”Secret Admirer” 03
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Erst zwei Stunden später waren sie Beide so gesättigt, daß sie nurmehr ruhig nebeneinander lagen und es auskosteten, sich zu fühlen. Noch nie in seinem Leben hatte Conny sich so gut gefühlt – und als er den Blick hob, sah er an dem satten und weichen Lächeln Kevins, daß dieser sich zumindest fast so gut wie er selbst fühlen mußte. "Das war irre, Kev ... absolut irre."
"Ich muss dann leider los, sonst flippen meine Eltern aus. Das nächste Treffen steht aber, du bist viel zu geil, um dich links liegen zu lassen." Mit etwas Mühe rappelte Kevin sich auf. Man sah ihm richtig an, daß er keine Lust hatte, Heim zu gehen. Er musste aber, denn ansonsten würden ihn seine Eltern noch ein zweites Mal in der Woche zum Psychoarzt schleifen. "Das nächste Mal bringe ich Kondome und Gleitgel mit, dann wirst du merken, was wirklich irre ist."
Auch Conny stand auf und streckte sich kurz – er wollte ebenfalls nicht heim, und das sah man ihm an, als er leise seufzte. Doch dann drehte er sich zu dem ein wenig Größeren und zog ihn zu sich herab, küßte ihn noch einmal leidenschaftlich und schnappte danach leicht nach dessen Lippen, ehe er leise zu ihm sprach. "Gern. Treffen wir uns Morgen ein wenig früher vor der Schule ? Dann fällt mir die Schule ein wenig leichter. Verdammt, ich will nicht heim – das hier mit dir war viel schöner als der keifende Alte, ich bin froh, wenn ich dich Morgen wiedersehe. Okay ?"
"Ich weiß nicht. Nach der Schule ist okay, aber davor lieber noch nicht." Da war Kev doch etwas eigen und er hoffte inständig, daß Conny sich nicht zu einer Klette entwickelte. Sollte es so sein, würde er ihm vor den Kopf stoßen müssen und weitere Treffen ausschließen. "Vielleicht, wenn wir uns besser kennen."
Bei der Antwort hob sich eine der dunkleren Brauen Connys und er verengte für einen Moment die Augen – dann nickte er und bückte sich nach seinen Sachen, zog sich an und antwortete ihm dabei. "Ist Okay. Und bevor du auf falsche Gedanken kommst ... ich bin keine Klette, aber du kannst dir ja sicher vorstellen, daß mir das Morgen wie ein guter Traum vorkommt und ich habe eben Schiss, daß du mich sitzenläßt. Ich hoffe es zwar nicht – aber Schiss habe ich trotzdem. Und bevor du was sagst, ich laß mir in der Schule nicht anmerken, daß wir ein wenig was hatten ... ich weiß doch, wie sehr du drauf achtest, daß Niemand weiß, was in dir vorgeht." Als Conny endete, verknotete er den Schnürsenkel und richtete sich wieder auf – winkte kurz und packte seinen Rucksack, lief den Weg an der Seite hoch und verschwand im Dickicht, während er über das, was hier auf dem Gras passiert war, nachdachte.
Kevin seufzte leise, zog sich ebenso an und lief den selben Weg, um zurück in den Park zu kommen. Conny verstand da scheinbar etwas ganz falsch, man hatte es in seinem Gesicht lesen können. Aber das würde sich noch klären, dafür sorgte Kevin schon, wenn sie sich Morgen nach der Schule wieder trafen. Aber erstmal musste er Heim, seine Eltern liefen bestimmt schon Achten und er ging mindestens genau so ungern Heim wie Conny, nur daß sie unterschiedliches erwartete.
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Und genau diesen Unterschied sah man am nächsten Morgen überdeutlich, als der Rotblonde frühmorgens in die Schule kam und seine Freunde grüßte, die vor dem Eingang auf ihn warteten. Einerseits waren sie froh, daß Conny wieder wie der Alte schien – doch andererseits machten sie sich Sorgen und schimpften ihn, daß er scheinbar wieder mit den Schlägern in seinem Viertel aneinandergeraten war, da das blaue Auge und die gerade so verkrusteten Kratzer an seinen Händen Bände sprachen. Daß das nicht von einer Schlägerei kam, wußte von ihnen Niemand – und Conny grinste auch nur verlegen, kratzte sich im Kopf und versprach, daß er sich die nächste Zeit ein wenig zurückhielt und die Schläger mied.
Dies alles bekam Kevin mit ... er hielt sich etwas von der Gruppe um Conny entfernt, sah aber auch, wie zerschlagen dieser war. Dessen Vater musste wirklich ein absolutes Arschloch sein, da hatte er es mit seinen überfürsorglichen Eltern bedeutend leichter, obwohl der psychische Druck wahrscheinlich gleich hoch war. Aber daß Conny sich jetzt wieder mit seinen Freunden verstand, war gut, den Rest der Woche war er wie ausgetauscht gewesen. Ohne groß etwas zu sagen, ging er an der Gruppe vorbei und ignorierte sie alle, zeigte sich aber dem Rotblonden noch vor dem Unterricht.
Etwas, das Conny auch registrierte und es ließ ihn nicht nur aufatmen, sondern verstärkte noch das warme Gefühl in seiner Brust. Er wußte, daß Kevin eigentlich immer so in die Schule kam, daß er so wenig Schüler wie möglich traf – und daß er nun an ihnen vorbeiging, konnte nur eines bedeuten: Der Schwarzhaarige tat es für Conny und zeigte ihm so, daß ihm scheinbar doch ein wenig mehr an ihm lag, als der Sex. Als Conny von einem seiner Freunde darauf angesprochen wurde, wieso er nun so breit grinste, lachte der junge Rotblonde, schnappte ihn sich mit der Rechten und wuschelte durch dessen Haare, ließ ihn los und lief ihnen dann mit einem "Kommt, es klingelt gleich !" ins Gebäude vor, damit sie nicht zu spät zum Unterricht kamen.
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Während der Schule hatten sich Kevin und Conny nur hin und wieder gesehen. Heute hatte der selbsterwählte Außenseiter wieder alleine gegessen, aber wohl registriert, daß Conny sich mit seinen Freunden in die Nähe gesetzt hatte. Ansonsten waren sie sich nicht näher gekommen. Kevin hatte sich wie immer verhalten und die verbellt, die es wagten, ihm zu nahe zu kommen, weil sie sich dachten, daß sie es auch so locker bringen konnten wie Conny Gestern. Jetzt war er auf dem Weg zu dem Versteck, das Conny irgendwo hier im Wald hatte. Nur, es zu finden, war doch nicht so einfach. "Mist."
In der Zwischenzeit seufzte der Rotblonde leise und schnippte einen Stein in den Bach bei der Wiese, an der sie Gestern gewesen waren. Eigentlich hatte er gedacht, daß sie sich wieder hier treffen würden – doch Kevin kam und kam nicht und schließlich stand Conny resigniert auf und schulterte seinen Rucksack, um zu seinem Versteck zu gehen. Es schmerzte, daß der Schwarzhaarige ihn versetzt hatte ... doch gerade, als er resignieren wollte, hörte Conny ein unterdrücktes Fluchen und stutzte, ehe er sich ein Herz faßte und laut nach ihm rief.
Kev wirbelte herum und lauschte. Als er erneut seinen Namen hörte und die Stimme erkannte, rief er nach Conny und ging auf das Rufen zu, bis er endlich auf den Rotblonden traf. "Verdammt, wo zum Teufel ist dieses Versteck ?!"
Und das wiederum brachte den Rotblonden zum Lachen, so daß er einen Moment brauchte, um sich zu fangen. Dann kam er jedoch zu Kevin und zog ihn zu sich runter, küßte ihn leidenschaftlich und nippte leicht an dessen Lippe, ehe er neckend zu ihm sprach. "Wenn du deinen Kopf eingeschalten und wie ausgemacht zu der Wiese von Gestern gekommen wärst, hätte ich dich direkt hinführen können ... der Wald ist groß und mein Versteck schwer zu finden, wieso denkst du denn, daß es ein Versteck ist ? Obwohl du eine gute Nase hast, es ist nicht mehr allzu weit."
"Ja, ja ... ich hab halt doch ein paar Fehler." grummelte Kevin. Seine Macke war sein Orientierungssinn, der war absolut beschissen. Aber wenn er einen Weg einmal gegangen war fand er ihn auch wieder, er musste ihn nur vorher erstmal finden. "Na los, führe mich, Pfadfinder."
"Hey, war doch nicht böse gemeint, Hm ?" Conny reckte sich noch einmal und küßte den Anderen auf die Nasenspitze, ehe er wieder auflachte, ihn bei der Hand nahm und einfach hinter sich herzog. Er kannte diesen Wald wie seine Westentasche, da er ihn schon seit Jahren durchstreifte ... und so dauerte es auch nicht mehr lange, bis sie an einer kleinen Felsformation ankamen, die fast völlig mit Efeu und Wurzeln überrankt war. "Hier sind wir ... von außen sieht man nichts, aber von innen ist es urgemütlich." Noch während er sprach, ging Conny auf die Felsen zu und schlängelte sich zwischen Dornenbüschen hindurch, hob dann einige Ranken beiseite und schlüpfte in die kleine Höhle, die gut versteckt dahinter lag.
Kev beobachtete, wie Conny verschwand und seufzte leise. Er hatte eher mit einer kleinen Hütte oder so gerechnet, aber gut, das hier war weniger auffällig. Somit folgte er vorsichtig und fluchte leise, als er sich an einem der Dornenbüsche die Haut anritzte. Jedoch kam er ohne weitere Blessuren in die Höhle und staunte nicht schlecht. Man konnte gut darin stehen, sie war etwa zwei mal drei Meter groß und Conny hatte dort Decken und Kerzen. "Hat was."
"Nicht wahr ? Ich habe sie vor drei Jahren entdeckt und mir seither ein wenig gemütlich eingerichtet. Zieh dich doch aus, ich hänge den Vorhang an den Eingang, dann wird es wärmer." Noch während er sprach, zündete der Rotblonde die vielen Teelichter in den Glaskerzenständern an, nahm dann von der Seite eine dicke, schwarze Wolldecke und trug sie raus, schüttelte sie kurz aus und kam wieder rein, um sie nun an den Haken, die er innen über dem Eingang hingebohrt hatte, aufzuhängen und so den Eingang wind- und sichtdicht zu versperren.
In zwei Worten zusammengefasst, war die Höhle romantisch und kuschelig. "Krass ... so kuschelig und so." murmelte Kevin und ließ seine Schultasche von seiner Schulter auf den Boden gleiten. "Du kommst oft her, Hm ?"
"Jep – so oft ich nur kann. Ich denke, du verstehst, warum, Hm ?" Noch immer breit grinsend, legte auch Conny seine Schultasche auf die Seite, zog die Schuhe aus und auch die Socken, ehe er das Tanktop folgen ließ und zu den Decken ging, um sich einfach hineinfallen zu lassen. "Komm doch her ? Ich beiße nicht und die Felle auch nicht ... hier sind keine Insekten, das ist mir sehr wichtig."
"Ich hab keinen Schiss vor Insekten." grinste Kev und hob sein Shirt an, damit Conny das Pircing sehen konnte. Es war eine silberne Spinne, die scheinbar an seinem Nabel klebte. Er zog dann aber doch seine Schuhe und Socken aus und ließ auch das schwarze Shirt folgen, bevor er zu Conny auf die Decken kam. Erst jetzt sah man alle blauen Flecken auf dem Körper des Rotblonden und Kev zog die schmalen Brauen etwas tiefer in die Augen. "Son Drecksack."
"Mach dir keinen Kopf darüber, Okay ? Ich bins gewohnt ... und sobald ich achtzehn bin, zieh ich aus und suche mir was eigenes. Dann kann der Arsch mir nichts mehr anhaben und ich habe endlich meine Ruhe." Es rührte Conny, daß Kevin sich so um ihn sorgte – doch er war es gewohnt, geschlagen zu werden, die Flecken würden schnell heilen, ebenso wie sein blaues Auge. Er wollte im Moment aber nicht daran denken und kam ein wenig näher, kuschelte sich an den etwas Größeren heran und kicherte leise, als das kalte Metall der Silberspinne ihn am Bauch kitzelte.
Das brachte Kevin zum Schmunzeln. "Meine Mom würde nen Anfall bekommen, wenn sie das Ding sieht. Oder ne Zeitung zusammenrollen und draufhauen." Allein der Gedanke war komisch und vielleicht war die Krabbeltierangst seiner Eltern der Auslöser für diesen Schmuck gewesen. "Kuck mal." Er steckte die Zunge heraus und auch dort saß eine kleine Spinne.
"Hm ? Gott, ist die süß !" Conny lachte leise auf und kam näher, betrachtete sich das Zungenpircing und leckte dann einfach mit der eigenen Zungenspitze darüber, ehe er wieder leise lachte und verschmitzt zu Kevin aufsah. "Das hast du mit Absicht gemacht, um mich anzuheizen, oder ? Ich finds jedenfalls obercool."
"Naja, ich wollte sehen, wie du reagierst. Finde es super, daß du sie magst." Kev fand das wirklich gut und zeigte es auch, indem er offen grinste. Das tat er selten, aber man sah, wie strahlend sein Lächeln eigentlich war. "Und ? Heizt es dich an ?"
Der ein wenig Kleinere atmete schwer ein und verengte leicht die Augen ... doch dann hielt er sich nicht mehr zurück, warf Kevin in die Decken und neigte sich über ihn, küßte ihn leidenschaftlich und keuchte schließlich schwer an dessen Lippen. "Jep ... aber dein Lächeln noch mehr. Verdammt, du weißt gar nicht, wie heiß du bist, Kev ..."
Das wusste er wirklich nicht ganz. "Findest du ?" schnaufte er und atmete kurz durch, weil der Kuss ihm fast den Atem geraubt hatte. "Du bist der Erste, der das sagt ... wahrscheinlich wirst du es bleiben." Kev grinste erneut, packte Conny am Nacken und zog ihn seinerseits in einen Kuss.
Ein Kuß, der ebenso leidenschaftlich empfangen und erwidert wie gegeben wurde. Es war für Conny noch immer unbegreiflich, welches Feuer der Andere in ihm wecken konnte ... doch er gab sich dem gerne hin und verschlang den Größeren schon fast in ihrem Kuß, preßte ihn mit seinem Körper in die Decken und holte schließlich dunkel keuchend Luft. "Verdammt ... ja, das meine ich. Und es ist verdammt gut, daß ich der Einzige bleibe, zumindest, solange du mit mir zusammen bist." In den sonst so fröhlich blitzenden Augen des Rotblonden loderte pure Lust ... doch es ging noch tiefer, Conny wollte, daß Kevin nur ihm gehörte, wenngleich ihm völlig die beherrschende und erdrückende Ader fehlte, die gemeinhin mit diesem tiefverwurzelten Wunsch verknüpft war.
Das merkte Kevin, trotzdem wurde er ernster und blickte Conny an. "Hör zu, wir haben keine Beziehung. Das will ich jetzt nochmal klarstellen, kapiert ? Das hier ist etwas anderes. Aber damit du es nicht falsch verstehst, ich spiele auch nicht mit dir, ich genieße ganz einfach die Zeit." Sowie Kev etwas wie Besitzanspruch feststellte, war er definitiv weg.
Einen winzigen, fast zu kurzen Moment, um es zu sehen, huschten Schmerz und Enttäuschung durch die Augen des Rotblonden ... doch dann erlosch es und wurde durch Verständnis ersetzt, während ein sachtes Lächeln auf den Zügen Connys erwachte. "Ist Okay, Kevin. Ich denke, du wirst mir noch einiges beibringen können, Hm ? Aber leider nicht mehr Heute – ich muß noch arbeiten, leider." Während er sprach, stand Conny wieder auf und zog sich an, zuckte entschuldigend mit den Schultern und grinste schließlich verschmitzt, als er noch eine hoffnungsvolle Frage nachsetzte. "Aber Morgen hätte ich frei – wenn du wieder herkommen möchtest ?"
"Gern, ich komme gegen zwei." Kev blieb noch liegen und seufzte innerlich. Er wusste jetzt nicht, ob er Conny verletzt hatte oder nicht, aber die rasche Aufbruchstimmung sagte ihm ja. Er stand nun doch auf, kam zu dem Rotblonden und küsste ihn. "Ich mag dich ... und nicht nur als Fick oder so, du bist anders. Aber ich binde mich nicht, verstehe das bitte."
Conny hatte das schon erwartet und schmunzelte, legte die Arme um den Größeren und zog ihn eng an sich, ehe er ihn noch einmal kurz küßte. "Kein Problem, Kev. Ich kann dich sogar verstehen – und du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, wir Beide wissen, daß dich vor allem reizt, daß ich noch Jungfrau und ein wenig naiver bin. Aber ich klammere nicht ... ich nehme, was ich von dir bekomme, Okay ? Gut." Erst jetzt löste sich der junge Rotblonde wieder und schulterte seinen Rucksack, nahm die Decke vom Eingang und blies dann die Teelichter aus, damit sie gehen konnten.
Auf die Worte hin erwiderte Kevin nichts weiter - er hatte nur still genickt, schlüpfte in seine Anziehsachen und nahm seine Tasche auf. Jedoch ließ er die Kondome und das Gleitgel in der Höhle zurück, er hatte es vor der Schule aus seinem Versteck geholt und wusste, daß der Teufel los sein würde, wenn seine Eltern die Sachen fanden. Zu seinem Versteck wollte er nämlich nicht nochmal zurück. "Ich denke, die Sachen sind hier gut aufgehoben."
"Hm ? Was ? Ach egal, laß ruhig hier, was du nicht mitnehmen magst, Niemand kennt diese kleine Höhle. Und Morgen um zwei bist du ja wieder hier und kannst es holen, Hm ?" Conny hatte nicht mitbekommen, was der Andere hierließ, da er noch mit Aufräumen beschäftigt gewesen war und wartete nun, daß Kevin aus der Höhle trat, damit er den Eingang wieder mit den Pflanzen tarnen konnte. "Und paß auf die Büsche auf !"
"Ist gut." Kev grinste innerlich und schlüpfte zwischen den Büschen hindurch. Morgen würde Conny schon sehen, was er dagelassen hatte. Als sie an dem Platz angekommen waren, wo sie sich trennten, küsste er den Rotblonden nochmal. "Bis Morgen." Dann ging er einfach und hoffte nur, daß seine Eltern ihn nicht zu sehr stressten.
"Bis Morgen !" Die Worte Connys wehten ihm noch nach, während dieser ihm nachsah. Dann seufzte der junge Rotblonde und schüttelte den Kopf, schlug den Weg in die Richtung des Restaurants ein, in dem er Teller wusch und verfiel in ein resigniertes Grübeln, als er an die Worte Kevins dachte. Er wurde aus dem Schwarzhaarigen nicht schlau – einerseits schien ihn dieser genug zu mögen, daß er es ihm auch sagte und ihn auch an sich heranließ, ihm private Dinge sagte und ihm sein seltenes Lächeln schenkte. Doch andererseits blockte Kevin ein jedes Mal, wenn Conny auch nur entfernt andeutete, daß dies mehr als nur Sex sein oder zumindest werden könnte. Es war, als würden schon ein kurzer Blick oder ein Kuß zuviel Kevin zum Zurückweichen bringen ... und Conny wußte nicht, wie lange er es ertragen konnte, nur eine angenehme Abwechslung für zwischendurch zu sein. "Ich liebe dich doch, du Idiot ..." Ja, er liebte den ein wenig Größeren – und doch wußte Conny, daß er es ihm nicht sagen oder zu sehr zeigen durfte, denn sonst war dieser weg. "Aber wäre das wirklich so schlimm ? Liebe ich ihn denn nicht genug, um ihn auch loslassen zu können ? Ach, shit ... wieso kann das nicht einfach einfach sein. Weil du ihn sonst nicht so lieben würdest, darum." Erneut leise seufzend, senkte Conny den Kopf und hielt an einer Ampel ... er stand vor einem Dilemma, das zu schwer war, um es jetzt zu lösen und verschob es einfach auf Morgen, denn jetzt hatte er keine Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen.
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