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“Kühne Forscher” 03
 

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Nach einer halben Stunde rührte Blair sich endlich und räkelte sich, bevor er seine violetten Augen öffnete. Das Erste, das er sah, waren Babu und Reno, die ein Bisschen kuschelten. Scheinbar waren sie schon eine Zeitlang wach und der Kleinere grinste sacht. "Na, habt ihr euch noch besser kennengelernt ?"

Bei den Worten blickte Babu auf und lächelte, ehe er ihn mit seinem Schlangenkörper zu sich holte und sanft in seine Arme schloß, um ihn ebenso sanft zu küssen. Es stimmte - sie hatten sich ein wenig näher kennengelernt, doch der Nagamischling überließ es Reno, zu antworten, da er sich nicht so gut ausdrücken konnte.

Reno zog Blair noch etwas an sich und lächelte, bevor er ihn küsste. "Wir haben uns ein wenig entdeckt, ich kam noch nicht dazu. Schon seltsam, ich fühle mich ganz sicher bei ihm." Eigentlich müsste man sich fürchten, aber das war nicht der Fall. Vielleicht lag es daran, daß Blair den Naga von Anfang an ohne Furcht gesehen hatte.

Währenddessen verbrachte Babu die Zeit, in der die beiden Menschen redeten damit, den Schlankeren der Beiden ausgiebig zu erkunden und schließlich weich grollend die Augen halb zu schließen. Er fühlte sich im Moment mehr als nur wohl - doch eine Kleinigkeit störte und so ringelte sich Babu mit den Beiden in das Becken mit der heißen Quelle, damit sie sich nach dem ausgiebigen Sex ein wenig baden konnten.

Beide waren erst kurz erstaunt, aber dann lachte Blair leise. "Vielen Dank. Wir kleben ja auch ganz schön nach der Sexorgie." Das taten sie wirklich und das warme Wasser tat sehr gut. Blair löste sich und schwamm ein Stück. Das natürliche Becken war so groß, daß es möglich war und auch einmal zu tauchen ließ er sich nicht nehmen. "Er schwimmt sehr gern." erklärte Reno und lachte leise, weil kurz der nackte Po von seinem Bruder aus dem Wasser kuckte, als er erneut tauchen wollte.

Währenddessen glitt Babu völlig ins Wasser und ringelte immer wieder seinen Schlangenkörper um sie alle, während er auch darauf achtete, Blair nicht zu behindern. Er sah, daß der Schlankere wirklich gerne schwamm und schmunzelte, ehe er Reno ein leises "Ich sehen ... und er gut." zuwisperte. Dann wurde er jedoch neugierig und ringelte sich um den fast Gleichgroßen ein, während er sich von hinten an ihn schmiegte. "Du auch gern schwimmen ?"

"Ja schon ... aber nicht so gern wie er. Blair war schon als Kind kaum aus dem Wasser rauszubekommen." Daß Babu ihn von hinten umarmte, war ungewohnt für Reno, aber es fühlte sich nicht schlecht an und er lächelte, als Blair vor ihm auftauchte und sich die nassen Haare aus den Augen strich. Seine Brille hatte er an den Beckenrand gelegt, weil er sie beim Baden ja nicht brauchte.

Die langen, eisblauen Haare des Nagas waberten um ihre Körper und umwallten sie so weich wie das heiße Wasser der Quelle, und Babu lächelte, als er sich etwas vorneigte, Blair an Renos Brust zog und sie so beide umarmte. "Das schön - ich noch nie Jemand hierhaben. Ihr wollen Fleisch blutig oder auf Feuer ?"

"Oh ja, ich hab Hunger. Es wäre schön, wenn du uns etwas abgibst, und Feuer wäre uns sehr angenehm." Blair hatte Hunger und das Tütenessen, das sie dabei hatten, schmeckte zwar, aber war auf die Dauer nicht mehr so toll. "Wenn es dir keine Umstände macht." fügte der Forscher noch an und Reno nickte. "Das wäre klasse."

Der große Naga nickte nur und züngelte noch einmal liebevoll über die Hälse der beiden Menschen, ehe er sich löste, aus dem Wasser kam und sich an den Rand der Höhle ringelte, in der er neben anderen Dingen auch Feuerzeuge hatte, um es an eine andere Kuhle zu bringen, in der er nun ein Feuer errichtete. Es dauerte nicht lange, bis das Holz schön brannte und zu heißer Glut wurde - denn die Kuhle hatte natürliche Abzugskamine, so daß ein kontinuierlicher Zug dafür sorgte, daß die Glut heiß war und kein Rauch aufstieg.

In der Zwischenzeit kamen die Menschen aus dem Wasser und trockneten sich mit Tüchern, die sie aus ihren Rucksäcken holten, ab und zogen sich gleich darauf wieder etwas frisches an. Jedoch noch nicht so dick, erstmal lange Unterwäsche, das reichte auch für die gewärmte Höhle. "Danke, daß du uns so nett aufgenommen hast. Du bist ein echt netter Kerl." Reno war vor Blair fertig, der Kleinere trocknete noch seine Haare und da sie etwas länger waren, brauchte er mehr Zeit dafür.

Trotz daß die Haare Babus bis fast auf den Boden reichten, waren sie schon lange trocken und der Naga fing an, sie ein wenig zu flechten, ehe er warme und trockene Leder von der Seite nahm und sie zu den beiden Menschen brachte. "Hier, das besser ... ich machen gleich Fleisch für euch."

Die Leder wurden dankend angenommen und Reno half Blair, die Haare zu trocknen. Dabei war er nicht so zaghaft, er rubbelte einfach alles durch und nickte, als die Haare jetzt fast trocken waren. Daß Blair seine Haare schmollend wieder richtete, quittierte er nur mit einem Lächeln und einem Satz, den er nicht zu ernst meinte. "Solltest sie wirklich kürzen, so ein Militärschnitt ist viel praktischer."

Babu lachte leise, als er sah, wie Blair empört aufbegehrte und schüttelte sacht den Kopf, ehe er sich wieder um die Beiden einringelte und sie näher an seinen Körper zog. "Ich mögen Haare von Blair - auch mögen Haare von Reno. Und nicht schlimm, wenn feucht ... Höhle warm und trocken." Das stimmte - auch wenn der Tunnel kühl und sogar eisig kalt war, je näher man dem Ausgang kam ... die Wohnhöhle war angenehm warm und der Boden außerhalb der Quellbecken trocken. "Ihr mögen Fleisch machen ? Oder ich sollen ?"

"Wir machen das schon, du hast schon so viel für uns getan." Das war für Beide selbstverständlich und Blair wollte nicht, daß Babu sich noch mehr bemühen musste. "Reno kann verdammt gut kochen." fügte der Kleinere an und grinste. "Und du kannst Blair solange etwas über dich erzählen." warf Reno noch ein und machte sich schon bereit, das Fleisch auf Stöcke zu stechen.

"Erzählen ? Was ?" Nun sichtlich verwirrt, blickte der große Naga einen Moment auf Blair, der nun wieder die Brille auf die Nase setzte und sich anzog. "Bitte fragen ? Ich sonst nicht wissen." Während er sprach, nahm sich Babu ein wenig des rohen Fleisches, legte es in eine Schale und legte den Kopf ein wenig schief, da er nicht genau wußte, was er sagen sollte.

"Na, über dich. Deine Eltern, wie du aufgewachsen bist, und vor allem von der Zeit, in der du geboren bist ... oder geschlüpft." Blair plapperte gleich los und sein Bruder grinste nur wieder sacht, weil Babu ein Bisschen überfordert war.

"Das so viel sein - aber ich versuchen. Ich dürfen in Russisch ? Ich nicht können genug eure Sprache, um alles sagen." Gerade das bereitete dem Naga ein wenig Kopfzerbrechen, denn er hatte ja gesehen, daß gerade Reno nicht viel Russisch verstand.

Das war kein Problem. "Ich werde es Reno übersetzen." versicherte Blair sofort, damit Babu zu erzählen anfing. Seine Neugier blitzte schon aus seinen Augen und er wirkte etwas hibbelig. "Das ist so aufregend."

Und das wiederum brachte den Naga dazu, leise zu schmunzeln und seinen Leib auf den Fellen einzuringeln, sich mit den Ellbogen auf einer Windung aufzustützen und ein wenig zu überlegen. "Es ist schon sehr, sehr lange her, daß ich schlüpfte ... fast fünfhundertdreißig Winter. Meine Väter und die anderen beiden Eier, die sie gezeugt hatten, wurden von einem Erdrutsch getötet, nur ich überlebte durch sehr viel Glück ... auch wenn die erste der Schalen meines Eis gesprungen war. Ein Schamane fand mich und brachte mich in seinen Stamm ... er und seine Frau sorgten dafür, daß ich die Zeit fand mich zu entwickeln, da ich noch durch die restlichen zwei Schalen geschützt war. Sie zogen mich auf und als ich alt genug war, brachte der Schamane mich zu den im Schnee geforenen Überresten meiner Väter und Brüder, damit ich meine Herkunft erfahren konnte." Noch während er sprach, holte Babu mit der Schweifspitze seinen Kampfspeer und strich schon fast zärtlich über das große Auge, das in der Mitte der drei Speerspitzen lag.

Daß Babu seine Familie verloren hatte, war nicht schön - aber wie es aussah, hatte er gelernt damit zu leben und er wirkte alles in allem sehr zufrieden. "Heisst du deswegen Babuschko ? Wegen den Eierschalen, weil es mehrere sind ?" Er hakte nach, übersetzte dann aber schon, was Babu erzählt hatte, damit Reno auch verstand. Dessen Blick lag auf dem Kampfspeer, der wirklich beeindruckend war. "Geiles Teil."

Im ersten Moment guckte Babu etwas verdutzt bei den Worten Renos - doch dann verstand er und lachte leise, ehe er ihn dem stärkeren Menschen gab. "Ja, Blair ... sie nannten mich so, weil bei meinem Ei drei Schalen ineinander lagen, so wie bei den kleinen Holzpüppchen. Eigentlich heißen sie Matroschka - doch sie werden meistens Babuschka genannt und meine Ziehmutter wandelte den Namen auf mich um. Allerdings nannte sie mich meist Babu ... und ich mag es auch lieber, so genannt zu werden. Der Speer gehörte einem meiner Väter, dem Eisnaga - von ihm sind auch die Krallen, die mein Ziehvater in die Goldkette fassen ließ. Das Auge ist von meinem anderen Vater, dem Basilisken ... es verfällt nicht, da es noch immer dessen innere Kraft enthält und ich sehe in ihm dessen Erinnerungen. Sie helfen mir oft, wenn ich Fragen habe - und so kann ich meine Väter immer wieder sehen."

"Echt jetzt ?" hakte Reno nach, als Blair übersetzt hatte und kuckte sich das Auge mal genauer an. Irgendwie lief ihm aber eine Gänsehaut über den Rücken, denn das Auge sah unheimlich aus. "Gruselig." stellte Reno fest und selbst Blair musste sich das Auge ansehen und es ging ihm ähnlich. "Gibt es noch die Körper von deinen Vätern ?"

Leise seufzend, schüttelte Babu den Kopf und legte sich wieder auf seine auf eine Körperwindung verschränkten Arme, während seine dicken Haare über die restlichen Windungen wallten. "Leider nein. Vor etwa vierhundert Jahren schickte der damalige Herrscher seine Truppen aus, um Wesen wie mich zu jagen - und sie fanden die Leichen, nahmen sie mit und seine Zauberer verarbeiteten sie zu Wundermitteln, um ihn unsterblich zu machen. Natürlich funktionierte das nicht - und das war der Grund, weshalb der Herrscher so viele meines Volkes töten ließ, wie er fand. Ich entkam nur knapp und auch nur deshalb, weil ich Glück hatte ... es waren einfach zu viele, um sie alle zu töten."

Das betrübte Blair und er senkte kurz seinen Blick. "Das ist schlimm." Er jagte zwar auch seltenen Tieren nach, aber nicht, um sie zu töten ... sondern, um sie zu fotografieren und zu erforschen. Außer, sie waren schon ausgestorben. "Weißt du, wie viele es noch von deiner Art gibt ?"

"Ich bin einzigartig, Blair ... meine Väter waren von verschiedenen Rassen, auch wenn sie sich liebten. Es war ein Wunder, daß mein Eisnaga-Vater überhaupt von meinem Basilisken-Vater Eier empfangen konnte ... ich denke, es geschah nur durch ihre Liebe. Basilisken gibt es nicht mehr, sie wurden alle schon vor Jahrhunderten getötet ... mein Vater war der Letzte. Auch Eisnagas sind inzwischen sehr selten geworden, auch wenn es sie noch gibt. Die Meisten leben nun im Land des ewigen Eises, das ihr den Südpol nennt ... denn dort gibt es fast keine Menschen. Hier und in den Ländern, die Alaska und Grönland genannt werden, gibt es auch noch einige wenige Eisnagas, doch es ist sehr selten, daß sich Paare finden und neue Eier zeugen. Manchmal fühle ich sie durch die kalten Winterwinde, die über die Meere wehen ... doch es ist sehr schwach, zu schwach, um ihnen zu folgen." Man hörte, wie betrübt Babu deshalb war ... denn wie man es auch drehte und wendete, er war allein.

Die Betrübnis schlug sich auch auf die beiden Menschen nieder. Es war traurig, weil sich die Menschen noch immer nicht verändert hatten. Auch Heute jagten sie noch alles, was selten war und verarbeiteten es teilweise zu sehr fragwürdiger Medizin oder machten Pelze oder sonstwas daraus. Man sah es besonders Blair an, denn die Fröhlichkeit war aus seinem Gesicht gewichen. "Ich wünschte, ich könnte dir helfen."

Bei den leisen Worten blickte Babu auf und grollte weich, als er sich lächelnd erhob und Blair in einen sanften Kuß zog. "Du hilfst mir doch schon so sehr, ebenso wie Reno ... ihr seid hier und habt mir die schönste Nacht geschenkt, die ich je hatte. Ihr seid anders als die anderen Menschen ... und dafür bin ich sehr dankbar." Man sah dem großen, schwarzblauen Eisnaga an, daß er sich ehrlich freute und seine Worte ernst meinte - und daß er nicht nur den Sex, sondern auch die Nähe und Freundlichkeit der beiden Brüder meinte.

"Ich würde aber gern noch mehr helfen." wisperte Blair und Reno zog ihn sanft in seine Arme. "Wir wissen jetzt wo Babu lebt, und wenn wir etwas herausfinden, kommen wir wieder her. Mitnehmen können wir ihn leider nicht." Ein Naga war ziemlich auffällig und nicht einfach zu verstecken.

Das wußte dieser auch und seufzte leise, als er sich wieder auf eine seiner Körperwindungen legte. "Das wäre schön ... ihr seid noch ein wenig hier, oder ? Also die Forschergruppe ? Dann kann ich euch vielleicht besuchen. Und ja, ich weiß, daß ich auffällig bin - wir können uns zwar auch in Menschen wandeln, doch ich habe es bisher noch nicht versucht." Babu wußte aus den Erinnerungen seiner Väter, daß er es auch konnte - doch bisher hatte er noch keinen Grund gehabt, es zu versuchen.

Aber so brachte er beide Menschen dazu, daß sie ihn verblüfft ankuckten. "Du könntest das ? Das ist ja irre !" platzte es wieder aus Blair und seine Augen bekamen ihr Leuchten zurück. "Versuch es doch mal ... bitte !"

"Jetzt ?" Für einen Moment war Babu zu verdutzt, um zu reagieren - dann blinzelte er und schluckte schwer, richtete sich langsam auf und schluckte erneut, ehe er die Augen schloß und sich konzentrierte. In den Erinnerungen seiner Väter hatte er schon oft davon gehört und auch, wie es ging - doch dies war sein erster Versuch. Und so dauerte es auch, bis sich erste Ergebnisse zeigten und der Nagamischling keuchte schwer, als sein Schlangenkörper plötzlich zu schrumpfen schien und sich schließlich zu Beinen wandelte.

Scheinbar schmerzte dieser Vorgang und es tat Blair fast leid, daß er gefragt hatte. Aber er sah, daß es Babu scheinbar selber überraschte, denn er betrachtete neugierig die Beine, die er nun hatte. Reno begutachtete derweil, wie Babu nun aussah. Seine Beine waren kräftig und er hatte einen ziemlich knackigen Hintern. Vorne zeigte sich eisblaues Schamhaar, das ziemlich lang wirkte und den stattlichen Penis nur teilweise verdeckte. "Irre !"

Bei dem leisen Ausruf blickte Babu auf und lächelte verlegen, als er den lüsternen Blick Renos auf seine nun unverdeckte Männlichkeit sah. "Das ist nun alles frei ... und ich habe Haare unten ? Das ist ungewohnt, aber irgendwie fühlt es sich nicht schlecht an. Nur ungewohnt." Aufstehen konnte er noch nicht - doch der Naga schaffte es, sich auf die wackligen Unterschenkel zu knien und den Oberkörper aufzurichten, ehe er das Gleichgewicht verlor und mit einem entsetzten "Wah !" auf Reno fiel.

Der fing ihn natürlich auf und lachte leise, weil er beide Arme voll mit Babu hatte, der Blair seinen knackigen Hintern zeigte. "Hach, ein herrlicher Anblick." lachte der Kleinere und schnickte mit den Fingern an Babus Hinterteil.
Als die Finger auftrafen, zuckte der Schwarzhäutige auf und ein leises Quietschen entkam seinen Lippen, als er seine Hüften instinktiv wegdrehte. Erst dann kam ihm, daß er in Renos Armen lag und er errötete, ehe er sich langsam aufrichtete und verlegen lächelte. "Gefällt es euch ? Es ist wirklich ungewohnt, so ... kurz."

"Ich finde es heiß. Nicht so heiß wie den Schlangenkörper, aber heiß." erklärte Blair groß und breit und musterte erneut die kräftigen Beine. "Wenn man dich in die richtigen Klamotten steckt, würdest du in Amerika nicht mal auffallen." Reno nickte zu den Worten seines geliebten Bruders. "Jap, da bin ich sicher." Leder und so etwas würde passen, die Haare würden als freaky gefärbt durchgehen, und die Schlitzpupillen als Kontaktlinsen.

"Findet ihr ? Ich würde euer Land gerne einmal sehen ... ich habe schon so viel davon gehört. Aber ich habe keinen Paß - und wenn ich das richtig verstanden habe, kommt man nur noch mit so etwas über die Grenzen." Ein wenig neugierig war Babu nun doch und wenn es gänge, würde er sehr gerne einmal etwas anderes als seine geliebte Höhle und die Ebenen darumherum sehen.

Einen Pass zu besorgen, war ja wohl wirklich kein Problem. "Hier in Russland einen Pass zu bekommen, ist ein Kinderspiel. Ein Bisschen Geld, und dann ist das erledigt." Reno war da ziemlich sicher, in einem Land wie Russland konnte man mit Geld ziemlich viel erreichen. "Geld regiert die Welt."

Es dauerte einen Moment, bis Babu verstand - doch dann nickte er und lächelte wieder zögerlich, als er an die Seite seiner Höhle wies. "Geld habe ich keines ... aber Elfenbein von den Mammuts und das hier." Während er sprach, wollte der Naga instinktiv mit seiner Schweifspitze unter einen Stapel Felle greifen ... doch er merkte schnell, daß es mit den Beinen anders war und schrie erschrocken auf, als er mit einem Bein zu wackeln begann und dann umkippte. Leise schnaufend, brauchte Babu einen Moment - doch dann erhob er sich wieder auf seine wackligen Knie und krabbelte vorsichtig zu den Fellen, holte einen Menschenschädel heraus und brachte ihn zu den beiden Menschen, um ihn ihnen in die Hände zu drücken.

Blair kuckte verwirrt auf den Schädel, denn er war vollgestopft mit Bernsteinen und Diamantkristallen. "Also, das dürfte locker reichen." lachte Reno und nahm seinem Schatz den Schädel ab, um selber mal zu kucken. "Da sind ein paar tolle Steine dabei. Ich würde nur Bestimmte davon weggeben."

"Natürlich gebe ich nicht alle her - ich weiß, wieviel die Steine wert sind. Viel weiß ich nicht über die jetzige Zeit, doch das weiß ich genau." Langsam wurde Babu sicherer auf seinen Knien und lächelte, als er eine Handvoll der Steine herausholte. "Die sind für euch, Reno - ihr könnt sie eher gebrauchen als ich. Ich weiß doch, wie schwer es für euch Menschen heutzutage ist, ein sorgenfreies Leben zu führen - und Gelehrte waren noch nie gut bezahlt, genauso wie Krieger oder Leibwächter."

"Aber das musst du nicht." Blair lehnte sofort ab und schob die Hände Babus wieder zurück. "Mir würde es reichen, wenn du weisst, wo man noch ein Mammut oder Wollnashorn findet. Das wäre das Größte, weil unsere Expedition dann nicht ganz nutzlos war. Obwohl sie es ja nicht war, wir haben dich dabei gefunden." Eigentlich machten sie sich Beide nicht so viel aus Geld, aber Reno wusste, wie teuer die Expedition war. "Wir nehmen es, so können wir neue Expeditionen finanzieren, ohne daß du irgendwo betteln musst."

Wie immer wartete Babu so lange, bis alles übersetzt war, ehe er leise seufzend den Kopf schüttelte und die Steine in Blairs Schoß rieseln ließ. "Reno hat Recht, Blair. Ich habe genug davon - und ihr braucht sie dringender als ich. Außerdem habt ihr Beide mir so viel geschenkt, daß es eigentlich unfair von mir ist, wenn ich euch nur so wenig geben kann. Und wegen den Mammuts braucht ihr euch nicht zu sorgen - nicht weit von hier ist eine Stelle, an der eine kleine Herde in einem ehemaligen Schneesumpf versank."

Schon leuchteten Blairs Augen wieder auf. "Wirklich ? Eine ganze Herde ?" Die Steine waren im Moment vergessen und er warf sich Babu in die Arme und drückte ihn fest an sich. "Danke, das ist super !" Die Freude ließ Reno grinsen, denn so etwas war für Blair mehr wert, als alles Geld auf der Welt.

Etwas, das Babu schon ahnte, doch er ließ es sich nicht nehmen, Reno noch einmal zuzunicken, daß er die Edelsteine in seine Jacke stopfen sollte. Es war gut, daß er inzwischen ein klein wenig sicherer mit den Beinen wurde, denn sonst hätte ihn der Freudenausbruch Blairs glatt umgeworfen. Doch auch so konnte er das Gleichgewicht nicht lange halten und fiel schließlich um, so daß der schlanke Mensch auf ihm und zwischen seinen Beinen lag. Eine Position, die für den Naga so neu war wie die Beine - und etwas, das er sichtlich zu mögen begann.

Das bemerkte auch Blair, denn er fühlte ziemlich eindeutig, wie wohl sich Babu fühlte. "Du scheinst noch Hunger zu haben." wisperte der Braunhaarige und blickte zu Reno, der den neuen Körper auch gern entdecken würde. "Lass uns deinen menschlichen Körper erkunden."

"Das Fleisch kann noch eine Weile braten - und die Zeit können wir nutzen, Hm ?" Babu war nicht abgeneigt und als er das zustimmende, eindeutig lüsterne Lächeln Renos sah, lachte er leise, zog ihn ebenfalls zu sich und drehte sich zur Seite, damit sie einander besser erkunden konnten.


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