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“Xavier und Archaion” 07
 

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Leise vor sich hinsummend, ging Archaion den Weg zu der nächsten Stadt entlang, um sich dort ein Zimmer zu mieten ... auch wenn er gerne im Sommer unter freuem Himmel war, so genoß er jedoch auch die Möglichkeit, ein heißes Bad zu nehmen und sich auf diese Weise zu säubern. In den vergangenen Jahrzehnten hatte er die unterschiedlichsten Länder besucht und dort die weiße Magie studiert ... von der Türkei nach Syrien und Arabien, weiter nach Ägypten und über die afrikanische Küste zurück nach Portugal, und schließlich kehrte er wieder in sein Geburtsland Spanien zurück. Mittlerweile schrieb man das Jahr 1707 der christlichen Zeitrechnung – der weiße Magier zählte nun schon zweihundertundsechzehn Jahre, auch wenn er noch immer den Körper eines Zwanzigjährigen hatte. Doch aus Gewohnheit trug Archaion seinen Verkleidungszauber, der ihn unauffällig aussehen ließ und zusammen mit einem Verwirrungszauber sorgte es dafür, daß er unerkannt reiste. Als der Blick des Weißblonden auf die goldenen Felder neben sich traf, die sich im Wind wiegten, begann er jedoch zu zögern und schließlich ging er in ein solches Feld, bis er an einer uralten Linde ankam. Dort formte in der inneren Höhle des riesigen Baumes Felle und Kissen und tarnte sie mit einer Schutzblase, ehe er sich hinlegte und mit einem zärtlichen Lächeln eines der dünneren Kartenbücher herausnahm. Im Laufe der Jahre hatte Archaion in den verschiedenen Ländern noch mehr Karten mit lebenden Wesen darin gesammelt ... einige Male konnte er sich nur auf diese Weise retten, doch er hatte inzwischen auch mit diesen mächtigen Wesen Freundschaft geschlossen. Einige Male jedoch geschah es freiwillig, daß Jemand dies wollte – so zum Beispiel in Syrien, als Archaion eine Truppe ehemaliger Ritter traf, Kampfmagier, die jedoch schon so alt waren, daß sie ihre Bestimmung nicht mehr erfüllen konnten. Ihnen gab er auch den Verjüngungszauber und hatte auf diese Weise Gunther als Kampfritter auf einer Karte und auch dessen vier Ritterbrüder auf einer anderen Karte ... doch es gab auch noch andere Karten, wie zum Beispiel einen jungen Naga, den er vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Sein Name war Kaihu ... und ihn rief der Weißblonde nun zärtlich, denn er hatte ihn schon eine geraume Weile nicht mehr aus dem Schlaf der Karte erweckt.

Und der Albino erschien nun auch sofort und lächelte etwas scheu, er vertraute Archaion, doch er war noch immer etwas scheu in seinem Verhalten. Und gerade Heute fühlte er, wie zwiegespalten der Weißblonde war. "Ist alles in Ordnung ?" fragte er somit besorgt und kam dichter.

Der Anblick des weiß und hellgelb geschuppten Schlangenunterkörpers ließ den Magier wie immer auflächeln und er kuschelte sich näher, koste über den ebenso kräftigen Oberkörper des Naga und seufzte leise, als er auf die Frage antwortete. "Nein, Kaihu ... leider. Einerseits freue ich mich, in das Land meiner Geburt zurückzukehren, ich liebe Spanien ... aber andererseits darf ich mich hier nicht offen zeigen, da es so viele gibt, die mich hier suchen. Ich danke dir für deine Sorge, Kaihu ... und bitte verzeih mir, daß ich dich so lange in der Karte schlafen ließ, es ergab sich einfach keine Gelegenheit, dich hervorzuholen." Archaion mochte den jungen, sensiblen Naga sehr ... wenn man ihn so sah, traute man ihm diese Scheu gar nicht zu, denn er war kräftig gebaut, verfügte über Krallen und auch sehr lange Giftfänge, mit denen er töten konnte. Mit einem zärtlichen Lächeln streichelte der weiße Magier über das maskuline Gesicht und die elfenbeinweiße Haut, durch das ebenso weiße Haar und betrachtete die schönen, goldenen Augen. "Ich kann noch immer nicht verstehen, daß sie dich jagten ... du bist so wunderschön, Kaihu, wie ein weißer Traum."

"Wegen meiner weißen Haut." wisperte der Naga und schmiegte sich an die Berührung der Hand. "Und mach dir keine Gedanken, ich fühle mich sicher und geborgen in der Karte, genau wie bei dir." fügte er leise an, denn er fühlte die Scham des weißblonden Magiers. Und auch wenn er sicher gefürchtet wurde wegen seinem Aussehen, er war wie eine richtige Schlange, nutzte die Fänge zum Jagen und verteidigte sich nur. Trotz allem war er wegen seiner Haut, den Fängen und anderem gejagt worden, denn Nagaschuppen waren in einigen Tränken sehr wichtig und die eines Albinos hatten scheinbar noch mehr Kraft.

Eine Tatsache, die vor allem Quacksalber und Scharlatane ausnutzten, so wie die, welche Archaion davongejagt hatte, als sie dem verletzten Naga schon die Schuppen abtrennten. Doch er wollte ihn nicht noch weiter daran erinnern und kuschelte sich wieder an den warmen, starken Schlangenleib, genoß es, von Kaihu gehalten zu werden und sprach erst nach einer Weile wieder weiter. "Wir werden auch nicht lange in Malaga bleiben ... lediglich so lange, wie ich brauche, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen, und vielleicht sehe ich noch zur Bibliothek. Hast du Hunger, Kaihu ? Auf dem Weg hierher konnte ich einem Bauern zwei gebratene Ferkel abkaufen ..."

"Iss du zuerst, ich esse, was übrigbleibt. Du weißt doch, ich brauche nicht so oft was zu essen." Sein Körper war wirklich wie der einer Schlange und es reichte, wenn er höchstens alle paar Tage und mindestens alle paar Wochen etwas in den Magen bekam. Die Wärme und Nähe kostete er ebenso aus. Er war glücklich, daß Archaion ihn gerettet hatte, zwar hatte er anfangs Angst vor ihm gehabt, aber da er ihm durch das Bannen in die Karte das Leben gerettet hatte, wuchs sein Vertrauen zu ihm schnell an.

Und die Zärtlichkeit, mit der ihn der junge Magier überschüttete, tat sein Übriges. "Sie sind Beide für dich, mein Herz ... ich habe schon dort gegessen, die Bauern waren sehr großzügig, denn ich habe ihnen dafür ein wenig Regen gezaubert. Und sei nicht immer so bescheiden, ja ? Auch wenn du nicht oft etwas brauchst, auch du mußt essen. Also laß es dir schmecken." Archaion besiegelte seine leisen Worte durch einen zärtlichen Kuß und holte die beiden Ferkel mit einem Wink seiner Hand hervor, reichte Kaihu das Brett und nickte aufmunternd darauf.

"Dank dir." wispernd, nahm Kaihu eines der Ferkel und fing an, zu essen. Er ließ sich dabei Zeit, denn er wusste, daß Archaion ihm gern beim Essen zusah. Erst, als das zweite Ferkel verspeist war, rülpste er leise und ließ sich etwas zurücksinken, denn jetzt wurde er ziemlich träge und müde. "Das war sehr lecker und es hält wieder eine ganze Zeit lang vor."

Ein leises "Ich weiß ..." wispernd, lächelte der Weißblonde und nahm noch seinen Wasserbeutel, ließ das Wasser in einen Kelch fließen und hielt ihn dem hellen Naga an die Lippen, damit er trinken konnte. Erst, als Kaihu wirklich gesättigt war, ließ er die Sachen wieder verschwinden und küßte ihn zärtlich, begann, sanft über dessen warmen Leib zu kosen und zog sich dabei auch mit einem Zauber aus, so daß er den Naga direkt an seiner Haut fühlen konnte. Archaion wußte, daß Kaihu jetzt schlafen würde ... doch es war immer wieder schön, dessen weiche, heiße Haut zu fühlen und auch den großen Schlangenleib, der sich so schützend um ihn legte und ein Gefühl der Geborgenheit gab.

So geborgen, wie Kaihu sich bei dem Magier fühlte, und diese Geborgenheit sorgte dafür, daß er ziemlich rasch einschlief. Auch wenn er lange Zeit nicht aus der Karte entlassen worden war, es genügte ihm, die kurze Zeit mit Archaion zu verbringen, denn er fühlte auch in der Karte dessen Nähe und Geborgenheit.

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Einige Tage später erreichte Archaion Malaga und hielt inne, um die imposante Stadt mit ihrem großen Hafen zu bewundern. Er war erneut getarnt und hatte auch einen Dämpfungszauber um seine magische Stärke, jedoch einen afrikanischen, damit die weißen Meister in Malaga es nicht bemerkten. Sacht lächelnd, zog der getarnte Weißblonde die Kapuze seines Capes ein wenig tiefer, so daß sein Gesicht nicht mehr sichtbar war, reihte sich in die Schlange vor dem Tor ein und entrichtete die erforderlichen Kupferstücke, um schließlich eingelassen zu werden. Die Wachen fragten ihn nicht nach seinem Begehr, da er für sie und alle Anderen die Kleidung eines reisenden Schriftgelehrten trug ... es war die sinnvollste Tarnung, denn Archaion war belesen genug, um den Eindruck auch zu untermauern. Der Weg zur Akademie war versteckt und nur Magier konnten die Zeichen lesen, die immer wieder angebracht waren und den Weg wiesen ... und als der junggebliebene Weiße schließlich an dem Tor ankam, hinter dem die Akademie lag, legte er die Hand auf den Türgriff und sprach den simplen, doch erforderlichen Öffnungszauber, den alle Schüler der Magie als erste Lektion lernten.

Als die Tür sich öffnete, stand ein Türwächter vor dem Magier und blickte auf Archaion herab. "Bitte nennt mir euren Namen." bat er leise und nickte innerlich, da er nicht zu starke Magie fühlen konnte und eindeutig weiße Magie.

"Mein Name ist Arturo, ich bin ein junger Schüler aus Pisa und möchte hier ein wenig in der Bibliothek forschen, da ich der Sage nach den Siebenmeilenstiefeln nachgehe. Könntet ihr mich bitte hereinlassen ? Ich habe eine sehr lange Reise hinter mir und würde mich auch gerne ein wenig in den kühlen Räumen eurer Bibliothek erholen ..." Archaion wußte, daß der Wächter eine Lüge fühlen konnte – doch eigentlich log er nicht, da er einige Jahre wirklich unter diesem Namen in Pisa gelebt hatte und auch der Grund seines Besuches hier war nicht gelogen. Er suchte schon seit seiner ersten Lehrzeit in Madrid nach diesem Spruch – und vielleicht konnte er hier endlich fündig werden, denn gerade dieser Spruch wäre für Reisen über Land mehr als nur hilfreich. Daß er noch andere Gründe hatte, wie zum Beispiel die immerwährende Suche nach Zaubern, die ihm nützlich sein konnten, erwähnte er jedoch nicht ... es war auch nicht nötig, denn es war kein dunkler Hintergedanke daran und deshalb auch nichts, das den Türwächter skeptisch machen konnte.

"Die Stiefel ?" Der Wächter hob eine Braue und klopfte dem Jungen dann auf die Schulter. "Man sagt, Xavier Bell hat sie gefunden ... aber es sind nur Gerüchte." wisperte er und nickte schließlich. "Immer hinein, Herr Arturo." Er ließ ihn letztendlich durch und schloss dann das Tor wieder zu.

Nun doch ein wenig verwundert, nahm Archaion die Kapuze von seinen durch die Tarnung braunen Haaren, runzelte kurz die Stirn und folgte dann dem Weg in die Küche, um sich dort ein wenig zu essen zu holen. Nun hörte er diesen Namen ein weiteres Mal – immer wieder war er auf seinen Studienreisen auf Spuren des Schwarzmagiers gestoßen und schließlich schmunzelte der junge Weiße leise, denn es war eigentlich eine Ironie des Schicksals, daß Xavier den Stiefelzauber vor ihm gefunden hatte, obwohl Archaion schon wesentlich länger danach suchte. Doch vielleicht lag es einfach nur daran, daß es ein schwarzer Zauber war – und die weiße Version schon solange in Vergessenheit geriet, daß es sie nur noch als Märchen gab.

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Einige Stunden später saß Archaion in einem Seitenalkoven der großen Bibliothek, kopierte sich einen höchst wirksamen Schutzdomspruch auf eine Karte und hielt sie nachdenklich in der Hand. Die in einem angenehmen, hellen Bernsteingelb gehaltene Karte erschien simpel - doch der Schutzdom war so mächtig, daß es den Weißblonden sehr viel seiner Kraft gekostet hatte, diese Karte auch wirksam zu machen. Aber hier im Schutz der Bibliothek und unter seinem Dämpfungszauber war es ungefährlich ... wenn er die gleiche Menge an Magie in einem Kampf benutzen müßte, wäre er zu erschöpft, um noch sehr viel weitere, mächtige Zauber zu wirken. Nun doch ein wenig erschauernd, legte Archaion die leicht schimmernde Karte in sein bernstenfarbenes Kartenbuch und schloß es ... er wollte sich noch den anderen Schutzzaubern widmen und so neigte er den Kopf wieder über das sehr interessante Buch, blätterte weiter und las den nächsten Zauber, der zwar nicht ganz so mächtig war, doch gezielt gegen Krankheitsflüche wirkte.

In der Bibliothek waren auch einige Meister dieser Schule und unterhielten sich leise. Durch den Dämpfungszauber fühlten sie Archaion nur als jungen Schüler und so bemerkten sie nicht, daß der, über den sie sprachen, hier war. "Bald treffen die Ältesten ein, dann können wir ihn endlich aufspüren. Archaion ist zwar weiß, aber er ist auch gefährlich ... verleitet die Jungen zu Taten, die sie nicht beherrschen können, und reißt sie auf die schwarze Seite."

Als sein Name fiel, erschrak Archaion bis ins Mark – unbemerkt von den Meistern wob er einen sehr schwachen, chinesischen Abhörzauber und erbleichte, als er hörte, wie sie davon sprachen, einen besonders wirksamen Suchzauber zu entwickeln, der ihn sogar in einem anderen Land aufspüren konnte. Es dauerte einen Moment, bis sich der Weißblonde wieder gefangen hatte und den Abhörzauber versiegen ließ – ein kurzer Blick genügte um zu wissen, daß seine Tarnung und die Dämpfung noch wirksam waren und er zögerte, doch dann duplizierte und verkleinerte er die Bücherstapel, die ihn umgaben und die er sich zum Studieren herausgesucht hatte. Schnell verschwanden die winzigen und auch leichter gemachten Bücher in seiner Reisetasche und auch das Kartenbuch steckte er ein, ehe er sich unauffällig erhob, zwei der dicken Folianten zu den Regalen brachte und von dort unbemerkt in den Gang und aus der Bibliothek ging. Archaion wußte, daß es unklug war, zu hetzen, und so holte er sich aus der Küche noch ein wenig Proviant – schwatzte hier und da mit einem anderen Schüler und ließ am Tor lediglich sein Bedauern spüren, nicht mehr Informationen gefunden zu haben, als er sich von dem Türwächter verabschiedete. Doch sobald er einige Straßen weiter war, fing der Weißblonde an zu laufen und hielt erst an einem Gasthaus am Hafen – holte sich dort ein Zimmer, verschloß, tarnte und dämpfte es mit den mächtigsten Zaubern in seinem Arsenal und ließ sich erst dann auf das Bett fallen, um zu überlegen. Er brauchte einen Rat – und das von Jemanden, der weise genug war, um alles zu bedenken. Und da gab es nur Einen und dies ließ Archaion ein wenig schief lächeln, denn es war sehr risikoreich. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig und so nahm er eine kleine, blauschimmernde Karte heraus, betrachtete sie und wisperte schließlich ein leises "Bitte erscheine in deiner Menschform, Sephret.", während er die Karte losließ, damit sie sich strecken konnte.

Und sie streckte sich ziemlich, denn Sephret war als Mensch auch sehr groß und so stand nach wenigen Momenten der Sphinx im Zimmer und knurrte leise vor sich hin, als er sich umsah. Es verging aber, als er Archaion ansah, und so kam er zu ihm auf das Bett, das leicht unter seinem Gewicht knarrte. "Was möchtest du ?" fragte er leise und etwas dunkel. Er war nicht nur ein kluger Kopf, er war eine Bestie, die schnell reizbar wurde ... und vor allem war er nicht sehr geduldig. Gerade, wenn es um Ratschläge ging, denn zum Kämpfen war er immer bereit.

Auch Archaion wußte dies und lächelte sanft, ließ die Hand in die wilde, goldbraune Mähne gleiten und kraulte ihn, während er die andere Hand über den mächtigen, muskulösen Körper des Mannes koste. "Ich brauche einen Rat, mein Schöner ... die weißen Magier wollen mich durch einen sehr mächtigen Suchzauber finden und ich weiß nicht, was ich machen soll. Kannst du mir helfen ?" Der Weißblonde wußte genau, daß er ihn besänftigen mußte und hatte schon im voraus dafür gesorgt, daß er keine Kleidung mehr anhatte und die Felle samt dem Zimmer warm genug waren.

So warm, wie Sephret es gern hatte, und allein durch das Kraulen seiner Mähne wurde er etwas ruhiger und wohlgestimmter. "Was haben sie genau gesagt ?" fragte er leise und schnurrte leise auf, als Archaion mit den Fingern das Fell kraulte, das vom Nabel herunter bis über seine Männlichkeit wuchs. Die regte sich und brach langsam durch das Fell hindurch, und der Sphinx erwartete, dort berührt zu werden. Bei ihm musste es nicht immer Sex sein, schmusen, kraulen und die Wärme von Archaions Körper reichten meist aus, um ihm Erfüllung und Ruhe zu schenken.

Und das wußte auch der schlanke Magier, deshalb widmete er sich genau dieser Aufgabe und küßte ihn zärtlich, während er den großen Sphinx, der sich neben ihn gelegt hatte, nun erfahren erregte und darauf achtete, die Vorlieben des Großen zu beachten. "Sie meinten, daß sie ihre Kraft und ihr Wissen zusammenlegen, um den mächtigsten Suchzauber zu schaffen, den es je gab, denn sie haben Angst, daß ich doch ein Schwarzmagier werden könnte und den Verjüngungszauber für schwarze Magie benutze. Sie vergessen völlig, daß der Zauber dann nicht mehr funktioniert, aber ich möchte mich nicht von ihnen fangen lassen. Weißt du, was ich tun kann ? Es muß auch schnell gehen, sie werden bald zusammenkommen, Sephret."

"Diese Dummköpfe." knurrte der Sphinx und schnurrte dann aber wieder. Er schloss kurz die Augen und dachte nach. Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis er eine Lösung gefunden hatte. "Die Lösung ist einfach. Geh dorthin, wo sie dich nicht finden können." murmelte er und zog den Kleineren etwas fester an sich. "Geh aufs Meer, dort gibt es keinen Punkt, den sie festlegen können, und so können sie dich auch nicht finden."

Ein wenig verwundert blickte ihn Archaion an – doch dann schmunzelte er und nickte, küßte den Größeren überschwenglich und lachte leise, als er den Kuß wieder löste. "Du bist fantastisch, Sephret ... du hast Recht, sie denken, ich bin an Land und dort auch leichter zu entdecken. Sie denken nicht daran, daß ich vielleicht ein Schiff nehmen könnte. Ich kann zwar nicht die ganze Zeit auf dem Wasser bleiben, doch ich habe auch dafür eine Idee, wozu bin ich in einem Hafen ..."

Sephret schnurrte tiefer bei dem Lob, er war stolz und wusste um seine Klugheit. Somit war er auch reichlich eitel, und das zeigte er offen. "Du kannst mich immer um Rat fragen." wisperte er und zog den Magier dann ganz auf sich, um ihm über den Rücken zu streicheln. "Sag mir, was du gerade denkst ... deine Idee." Neugierig war er auch noch.

Das ließ Archaion leise schmunzeln und er nickte, kuschelte sich auf ihn und antwortete ihm leise. "Ich fahre in die neue Welt, die so viele besuchen wollen ... dort bin ich zwar auch auf Land, aber der Zauber kann mich nicht auf einem anderen Kontinent fnden. Außerdem bin ich neugierig, die Schamanen der neuen Welt kennen sicher viele Zauber." Er hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, doch bisher hielten ihn immer wieder interessante Akademien und Bibliotheken auf, in denen er den einen oder anderen Zauber finden konnte. "Aber das ist jetzt egal ... das hat noch ein wenig Zeit, jetzt bin ich nur für dich da, mein wunderschöner, großer Sphinx." Und mit diesen Worten ließ er Taten folgen, widmete sich dem harten Körper Sephrets und genoß dessen Muskeln und auch die weiche Körperbehaarung sichtlich.

Und der Sphinx genoss die Zuwendung, sein Schnurren war bei den schmeichelnden Worten wieder tiefer geworden und so gestattete er Archaion, ihn zu verwöhnen und das ausgiebigst, denn durch seine Idee hatte er sich das natürlich auch mehr als nur verdient.

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Erneut war Zeit vergangen und Archaion ruhte sicher in einer der bequemen Kabinen eines Schiffes, das Fracht und Passagiere in die neue Welt verschiffte. Eine genügende Menge Gold hatte ihm die Exklusivität und Sicherheit der größten Kabine gesichert und durch seine Zauber konnte er sich sicher sein, unbemerkt zu bleiben. Sie segelten nun schon seit vielen Tagen mit dem guten Wind, den ihnen der Weißblonde gerufen hatte und würden ihren Zielhafen bald erreichen. Der weiße Magier freute sich schon darauf, wieder Neues lernen zu können - doch dann fielen ihm die hektischer werdenden Stimmen auf, die durch das offene Fenster seiner Kabine wehten. Ein wenig irritiert stand Archaion auf und ging raus, rauf aufs Deck und fragte den angespannt wirkenden Kapitän, was denn los sei.

"Wir müssen vorbereitet sein, mein Herr. Wir sind in der Karibik und es wimmelt nur so vor Piraten." erklärte der Kapitän und brüllte dann ein paar Befehle, die sofort befolgt wurden. Kanonen wurden vorbereitend geladen und ebenso wurden Musketen geladen. Die Wachen wurden verdoppelt und auch oben auf dem Auskuck wurde ein zweiter Mann aufgestellt. "Die Gewässer sind gefährlich, es gibt viele kleine Inseln."

Leise seufzend, nickte Archaion und achtete darauf, nicht im Weg zu stehen – auch die anderen Passagiere wurden nun wieder in ihre Kabinen geschickt und gebeten, dort zu bleiben, bis sie die größte Gefahrenzone hinter sich hatten. Auch der weiße Magier ging wieder in seine Kabine, doch er packte alles wieder in seine Reisetasche – lediglich seine Kartenbücher hielt er bereit, denn er wußte nicht, was sie erwartete und er hatte gewiß nicht so lange gelebt, um jetzt leichtsinnig zu werden.

Eine geraume Weile blieb alles ruhig, die Hektik war verschwunden, doch dann ertönte ein Ruf von Ausguck. "Das Drachenschiff !!! Der Schwarze Drache !!!" Und sofort brach Panik bei den Seeleuten aus. Die Passagiere sollten unter Deck bleiben und die Mannschaft eilte sich, um zu den Kanonen zu kommen. Daß sie ausgerechnet dem Schwarzen Drachen in die Hände fielen, war das Schlimmste, was passieren konnte.

Bei den Schreien horchte Archaion auf und schluckte kurz – denn selbst er hatte schon von dem berüchtigten Piraten gehört, den bisher Niemand besiegen konnte, und das verhieß defintiv nichts Gutes.

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