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“Shut up and kiss me !” 08
 

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Wie erwartet, gewann die Mannschaft ihres Colleges haushoch, auch wenn die Gegner sich nach der ersten Pause wieder etwas zusammengerissen hatten. Und wie erwartet, war Rocco mit seinen Mannschaftskameraden feiern gegangen und Liam schmunzelte leise, als er daran dachte, wie sehr sich die 'Bad Boys' über ihren Sieg freuten. Während der große Blonde sich fürs Bett fertigmachte, dachte er noch einmal an das Spiel zurück - und auch daran, wie herrlich Rocco gespielt hatte, ein Gedanke, der Liam wieder erröten ließ. Denn er hatte es verdeckt genossen, ihn spielen zu sehen ... sogar so sehr, daß er die meiste Zeit weder die anderen Zuschauer noch die anderen Spieler mehr bemerkte. Und auch jetzt erregte ihn der Gedanke, so daß Liam sich doch noch einmal schnell unter die Dusche stellte, schnell befriedigte und erst dann fürs Bettgehen fertigmachte. Denn er wußte, daß Rocco erst spät in der Nacht zurückkommen würde oder gar nicht, also lohnte es sich nicht, aufzubleiben.

Mitten in der Nacht schlich Rocco leise ins Zimmer und dann ins Bad. Auch wenn er versucht hatte, sich dem zu entziehen, er stank nach Rauch und Alkohol ... auch wenn er selber nur ein wenig getrunken hatte, die Sektdusche hatte auch ihn erwischt. Er fühlte sich nicht wohl , denn alles klebte und war einfach eklig.

Als die Dusche anging, wachte Liam auf und stutzte kurz - doch dann lächelte er und nickte, stand auf und nahm ein frisches Handtuch, um es ins Bad zu bringen. "Hi ... na, noch gut gefeiert ?" Eigentlich ahnte der Blonde schon die Antwort, doch er war neugierig und lächelte, da er genau wußte, wie empfindlich Rocco auf bestimmte Gerüche reagierte und deshalb duschte. Die Wäsche roch sogar noch aus dem Wäschekorb heraus nach Rauch und Alkohol, so daß Liam sie rausnahm und im Waschbecken Wasser einließ, um sie etwas in Seifenlauge einzuweichen, solange sein Freund duschte.

"Die Jungs sind total besoffen, aber Heute dürfen sie ja." erzählte Rocco und wusch sich mehr als gründlich die Haare, denn die klebten besonders. "Aber die Champangerdusche hätten sie sich auch sparen können." Selbst in seine Ohren war etwas gekommen, und auch sie wurden gründlich gewaschen.

Ihm antwortete nur ein leises Schmunzeln, denn Liam hatte nichts anderes von den Footballern erwartet. Doch er gönnte ihnen ihre Freude und wusch den gröbsten Dreck und Geruch aus der Wäsche, ehe er das Wasser aus dem Waschbecken ließ und mit klarem Wasser nachwusch. Es war aber nicht zuviel, damit Rocco keine Einbußen beim Duschen hatte, danach wrang er die Wäsche aus und hängte sie über eine der freien Stangen, damit sie etwas trocknen konnte. "Du weißt doch, daß sie das mögen - sie haben die ganze Zeit von nichts anderem geredet, Ike hat extra eine Magnumflasche besorgt."

"Ja, ich gönne es ihnen ja auch ... aber es klebt einfach alles, selbst die Ohren." Rocco grollte ungehalten, er war müde und wollte eigentlich nur noch schlafen. "Danke, daß du die Wäsche ausgewaschen hast." Mit den Worten öffnete er die Duschtür und griff sich das Handtuch, um sich abzutrocknen. "Und, hat dir das Spiel gefallen ?"

Es dauerte einen Moment, bis Liam ihm ein "Gern geschehen - und ja, hat es ... es war schön, dir zuzusehen." antwortete - denn der junge Blonde hatte gut damit zu tun, nicht schon wieder zu erröten. Als Rocco gerade eben so tief und wütend gegrollt hatte, war es Liam ganz anders geworden ... es klang so animalisch, daß er regelrecht erschauerte und sich wieder fangen mußte. Doch dann lächelte Liam und murmelte ein sanftes "Herzlichen Glückwunsch zum Sieg.", neigte sich vor und küßte Rocco liebevoll auf die Lippen, ehe er sich wieder löste und zurück in ihr Zimmer ging, damit Rocco sich abtrocknen konnte.

Bei dem Kuss roch Rocco die leichte Erregung und grollte sanfter, als er Liam nachsah und sich dabei abtrocknete. "Magst du es, wenn ich grolle ?" hakte Roc nach. Er wusste es ja, denn sie hatten schon darüber gesprochen, aber das war eine Zeit her und er wollte nun erneut fragen.

Liam seufzte leise, da er ertappt worden war - auch wenn er sich insgeheim fragte, wie sein Freund das bemerken konnte. Doch dann zuckte er innerlich die Schultern und wartete auf ihn, strich nervös die Haare nach hinten und nickte, ehe er ihm leise und sichtbar verlegen antwortete. "Ja, sogar sehr ... irgendwie tust du das immer, wenn wir uns den Druck nehmen, und mir gefällt es. Seit einiger Zeit grollst du aber auch außerhalb davon immer wieder, wenn du wütend bist oder dir etwas gefällt ... und ich kann mir nicht helfen, mir gefällt das. Irgendwie. Bist du mir böse ?"

"Nein, ganz und gar nicht, und darf ich dir was verraten ? Ich kann riechen, wenn du erregt bist, und das bist du oft, wenn ich viel grolle ... bist du mir böse deswegen ?" Erst jetzt gestand ihm Rocco das, denn er kam sich ein wenig schäbig vor. "Ich hab eine ziemlich gute Nase."

Ihm antwortete zunächst nur ein recht verdatterter Blick - dann kam ein kurzes "Was ?", ehe Liam sich über das Gesicht und dann die Haare hinterstrich. Aber dieses Geständnis erklärte sehr viel und schließlich lächelte der Blonde und stubste Rocco kurz mit seiner Schulter an dessen an. "Irgendwie hätte ich es merken müssen - daß du gut riechst, habe ich schon bemerkt, aber nicht, daß du SO gut riechst. Und das kannst du ... also bei mir ... riechen ? Wow. Dann wundert es mich nicht mehr, daß du Morgens immer so heiß bist, wenn du das von mir noch zusätzlich zu deiner eigenen Morgenlatte riechst." Liam errötete leicht, als er das sagte - aber besser hätte er es nicht sagen können, die geschönten Ausdrücke mochte er nämlich nicht.

"Hmmm, jap, so kann man es sagen." Rocco lachte leie und schnupperte. "Du hast dir heute Abend einen runtergeholt, habe ich recht ?" Er roch es und neckte Liam damit, um ihm wieder die Röte in die Wangen zu treiben, die er so bei ihm liebte.

Und diese kam auch prompt, als der Blonde erschrocken zu Rocco blickte. "Wie ... das ist gemein, Rocco. Ich habe mich gewaschen, aber wenn du das sagst, dann komme ich mir dreckig vor." Es war ihm sehr peinlich - doch als er den liebevollen Blick des Schwarzhaarigen sah, seufzte Liam leise und lächelte schließlich ein wenig schief. "Versprich mir nur, daß du das nicht in Gegenwart von anderen Leuten sagst - das wäre oberpeinlich, du weißt doch, daß sie schon genug lästern."

"Warum sollte ich das tun, so was mache ich nicht." Rocco war doch etwas überrascht, daß Liam so etwas von ihm denken könnte. "Ich würde dich in der Öffentlichkeit niemals in Verlegenheit bringen, dafür mag ich dich viel zu gern."

"Wirklich ?" Liam hätte viel erwartet - doch definitiv nicht das, und daß es ernst gemeint war, konnte er gut an den Augen und dem Gesicht Roccos sehen. Und so lächelte der Blonde nur und umarmte ihn, drückte ihn und löste sich dann wieder, um zu seinem Bett zurückzugehen. "Danke, Rocco - das bedeutet mir sehr viel. Komm, gehen wir schlafen ... wir müssen Morgen früh raus, wir haben beide schon in der ersten Stunde Unterricht."

Daß Liam sich abwandte, war etwas, das Rocco schon oft bemerkt hatte und er begriff langsam, daß er damit seine Augen verstecken wollte. "Liam, kuck mal !" rief er plötzlich und hoffte, daß der Blonde sich umdrehte.

"Hm ?" Liam drehte sich wirklich um und blickte ein wenig verdutzt auf den Schwarzhaarigen, da er keine Ahnung hatte, wieso dieser ihn plötzlich rief und auf was er kucken sollte. "Was ist denn ?"

"Ach, nichts ..." erwiderte Rocco nur und lächelte kurz. Einen winzigen Moment hatte er noch etwas in den Augen Liams sehen können, ganz knapp - bevor das Erstaunte darin zu sehen war, hatte er es gesehen. "Lass uns schlafen, ich bin auch groggi." Jetzt erst folgte er ihm und ließ sich in das Bett fallen. "Hmmmm ... eigentlich könnten sie den Spielern Morgen ruhig den Unterricht erlassen."

Liam schmunzelte nur, da er diesen Satz nach jedem Spiel hörte und kam zu ihm in das Bett, um sich ein wenig an ihn zu kuscheln. Seit den Weihnachtsferien schliefen sie immer zusammen und genossen es beide ... und auch jetzt genoß es der Blonde, während er antwortete. "Das sagst du jedes Mal - und du weißt ganz genau, daß sie es nicht tun. Nur das Training für euch fällt Morgen aus, dafür redet der Coach mit euch." Dann neigte Liam sich vor und küßte Rocco kurz, legte sich wieder hin und machte mit einer Hand das kleine Licht an seinem Nachttisch aus.

Jetzt, wo es dunkel war, öffnete Rocco seine Augen, die er eben geschlossen hatte und betrachtete Liam, wie er ihn sehnsüchtig ansah, bevor er die Augen schloss. Langsam ahnte er, daß er Liams Liebe gewonnen hatte und es machte ihn irgendwie mehr als nur glücklich. Aber er musste sich selber noch darüber klar werden und er musste Liam langsam an die kleinen Eigenheiten gewöhnen, die er wegen seinem Dasein als Naga hatte.

Davon wußte dieser aber nichts, als er in einen tiefen, erholsamen Schlaf fiel und leise seufzte, als Rocco den Arm um ihn legte. Mittlerweile liebte Liam es, zu schlafen - denn dann konnte er von dem träumen, das er sich wünschte ... und von dem er befürchtete, daß es niemals sein konnte.

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Die Zeit war schnell vergangen, und langsam kam der Abschluss auf sie zu. Rocco hatte lange gezögert, Liam etwas zu fragen, aber jetzt wollte er es tun und wartete nur noch darauf, daß der Blonde aus seinem Quilt-Kurs zurückkam. Diese Zeit nutzte er und wählte die Nummer von Kolja, um noch ein wenig mit ihm zu sprechen ... denn langsam wusste Rocco, was er fühlte, und brauchte nochmal den Rat seines Ziehbruders.

Jener hatte sich inzwischen angewohnt, das Handy immer in Reichweite zu haben - denn mittlerweile konnte er sich nurmehr mit großer Mühe bewegen, da das Ei, das er trug, inzwischen um ein Viertel größer war als üblich. Der schlanke Federnaga hoffte, daß er die restliche Tragzeit noch überstand ... denn es war noch etwas mehr als ein Monat, bis er das Ei bekommen würde. Als Kolja aber sah, wer ihn anrief, lächelte er und ging ran, während er liebevoll zu seinem noch immer schlafenden Gefährten blickte. "Hi, Brüderchen ... was ist denn los ?"

"Ich liebe Liam, da bin ich ganz sicher." kam es sofort von Rocco, und ein leiser Seufzer folgte sogleich. "Aber wie soll ich ihm das klarmachen ... also, was ich bin ? Und ich denke, er liebt mich auch, hat aber Angst, es zu zeigen." Roc schüttete gleich sein Herz aus, denn er musste das einfach loswerden.

Am anderen Ende seufzte Kol und nickte kurz zu sich selbst, da er das schon lange hatte kommen sehen. "Ganz ehrlich, Brüderchen ? Du und deine große Klappe. Du hättest ihm niemals sagen sollen, nach was für einem Typ Kerl du für einen Gefährten Ausschau hältst - es ist doch klar, daß Liam nichts sagt, er will dich nicht verlieren. Also gibt er sich mit deiner Freundschaft zufrieden und hat sich schon längst damit abgefunden, daß du irgendwann einen Kerl kennenlernst, in den du dich verknallst und dann ist er abgeschrieben. Sei ehrlich - wie habt ihr die letzten Monate nach unserem letzten Gespräch verbracht ? Ich weiß, die Prüfungen waren stressig und du hast mich nicht anrufen können, aber jetzt hast du Zeit, also erzähle."

Der Schwarzhaarige seufzte erneut, und schloss kurz seine roten Augen. "Ich weiß, aber da dachte ich ja noch nicht, daß ich ihn mal lieben werde ... und die letzten Wochen ?" Rocco fing an zu erzählen, wie er Liam beobachtet hatte, wie er ihm ein wenig an das ranführte, was ungewöhnlich war, und daß sie wirklich jede Nacht zusammen in einem Bett schliefen. Natürlich auch, daß Liam das Grollen erregend fand. "Ich will ihn Heute fragen, ob er mit mir zusammen zum Abschlussball geht."

Kolja hörte geduldig zu und seufzte schließlich leise - wenn Rocco da gewesen wäre, hätte er ihm eine auf den Hinterkopf gegeben, und das sagte er ihm jetzt auch. "Ganz ehrlich ? Du bist ein Idiot und wenn du da wärst, würde ich dir eine auf den Hinterkopf klopfen, daß du Sternchen siehst. Du hast ihn noch nicht gefragt ? Idiot. Ich hoffe ja nur, daß du nicht in seiner Gegenwart überlegt hast, wen du zum Ball fragen könntest - und es ist gut, daß du ihn schon an dich gewöhnst. Hast du schon einmal in seiner Gegenwart rohes Fleisch gegessen ? Und was sagt er zu deiner Schlangenliebe ? Weiß er, wie stark du wirklich bist ? Und daß du Selbstheilung hast ?"

"Schlangenliebe ja ... rohes Fleisch auch, beim Schlachten an Ostern hab ich genascht und die Jungs auch. Selbstheilung noch nicht, und meine Stärke auch noch nicht. Und Nein, ich habe nicht gesagt, daß ich Jemand zum Ball einladen will, weil jetzt wusste ich ja, daß ich sowas nicht sagen sollte." ratterte Rocco herunter und blickte zu den geschnitzten Schlangen, die Liams Brüder für ihn zu Weihnachten gemacht hatten.

Ein leises "Wenigstens etwas." murmelnd, seufzte Kolja leise, als er nachdachte ... es war wirklich ein kleines Dilemma, aber wenigstens nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. "Gut - dann warte, bis er kommt und lenke ihn erst einmal mit ein wenig Nähe und Schmusen ab. Kein Sex oder Fummeln, nur Zärtlichkeit, verstanden ? Sollte dir auch leichter fallen, deine Instinkte müßten schon ziemlich Amok laufen. Am Besten wäre etwas, das du ihm schenken könntest - dann bist du automatisch sanfter. Sagtest du nicht, daß du eine besonders schöne Kiste für sein Nähzeug gefunden hast ? Er müßte doch jetzt den Quilt-Kurs haben, da bietet sich das geradezu an. Sei ein wenig zärtlich mit ihm, entspanne ihn und das am Besten im Bett. Dann schenkst du ihm die Schachtel und wartest ab, wie er reagiert - und wenn es positiv ist, dann küsse ihn sanft und frage ihn so behutsam wie du kannst. Ein 'Klappe halten, du kommst mit mir.' paßt hier überhaupt nicht, verstanden ?"

"Das 'Shut up and kiss me.' hatte ich schon." gestand Rocco, und schob gleich ein "Aber das war ganz am Anfang." hinterher, damit er nicht wieder eins aufs Dach bekam. "Danke nochmal, daß du mir dein Ohr geliehen und mir Tips gegeben hast ... und bei dir ? Was macht der Nachwuchs ?"

"Wächst noch immer. Ganz ehrlich, langsam habe ich das Gefühl, die Magie des Saphirs hat es ein wenig ZU gut gemeint - das Ei ist jetzt etwa ein Viertel größer als normal und ich habe noch etwas mehr als einen Monat, bis es kommt. Und es wächst noch immer, Roc ... es ist jetzt schon so schwer, mich überhaupt noch zu bewegen, ich bin so froh, daß Nic mir hilft, das glaubst du nicht." Man hörte leicht, wie sehr es Kolja belastete, da er ein wenig kurzatmig war - doch andererseits freute er sich trotzdem, streichelte fast dauernd mit der Hand über die große Wölbung des Eis und lächelte, als er eine feine Bewegung durch die weiche Schale unter seinen extrem gedehnten Bauchmuskeln spüren konnte. "Achja ... wie hat er denn darauf reagiert, daß du so wirsch wurdest und ihn einfach mit diesen Worten überrumpelt hast ?"

"Ich denke, es ist so groß weil du ein geborener Naga bist, und ich würde Nici die Ohren langziehen, wenn er sich nicht um dich kümmern würde." Rocco musste darauf nochmal eingehen, bevor er grinste. "Es hat ihm gefallen und so hab ich ihn das erste Mal erregt, es war sein erstes Petting."

Diese Information war neu und Kolja hob erstaunt eine Braue, ehe er leise schmunzelte. "Ganz ehrlich ? Du bist wirklich ein Idiot, Roc ... aber ich liebe dich trotzdem. Kein Stachelchen ist so sanft, daß er sich ohne Gegenwehr von dir so dominieren läßt und es ihn sogar noch erregt. Spätestens da hättest du keine Zweifel mehr haben sollen. Weißt du was ? Teste es doch aus. Geh, und kaufe ihm für den Abschlußball ein schlichtes Lederarmband mit ein wenig Stahl oder Silber dabei, damit es stabil und maskulin ist - an seiner Reaktion kannst du es ganz genau sehen, was er ist, obwohl er die Taschenuhr von Weihnachten ja eh schon dauernd trägt, oder ? Und keine Sorge, Nici ist ein herrlicher Gefährte ... selbst wenn die Anderen ihm nicht im Nacken sitzen."

"Na, da bin ich froh." kommentierte Rocco die letzten Worte von Kol, und kam erst dann wieder zu dessen anfänglichen Worte zurück. "Ich weiß selber, daß ich ein Idiot bin ... ich bin ein junger Stachelnaga, was erwartest du denn ? Menschliche Teenager sind auch blöd im Kopf wegen den Hormonen."

Das ließ Kol leise lachen und er schüttelte nur den Kopf, ehe er sanft ins Handy grollte, um Rocco wieder zu beruhigen. "Das weiß ich doch, Dummerchen. Ging mir doch nicht anders, bis ich Nici traf - und selbst dann habe ich noch eine Weile gebraucht, um es zu kapieren, auch wenn es bei mir etwas einfacher war als bei dir. Am Besten suchst du jetzt die Kiste und versteckst sie unter dem Bett Liams, wartest auf ihn und machst das, was ich dir gesagt habe ... und wenn er dich zum Ball begleiten will, dann kauf ihm das Armband. Und jetzt ab, er wird gleich kommen - Vorbereitung ist alles !"

"Ja ... also dann, wir sprechen uns wieder." Rocco gab einen Kuss ins Telefon und legte dann auf, um die Kiste zu holen und sie unter das Bett zu schieben. Er war nun doch ein wenig aufgeregt und sprang von seinem Bett auf, als er Liam an der Tür hörte.

Der fluchte leise, da er die Arme voll hatte - doch dann ging die Türe endlich auf und Liam atmete erleichtert ein, als er die Sachen reinbrachte, auf den Schreibtisch legte und danach die Türe schloß, zusperrte und die Cowboystiefel auszog. "Hi, Rocco ... sorry, ich habe das erst weglegen müssen. Ich muß mal etwas finden, in das ich alles stopfen kann - eine Kiste oder so, der Karton ist bald im Eimer und die Decke zu groß dafür." Der junge Blonde seufzte leise, als er sich den ziemlich eingerissenen, kleineren Karton ansah - denn dieser gab wirklich bald den Geist auf.

"Das trifft sich ganz gut, ich hab da was auf einem Trödelmarkt gefunden." Rocco ging nicht ganz nach Plan vor, und zog die Kiste gleich unter dem Bett hervor. "Ich denke, da passt alles rein ... hoffe ich."

Im ersten Moment war Liam viel zu verdattert, um etwas zu sagen - dann schluckte er und kam einen Schritt näher, um die schöne Holzkiste zu betrachten, die sogar einen Klappdeckel hatte und somit fast einer kleinen Truhe ähnelte. Sie war sichtbar alt ... doch gerade das gab ihr einen weichen Charme, ebenso wie die schönen Schnitzereien, die dezent an den Rändern angebracht waren und Schlangen zeigten. Sie war etwa so lang wie der Unterarm des Blonden und er nahm sie vorsichtig an, öffnete den Deckel und schluckte schwer, als er mit leicht tränenfeuchten Augen zu Rocco blickte. "Das ... ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sie ist wunderschön, einfach nur wunderschön."

Rocco beobachtete die Reaktion ganz genau, und sie war die eines Federnagas. "Ich bin froh, daß sie dir gefällt ... und ... also, wenn wir schon ... naja, magst du ..." Schon fing er an zu stammeln, und vergaß den Plan gänzlich. "Ich habe Niemand, mit dem ich zum Ball gehe ... ich möchte gern mit dir ?" Er blickte Liam hoffnungsvoll an und schalt sich innerlich einen Blödmann, weil er den Blonden wieder so überrumpelt hatte.

Dieser guckte einen Moment lang wie ein Auto - doch dann wurde er puterrot und senkte den Blick, streichelte unbewußt mit den Fingerspitzen über die Schlangenschnitzerein und stellte die kleine Holzkiste schließlich auf den Schreibtisch. Liam brauchte die Zeit, um nachzudenken ... doch dann raffte er sich zusammen und drehte sich zu Rocco um, berührte zögernd dessen Brust und nickte schließlich mit einem verlegenen Lächeln. "Gerne ... sogar sehr gerne. Es ist nur ein wenig unerwartet von dir."

"Ich wüsste nicht, mit wem ich hingehen sollte, keiner bedeutet mir so viel wie du." So etwas hatte Rocco bisher noch nie gesagt und er grollte weich, weil er wirklich so fühlte. "Ich bin froh, daß du mit mir hingehst."

Die sanften Worte ließen Liam ebenso leicht erschauern wie das weiche Grollen, das er inzwischen so mochte ... und doch war es noch immer ungewohnt und neu, da er niemals mit einer Einladung gerechnet hatte. "Und ich hätte nie gedacht, gefragt zu werden, weißt du ? Es war ja Niemand groß an mir interessiert, und daß du ... ich hätte nie gedacht, daß ... ich dachte, du gehst mit Ike, ihr wart so oft zusammen, ich dachte, ihr wärt ein Paar." Daß Rocco ihn ein wenig näherzog, bemerkte der Blonde eigentlich nur am Rande - er war noch immer völlig überfahren, doch seine Augen begannen langsam, vor Freude weich zu schimmern.

Diesmal verbarg er es auch nicht, und Rocco konnte mehr als deutlich sehen, daß Liam total verliebt in ihn war. Jetzt hatte er die endgültige Gewissheit, neigte sich zu ihm und küsste ihn besonders zärtlich. Dabei grollte er wieder weich und ein Bisschen beruhigend. Liam war recht aufgeregt, sein Herz pochte ganz laut.

Etwas, das kein Wunder war - denn so nahe bei Rocco zu sein und nach dem Geschenk und der Einladung auch noch geküßt zu werden, wurde fast ein wenig zuviel. Doch das Grollen half, Liam atmete nach dem Kuß tief und langsam ein, ehe er seine Stirn an die des nur ein Bißchen Größeren lehnte und die Augen wieder schloß. "Ich bin total durch den Wind ... erst diese wundervolle Kiste, dann die Einladung und jetzt dieser Kuß. Du meinst es wirklich ernst, oder ?"

"Ja, tue ich ... und jetzt mag ich schmusen." Rocco zögerte nicht lange, behielt den Blonden dicht an sich gedrückt und ließ sich mit ihm auf das Bett fallen, um da etwas zärtlicher zu werden. In ein paar Tagen war der Ball, und gleich am nächsten Tag reisten sie wieder zu der Farm, und da wollten sie dann einen herrlichen Sommer verbringen.

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