Balken01a


“Kühne Forscher” 04
 

backset3line

}|{

Nach dem ausgiebigen Sex, einem erneuten Bad und einem guten Essen hatte der Sturm langsam abgenommen und man konnte eigentlich schon wieder nach draussen. Die beiden Menschen steckten schon wieder in der langen Unterwäsche und aßen noch die letzten Bissen. Reno und Blair schwiegen ein wenig, weil sie nachdachten. Sie wollten Babu ja irgendwie mit sich nehmen, und da gab es noch so einiges zu planen. "Also erstmal müssen wir die Expedition beenden. Das wird noch ein Bisschen dauern ... kannst du noch warten, Babu?" Blair fragte leise und blickte zu dem Naga, der sich langsam an die Beine gewöhnt hatte und wacklig herumlief, um Übung zu bekommen.

Bei der Frage blieb er aber stehen und lachte leise, ehe er zu dem schlanken Forscher kam und ihn einfach an sich zog. "Das kein Problem – ich warten schon sehr lange, nicht schlimm, länger warten." Aus Rücksicht auf Reno sprach der Naga wieder englisch, auch wenn es noch immer holprig und sehr akzenthaltig war ... doch er lernte schnell und hatte in den beiden Tagen schon einen wesentlich breiteren Wortschatz bekommen. "Ich euch zeigen Ort, wo Mammuts liegen – ich euch vielleicht besuchen komme, dann nicht auffallen, wenn ihr wieder weg." Dann wandelte Babu sich wieder in einen Naga und atmete erleichtert auf, als er den vertrauten Schlangenkörper fühlen konnte. Im Schnee außerhalb der Höhle war es besser, so voranzugehen und ihnen damit auch einen Weg zu bahnen, die Beine wären hier nur hinderlich gewesen.

Reno und Blair waren fertig mit Essen und schlüpften in die warme Winterkleidung, damit sie draussen nicht froren. "Aber pass auf, daß du nicht gesehen wirst. Es sind ein paar dabei, die nicht nur eine Pistole dabei haben." Blair sorgte sich um Babu.

"Ich wissen. Aber das mir nichts machen - ich heilen schneller, als sie schießen. Ich außerdem können vereisen Feinde, doch ich sein vorsichtig, versprochen." Daß Blair sich sorgte, rührte Babu und er zog ihn in einen sanften Kuß, ehe er beruhigend grollte und so versuchte, ihm die Angst zu nehmen.

Daß Babu vereisen konnte, war Blair neu und seine Furcht um ihn war fast schon wieder vergessen. "Vereisen ? Ich dachte, Basilisken versteinern. Oder ist das, weil du auch Eisnaga bist ?" Schon löcherte er wieder und brachte Reno zum Lachen. "Das kann er uns auf dem Weg erzählen, wir schwitzen uns hier drin sonst zu Tode."

Leise schmunzelnd, nickte Babu und setzte Blair ganz einfach auf seinen Schweif, ehe er Reno mit dem Ende aufnahm und hinter dessen Bruder setzte. "Halten fest - so gehen schneller." Und kaum, daß er ausgesprochen hatte, setzte sich der Nagamischling auch schon in Bewegung und schlängelte geübt und schnell den Tunnel zum Ausgang seiner Höhle entlang. Dort angekommen, hielt er nur kurz, um mit seiner Macht das Eisgitter zu entfernen, ehe er nach draußen glitt und leise lachend den frischen Schnee genoß.

Wieder waren beide Menschen sichtlich überrascht und Reno legte lieber noch einen Arm um seinen Liebsten, damit er nicht irgendwie abrutschte. Der wusste es zu schätzen und streichelte dem Größeren über den Arm, lachte aber, als er Babu lachen hörte. "Das ist wundervoll, und wir haben einen ganz warmen Hintern."

Der große Nagamischling genoß den Schnee sichtbar und legte auch eine ziemliche Geschwindigkeit an den Tag – sie waren etwa viermal so schnell wie zu Fuß, denn ohne Schneeschuhe wäre es für die beiden Brüder auch sehr schwer, durch den tiefen Schnee zu kommen. Doch mit Babu ging es schnell und nachdem er einige Male den Weg durch leichtes Züngeln gefunden hatte, kamen sie schließlich in die Nähe des Camps und Babu hielt an, um in Russisch zu Blair zu sprechen. "Euer Camp ist nicht mehr weit entfernt, doch ich kann tagsüber nicht näherkommen. Geht dort über den Hügel und folgt dann dem Weg zwischen den nächsten beiden Hügeln hindurch, dann müßtet ihr das Camp schon sehen können. Vielleicht komme ich in der Nacht wieder – dann sage ich euch, wo ihr die Mammuts finden könnt." Während er redete, hob Babu die anderen Beiden mit dem Schwanzende behutsam von seinem Körper, ehe er sie noch einmal an sich drückte und leidenschaftlich küßte. Es fiel dem Naga sichtlich schwer, sich wieder zu lösen – doch schließlich tat er es und schlängelte wieder davon, während er daran dachte, wie sehr sich sein Leben mit den beiden Menschen doch verändert hatte.

"Bis bald!" riefen die zwei ihm noch nach und blickten noch hinterher, bis Babu verschwunden war. Dann wandten sie sich in die Richtung, die der Naga ihnen gewiesen hatte und stapften durch den Schnee zum Lager, wo sie gleich freudig empfangen wurden, weil man sich schon darauf eingestellt hatte, daß sie tot sein könnten. Reno und Blair erzählten, daß sie wo untergekommen waren, und besprachen noch einige grundlegenden Dinge mit der gesamten Gruppe.


}|{

Erst später in der Nacht wagte Babu sich wieder in den Schnee und schlängelte zu dem Camp der Menschen, das ruhig am Fuß der leichten Hügel im Schnee lag. Bis auf eine einzelne Wache schienen alle zu schlafen und der dunkle Naga schlängelte sich so leise es ihm möglich war näher, züngelte an den dünnen Zelten und grinste, als er an dem Zelt von Reno und Blair ankam. Zum Glück war die Wache am anderen Ende des Camps und sah auf die Ebene, so daß Babu ungesehen mit der Kralle den Ring des Reißverschlusses aufzog und seinen Schlangenkörper in Beine wandelte.

Drinnen wurde er schon erwartet. Reno und Blair lagen zwar in ihren Schlafsäcken, aber sie waren noch wach und hatten ein kleines Licht an. "Hallo, Babu." Blair gab ihm ein Küsschen und Reno packte ihn sacht im Nacken, um ihn etwas feuriger zu begrüßen. "Gut, daß unsere Wache so ein Trottel ist. So konntest du unbemerkt kommen."

Der dunkle Naga grollte nur weich und zog den Reißverschluß hinter sich wieder zu, ehe er zwischen die Beiden kam und damit begann, die Schlafsäcke aufzumachen. "Können Schlafsäcke aufmachen und einen unten legen und einen oben ? So können kuscheln ?" Babu hoffte, daß die Beiden wollten – denn er merkte, wie sehr er die Nähe der beiden Menschen schon jetzt genoß.

"Aber natürlich." erklärte Blair, der Reno gleich mal stubste, damit er seinen Hinttern bewegte. Als der Größere es getan hatte, ordnete Blair alles so hin, wie es sein sollte und Beide rückten so hin, daß Babu bequem bei ihnen liegen und kuscheln konnte. "So müsste es gehen ... und dein Englisch ist schon viel besser." Für Blair war es schön, das mitzuerleben und für Reno erleichterte es so einiges.

Kaum, daß die Schlafsäcke neu gerichtet waren, schlüpfte der große Nagamischling zwischen sie und lachte leise, ehe er die Arme um die beiden Menschen schlang und eng an sich heranzog. "Ich lernen viel von euch Beiden - wenn du übersetzen für Reno. Euch kalt sein ? Ich kann helfen ?" Babu bemerkte das leichte Beben Blairs und blickte besorgt auf den Schlankeren, doch er setzte seine Kraft nicht ohne dessen Erlaubnis ein.

Die kurze Zeit außerhalb des Schlafsacks hatte Blair wirklich ein wenig ausgekühlt. Zwar hatten Reno und er lange Unterwäsche an, aber die half ausserhalb nicht wirklich gut. "Das wäre lieb. Nur, bis es wieder angenehm ist und bitte nicht zu warm, Reno mag es nicht, wenn seine Füße zu heiß werden." Der Erwähnte knurrte leise und nickte. "Jap, ich kanns nicht ab und das Schlafen hier gefällt mir nicht wirklich."

Mit einem sanften "Okay." ließ Babu ein wenig seiner Macht in der Hand erwachen und zog die Kälte aus dem Zelt in sich, ehe er sie in Wärme wandelte und nur an den Füßen Renos ein wenig Kühle übrigließ. Dann legte er sich mit ihnen hin und grollte wieder weich, ehe er zuerst Blair und dann dem Größeren der beiden Brüder über den Hals züngelte, sie noch ein wenig näherzog und den Geruch der Beiden sichtbar auskostete. "Wie lange wir Zeit haben ?"

So war das viel angenehmer. Reno hatte kühle Füße, nicht zu kalt aber kühl, und Blair war schön warm. "Wir haben reichlich Zeit. Es ist jetzt Zeit zum ausruhen und wir stehen erst auf, wenn es hell wird." erklärte Blair und schnurrte seltsam, als er sich an Babu schmiegte. Es war ein Zeichen, daß er sich wohlfühlte und Reno murmelte leise "Mein Katerchen."

Und das wiederum ließ den Schwarzhäutigen leise schmunzeln, ehe er sacht am Nacken Blairs knabberte und ihn noch ein wenig näher an seinen warmen Körper zog. "Ja, er sein wirklich wie Katerchen ... er schnurren, das schön. Ich nicht können, nur grollen - aber ich kennen schnurren, Menscheneltern damals hatten Katze." Babu lächelte, als er daran zurückdachte ... er hatte die Katze sehr gemocht und sie gerne und oft gekrault und gestreichelt.

"Magst du Katzen ? Ich mag Katzen, und ich würde auch gern eine haben wollen. Aber das geht nicht, weil ich immer unterwegs bin." platzte Blair heraus und plapperte dabei wie sonstwas. Er fühlte sich wohl, und da Babu Katzen scheinbar kannte, wollte er doch noch mehr darüber wissen. Sein Bruder lächelte nur und ließ ihn plappern.

Ebenso wie der Naga, der Blair ein wenig auf seine breite Brust zog, damit dieser es gemütlicher hatte. "Ja, ich mögen Katzen sehr - auch wenn ich selten welche sehen. Sie mir nichts tun ... auch großes Katzen nicht. Ihr Idee haben, wie ich gehen kann mit euch ? Ihr kennen Forscher besser."

Darüber hatten die zwei auch schon nachgedacht, aber so richtig war ihnen noch keine Lösung gekommen und Blair seufzte leise. "Noch nicht so ganz. Wir sind mitten in der Wildnis." Es war doch ziemlich verzwickt. "Vielleicht ist es besser, wenn du erst offiziell zu uns stößt, wenn wir den Heimweg antreten. Aber da bräuchtest du noch Kleidung und so." Blair seufzte erneut, weil es echt nicht einfach war.

Das wußte auch der große Naga und überlegte kurz, ehe er leise lachte und verschwörerisch zwinkerte. "Ich denken, ich wissen, woher Kleidung kriegen. Ich euch überraschen, Hm ? Aber gute Idee, daß ich euch begegnen, wenn ihr zurückkehrt." Babu wußte genau, wo er Kleidung herbekommen konnte - denn nur einige Stunden von dem Lager entfernt gab es ein kleines Soldatenfort, in dem er bestimmt passende Kleidung finden konnte.

"Woher bekommst du denn Kleidung ?" Klar hakte Blair erneut nach, denn hier gab es ja keine Geschäfte, wo man einkaufen konnte. "Also ? Sag schon, sag schon." drängelte er und wurde von Reno gepackt und dichter an sich gezogen. "Sei nicht so neugierig." lachte der Größere und küsste Blair, um ihn so zum Schweigen zu bringen.

Babu genoß es, daß die Beiden auf seiner Brust lagen und sich küßten. Es war ein schönes Gefühl, ihnen zuzuhören und sie dabei zu beobachten, wie sie sich liebten und miteinander umgingen ... er hatte so etwas vermißt und kostete es jetzt aus, auch wenn er wußte, daß er niemals ein Teil von ihnen werden würde. Aber vielleicht konnte er auch so Jemanden kennenlernen, denn Amerika war voller Menschen.

Babu war für einen Moment vergessen, aber als sich die Lippen des Paares lösten, wurde Blair etwas verlegen und rot auf den Wangen. Reno ahnte, daß Babu wusste, daß sie keine wirkliche Dreierbeziehung haben würden ... doch sie genossen das, was sie jetzt hatten. "Amerika wird dir sicher gefallen."

"Ich denken, auch ... ich hören sehr viel, dort viele Menschen ? Dort ich sicherlich Chance haben, vielleicht auch Gefährte finden." Man hörte Babu ein wenig an, wie sehr er sich insgeheim danach sehnte ... doch auch er wußte, daß es schwer werden würde, einen Mann zu finden, der ihn als das akzeptieren konnte, das er war.

Das tat Blair leid, aber er hatte sich auch schon etwas überlegt. "Ich kenne da einen Professor, er war an meiner Universität und lehrt Archäologie und Mythologie. Ich weiß, daß er sich gern mit Mythen beschäftigt, vielleicht können wir ihn um Hilfe bitten." Es war eine Chance, die Blair in Betracht zog, und vielleicht konnten sie eine Reise an den Südpol organisieren, um dort andere Eisnagas zu finden.

Wieder einmal dauerte es ein wenig, bis Babu verstand - und selbst dann verstand er nicht alles und runzelte kurz die Stirn, ehe er leise seufzte und in Russisch fragte. "Bitte erkläre es mir nochmal, Blair ... meintest du, daß du einen hohen Gelehrten kennst, der sich für alte Dinge und Legenden interessiert ? Und er könnte helfen ?" Insgeheim nahm sich der dunkelhäutige Naga vor, noch sehr viel dieser anderen Sprache zu lernen - denn es war immer wieder sehr hinderlich, wenn er etwas nicht verstand oder nicht ausdrücken konnte, und es schmälerte auch seine Chancen, in Amerika einen Partner zu finden. "Ich noch müssen sehr viel eurer Sprache lernen ..."

Mit Blair waren wieder die Pferde durchgegangen und er erklärte Babu nochmal langsam, was er gesagt hatte, und was es bedeutete. "Also, in meiner Heimat gibt es einen Gelehrten, der sich für die Geschichte von alten Kulturen interessiert und Geschichten über seltsame Wesen nachgeht. Er könnte uns vielleicht helfen, daß du vielleicht zu den anderen Naga kommen kannst. Also die Naga, die du fühlen kannst."

Im ersten Moment war Babu viel zu verblüfft, um etwas zu sagen - dann errötete er jedoch und wandte langsam den Blick ab. Es war offensichtlich, daß ihn etwas beschämte und beschäftigte, doch er brachte es nicht fertig, darüber zu reden. Denn es gab etwas, das er den Beiden bisher noch nicht gesagt hatte: Seine Angst davor, anderen Nagas zu begegnen.

"Was ist denn los ? Willst du das nicht ?" Es war ja wohl deutlich zu sehen, daß da was nicht stimmte, und Blair sah Babu fragend an.

Und dieser brauchte einige Momente, bis er leise seufzte und mit einem entschuldigenden Lächeln zu Blair aufblickte. "Doch. Aber ich ... Angst. Immer allein oder mit Menschen - niemals mit Nagas. Kennen nur Erinnerungen, nicht mehr. Menschen ich kenne. Und mögen ..."

Irgendwie war es ja auch verständlich, und Blair nickte sacht. "Ja, das kann ich dann doch verstehen. Wir machen nichts, was du nicht möchtest, aber ich würde dir trotzdem gern den Professor vorstellen. Er weiß bestimmt etwas über die Kulturen, in denen es Naga gab."

"Nur reden ? Das gut. Ich neugierig ... und würden gern mehr erfahren." Daß der schlanke Forscher davon absah, gleich auf die Suche nach anderen Nagas zu gehen, beruhigte Babu sehr und er lächelte wieder, als er die beiden Menschen sanft noch ein wenig enger an sich zog. "Bitte erzählen noch ein wenig mehr ? Das alles so interessant, doch ich wissen so wenig."

Das brachte nun wieder Reno dazu, zu grinsen. "Dann musst du aber damit rechnen, von oben bis unten begutachtet zu werden, der Prof. ist ebenso neugierig wie mein Katerchen." Aber daß Babu da nichts gegen hatte, hatten sie ja schon bemerkt, und so sollte das wohl kein Problem sein.

Der große Naga lachte bei der Vorstellung leise auf und grinste, ehe er dem leicht errötenden Blair einen zärtlichen Kuß auf die weichen Lippen hauchte. "Nicht sorgen ... das sein Okay. Gelehrte schon immer neugierig und wenn ihr ihm vertrauen, dann ist Okay. Wir schlafen ? Es nicht mehr lange bis Morgen und dann ich muß gehen."

Schlafen war eine gute Idee, es war schon spät und die Luft hier machte wirklich müde. Und so warm und kuschlig hatten sie hier bisher nur in der Höhle von Babu geschlafen. So war es auch nicht erstaunlich, daß Blair nur einige Momente später einschlief und dabei wohlig seufzte. Ihm folgten nur wenig später auch Reno und Babu in den Schlaf, damit sie am nächsten Tag gut ausgeruht waren.

}}|{{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b