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 Husky und Blanc  02
 

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Nach wenigen Stunden waren die Kämpfe vorüber und der letzte Kampf wurde angekündigt. Shagen blieb in der Loge, er musste Shean nicht begleiten. Der Master reichte die Leine einem der Angestellten und der führte den Kämpfer hinab in die Arena. Erst, als er dort stand, erwachte wieder das kühle Feuer in den Augen des jungen Mannes. Er durfte seinen Herrn nicht enttäuschen.

Ihm gegenüber trat Shean in die Arena und rollte kurz den Kopf, um seine Halswirbel knacken zu lassen – dann ballte er seine Hände zu Fäusten und nickte leicht, als das Leder seiner fingerlosen Nietenlederhandschuhe leise knarrte. Auch in seinen Augen brannte Feuer – doch das seine war heiß und sengend, er kämpfte für sich und seinen Gefährten und auch darum, daß sein Freund nicht in die Klauen dieses alten Arsches kam. "Okay – laß uns anfangen. Oder hast du Angst, Kleiner ?"

Der Helfer nahm die Leine ab und eilte sofort aus der Arena. Jetzt erst zeigte sich das richtige Feuer in den blauen Augen und scheinbar schien das Leben in den Körper des jungen Mannes zurückzufinden. Er antwortete Shean nicht mit Worten, sondern er fletschte die Zähne und so sah man auch gut, daß auch seine Eckzähne geschärft waren. Er ließ sich keine Zeit, sondern ging gleich in den Kampf und somit auf Shean los. Shagen hatte sich nicht geirrt, der Junge war schnell und setzte seine Kraft und Geschwindigkeit gleichermaßen ein. Shean wich den Hieben aus und testete aus, wie der Junge kämpfte. Eine Taktik, die er oft anwandte, wenn er seine Gegner nicht kannte und auf den ersten Blick einschätzen konnte.

Doch es nahm schneller als sonst ein Ende und der Ire griff an, schlug seinem Gegner an die Brust und als dieser zurückwich, öffnete er die Hand und krallte mit seinen eigenen, jedoch kürzeren Nägeln in die harten Muskeln, die das Herz des Anderen schützten. Daß er dabei selbst tiefe Kratzer einfing, bemerkte Shean nicht – er ließ seine Wut nun völlig erwachen und fauchte auf, schlug zu und kassierte selbst Schläge, während sie sich förmlich ineinander verbissen. Blanc hingegen runzelte die Stirn und presste die Lippen fest aufeinander ... er haßte die Tatsache, daß sein Freund und der Mann, den er für sich haben wollte, sich bis aufs Blut schlugen und schloß die Augen, als Shean einen Schlag auf den Mund seines Gegners landete und dieser sich an den eigenen, scharfen Eckzähnen riß und das Blut herumspritzte.

Chester hielt Blanc etwas enger an sich gedrückt und streichelte ihm über das Haar. "Es geht nicht anders, wenn ihr ihn haben wollt. Und glaub mir, du willst nicht zu diesem Mann." Selbst Chester zuckte kurz zusammen. Shean schrie auf, denn der Dog hatte ihm ins Ohr gebissen und dabei gleich ein Stück abgerissen.

Doch es hielt den Iren nur einen Herzschlag lang auf, ehe er mit aller Kraft die zur Faust geballten Rechte auf die Schläfe des Anderen schlug. Der Schmerz der Verletzung mobilisierte die bisher noch zurückgehaltenen Reserven des Rothaarigen und er brauchte einen Moment, um zu realisieren, daß der andere Kämpfer durch den Schlag bewußtlos an ihm zusammensackte. Noch immer schwer atmend, senkte Shean den Kopf und versuchte, das Rot der Wut aus seinen Augen zu verbannen – es dauerte länger als sonst, doch schließlich schaffte er es, kniete sich hin und wuchtete den Bewußtlosen auf seine Schulter, stand auf und trug ihn mit zusammengebissenen Zähnen in die Loge hoch, in der Shagen saß.

Seit der Kämpfer zu Boden gegangen war, herrschte Stille in der Arena - erst nach einer Weile hörte man das laute Fluchen seines Besitzers, der die Lustsklaven, die ihn bisher umschmust hatten, aus seiner Loge jagte. Shagen lächelte zufrieden und Hale ging Shean entgegen, um ihm den bewusstlosen Kämpfer abzunehmen. "Gut gemacht, Shean." lobte er und er klopfte ihm sanfter auf die Schulter. So fertig war der Ire noch nie nach einem Kampf gewesen und er trug diesmal eine deutliche Wunde an seinem Ohr davon. Es war zu einem Viertel weg, die Spitze fehlte. Matze kam gleich zu Shean und drückte ein Tuch auf das Ohr, er wusste aus Erfahrung, daß solche Wunden wie verrückt bluteten.

Der Rothaarige knurrte jedoch nur und nahm das Tuch, drückte es selbst auf die Wunde und wandte sich mit einem gefährlich rauen "Halt deine verdammte Klappe, sonst stopfe ich sie dir mit meiner Faust !!" an den ehemaligen Besitzer des Bewußtlosen. Währenddessen war Blanc vom Schoß Chesters aufgestanden und kam zu dem jungen Mann, der noch immer bewußtlos in den Armen Hales lag. Er war ebenso von diesem Kampf gezeichnet wie auch Shean, doch etwas störte ihn und er neigte sich näher, öffnete das Stachelhalsband und warf es angewidert über die Schutzglaswände in die Arena hinab, ehe er sein eigenes Lederhalsband abnahm und es ihm statt des Alten um den Hals legte.

"Wir gehen dann." beschloss Shagen und drückte Chester und Jaraunde zum Abschied. "Ihr könnt uns ja noch besuchen kommen, ihr wisst, daß ihr immer willkommen seit." "Wir werden uns trotzdem anmelden." erwiderte Chester sogleich und blieb mit Jar zurück, weil er noch ein paar Geschäfte tätigen musste. "Bringt ihn schon mal zum Wagen, ich hole schnell die Papiere des Kleinen." Shagen blieb noch und ging zu dem ehemaligen Besitzer. "Ich bräuchte noch seine Papiere."

Doch der Ältere schnaubte nur und verengte kurz die Augen, ehe er sich abwandte und Shagen dabei antwortete. "Papiere ? Er hatte niemals Papiere. Er war ein Straßenköter als ich ihn fand und er ist es noch, da er niemals Papiere brauchte. Wenn sie welche brauchen, besorgen sie sie ihm." Dann verstummte er und winkte seinen Bodyguards, folgte dem Veranstalter und brummte dabei immer wieder mißmutig vor sich hin.

Shagen blieb perplex zurück - er hatte erwartet, daß zumindest falsche Papiere da waren, damit man mit dem Sklaven reisen konnte ... aber wie es aussah, hatte man ihn notfalls in eine Kiste gestopft. "Arschloch." murmelnd, ging Shagen und schloss zu seinen Schätzen auf. Erst im Wagen erlaubte er es sich, laut auf den Mann zu fluchen. "Diese Drecksau, er hatte nicht einmal Papiere für ihn." Wie der Mann ihn hatte stehen lassen, ging ihm aber am Meisten gegen den Strich. "Den werde ich noch fertigmachen." So wütend war er lange nicht gewesen, das wussten Hale und Matze immer noch am Besten - denn seit Shean da war, hatte Shagen nicht mehr so wütend reagiert, er hatte keinen Grund dazu gehabt.

Der Rothaarige stutzte bei diesem Ton und nach einem Moment lachte er lauthals auf, schüttelte den Kopf und klopfte seinem Gefährten kurz auf die Schulter. "Viel Spaß – da trifft es garantiert keinen Falschen. Denke, du solltest dich an Jar wenden, er ist gerissen und grausam genug, den Arsch genau da zu treffen, wo es ihm wehtut. Aber vorher bin erstmal ich dran – du schuldest mir eine ausführliche Massage und Versorgung meiner blauen Flecke, klar ?" In der Zwischenzeit tupfte Blanc das Blut von der Haut des Bewußtlosen, dessen Kopf er auf seinem Schoß liegen hatte.

Noch rührte sich der Kämpfer nicht. Shean hatte ihn voll erwischt und somit tief ins Reich der Träume verbannt. Shagen beruhigte sich nur langsam und neigte sich zu Shean, um ihn zu küssen. "Das hast du dir auch verdient, mein Tiger." Seine Stimme war leicht knurrig, aber es war dieses warme Knurren. "Schade, daß er dein Ohr erwischt hat, jetzt hab ich nur noch eine Ohrspitze zum Knabbern. Aber dem angekauten Ohr bin ich auch nicht abgeneigt."

"Soso, das gefällt dir, Hm ? Mal sehen, vielleicht lasse ich mich da ja auch piercen." Shean war nicht eitel genug, als daß es ihm etwas ausmachte – er akzeptierte diese Verletzung wie eine jede Narbe, die seinen harten Körper zierte. Craig ging es jedoch anders, er nahm eine der Wasserflaschen von der Seite und netzte ein Taschentuch, setzte sich neben den Iren und tupfte behutsam das Blut ab, das über den Hals und die Brust des Rothaarigen gelaufen war.

Matze lächlte sacht als er das sah, er wusste, daß Craig so Danke sagte, denn mit Worten traute er es sich nicht, weil er immer noch einen Mordsrespekt vor Shean hatte. Matze selbst kümmerte sich schon ein wenig um die offenen Verletzungen des Kämpfers und tupfte die Kratzer sauber. "Wie sollen wir ihn nennen, ich mag ihn nicht Dog nennen ?" Matze blickte zu Shagen, der hatte schon einen Namen im Kopf. "Husky soll er heißen. Ich finde, er hat Ähnlichkeit mit diesen wolfsähnlichen Hunden. Was meinst du, Blanc ?"

Der blickte auf und überlegte einen Moment, ehe er lächelte und nickte. "Ein guter Name für einen guten Kämpfer. Hoffen wir, daß er auch so treu und anhänglich wie diese Hunde wird, Shagen." Dann neigte er sich wieder über ihn und strich ihm behutsam die Haare aus der Stirn, fuhr mit den Fingerspitzen über die Wangenknochen und die dichte Brauen und bewunderte deren Farbe, denn genauso wie die Haare verliefen auch die Brauen von einem fast schwarzen Anthrazith über helleres Grau in Weiß über. Man sah Blanc nur zu gut an, daß er regelrecht vernarrt in ihn war und er genoß es sehr, ihn immer wieder zu berühren.

Shagen sagte nichts weiter und beobachtete Blanc ein Weilchen. Das mit Husky war nichts einfach kurzes, er wollte ihn haben, das konnte etwas Dauerhaftes werden. "Blanc ? Er gehört mir, aber ich gebe ihn in deine Hände. Du wirst dich um ihn kümmern." Irgendwie kam er sich vor wie ein Vater, der einen Hund für seinen Sohn gekauft hatte. Der Sohn wollte ihn haben und mußte sich dann auch um ihn kümmern, füttern, pflegen, Gassi gehen. "Matze kann dir ein wenig helfen, er kennt sich aus mit Sklaven."

"Ich werde mich gut um ihn kümmern, Shagen. Und wenn ich Fragen habe, werde ich mich an ihn wenden, versprochen. Kann er in meinem Zimmer bleiben ? Mein Bett ist groß genug für uns und ich denke, er ist Schlimmeres gewohnt." Das machte ihm sehr große Sorgen, denn gerade bei diesen Dingen würde Husky noch am Meisten lernen müssen.

"Sicher darf er." erwiderte Shagen und lächelte zufrieden. Bis jetzt schlief Husky in seiner Ohnmacht und das war recht praktisch. So konnten sie nach Hause fahren, ohne daß es womöglich Ärger gab. Hale fuhr zügig, damit Husky nicht doch noch aufwachte und langsam beruhigten sich alle noch ein wenig mehr.

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Als sie am Haus angekommen waren, hob Hale den Ohnmächtigen vorsichtig aus dem Wagen und trug ihn gleich zu dem Zimmer von Blanc. Matze ging noch kurz in seinen Keller und kam dann mit einer Lederleine in der Hand nach. "Binde ihn erstmal an, so wird er sich sicherer fühlen." Mit den Worten drückte er Blanc die Leine in die Hand. "Wenn es Probleme gibt, kommst du zu mir, er ist länger Sklave, als Craig es war. Allein, daß er im Bett liegt, wird ihn ziemlich erschrecken."

Der Schwarzhäutige sah für einen Moment verachtend auf die Leine in seiner Hand – doch dann entspannte er sich wieder und nickte. "Keine Sorge, mein Freund – ich weiß schon, wie ich mit ihm umgehen muß. Er ist es gewohnt, einen Herrn zu haben, und ich werde ihm diesen Herrn ersetzen. Aber ich werde ihm mehr als das sein, Matze ... glaub mir, ich weiß nur zu gut, was es bedeutet, eine Leine zu haben und einem Herrn gehorchen zu müssen." Dann drehte er sich um und schloß die Türe seines Zimmers hinter sich, seufzte leise und setzte sich an das Bett, in dem der Kämpfer noch immer schlief.

Nur nicht mehr so tief, er glitt in einen leichteren Schlaf und erst nach einer guten halben Stunde bewegte er sich ein wenig. Bis er aufschreckte, weil er merkte, daß er auf etwas Weichem lag. Er war sofort hellwach, sprang aus dem Bett und fiel dann hin, weil ihm schwindlig war. Selbst, als er auf dem Boden lag, wirkte er verschreckt und knurrte nervös, weil er nicht wusste, wo er war.

Leise seufzend, schloß Blanc für einen Moment die Augen – doch dann blickte er auf den am Boden Liegenden, zog die Leine ein wenig an und neigte sich näher, während er zwar leise, doch mit einem etwas strengerem Unterton zu ihm sprach. "Ruhig, Husky – du bist jetzt in deinem neuen Zuhause. Erinnerst du dich ? Du hast den Kampf verloren und deshalb einen neuen Herrn bekommen. Du bist in meinem Zimmer, denn du gehörst nun zu mir ... wir sind ab jetzt Gefährten. Verstehst du das ? Du gehörst jetzt dem Mann, der deinen Master herausgefordert hat – Shagen. Er ist mein Arbeitgeber und er hat dich mir zum Geschenk gemacht - wir gehören nun zusammen, auch wenn du ab jetzt ebenfalls für ihn arbeiten wirst."

Husky brauchte einen Moment um zu begreifen, und um sich zu erinnern. Allein der feste Zug an der Leine hatte ihn ein wenig beruhigt und die strengere Stimme, die ihm alles erklärte, trug noch ein wenig mehr zu seiner Beruhigung bei. "Neuer Herr ... neues Heim ... verstehe, Herr." Er kam auf die Knie und duckte sich gehorsam, wie es ihm eingetrimmt worden war. Trotzdem merkte man, daß er noch nervös war, er brauchte die Führung seines neuen Herrn, um sich zurechtzufinden. Alles war neu, es roch fremd und war absolut fremd. Allein schon, daß er einen Namen bekommen hatte, war etwas, das er nicht kannte.

Genau das hatte Blanc befürchtet – doch das hieß noch lange nicht, daß er aufgab. Also zögerte er nicht lange und legte zwei Finger unter das Kinn des Stärkeren, hob dessen Kopf mit ein wenig mehr Nachdruck auf und verengte einen Moment lang die Augen, ehe er wieder zu ihm sprach. "Gut, Husky – doch hier gibt es neue Regeln, an die du dich halten mußt. Und eine davon ist, daß du mir zwar gehörst, aber ich nicht dein Herr bin. Ich bin dein Gefährte – und deshalb redest du mich mit Blanc an, denn das ist mein Name. So, wie ich dich mit deinem neuen Namen anrede: Husky. Außerdem sollst du nicht mehr wie ein Hund zu den Füßen deiner Herren knien ... eine dieser neuen Regeln ist, daß du entweder bei mir, Shagen oder den anderen Bewohnern des Drachenhauses stehst, sitzt oder wie hier in unserem Zimmer auch liegst. Du bist kein Sklave mehr, Husky ... du bist mein Gefährte. Du bist mir gleichgestellt und sollst hier auch als Gleichgestellter für deinen neuen Herrn arbeiten. Verstehst du das ? Wenn nicht, sag es mir, dann erkläre ich es dir."

"Ich verstehe, Herr." erwiderte Husky. Er wusste, daß neue Herren neue Regeln aufstellten, obwohl er immer nur bei einem Herren gewesen war. Was Gefährten waren, wusste er auch, sein Herr hatte einen Gefährten gehabt. "Aber Gefährten ? Ich weiß nicht, wie das geht." Er wollte keinen Fehler machen und versuchte, dem direkten Blick von Blanc auszuweichen. Wie ein richtiger Hund mochte er es nicht, wenn man ihm so lange in die Augen blickte.

Leise seufzend, schloß der Dunklere der Beiden die Augen, senkte kurz den Kopf und ließ dann die Leine los, um sich näherzuneigen und ihn zuerst zärtlich und langsam leidenschaftlicher werdend zu küssen. Erst, als er merkte, wie der Größere sich entspannte, löste er den Kuß wieder und schmuste mit seiner Wange über dessen, vergrub die Rechte in den leicht struppigen Haaren und wisperte leise in dessen Ohr, während er durch die Haare Huskys kraulte. "Ich heiße Blanc, mein Schöner. Mein Gefährte zu sein heißt, daß wir Beide uns berühren dürfen und einander nahe sind ... einander vertrauen und mögen. Daß wir zusammen lachen und uns trösten, wenn es nötig ist, uns gegenseitig beschützen und auch, daß wir die Freuden der Liebe teilen. Hier mußt du nicht mehr so demütig sein wie bei deinem alten Herrn - Shagen, dein neuer Herr, ich und auch die anderen Männer hier möchten, daß du deine Sicherheit und dein Feuer zeigst, so wie du es bisher nur in den Kämpfen zeigen durftest. Aber es wird Zeit brauchen, bis du es lernst ... und diese Zeit wirst du auch bekommen, Niemand hier wird dich bestrafen oder zu etwas zwingen. Ja ?"

Die Zärtlichkeit war so fremd, so anders und so schön, daß Husky einen Moment darin versank, bevor er leise antwortete. "Ich versuche, zu lernen ... alles, Herr ... Blanc." Er verbesserte sich rasch und bebte einen Moment, aber als keine Strafe kam, sah er wieder auf. Daß er Blanc berühren und auch mehr durfte, war für ihn schwer zu glauben und er wagte es noch nicht, das zu tun.

"Schhhh .... es ist gut, du hast es richtig gemacht, mein Schöner. Ich werde dich niemals schlagen, mein Schöner – das schwöre ich dir. Und ich möchte dir noch eine Regel sagen: Diese Leine brauchst du nicht mehr. Du bist klug genug um dieses Ding nicht zu brauchen ... du bist so treu und folgsam, ich weiß, daß sie nicht gebraucht wird. Und habe keine Angst, Husky ... habe niemals Angst vor mir, auch wenn ich einmal bei meiner Arbeit schreie oder fluche oder schimpfe. Es ist nicht gegen dich gerichtet, ich reagiere mich so nur ab." Während er sprach, hauchte Blanc immer wieder zärtliche Küsse auf das Gesicht des Größeren und lächelte, ehe er die Leine abnahm, sie fallen ließ und mit den Händen unter die Weste schlüpfte, die der Kämpfer noch immer anhatte. "So wunderschön – so männlich und kraftvoll. Ich mag es, dich zu berühren, Husky ... möchtest du mich denn auch berühren ? Du darfst es, wenn du es magst, nur keine Scheu."

Bei den Zärtlichkeiten atmete Husky tief ein, bei der Frage blickte er aber wieder unsicher auf, weil er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Er wollte irgendwie schon berühren, aber als er seine Hand hob und seine Krallen sah, ließ er es sein. Er kratzte sich damit oft genug selber, er wollte seinen neuen Herren nicht verletzen. "Ich will dich nicht verletzen ... Blanc." Der Name kam ihm immer noch schwer über die Lippen.

Ihm antwortete nur ein leichtes, doch mehr als nur veheißendes Lächeln, ehe der Weißhaarige ihm die Weste auszog, ihn auf rücklings auf das Bett drückte und mit der Zungenspitze über die Kratzer leckte, die Shean ihm in die Brust gerissen hatte. Dann nahm Blanc eine der Hände des Kämpfers auf, betrachtete sie und leckte über eine der Krallen, grollte weich und neigte sich wieder über ihn, um ihn hart zu küssen. "Ich weiß, daß du mich nicht verletzen willst, mein Schöner. Und ich weiß auch, daß du es nicht tust. Wenn du mich beim Sex ein wenig krallst oder beißt, ist es nicht schlimm, es erregt mich. Ich mag es ein wenig härter ... so hart, wie du es scheinbar auch gewöhnt bist. Zeig mir dein Feuer, mein Schöner ... bitte."

"Feuer ? ... ich." Was passierte hier nur ? Sein neuer Herr war so anders als sein alter, er brachte ihn ganz durcheinander. Er durfte tun, was er nie bei einem Herren tun durfte. Blanc verlangte danach und Husky hob unsicher eine Hand, um den Körper des Dunkelhäutigen zu berühren. Wie unsicher er war, sah man an dem Flackern in seinen Augen, er steckte in seinem alten Verhalten fest.

Gerade das war für Blanc wie ein Stich ins Herz und er neigte sich näher, nahm die Hand des Anderen in die Seine und hob sie erneut an seine Lippen, um sie sacht zu küssen. Erst dann legte Blanc sie über sein Herz, ließ den Anderen die leichten Narben an seiner Haut fühlen und schloß die Augen, als er Husky leise ins Ohr wisperte. "Hab keine Angst, mein Schöner. Hier darfst du, was dir sonst immer verboten wurde – ich wünsche es mir, mein Schöner. Ich schwöre dir, ich werde dich niemals schlagen ... ich möchte, daß du mich berührst, mich fühlst und entdeckst. Ich habe Narben wie du, Husky. Ich war selbst einmal ein Sklave, als ich ein Kind war – ich weiß, was es heißt, solange gehorchen zu müssen, bis man nicht mehr daran denkt, daß man aufbegehren kann. Tu, was du möchtest – wenn mir etwas nicht gefällt, dann sage ich es dir ... so wie ich dir sage, wenn mir etwas gefällt und du es wieder tun sollst."

Daß Blanc auch Sklave gewesen war, überraschte Husky sichtlich. Der Künstler war so frei, unbeschwert und selbstsicher und er holte sich eindeutig, was auch immer er wollte. Unbewusst bewegten sich seine Finger über die Narben der dunklen Haut und sein Blick richtete sich auf die dunkle Brust des Hellhaarigen. "Ich versuche es." Loszulassen und zu tun, was er wollte, war schwer, er wusste nicht, was er wirklich wollte, weil es so lange unterdrückt worden war. Das in seinem Kopf zu sortieren brauchte seine Zeit, aber eines wusste er, sein Körper reagierte auf seinen Herren.

"Schhh ... du machst alles richtig. Ich weiß, daß du Zeit brauchst, um zu lernen – und hier wirst du diese Zeit auch bekommen. Sag mir, was dir lieber ist, Husky. Möchtest du, daß ich dir sage, was du tun sollst ? Oder möchtest du lieber selbst entdecken und ich sage nur etwas, wenn mir etwas nicht gefällt ?" Während er sprach, streichelte Blanc immer wieder über den Körper des Größeren und lächelte, küßte ihn einen Moment und knabberte sacht über den starken Kiefer zum Hals, ehe er lockend über das Ohrläppchen leckte.

Seine Gedanken zu ordnen, fiel Husky nicht leicht, aber er antwortete leise. "Das erste ... Blanc." Die Antwort fiel ihm schwer, eigentlich hatte er nie sprechen dürfen. Und Befehle waren ihm lieber, er wusste nicht, was er tun sollte.

Der Dunklere der Beiden nickte nur und lächelte, küßte ihn ein weiteres Mal und fuhr damit fort, ihn auszuziehen, während er zu ihm sprach. "Gut, mein Schöner. Erzähle mir, wie du bisher Sex hattest – mit Kämpfern ? Mit deinem Master ? Mit anderen Mastern ? Sag mir, was dir gefiel ... und auch, was dir nicht gefiel. Und sei ehrlich zu mir, mein Schöner." Die Stimme Blancs war trotz der entschiedenen Worte weicher ... doch auch nicht zu weich, es war noch immer erkennbar, daß es sanfte Befehle waren.

Husky half ein wenig, als Blanc ihn weiter auszog, er blieb dabei aber liegen, weil er nicht wusste, ob Blanc etwas dagegen hatte. "Sex mit Kämpfern in der Arena. Der Besiegte wurde genommen. Und Sex mit dem Master, er hat mich immer genommen und auch andere Master." Sie hatten ihn immer unterworfen, um ihre Position ihm gegenüber zu festigen. Nur bei den Kämpfen durfte er selber unterwerfen. "Ich darf keinen Master unterwerfen."

"Pah – vergiß deine alten Regeln, hier gelten neue. Es gibt hier keinen Master mehr, Okay ? Du hast einen Herrn – nämlich meinen Herrn, Shagen, der mit den silbernen Haaren. Ich bin nicht dein Herr, sondern dein Gefährte, auch wenn ich dir auf deinen Wunsch hin noch befehle. Und wenn du es willst, dann kannst du mich auch unterwerfen, ich habe nichts dagegen, mein Schöner. Ich fände es sogar sehr schön, wenn du mir deine Kraft und deine Wildheit zeigst, nur verletze mich bitte nicht schwer, Okay ?" Bei seinen letzten Worten ließ Blanc den Morgenmantel, den er trug, von seinem Leib gleiten und grollte weich, als er den Blick seiner heißer werdenden Augen über den inzwischen nackten Körper Huskys gleiten ließ. Dessen Körper war zwar nicht ganz so groß, wie er es bisher immer bevorzugt hatte und auch dessen Männlichkeit war nicht so mächtig wie die, die er sich bisher geholt hatte ... doch das war Blanc egal, er war heiß auf ihn und das sah man ihm sehr deutlich an.

Als Blanc dann noch das Halsband öffnete, wusste Husky, daß er wirklich durfte. Blanc war so zärtlich, eine Erinnerung kam in Husky hoch. Eine aus seiner Kindheit, die er auf der Straße mit Hunden verbracht hatte. Er war in ihr Rudel aufgenommen worden und wusste um die Zärtlichkeit, aber auch um die Reibereien, die in einem kleinen Rudel auftraten. Der nackte Körper von Blanc machte ihm an, er fühlte die Hitze und sah die Leidenschaft in dessen Augen. "Ich werde dich nicht verletzen ... Blanc." Dann packte er ihn auch schon und drehte sich mit ihm herum. Zum Glück war das Bett so breit, daß sie nicht herunterfielen, als sie die Stellung änderten.

Erneut leise grollend, schlang der Dunklere seine Arme um Husky und grub die Rechte in dessen struppige Haare, während er mit der Linken den harten, muskulösen Hintern packte und dessen Lenden auf die Seinen presste. Doch dies war Blanc noch nicht genug, auch wenn er leise aufstöhnte, als ihre härter werdenden Männlichkeiten sich berührten. Er wollte mehr und küßte ihn leidenschaftlich, öffnete seine Lippen und biß sacht in die Unterlippe des Anderen, um ihn damit ein wenig zu fordern.

Und Husky ging jetzt drauf ein und schnappte selber nach den Lippen des Anderen. Er hielt sich aber zurück, er wusste, wie scharf seine Zähne waren. Nebenher sah er, daß Gleitgel auf dem Nachttisch stand und löste sich ein Bisschen, um danach zu greifen. Als er es hatte, öffnete er unbeholfen die Tube und gab sich fast zuviel auf die Hand. Er verteilte es grob auf seiner Erregung, warf die Tube dann beiseite und packte den Schlankeren an der Hüfte, um ihn unter sich herumzudrehen, so daß er auf dem Bauch lag. Sex kannte er nur so, so war er in der Arena und auch bei den Mastern gewesen.

Doch er traf auf keinerlei Widerstand, da Blanc es ebenso wollte. Er half noch mit und drehte sich selbst, streifte mit der einen Hand die langen, schneeweißen Haare von seinem Nacken und drängte seinen Hintern schon erwartungsvoll an die gut angefeuchtete Härte Huskys. "Nimm mich, mein Schöner – nimm mich hart und beiße mich, ich halte das aus. Komm ..." Die Worte des Dunklen waren so heiß und lockend wie es sein Lächeln und auch sein Körper waren – er hielt es kaum noch aus und grollte leise, er wollte ihn und auch die Wildheit fühlen, die in Husky schlummerte.

Der Biß folgte sofort und gleich darauf umfasste Husky den Schlankeren mit einem Arm und drang in ihn ein. Blanc war so willig und nachgiebig, wie er es bisher nicht gekannt hatte, und das war ungewohnt und irgendwie schön für den Grauhaarigen. Er hielt sich nicht zurück, Blanc hatte es gewünscht und er kam dem Wunsch nach.

Leise aufkeuchend, schloß dieser genießend die Augen und entspannte sich, auch wenn er die Finger in die Decke krallte, als er fühlte, wie Husky in ihn drang. Es war so direkt und fast schon hart, wie er es mochte ... doch es war nicht grob und als der Kämpfer tiefer drang, stöhnte Blanc dunkel auf, denn schon bei diesem ersten Eindringen ließ ihn Husky Sterne sehen, als er seine Prostata streifte. Er erschauerte tief und drängte sich ihm noch mehr entgegen, wisperte ein dunkles "Mehr ..." und verstummte, als dieser sofort folgte.

Er folgte jedem Wunsch von Blanc, er gab ihm mehr, bewegte sich kraftvoll und stieß in den willigen Körper des Dunkelhäutigen. Sein Biss blieb wie er war, eher sanft, und doch hielt er Blanc damit fest. Jedoch berührte er ihn nicht weiter, Husky hatte nie gelernt auch zu geben, er nahm sich oder es wurde von ihm genommen.

Das machte jedoch nichts – so etwas konnte man noch immer lernen, doch nun kostete Blanc es aus, daß Husky sich endlich gehen ließ und sich befriedigte. Es dauerte auch nicht lange, bis der Dunklere es nicht mehr aushielt, sich in den Nackenbiß drängte und mit einem leisen Aufschrei kam – er hatte schon länger nicht mehr die Zeit für Sex gefunden, da er sich um seine Kunstwerke kümmerte, und so war sein Körper ausgehungert und reagierte noch viel sensibler auf die Leidenschaft Huskys.

Daß Blanc wegen ihm gekommen war überraschte Husky sehr, genau wie das Gefühl, als sich der Körper des Schlankeren um ihn verengte und anspannte. So sehr, daß Husky aufkeuchte, kurz in die Enge stieß und dann auch schon selber kam. Sein Biss löste sich gleich darauf und er zog sich auch wieder aus Blanc zurück, um abzuwarten, was jetzt passierte. Er versuchte, nebenher seinen Atem zu beruhigen und seine Gedanken wieder zu ordnen.

Doch das wurde ihm erschwert, denn Blanc drehte sich ebenfalls, drückte den ein wenig Größeren sanft in das Bett zurück und küßte ihn leidenschaftlich, ehe er lächelte und nurmehr schnäbelte. "Das war fantastisch, mein Schöner ... genau das, was ich gebraucht habe. Auch wenn es noch vieles gibt, das wir aneinander lernen können, Hm ?" Mit diesen Worten löste sich der Dunklere wieder, nahm die Packung mit den Feuchttüchern vom Nachtkästchen und säuberte zuerst sich selbst, ehe er Husky liebevoll säuberte und sich wieder an ihn schmiegte, um ihn erneut zu berühren und zu beschmusen. "Wenn du Fragen hast, frage, mein Schöner ... du brauchst dich nicht zurückhalten."

"Ich weiß nicht." Husky war so verwirrt, daß er nicht recht wusste, langsam war sein Kopf so voll, daß er nicht mehr richtig denken konnte. Die Nähe fühlte sich nicht unangenehm an und sagte ihm, daß er nichts falsch gemacht hatte. Langsam drückte ihn aber etwas und er fragte leise. "Darf ich auf die Toilette ?"

Ihm antwortete zunächst nur ein Kuß – dann lächelte Blanc wieder und nickte, stand auf und zog auch Husky mit sich aus dem Bett. "Natürlich. Auch das ist eine neue Regel: Du mußt nicht mehr darum bitten, auf die Toilette zu dürfen oder baden zu dürfen, tu es, wenn du es willst. Das Gleiche gilt für essen, trinken und schlafen, außer wenn du arbeitest, aber das ist jetzt nicht der Fall. Komm, ich zeige dir das Bad, das zu meinem Zimmer gehört – du darfst es ebenso wie alles in meinem Zimmer benutzen. Ich möchte gerne, daß du dich auch duscht, wenn du auf der Toilette warst ... und dann möchte ich, daß du, wenn du fertig bist, wieder zu mir ins Bett kommst, denn ab jetzt schläfst du dort. Ist das für dich Okay ?"

"Wenn du es sagst, dann ist es Okay für mich." Husky wartete noch, bis Blanc rausgegangen war und erleichterte sich. Erst jetzt erlaubte er sich, daß er ein wenig den Blick schweifen ließ und sich umsah. Das Bad war nicht so groß, eine Dusche war da, Klo und ein Waschbecken. Alles war asiatisch, wie auch das Zimmer von Blanc. Aber jetzt duschte Husky zügig und wusch sich auch gründlich seine Haare. Als er fertig war, trocknete er sich zügig und gründlich ab und kam dann wieder ins Zimmer zurück, wo Blanc ihn auf dem Bett erwartete. Zögerlich kam er zu ihm und legte sich neben den Dunkelhäutigen. So, wie er es ihm erlaubt hatte.

Der Dunklere kam ein wenig näher und schnupperte ... Husky hatte seine Seife genommen und das ließ Blanc lächeln, als er sich an ihn kuschelte und die Rechte sacht über dessen breite, narbenbedeckte Brust streichen ließ. "Du brauchst dich nicht so zurückhalten, mein Schöner ... ich gehöre dir, so wie du mir gehörst. Wir sind Gefährten, wenn du es möchtest – ich überlasse dir die Wahl, auch wenn ich es mir wünschen würde." Es fiel Blanc sichtlich schwer, dies zu sagen ... doch er wollte nicht, daß Husky nur deshalb bei ihm blieb, weil er es ihm befahl.

Damit verwirrte er den jungen Kämpfer aber wieder. Huskys Kopf wurde noch voller und er knurrte nur kurz verwirrt. "Ich weiß nicht ... mein Kopf ist ganz voll." Er hatte richtig Arbeit mit dem Denken, bei seinem alten Herren war alles Gewohnheit gewesen, ein Schema, bei dem er nicht nachdenken musste. Einzig bei den Kämpfen konnte er selber entscheiden, wie er wann reagierte. "Ich weiß noch nicht." Seine Entscheidung blieb somit noch offen. Wohlfühlen tat er sich auf jeden Fall, das sagten ihm seine Instinkte.

Leise seufzend, nickte Blanc und zögerte, ehe er die Hand wieder wegnahm und ein wenig wehmütig lächelte. "Verzeih – ich habe dich überlastet, nicht wahr ? Keine Sorge, ich bin dir deswegen nicht böse. Laß dir soviel Zeit, wie du es willst ... du wirst die nächsten Tage hier sein, damit ich dir erklären kann, wie du hier im Haus deines neuen Herrn leben wirst. Und nun schlafe, ruh dich aus ... wenn du aufwachst, werde ich noch einmal nach deinen Wunden sehen und du kannst ausgiebig essen und Kraft tanken."

Die Worte sorgten für eine gewisse Erleichterung in Husky. Er brauchte die Zeit wirklich mehr als gut, alles war so viel auf einmal, daß er es gar nicht begriff. Daß er schlafen durfte, war schön für ihn und er rollte sich ein wenig auf dem Bett zusammen und schloss seine Augen. Aber nicht, ohne noch ein leises "Danke, Blanc." zu wispern.

Und so sah der junge Kämpfer auch nicht mehr, wie ein sanftes und leicht wehmütiges Lächeln über die Züge Blancs huschte. "Gern geschehen, mein Schöner. Ruh dich aus, so lange du es brauchst." Dann neigte er sich zu ihm und küßte ihn sanft auf die Stirn, ehe er aufstand und seinen Morgenmantel aufnahm, in den Nebenraum ging und die Zwischentüre schloß.

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