“Der Fluch des Schlangengottes” 11
 

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Den frühen Abend und die Nacht hatte Gabor bei dem Lord verbracht, der ihn dann auch noch bis zum Mittag bei sich behielt, weil er noch etwas mehr zahlte. Jetzt kehrte der Ungar in sein Haus zurück und wünschte sich nichts sehnlicher, als ein heißes Bad und sein Bett. Seinen Entschluss, den Kunden anzunehmen, bereute er nun wieder nicht - aber nochmal wollte er garantiert nicht auf so einen Deal eingehen. Seine Angestellten öffneten ihm die Tür und richteten gleich darauf alles her, denn Gabor musste am Abend wieder im Bordell zugegen sein.

Er wurde aber dabei beobachtet, wie er in sein Zimmer ging und sich auszog ... denn zufällig stand Daisha in seinem Zimmer am Fenster und da es im ersten Stock war, konnte er sehr gut zum Nachbarhaus und dessen ersten Stock sehen. Und dieser Anblick war einer der schönsten, den sich Daisha wünschen konnte – denn er sah dabei zu, wie Gabor ein Kleidungsstück nach dem anderen ablegte und immer mehr von seinem wunderschön männlichen Körper freilegte. Der junge Russe lehnte verträumt am Fensterrahmen und lächelte, als er diesen Anblick genoß ... denn Gabor war eine Augenweide, gerade dessen lockiges, pechschwarzes Haar, das sich über dem wohlgeformten Körper ergoß, betonte jeden der harten Muskeln unter der sonnengebräunten Haut. Doch nach einer Weile riß sich Daisha zusammen und seufzte leise ... er wußte, daß Gabor eigentlich nur noch schlafen wollte und löste sich wieder, um den Dienern über die Schultern zu sehen und darauf zu achten, daß sie das Haus auf Vordermann brachten und ihre noch schlafenden Herrschaften dabei nicht störten.

Theo döste nur, aber er konnte unterschwellig die Erregung riechen, die in Daisha erwacht war. "Ich glaube, Gabor ist heimgekommen ... Daisha ist total verliebt in ihn, und Gabor will es nicht sehen." murmelte der Blonde und schmiegte sich noch etwas enger an seinen Liebsten heran.

Der war schon eine Weile auf und seufzte leise, als er die Worte Theos hörte. "Ich weiß – selbst ich Gefühlstrampel habe das inzwischen gemerkt. Daisha scheint es aber nur selten zu zeigen ... und ich bin froh, daß er uns gegenüber schon so offen ist, daß er es tut. Ich mag ihn gern – denkst du, es hilft, wenn wir Gabor einen Tritt in den Hintern geben ? Oder ist das eher sinnlos ?" Während er sprach, zog Scott seinen Gefährten in die Arme und streichelte zärtlich über dessen Körper, genoß es, ihn zu fühlen und schnupperte sich auch über den schlanken Hals Theos zu dessem hellgoldenen Haar.

"Vergiss es, das nutzt nichts. Gabor ist, wie er ist, und eine Beziehung passt nicht in sein Leben." Theo wusste, daß es sinnlos war und seufzte leise. "Das muss Daisha allein machen - so leid es mir tut, wir können ihn nur stützen, wenn er traurig ist." Daß Gabor so war, wie er nun mal war, konnte Theo ihm aber auch nicht vorhalten, es lag in dessen Natur und die ließ sich schwer ändern oder beeinflussen.

Ein leises "Okay – du bist besser in diesen Dingen und Daisha vertraut dir sehr." wispernd, nickte Scott und stand schließlich auf, um sich in dem großen und schön gefließten Bad, das an ihr Zimmer anschloß, zu erleichtern. Es freute ihn noch immer, daß dieses Haus fließendes Wasser besaß – eine Seltenheit, die er sehr mochte. "Komm duschen, Schatz ... die Diener scheinen wirklich gut zu sein, sie haben schon die Heißwasserboiler des Hauses geheizt."

"Wir haben ja auch einen guten Verwalter, der sie ausgesucht hat." erwiderte Theo und kam langsam ins Bad nach. Dort angekommen, erleichterte er sich und kam zu Scott in die Dusche. "Daisha möchte heute Abend schon ins Bordell, dann können wir uns wieder wandeln."

Alleine schon die Aussicht darauf ließ Scott weich grollen und er zog den Blonden an sich, küßte ihn zärtlich und genoß es, ihn so nahe an sich zu fühlen. "Das ist herrlich – ich kann es kaum erwarten, dich in unserem großen Kaminzimmer richtig zu verwöhnen und deine weichen Federn an mir zu fühlen. Wir beide ganz allein und dazu was zu knabbern, ein schön heißes Feuer und die ganze Nacht, um einander zu fühlen. Aber ich hätte schon jetzt Lust auf eine kleine Vorspeise ..."

"So, hast du ?" raunte Theo und rieb sich ein wenig an seinem Geliebten. Scott war schon erregt, denn der Gedanke an den Abend hatte eine starke Wirkung auf seine Libido. Die Hand des Blonden streifte kurz die Erregung und dann drehte Theo sich herum und lehnte sich so an die Wand der Dusche, daß er seinem Liebsten den Hintern hinhielt. Ein flammender Blick über die Schulter sollte zusätzlich locken.

Doch das wäre gar nicht nötig gewesen ... alleine schon die Berührung und der Anblick des Blonden genügten, daß Scott vor Lust aufknurrte und ihn an die Wand drängte, sich selbst an ihn preßte und ein wenig an ihm rieb. Ein Zimmer weiter horchte Daisha bei dem Knurren allerdings auf und schmunzelte leise, denn er konnte sich noch gut an dieses Knurren errinnern, auch wenn es damals bei ihm nicht so dunkel und laut gewesen war. "Er ist wirklich in Theo verliebt und das kann man hören. Was für eine bessere Einstimmung kann es für einen Gigolo wie mich geben ?" Der junge Russe lachte leise auf seine eigenen Worte und stellte das letzte Buch in die Regalwand, nahm einige Notizen von der Seite und ging hinab, um mit den Dienern und der Köchin zu reden.

In der Dusche ging es derweil schon heiß her. Theo keuchte schwer und kam den kräftigen Stößen seines Geliebten entgegen. Hin und wieder dachte er daran, wie ängstlich er damals gewesen war, und daß ihm erst das Befruchtungsritual die Augen geöffnet hatte. "Beiß mich ..."

Erneut dunkel knurrend, kam Scott der Aufforderung sofort nach und schlug die langen Schlangenfänge in den schlanken Hals seines Liebsten. Er wußte nur zu gut, wie sehr es sie anheizen konnte – und er fühlte es auch, als er ein wenig seines Giftes fließen ließ und die Fänge dann wieder löste, um das süße Blut Theos zu kosten, während er vor Lust erschauerte und ein wenig leidenschaftlicher in ihn stieß. Doch er dachte auch an seinen Liebsten und erregte ihn mit seiner Rechten, während er ihn mit der Linken eng an sich gepreßt hielt ... es war immer wieder herrlich, ihn zu fühlen, auch wenn es in ihrer Menschengestalt war.

In beiden Gestalten war es schön und das Gift hatten sie ja auch in beiden Formen. Dieses Gift rauschte warm und prickelnd durch den Körper des Blonden, und trieb ihn immer höher in seiner Lust. Die erregende Hand tat sein Übriges und als Scott fester zustieß und zupackte, war es um Theo geschehen und er schrie laut vor Lust auf, als er kam. So laut, daß die Hausangestellten leicht zuckten und erschrocken zur Treppe blickten.

Und gerade das brachte Daisha zum Lachen, da es ihn sehr überraschte – doch dann schüttelte er amüsiert den Kopf und wandte sich den Angestellten zu. "Daran solltet ihr euch gewöhnen, eure Herren lieben sich sehr und leben das auch aus. Achtet nicht darauf – kümmert euch lieber um das Haus und darum, daß es wohnlich wird." Der junge Russe zeigte mit jeder Faser, daß er ein gewissenhafter Verwalter war ... doch andererseits auch, daß er sich nichts dabei dachte, seine Arbeitgeber beim Sex zu hören und daß die Diener sich lieber ihrer Pflichten besinnen und ebenso nicht darauf achten sollten.

Die gehorchten auch sofort und beeilten sich, ihre Arbeit zu erledigen. Theo hingegen keuchte schwer und wirkte doch etwas verlegen. "Das hat man bestimmt im ganzen Haus gehört."

"Aber natürlich ? Und ich will, daß sie dich noch oft hören, Schatz ... und mich auch. Und wenn Daisha nur ein halb so guter Verwalter ist, wie ich glaube, dann werden die Diener sich nichts anmerken lassen und weiterhin ihre Arbeit machen, wie sie es auch sollen." Während er sprach, löste sich Scott wieder aus seinem Liebsten und wusch zärtlich über dessen schlankeren Körper, während er das heiße Wasser und die Nachwirkungen seines eigenen Kommens genoß.

Theo wusch auch über die Haut seines Liebsten und lächelte warm. "Ich denke, er wird ihnen schon Beine gemacht haben." Hin und wieder hauchte der Blonde einen Kuss auf die Brust von Scott und kuschelte schließlich noch ein wenig. "Ich wünschte, Gabor wäre etwas umgänglicher, was Beziehungen angeht."

"Ich auch – aber wir können nicht viel tun, außer die zwei in ein Zimmer sperren und zusperren. Ich hoffe, daß die zwei sich noch zusammenraufen ... aber im Moment können wir nichts tun, vielleicht ergibt sich ja was, wenn wir aus England wiederkommen. Hm ?" Scott war ein wenig ratlos, denn auch er wollte helfen, auch wenn er nicht wußte, wie. Und zusätzlich dazu brannte ihm ihre bevorstehende Reise nach England unter den Nägeln; einerseits wollte er so schnell wie möglich hin, um es hinter sich zu bringen, doch andererseits wollte er am Liebsten wieder in den Tempel zurück und sich nur noch um Theo und ihren Jungen kümmern.

So erging es auch Theo, aber diese lästige Pflicht mit der Reise musste einfach sein. "Ich würde am Liebsten nicht fahren und einfach verschollen gehen oder so. Ich meine, ich muss doch nicht angekrochen kommen - wenn sie was wollen, dann sollen sie kommen, und wenn sie mich enterben, dann können sie es auch tun, ohne daß ich nach England muss." Es brach jetzt ein wenig aus Theo heraus und er wirkte ein wenig verzweifelt. "Ich habe doch Recht, nicht wahr ?"

"Hm ... irgendwie schon. Weißt du was ? Wir schicken deinem Alten einen Brief mit einem Foto von uns Beiden und sagen ihm, daß wir ein Pärchen sind - dann kann er sich aufregen und dir einen Brief zurückschicken, in dem er dich enterbt. Dann müssen wir gar nicht dorthin und können uns hier für ein Weilchen einquartieren, ehe wir wieder in unseren schönen Tempel zurückreisen und uns nur noch um unseren Jungen kümmern. Was meinst du ?" Während er sprach, hatte Scott das Wasser ausgedreht und war mit Theo aus der Dusche gestiegen, trocknete sie nun ab und lächelte, als er ihm sanft das Wasser aus den Haaren trocknete.

"Gut, dann machen wir das ... obwohl ich dann fast hin will, um sein Gesicht zu sehen, aber nur fast." Theo grinste und grollte weich, weil die Hände in seinen Haaren wirklich gut taten. "Wir ziehen uns an und machen das Foto, und dann schreibe ich den Brief und wir schicken ihn ab, wenn das Foto entwickelt ist. Aber ich denke, Daisha behalten wir trotzdem als Verwalter."

"Aber natürlich – ich mag ihn und ich will nicht die ganze Zeit hier sein. Irgendjemand muß sich ja um den Bau hier kümmern, wenn wir weg sind, Hm ?" Als sie sich getrocknet hatten, zog Scott ihn noch einmal in einen leidenschaftlichen Kuß, doch dann ließ er ihn los und ging in ihr Schlafzimmer zurück, damit sie sich anziehen konnten. Er hatte einen gewaltigen Hunger, der gestillt werden wollte – und er wollte dringend auch wieder in den Garten, um ein wenig mit den Schlangen zu spielen.

"Du hast Kohldampf, geh doch schon vor." Theo war langsamer beim Anziehen und er konnte das Magenknurren von seinem Schatz deutlich hören. "Ich komme dann mit dem Fotoapparat runter, ich will das Foto dann im Garten machen, damit mein Vater auch sieht, daß wir ein Haus haben."

Das ließ den Schwarzhaarigen laut auflachen und er nickte, ehe er seinem Schatz einen Kuß auf die Lippen schmatzte und breit grinste. "Das ist eine gute Idee – dann sieht er auch, daß du Geld hast und nicht auf ihn angewiesen bist. Solltest du dann auch in den Brief schreiben, damit er richtig schön neidisch wird. Und danke – ich bin dann schon unten !" Mit den Worten löste er sich wieder und lachte erneut, als er rauslief und die Treppe herunterpolterte.

Theo sah ihm lächelnd nach und schlüpfte noch in seine restlichen Kleidungsstücke. Er blieb noch kurz auf dem Bett sitzen, nahm das Foto von dem Ei und grollte weich, als er es betrachtete und mit dem Finger über das Glas des Bilderrahmens streichelte. Er tat das meist, wenn Scott woanders war, er vermisste das Ei und war unheimlich glücklich, daß sie jetzt doch nicht nach England fuhren. So konnten die zwischendurch immer nach dem Jungen sehen und sichergehen, das das Ei gut aufgehoben war.

Doch Scott wußte davon – auch das war ein Grund dafür, daß er jetzt schon vorgegangen war und Theo immer wieder ein wenig alleine ließ. Er verstand, daß der junge Blonde sich sorgte und nicht unbedingt wollte, daß Scott das sah ... und er ließ es ihm auch, denn auch er dachte oft an ihren Jungen, obwohl er es nicht so deutlich zeigte. Dann wurde er jedoch wieder abgelenkt, als er in die Küche kam und breit grinsend zu Daisha kam, ihm auf die Schulter schlug und sich für das Mittagessen bedankte, das reichhaltig auf dem großen Küchentisch aufgetragen war.

Es dauerte noch einige Zeit, bis Theo kam, er hatte leicht gerötete Augen, die er unter seinen blonden Haaren versteckte, denn die Sehnsucht war für einen Moment übermächtig geworden und ihm waren einige Tränen entkommen. Es war aber auch Erleichterung gewesen, da sie nun jederzeit zum Tempel konnten, auch wenn er ein ganzes Stück von Bombay entfernt lag. "Das sieht gut aus." Die Kamera legte er auf einen Tisch an der Seite, und erst dann setzte er sich zu Scott und Daisha an den Tisch.

"Schatz ? Ach, Schatz ..." Auch wenn Theo versuchte, es unter seinen Ponys zu verstecken – Scott hatte die tränenroten Augen sofort gesehen und zog ihn an sich, streichelte beruhigend über dessen Rücken und seufzte leise, ehe er ihm ins Ohr wisperte. "Es wird alles gut, Schatz ... wir kehren bald zurück und du wirst sehen, der Junge ist noch so, wie wir ihn zurückgelassen haben. Keine Sorge, ja ?" Daisha wunderte sich ein wenig darüber ... irgendetwas schien Theo zu belasten, auch wenn er nicht wußte, was es sein konnte. Doch er mischte sich nicht ein, denn obgleich er neugierig war, wußte er doch, daß es ihn nichts anging.

Theo nickte nur sacht, und murmelte ein leises "Ich weiß.", ehe er tief durchatmete und sich vorsichtig löste. Seine tiefe Sorge um das Junge hatte er immer verbergen wollen, aber jetzt wusste Scott, daß es so schlimm bei ihm war. Und das belastete ihn nun wieder ein wenig, weil er Scott nicht damit hatte konfrontieren wollen.

"Schhh ... es ist alles gut, Theo – was du fühlst, ist richtig, verstehst du ? Das sind Instinkte. Und ich bin verdammt stolz auf dich, weil du sie so stark fühlst. Wir kehren bald zurück, das verspreche ich dir. Aber jetzt iß erst einmal was, du weißt doch, daß du essen mußt, Hm ? Und wir haben doch glatt das Frühstück verschlafen." Scott versuchte, seinen Liebsten ein wenig aufzuheitern – und er zeigte ihm auch, daß es ihn glücklich machte, daß der junge Blonde einen so ausgebildeten Mutterinstinkt entwickelt. Daisha hielt sich auch jetzt noch heraus ... doch in seinem Kopf schwirrten nur noch Fragezeichen, denn die Beiden benahmen sich fast, als hätten sie ein Kind zurückgelassen.

Daß es wirklich so war, konnte er ja nicht wissen. Theo lächelte aber schon wieder, denn die Aufmunterung half, daß er sich nicht mehr ganz so schlecht fühlte. "Dann werde ich mal essen." Hunger hatte er nämlich und so nahm er sich eine für ihn große Portion an Fleisch, Gemüse und Reis, und fing an, zu essen. Erst jetzt fiel sein Blick auf Daisha, der noch immer kuckte, als wüsste er nicht, was in die zwei gefahren wäre. Teo wurde verlegen und ein roter Schimmer erschien auf seinen Wangen. Das ganze Verhalten musste den Russen mächtig verwirrt haben.

Und das war noch untertrieben. Doch dann fing er sich wieder und lachte leise, schüttelte den Kopf und betrachtete mit einem leichten Lächeln, wie nun auch Scott mit einem sichtbaren Hunger zu essen begann. Es war eine Freude, den Beiden zuzusehen – und es brachte Daisha zum Schmunzeln, denn er hatte diese Vorliebe noch immer nicht ablegen können, auch wenn er sich bemühte.

Daß sie gerade beim Essen beobachtet wurden, ließ Theo kurz stocken, aber dann lächelte er und aß in Ruhe weiter. Er wusste, daß es manchen Menschen Freude machte, Jemanden beim Essen zuzusehen, und er konnte es durchaus verstehen, wenn er Scott ansah. Die maskulinen Kiefer arbeiteten und bei jedem Schlucken spannten sich die schönen Halsmuskeln ein wenig an.

Der, dem die Aufmerksamkeit der beiden Schlankeren gehörte, bemerkte das jedoch nicht – für ihn war erst einmal vorrangig, daß er seinen hungrigen Magen füllte. Daisha hingegen nahm einen Schluck Tee und richtete seine Aufmerksamkeit nun auf Theo, beobachtete ihn ein wenig und sprach ihn dann leise an, während er die Tasse wieder hinstellte. "Und wie gefällt es dir hier, Theo ? Es muß ungewohnt gewesen sein, so lange Zeit in einer Ruine zu leben, um sie zu studieren ... erzählst du mir noch ein wenig mehr ? Du hast etwas von heißen Quellen erwähnt – zumindest hattet ihr den Komfort, euch waschen zu können."

"Ja, es war wirklich angenehm. Wir konnten baden, das Wasser ist dort ganz klar und da, wo es heißer ist, kann man einen Tee aufbrühen." An seinem Tee nippte Theo nun auch und lächelte warm danach. "Geschlafen haben wir in einer Kuhle, es war sehr gemütlich. Nur musste Scott immer jagen, damit wir Fleisch hatten, aber Früchte gibt es dort auch." Und die waren auch sehr lecker gewesen. "Wir haben da so ziemlich alles, was wir zum Überleben brauchen. Außer Gebäck, nächstes Mal nehme ich noch mehr mit."

"Gebäck ? Man merkt, daß du Brite bist, Theo. In jeder Faser ..." Das merkte Daisha wirklich, denn der Weißblonde liebte nicht nur seinen Tee, sondern auch das Gebäck dazu ... eine durchaus sehr britische Eigenschaft. Scott hingegen lachte leise und nickte heftig, als er Theo an sich zog und ihm kurz eng an sich drückte. "Du hättest ihn hören sollen, als ihm die Kekse ausgingen – er jammerte immerzu und trieb mich damit fast zum Wahnsinn."

Und schon wurde der Brite wieder knallrot und knuffte Scott in die Seite. "Das stimmt doch gar nicht, es waren nur einige wenige Tage ... ich brauche einfach einen Keks zum Tee." Irgendwie ritt er sich immer tiefer hinein und seufzte leise. "Ich kann halt nicht ohne."

"Mein kleines Krümelmonster ..." Scott lächelte und schmuste sich einen Moment lang an seinen Gefährten heran, ehe er ihn wieder losließ und sacht küßte. "Ich mache doch nur einen kleinen Scherz, Schatz ... ich weiß doch, wie sehr du deine Kekse und deinen Tee magst. Und wenn wir wieder zurückreisen, nehmen wir einen großen Vorrat mit, Hm ? Und kommen immer wieder hierher, wenn sie uns ausgehen. Schließlich haben wir dieses schöne Haus doch nicht umsonst gekauft, oder ?"

"Ja, ganz recht ... ach ja !" Theo strahlte kurz und blickte zu Daisha. "Wir werden wohl doch in Indien bleiben, ich kann das, was ich erledigen wollte, auch per Brief machen. Aber da wir öfter zum Tempel wollen, bleibst du Verwalter. Wir haben dich Beide sehr gern und mögen deine Gesellschaft." Das hatte Theo fast vergessen, denn der Russe musste ja wissen, daß sie blieben.

Einen Moment lang war Daisha zu verblüfft, um zu antworten – doch dann lachte er leise und drückte sacht die Hand Theos. "Das ist doch herrlich, Theo ... ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil es dich so belastete. Nun hast du dieses Problem nicht mehr, und das ist gut so. Wie lange werdet ihr denn bleiben ? Nur, damit ich ein wenig planen kann ..."

Das war eine gute Frage. "Höchstens eine Woche. Ich will noch ein Foto machen und den Brief schreiben, und das Entwickeln des Fotos dauert einige Zeit." Die Zeit legte Theo so fest und er besprach gleich noch Einiges mit Daisha, während sie nebenher noch ganz in Ruhe aufaßen.

Scott ließ die Beiden machen und widmete sich eigentlich nur dem Essen – denn er würde sich so oder so nach dem richten, das Theo plante, und so brauchte er deshalb nichts sagen. Er freute sich nur darüber, daß sie nun doch wieder schneller zurückkehren konnten, als es geplant gewesen war ... denn auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, er sehnte sich nach dem Tempel und ihrer Schlafkuhle, nach dem Ei und auch danach, wieder ungestört seinen Nagakörper nutzen zu können.

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