow.", ein Wort, dessen Bedeutung er sehr schnell verstanden hatte und das gerade jetzt sehr gut paßte.
Reno lachte und holte die Taschen von der Ladefläche. "Das ist noch ein kleines Haus, du musst mal die Hochhäuser in New York sehen, da bleibt dir die Spucke weg." Ihr Haus war wirklich bescheiden und sie betraten es auch gleich, nachdem Blair die Tür geöffnet hatte, und stiegen die Treppen bis ganz nach oben. Dort sperrte Blair wieder auf und die beiden Großen konnten die Sachen gleich in die Wohnung bringen. "Home, sweet Home." kommentierte Reno und atmete tief durch. Er mochte die Wohnung, sie hatte recht hohe Räume und war daher sehr luftig und modern eingerichtet, auch wenn hier und da einige alte Gegenstände zu finden waren, die Blair irgendwo aufgesammelt hatte. Das Meiste davon war allerdings in seinem Arbeitszimmer, in dem es immer aussah, als wäre eine Bombe eingeschlagen.
Der große Naga brachte indes die Koffer in den Gang und blieb an der Seite stehen, bis Reno zugeschlossen hatte - dann zog er wie die anderen Beiden auch die Schuhe und die Jacke aus, räumte sie zu den anderen Sachen in die Garderobe und züngelte, ehe er sich daran machte, die Wohnung zu erkunden. Seit er den Beiden begegnet war, hatte Babu sehr viel über die moderne Zeit gelernt - doch er fand es noch immer höchst faszinierend und blieb schließlich an dem großen Aquarium hängen, das im Wohnzimmer stand.
Aber als Babu den Deckel aufmachte und reinfassen wollte, stürzte Blair sich auf ihn und hielt dessen Arm fest. "Nicht, Babu. Die kann man nicht essen, das sind Haustiere zum Ansehen." Viel mehr konnte man mit Fischen auch nicht anstellen, aber Reno mochte sie irgendwie. Vor allem den leuchtenblauen Kampffisch, der aufgeregt an der Scheibe hin. und herschwamm und imponierte, als wäre da ein anderes Männchen, das er zerfetzen konnte.
"Haustier ? Wie Katze ?" Es irritierte den großen Naga ein wenig, da er Fische bisher nur als Essen kannte ... doch andererseits wären diese kleinen Fischchen auch nicht mehr wie ein Bissen und so nickte er nur, schloß den Deckel und beobachtete erneut den Fisch, dessen blaue Flossen fast der Farbe seiner Haare glichen. "Dieser Fisch krank sein ? Er immer hin- und herschwimmen ... nicht wie andere Fische."
"Das ist ein Kampffisch, er reagiert glaube ich auf deine leuchtend blauen Haare. Er ist ein Kämpfer, und wenn man ein zweites Männchen von seiner Art in das Becken setzt, dann fliegen die Fetzen. Und pass auf mit dem Glas, es ist zerbrechlich und zerkratzt schnell." Letzteres sagte er noch rechtzeitig, denn Babu wollte gerade mit einer Kralle gegen das Glas ticken.
Dem war es sichtlich peinlich und er lächelte verlegen, als er ein leises "Oh ... Okay." wisperte und die Hand wegnahm. Dann stand Babu allerdings auf und machte sich weiter daran, die Wohnung zu erkunden, auch wenn ihm ein kurzes Züngeln zeigte, wo das Schlafzimmer der beiden Halbbrüder lag. Dorthin ging er nicht - denn dies war deren privater Bereich, und das respektierte er. Lediglich im Bad sah man ihm die Fragezeichen regelrecht an ... für ihn war all das noch sehr neu, denn in dem kleinen Hotel in Rußland hatte es nur eine kleine Wanne gegeben.
Das bemerkte Reno, der angefangen hatte, die Taschen auszuräumen und ein paar Sachen ins Bad brachte. "Alles Okay ?" fragte er leise, denn Babu sah verwirrt aus. "Gefällt dir das Bad ?"
Als Reno ihn ansprach, kratzte sich der Naga verlegen im Nacken und zuckte schließlich mit den Schultern, als er den Blick wieder streifen ließ. "Ich nicht sagen kann ... ich nicht kennen das Meiste. Das sein Klo, oder ? Sehen so anders aus als in Hotel. Und das müssen Wanne sein, aber auch das anders sein. Und was dieses Ding hier oben, das aussehen, wie Sieb ? Auch das hier sehen anders aus ..." Bei den letzten Worten wies Babu auf das Doppelwaschbecken und den großen Spiegelschrank darüber, denn auch so etwas hatte er noch nicht gesehen.
Es gab noch so einiges zu lernen und Reno erklärte geduldig. "Das, was wie ein Sieb aussieht, ist eine Dusche ... das ist, als wenn es regnet und man kann es benutzen, wenn man nicht baden will. Und das hier ist ein Waschbecken für zwei Personen, damit es kein Gedränge gibt, wenn man das Bad zur selben Zeit benutzt. Darüber ist der ein Spiegelschrank, hinter den Türen sind Regalfächer, damit man Dinge verstauen kann." Zum Zeigen öffnete er den Schrank und räumte gleich die Dinge ein, die er aus dem Koffer geholt hatte. Vom Flur aus hörte man Blair, der sich die Schlüssel und einen Korb nahm, und die Wohnung zum Einkaufen verließ.
Sichtbar fasziniert, beobachtete Babu den Anderen dabei, wie er erklärte und besah sich alles gründlich ... doch als er die Armatur der Dusche aufdrehte und das Wasser aus dem Duschkopf sprühte, sprang er erschrocken zurück und lachte schließlich, denn es sah für ihn sehr lustig aus, wie das Wasser herausfloß. Aber dann stellte er die Armatur wieder aus und folgte Reno zu den Koffern, fragte ihn, ob er ihm helfen könne und wartete geduldig auf eine Antwort.
"Gern, dann kann ich dir auch gleich noch weiter alles zeigen." erwiderte Reno. Sie machten sich daran, die Taschen auszuräumen und der Schwarzhaarige zeigte dem Naga gleich noch sein Zimmer, das er nun sein Zuhause nennen konnte, solange er es wollte.
}}|{{