“Shut up and kiss me !” 09
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Seither waren einige Tage vergangen - und Liam konnte noch immer nicht fassen, daß Rocco wirklich mehr als nur Freundschaft von ihm wollte, es ernst meinte und ihn wirklich als sein Date auf den Abschlußball eingeladen hatte. Der Blonde bekam immer wieder mit, wie Rocco von anderen Jungs belagert und wegen dem Ball gefragt wurde - doch Rocco gab ihnen allen einen Korb und erzählte, daß er schon ein Date hatte ... nur nicht, mit wem. Dafür war ihm Liam sehr dankbar, da er auf diese Weise nicht gehänselt oder niedergemacht wurde ... doch es war noch immer so neu und herrlich, daß er schon Schmetterlinge im Bauch fühlen konnte, wenn er nur daran dachte. Dazu war Rocco noch liebevoller als sonst und auch zärtlicher, schien sich immer um ihn zu sorgen und zu kümmern und auch das war etwas, das Liam völlig neu war. Bisher war immer er derjenige gewesen, der sich um Andere kümmerte und dafür sorgte, daß es seinen Geschwistern an nichts fehlte - und nun war es andersrum, er wurde verwöhnt und manchmal machte ihn das sehr unsicher. Rocco schien es jedoch zu genießen und meinte es auch ehrlich, das konnte Liam sehen und fühlen ... und so ließ er ihn, obwohl er immer wieder versuchte, ihn ebenso ein wenig zu verwöhnen. Doch dann fiel der Blick des Blonden wieder auf die schlichte Kleidung, die er für den heutigen Ball herausgelegt hatte und er zog sich langsam an, auch wenn er wußte, daß er auffallen würde wie ein bunter Hund. Denn er trug keinen Anzug, sondern eine schlichte, schöne, schwarze Jeans, schwarze Cowboystiefel, ein fast schwarzblaues Baumwollhemd und darüber ein schlichtes, schwarzes Jeans-Sacko, sowie einen besonders schönen, schwarzen Cowboyhut. Und natürlich in der Hosentasche die silberne Taschenuhr, die ihm Rocco zu Weihnachten geschenkt hatte - er liebte sie über alles und hatte sich dafür auch eine schlichte, silberne Kette besorgt, die er nun an einer der Jeansschlaufen über dem schlichten, schwarzen Ledergürtel befestigte und die Uhr in die Hosentasche steckte.
Rocco trug auch eher bequeme Sachen. Sie waren zwar schick, aber er hielt nichts von Anzügen oder dergleichen. Er war schon angezogen und kam nun mit einer kleinen Schachtel aus dem Bad, und reichte sie an Liam. "Ich habe noch etwas für dich."
"Aber ..." Damit hatte Rocco ihn schon wieder überrascht und der Blonde wurde rot auf den Wangen, ehe er leise seufzte, als er den erwartungsvollen Blick des Anderen sah. Sichtbar zögernd, nahm Liam die kleinere Schachtel an und lächelte insgeheim, denn sie war schlicht, nicht zu klein und mit einem leichten Rosenmuster überzogen, so daß er sie für seine Quiltgarne nutzen konnte. Gerade diese Kleinigkeiten zeigten Liam immer wieder, daß Rocco wirklich etwas für ihn empfand - denn dies war ein persönliches Geschenk, das mit viel Feingefühl ausgesucht worden war. Als er jedoch den Deckel abnahm, schluckte Liam schwer - denn innen lag etwas für ihn Wunderschönes. Es war ein schlichtes Armband aus zwei runden, bleistiftdicken Lederbändern, die mit ebenfalls bleistiftbreiten, flachen Silberstegen zusammengehalten wurden. Am Ende war eine schlichte Schnalle aus einem Karabiner und einem Ring - ein simples, doch edles, maskulineres Schmuckstück, das perfekt zu ihm paßte. Liam wußte, daß Dankesworte umsonst wären ... und so tat er das, wovon er wußte, daß es Rocco am Glücklichsten machte, nahm das Armband heraus und legte es sich um das linke Handgelenk, da es die Herzseite symbolisierte, ehe er sich zu ihm neigte und ihn zärtlich küßte.
Die Reaktion zeigte Rocco, daß Liam eigentlich ein perfekter Federnaga sein würde, aber wie man ihm das mit den Nagas klarmachen konnte, wusste er immer noch nicht. Aber er erwiderte den Kuss ebenso sanft und grollte weich und liebevoll. "Nach dem Ball kuscheln wir wieder, Okay ? Ich freue mich schon darauf."
Liam brauchte ein wenig, um sich wieder zu fangen - denn wie so oft, ließ ihn ein solcher Kuß atemlos zurück. Die sanften Worte ließen ihn aber wieder lächeln und er nickte, als er Rocco noch einen kurzen Kuß auf die Wange gab. "Sehr gern, Rocco - außer, wir ... beziehungsweise du ... verausgabst dich schon vorher. Es wird erzählt, daß ein besonders guter DJ engagiert wurde - und ich weiß doch, wie gern du tanzt und allen zeigst, was für ein Prachtkerl du bist." Der junge Blonde hingegen konnte nur wenige Tänze - und keinesfalls einen, den man zu dieser Musik tanzen konnte, also rechnete er schon damit, daß Rocco sich austoben würde und war ihm darüber auch nicht böse.
Aber Heute würde er sich für Liam zurückhalten. Er mochte ihn so sehr, und würde auch für ihn verzichten. "Also dann los, Hm ? Ich bin gespannt, wie die Anderen kucken werden." Rocco küsste Liam nochmal etwas überschwenglicher, und zog ihn dann mit sich aus dem Zimmer.
Der Blonde hatte gerade noch Zeit, seinen Hut zu schnappen und dann die Türe zuzusperren, ehe er schon weiter- und in die Richtung der großen Aula gezogen wurde. Unterwegs begegneten sie Niemandem, da die Feier schon begonnen hatte - doch vor der Aula standen einige Paare und Gruppen, meist die Raucher, und plötzlich wurde Liam wieder etwas unsicher und stoppte, um den Hut ein wenig tiefer in die Stirn zu ziehen. Auch die Footballer standen draußen und tranken ein Bier aus dem Sixpack, daß Ike mitgebracht hatte ... sie bemerkten Rocco sofort und riefen ihn zu sich, doch dann bemerkten sie, daß er Jemanden mit sich brachte. "Hey, Roc - ist das dein mysteriöses Date ? Bring ihn doch mal her."
"Ihr kennt ihn doch." erwiderte Rocco und grollte einen Moment, um Liam zu beruhigen, bevor er ihn zu seinen Freunden brachte. Sein Blick sagte ihnen, daß sie ja nichts Blödes von sich geben sollten, denn er wollte nicht, daß sie Liam wieder mit ihren blöden Kommentaren heruntermachten.
Und wie erwartet, schluckten einige der Footballer bei dem Blick schwer, doch es waren nur wenige. Die Meisten von ihnen waren sichtbar verblüfft und schließlich trat Ike vor, stubste sacht den Cowboyhut nach oben und pfiff dann leise durch die Zähne, als er den anderen Blonden betrachtete. "Wow - du siehst klasse aus, Garraty, das Cowboy-Outfit steht dir fantastisch. Und ihr zwei seid ein schönes Paar, auch wenn ich nie gedacht hätte, daß ihr zusammenkommt. Gerade, weil du immer so wild bei uns warst, Rocco ... sieht so aus, als ob ich Abraham zehn Mäuse schulde, er meinte nämlich, daß Rocco sich bis zum Ende des Schuljahres dein Prachtstück geschnappt hat, und das nicht nur für einen One-Night." Es war hörbar nett gemeint und Ike grinste breit, ehe er den Zehndollarschein herauszog und ihn dem ebenso breit grinsenden Dunkelhäutigen in die erwartungsvoll ausgestreckte Hand gab. "Nen herzlichen Glückwunsch ihr zwei - und nochmal Danke, ich habe schon befürchtet, verloren zu haben." Liam wurde nur wieder ein wenig rot auf den Wangen ... denn irgendwie war das ja ein Kompliment und so faßte er es auch auf, als er ein leises "Danke euch." erwiderte.
Rocco war froh, daß seine Freunde den Blonden endlich akzeptierten, und das sah man ihm auch an. "Hinterhältig, einfach so zu wetten ... aber ich hätte es wohl auch gemacht." Rocc klopfte seinen Freunden auf die Schultern und lachte laut. "Also dann ab, lasst uns tanzen. Komm, Liam." Liam war in der Gruppe aufgenommen und Rocco zog ihn sanft mit sich in den Tanzsaal der Uni.
Der große Blonde seufzte innerlich, als er schon jetzt die laute Musik hörte - denn er konnte keinen einzigen der Tänze, die man dazu tanzte. Doch die Freude Roccos war ansteckend und so lächelte Liam, folgte ihm mit rein und hoffte, daß es einigermaßen klappte. "Holen wir uns etwas zu essen ? Oder willst du dich erst austoben, dann besetze ich uns einen der Tische ?"
"Du kannst dich mit austoben ... komm schon." Rocco fackelte nicht lange, und zog den Blonden auf die Tanzfläche. "Beweg dich einfach irgendwie, hier kann keiner richtig tanzen." Fast alle bewegten sich im Takt der Musik, wie sie es wollten, und da fiel Liam sicher nicht auf.
Noch bevor er etwas sagen konnte, stand der Blonde auch schon auf der Tanzfläche und blieb einen Moment lang einfach nur überrascht stehen. Es war eigentlich nicht nur, daß er die modernen Tänze nicht kannte - er konnte auch mit der Musik nicht viel anfangen und seufzte leise, ehe er Rocco kurz an sich zog. "Sorry - es geht einfach nicht. Bitte sei mir nicht böse, ja ?" Dann löste er sich wieder und ging mit leicht gesenktem Kopf von der Tanzfläche, um sich beim Buffet anzustellen und eine Kleinigkeit zu holen.
Aber Rocco folgte erstmal nicht, ging zu der Band und flüsterte ihnen etwas zu. Einen Moment später wechselte die Musik in einen modernen Square-Dance, und erst jetzt holte Rocco seinen blonden Freund zurück auf die Tanzfläche. Denn diese Tänze konnte Rocco auch, weil sein Vater ein waschechter Cowboy war. "Los, die Anderen werden mitmachen, die Blöße geben sie sich nicht." wisperte er Liam zu und lachte, als er loslegte, um die Schritte aufs Parkett zu legen.
Der junge Farmer hätte viel erwartet - doch definitiv nicht das und so lachte er laut auf und nahm seinen Hut in die Rechte, juchzte und sprang mit einem der Schritte direkt neben Rocco, um nun mit ihm zusammen zu tanzen. Dies war etwas, das er konnte... und er kannte auch diese moderne Version, gerade diese Musik war unter der Jugend in seiner Heimat sehr bekannt und beliebt.
Zuerst standen alle ein wenig dumm herum, aber als die Jungs aus dem Team auf die Tanzfläche kamen und die Schritte nachmachten, war der Bann gebrochen, und der Rest kam ebenso und versuchte, den Tanz nachzumachen. "Siehst du, es geht doch." Rocco wisperte zu Liam, lachte munter auf und jauchzte wie der Blonde, als es bei dem Tanz nötig war. Endlich ging Liam mal aus sich heraus, und das machte ihn für den Schwarzhaarigen noch viel schöner.
Und der junge Farmer freute sich, als er das breite Lächeln auf den Lippen Roccos sehen konnte. Dies war endlich etwas, das Liam bekannt war - und er konnte sich austoben, ohne sich darüber sorgen zu müssen, daß er sich blamierte. Daß auch die Anderen mittanzten, machte es nur noch schöner und Liam genoß es, so nahe bei Rocco sein zu können. Er hätte nie gedacht, daß dieser auch Square-Dance kannte ... doch er dachte nicht darüber nach, sondern genoß es so lange, wie der Song andauerte. Der DJ erkannte, daß die jungen Leute diese Abwechslung genossen, spielte noch einen weiteren modernen Square-Dance und nickte, als die Tanzfläche zwar voll, doch geordnet war. Erst nach drei weiteren dieser Lieder wechselte der DJ zu einem langsamen Schmusesong, damit die Tänzer sich ein wenig ausruhen konnten ... und Liam zögerte, ehe er seinen Hut wieder aufsetzte, zögerlich näher zu Rocco kam, und ihn fragend ansah.
Der zögerte nicht, und umfasste die Hüfte des Blonden, um ihn nahe an sich zu ziehen, damit sie ruhiger zusammen tanzen konnten. "Na, hättest du nicht gedacht, daß ich das kann, Hm ? Aber Daddy ist ein Cowboy, er hat mir ziemlich viele Tänze gezeigt, und wir tanzen zu Hause auch hin und wieder."
"Sieht so aus, als ob ich dich unterschätzt hätte, Rocco ... aber ich bin froh und du kannst verdammt gut tanzen. Es tut mir leid, daß ich nur so Schmuser wie den Song jetzt, Walzer und Square-Dance kann ... auch wenn ich das jetzt sehr genieße und egal, was die Anderen denken." Bei den letzten Worten huschte ein sanftes Lächeln über Liams Lippen, ehe er sich näherneigte, Rocco kurz küßte und dies ein wenig mit seinem Hut verdeckte.
"Walzer kann ich auch, und auch andere ... hab eben einen britischen und einen amerikanischen Daddy." Rocco genoss den zarten Kuss, und lächelte fröhlich. Er fand den Blonden im Moment noch viel schöner, denn so munter hatte er ihn bisher nur bei dessen Familie erlebt. "Ich lade mal meine Daddys ein, dann kannst du sie kennenlernen."
"Ja, vielleicht ... bisher kenne ich ja nur die Fotos und Daisha am Telefon. Aber da können wir ja noch später darüber reden, Hm ? Im Zimmer oder im Zug, wenn wir Morgen fahren." Irgendwie wollte Liam diesen Abend noch genießen und es auskosten, mit Rocco hier zu sein ... als dessen Date. Spätestens jetzt waren alle Sorgen, daß Rocco es doch nicht ernst meinte, verflogen - denn der Schwarzhaarige zeigte allen hier, daß er es wirklich ernst meinte und tanzte so eng, daß sich ihre Lenden berührten. Hinzu kam noch dieser leichte, doch wundervolle Geruch, der immer um Rocco wehte und Liam neigte sich ein wenig näher, schloß die Augen und genoß einfach nur ihre Nähe, ehe er bei einem fast unhörbaren, weichen Grollen Roccos wohlig erschauerte.
Durch die Nähe wurde Rocco auch wieder ruhiger und er hoffte, daß dieser Tanz noch etwas länger dauerte. Aber dann war er doch schon vorbei und es wurde wieder etwas aus dem Standard gespielt, das Liam nicht so mochte. "Jetzt habe ich Hunger." Rocco wollte sich mit Liam hinsetzen, etwas essen und bei ihm bleiben, damit er sich nicht doch irgendwie abgestellt fühlte.
"Ich auch - komm, gehen wir, ehe das Buffet leergeräumt ist." Der junge Farmer grinste breit, da er sich wohlfühlte und ging mit Rocco zusammen zum Buffet, nahm ein Teller auf und begann, sich von den vielen verschiedenen Kartoffel-, Nudel- und anderen Salaten zu nehmen, sowie sich auch einige der Würstchen zu schnappen, ehe sie weg waren. Dann wartete er auf seinen Freund und ging mit ihm zu einem der Tische an der Wand, die etwas abseits lagen und ruhiger waren. "Hier ? Oder doch woanders hin ?"
"Nein, hier ist klasse." Rocco war froh um den ruhigen Platz, und setzte sich sogleich. Er hatte wirklich Hunger und grinste, ehe er sich an sein Steak wagte. Nebenher schob er sich Kartoffelsalat in den Mund, und wirkte mehr als glücklich.
Etwas, das Liam trotz des eher schummrigen Lichts deutlich sehen konnte. Und das wiederum ließ nun ihn lächeln und so aßen sie in Ruhe, genossen es, zusammen zu sein und sahen nebenher den Anderen zu, die sich auf der Tanzfläche austobten. "Wenn du möchtest, kannst du auch wieder tanzen, Rocco ? Du mußt nicht wegen mir hierbleiben."
"Ich möchte aber bleiben. Wir sind zusammen hier, und da verkrümel ich mich nicht einfach." Da war Rocco nun wieder eigen und er saß gern mit Liam zusammen, neigte sich nun zu ihm und küsste ihn zärtlich. Unbewusst legte er dabei seine Hand auf dessen, und grollte wieder leise.
Leise und wohlig aufseufzend, genoß der Blonde diesen Kuß sichtbar, ehe er ihn wieder löste, um Atem zu fassen. Es tat so wohl, daß Rocco so dachte ... doch andererseits konnten sie die Zeit sicherlich woanders ruhiger und angenehmer verbringen, und so wisperte Liam ein sanftes "Hm ... und wenn wir uns beide verkrümeln und ein wenig spazierengehen ? Es ist eine schöne Nacht und im Park ist es viel ruhiger ..." zu ihm.
Endlich wagte Liam sich ein wenig vor und Rocco nahm die Idee sogleich auf und ging mit einem "Sehr gern." darauf ein. Aufgegessen hatten sie und sie brachten noch schnell die Teller weg, bevor sie wieder nach draußen gingen, um in dem Park der Uni spazieren zu gehen. "Jetzt hab ich dich für mich ... und du mich für dich."
"Ich finde es schöner so ... auf dem Ball war einfach viel zu viel los." Die leicht verlegene Antwort wurde von einem erneuten, leichten Erröten begleitet und Liam zögerte einen Moment, ehe er seinen Hut abnahm und ihn verlegen in den Händen drehte, während sie ein wenig tiefer in den Park gingen. Dies alles war noch so neu und aufregend - sicherlich, sie verhielten sich in ihrem Zimmer oder in den Ferien auf der Farm schon fast wie ein Pärchen, doch irgendwie war es jetzt anders, da Rocco ihn gefragt und auch in der Öffentlichkeit dazu gestanden hatte.
Auch für Rocco war es neu, auch wenn er nicht ganz so schüchtern war wie Liam. Aber er war jetzt deutlich sanfter, denn seine Nagainstinkte sprangen deutlich an. Als sie an einer Bank vorbeikamen, setzte er sich und zog Liam mit auf die Bank, um ihn etwas dichter bei sich zu wissen. Hier hatten sie wirklich mehr Ruhe, und konnten zärtlicher werden.
Eigentlich bemerkte der Blonde schon gar nicht mehr, daß er den Hut neben sich auf die Bank legte. Denn als sie sich näherkamen, schloß Liam für einen Moment die Augen, als er den für ihn so herrlichen Duft Roccos einatmete, ehe er sie wieder öffnete und ihm in die blutroten Augen blickte. Es war schon fast unvermeidbar, daß sie sich wieder küßten - doch Liam genoß es und schmolz schon fast in ihrem Kuß, kam noch näher und seufzte leise, als Rocco ihn an sich zog.
"Na, schau mal an ... unsere Gegner sind also doch alles Schwuppen." Fünf Jungs der gegnerischen Mannschaft vom letzten Footballspiel standen plötzlich vor ihnen und waren auf Ärger aus, denn aus dem Grund waren sie Heute hergekommen. "Ihr stört, merkt ihr das nicht ?" knurrte Rocco, denn sie hatten ihren ersten Datekuss unterbrochen.
Im ersten Moment erschrak Liam bis ins Mark - doch daß sein Freund sogleich für sie einsprang, festigte sein Selbstbewußtsein wieder ein wenig. Der Schaden war jedoch schon angerichtet, denn in dem Moment kamen die drei Monde hinter den Wolken hervor und tauchten alles in ein weiches, doch helles Licht, so daß man das Gesicht des Blonden gut erkennen konnte.
"Auch der noch ... der Kerl, der einen Schwanz wie ein Pferd hat." Der Größte von ihnen lachte und zeigte die Länge, die er sich so vorstellte, während die anderen lachten und nun zu dreckigen Witzen ausholten. "Jeah ... ein Landei, wahrscheinlich hat sein Alter ne Stute besprungen, wie die Geschwister aussehen, will ich gar nicht wissen." Ein weiterer wieherte wie ein Pferd und lachte sich scheckig. Rocco hatte sich noch einen Moment zurückgehalten, aber jetzt grollte er wütend und seine roten Augen verengten sich deutlich. "Wenn ihr nicht gleich eure Schandmäuler haltet, passiert ein Unglück." Er stand auf und machte sich bereit, die fünf zur Socke zu machen.
Doch dazu kam es nicht. Liam hatte den ersten Spott wie immer über sich ergehen lassen ... aber als die Footballer über seine Eltern und Geschwister herzogen, wuchs eine bisher nicht gekannte Wut in dem Blonden. Die Worte Roccos bekam er nur am Rande mit, als auch er aufstand und an ihm vorbeiging, vor den Größten der Lästerer trat und ihm einen Moment lang anblickte. Dann holte er ansatzlos aus und schlug ihm so heftig auf den Kiefer, daß der Gleichgroße einige Meter nach hinten flog, schlug noch zwei Weitere nieder und blickte die verbliebenen Footballer so wütend an, daß sie Fersengeld gaben. Noch nie zuvor war Liam so zornig und innerlich verletzt gewesen - er zitterte sichtbar, auch wenn er die Fäuste noch immer geballt hatte und nur langsam wieder zu sich kam. Doch das war fast noch schlimmer und versetzte ihm einen solchen Schock, daß der Blonde mit einem leisen Aufschluchzen zusammenbrach und das Gesicht in den Händen barg.
Aber er konnte sofort die Arme von Rocco fühlen, die ihn sanft an ihn zogen. "Schon gut ... ist vorbei." Rocco grollte weich und mehr als nur beruhigend. "Denen hast du es ordentlich gegeben, das haben sie verdient." Die Worte waren so sanft wie sein Grollen, und er wollte Liam jetzt nur noch trösten.
Es tat so unendlich gut, in den starken Armen des Schwarzhaarigen zu lehnen ... doch trotzdem konnte der junge Farmer nicht verhindern, daß er noch immer bebte und leise weinte. "Ja, das haben sie - doch ich bin noch nie zuvor so ausgerastet, das macht mir Angst, Rocco. Ich habe Mom versprochen, mich niemals zu prügeln ... aber diese Idioten haben sie und Pops und auch meine Geschwister in den Dreck gezogen, das war so grauenhaft."
"Ich glaube dein Pops hätte auch zugeschlagen, wenn ihn jemand so beleidigt hätte ... und wärst du mir nicht zuvorgekommen, hätte ich alle fünf vermöbelt. Ich werde ab jetzt besser auf dich aufpassen, das ist ein Versprechen, das ich niemals brechen werde." Allein die sensible Reaktion gab Rocco den letzten Anhaltspunkt, daß in Liam ein Federchen schlummerte. Daß die Verletzten flüchteten, bemerkte er nur nebenher, und er ließ sie ziehen. "Komm wir gehen ins Zimmer ... du brauchst etwas Ruhe."
"Es tut mir so leid, Rocco ... jetzt gehen wir schon wieder zurück, der ganze Abend ist ruiniert." Das Versprechen Roccos war mehr als nur beruhigend, ebenso wie das weiche Grollen, das noch immer aus dessen Kehle rollte. Doch es war schwerer, aufzustehen, als er gedacht hatte und Liam hielt sich an dem etwas Größeren fest, als dieser ihn stützend umarmte. "Shit, ich bin noch ganz wacklig auf den Beinen."
"Wird schon wieder, und ich halte dich ja." Rocco half dem Blonden, und legte einen Arm um dessen Hüfte. Er wollte nicht, daß Liam doch noch einknickte, und führte ihn sanft zurück zum Zimmer. Dort wollte er ihn verwöhnen und etwas Ruhe geben, denn das Ganze hatte den Blonden wirklich mitgenommen.
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