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“Die schwarze Chrysantheme” 03
 

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Shagen war wenig später nachgekommen, und hatte sich zügig eine Suppe mit Nudeln, Fleisch und Gemüse zubereitet, die er nun am Tisch sitzend aß und immer wieder mal zu Enrik kuckte, der sich doch noch mal einen Nachschlag gekocht hatte. "Du verschlingst fast so viel wie mein Gefährte." stellte er fest und grinste, wenn er an den unbändigen Hunger von Shean dachte. "Also zu den Schulen ... selbst mit einer Empfehlung von mir wirst du es nicht leicht haben. Aber ich bin sicher, du wirst dich durchbeißen."

"Das ist kein Problem - ich bin zäher, als ich aussehe, und schlimmer als meine Onkel können die gar nicht sein. Mehr Sorgen bereitet mir, daß ich vielleicht Jahre brauchen könnte, um wirklich alles Wissen einer Schule zu lernen - es gibt Lehrer, die meinen, daß man erst Ewigkeiten braucht, bis man eine neue Lektion erhält. Und ich habe nicht so viel Zeit, da ich so viel lernen möchte, wie es möglich ist, bis ich wieder zu meiner Familie zurückkehre." Gerade das war etwas, das Enrik Kopfzerbrechen bereitete - denn auch wenn er durch seine Langlebigkeit genug Zeit dafür hätte, so wollte er so bald wie möglich bei seinem Stamm sein und ihn beschützen können.

"Hmmm ... nun gut." murmelte Shagen, und schob sich ein paar Nudeln in den Mund. Es war doch etwas heikel, die richtigen Schulen zu finden. "Die 'Lotus' ist gut, der Lehrmeister ist der Vater der zwei von Gestern. Allerdings hast du da jetzt ein dicken Nachteil, der Älteste ist ziemlich nachtragend und wird es sicher bei seinem Vater kundtun."

Das ließ Enrik leise schnauben und er verengte kurz die Augen, ehe er sich wieder beruhigte und ein weiteres Stück Fleisch aß. "Ich werde dort vorsprechen - und wenn der Alte mich ablehnt, dann ist die Schule nichts für mich. Denn wenn ich seinen Ältesten besiegen konnte, dann hat dieser noch sehr viel zu lernen ... und wenn der Alte das nicht sieht und merkt, daß ich Potential habe, dann ist es Zeitverschwendung, dort etwas lernen zu wollen."

"Da hast du wohl recht, ich denke hin und wieder doch etwas zuviel um acht Ecken. Ich werde einen Kontakt herstellen, Okay ? Wenn du magst, besorge ich dir hier eine kleine Wohnung. Du kannst eine von meinen nehmen, sie sind für meine Angestellten, wenn sie mal in Tokyo sind."

Das ließ Enrik aufhorchen und er lächelte, als er sich näherneigte und Shagen einen Kuß auf die Lippen gab. "Wenn das geht ? Das wäre klasse, so kann ich mir eine aufwendige Suche sparen. Vielleicht gibt es ja auch etwas, das ich für dich tun kann ... hast du vielleicht Interesse an seltenem, antikem, indischen Schmuck ? Oder Edelsteinen ? Ich kann auch mit Metallskulpturen dienen, mein Vater ist ein wahrer Künstler und sehr berühmt in Amerika. Er besitzt eine große Galerie in San Franzisco ..."

"Skulpturen ? Wie war dein Name noch eben ?" Shagen wirkte interessiert, und war es auch. Er mochte Kunst, und überlegte kurz. "Dein Vater heißt Rufus, nicht wahr ? Ich hab schon von ihm gehört und Skulpturen gesehen, sie sind unglaublich. Ich hätte schon Interesse, vielleicht kann er mir einen Drachen machen." Aus Silber für sein 'Haus des Silbernen Drachen'.

"Jep, mein Dad heißt Rufus - und ich denke, wenn du mir wirklich weiterhelfen kannst, wird er dir gern eine Skulptur nach deinen Wünschen machen. Nur die Werkstoffe müßtest du zahlen, wenn du was anderes als Eisenschrott haben willst. Wobei ich das sehr empfehlen kann - gerade damit ist Dad unübertroffen und man sieht es nicht, wenn ers hinterher noch lackiert." Man sah gut, wie stolz Enrik auf die Kunst seines Vaters war - es strahlte förmlich aus seinen Augen und aus seiner Haltung, denn er liebte seine Eltern wie alle Nagajungen sehr.

"Schrott ist schon okay, lackiert ist doof - ich denke mal, er poliert auch. Aber dazu können wir ja später kommen." Shagen aß kurz auf, und stellte die Schüssel in die Spülmaschine. "Ich werde mal einen Anruf tätigen, ich werde dich bei der Lotusschule anmelden, damit du vorsprechen kannst."

"Danke dir, Shagen. Bin ja mal gespannt, ob ich angenommen werde - ich denke, der ältere Idiot der beiden Brüder hat sich bei seinem Vater ausgekotzt und der ist jetzt nicht mehr gut auf mich zu sprechen, weil ich seinen Filius so geprügelt und gedemütigt habe." Enrik rechnete sich keine allzu großen Chancen aus, in dieser Schule angenommen zu werden - doch es gab sicherlich Alternativen, und die wollte er auskosten.

"Ich werde mal anrufen, glaub mir, ich hab ziemlich gute Beziehungen." Außerdem kannte er sehr viele schmutzige Geheimnisse, die ungern ans Licht kommen sollten, aber dieses Druckmittel setzte er nur selten ein. "Vermutlich wird er dich erst woanders hinschicken und beobachten, ehe er sich ganz entscheidet." Dann nahm er sein Handy und wählte eine Nummer, ehe er in japanisch loslegte und kurz diskutierte. Dabei blieb er immer höflich und lächelte kurz, bevor er einen Zettel nahm und die Adresse aufschrieb. Nach kurzem Dank legte er auf und grinste. "Lotus-Schule, ich vermute eine kleinere Nebenstelle, um dich zu testen."

Währenddessen hatte sich Enrik ein wenig um die Dinge in seiner Reisetasche gekümmert, doch als Shagen fertig war, stand er wieder auf und nickte kurz. "Eine Nebenstelle ... nun gut, besser als nichts. Bin gespannt, ob die auch halten, was sie versprechen - oder ob sie mir in der Nebenstelle dann auch nur den letzten Rest zeigen. Aber egal, so oder so kann ich etwas lernen." Sicherlich war es ein kleiner Schlag gegen sein Ego - doch Enrik dachte schon wieder weiter und daran, daß er es nutzen konnte.

"Wie gesagt ich vermute es nur - sie werden dich erst testen wollen. Sei froh, daß sie überhaupt etwas anboten." Shagen lächelte, und holte noch einen Schlüssel aus einem Schubfach. "Ich bringe dich noch zu der Wohnung, aber ich denke, diesmal mit dem Geländewagen. Ah ..." Er griff nochmal in das Schubfach, und holte einen weiteren Schlüssel hervor. "Der ist für das Motorrad, das da in der Garage steht, die Papiere liegen in der Wohnung." Den Schlüssel warf er Enrik zu, und er grinste bei dem überraschten Gesicht. "Wir alle mögen Bikes sehr gern, ich vermute, du auch."

Das hatte der junge Naga wirklich nicht erwartet und er grinste kurz, als er den Schlüssel betrachtete und ihn schließlich einsteckte. "Danke dir ... ich liebe Bikes. Zumindest kann man bei den Teilen nicht zu groß sein." Er war Shagen wirklich dankbar, doch er wußte nicht, wie er es ausdrücken sollte und so packte er sich einfach den anderen Silberhaarigen, drückte ihn kurz an sich und ließ ihn wieder los. "Und ja, ich denke auch, daß es besser ist, wenn wir den Geländewagen nehmen - der ist wenigstens hoch genug. Ist die Schule eigentlich weit entfernt ? Ich kenne mich noch nicht genug aus, aber das wird sich schon noch legen."

"Keine Bange, es ist nicht so weit. Die Schule liegt einen Tick außerhalb, es ist da sicherer, aber du wirst sie gut finden. Sie ist in einer Gärtnerei versteckt - die Shizuya sind berühmt für ihre Gartenarchitektur, daher kenne ich sie auch so gut, sie kümmern sich um den Garten meines Bordells. Wenn du magst, kannst du auch gern mal vorbeikucken. Ich denke, mein Gefährte würde gern einen Kampf mit dir wagen. Sagt dir der 'Tiger' etwas ?"

"Natürlich sagt er mir etwas - gerade in Amerika ist er sehr bekannt, da er ja von dort stammt und bei dir groß Karriere machte. Aber ich denke nicht, daß es gut wäre, wenn wir kämpfen ... es ist nicht gut, wenn ich meine Kontrolle verliere und dein Schatz wird mich garantiert dazu bringen, weil er beim Kampf seine Wildheit freiläßt. Aber danke für das Angebot, ich weiß es sehr zu schätzen." Das stimmte auch - doch er konnte nicht riskieren, daß er sich beim Kämpfen wandelte und er traute seiner Selbstbeherrschung noch nicht genug, um so etwas zu wagen.

"Ich verstehe ... dann fahren wir mal, hm ?" Shagen ahnte, daß da mehr war, und hakte nicht nach. Er schlüpfte an der Tür in Schuhe und Jacke und fuhr mit Enrik hinab, um zu der Wohnung zu fahren. "Ich werde ein Auge auf dich haben, wenn dir das nicht lästig ist. Ich mag dich und möchte nicht, daß dir etwas passiert." In Enrik steckte Potential, er schien auch gewisse Beziehungen zu haben, und das nutzte Shagen natürlich gern.

Der junge Naga nickte nur, da er es sich schon gedacht hatte und grinste, als sie in der Garage zu einem wirklich großen Geländewagen gingen, in dem er gut Platz haben konnte. "Das dachte ich mir schon - und wir bleiben so oder so in Verbindung, da du einerseits was von meinem Dad haben willst und ich andererseits weitere Adressen von dir, um zu lernen. Ich denke, es ist eine gute Zweckgemeinschaft, nicht wahr ?"

"Ja, das ist es wohl, ich denke aber eine sehr positive. Ich nutze meine Möglichkeiten gern aus und ich vermute, so ist es bei deiner Familie auch." Es war nur logisch und Shagen blickte kurz zu Enrik, ehe er sich auf die Straße konzentrierte und routiniert den Weg zu der Wohnung fand. "Du kannst auch den PC dort nutzen oder wenn du einen Lap hast, das W-Lan, den Code gebe ich dir noch."

Wie er es sich schon gedacht hatte, fand Enrik gut Platz in dem Wagen und da es ein Sonntag war, kamen sie auch gut in dem Verkehr voran. "Danke dir - ich kann zwar auch über Satellit, doch mir ist W-Lan viel lieber. Ich brauche es, damit ich mit meiner Familie in Kontakt bleiben kann ... es geht nichts über Email und Webcams." Dann fuhren sie schon in eine weitere Tiefgarage, hielten an einem Platz und der junge Naga stieg aus, um auf Shagen zu warten, und nahm dabei schon die Reisetasche auf die Schulter. Er war neugierig, was das für eine Wohnung war - und vor allem freute er sich schon darauf, mit seinen Vätern, Onkeln und Brüdern reden zu können.

"Familie ist wichtig." erwiderte Shagen und nickte zu dem Motorrad, das hinter einer Gittertür in der Garage stand. "Ich denke, die passt schon für dich, oder ?"

Als Enrik die wunderschöne, schwarzlackierte, schwere Yamaha sah, erwachte unwillkürlich ein Lächeln auf seinen Lippen und er kam näher, schloß die Gittertüre mit einem der Schlüssel an dem Schlüsselbund auf und trat näher, um sie direkt betrachten zu können. "Jep, die geht, Shagen ... sie ist groß genug für mich und meine langen Beine, und besitzt genug Kraft, um mich auszuhalten. Und mir gefällt auch die Farbe, perfekt." Dann ging er wieder raus und sperrte zu, steckte den Schlüssel wieder ein und blieb noch immer lächelnd bei dem Japaner stehen. "Du hast einen verdammt guten Geschmack, Shagen ... gehen wir in die Wohnung ?"

"Gern doch. Es ist auch ein Penthouse, und du hast auch noch etwas im Tiefkühler liegen." Wieder ging es zum Aufzug, der direkt in die Wohnung führte. "Es ist etwas kleiner, aber ich denke doch ausreichend." Die Tür öffnete sich oben und die betraten ein modern eingerichtetes Penthouse.

"Ehrlich ? Mehr als genug ... ich bin eigentlich schlimmeres gewohnt, ich übernachte in der Regel in kleinen, schmierigen Hotels." Enrik war wirklich dankbar und nachdem er die Reisetasche im Gang hingestellt hatte, fing er sich den schlanken Japaner wieder und küßte ihn für einen Moment leidenschaftlich, ehe er seine Stirn an dessen lehnte. "Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür bedanken soll, Shagen - wenn du willst, kann ich dir neben der Skulptur von Dad auch ein paar Fights gewinnen, mit Wetten kannst du eine Menge verdienen."

"Oh, das weiß ich doch. Ich hab bei diesem Kampf von Anfang an auf dich gewettet." Wieviel war unwichtig, aber sein Instinkt hatte ihn mal wieder nicht betrogen. "Es hat Zeit, wir werden sehen, was noch kommt." Auch er raubte sich noch einen Kuss und löste sich, um den Internetcode auf einen Zettel zu schreiben. "Ich lass dich dann mal allein. Mein Haustiger wird unruhig, wenn ich mich nicht bald melde." Seine Telefonnummer schrieb er noch dazu und nickte, weil er hoffentlich an alles gedacht hatte. "Wenn es Probleme gibt, ich bin für dich da, mein Schöner."

"Wenn es Probleme geben sollte, werde ich auf jeden Fall anrufen. Ich verlasse mich auf dich, daß du dich meldest, wenn du weißt, wann ich zu dieser Schule gehen soll, ja ? Ich gebe dir noch meine Handynummer, dann kannst du mich erreichen." Während er sprach, notierte Enrik die Nummer schon auf einen Zettel und lächelte, denn man konnte diese einfachen Notizblöcke neben dem Telefon wirklich gut gebrauchen. Dann gab er Shagen den Zettel und nickte, da dieser ebenso wie er selbst große Abschiedsszenen nicht zu mögen schien. "Sag deinem Tiger einen schönen Gruß von mir ... vielleicht habe ich doch irgendwann mal Lust und Gelegenheit, mich mit ihm zu messen."

"Das Angebot nimmt er sicher gern an. Und du wirst Morgen erwartet, Nachmittags um 4 Uhr." Das hatte Shagen fast vergessen. "Ich denke, den alten Shizuya wirst du noch nicht sehen, aber achte auf die anderen Schüler ... ich denke, Kisho wird sich unter ihnen verbergen. Du erkennst ihn, er hat ganz schwarze Augen ... sehr hübsch, wie ich finde, aber gut." Shagen grinste hintergründig, raubte sich dann doch noch einen allerletzten Kuss und verschwand aus der Wohnung.

Enrik blickte ihm noch nach und schüttelte schmunzelnd den Kopf, nachdem die Fahrstuhltüre zuging. "Du würdest dich wundern, an was ich diesen Kerl erkennen kann - aber nun erstmal den Lap aufstellen und anschalten, damit ich Dad anrufen kann." Mit den Worten ging Enrik zu seiner Reisetasche und nahm den Laptop heraus, setzte sich an den Wohnzimmertisch und gab den Code für das W-Lan ein, ehe er die Webcam zuschaltete und den Lap seiner Väter anwählte.

Es dauerte nicht lange, da sprang Ruffi fast schon vor den Monitor, und grinste breit. "Hallo, mein Sohn ! Endlich meldest du dich, ich hab mir schon irre viele Sorgen gemacht. Wie ist es dir ergangen ?" Man sah Ruffi an, wie erleichtert er war, und er schien mit den Augen forschen zu wollen, ob sein Küken irgendwelche Wunden hatte, die er sehen konnte.

Das ließ Enrik leise schmunzeln und er grollte liebevoll, ehe er aufstand, sich auszog und sofort wandelte. "Ich habe gewonnen, Dad ... und ich habe viel lernen können. Da war auch einer, der war ein richtiges, eingebildetes Arschloch - angezogen wie ein Ninja, und ein Gehabe wie ein Idiot. Angeblich wurde er noch nie besiegt ... ich habe es gleich zu Anfang geschafft, und im Endkampf ebenfalls. Dumm ist nur, daß eine der besten Schulen ausgerechnet von dessem Vater geleitet wird - und Morgen habe ich ein Vorsprechen an einer Zweigstelle, einer der Sponsoren hat mir den Termin besorgt. Ich denke, du wirst vielleicht schon bald mit ihm zu tun bekommen, er hat von dir und deinen Kunstwerken gehört und hätte gerne eines für sich, da er mir Zugang zu den Schulen verschafft. Kannst du vielleicht ...? Bitte ?"

"Enrik ... also ..." Ruffi seufzte, und grinste schließlich. "Du weißt, daß ich dir keinen Wunsch abschlagen kann, du bist mein Küken. Was will er denn haben ?" Ruffi war wirklich interessiert, und seine Augen strahlten erwartungsvoll. "Und es ist gut, daß du gewonnen hast - egal, ob er von der Schule ist, oder nicht. Du beißt dich schon durch, mein Junge."

Bei dem Lob huschte für einen Moment eine leichte Röte über die Wangen des jungen Nagas, denn es tat immer wieder gut, wenn er die Anerkennung seiner Väter bekam. Doch dann griff er die Frage Ruffis auf und zuckte entschuldigend mit den breiten Schultern. "Was er genau will, weiß ich nicht, Dad ... aber ich denke, es wird dir großen Spaß machen. Er hat einen fantastischen Geschmack, alleine schon das Tattoo, das er trägt, ist herrlich. Er hat so helle Haut wie ich und darauf einen wundervollen Drachen tätowieren lassen, er sieht einfach nur wundervoll aus. Und auch die Wohnungen sind sehr schön eingerichtet, ich bin sicher, daß er von dir ebenso etwas Schönes fertigen lassen will."

"Nun, dann bin ich gespannt und ich vermute, er wird sich einen Drachen wünschen." Ruffi ahnte es, wenn der Körper des Mannes schon von einem geziert wurde. "Und wie ich sehe, hast du sogar eine Wohnung gefunden." Es machte ihn froh, daß es so war, denn er wollte, daß sein Kleines gut aufgehoben war.

Das wußte Enrik auch und so grollte er wieder weich und beruhigend, lächelte und nickte kurz, ehe er Ruffi antwortete. "Jep, habe ich - das ist eine der Wohnungen von Shagen, ich darf sie benutzen, solange ich hier bin. Er ist sehr großzügig, doch ich denke das kommt auch daher, daß er durch mich viel Geld gewann und wir die Nacht ziemlich ausgiebig Sex gehabt hatten. Und natürlich auch deshalb, weil er von dir das Kunstwerk will, doch ich bin eigentlich froh darum. Die Wohnung scheint genauso klasse zu sein wie seine eigene - es ist ein Penthouse, ich habe es mir nur noch nicht angesehen, weil ich zuerst mit dir reden wollte. Ist Paps wieder unterwegs ? Ich hoffe nur, ich habe dich nicht aufgeweckt oder beim Werkeln unterbrochen, Dad." Denn das wäre Enrik peinlich, da er wußte, daß Ruffi immer hochkonzentriert arbeitete.

"Mach dir da keinen Kopf, ich hab nur Schrott zusammengesucht, und auf deinen Anruf gewartet." Er hatte sich Sorgen gemacht, und daher nicht auf seine Arbeit konzentrieren können. "Ich finde es gut, daß sich dieser Shagen um dich kümmert. Wenn du ein gutes Gefühl bei ihm hast, dann wird er auch ein guter Mensch sein." Er vertraute auf die Instinkte Enriks und wusste, daß er sich hundertprozentig auf seinen Kleinen verlassen konnte.

Das ließ diesen schmunzeln denn er wußte, daß sein Dad sich immer wieder um ihn sorgte, da es auch in der Natur der Federchen lag ... auch wenn ihre Küken schon erwachsen waren. "Mach dir nicht so viele Gedanken, Dad ... ich weiß, ich hätte dich gestern schon anrufen sollen, sobald das Turnier zu Ende war. Ich kam nur nicht dazu, weil Shagen mich gleich in die Felle zog, sorry. Aber er ist wirklich gut, sonst hätten meine Instinkte schon lange angeschlagen, das weißt du doch. Wie geht es eigentlich den Anderen ? Bitte erzähle doch, du weißt ja, daß ich auf See keinen Internetanschluß und auch kein Handy hatte." Es lag Enrik viel daran, zu erfahren, wie es ihnen allen ging ... nicht nur deshalb, weil er sich als der Älteste der neuen Küken für seine Brüder verantwortlich fühlte, sondern weil es auch in seinem Nagawesen lag zu wissen, wie es dem Stamm ging.

"Also dann erzähle ich mal ..." Ruffi lächelte, und fing an zu erzählen, was in der Zeit, in der Enrik weg war, so passiert war, damit er auf dem Laufenden war und sich nicht sorgte.

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