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”House of Wonders” 03
 

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Kurz vor sechs Uhr in der früh erwachte Sander. Er hatte die Zeit schon in sich, denn er wußte, daß die Kunden immer um die Zeit aus dem Zimmer geholt wurden. Zu seinem Erstaunen war Dougal schon wach, und er richtete sich leicht auf. "Wie lange bist du schon wach ? Die Anderen schlafen um die Zeit immer noch."

Das ließ den großen Naga schmunzeln und er hauchte einen mehr als nur zärtlichen Kuß auf die Lippen Sanders, ehe er ihm zärtlich durch die langen Haare streichelte und ihm antwortete. "Ich habe gar nicht geschlafen, mein wunderschöner Rubin ... ich habe die Zeit genutzt, dich zu betrachten und deinen Geruch und Herzschlag für immer in meine Erinnerung zu brennen, so wie auch deinen Körper und deine herrlichen Züge. Lediglich deine Augen habe ich vermißt - sie gleichen wunderschönen, sonnengelben Diamanten, vor allem, wenn sie so lebendig funkeln wie jetzt. Trink noch ein wenig von mir, ja ? Es wird dir guttun und dir bis heute Abend helfen."

"Danke ... so viel auf einmal habe ich lange nicht getrunken." Sander war deswegen unglaublich dankbar, denn er wußte ja, daß er es brauchte ... und auch, daß er den Tag so viel besser überstehen würde als sonst. Nach seinen leisen Worten knabberte er wieder kurz am Hals von Doug und biß wieder so sanft zu, wie die Male zuvor, um noch ein paar Schlucke von ihm zu erhaschen.

Und Dougal ließ ihn auch, grollte weich und knabberte seinerseits an Sanders Hals, biß leicht zu und leckte zärtlich die wenigen Tropfen auf, die sich aus den leichten Wunden lösten. Er konnte schmecken, daß es ihm schon besser ging und schmunzelte leise, knabberte noch einige Male sacht und als der schlanke Vampir von ihm abließ, küßte er ihn wieder und wandelte seine Zunge, um ihren Kuß ein wenig zu vertiefen und ihn schmecken zu können.

Und wieder überraschte er Sander, denn die gespaltene Zunge, die seine eigene umkoste, fühlte sich sehr gut an und er lächelte schüchtern, als sich ihre Lippen wieder lösten. "Das war sehr schön ... anders ..." Aber dann erschrak er, als es an der Tür klopfte. "Es ist sechs Uhr, es wird Zeit." Leider, weil er Dougal am Liebsten nicht gehen lassen wollte.

"Ich komme heute Abend wieder, mein Rubin ... wenn dir die Zeit schwer wird, dann denke an das, was ich für dich fühle und daß ich bald kommen werde. Und mach dir keine Sorgen - ich werde noch ehe ich zu arbeiten beginne, meine Brüder anrufen, damit sie herkommen und dich befreien." Die Worte Dougals waren so leise, daß nur Sander sie hören konnte ... dann küßte er ihn noch einmal zärtlich und löste sich mit einem leisen Seufzer, stand auf und zog sein Oberteil wieder an.

"Befreien ? Das ... das können sie ?" wisperte der Vampir und kam rasch zu Dougal. Sein Blick war voller Hoffung und er wollte das noch wissen, bevor Dougal den Raum verlassen mußte.

"Auch ich könnte es - aber es wäre zu auffällig, deshalb schicke ich meine Brüder. Der eine ist ein Ninja und damit auch ein Assassinennaga ... der Andere ein Kriegernaga, der ebenfalls lernt, ein Ninja zu werden. Sie werden dich herausholen - und zwar so, daß Niemand es bemerken wird, ehe es zu spät ist. Aber sie werden ein wenig brauchen, um herzukommen ... sie sind gerade in Japan und müssen erst herfliegen." Dougal hatte keinen Zweifel, daß es funktionieren würde - und das ließ er Sander auch spüren, so wie auch seine tiefen Gefühle.

"Ich gehöre dir für die nächsten Nächte und ich kann warten. Ich bin schon etwas mehr als zehn Jahre hier." Sander wisperte nun wieder und trat dann zurück, als sich die Tür ein kleines Stück öffnete. "Sir, es wird Zeit." Die Stimme war nun deutlich höflich und mehr als nur respektvoll.

"Ich komme schon - und ich werde heute Abend um neun Uhr hier sein, bereitet alles vor." Mit den Worten verließ Dougal das Zimmer und schloß die Türe hinter sich, musterte die beiden Männer und verengte kurz die Augen. "Habt ihr euch schon Gedanken um den Preis für die Schlange gemacht ? Ich will sie so schnell wie es geht, haben."

"Ja, der Boß will zwanzigtausend für die Kobra. Wenn sie Morgen gehen, wird sie transportbereit sein, sollten sie den Preis zahlen wollen." Der Sprecher der beiden nannte den Preis. Der Boß zeigte sich fast nie, und da die Cobra schon älter war, wollte er nur die zwanzigtausend für sie haben.

Als er den Preis hörte, hob Dougal eine Braue - doch dann nickte er, holte eine Geldscheinrolle aus seiner anderen Hosentasche und drückte sie dem Mann in die Hand. "Ich nehme sie gleich mit. Du brauchst nur das Terrarium öffnen, ich habe ein Gegengift in mir, da ich schon einige Cobras besitze."

Das Geld wurde kurz nachgezählt und der Mann nickte. "Also gut - ich hoffe, sie wissen, was sie tun. Bitte folgen sie mir." Dougal wurde gleich zu dem Terrarium geführt und wie er es wollte, wurde das Schloß geöffnet. "Wollen sie nicht doch einen Tragekorb ?"

"Nein." Noch während er antwortete, hob Dougal die Hand in das Terrarium und lächelte, als die Cobra sofort zu ihm kam, sich auf der Hand einringelte und als er sie zu seinem Hals hob, auf die Schulter schlängelte und um seinen Hals legte. "Es geht auch so - und sie wird mir nichts tun." Wie um seine Worte zu bestätigen, kuschelten sich die drei Köpfe an seinen Hals und schlossen wohlig züngelnd ihre Augen, während der lange Körper locker um den Hals Dougals lag.

Das Ganze wurde doch mit deutlichen Respekt beobachtet und beide Männer waren doch etwas überrascht. "Ähm, also gut, dann ... wir bringen sie noch hinaus." Der Mann, der was zu sagen hatte fing sich wieder, denn hier sollte er sich eigentlich schon nicht mehr wundern. Er schob es auch darauf, daß sie für die Schlange immer eine Art Bedrohung waren, und daß sie deswegen bei dem Kunden so ruhig blieb, weil sie von ihm noch nichts Schlechtes erlebt hatte.

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Bevor er zur Arbeit ging, fuhr Dougal noch zu seinem Haus und lächelte, als er die Türe wieder hinter sich schloß, da er nun endlich mit der Cobra reden konnte. "Dies ist für die nächste Zeit dein Zuhause, meine Schöne ... darf ich fragen, wie ich dich nennen soll ? Du kannst dir auch die Mäuse genehmigen, die manchmal hier hereinkommen ... irgendwo im Keller ist ein kleines Loch, aber du solltest nur nachts nach draußen gehen und aufpassen, und vor Tageseinbruch wieder hier hereinkommen. Und wenn du möchtest, kannst du auch von meinem Blut trinken, es wird dir wieder Kraft und ein wenig Jugend geben." Während er zu der Cobra sprach, nahm Dougal sie von seinem Hals, lächelte sie an und streichelte sanft über jedes der drei Köpfchen.

Alle drei Köpfe züngelten wohlig bei dem Streicheln, und der mittlere Kopf zischelte nun etwas lauter. Sie sagte Dougal, wie die Menschen sie nannten, sie wurde als Hydra ausgestellt, und so wurde sie auch genannt.

Der große Naga schmunzelte leise und hauchte auf jedes der Köpfchen einen Kuß, ehe er ihnen sanft und ebenso zischelnd antwortete. "Hydra ? Nun, ich kann verstehen, daß die Menschen bei deinem Anblick an die legendäre vielköpfige Schlange dachten. Ich bin froh, daß ihr alle euch so gut vetragt ... das ist selten und ich freue mich für euch. Wenn ihr wollt, könnt ihr ein wenig von mir trinken - es wird euch guttun. Ihr werdet davon gesund und wieder jünger werden, und viel länger leben. Außerdem macht es gut satt, da mein Blut sehr gesund ist." Während er sprach, streichelte er weiterhin über den Körper und die Köpfchen der Cobra, ehe er den Kopf ein wenig zur Seite neigte und seine Schlagader entblößte.

Es war sehr verlockend und die Köpfchen zischelten kurz untereinander, dann biß der Kopf der Mittleren zu und kostete dabei die Blutstropfen, die in ihr Maul kamen. Danach züngelten die anderen Köpfe über die Wunde, und konnten so auch etwas kosten. Dann reichte es auch schon, und die Köpfe grollten leise.

Dougal schmunzelte und nahm die Cobra sanft von seinem Hals, barg sie in seiner Hand und brachte sie zu einem der Fenster, ehe er ein Kissen auf das Fensterbrett legte und die Cobra vorsichtig darauf absetzte. "Hier kannst du ein wenig ruhen, meine Schöne ... die Heizung unter dem Fensterbrett gibt dir Wärme, und durch das Fenster kannst du die Umgebung beobachten. Denk bitte dran, daß du tagsüber nicht rausschlängelst - ich möchte nicht, daß die Nachbarn die Tierfänger rufen oder dich erschießen."

Hydra rollte sich gleich auf dem Kissen ein und zischelte, daß sie daran dachte und tags nicht hinausschlängeln würde. Sie mußte sich eh erstmal an die Freiheit gewöhnen und alle drei genossen es, nicht mehr ausgestellt zu werden, sondern daß sie nun selber beobachten durften.

Als er das sah, lächelte Dougal und nickte kurz, ehe er sich auszog und auf dem Weg in sein Schlafzimmer die Wäsche in die Waschmaschine legte. Dann holte er sich aus seinem Schrank einen neuen Slip, frische Socken, eine neue Jeans und ein Muskelshirt, zog sich an und frühstückte herzhaft, ehe er den Geldbeutel und das Handy einsteckte, sich von Hydra verabschiedete und das Haus absperrte. Der große Naga ahnte, daß ihm die Arbeit heute länger vorkommen würde ... doch dann dachte er an seine Aufgaben und fuhr zu seiner Arbeit, da er trotz seiner Sehnsucht nach Sander so gut wie immer arbeiten würde.

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Erst am frühen Abend, nach Arbeitsschluß, kam Raven zu Dougal. Sie hatten sich den Tag über eigentlich nicht gesehen, da sie andere Arbeiten hatten, und Raven sich eher um die Pläne für den Hochbau kümmerte. Er saß den halben Tag im Büro, und kopierte sie für die Männer aus seiner Kolonne. Er war froh, als er bei Dougal klopfte und kuckte etwas verblüfft zu dem Fenster, aus dem ihm die dreiköpfige Schlange anstarrte. "Er hat sie also gekauft."

Im gleichen Moment öffnete Dougal die Türe und zog Raven herein, schloß sie wieder hinter ihm ab und zischelte kurz zu Hydra, die sofort wieder vom Fensterglas weg und hinter den Vorhang schlängelte, damit man sie nicht sah. "Hi, Raven - wie du schon sehen konntest, habe ich Hydra diesen Ärschen abgekauft und sie ist nun hier. Sie weiß, daß du ein Freund bist und wird dir nichts tun ... und sie weiß auch, daß sie sich nicht zeigen darf, sie war nur so neugierig auf dich und ich hörte, daß du alleine warst."

"Ähm ja, und ist gut, daß sie jetzt frei ist." Raven blickte kurz zu Hydra, die sich artig hinter dem Vorhang auf ihrem Kissen einrollte. Zwei der Köpfe schlossen die Augen, und einer blieb wachsam. "Du bist ganz aufgeregt, wie war es denn bei ihm ?" Er meinte den Geflügelten und da sein Freund so hibbelig war, vermutete er, daß er, was den jungen Mann betraf, auf heißen Kohlen saß. "Sag nicht, er ist dein Federchen ?"

"Doch, ist er. Absolut - meine Instinkte laufen halb Amok, er ist es. Er ist zwar ein Vampir, aber frag mich nicht wieso, er ist mein Federchen. Und ich habe schon mit meinen beiden Brüdern telefoniert, Kisho und Enrik ... sie werden herfliegen und sobald sie hier sind, befreien sie ihn und bringen ihn hier weg. Das bedeutet dann auch, daß ich dann gehen muß ... es tut mir leid um die Baustelle und euch, aber ich muß mit ihm zum Tempel, Raven. Bist du mir böse ?" Dougal hoffte, daß sein Freund ihm nicht zürnte und grollte bittend, während er ihn sacht an sich zog und kurz küßte.

"Ich wäre nicht dein Freund, wenn ich dir das nicht gönnen würde und ich weiß ja, daß du zum Tempel mußt, wenn du dein Federchen findest." Sie hatten schon darüber gesprochen, und Raven wußte weitgehend Bescheid. "Es ist gut, daß nicht du ihn befreist, es wäre zu riskant."

"Klar ? Vor allem weil die Besitzer wissen, daß ich auf ihn stehe. Meine Brüder sind sowieso besser darin, ihn herauszuholen, ohne Spuren zu hinterlassen - und Enrik kann auch gleich die Reifen aus den Schwingen Sanders nehmen, ich roch, wie sehr sie ihn schmerzen müssen." Gerade das hatte ihm mehr als nur betrübt, doch er verbarg es vor dem schlanken Vampir, damit dieser ees nicht spürte. "Er ist so wunderschön, Rave ... alleine, ihn zu halten und an mir zu spüren war so schön, daß ich völlig ruhig geworden bin. Wir hatten nicht einmal Sex - nur küssen." Bei dem Letzteren grinste Dougal wieder und lachte leise, denn eigentlich war er nicht so zurückhaltend, wenn ihm ein Mann gefiel.

"Kein Sex ? Also dann bedeutet er dir wirklich viel, er hat sicher einiges an Kerlen ertragen müssen. Allein der Mann, wartete, war absolut widerlich." Raven schauderte und schob seinen Freund zum Sofa, damit sie sich setzen konnten. "Und die Ringe in den Schwingen sind sicher, damit er sie nicht wegformen kann. Soweit die Schamanen aus meinem Stamm erzählen, geht das nämlich."

"Ja, Athemu erzählte ähnliches ... und ich möchte, daß er sich endlich nicht mehr den Befehlen dieser wiederwärtigen Männer beugen muß. Er braucht so dringend Blut - sie scheinen ihm nur so viel zu geben, wie er zum Überleben braucht, denn er blühte regelrecht auf, als er einige Schlucke von mir trank und war dann so müde, daß er bald einschlief. Ich habe ihn die ganze Nacht beobachtet, bis er kurz vor sechs Uhr wieder aufwachte, weil scheinbar die Kunden um die Zeit immer gehen müssen ... bei der Magie des Saphirs, ich mußte mich dazu zwingen, ihn nicht sofort mitzunehmen und für immer in meinen Armen zu halten. Oder diese Ärsche sofort zu zerfleischen ... aber ich mußte erst Hydra herausholen und ich weiß trotz meiner Sehnsüchte, daß ich meinen Rubin von meinen Brüdern rauben lassen muß. Aber zum Glück kann ich bald wieder zu ihm ... ich kann es kaum erwarten, Rave." Und das sah man Dougal auch an - sonst war er generell ruhig und eher besonnen, doch nun strahlte er wie ein kleiner Junge.

Das bemerkte auch Raven und lächelte sacht. "Bleib weiter ruhig ... ich weiß, es ist etwas ganz Besonderes, aber du mußt ruhig bleiben. Bald kannst du ihn hier haben, und nach Indien bringen." Raven drückte seinen Freund, um ihn zu beruhigen. "Meinst du, es wird mit der Wandlung klappen ? Ich meine, er ist kein Mensch."

"Ich weiß ... der Gedanke geistert auch mir dauernd durch den Kopf. Aber ehrlich, egal ob es klappt oder nicht - ich bringe ihn hier weg und wir sehen dann weiter. Vielleicht klappt es, vielleicht nicht ... ich überlasse ihm die Entscheidung, ob er es möchte, oder nicht, denn bei ihm ist es nicht nötig. Er ist so langlebig wie ich - und er besitzt schon Federn. So wunderschöne Federn ... ich werde schon kirre, wenn ich daran denke, wie herrlich weich und duftig sie sind." Dougal schwärmte und seufzte leise, als er sich hintersinken ließ und die Augen schloß, während ein weiches Lächeln um seine Lippen spielte.

Ein wirklich süßer Anblick. Dougal saß total verträumt da, und lächelte ein wenig dümmlich vor sich her. "Du bist wie ein Kind, das davon träumt, in einen Bonbonladen zu gehen." Er stubste ihn sacht und und lachte leise. "Sag mal, wann kommen deine Stammesbrüder an ? Auf die bin ich auch gespannt."

"Meine Brüder ? Morgen im Laufe des Tages, wenn alles gutgeht. Und du kannst schon auf sie gespannt sein, sie sind einzigartig wie alle von uns. Enrik ist ein Kriegernaga - er studiert schon seit vielen Jahren die verschiedensten Kampfstile und kombiniert sie, und zur Zeit lernt er mit seinem Gefährten bei dessem Vater die Kunst der Ninjas. Denn Kisho ist ein Ninja, und nun auch ein Assassinennaga." Dougal war sehr stolz auf seine Brüder ... und das hörte man sehr gut aus seinen Worten.

"Das hört sich ziemlich interessant an und wenn sie so gut sind, dann bekommen sie den Hübschen auch ungesehen da heraus, und das auch, ohne eine Spur zu hinterlassen. Hast du ihnen auch von ihr erzählt ?" Raven blickte zu Hydra, und der wachsame Kopf hob sich kurz, und blickte zu ihnen.

Das ließ Dougal wieder leise lachen und er nickte, als er kurz liebevoll zu ihr zischelte. "Na klar ? Sie freuen sich schon sehr auf sie und ich denke, sie wird sich auch auf meine Brüder freuen." Doch dann blickte der große Naga auf die Uhr und seufzte leise, denn sie mußten noch ein wenig warten, ehe sie losgehen mußten.

"Du sitzt auf heißen Kohlen. Erzähle mir von Sander." Raven lenkte seinen Freund ein wenig ab und blickte zu Hydra, die sich nun auch vom Fensterbrett herunter und zu ihnen schlängelte, um zu schmusen.

Und natürlich nahm Dougal sie auf und streichelte sie, reichte ihr sein Handgelenk und grollte weich, als die drei Köpfchen zubissen und einige wenige Tropfen schluckten. "Ihr tut mein Blut ebenso gut, Rave ... sie ist schon viel gesünder geworden und auch stärker. Und Sander ... er ist der schönste Mann, den ich jemals gesehen habe. Ich weiß, daß das jeder Stachelnaga von seinem Federchen denkt, doch er ist wirklich wunderschön, Rave. Er trägt die Farben von Edelsteinen ... Haare so blutrot wie feinste Rubine, Augen so wunderschön wie reine, sonnengelbe Diamanten, und auch seine Haare haben leichte Strähnen von der Farbe heller Feueropale. Seine Haut ist so hell und weich wie Mondstein und die Schwingen so herrlich schwarz wie Obsidian. Ich wünschte, ich hätte schon den Schmuck des Tempels bei mir, um ihn zu schmücken ... aber es muß leider noch warten."

Hydra ringelte sich nach dem Naschen bei den beiden ein und Raven streichelte sanft über den geschuppten Körper. "Ich denke, wenn du wartest, wird es dann um so schöner, ihn zu schmücken. Was hat er denn über sich erzählt ? Wie kam er dahin ?"

"Keine Ahnung ... er schlief gleich ein, aber ich werde ihn heute fragen. Diesmal haben wir ein wenig mehr Zeit, da es unsere zweite Nacht miteinander ist. Mir graut davor, es zu erfahren ... aber ich muß trotzdem wissen, wie er in diese Freakshow kam und wieso ihn bisher keiner der Blauen Jäger fing, von denen Athemu erzählte." Dougal hatte seinem Freund von diesen Fanatikern erzählt und auch von deren Gegnern, der Roten Garde ... und daß auch er als Naga vorsichtig sein mußte, um den Jägern nicht in die Falle zu laufen.

"Ja, wäre gut zu wissen und ich denke, er kann diese Nacht erzählen. Und paß bitte auf dich auf ... ich weiß, du bist stark und nicht dumm, aber bitte paß auf dich auf. Ich hab dich als Freund sehr lieb gewonnen und will nicht, daß du und deine Familie auch dort landen." Raven sprach sehr ernst ... er mochte Dougal viel zu sehr, und achtete seinen Stamm an Nagas sehr.

Die tiefe Sorge seines Freundes rührte Dougal und er nickte, ehe er ihn an sich zog, küßte und erst nach einer Weile wieder losließ. "Ich passe auf mich und Sander auf, das verspreche ich dir ... wir Nagas wissen, was es bedeutet, im Verborgenen zu bleiben, denn es gibt viele, die uns jagen. Aber sie werden es nicht schaffen - das kann ich dir garantieren, dazu sind wir nämlich zu klug und vorsichtig. Mach dir keine Sorgen, Rave ... und wenn wir dann im Tempel sind, können wir uns jederzeit in dem geheimen Videochat meines Stammes treffen, damit ich dir alles erzählen kann."

"Das würde mich freuen. Und du weißt, ich halte dicht, du hast mein Wort ... und das halte ich immer." Raven freute sich, daß sie so in Kontakt bleiben konnten und zuckte leicht, weil sie bei der Knuddelattacke ganz vergessen hatten, daß Hydra noch bei ihnen war. "Oh - entschuldige, Schätzchen."

Doch Dougal grinste nur, denn man sah der Cobra nur zu gut an, wie wohl sie sich durch die Wärme der beiden Männer fühlte. "Keine Sorge - sie mag die Hitze unserer Körper und meldet sich schon, wenn es ihr zuviel wird. Aber wir können bald gehen, oder ? Wenn wir ein wenig langsamer machen, könnten wir schon jetzt gehen."

"Na, dann ist ja gut und ich denke, wir können wirklich schon gehen." Raven stand vorsichtig auf und lächelte, als Hydra sich dahin bewegte, wo er eben gesessen hatte, um sich dort einzuringeln. Er stimmte zu, daß sie jetzt schon losgingen, denn so konnte Dougal sich etwas beruhigen.

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