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“Der Fluch des Schlangengottes” 23
 

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Theo ging mit einer Tasse Kaffee zu seinem Schreibtisch und setzte sich in den bequemen Sessel. Seinen Computer hatte er im Vorbeigehen hochgefahren und stellte die Tasse nun auf einer kleinen Unterlage ab, um jetzt erstmal nach E-Mails zu sehen, bevor er weiter an seinem Buch schrieb. Das Schreiben tat er nebenher und genoss es, dies an einem PC zu machen, auch wenn er früher die Schreibmaschienen auch sehr gemocht hatte. Viele Mails bekam er eigentlich nie, aber bei einer hob er eine Braue und öffnete sie sogleich. "Huch ... Hmmm." murmelnd, las er sie und kuckte etwas verblüfft. "Ich erinner mich ... aber daß er sich jetzt so für Naga interessiert ?"

"Hm ? Was ist denn, Schatz ?" Scott war gerade eben auf dem Weg zu seinem eigenen PC gewesen, um ein wenig zu spielen ... und fand seinen Gefährten leise zu sich selbst murmelnd vor den Emails vor. "Was interessantes dabei ?"

"Hmmm ... ein junger Student, den ich mal hatte. Er fragt, ob ich etwas mehr über Nagas weiß ... ist das nicht seltsam ?" Theo fand es seltsam, denn so eine Frage kam ja nicht von ungefähr.

Nun doch neugierig werdend, neigte der Größere sich näher und hauchte dabei auch einen Kuß auf die Wange seines Liebsten. Als er jedoch las und dann nachdachte, runzelte Scott die Stirn und setzte sich schließlich neben Theo, als er überlegte. "Ich kann mich an ihn erinnern, Schatz ... er war sehr nett und eifrig, und er hatte doch einen Bruder beim Militär. Ich weiß, daß er vor allem auf Urzeitviecher stand, Mammuts und so ... war er nicht letztens in Sibirien? Wirklich komisch, daß er plötzlich so ein ganz anderes Interesse hat. Frag ihn doch mal, wie er drauf kommt ... kannst ihn ja fragen, wie seine letzte Expedition gelaufen ist."

"Ja, das werde ich wohl tun ... seltsam, aber okay." Theo tippte rasch eine Antwort, die er schließlich abschickte. "Ich bin wirklich gespannt, wie er plötzlich darauf kommt. Zwar zeigte er leichtes Interesse an Mythen, aber nie so, daß er so offen fragte, was ich über ein bestimmtes Thema weiß, es war eher allgemein gewesen."

Scott nickte und lehnte sich an den Schreibtisch, während er ein wenig nachdachte. "Jep - bin ja mal gespannt, wie schnell er antwortet. Und neugierig bin ich auch, er hat bestimmt einen guten Grund, warum er fragt. Er war zwar hibbelig, aber eigentlich immer bei der Sache, gerade wenn es um seinen Beruf ging." Daran konnte sich der große Stachelnaga noch gut erinnern und grinste, als die Antwort schon in den Mailkasten flatterte. "Hey, sieht so aus, als ob er gerade an seinem Computer sitzt."

"Dann muss es ihm wirklich wichtig sein." murmelte Theo und las die Mail durch. "Er hat wohl was gefunden, was mit Nagas zu tun hat und wollte daher mehr darüber wissen ... Nagaartefakte in Russland ?" Das war seltsam.

"WAS ?!" Das war so außergewöhnlich, daß Scott sich sofort zu Theo drehte und die Mail durchlas. Erst dann runzelte er die Stirn und kratzte sich am Kinn, überlegte und nickte kurz schließlich. "Aber natürlich ... weißt du nicht mehr ? Da war doch was über Eisschlangen, die es in Nordamerika und Rußland mal gegeben haben soll, diese uralten Legenden, über die wir auch mal gelesen haben. Das ist schon ewig her, das war in einer dieser Veröffentlichungen, die kurz nach unserer Wandlung einmal kamen und dann als Hirngespinste abgetan wurden." Zu dieser Zeit gab es einige Berichte, die über seltsame Wesen gingen - vom Ungeheuer vom Loch Ness, Gerüchte über Urzeitwesen in Afrika und noch andere Dinge, so daß auch die Berichte über die Eisschlangen als Unfug abgetan wurden.

"Ich habs ehrlich gesagt auch nicht so ganz geglaubt. Weil Eisschlangen ? Naja, wir sollten ihn vielleicht treffen und sehen, was er hat." Theo blickte Scott an, denn er wollte auch sein okay haben. "Der Junge und sein Bruder waren sehr nett, fand ich."

Der Größere nickte und grinste, als er sich wieder hinterlehnte und zu seinem Gefährten blickte. "Das ist eine gute Idee, Schatz. Lad ihn doch gleich hierher ein - wenn er wirklich was hat, vielleicht können wir ja mit ihm zusammenarbeiten und ihm einige der äußeren Tunnel zeigen ... es wird denke ich, interessant werden."

Theo nickte und wendete sich schließlich wieder an den PC, um eine längere Antwort zu tippen. Er lud die jungen Männer ein und schrieb, daß er sich wirklich freute, wenn sie kämen. Dann schickte Theo die Mail ab und wartete nur einige Minuten, bis eine Antwort kam. "Also sie kommen nicht sofort, aber in ein paar Wochen, dann können wir uns auch vorbereiten."

"Das ist gut - sie mailen uns ja, wenn sie losfahren, oder ? Und ob sie alleine kommen oder noch Jemanden mitbringen, er meinte ja etwas davon. Glaub mir, ich bin ziemlich neugierig und freue mich schon darauf, ihn und seinen Bruder wiederzusehen." Scott grinste schon alleine bei dem Gedanken, denn seit ihre eigenen Jungs weggingen, um ein wenig die Welt zu sehen, mochte Scott gerne von Zeit zu Zeit Besuch.

"Ja, sie mailen uns. Und ich glaube, sie wollen wirklich noch Jemanden mitbringen. Aber wen, haben sie nicht gesagt." Das machte Theo auch neugierig, aber sie hatten ewig Zeit und konnten in Ruhe abwarten. "In ein paar Wochen sehen wir es ja."

Der Größere nickte und grinste, ehe er sich wieder näherneigte und seinen Liebsten zärtlich in seine Arme zog. "Ja, dann sehen wir es ... und bis dahin können wir uns ja noch ein wenig erholen und uns selbst widmen ? Gabor und Daisha sind in ihrem Freudenhaus und sehen nach dem Rechten, so sind wir hier ungestört und können das neue Bett ein wenig mehr einweihen. Und das neue Bad, es dauerte ja lang genug, bis alles eingebaut und modernisiert war." Der Gedanke an die Bauarbeiten an ihrem Haus ließen Scott noch Heute Schauer über den Rücken rieseln - doch er genoß es mittlerweile sehr, da sie in ihrem neuen Bad noch mehr Möglichkeiten hatten, das Wasser für Sex zu nutzen.

Das klang zu verlockend und es war wirklich schön in dem neuen Bad, das zwar neu war, aber noch immer den indischen Charme hatte, denn darauf hatte Theo bestanden. "Vielleicht sollten wir damit gleich anfangen, Hm ?" Und schon stand er auf, ging an Scott vorbei und warf ihm an der Tür einen lockenden Blick zu.

Ein Blick, dem Scott einfach nicht widerstehen konnte. In all den Jahren, die sie sich nun schon kannten, hatte Theo sich sehr gewandelt ... er hatte gelernt, seine Instinkte zu nutzen und war nun fühlbar lockerer, auch wenn er die Verführung noch nicht so gut beherrschte wie Daisha. Für den großen Stachelnaga war es jedoch mehr als nur genug und so entledigte er sich zügigst seiner Kleidung, um ihm in das neue Bad nachzufolgen.

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Blair seufzte wohlig, als sie im Taxi saßen und er feststellte, daß Babu eine ziemlich gute Klimaanlage war. Der Fahrer war ein wenig verblüfft, sagte aber nichts und fröstelte ein wenig bei der seltsamen Kühle, die in seinem Taxi herschte. "Ich bin echt gespannt, was der Professor zu dir sagt, Babu ... Mann, der wird soooooooooo große Augen bekommen, ich schwöre."

Das ließ den großen Schwarzhäutigen leise lachen und er schüttelte nur amüsiert den Kopf, ehe er seinen Schatz ein wenig enger an sich zog und neugierig durch seine Sonnenbrille die Umgebung betrachtete. Dies war nun das zweite Land, das er kennenlernte - und es war ganz anders als Amerika. "Ich hoffe, er kann uns helfen ... ich bin so neugierig, es ist herrlich hier. Ich bin gespannt, ob wir auch eine wilde Cobra finden - ich habe schon so viel über diese wunderschönen Schlangen gelesen."

"Ich denke, die Schlangen kommen zu dir, du ziehst sie ja wie magisch an." murmelte Rufus, der ein wenig von der Reise erschöpft war. "Ich bin auch schon gespannt ... ich hoffe, der Prof. fällt nicht in Ohnmacht." fügte Rufus an und Reno lachte leise. "Das wird sich zeigen, würde ich sagen."

Babu nickte nur und achtete darauf, nicht zu grinsen - denn er wollte den Taxifahrer nicht noch mehr verunsichern, da schon seine Haut- und Haarfarbe gut dazu beitrug. Die Krallen hatte der große Eisnaga vorsichtshalber zu normalen Nägeln geformt, auch wenn er noch immer seine normale Lederkleidung trug. Dann kam jedoch das Anwesen in Sicht und das Taxi hielt davor, so daß sie aussteigen und zahlen konnten. Babu stieg als Erster aus und kümmerte sich schon einmal um das Gepäck, da er der Stärkste von ihnen war ... doch sein Blick wurde immer wieder von dem Anwesen angezogen, da er die Anwesenheit der Schlangen fühlen konnte.

Im Haus hatte Theo am Fenster gestanden und gewartet, und starrte nun auf den Schwärzhäutigen, der mit Blair, Reno und dem anderen jungen Mann ausgestiegen war. In ihm erwachte dieses Gefühl und er züngelte unbewusst. "Schatz ? Sie sind da ... und ich kann mir nicht helfen ... schau mal." Der Butler würde sicher die Tür öffnen, da machte es nichts, wenn sie sich kurz verspäteten.

Auch Scott wurde instinktiv ein wenig unruhig ... er fühlte irgend etwas, wußte aber nicht was. Erst die Worte Theos rissen ihn aus seinen Überlegungen und er kam zu ihm, um nun ebenfalls aus dem Fenster zu blicken und zu erstarren. Dieser Schwarzhäutige sprach seine innersten Instinkte an und er wurde unruhig, weil er nicht wußte, was er tun sollte. Auch Babu fühlte es und drehte sich langsam zu dem Fenster, in dem er die beiden Gastgeber sehen konnte. "Reno ... bitte beeilt euch, ich ... ich muß da rein. Schnell."

Rufus bemerkte die Unruhe und auch Reno bemerkte es. "Wir beeilen uns ja schon." erklärte der Ältere und sie gingen, nachdem sie das Taxi bezahlt hatten, zügig auf die Tür zu. Theo hingegen beeilte sich, zusammen mit Scott hinabzukommen und sie sagten dem Butler gerade noch Bescheid, bevor er die Tür öffnete. "Machen sie Mittagspause ... wir kommen schon klar." Der Butler nickte und zog sich zurück, um die Herren und die Gäste allein zu lassen, denn er kannte die Wünsche seiner Herren schon sehr gut.

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Es dauerte noch einige Momente, bis sie an der Türe angekommen waren ... und Babu schluckte schwer, als er klopfte und darauf wartete, daß ihnen geöffnet wurde. Scott wurde inzwischen immer unruhiger und knurrte leise, ehe er tief durchatmete und Theo leise bat, die Türe zu öffnen und ihren Besuch hereinzubitten. Was auch passierte - Scott wollte auf keinen Fall, daß es außerhalb des Hauses passierte und damit Aufmerksamkeit erregte.

Auch Theo atmete kurz tief durch und öffnete die Tür. Die Stimmung war sehr angespannt bei allen, weil die Gäste durch Babus Verhalten etwas verunsichert waren. Also traten sie schweigend ein und nur Blair lächelte, als er Theo sah, doch es verschwand, als er Scott sah, der irgendwie bedrohlich wirkte und das so sehr, daß Reno sich dichter zu Blair stellte. "Ich dachte, wir sind wilkommen ?" hakte der ehemalige Soldat nach und besah sich die Gastgeber mit reichlicher Vorsicht.

Doch weder Babu noch Scott hörten die Worte, als sie die Augen verengten und aufeinander zugingen. Der Schwarzhäutige nahm dabei die Brille ab und ließ sie einfach fallen - und sein fast gleichgroßes und gleichstarkes Gegenüber knurrte instinktiv auf, als er die geschlitzten Schlangenaugen sah. Beide fühlten instinktiv, was ihr Gegenüber war - und sie brüllten laut auf, als sie sich gleichzeitig wandelten und nicht mehr auf den reißenden Stoff ihrer Hosen achteten. Scott fühlte einen gleichwertigen Gegner, der ihm seine Führerschaft und seinen Gefährten streitig machen konnte - und Babu fühlte einen anderen Naga, dessen Aggressivität seine eigene anstachelte. Die beiden großen Nagas umkreisten sich und spreizten die langen Krallen, während sie laut fauchten und dabei ihre Giftzähne zeigten, um den Anderen zu beeindrucken. Und nach wenigen Herzschlägen fielen sie übereinander her, um sich zu bekämpfen.

Alle Anderen wichen an die die Wände des großen Vorraums zurück und Theo schrie ängstlich auf, als er sah, wie ernst es den Beiden war. Es war ein Kampf, der bis zum Tod gehen konnte ... er konnte es nicht ertragen zuzusehen, und hatte jetzt auch Niemanden, an den er sich klammern konnte. Rufus war nicht weniger geschockt, ebenso Blair, der von Reno beschützt wurde. Daß sich da jetzt Keiner einmischen sollte, war aber allen mehr als nur klar.

Und das war auch gut so - denn die beiden großen Nagas sahen und rochen nur den jeweils Anderen und schlugen die scharfen Krallen in die harten Muskeln des Gegners, umschlangen sich mit den langen Schlangenleibern und brüllten immer wieder laut dabei auf. Schließlich hatten sie sich soweit ineinander verkrallt, daß es nurmehr eine Frage der Wut und Stärke war - und sie fühlten Beide, daß es hier vor allem darum ging, wer von ihnen der Anführer war. Scott kämpfte nicht nur um seinen Rang, sondern auch um seinen Gefährten und seinen kleinen Stamm - so wie Babu um Anerkennung und die Sicherheit seines eigenen Gefährten kämpfte. Etwas, das die Beiden nur langsam durch den Schleier ihrer instinktiven Wut bemerkten und das schließlich den Ausschlag dafür gab, daß Babu locker ließ und seinen Hals darbot. Scott biß sofort zu und zeigte dadurch seinen Rang - doch er ließ nach einem Herzschlag los und wich ebenfalls zurück, ehe er Theo an sich zog und zu dem Schwarzhäutigen nickte, der nun seinerseits die Arme um Rufus schlang. Die Stimmung hatte sich merklich geändert ... die zuvor bemerkbare Aggressivität war verschwunden und hatte sichtbarem Respekt und unverhohlener Neugier Platz gemacht.

Reno schnaufte, als der Kampf vorbei war und starrte erstmal Scott an. "Noch ein Naga, ich glaubs nicht." während Blair jetzt neugierig wurde. "Irre !" Theo kümmerte sich um Scott und beruhigte ihn erstmal, und Ruffi tat das Gleiche mit seinem Naga. "Vielleicht sollten wir es uns gemütlich machen." wisperte Theo zu Scott, denn er war Hausherr und durfte die Gäste ins Wohnzimmer einladen.

"Natürlich, Schatz. Kommt - wir haben eine Menge zu bereden, Hm ? Und bitte verzeiht, wir waren schlechte Gastgeber." Babu nickte nur und schluckte, ehe er wieder die beruhigende Nähe seines Gefährten genoß und leise seufzte. Es lag eigentlich überhaupt nicht in seiner Art, so aggressiv zu werden - doch er hatte bisher auch noch nie mit anderen Nagas zu tun gehabt und folgte Scott ins Wohnzimmer, ehe er ein leises "Bei dem ewigen Eis ..." wisperte, als Theo die Hose auszog und sich ebenfalls wandelte. "Du hast einen Naga-Gefährten ?"

"Wir waren einmal Menschen, aber das erzählen wir euch gleich." erklärte Theo und bot den Gästen die weichen Felle an, die hier lagen. Blair starrte neugierig und Reno hatte schon ein wenig Mühe, ihn daran zu hindern, daß er die Körper der Beiden ebenso gründlich untersuchte wie den von Babu. Ruffi war ebenso fasziniert und blieb erstmal ruhig, denn er wollte abwarten, was noch weiter passierte.

Währenddessen hatte Scott sich auf einer Seite eingeringelt und grollte weich zu seinem Schatz, der sich bei ihm angekuschelt und eingeringelt hatte. Babu zögerte noch, doch nachdem der große Stachelnaga unmerklich nickte, rollte er sich neben ihm ein, so daß sich ihre Schlangenleiber berührten, während er Rufus zärtlich in seinen Schoß setzte. "Bitte erzählt doch ... ich stamme aus Magadan in Rußland und kenne keine anderen Nagas. Ihr seid die Ersten, die ich sehe ... ich würde gerne mehr erfahren ?" Scott seufzte leise und blickte zu seinem Schatz, ehe er ein ebenso leises "Du bist der Professor, Schatz ... erkläre du es ?" zu ihm wisperte.

Theo seufzte leise, denn ihm war schon klar gewesen, daß er wieder erzählen musste. Aber erst lächelte er sacht und klopfte neben sich auf die Felle, damit Reno und Blair auch dichter kamen. "Kommt her, wir beissen euch nicht." Blair starrte schon wieder, setzte sich und berührte die Federn, die Theos Arme zierten. "Federn ?"

"Ja - er ist ein Federnaga, so wie ich ein Stachelnaga bin. Bitte erklär es ihm, Schatz - bevor er uns mit Fragen löchert, ich weiß noch gut, wie er in deinen Lesungen war." Scott schauderte kurz bei dem Gedanken und Babu schmunzelte, denn er kannte diese Eigenart Blairs nur zu gut. Doch auch er blickte mehr als nur interessiert, während er seine türkisen Krallen sacht über die Stacheln an Scotts Armen streichen ließ.

Blair tat so, als würde er so gar nicht wissen, was Scott meinte, und grinste nur ein wenig dümmlich. "Also, es gibt zwei Arten von uns. Die mit Stacheln sind die Krieger, sie beschützen den Clan, jagen und sorgen auf eine Art für Nachwuchs. Während wir Federchen hübsch aussehen, tanzen, Kinder austragen und unsere großen Beschützer verwöhnen." Theo streichelte dabei über Scott breite Brust und grollte weich. "Und es gibt noch ein Paar von uns, aber sie sind im Moment beschäftigt und kommen erst am Abend. Sie wohnen nebenan."

"Kinder ? Ihr könnt Kinder bekommen ?" Babuschko war mehr als nur neugierig und berührte immer wieder die Körper der Beiden, züngelte sacht an ihren Hälsen und lächelte, als er die Nähe anderer Nagas sichtbar genoß. "Bitte erzählt mehr ... du hast gesagt, ihr wart vorher Menschen. Wie kann das sein ? Ich dachte, es gibt nur die geborenen Nagas wie mich." Die Sehnsucht in seiner Stimme war unüberhörbar und er erinnerte sich erst jetzt seiner Manieren und setzte noch ein "Bitte verzeiht - ich heiße Babuschko." nach.

"Hallo, Babuschko." Theo ging drauf ein und reichte ihm höflich die Hand, aber dann erzählte er weiter. "Es ist ein Fluch, der auf einem Edelstein liegt - obwohl wir es nicht mehr so sehen. Wir sehen den Stein als Möglichkeit, frisches Blut in den Clan zu bringen, also damals, als der Tempel gebaut wurde. Die Kinder sind dann geborene Nagas, so wie unser Sohn und der von Gabor und Daisha. Denn nur so konnten wir uns wieder in Menschen verwandeln."

Während er zuhörte, bemerkte der große, schwarze Naga, wie Ruffi unruhig wurde und er konnte es ihm nicht verübeln. Babuschko erfaßte sofort, was Theo eigentlich nicht direkt erwähnte und lächelte, als er sie betrachtete. "Dieser Fluch ist ein Segen, Theo. Ich denke, ich verstehe es - die Paare sind immer gemischt, nicht wahr ? Ein Stachelnaga und ein Federnaga, der die Eier austrägt. In den Erinnerungen eines meiner Väter liegt die Legende über seine Vorfahren, die aus einem heißen Land stammen, und nach Norden in das Land des Eises wanderten und sich änderten. Die Kälte änderte viel - die Federn verschwanden und beide Arten wurden kräftig, so wie auch beide Arten Eier austragen können, um das Überleben zu sichern. Ich bin zwar ein Mischling, doch auch ich habe diese Fähigkeit ... obwohl ich das bin, was bei euch ein Stachelnaga ist."

"Erinnerungen ?" hakte Theo gleich nach. "Hat er dir alles erzählt ?" Jetzt wurde er neugierig und blickte Babu offen an. Blair konnte nicht widerstehen und berührte nun doch die Körper der beiden neuen Naga und lächelte, als er die Federn von Theos Schweif untersuchte. Reno ließ ihn machen und grinste nur, und Rufus genoss es, hier in den Schlangenwindungen zu liegen. Allerdings beschäftigte er sich geistig auch mit dieser Wandlung.

Gedanken, die der große Nagamischling ahnte, da sie schon oft darüber gesprochen hatten, daß Rufus auch gerne ein Naga wäre. Babuschko grollte sanft zu ihm und lächelte, ehe er mit seiner Schweifspitze den langen Kasten holte, der in seinem Gepäck war. Daraus entnahm der Eisnaga den Speer und reichte ihn Scott, der hörbar schluckte und ihn ehrfurchtsvoll annahm, da er die Macht des noch immer lebenden Auges fühlte. "Was ... was ist das, Babuschko ?" "Das ist eines der Augen meines anderen Vaters ... ich bin der Sohn eines Eisnagas und des letzten Eisbasilisken. Meine Väter und die Eier meiner Geschwister starben bei einem Erdbeben, das die Wohnhöhle zum Einsturz brachte ... nur ich überlebte, da nur eine der drei Schalen meines Eis gesprungen war und mich ein Menschenschamane fand und aufzog. Mein Basiliskenvater schloß seine Erinnerungen und die seines Gefährten in seinem Auge ein, bevor er starb ... auch wenn seine Magie sehr groß war, sie reichte nicht aus, um sie vor dem Tod zu schützen. Ich habe eine ihrer Fähigkeiten geerbt, das Formen und Beherrschen von Eis ... und damit konnte ich auch das Auge am Speer befestigen."

"Ja, sowas wurde erwähnt ... Magie." wisperte Theo und berührte vorsichtig den Speer. "Aber sie ging wohl wieder verloren oder verschwand mit denen, die wegingen." "Ähm ..." warf Ruffi ein und man sah ihm an, daß er nicht unbedingt das Gespräch unterbrechen wollte. "Kann wirklich jeder ein Naga werden ?" Das interessierte ihn brennend und er wollte das doch nochmal genauer wissen.

Und nicht nur er - auch Babu wollte es wissen und Scott sah nur zu gut, wie sehr. "Ja - man muß nur den Saphir berühren, das ist alles. Lediglich wenn man Kinder zeugen möchte, muß man den Stein erneut berühren und eine Formel sagen ... es geht um dich, nicht wahr ? Du bist Rufus, wenn ich mich richtig erinnere. Du bist Babuschkos Gefährte, nicht wahr ? Möchtest du denn ein Naga werden ?"

"Ja." kam es sofort von Rufus. "Ich liebe Schlangen, und liebe diesen Naga hier ... und ich weiß, er würde mich überleben, aber ich will gern immer mit ihm zusammen sein und das geht nur, wenn ich ein Naga bin ... denke ich." Rufus Worte waren sofort ernst und Theo lächelte sanft. "Vielleicht sollten wir ihnen dann doch so bald wie möglich den Tempel zeigen, Hm ?" Die Frage ging sanft zu Scott. "Dürfen wir auch mitkommen ?" kam es gleich darauf von Blair und Reno seufzte leise. "Aber wehe, du fasst diesen Stein an." Er hatte nämlich keine Lust, ein Naga zu werden, auch nicht aus Versehen.

Das wußte auch Babu und so grollte er nur leise und ein wenig warnend zu seinem jungen Freund, da er ahnte, wie sehr es diesem in den Fingern jucken mußte. "Reno hat Recht, Blair - und zur Not friere ich dich an die Höhlenwand, das ist nichts, mit dem man spaßen soll. Ich habe schon lange mit Rufus geredet - und er ist mein Gefährte, es ist anders bei uns." Scott nickte zu den Worten und seufzte leise, als er das enttäuschte Gesicht des jungen Forschers sah. "Das stimmt - und ich verlange auch absolutes Schweigen, wenn ihr nicht wollt, daß ich euch töte. Der Tempel ist unser Zuhause und wir schützen ihn ... wir haben sogar das Land gekauft, auf dem er steht, damit er geschützt ist. Ich denke, wir reisen Morgen ab, dann können wir uns Heute noch hier ausruhen und reden ... ich denke, wir haben verdammt viel zu bereden und ich freue mich schon darauf." Babu nickte, als er das hörte und lächelte, da er sah, daß Scott seine Aufgabe als Anführer sehr ernst nahm. Doch das war gut so und der schwarzhäutige Naga grollte zärtlich zu seinem Schatz, ehe er ihn sanft küßte und das Glück genoß, das er in dessen wundervollen, eisblauen Augen sehen konnte.

"Ich will ja auch kein Naga werden und ich verspreche, NUR zu kucken." Blair hob die Hand zum Schwur und Reno lachte leise. "Wenn er es verspricht, dann hält er es auch und ihr habt unser Wort, daß wir nichts darüber sagen. Wir wissen Geheimnise zu hüten, eines davon klebt da an Ruffi." Natürlich meinte er Babu, der sich im Moment ein wenig mehr um seinen Gefährten kümmerte.

Und das tat der schwarze Nagamischling mehr als nur gerne, denn auch wenn er die beiden anderen Nagas erst seit kurzer Zeit kannte, so wußte er doch, daß es in Ordnung war. Etwas, das ihn nicht so sehr verwunderte wie Scott - doch der Cowboy ahnte, daß es einfach ihre Instinkte waren und die schienen in diesem fremden Naga noch wesentlich stärker ausgeprägt. "Wie alt bist du eigentlich, Babu ?" Die Frage war unerwartet, doch Babu lächelte ein wenig verlegen und zuckte mit den Schultern, als er ein leises "Etwa fünfhundertachtundzwanzig ... denke ich." antwortete.

"Wie bitte ? Und ich dachte, wir wären schon alt." Theo stand der Mund weit offen, denn Babu sah nicht viel älter aus als Scott. "Aber das ist klar, du bist ein geborener Naga." Er sah es aber ein und zuckte leicht, als Blair an einer seiner Federn zupfte und verlegen grinste. "Sorry ... die sind durchblutet, oder ?" Sonst hätte Theo nicht gezuckt und der blonde Naga nickte. "Ja, das sind sie ... so bin ich gefühlvoller, wenn ich ... naja." Er blickte zu Scott und lächelte verlegen, denn der wusste, was Theo meinte.

Doch im ersten Moment war Scott damit beschäftigt, Blair anzuknurren, so daß dieser die Finger wieder von den weichen Federn nahm. Erst dann wurde das Knurren zu einem weichen Grollen und Scott küßte sein Federchen, ehe er leise antwortete. "Die Federn sind sehr wichtig - für die Eier, die Jungen und auch die Gefährten. So wie auch meine Stacheln wichtig sind, wenn ich meine Familie beschützen muß." Babu nickte und seufzte leise, ehe er Blair mit dem Schweifende leicht auf die Finger tatschte, als dieser unwillkürlich wieder an die Federn wollte.

Blair zog seine Finger wieder weg und seufzte ein leises "Tut mir leid." Er war einfach ZU neugierig und konnte es einfach nicht lassen, Dinge anzufassen. "Vielleicht solltet ihr mich im Tempel dann doch an die Kette legen." Reno zog seinen geliebten Bruder enger an sich und hinderte ihn so daran, noch mehr zu tatschen. "Tut mir leid, er ist so neugierig, er meint es nicht böse."

Das wußte Scott auch und seufzte leise, ehe er mit den Schultern zuckte und kurz nickte, als Babu die Brüder mit seinem Schweif zu ihnen holte. "Ich weiß - ich kann das nur nicht verhindern, das sind die Instinkte. Es gibt nichts, was mich so wütend machen kann wie eine Bedrohung meines Gefährten oder Sohnes ... auch wenn es nicht absichtlich ist." Babu nickte und grinste, ehe er sich ein wenig näherneigte und eines der großen Stierhörner Scotts berührte. "Die sind irre - mein Nagavater hatte auch Hörner, doch mein Basiliskenvater nicht, so daß ich ebenfalls keine habe. Dafür habe ich an meinem gesamten Schlangenleibrücken Stacheln und einen Kamm." Scott grinste und nickte, als er eine der schwarzlilanen Stacheln und den Kamm daran berührte. "Jep, die hab ich gefühlt - die sind ziemlich gut im Kampf."

Scott und Babu waren noch voller Blut, und so entschied Theo etwas. "Wir gehen jetzt alle ins Bad, es ist groß genug für uns alle. Da passen sechs Nagas rein ... also los." Er löste sich von Scott und schlängelte entschlossen voran, um die Gäste in das große Bad zu führen.

Ein Anblick, der Scott sanft grollen ließ, ehe er zu dem größeren Eisnaga blickte und eine Braue hob. Babu lachte leise und nickte, ehe er ein sanftes "Ich denke, wir sollten ihm gehorchen, Hm ?" zu ihm wisperte und sich von seinem eigenen Schatz löste, weil er genau wußte, daß Rufus es noch immer nicht sehr mochte, von ihm auf den Armen getragen zu werden. Die beiden großen Nagas hatten nicht sehr viel Kleidung, die sie noch ausziehen mußten und erledigten es sofort, ehe sie Theo die Treppen hoch zum Bad folgten, während die Menschen sich noch auszogen. Babuschko nickte anerkennend als sie ankamen und folgte dem schwarzhaarigen Stachelnaga in das riesige Becken ... jedoch ringelte er sich an der gegenüberliegenden Seite ein, da er nicht zu aufdringlich sein wollte. "Ihr wart mit eurem Jungen und den anderen Beiden und ihrem Jungen schon hier drin, nicht wahr ?"

"Ja, das waren wir. Aber die Küken sind flügge und wollen die Welt selber erleben und entdecken." Während Theo antwortete, kamen Reno, Blair und Ruffi ins Bad und lächelten wohlig. Es tat wirklich gut nach der langen Reise. "Ich denke, Gabor und Daisha werdet ihr heute Abend kennenlernen."

"Schon so bald ?" Man konnte nur zu gut sehen, wie sehr sich der Schwarzhäutige darauf freute - und Scott schmunzelte, als er nickte und seinen Leib um Theos schlang, während er ihn in die Arme nahm. "Ja ... wir sind so oft wie es uns möglich ist, zusammen. Wir sind zwar nicht viele, doch wir gehören zusammen ... und nun gehörst du ebenfalls zu uns, Großer. Und dein Schatz auch, Hm ?" Bei dem Letzteren grinste Scott breit zu Rufus, der zu ihnen in die Wanne stieg und gleich von Babu vereinnahmt wurde.

Babu benahm sich schon wie ein Stachelnaga und Theo musste unwilkürlich grinsen. "Ich bin gespannt, was aus Rufus wird, wenn er den Stein berührt." Es war wirklich offen, denn es war nicht abzusehen, welche Nagaart er wurde.

Die Frage wurde aber von zwei dunklen Stimmen beantwortet, als sowohl Scott wie auch der große Eisnaga ein kurzes "Federnaga." murmelten. Es war der Instinkt, der aus beiden sprach und Babu grollte weich, ehe er seinen Gefährten sanft küßte und dann zu Theo blickte. "Rufus ist Künstler ... und auch wenn er sehr bestimmend und dominant sein kann, so ist er kein Kämpfer wie ich. Nein, ich glaube er wird ein wunderschöner, großer Federnaga ... in den Farben des klarsten und kältesten Eisgletschers." Bei den leisen, liebevollen Worten hob Scott eine Braue, doch dann schmunzelte er und nickte kurz, da Rufus schon jetzt durch seine helle Haut, die silberweißen Haare und eisblauen Augen diese Farben hatte.

Ruffi kuckte ein wenig erstaunt. "Na, das werden wir ja noch sehen." Er wollte nicht gleich so festgelegt werden, und zeigte das auch deutlich. "Vielleicht werde ich ja doch ein Stachelnaga." Daß er selber nicht so ganz an seine Worte glaubte, sah man ihm aber an, es war im Grunde nur Trotz.

Etwas, das Babu auch wußte und so gab er nach, küßte seinen Liebsten und antwortete ein zärtliches "Es wird sich zeigen, mein wunderschöner Eiskristall.", ehe er damit begann, über den hellen, kräftigen Körper Rufus zu waschen. Der große Eisnaga war sichtbar ruhiger und man konnte nur zu gut sehen, wie wohl er sich in der Nähe der anderen beiden Nagas fühlte.

Ein Anblick, der Blair und Reno glücklich machte, denn sie hatten sich für Babu gewünscht, daß er so zufrieden wurde und andere Nagas fand. "Das ist so schön ... " säuselte Blair, der dann aber von Reno gentunkt wurde. "Ach, sei nicht immer so sentimental." kam es von dem Größeren und schon fing eine Wasserschlacht an, die sich gewaschen hatte.

Babu kannte das schon und seufzte leise, während er seinen Schatz ein wenig näher zu Scott und Theo zog und ihn mit seinem Körper vor dem Wasser schützte. Der jüngere Anführer lachte laut bei dem Treiben der beiden Brüder auf und schüttelte den Kopf, ehe er seinen Instinkten nachgab und Babu an sich zog. Es lag in der Natur der Nagas, Nähe zu suchen und auch zu teilen ... und auch wenn Scott nicht unbedingt sehr feinfühlig war, so merkte er doch, daß der Eisnaga das brauchte. "Sag mal, Rufus - machen die das immer ?"

"Ja, die sind immer so komisch, aber das hält nicht lange." Kaum hatte Rufus ausgesprochen, hatte Reno seinen Bruder niedergerungen und hielt ihn in einem besonders liebevollen Klammergriff, in dem er ihn gut küssen konnte. Theo lachte leise auf, als er das sah und beobachtete die zwei, die so langsam in Fahrt kamen und scheinbar vergaßen, daß die Nagas da waren.

Und das wiederum brachte Scott dazu, noch ein wenig breiter zu grinsen, ehe er sich zu seinem Gefährten neigte, ihn küßte und die Lippen wieder löste, um über die schwarze Haut Babus zu streichen. In ihnen allen schienen uralte Instinkte zu erwachen ... und der große Stachelnaga fühlte, daß es vor allem daran lag, daß Babu ein geborener Naga war und damit dieses bisher nur sacht erwachte Erbe verstärkte. Doch Scott respektierte, daß er auch als Anführer kein Vorrecht hatte und neigte sich zu Rufus, um sacht über dessen Hals zu züngeln und ihn schließlich zu fragen. "Möchtest du ?"

"Wenn Babu mag ... einverstanden." Rufus hatte nichts dagegen und grinste sacht. Jetzt lag er nicht nur bei einem Naga, er lag bei dreien, seine kühnsten Fantasien waren um Längen überboten worden.

Der schwarzhäutige Naga schmunzelte leise und nickte, ehe er Scott in einen harten Kuß zog und die Lippen wieder löste, um zärtlich am Hals Theos zu züngeln. Babu wußte, daß dies nicht mehr als berühren, küssen und schmusen werden würde - doch das genügte vollauf, es war herrlich, wie ihre Körper sich unter Wasser immer wieder streiften und es stillte die jahrhundertealte Sehnsucht, die der dunkle Mischling bisher immer gefühlt hatte.

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