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“Der Fluch des Schlangengottes” 01
 

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Endlich war ein wenig Zeit zu ruhen. Theodor saß an dem kleinen Lagerfeuer und notierte sich Einiges in sein Tagebuch, das er immer führte. Neben ihm stand noch eine kleine Laterne, die noch etwas mehr Licht spendete ... der junge Brite seufzte leise und blätterte kurz in seinem Tagebuch zurück. Dort stand, wie er vor wenigen Tagen noch in der kleinen Stadt am Fluss in einem Hotel untergekommen war, und ausgerechnet dort traf er Jemanden, den er nicht hatte treffen wollen. "Dieser Cowboy ... verdammter Grabräuber." murmelte der Blonde und schlug dann doch das Buch zu. Der Amerikaner hatte sich ebenso durchgefragt und scheinbar hatten sie das selbe Ziel, eine Tatsache, die Theodor nicht ganz schmeckte. Während er auf den archäologischen Wert aus war, hatte der Ami es auf das Geld abgesehen, das man mit den Stücken verdienen konnte. Er verkaufte, was er fand, und es war ihm egal, wo es dann landete und ob es geschichtlich wertvoll war oder nicht. Wenn es darum ging, konnte Theo wirklich wütend werden, allein schon dieses süffisante Lächeln dieses Mannes, wenn er seinen Cowboyhut zurechtrückte, brachte ihn jetzt zum Brodeln. "Ich muss nur schneller sein als er." So sprach er sich Mut zu und zog die Pfanne mit dem Essen vom Feuer, um seinen Hunger zu stillen. Um ihn herum war nur Natur, ein Dschungel, der typisch für Indien war. Aber er machte ihm keine Angst, es sei denn, er traf auf eine Schlange. Käfer waren kein Problem, aber bei ner Schlange, egal wie klein sie war, packte ihn die kalte Angst. Aber daran dachte er jetzt lieber nicht, verdrängen war das Beste und jetzt eben etwas Essen und Schlafen. Sowie die Sonne aufging, wollte Theodor weiter, er musste einfach vor dem Cowboy bei der Ruine sein, die tief im Dschungel am Fuß des Berges, auf den er gerade zuging, liegen sollte. Er musste es einfach schaffen.

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Vergnügt vor sich hinpfeifend, schlug Scott mit der Machete auf das Grünzeug des Dschungels vor sich ein und bahnte sich auf diese Weise schnell einen Weg – er liebte es, Abenteuer zu erleben und deshalb hatte er Amerika verlassen und damit begonnen, überall auf der Welt nach Schätzen oder Artefakten zu suchen und sie an den Meistbietenden zu verkaufen. Auch wenn er für einen Grabräuber noch sehr jung war – mit seinen sechsundzwanzig Jahren wußte er mehr als viele studierte Archäologen und lachte leise, als er daran dachte, wie dumm die Bibliothekare immer guckten, wenn er sich Dutzende Bücher holte und durchlas. Er hatte sich alles selbst beigebracht: Nicht nur die ägyptischen Hiroglyphen, sondern auch andere, alte Sprachen und noch diverses anderes Wissen, das er fand. Mit einem weiteren Schlag bahnte er sich einen Weg durch einen wahren Wald aus mannshohen Farnen und erst, als er auf einer Lichtung ankam, hielt er an, nahm den schwarzen Cowboyhut ab und setzte sich auf einen alten Baumstamm, um zu verschnaufen. Die Machete lässig in den Baumstamm schlagend, nahm er den Rucksack von den breiten Schultern und holte daraus seine Wasserflasche hervor, trank einige Schlucke und wischte sich die Tropfen von den Stoppeln an seinem Kinn, als er daran dachte, was er hier suchte. Eine uralte, vergessene Tempelanlage – oder zumindest in der letzten Zeit vergessen, denn die Sage vom Schlangengott und dessen Tempelschätzen konnte man noch immer von den ältesten Erzählern hören. Genau diese Sage war es, die Cowboy hierhergebracht hatte ... und er lachte leise zu sich selbst, als er daran zurückdachte, wie er den jungen Briten - den er in der alten Spelunke traf, die sich Hotel schimpfte - erschreckte. Sie waren sich schon öfters einmal über den Weg gelaufen ... und ein jedes Mal verlief es gleich, denn Cowboy neckte den jungen, britischen Adeligen mit Vorliebe. Leise schmunzelnd, machte sich der Schwarzhaarige daran, ein kleines Lagerfeuer zu entfachen, damit er sich einen Kaffee kochen konnte und dachte dabei daran, wie er ihn das erste Mal getroffen hatte. Das war nun schon drei Jahre her ... sie hatten sich in Luxor getroffen und Cowboy dachte, er könnte an den eingebildeten, jungen Adeligen einige seiner gefundenen Artefakte verkaufen. Natürlich lief es anders, als gedacht – so, wie es aussah, hatte der adelige Weißblonde nicht nur studiert, sondern war auch einer der heroischen Verfechter der Ansicht, daß alle Ausgrabungsstücke unbedingt und dringend in ein Museum müßten, gerade deshalb, weil so viele der Pharaonengräber von Privatpersonen ausgegraben und geplündert wurden. Nun – Cowboy war das mit dem Museum nur Recht, aber nur, wenn er einen guten Preis dafür bekam ... und das führte dazu, daß dieser Adelige schon fast Zeter und Mordio schrie und der Amerikaner kurzerhand ging, da es zu gefährlich wurde. Doch er wurde ihn irgendwie nicht los – sie liefen sich immer wieder über den Weg und mehr als nur einmal war Cowboy schneller und fand Gräber oder Tempel eher als der Brite, so wie er es auch jetzt vorhatte. "Mal sehen, wer schneller ist – du bist zwar gut, aber ich bin besser, Kleiner." Dann lachte er wieder leise und setzte die Kaffeekanne auf, nahm ein wenig Trockenfleisch und Trockenobst und stillte damit seinen Hunger.

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Früh am Morgen, als die Sonne gerade aufgegangen war, schlug sich Theodor schon weiter durch den Dschungel. Er musste den Tempel vor dem Cowboy erreichen, er wollte nicht schon wieder mit leeren Händen dastehen. Scott hatte war ihm schon zu oft zuvorgekommen und gerade hier kostete es so viel Mühe, daß er nicht wieder zu spät sein wollte. Er selber hatte Geschichte studiert und da er nicht der Erstgeborene war, gestattete man ihm auch, seiner Arbeit als Archäologe nachzugehen. Er stand auf eigenen Füßen, jedenfalls zum größten Teil, und die trugen ihn auf der Suche nach Schätzen für die Museen durch die ganze Welt.

Währenddessen wachte andernorts Cowboy in seiner Netzhängematte auf und nahm den schwarzen, nicht mehr ganz neuen Cowboyhut von seinem Gesicht, um ihn kurz an der Seite auszuklopfen und danach herzhaft zu gähnen. Leise schmatzend, strich er sich die etwas über schulterlangen, leicht wild wirkenden, schwarzen Haare nach hinten, setzte den Hut wieder auf und überlegte, ehe er die Machete aus dem Stamm zog und sich mit der scharfen Klinge kurz die Bartstoppeln abrasierte. Das leise Schrabbern scheuchte einiges Kleingetier aus dem Unterholz auf, doch das störte den jungen Amerikaner nicht – stattdessen überlegte er einen Moment, was er zuerst machen wollte, doch dann entschied er sich und schlug die Machete wieder in den Stamm, stand auf und erleichterte sich mit einem wohligen Aufstöhnen an der Seite. Der Morgen graute gerade erst und er wußte, daß sein junger Konkurrent höchstwahrscheinlich schon auf den Beinen und auf dem Weg zur Ruine war. "Pah – die Briten haben alle einen an der Klatsche mit ihrem Frühaufstehen. Höchstwahrscheinlich hat er noch Übungen gemacht und sich einen Tee gekocht ... schlimm. Aber er ist ein hübsches Kerlchen – wenn er nur mal die Klappe halten könnte." Leise zu sich selbst lachend, schüttelte Cowboy den Kopf und wischte seine Männlichkeit mit einem taufeuchten Blatt ab, ehe er sie wieder in der alten, blauen Jeans verstaute und die ärmellose, schwarze Lederweste über sein ebenfalls ärmelloses, schwarzes Lederoberteil zog, das sehr viel seiner breiten Brust freiließ. Dann packte er noch die Sachen zusammen und schulterte den Rucksack, nahm den Kompaß und die alte Karte aus fleckigem Leder heraus, studierte sie einen Moment und grinste, als er sich orientierte. "Ha – typisch Brite, er wird von der Westseite her kommen, weil er denkt, daß er so schneller ist. Wenn er nur wüßte ... aber das ist das Problem mit den reichen Pinkeln, sie wissen nicht, wie sie an die wirklich guten Informationen herankommen." Dann lachte er wieder auf und schüttelte den Kopf, steckte die Karte in die Jeanstasche zurück und nahm die Machete, um sich weiter einen Weg durch den Dschungel an die Nordseite des Dschungels zu schlagen. Denn er wußte etwas, was der weißblonde Brite nicht wußte: Es gab einen versteckten Tunnel durch die Felsschlucht, die oberhalb der Ruine lag und ihm so einen halben Tag durch den Dschungel sparte.

Doch der hatte sich ja schon einen guten Vorsprung herausgeholt und ging zielstrebig dorthin, wo der Kompass hinzeigte. Er nahm die westliche Route, genau wie Scott das erwartet hatte, aber für ihn war das richtig. Er nutzte andere Quellen und folgte auch anderen Spuren, für solch dunkle Geschäfte hatte er kein Gefühl, daher nutzte er diese Möglichkeiten auch nicht und kam jetzt erst gegen Abend bei dem Tempel an. Noch war es hell genug und er schnaufte erleichtert, als der Tempel vor ihm auftauchte. Die Ruine war durch Steinschläge der Felsschlucht schon deutlich beschädigt, aber sie war immer noch beeindruckend.

Doch das sah Cowboy nicht, als er durch den Tunnel ging und leise vor sich hinpfiff. Natürlich hatte er in seinem Rucksack Petroleumlampen und Fackeln mitgebracht – und eine dieser Lampen hielt er nun in der Linken, während in seiner Rechten noch immer die Machete lag. Er stoppte erst nach einer geraumen Weile, da er ein sachtes Rascheln und Zischeln hörte ... kam etwas näher und lächelte, als er die Ursache der Geräusche sah. In einer kleinen Nische lag eine schwarze Kobra, die leicht bläulich gemustert war und legte ihre Eier hinein, damit sie von den durch heiße, unterirdische Quellen erhitzten Steinen ausgebrütet werden konnten. Der junge Amerikaner liebte Schlangen – und die ebenfalls schwarzblaue Cobrahaut, welche die Krallen an seinem Hut hielt, war nur eine abgelegte Haut, die er vor einigen Jahren in einem Basar kaufte. Schon als Junge hatte er die Klapperschlangen in der Prärie beobachtet und ihnen hin und wieder eine Maus gebracht ... und diese Vorliebe hielt bis Heute an, so daß er auch jetzt innehielt, das Cobraweibchen beobachtete und mit einem schon fast zärtlichen Lächeln die so klein wirkenden Eier betrachtete. "Paß gut auf deine Kleinen auf, ja ? Nicht alle Menschen mögen Schlangen so sehr wie ich ... die Meisten würden sie alle töten, doch ich denke, hier sind sie sicher." Als die Schlange nur kurz den Kopf schieflegte, lachte Cowboy und nickte – dann stand er wieder auf und ging weiter, denn er hatte noch ein Bißchen, bis er ins Innere des Tempels kam.

Derweil betrat Theo den Tempel und schrie kurz auf, als seine Laterne eine kleine Schlangenstatue anleuchtete. Er war einer der Menschen, die Angst vor Schlangen hatten. Töten würde er wohl keine, es sei denn, er erschreckte sie mit einem Schrei so sehr, daß sie gleich tot umkippte. "Ausgerechnet ein Schlangentempel." murmelte der Blonde, fasste sich kurz ans Herz und ging weiter. Hier gab es sicher auch Fallen und überall waren Schlangenbilder und da war dann auch schon eine echte Schlange, die leise züngelte. "Waaaaaaaaaaaaaah !" Und da war auch schon der schrille Schrei, der recht lang durch den ganzen Tempel hallte. Theo war auf einen Steinquader gesprungen, keuchte schwer und ließ die Schlange vorbeischlängeln. "Ausgerechnet Schlangen ... warum ausgerechnet Schlangen ?" murmelte er dabei immer wieder und beobachtete das Tier, das sich nur langsam vom Acker machte.

Bei dem etwas entfernten, doch deutlich hörbaren Schrei blickte Cowboy auf und guckte einen Moment lang dumm – doch dann lachte er auf und schüttelte den Kopf, denn es konnte nur einen geben, der so dumm war, mit einer Schlangenphobie in einen Schlangentempel zu gehen. "So ein Dummkopf – vor lauter Studieren keinen Funken Verstand mehr im Kopf. Was denkt er denn, was man im Tempel eines Schlangengottes findet ? Schlangen. In allen Variationen und ... Fuck ! Ich fasse es nicht !" Der Amerikaner blieb wie vom Blitz getroffen stehen, als er von einem Funkeln und Glitzern an den Wänden abgelenkt wurde und grinste von einem Ohr zum anderen, als er nähertrat und die großen, geschliffenen Edelsteine betrachtete, die in das Bild der Wand eingebettet waren. "Fuck – das ist mein Glückstag ! Die sind ein Vermögen wert ..." Noch während er sprach, steckte Cowboy die Machete in die Scheide, die neben seinem linken Revolver hing, zog das Bowiemesser aus der Scheide neben dem zweiten Revolver, der an der rechten Hüfte hing, und stellte die Lampe auf den Boden, um einen Stein nach dem anderen aus der Wand zu puhlen. Innerhalb kurzer Zeit hatte er den Beutel, den er an seinem Gürtel trug, gut gefüllt und grinste breit – dann steckte er das Bowie wieder ein, nahm die Lampe auf und ging vorsichtig weiter, da er schon in zwei Fallen getappt war. Er wunderte sich zwar, daß die seltsam runden, kleineren Gänge an den Seiten fallensicher schienen, während die normalen Wege unterhalb von Fallen gespickt waren – doch kaum, daß er das herausgefunden hatte, krabbelte er durch diese niedrigen Gänge, guckte hin und wieder auf die lederne Karte und steckte sie wieder ein, wenn er sich für eine Gabelung entschieden hatte.

In der Zwischenzeit hatte Theodor sich wieder etwas beruhigt und ging mit klopfendem Herzen weiter. Er wusste, daß Fallen da waren und ging sehr vorsichtig. Das hielt ihn aber leider nicht davon ab, gleich in die erste Falle zu tappen. Pfeile schossen aus der Wand und wieder gellte einer seiner Schreckensschreie durch die Tunnel. Dieser Falle war er knapp entkommen und schon tappte er in die Nächste und sprang gerade noch im letzten Moment über das Loch, das sich im Boden des Tunnels auftat. Von da unten hörte man leises Zischeln, was hieß, daß es eine Schlangengrube war. "Ich muss total verrückt sein ... aber ich kann dem Kerl nicht schon wieder so etwas Wertvolles überlassen." Das hielt ihn sozusagen am Leben und er ging weiter. Einige Fallen entdeckte er und umging sie, aber er tappte auch immer wieder in Fallen rein, was man dann auch immer wieder an den leisen oder lauteren Schreien hörte.

Die immer wiederkehrenden Aufschreie ließen Cowboy leise schmunzeln ... irgendwie war es niedlich, er wartete schon auf den nächsten Schrei und zählte leise mit, wenn der Brite wieder in eine Falle tappte. Am Liebsten hätte er ihm zugesehen – doch noch war er nicht in dessen Nähe, wenngleich sie sich näherkamen, wenn man die lauter werdenden Schreie zählte. Laut Karte war Cowboy nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt – und gerade, als er sie wieder einsteckte und etwas weiter krabbelte, kippte er nach vorne und schrie selbst auf, als er in einem schon fast höllischen Tempo eine sich bergab windende Röhre entlangrutschte und mit Mühe mit der einen Hand den Hut und mit der anderen Hand die Lampe festhielt.

Und gerade als Cowboy in die große Halle rutschte, stolperte Theodor in genau die gleiche Halle. Hinter ihm knallte eine Wand herunter, die ihn fast erschlagen hätte und verschloss den Gang, aus dem er gekommen war. Schnaufend und blass, starrte er auf den Amerikaner der in Staub und Spinnenweben eingehüllt war.

Es dauerte einen Moment, bis Cowboy leise keuchend einatmete – der Aufprall hatte ihm regelrecht die Luft aus den Lungen gepreßt und kaum, daß er eingeatmet hatte, überfiel ihn ein Hustenanfall. Es dauerte einige Momente, bis er sich wieder beruhigt hatte und der Boden wieder am Boden blieb – die Röhre, durch die er fiel, lief nämlich in Kreisen rundherum und ihm war ziemlich schwindlig gewesen, als er auf den Boden knallte. Als er aber den Kopf hob, weiteten sich einen Moment die saphirblauen Augen – dann lachte er laut auf und schüttelte den Kopf, so daß der Staub von seinem Hut weggeschleudert wurde. "Ich faß es nicht ... du hast es wirklich geschafft, Kleiner – ich habe dich schon gehört, deine Schreie waren nicht zu überhören. Na ? Nen Speer in den Hintern gekriegt ?"

Theodor atmete noch immer sehr schwer und starrte auf den Amerikaner, der sich gerade wieder aufrappelte und frech grinste. Er hasste es, wenn Scott grinste, weil ihm das immer das Gefühl gab, der Andere verhöhnte ihn. Und das Grinsen wurde immer und immer breiter, es strahlte nur so. "Ich bin ganz gut weggekommen ... Mr. Wrylie." erklärte er und blickte dann doch an Scott vorbei, denn da war das, was er gesucht hatte. Auf dem Kopf einer Schlangenstatue thronte ein enteneigroßer, geschliffener und oben und unten mit Silber verzierter Saphir. Ohne lange zu zögern, sprintete Theo los - solang der Ami noch mit Grinsen beschäftig war, musste er zuschlagen, um ihm zuvorzukommen.

Doch er hatte die Rechnung ohne Cowboy gemacht, der sofort reagierte und nun ebenfalls loslief. Er war größer und seine Kindheit und Jugend bei den Herden hatte ihm eine mehr als nur ausreichende Schnelligkeit und Konzentration gebracht – und so holte er den Vorsprung des Briten schnell auf und fluchte dabei lauthals, ehe er mit einem kurzen "Der gehört mir !" absprang und von der anderen Seite nach dem schillernden Saphir griff. Er liebte Saphire ebenso sehr wie Schlangen – und dieser Saphir war etwas Besonderes, er wollte ihn für sich behalten und das zuvor noch zu sehende Grinsen wich einer eisernen, fast schon wilden Entschlossenheit.

"Den schnappen sie mir nicht weg !" rief Theo und sprang ebenso ab, so umfassten sie Beide zur selben Zeit den großen Stein, stürzten und fielen damit zu Boden. Doch bevor Theo noch irgendwas tun konnte, durchfuhr ihn ein Schmerz und ihm wurde schlagartig schwarz vor Augen, als ihn eine Ohmacht einhüllte.

Laut aufschreiend, warf Cowboy seinen Kopf in den Nacken, als auch er von dem Schmerz durchflossen wurde – sein Körper zuckte einen Moment lang unkontrolliert und er keuchte abgehackt, fiel zu Boden und stöhnte schmerzvoll, als er auf dem harten Stein aufschlug. Er sah gerade noch, wie Theo zuckte und in Ohnmacht fiel – dann wurde auch seine Sicht verschwommen und schließlich schwarz, und sein letzter Gedanke war nur ein murrendes "Fuck ...", als er realisierte, daß der Stein doch verflucht zu sein schien.

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Erst nach Stunden bewegte sich Theodor ein klein wenig und dann stöhnte er leise. Sein ganzer Körper schmerzte und jede kleine Bewegung tat ihm weh. Nach einigen Minuten öffnete er die Augen und blinzelte, um eine klare Sicht zu bekommen. Mit etwas Mühe konnte er sich mit den Armen hochdrücken, doch sein Unterkörper fühlte sich ungewohnt schwer an. Aber dann klärte sich seine Sicht und er erkannte im Licht der Laternen nur etwas, das wie ein gewaltiger Schlangenschwanz aussah. Sofort war er hellwach. "Woaaaaaaaaaaaaaahhh !" Wieder schrie er geschockt auf und dann erneut, als er merkte, daß dieser Schlangenschwanz an ihm dranhing, seine Beine waren verschwunden !

Die Schreie weckten den Amerikaner aus seiner Ohnmacht und er grummelte ein mürrisches "Fuck ! Hör verdammt nochmal auf, dauernd wie ein Weib rumzuschreien !! Autsch ... woher kam diese Rinderherde, die über mich drübergelaufen ist, das tut weh." Es gelang Cowboy nur langsam, sich herumzudrehen und er stöhnte unterdrückt, als er merkte, daß etwas ziemlich anders schien – sein Unterkörper gehorchte nicht wie gewohnt und als er den Kopf zur Seite drehte, brüllte er ein schmerzhaftes "FUCK !", als er mit etwas auf den Boden aufschlug, das seltsamerweise mit seinen Schläfen verbunden war. Es dauerte einen Moment, bis seine Sicht sich wieder klärte und der Schmerz nachließ – dann hob er langsam den Kopf und wunderte sich über das doch etwas ungewohnte Gewicht, ehe sein Blick auf seine Finger fiel, die plötzlich in schwarzblauen Krallen endeten. An seinen Ellbogen wuchsen jeweils zwei lange, zweifingerbreite und fast unterarmlange Stacheln nach hinten – und unter den dunklen Haaren der Unterarme waren leichte, blauschwarze Schuppen sichtbar. "Was zum Geier ... was ..." Nun völlig aus dem Konzept gebracht, richtete der Amerikaner sich langsam auf und bemerkte langsam, wieso er die Beine nicht richtig anwinkeln konnte: Er besaß keine Beine mehr, unterhalb seiner Hüften war nun ein langer Schlangenkörper, der dicht mit schwarzen und blauen Schuppen gemustert war. Noch im gleichen Moment, in dem er das registrierte, schoß sein Blick zu dem Engländer und er erstarrte mit weiten Augen ... dann murmelte er ein weiteres "Fuck.", ehe er breit zu grinsen begann und schließlich lauthals auflachte.

Theo war total in Panik, er konnte nicht mit dem Körper umgehen und wollte es eigentlich auch nicht, als er sah, daß es dem Amerikaner nicht anders ergangen war. Das milderte seine Panik aber keineswegs, mit etwas Mühe stützte er sich weiter mit den Armen ab und zitterte am ganzen Leib. Er selber hatte nur kleine, leicht gebogene Hörner am Kopf, bemerkt hatte er sie noch nicht, dafür sah er die elfenbeinfarbenen Schuppen an seinen Händen und Unterarmen, genau wie die Federn, die nur an den Unterarmen gewachsen waren. "Ich will keine Schlange sein ! Hören sie auf, zu lachen !"

Das brachte den Schwarzhaarigen jedoch noch mehr zum Lachen und er brauchte noch einige Momente, um sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Erst nach einigen tiefen Atemzügen hatte er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle, fühlte ein wenig in sich hinein und richtete sich dann völlig auf, während er seinen Schlangenkörper betrachtete und sich etwas bewegte. Ein Blick auf seine Kehrseite zeigte, daß er diese noch hatte – und ein Blick nach vorne zeigte ihm, daß die harten, großen Schuppen auf der Unterseite seines Schlangenkörpers erst unterhalb der Lenden begannen und mit einem breiten Grinsen sah er die leichte Hautfalte, in der er seine altvertraute Männlichkeit und auch die Hoden fühlen konnte. Mit kurzem, geübten Blick bemerkte er, daß seine Jeans zerrissen war und das Ledermuskelshirt ziemlich spannte – er riß es sich kurzerhand runter und legte auch die Lederweste ab, auch wenn diese nicht zu eng war sondern gerade noch paßte. Als er jedoch seinen Hut abnehmen wollte, stockte er, als dieser regelrecht hängenblieb – er konnte ihn zwar hinten anheben, doch vorne schien er an etwas zu hängen und als er ihn abzog, murmelte er ein weiteres, jedoch diesmal fasziniertes "Fuck ... ich hab Hörner !" Und keine kleinen – die Hörner waren doppelt so lang wie seine Hände und schwangen nur leicht zur Seite, ehe sie nach vorne zeigten und in leicht geschwungenen Spitzen endeten. "Ich habe verdammte Stierhörner ..." Erst nach dieser Inspektion blickte Cowboy wieder zu dem gewandelten Briten und pfiff leicht durch die Zähne – erstarrte allerdings dabei, denn er fühlte, daß seine Eckzähne oben und unten ziemlich gewaltig gewachsen waren und als er mit der gespaltenen Zunge an einer der oberen Spitzen ruckelte, fühlte er etwas leicht Bitteres herauskommen. "Giftfänge – klasse. Und du, hör auf hier rumzuschreien – ich höre dich gut, Okay ? Und wie oft soll ich dir noch sagen, daß du mich duzen sollst ... ich bin kein vonundzu wie du." Während er sprach, kam Cowboy langsam näher und warf seine auf Rippenlänge angewachsenen Haare nach hinten, betrachtete den Briten und pfiff wieder durch die langen Fänge.

Was Theodor nicht wirklich behagte. Er hatte gesehen, wie aufmerksam sich der Cowboy musterte und bemerkte jetzt, wie er ihn musterte. Das Ganze konnte doch nur ein Traum sein. "Komm ja nicht näher !" Er wich so gut es ging, zurück. Seine Instinkte waren nicht so ausgeprägt und so lernte er nicht so schnell, mit dem Körper umzugehen. Daß er sogar riechen konnte, daß Scott gefiel was er sah, behagte ihm auch nicht unbedingt. "Ich sagte, bleiben sie weg !" In seiner Angst schaffte Theodor es dann doch endlich, er richtete sich auf, wie Scott es getan hatte. Seine Hose war auch weg, genau wie die Stiefel, Beides zerrissen, sein Hemd passte noch, nur die Knöpfe der Stoffweste waren aufgeplatzt und so war er nur halb bekleidet, genau wie Scott, es war schlichtweg peinlich und daher wollte er ihn fernhalten. Wütend darüber, daß Scott es nicht tat, spreizten sich die Federn an seinen Unterarmen und er zischte instinktiv.

Der Größere roch die Angst des Briten mehr als nur deutlich und runzelte ein wenig verwundert die Stirn, als er dessen Zischen hörte. Die Federn ließen ihn allerdings innehalten und er wisperte ein verdattertes "Federn ?", ehe er wieder breit zu grinsen begann und zu ihm kam. "Verdammt, Theo – du siehst wunderschön aus. Wie eine Schlange aus Elfenbein, Gold und Kupfer ... und deine Augen leuchten wie warmes Silber. Und deine Federn ... lang und schön und bestimmt so weich, wie sie aussehen. Und nicht nur an deinen Armen, guck mal – sogar an deiner Schwanzspitze ! Einfach nur wunderschön." Man sah mehr als nur deutlich die ehrliche Bewunderung in den blauen Augen Cowboys und seine anfängliche Erregung milderte ab, als er völlig fasziniert die weichen, hellen Schuppen berührte und dabei aufpaßte, daß er ihn nicht mit den Krallen verletzte.

So bewundernd war Theo noch nie angesehen worden, doch er zuckte, als er fühlte, wie sich die Schwanzspitze von Scott um seine wickelte. Auch vor den Berührungen der Hände zuckte er zurück. "Nicht anfassen !" Mit etwas Mühe versuchte er, zurückzuweichen. "Ich brauch einen Moment, um das zu verarbeiten." stammelte der Weißblonde und strich sich fahrig durch die Haare. Erst jetzt bemerkte er die schlanken, leicht gebogenen Hörner auf seinem Kopf und zuckte zusammen. "Das kann doch nicht wahr sein."

"Hörnchen ? Verdammt, sind die schön ... so zart und leicht nach hinten gebogen, so zart und schön wie alles an dir." Scott konnte sich nicht helfen – er reagierte instinktiv auf die Angst und Unsicherheit des Anderen, er konnte sie riechen und verhielt sich deshalb beruhigend und beschützend. Doch es war noch etwas anderes ... er meinte es ernst mit seinen Worten, er fand den jungen Briten wunderschön und verstand nicht, wieso dieser so voller Abscheu reagierte. Nur langsam kam ihm, daß es an der Angst des Briten vor Schlangen lag – und daß er Zeit seines Lebens dazu erzogen worden war, auf sein Äußeres zu achten und immer seine Haltung zu bewahren. "Schhh ... es ist gut, Theo. Wir leben noch und das ist doch die Hauptsache, oder ? Ich dachte, es wäre Humbug, als mir der Steinmetz vom Fluch des Schlangengottes erzählte ... daß er Jeden tötet, der seine Schätze an sich reißen will. Aber jetzt ergibt alles einen Sinn – die Fresken an den Wänden, diese Röhrengänge ... und auch die Legenden. Der Stein hat uns in Nagas verwandelt."

Jetzt wirkte die beruhigende Art des Amerikaners endlich. An Flüche hatte Theo nie geglaubt, aber jetzt musste er es wohl. "Ich will aber kein Naga sein ... ich mag keine Schlangen." Plötzlich und ziemlich unerwartet überkam es ihn und er fing an, zu weinen. Theo konnte die Tränen nicht stoppen und schluchzte unbeherrscht auf. Das Ganze war einfach zuviel für den sensiblen Adligen. Soviel zuviel, daß er sich tatsächlich an Scott warf und sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergrub.

Cowboy fing ihn instinktiv in seinen Armen und schlang sie um den Schlankeren, zog ihn eng an sich und hielt ihn beruhigend, während ein weiches und zärtliches Grollen aus seiner Kehle rollte. Alles in ihm schrie instinktiv danach, den Schmerz des Anderen zu lindern und ihn zu trösten ... ihn zu beschützen und dafür zu sorgen, daß es ihm gutging. Noch nie zuvor hatte Scott so etwas gefühlt, doch nun war es so richtig wie nichts sonst. Er erschauerte einen Moment und vergrub dann sein Gesicht in den weichen, ebenfalls ein wenig länger gewordenen, weißblonden Haaren des Adeligen, atmete dessen Geruch tief ein und seufzte leise, als er noch immer die heißen Tränen Theos in seinem Nacken fühlte.

Der Blonde beruhigte sich nur schwerlich. Der Geruch des Schwarzhaarigen tat irgendwie gut, er beruhigte. Jetzt ließ er zu, daß sich dessen Schlangenleib um seinen eigenen schlängelte, denn irgendwie gab es ihm Halt. "Was machen wir denn jetzt ?"

Die leisen Worte waren fast nicht verständlich – doch Scott merkte, daß er sie trotzdem hörte, denn nicht nur sein Geruchssinn, sondern auch sein Gehör und auch seine Sicht hatten sich seit der Wandlung dramatisch verbessert. "Ich weiß es nicht, Theo ... aber ich denke, das Beste ist, wenn wir ein klein wenig vertrauter mit unseren Körpern werden und uns dann schlafen legen. Wir sind Beide von der Wandlung erschöpft – und es wird schwer werden, den Weg, den ich gekommen bin, wieder zurückzugehen. Jetzt weiß ich wenigstens, für was diese komischen Röhrengänge sind ... sie sind perfekt für Nagas, so langsam ich dort drin auch als Mensch war, jetzt dürften wir recht schnell durchkommen. Und ein wenig weiter weg sind heiße und kalte Quellen, dort fließt auch ein kleiner Fluß und es gibt Fische, so daß wir wenigstens ein Zuhause haben, bis wir mehr wissen." Es wäre ein Anfang ... und er wollte noch nicht aufgeben, sicherlich mußte es einen Weg geben, diesen Fluch zu lösen, wenn sie nur lange und gründlich genug den Tempel durchforschten.

"Hmmm ... wir sollten ausruhen." Da sprach wieder die Vernunft aus Scott und Theo löste sich von dem Anderen. Er bemerkte langsam, wie intim die Situation war und hatte einen roten Schatten auf den Wangen. "Würdest du bitte ..." Er räusperte sich höflich und gab so einen Wink dazu, daß Scott sich von ihm löste.

Das tat der Dunkelhaarige nun auch, obwohl er ihn lieber noch ein wenig länger bei sich behalten hätte. Auch sein langer Schlangenschwanz löste sich und Scott strich ihm behutsam mit den Fingern die restlichen Tränen von den Wangen, ehe er lächelte und kurz nickte. "Sorry, es überkam mich einfach ... und wir sollten zusammenhalten, schließlich haben wir Beide das gleiche Problem. Wegen dem Schlafen – der Steinboden ist kühl, ich fürchte, wir müssen nicht nur unsere Decken zusammenlegen sondern auch zusammen liegen, damit wir nicht auskühlen. Hab keine Angst ... ich werde nichts tun, das du nicht willst. Okay ?"

"Nun, ich hoffe, daß sie doch ein klein wenig von einem Gentleman in sich tragen, Mr. Wrylie." Einen Moment kam die vornehme Distanz zurück, die Theodor in sich trug, doch nur für einen Moment. "Ich hoffe, ich schaffe es hinauf." Jetzt kam die Sorge wieder und Theo schlängelte zu seinem Rucksack. Allerdings fiel ihm noch etwas ein und er konzentrierte sich auf seine Schwanzspitze, umschlang damit den Saphir und zog ihn zu sich, damit er ihn in seinem Rucksack verstauen konnte. "Ich bewahre ihn auf." erklärte er knapp, damit keine Missverständnisse aufkamen.

War Scott von den ersten Worten noch amüsiert, so zog er die Brauen jetzt wieder tief in die Augen, schlängelte augenblicklich zu dem Schlankeren und fauchte instinktiv, als er den Stein an sich nahm. Einen Moment lang herrschte in ihm das Bedürfnis, um diesen Stein zu kämpfen – doch dann seufzte der Schwarzhaarige, schüttelte den Kopf und schlängelte zu der Statue, richtete sich auf und legte den Stein wieder in die dafür vorgesehene Kuhle, ehe er zu Theo zurückkehrte. "Er bleibt erst einmal hier, Theo ... ich möchte nicht, daß dieses verfluchte Ding auch nur in unserer Nähe ist. Wer weiß, vielleicht ist diese Wandlung nicht dauerhaft, schließlich ist es sehr alte Magie – aber wenn wir diesen beschissenen Stein mit uns rumschleppen und ihn dauernd berühren, könnte es sich locker noch verschlimmern oder dauerhaft werden. Das will ich nicht riskieren, erst will ich die ganzen Fresken und Inschriften entziffern. Okay ?"

Das hatte durchaus Logik und so konnte Theo nicht wirklich etwas dagegen sagen. "Du hast wohl Recht ... und hier ist der Stein wohl doch am Sichersten." Er sah es ein und gab nach. Wo sollte der Stein auch hin ? Es sei denn, Scott schnappte ihn und ließ ihn im Stich, aber seltsamerweise vertraute er dem Schwarzhaarigen. "Gehst du vor ?" Kurzerhand wechselte er das Thema und schulterte seinen Rucksack.

"Jep. Und jep, der Stein ist sicher da – ich will das Ding nicht mehr anlangen, wenn es nicht sein muß." Noch während er sprach, schlängelte Cowboy sich zu seinen Sachen und nahm den Hut auf, steckte ihn auf seine Hörner und drückte ihn dann auf die dunkle Mähne, ehe er die Weste überzog, seinen Rucksack auf die noch ein wenig breiter gewordenen Schultern wuchtete und kurz lächelte. "Ich gehe zuerst – dann ziehe ich dich rauf, Okay ?" Er wartete eine Antwort aber gar nicht ab, sondern schlängelte zu dem großen Loch in der Wand, aus dem er gefallen war, richtete sich auf und immer höher, bis er schließlich bequem in die Röhre kam und sich festhielt, um seinen Schlangenkörper nachzuziehen.

Dabei wurde er von Theo so gut es ging beobachtet, und er schluckte trocken, als er nun dran war. ‚Hoffentlich schaffe ich das.' murmelte er in Gedanken und blickte kurz auf seinen Schlangenleib. ‚Hoffentlich macht das Ding, was ich will.' Er dachte oft einfach zuviel nach, statt einfach zu machen, und so dauerte es noch ein paar Atemzüge, bis auch er in dem Loch verschwand und sich langsam höher drückte. Der Schlangenkörper gehorchte und Theo kam nach einigen Momenten oben an und stützte sich mit den Händen ab. Bevor er sich groß abmühen musste, wurde er aber auch schon sanft gegriffen und Scott half ihm dabei, den Schlangenkörper nach oben zu ziehen.

Mit einem sachten Lächeln zog ihn Cowboy nahe zu sich und holte dessen Schlangenleib mit dem Ende seines Schlangenkörpers nach oben, während er zwei seiner eigenen Windungen nutzte, um sich an den Wänden der Röhre abzustützen. Er fühlte das leichte Beben Theos und zog ihn ein weiteres Mal in seine Arme, atmete dessen Duft ein und grollte wieder leise und beruhigend. "Es ist dein Verstand, nicht wahr ? Weil es so ungewohnt ist. Denke einfach nicht daran ... du mußt ja auch nicht daran denken, wie du ein jedes Bein vor das andere stellst, sondern du willst, daß du gehst oder läufst, und tust es. Hier ist es nicht anders ... der Schlangenkörper tut, was du möchtest, wenn du nicht jede Bewegung einzeln versuchst. Und durch die Schuppen rutschen wir hier nicht – und haben genau die richtige Höhe für diese Röhre. Keine Angst, Theo – es gibt in dieser Röhre keine Schlangen, hier sind nur wir Beide."

"Ja, zwei Schlangenmenschen. Das ist verrückt, ich hab solche Angst vor Schlangen und bin jetzt selber eine." Es war wirklich zum Verzweifeln. "Du magst Schlangen, das merkt man." Scott bewegte sich sicher und war auch nicht wirklich geschockt über die Situation, er fand es sogar irgendwie ganz toll. Für Theodor war alles ungewohnt und es fiel ihm schwer, sich daran zu gewöhnen. Er hörte supergut, sah supergut und roch supergut. Scott roch gut und Theo konnte ihn im Dunkeln ganz genau erkennen. "Ich muss da drüber schlafen, dann geht es mir vielleicht besser." Nach dem kurzen Gespräch krochen sie Beide weiter nach oben, dort lockte eine Höhle, in der sie schlafen konnten und diesen Schlaf hatte Theodor dringend nötig.

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