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“The Race” 07
 

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Auf dem Weg zu der Strecke wirbelten auch einige Gedanken durch den Kopf von Nici und er versuchte, sich auf das Fahren zu konzentrieren. Dabei fragte er sich, wie Kolja sich auf ein Rennen konzentrieren konnte. Wahrscheinlich nicht wirklich, denn Kolja war sehr aufgewühlt gewesen. Aber da war er nicht allein. "Ein echter Naga ... oh, Mann ... ich fasse es nicht. Aber er ist so ... WOW." Er liebte Kolja, und es war ihm erstaunlicherweise egal, was er war. "Ich hoffe, er vergibt mir."

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Doch Kolja bemühte sich, im Moment nicht an seine Gefühle oder Nici zu denken und schüttelte die Hand seines Herausforderers, der mit seinem aufgemotzten, nagelneuen Ferrari glänzte. Die anderen Racer jubelten und die Wetten flossen reichlich, denn diesmal war der Ausgang wirklich ungewiß. Eine Tatsache, die auch der Naga wußte und so setzte er nur zehntausend Dollar auf seinen Sieg ... eine Summe, die er gut verschmerzen konnte. Der Promoter kassierte die Summe ein und winkte die beiden Kontrahenten an die Startlinie, während er darauf wartete, das OK des Mannes zu bekommen, der den Polizeifunk abhörte. Sie hatten sich für dieses Rennen eine eher abgelegene Straße ausgesucht, die auf die Autobahn führte ... auf diese Weise hatten sie genug Platz, um abzubremsen und es war nicht so wahrscheinlich, von den Cops erwischt zu werden. Schließlich kam auch das Zeichen und eine der hübschen Frauen der Racer trat zwischen die Autos der beiden Fahrer, nahm ihr Halstuch und winkte aufreizend damit, ehe sie in Ausgangsstellung ging. Kol bereitete sich so ruhig wie immer auf das Rennen vor und blendete alles andere aus - er wollte nur den Rausch der Geschwindigkeit fühlen und wenigstens in dieser kurzen Zeit alles um sich herum vergessen.

Gerade da kam Nici bei dem Rennen an und sah nur noch, wie die Wagen lospreschten. Er war etwas zu spät und fluchte innerlich. Aber dann passierte etwas, das er kaum fassen konnte - es ging so schnell, daß Keiner damit rechnete. Ein Lastwagen fuhr unerwartet auf die Strecke und rammte den Koenigsegg auf der Beifahrerseite. Der Wagen hob ab und überschlug sich mit lautem Krachen. Für Nici kam es vor wie in Zeitlupe, aber nach dem Moment sprang er zurück in seinen Wagen und preschte zu der Unfallstelle.

In dem Wrack brauchte Kolja einige Momente, um sich zu fangen ... die Heilkraft seines Körpers arbeitete auf Hochtouren, doch es schmerzte höllisch und er stöhnte leise, als er den Kopf langsam drehte. Der verbeulte Wagen lag auf dem Dach und er selbst hing kopfüber in den Gurten - als er sie löste, keuchte er schmerzerfüllt auf, als er auf seine gebrochene Schulter fiel und blieb einen Moment liegen, schloß die Augen und ließ langsam die Beine folgen, die ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen waren. "Verdammt ... wo ... wo kam der nur her ..."

Da bremste auch schon Nici neben dem Wagen und sprang aus seiner Viper, um zu dem Wrack zu stürzen. "Oh Gott, Kolja ... Kolja ..." Er kniete sich hin und blickte in den Wagen. "Kolja ? Oh Gott, du lebst noch." Dann knirschte der Größere mit den Zähnen, als er es knacken hörte, weil sich die Knochen des Naga wieder einrichteten und dabei ein wenig aneinander schabten. "Warte, ich hole dich raus." Mit den Worten stemmte Nici die Seitentür auf und nahm den Schlankeren behutsam unter den Armen, zog ihn vorsichtig aus dem Wagen und ein gutes Stück davon weg. Der Anblick war entsetzlich, die Beine waren gebrochen und Kolja war mit Blut überströmt, das aus einer Kopfwunde quoll.

"Ni ... Nici ? Oh, verdammt - ich hasse das ..." Während er sprach, verzerrte der Naga das Gesicht und streckte seine Beine, nickte, als die Knochen sich wieder einrichteten und hob dann mit einem scharfen Fauchen die Hand zu seiner Stirn, um das Blut davon wegzuwischen. Seine Wunden heilten sichtbar ab und schließlich sah man nur noch an dem Blut auf seiner Haut, an welchen Stellen er verletzt gewesen war. Dann kam Kolja allerdings, wer ihn aus dem Wrack gezogen hatte und er runzelte die Stirn, als er zu Nici hochblickte. "Was machst du hier ? Oh shit, der Unfall. Verdammt ..." Der Lastwagenfahrer stieg erst jetzt aus seinem Wagen und schluckte schwer, als er den demolierten Rennwagen sah - doch dann kam er zu Kol, der nur leise seufzte und aufstand. "Okay - hier, das wird für ihren Schaden reichen. Fahren sie weiter und zu einer Werkstatt, lassen sie den Wagen verschrotten und kaufen sich einen Neuen." Mit den Worten reichte der Naga dem Mann eine Rolle mit zwanzigtausend Dollar, die der Fahrer mit einem Jauchzen und einem freudigen "Natürlich, Sir ! Danke, Sir !" entgegennahm und wieder in seinen Laster stieg, um davonzufahren. "Wir warten noch, bis Ricki mit dem Abschleppwagen und der Säuberungscrew hergekommen ist, dann fahren wir mit deiner Viper zurück, verstanden ?"

"Ja, verstanden." wisperte Nici etwas kleinlaut, denn der Schock saß ihm noch deutlich in den Knochen ... und das, was Heute passiert war, einfach alles, es war fast zuviel für ihn. Daher war er auch froh, daß die Crew schnell kam, den zertrümmerten Egg auf einen Laster hievte und dann alles putzte, bis kein Krümel mehr da war. Jetzt konnten sie los und Nici schnaufte erleichtert, als sie in der Viper saßen. "Mein Gott, ich bin so froh, daß dir nichts passiert ist ... also, daß du dich so heilen kannst ... Oh Mann." Er fuhr sich etwas zittrig durch die Haare, denn jetzt wurde ihm langsam alles bewusst. "Ich dachte, du stirbst da drin ..."

Im ersten Moment wollte Kol schon eine harsche Antwort geben - doch dann roch er die Tränen, die Nici nur mit Mühe zurückhielt und bemerkte auch, daß sich langsam ein leichter Schock in dem jungen Mann breit machte. "Fahr die nächste Ausfahrt raus - da kommt ein kleiner Park, da können wir anhalten." Auch in dem jungen Naga brodelte es und er blieb nur mit Mühe ruhig ... der Unfall war völlig unerwartet gewesen und eigentlich hätte er dem Laster noch ausweichen können, wenn er mit dem Gedanken nicht noch immer bei Nici und dessem scheinbaren Verrat gewesen wäre. Es war einfach zuviel im Moment - und es war gut, daß sie nun zu dem Park fuhren, damit sie aussteigen und reden konnten.

Dort angekommen, stoppte Nici und stellte den Motor aus. In dem Moment schluchzte er auf und stützte seinen Kopf an die Hände, die das Lenkrad hielten. Es war ein kleiner Zusammenbruch, denn seine Nerven waren zwar gut, aber nicht so gut und jetzt brach es doch heraus, daß Nici in sich drin sensibler war, als er von außen tat.

Etwas, mit dem Kolja völlig überfordert war. Denn einerseits war er immer noch wütend über den Verrat, auch wenn er nun zumindest ein wenig verstehen konnte, warum Nici dies getan hatte - doch andererseits war er auch noch immer aufgeputscht durch den Unfall und seine Selbstheilung, und dazu kamen immer wieder seine Nagainstinkte durch, die ihn danach drängten, den jungen Mann zu trösten und ihm die Sorgen zu nehmen. Schließlich hielt Kolja es nicht mehr aus und knurrte mißmutig, stieg aus und schlug die Faust in einen der Bäume, ehe er sich in das Gras sinken ließ und in den Himmel blickte, während er sich an den Baum anlehnte. "Wir müssen reden, Nici ... ausführlich reden."

Es dauerte einen Moment, bis Nici sich ein wenig gefangen hatte und endlich ausstieg, um sich neben Kolja zu setzen. "Ich weiß ... ich denke auch, daß wir reden sollten." Nebenher wischte er sich mit dem Ärmel über die Augen und trocknete so sein blasses Gesicht. Der Schock saß immer noch in ihm und es dauerte noch weitere Momente, bis er Kolja wieder ansehen konnte. ""Ich wollte euch nicht ausspionieren. Ich hab euch gern, ihr seid wie eine Familie und es fiel mir schwer, euch belügen zu müssen ... so verdammt schwer."

"Weißt du eigentlich, daß es viel leichter wäre, wenn du einfach nur ein Verräter wärst ? Dann könnte ich einfach nur sauer auf dich sein, dich bedrohen oder töten, und das wars. Aber du bist kein Verräter ... ich kann es riechen, du haßt diese Ärsche vom FBI so sehr wie ich und du magst uns wirklich alle. Aber was war das zwischen uns, Nici ? Ich muß es wissen. Ich muß die Wahrheit wissen und bitte lüge nicht, du weißt, daß ich es riechen kann." Kolja seufzte leise und schloß die Augen - es war so schwer, ruhig neben ihm zu sitzen und nichts zu tun, wenn er den Schmerz und die Verzweiflung in dem jungen Menschen nur zu deutlich riechen konnte.

"Was zwischen uns ist ? Was glaubst du denn ? Daß ich dich da auch belogen habe ? Ich liebe dich, und als ich den Unfall sah, bin ich fast gestorben vor Angst um dich." Die Tränen bleiben diesmal aus, aber die Verzweiflung war deutlich in den grünen Augen des Größeren zu sehen. "Ich liebe dich Kol ... ich hab’s dir vielleicht nie direkt gesagt, aber ich tue es."

Der schlanke Naga vermied es für einige Herzschläge, zu Nici zu sehen - denn er wußte, was passieren würde, wenn er es täte. Doch dann überwand er sich und blickte zu ihm, schluckte schwer und hob eine bebende Hand, um sie an die Wange des Größeren zu legen. "Das ist ja gerade das Problem, Nici. Du meinst es ehrlich - und in all den Jahrzehnten, die ich jetzt schon lebe, bist du der Erste. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr es schmerzte, als ich diesen Arsch an dir roch ... für meine Rasse ist es nämlich eine ziemlich heftige Sache, wenn sie Gefühle entwickeln. Die Gefühle eines Nagas sind verdammt tief und das ist nicht nur eine kurzfristige Sache - wir binden uns fürs Leben. Kannst du mich denn so akzeptieren ? Nicht als Mensch, sondern als Naga ? Kannst du mich auch mit meinem wahren Körper lieben, Nici ? Die tiefen Gefühle eines Federnagas verstehen, der dich Tag und Nacht verwöhnen will und mehr als nur eifersüchtig über dich wacht ?"

"Ich ..." begann Nici und sah dem Kleineren erneut in die Augen. "Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich habe Heute erst gesehen, was du bist, und das nicht mal richtig, weil du mich an die Wand gepinnt hast. Meine Gefühle für dich als Mensch sind ehrlich und ich habe nicht das Bedürfnis, dich zu verlassen. Ich fühle mich wohl ... darf ich dich nochmal als Naga sehen ? Ich denke nicht, daß es viel an meinen Gefühlen ändern wird, aber ich möchte dich ansehen ... bitte." Es war ihm wichtig, schließlich hatte er nur das wütende Gesicht von Kolja gesehen, und nur wenig von ihm selber.

Schon als der junge Mensch ihre vorige Auseinandersetzung erwähnte, schluckte Kolja schwer ... er sah die Halswunden, die seine Krallen gerissen hatten und die durch Nicis Hast, ihn aus dem Wagen zu ziehen, erneut aufgebrochen waren. Der Naga kämpfte noch einen Moment mit sich, doch dann nickte er und stand auf, zog sich aus und wandelte sich in seine eigentliche Gestalt, um sich zu Nici zu neigen und behutsam das Blut von den Wunden abzulecken. Diesmal achtete Kolja darauf, ihn mit seinen Krallen nicht zu verletzen und ringelte sich ein wenig um Nici ein, ehe er die Lippen über den Kiefer des Menschen gleiten ließ und schließlich das Gesicht in dessen Halsbeuge barg.

Das war die Art von Kolja, um sich zu entschuldigen. Nici wusste es und ließ es daher gern zu, während seine Hände vorsichtig die Schuppen des Schlangenleibs berührten, um ihn zärtlich zu erkunden. "Du bist wunderschön ... ist es schlimm, wenn ich dich so hübscher finde, als du als Mensch bist ?"

"Was ?" Kolja hätte viel erwartet, doch definitiv nicht das. Sichtlich überrascht, blickte er in das lächelnde Gesicht Nicis und sah dort ebenso deutlich wie er es riechen konnte, daß dieser die Wahrheit sagte. "Du meinst das ernst ... wirklich ernst. Bisher konnten nur meine vier Freunde mich so akzeptieren ... ich bin so froh darüber. Und es tut mir leid, daß ich einfach weggefahren bin, aber ich mußte es. Ich hätte dich sonst noch mehr verletzt, ich war so wütend auf dich. Aber wie ich sehe, hat Mamba es übernommen, dir einen heftigen Ratschlag zu geben ... seine Spezialität." Während er sprach, berührte Kol den noch immer sichtbaren Handabdruck auf der Wange Nicis, ehe er ihn auf die Lippen küßte und weich grollend noch ein wenig näher zu sich zog. "Wir sollten langsam heim ... dort können wir reden und es uns ein wenig bequemer machen, Hm ?"

"Gern ... und ja, er hat mich etwas wachgerüttelt. Ich wusste ja, daß er durchschlagende Argumente hat, aber so hab ich das noch nicht erlebt." Nici rieb sich vorsichtig die Wange, küsste Kolja dann aber und löste sich, um nach dessen Kleidung zu angeln, die der Naga auf einen Haufen gelegt hatte. "Ich glaube, wir werden dann für Wochen zu tun haben und sehen, ob wir deinen Egg wieder hinbekommen."

"Das Auto ist Schrott - und auch unwichtig, Nici. Ich kaufe mir vielleicht einen Neuen, vielleicht auch nicht, mal sehen." Noch während er sprach, stand Kolja auf und wandelte sich zurück, ehe er die Kleidung aus den Händen Nicis nahm und sich anzog. "Kannst du fahren, Nici ? Du hattest einen ziemlich Zusammenbrauch vorhin, ich habe mir Sorgen um dich gemacht."

"Dann schlachten wir den Egg aus ... und ja, ich denke, jetzt geht es wieder, es war nur alles etwas zuviel. Aber wenn du magst, kannst du die Viper gern fahren." Er reichte Kolja den Schlüssel und wusste, daß es ihn freuen würde, denn bisher hatte er Keinem je erlaubt, die Viper zu fahren.

Zu sagen, Kol wäre überrascht, wäre eine maßlose Übertreibung. Einige Momente lang stand er nur da und blickte Nici verdutzt an - doch dann schluckte er und nahm den Schlüssel, ehe er nähertrat, Nici zärtlich küßte und sich dabei eng an ihn heranschmiegte. "Das ist nun schon das zweite Mal, daß du mir so ein bedeutsames Geschenk machst, mein Hübscher ... wenn wir jetzt nicht hier im Park wären, würde ich dich auf der Stelle so gut vernaschen, daß du im siebten Himmel schwebst."

"Das können wir nachher noch nachholen, meinst du nicht auch ?" wisperte Nici und zog den Kleineren nun doch nochmal an sich, um ihn zu küssen. "Und du musst eh noch baden, du bist voller Blut." Die Kopfwunde hatte stark geblutet und war zwar verheilt, aber das getrocknete Blut klebte immer noch im Gesicht und in den Haaren.

Ein leises "Ich weiß." wispernd, das deutlich resigniert klang, nickte Kolja und löste sich wieder von Nici, öffnete den Wagen und stieg an der Fahrerseite ein. Als auch der junge Mensch eingestiegen war und sich angeschnallt hatte, fuhr Kolja los und so zügig wie möglich zu sich nach Hause, damit er unter die Dusche und sich säubern konnte. Die Anderen machten sich inzwischen Sorgen, da sie natürlich schon von dem Unfall gehört hatten - doch als sie die Viper herfahren sahen, seufzte Ace erleichtert auf und nickte, nahm Cobra einfach um die Mitte und schleppte ihn nach oben, während Mamba kurz nickte und das Geschirrtuch hinlegte. "Komm, Jo ... wir sollten auch gehen, damit die Beiden ein wenig Ruhe haben. Sie können es weiß Gott gebrauchen."

"Jup." kam es nur von Jo und er folgte seinem Schatz, damit die zwei ihre Ruhe finden konnten. "Ich glaube, die Anderen haben sich zurückgezogen, es ist so still ... sie sind echt lieb." Es war Nici sofort aufgefallen. Normal steppte hier der Bär und zumindest die Geräusche von einem waren immer zu hören. Aber es war auch angenehm im Moment, die Jungs wussten, was zu tun war und so umfasste Nici seinen Liebsten an der Hüfte und ging mit ihm nach oben ins Badezimmer. "Jetzt weiß ich auch, warum dein Bett und das Bad so groß sind ... magst du dich wieder wandeln ?"

"Ja. Auch wenn ich es mag, Beine zu haben, das ist mir lieber." Noch während er sprach, zog Kolja sich ein weiteres Mal aus und wandelte sich, ehe er geschmeidig in die große Wanne schlängelte und sich Wasser einließ. "Möchtest du auch rein ? Du könntest ebenfalls ein Bad brauchen, ich habe dich ganz blutig gemacht, Nici." Es war eine sanfte Einladung und der schlanke Naga hoffte, daß sie angenommen wurde - denn gerade jetzt fühlte er seine Instinkte sehr stark in sich aufwallen und wollte den jungen Mann bei sich haben.

Irgendwie sah man das in den Augen von Kolja und es weckte in Nici das Bedürfnis, ihm zu geben, was er wollte ... und der Lackierer entdeckte eine ganz andere Seite an sich. "Gern ... und ich will mich ja auch von dir verwöhnen lassen ... und dich verwöhnen." Im Moment war das Thema Spitzel gegessen, auch wenn sie darüber noch reden mussten. Schließlich war die Frist erst in zwei Wochen vorbei.

Davon wußte Kolja jedoch nichts und so ringelte er sich einfach noch ein wenig mehr ein, während er Nici dabei beobachtete, wie dieser sich auszog. Es war mehr als nur ungewohnt für den jungen Naga, daß er so für einen Menschen fühlte - doch es war so und er grollte weich, als Nici endlich in die große Badewanne und damit auch in seine Arme kam. "Du fühlst dich so gut an, mein Hübscher ... aber das Blut stört." Mit den leisen Worten neigte Kol sich näher und leckte sanft über die Wange des jungen Mannes, ehe er ihm einen Kuß auf die Lippen hauchte und weich zu ihm grollte.

Jetzt ahnte Nici auch, warum immer dieses Grollen da war, denn Schlangen konnten so etwas und Nici hatte diese Eigenart lieben gelernt. "Jetzt weiß ich, wo dein Grollen herkommt ... das gefällt mir übrigens." Die Worte waren ehrlich und das wurde von seinem Lächeln untermauert. "Ich weiß, es ist unpassend, aber in zwei Wochen habe ich die Tortur mit dem FBI hinter mir ... ist das okay ? Ich will nichts verderben, und danach bin ich frei."

Es machte Kol überhaupt nichts aus, daß sie redeten, während sie sich wuschen und dabei auch ein wenig schmusten. "Erzähl mir doch mehr, Nici ... wie meinst du das, daß das in zwei Wochen vorbei ist ? Ich muß ein wenig mehr wissen, damit mir kein Fehler unterläuft."

So konnten sie auch viel besser und noch ruhiger reden, und genossen dabei das Bad. "Wenn ich in zwei Wochen nichts gefunden habe, dann habe ich meinen Auftrag erfüllt und der Vertrag wird eingehalten. Ich kann dann nicht mehr belangt oder eingesperrt werden für das, wofür vorher bestraft wurde. Wenn du magst, erzähle ich dir noch etwas mehr über mich, wirklich viel hatte ich ja nie erzählt."

"Gerne, Nici. Ich bin neugierig auf dich ... und wenn du magst, kann ich dir danach auch ein wenig mehr über mich erzählen. Aber vorher möchte ich gerne mehr über dich und den Deal erfahren, den du eingegangen bist ... und vielleicht auch, was Heute genau passierte und was die Idioten vom FBI gesagt haben. Schließlich geht es ja um uns alle, nicht wahr ?" Kol konnte seine Nagainstinkte nur mit Mühe zurückhalten und begnügte sich damit, Nici zärtlich zu waschen und ihn immer wieder zu küssen und zu berühren ... denn er wußte, daß ihr Gespräch jetzt sehr wichtig war und geführt werden mußte.

Das war klar, und Nici legte sich anders hin und zog Kolja irgendwie auf sich, so daß sie noch bequemer in der Wanne lagen. So hatte er ihn auch ein Bisschen unter Kontrolle und sie schmusten nebenher ein wenig. "Also der Deal ..." begann Nicolas und überlegte einen Moment, bevor er weitersprach. "Sie haben von einem Kerl, daß ihr wohl mit Relikten und anderem aus Indien unter der Hand handelt, um Drogen zu kaufen, die ihr dann wohl angeblich an Schulen verkauft. Da bin ich natürlich drauf eingegangen, weil ich Drogen absolut verabscheue."

"Nicht nur du - es gibt wenig, das ich so sehr verachte wie Drogenhändler, ich habe in den letzten Jahrzehnten mehr getötet, als ich zählen konnte." Einen Moment lang spannten sich die Muskeln Koljas an und seine Augen wurden so hart und kalt wie Eis, während seine Fänge und Krallen noch etwas wuchsen. Doch dann fing sich der junge Naga wieder und fauchte leise, schüttelte den Kopf und seufzte, ehe er leise weitersprach. "Bitte verzeih - ich kriege immer die Wut, wenn ich auch nur daran denke. Und jetzt weiß ich auch, wieso der Spitzel euch das erzählt hat ... er war sauer, weil ich ihn nicht in mein Bett ließ, ich habe ihn eiskalt abblitzen lassen. Er tauchte später nochmal auf und versuchte, mich zu erpressen - wenn ich ihm nicht zu Willen wäre, würde er dem FBI noch mehr erzählen. Ich wußte nicht, was er ihnen sagte ... aber seine Drohung hat mich so wütend gemacht, daß ich ihn biß und tötete. Zum Glück besaß er einige Schlangen, ich habe sie gebeten, die Schuld auf sich zu nehmen und sie taten es gerne, da er sie immer schlecht behandelte." Man sah Kol an, wie gern er sie mit sich genommen hätte - doch das wäre zu auffällig gewesen und so mußte er sie wohl ober übel den Tierfängern überlassen.

"Sie haben erzählt, daß er von einer Schlange gebissen wurde ... und du hast recht, er muss ein ziemliches Arschloch gewesen sein." Daß es so gekommen war, machte ihn betrübt, aber auch wieder nicht, denn wäre es nicht passiert, hätte er Kolja wohl nicht kennengelernt. "Und wie gesagt, wenn ich in zwei Wochen immer noch nichts liefern kann, wissen sie, daß der Kerl gelogen hat. Ich hab klargemacht, daß ich keinen Bock habe in den Knast zu kommen, und daher mein Bestes gebe."

Das ließ den Federnaga leise schmunzeln und er kuschelte sich etwas näher, während das Wasser weiterhin einlief und sie langsam umhüllte. "Dann ist es ja gut, daß ich schon mit dem Gedanken spielte, die Überfälle auf die Geldtransporter endgültig aufzugeben. Der Handel mit den Fundstücken meiner Väter und Onkel reicht völlig, um genug Geld zu machen, daß wir alle davon leben können. Weißt du ... auch wenn es eine miese Verkettung unglücklicher Umstände war, sie sorgte dafür, daß wir uns getroffen haben. Und darüber bin ich sehr froh, ich mag dich nämlich sehr. Und ich will, daß du nach den zwei Wochen fest hierbleibst, und zwar in meinem Zimmer."

"Du hast wirklich ? Oh, Mann ... aber war wirklich gut, daß du es gelassen hast solang ich da war, und ich werde auch nichts verraten." Zuerst war Nici doch sehr verblüfft, aber dann kicherte er leise und es wuchs zu einem ausgewachsenen Lachen heran. Alles schien von ihm abzufallen und die Erleichterung machte sich in dem Lachen breit.

Ein Lachen, dem Kolja sichtbar fasziniert mit seinen Lippen folgte und schließlich kuschelte er sich in die Arme Nicis, die ihn noch immer umschlossen hielten. Im Moment lagen sie einfach nur im warmen Wasser und ließen sich einweichen ... es tat gut, nach all dem Ärger und Streß endlich Ruhe zu finden und zu entspannen, und so tat der junge Naga es auch und genoß das Gefühl, so mit Nici zusammensein zu können.

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