“Der Fluch des Schlangengottes” 08
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Nach einigen Stunden hatten Scott und Theo schon einige Händler abgeklappert und sie kamen jetzt aus dem letzten Laden, in dem sie den letzten Schmuck verkauft hatten. "Ich denke, das dürfte reichen." wisperte der Blonde und atmete tief durch. So eine Tour durch die dunklen Gassen von Bombay war fast anstrengender als der Marsch durch den Dschungel. "Lass uns zurückgehen, ich bin müde."
"Wie du willst, Theo ... wir sind auch fertig, das war die letzte Kette. Komm, ich stütze dich ein wenig, ja ?" Scott sah mit wachsender Besorgnis, daß der Hellblonde merklich müde war und legte seinen Arm um dessen Schulter, zog ihn ein wenig an sich und schlug dabei schon den Weg zu ihrem Hotel ein. Doch in seiner Sorge um seinen Liebsten bemerkte er nicht, daß sie einen Schatten hatten ... ein Schatten, der ihnen schon seit einer geraumen Weile folgte.
Theo bemerkte das erst recht nicht, er war müde und genoss im Moment die Stütze, die Scott ihm gab. "So schwach, daß du mich stützen musst, bin ich nicht. Ich genieße es aber trotzdem." wisperte der Blonde und lächelte sacht. Er hätte sich gern noch enger an seinen Liebsten geschmiegt, aber das wollte er hier in der Stadt nicht tun. Der Verfolger blieb weiter an ihnen dran, er hatte schon im ersten Geschäft gemerkt, was die beiden Ausländer taten. Schmuck verkaufen und das Geld dafür in die Tasche stecken. Und dieses Geld lockte den Dieb und so folgte er seiner Beute bis zum Hotel.
Auch dort bemerkte Scott noch nicht, daß sie verfolgt wurden, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, seinen Liebsten zurück in ihr Zimmer zu bringen und hinter ihnen abzuschließen. Erst hier konnte er Theo nahe an sich ziehen und ihn sanft küssen, ehe er ihn auf die Arme nahm und zum Bett trug. "Du solltest dich ausruhen, Schatz ... auch wenn du das Ei schon vor einigen Wochen bekommen hast, es hat dich trotzdem sehr erschöpft und ich mache mir Sorgen. Hm ?" Während er sprach, legte Scott die Tasche mit dem Geld zu ihren Sachen und zog sich langsam aus, um zu dem Blonden zu kommen.
Der hatte sich auch schon ausgezogen und nahm seinen Liebsten nun im Bett in Empfang. Sie schliefen als Menschen, so hatten sie es abgemacht. "Städte stressen mich nur immer ein wenig, es sind so viele Menschen, so heiß und stickig." Theo erklärte seine Schwäche so, denn schon früher waren Städte wie Bombay oder Kairo für ihn anstrengend gewesen.
Leise seufzend, nickte der Schwarzhaarige und zog den Schlankeren nahe an sich, denn er wußte, daß Theo sich in großen Städten nicht gerade wohlfühlte. Das war ihm schon früher aufgefallen, wenn er ihn getroffen und beobachtet hatte – eine Eigenart, die er damals irgendwie süß fand, doch jetzt war es ein Grund, sich besonders um ihn zu sorgen. Und genau das tat Scott auch, als er seinen Schatz zärtlich küßte, ein wenig enger in seine Arme nahm und die leichte Decke über ihre Körper zog, damit sie es in der Nacht schön warm hatten.
Theo ruckelte sich noch etwas dichter an seinen Liebsten heran und schlief auch sofort ein. Draußen lauerte der Dieb und wartete noch eine gewisse Zeit, bevor er sich zu dem leicht geöffneten Fenster aufschwang und in das Zimmer kletterte. Hier war eine Goldgrube, er hatte gesehen, wie die Tasche mit jedem Geschäft, welches die Beiden wieder verlassen hatten, dicker wurde.
Die Geräusche sorgten dafür, daß Scott aufwachte ... doch er blieb liegen, denn er wollte Theo nicht aufwecken und horchte nur, was dieser Eindringling tat. Als der Mann jedoch zu suchen begann und schließlich mit einem leisen Laut des Triumphes die Geldtasche aufhob, wurde es Scott zuviel und er löste sich von dem noch immer schlafenden Blonden, schlüpfte unter der Decke hervor und knurrte leise, als er seine langen Giftfänge wachsen ließ und auch den Rest seines Körpers wandelte.
Der Dieb hatte gerade angreifen wollen, als Scott sich wandelte – ein Anblick, der den Mann bleich vor Angst werden ließ. Einen Ton bekam er nicht mehr raus und ließ die Tasche wieder fallen. Unter ihm bildete sich ein kleiner See, denn vor Angst hatte er sich eingepinkelt. Erst jetzt erwachte auch Theo und schrie erschrocken auf, als er den fremden Mann in ihrem Zimmer sah.
Doch zu mehr kam der Eindringling nicht, denn Scott fauchte laut auf und stürzte sich auf den Mann, packte ihn und grub die langen Krallen in dessen Arme und Brust, schlug die Fänge in dessen Hals und erstickte den Schmerzensschrei des Mannes, als er sein Gift in dessen Körper fließen ließ. Es dauerte keine drei Herzschläge, bis der Mann starb – und erst, als der Körper erschlaffte, ließ Scott ihn los und spuckte angewidert aus. Er war außer sich vor Wut ... und es kostete ihn seine letzte Willenskraft, diesen Mann nicht zu zerfleischen. Doch es gab zwei Dinge, die ihn davon abhielten: Einerseits der beißende Gestank nach dem Urin, der an der Leiche haftete und andererseits die Angst Theos, die er nur zu deutlich roch. Und genau diese Angst war es, die ihn wieder beruhigte und Scott kam zu seinem Liebsten ans Bett, zog ihn eng an sich und hielt ihn beschützend, während er weich grollte und den vor Angst zitternden Körper mit dem Seinen wärmte.
Was auch gut war, denn Theo war seit seiner Wandlung und der Geburt des Eis noch sensibler geworden, was Gefahren betraf. Es dauerte eine geraume Weile, bis er sich beruhigt hatte und leise wisperte. "Kannst du ihn bitte wegbringen ?" Mit der Leiche im Zimmer fühlte sich der Blonde unwohl und der Uringestank tat sein übriges.
"Ist Okay, Schatz. Zieh dich schon an und packe alles ein – wir werden in ein anderes Hotel umziehen, nachdem ich die Leiche entsorgt habe." Scott sah ernst, doch besorgt auf seinen Liebsten ... Theo war ziemlich bleich und Scott hoffte, daß es ihm half, wenn er etwas tun konnte und aus diesem Zimmer herauskam.
"Ist gut." Theo sprang gleich auf und schlüpfte in seine Kleidung. Er wollte nicht länger hierbleiben und beeilte sich somit wahrscheinlich mehr, als nötig war. Er packte auch gleich all ihre Sachen ein und das Foto von dem Ei kam natürlich ganz oben in die Tasche. "Scheinbar hat er uns schon in der Stadt verfolgt, ich hoffe, er hat nicht noch Komplizen."
Auch Scott hatte sich inzwischen wieder angezogen, nachdem er seinen Körper wieder in den eines Menschen gewandelt hatte. "Ich denke nicht ... an ihm waren keine anderen frischen Gerüche. Aber keine Sorge, ich sehe mich noch kurz um, während ich seine Leiche entsorge." Während er sprach, wickelte der Schwarzhaarige den Leichnahm in eines der Laken und warf das Bündel schließlich über die Schulter, sagte Theo, daß er warten solle und sprang einfach durch das Fenster, um weich unten aufzukommen und die Hintergasse zurückzulaufen, aus der der Dieb gekommen war. Es fiel Scott leichter, als er dachte – denn er mußte nur dem Geruch des Diebes folgen. Und wie er es erwartet hatte, wartete nirgends ein Komplize ... also ließ er die Leiche einfach nur an der Seite liegen, zerriß sie noch ein wenig mit seinen Krallen und nickte, da es nun danach aussah, als ob der Dieb von Hunden zerfetzt worden war. Für den Rückweg brauchte Scott nicht lange und schließlich war er wieder am Hotel, sprang zu ihrem Fenster hoch und kletterte hinein, wusch sich noch einmal die Hände und nickte seinem Liebsten zu. "So, erledigt ... und keine Komplizen. Ich nehme die Geldtasche und wir nehmen ein Hotel, das weiter entfernt ist – und Morgen früh erledigen wir die Grundstückskäufe und hauen dann mit dem nächsten Schiff ab, das fährt. Okay ?"
Mit einem sachten Nicken gab Theo seine Zustimmung und nahm nun nur noch die Tasche auf, um mit Scott hinabzugehen. Dort regelte er rasch die Formalitäten und sie konnten das Hotel verlassen. Draußen wurde Theo schon bedeutend ruhiger und er ging dicht neben seinem Liebsten, der sie zu einem Hotel führte, das weniger komfortabel, aber dafür ein wenig sicherer war, weil es unscheinbar wirkte.
Außerdem kannte Scott dieses Hotel und nickte dem Mann an der Rezeption nur zu, der ihm auch gleich den Schlüssel für das Zimmer aushändigte, daß der junge Cowboy schon mehrfach hier gehabt hatte. Als sie oben ankamen, schloß Scott das Zimmer hinter ihnen zu und nickte, als ein Blick ihm zeigte, daß alle Fenster noch immer ein Gitter davor hatten, das vor Einbrechern und Dieben schützte. "Bitte verzeih, Schatz ... wir hätten gleich herkommen sollen. Ich dachte nur, daß du es nicht gewohnt bist, in billigeren Hotels unterzukommen – ich wollte dir das Beste bieten. Bitte sei mir nicht böse, ja ?"
"Mach dir doch bitte keine Vorwürfe, ich bin dir nicht böse." Theo tat es eher leid, er hatte gedacht, daß dieses Hotel sicher war, aber da hatte er sich geirrt. "Und das Hotel gefällt mir besser als das andere, auch wenn es nicht so viel Luxus zu bieten hat." Das Zimmer war kleiner und das Bad war auf dem Flur, aber das war dem Blonden egal. "Solang du da bist, ist es mir egal, wo ich wohne."
Leise seufzend, gab Scott nach und zog seinen Liebsten eng an sich heran, um ihn zu fühlen und den Geruch Theos einzuatmen. "Ich bin froh, wenn wir wieder von der Reise zurück und im Tempel sind ... nirgends ist es so sicher wie dort. Komm, schlafen wir noch ein wenig – Morgen ist viel zu tun, Hm ?"
Wieder nickte der Blonde nur, aber jetzt küsste er Scott innig und grollte dabei weich. "Lass uns schmusen." Dann löste er sich und zog sich aus, um sich schon mal in das Bett zu legen. Als Scott ausgezogen nachkam, schmiegte sich Theo wieder ganz dicht an ihn und schloss seine Augen. "Ich liebe dich."
"Ich dich doch auch, Hm ? Das weißt du doch." Mit diesen zärtlichen Worten legte der Schwarzhaarige seine Arme um den Schlankeren und lächelte, küßte ihn sanft und schmuste sich in die weichen, weißblonden Haare. Scott beobachtete seinen Liebsten noch, bis er einschlief und ließ sich erst dann selbst in einen leichten Wachschlaf fallen, denn auch wenn er das Gitter vor dem Fenster hatte, sicher war sicher.
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Am nächsten Tag kamen Scott und Theo aus dem Büro und hatten die Besitzurkunde für das Land in der Tasche. Theo strahlte vor Glück und das Grinsen seines Gefährten sagte ihm, daß auch Scott zufrieden und glücklich war. "Jetzt noch ein Stadthaus und das Personal dafür." Das Haus hatten sie schon ausgesucht, es musste nur noch bezahlt werden.
"Jep – und das haben wir auch bald hinter uns. Zum Glück haben wir uns schon Gestern danach umgesehen und müssen es nur noch kaufen. Ich bin froh, wenn wir das auch hinter uns haben und auch Leute gefunden haben, die auf das Haus aufpassen und es sauber halten, während wir weg sind. Aber ich denke, das wird nicht so schwer, Hm ? Diener sind eigentlich leicht zu finden und wenn wir eine Bank beauftragen, ihnen jeden Monat einen Betrag zum Wirtschaften zu geben, dürfte es doch gehen, oder ? Ich kenne mich in solchen Sachen leider nicht so gut aus ..." Es war Scott ein wenig peinlich, daß er so unerfahren in solchen Dingen war ... dies überließ er lieber Theo, so wie er auch die Verhandlungen zuvor ihm überlassen hatte.
"Ich werde einen vertrauenswürdigen Hausverwalter anstellen, der sorgt dann dafür, dass unser Haus sauber gehalten wird." Das mit dem Geld hatte Scott schon ganz richtig gesehen, der Verwalter würde ein Gehalt bekommen, das die Bank ihm monatlich zukommen ließ. "Aber erstmal das Haus ... unser schönes Haus." Theo hatte das Haus gesehen und sich gleich darin verliebt, es war groß, gepflegt und hatte einen wundervollen Garten.
Und genau dieser Garten war auch etwas, das Scott gut gefiel. Vor allem aber gefiel ihm, daß dieses Haus inmitten des Gartens stand und durch eine hohe Mauer ein wenig abgeschieden war und so etwas Privatsphäre schuf. "Ich weiß ... und ich bin froh, daß wir schon so schnell ein Haus gefunden haben, das dir gefällt und das auch zu kaufen ist. Vor allem der Garten gefällt mir – viel Spaß zum Toben, Hm ?" Doch dann waren sie schon angekommen, ließen die Kutsche warten und Scott atmete tief ein, ehe er den Hut abnahm, die Haare ordentlich zurückstrich und den Hut wieder aufsetzte, damit er vor dem Notar nicht ganz so wild und wüst aussah.
Eine Geste, die Theo unheimlich niedlich fand. Er lächelte kurz verliebt und sie betraten das Grundstück, um den Notar zu begrüßen. Der führte sie in das Haus, und dort wurden alle Formalitäten geregelt. Das Geld wurde dem Notar übergeben, der es dann dem Besitzer zukommen ließ und die Eigentumspapiere wurden an Scott und Theo übergeben. Somit ging alles zügig von Statten und endete in deinem Händeschütteln beim Verabschieden. Erst, als alle Anderen weg waren, sprang der Blonde seinem Geliebten an den Hals und küsste ihn stürmisch. "Jetzt gehört das Schmuckstück uns !"
Laut auflachend, hielt Scott seinen schlankeren Geliebten fest und drehte sich leicht, erwiderte den stürmischen Kuß ebenso stürmisch und genoß den Übermut Theos aus, so lange er anhielt. "Ja, ich weiß – und ich bin so froh darüber, daß du glücklich bist, Schatz. Mir gefällt das Haus auch ... und wir haben genug Platz, daß unser Kleiner sich austoben kann. Jetzt brauchen wir nur noch ein Bankkonto für den Verwalter und ein Schließfach für die Papiere. Oder willst du sie mitnehmen ?"
"Hmmm, ich weiß nicht. Ich denke, ein Schließfach wäre am Sichersten. Hier in Bombay gibt es einen Ableger der Britischen Bank, ich habe dort ein Konto und da können wir die Papiere sicher auch noch einschließen lassen." Da Indien eine britische Kolonie war, zeigte sich, was die Bank betraf, kein Problem. "Obwohl ich denke, wir sollten ein extra Konto einrichten, so können wir Beide auf alles zugreifen."
"Damit kenne ich mich nicht aus, Schatz ... das überlasse ich alles dir, du kennst dich damit besser aus. Ich bin gut darin, Geld zu besorgen und es zu bewachen, aber bestimmt nicht, es zu verwalten und sinnvoll zu verwenden." Gerade deswegen war Scott auch froh, nun Theo zu haben – denn so konnte er diese Aufgaben an ihn abgeben und sich sicher sein, daß alles so lief, wie er es wollte.
"Ich denke, wir ergänzen uns da wieder ganz gut." wisperte Theo und lächelte warm. "Ich kümmere mich darum, dann ist das alles gesichert. Und am Besten mache ich das gleich, dann können wir danach das Personal einstellen." Länger als ein Paar Tage wollten sie nicht hier bleiben, in England war noch Einiges zu regeln, das Theo auf der Seele brannte, und das wollte er auch so schnell wie möglich erledigt haben ... auch wenn es nicht unbedingt angenehm wurde.
Und gerade das, was noch in England zu erledigen war, bereitete Scott Kopfzerbrechen, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Er wußte, daß Theo darunter leiden würde ... und er wußte auch, daß es schwer für ihn selber werden würde, die Verwandten Theos nicht zu töten, wenn sie ihn mit ihren Worten und Blicken verletzten. "Ja, das ist eine gute Idee – je eher hier Jemand ist und sich um das alte Haus kümmert, je eher ist es wieder in Schuß ist, desto eher ist es bereit für uns. Weißt du denn schon, wo wir geeignetes Personal finden ? Und vorher müssen wir noch zur Bank."
"Ich hab da schon eine Idee, aber erstmal zur Bank." Der Blonde hatte ähnliche Gedanken wie Scott, nur daß es etwas anders war. Er sorgte sich um Scott, denn er wusste, wie stark dessen Beschützerinstinkt war und daß seine Familie allein schon bei Gleichgesinnten immer wieder unzufrieden war; wie würde es bei einem Amerikaner werden, der nicht zu den Snobs gehörte ? ‚Wird schon schiefgehen.' bestärkte sich Theo und ging mit Scott in Richtung Bank.
Die Geschäfte in der Bank waren zum Glück schnell erledigt ... es war immer wieder erstaunlich für den jungen Cowboy, was Herkunft und Kleidung bei Geschäftsleuten, Behörden und Banken bewirken konnten. Er trug zwar das Vermögen, das sie für den Schmuck bekommen hatten – doch selbst dann hätte er noch Schwierigkeiten bekommen, wenn er allein gekommen wäre. "Endlich sind wir da raus, Theo ... wenn ich noch länger das abfällige Schnauben des Bankers hätte hören müssen, wäre ich ihm an die Gurgel gegangen !"
"Das wirst du bei meiner Familie leider noch viel öfter hören." murmelte Theo geknickt und der Blonde seufzte leise. Aber er lenkte auch gleich wieder ab. "Wir gehen jetzt noch einen Verwalter besorgen, ich kenne da Jemanden dafür, der sehr zuverlässig ist, er ist ein Schulfreund." An ihn hatte Theo erst vor kurzem gedacht, aber er war einfach perfekt dafür geeignet. Gabor führt hier einige Geschäfte und es dürfte ihm keine Probleme machen, auch noch auf unser Haus aufzupassen.
Nun doch aufhorchend, hob Scott eine Braue, lachte, als sie ins Vergnügungsviertel gingen und zog Theo kurz an sich, ließ dann aber wieder locker, als sie weitergingen. "Ich bin schon gespannt, wen du hier kennst – ich hätte nicht gedacht, daß du überhaupt weißt, daß es diese Gegend hier gibt." Gerade das war etwas, das Scott doch ein wenig verwunderte ... denn er selbst war schon ziemlich oft hier gewesen, schließlich kamen sie nun in die Straßen, in der die Edelbordelle und Glücksspielsalons lagen.
Theo wurde etwas verlegen und rieb sich den Nacken. "Na ja, ich weiß es auch nur, weil Gabor hier sein Bordell hat und weil ich ihn besuche, wenn ich hier bin." Das Ganze war ihm ein wenig peinlich, denn er war nicht unbedingt Jemand, der ein Bordell freiwillig betrat. "Ich denke aber, du wirst ihn mögen. Meine Eltern verboten mir den Kontakt zu ihm, weil er Ungar ist." Vor dem Bordell von Gabor blieb er stehen und atmete tief durch. "Ich hoffe, er ist da."
"Ich denke schon – ist ja schließlich seine Hütte, oder ? Und eine ziemlich gute dazu, ich war schon ein paar Mal hier." Scott drückte seinen Hut mit einem breiten Grinsen ein wenig tiefer in die Stirn und zog seinen Liebsten einfach mit sich mit, als er eintrat und zu dem Türsteher sprach. "Hi – sag bitte deinem Boß, daß Theo Sanford hier ist und ihn sprechen will. Ich bin sein Begleiter und Bodyguard und mache keinen Ärger, Okay ?"
Der große Inder musterte die beiden Männer und ließ sie durch. "Dich kenne ich, du bist Kunde - und den jungen Herren kenne ich auch, er ist ein Freund von Mr. Kiraly, meinem Arbeitgeber." Der Mann winkte einen der Angestellten und sagte ihm, daß die Herren in ein Nebenzimmer gebracht werden sollten und einem Anderen sagte er, daß er Gabor sagen sollte, daß private Gäste warteten.
Scott nickte nur und ging dem Diener nach, während er zwar den Arm von Theos Schultern nahm, aber immer in dessen Nähe blieb. Auch wenn er wußte, daß hier keine Gefahr drohte – seine Instinkte konnte er nicht abschütteln und so blieb er in dem Wartezimmer auch hinter dem Blonden stehen, der sich auf einen der Sessel setzte und wartete.
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