“The Depths of Love: Abel und Vul” 06
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"Ich schlage dich, da kannst du Gift drauf nehmen." grollte Tala und griff nebenher in eine Tüte mit Karameltoffys, um sich einige davon in den Mund zu stopfen. Den Moment nutzte Eliot und griff mit einem "Das werden wir ja noch sehen." an, denn Beide spielten an der Spielkonsole ein Kampfspiel. "Hey !" Tala schrie auf, als sein Kämpfer zu Boden ging, und verschluckte sich fast an den Toffys. Das war ein Moment, den Elliot erneut nutzte und schon jauchzte er auf, weil er diesen Kampf gewonnen hatte. "Tja, Pech, wenn man so verfressen ist !"
Biagio seufzte nur leise und lehnte sich seitlich an die Sessellehne an, ehe er die Beine unterlegte und mit einem kurzen, resignierten Kopfschütteln das Buch aufschlug, das er lesen wollte. "Ihr zwei seid unverbesserlich. Und du solltest nicht so fies sein, Schatz ... oder soll ich dir eine Cola hinstellen ? Dann herrscht wenigstens Chancengleichheit, denn während Tala sich in Süßigkeiten baden könnte, geierst du nach Cola. Und ihr Beide seit verrrückt nach dieser Spielkonsole ..."
"Ja, weil Tala sie angeschleppt hat." grinste Eliot und angelte selber schon nach seiner Colaflasche. "Ja, aber du hast mich auf die Idee gebracht." maulte Tala und suchte in dem Haufen aus Spielen nach einem anderen Spiel. Er suchte sich ein Rennwagenspiel aus, tauschte die CDs und ließ es laden. Während es lud, kramte er auch noch in dem Süßzeug herum, entschied sich dann aber doch eher für die deftigen Schweinekrustenchips. "Ey, davon mag ich auch was abhaben." Auch Eliot griff in die Tüte und stopfte sich die Schweinekrusten in den Mund. "Göttlich !"
Biagio schnaubte nur angewidert und schauerte. Sicherlich, er war modern genug, eine eigene, kleine Yacht mit Fernsehempfang und einer kleinen Einrichtung zu haben - aber das hieß noch lange nicht, daß er jeden modernen Schnickschnack mochte. Und vor allem nicht all diese Süßigkeiten und dieses seltsame Knabberzeug ... er haßte den Gestank und je mehr die anderen Beiden sich damit vollstopften, desto niedergeschlagener wurde er. Denn Biagio wollte ihnen weder die Freude verderben noch etwas befehlen ... doch trotzdem, daß sie Werwesen waren, setzten die vielen Süßigkeiten sich von Eliot und Tala unbemerkt schon als eine winzige Fettschicht über ihren Muskeln an und das war etwas, das den schlanken Werfeuerfisch traurig stimmte.
Eliot wusste davon, aber Tala riss ihn immer wieder mit. Die zwei waren jung und forderten sich immer wieder heraus, und das endete hin und wieder sogar in einem Eiswettessen, bis ihnen schlecht wurde. Tala war jetzt schon einige Zeit hier und man merkte Biagio an, daß er sich etwas zurückzog und Eliot weniger küsste. "Los, das Spiel hat geladen, machen wir weiter." Tala drängelte schon wieder, wurde dann aber plötzlich unruhig, als er etwas fühlte. "Hm ...?" Er bekam eine Gänsehaut, ohne zu wissen warum, und das war kein gutes Zeichen.
Doch Biagio wußte es und runzelte kurz die Stirn, als er das Buch weglegte und ein wenig verwundert zu Dark sendete. ##Dark ? Was machst du hier ? Und ... du bist nicht alleine, oder ?## Die Gedanken waren nur an den Werpanther gerichtet und der schlanke Werfeuerfisch stand dabei auf, wisperte nur ein kurzes "Spielt ruhig weiter, ich kümmere mich darum ... es ist ein alter Freund von mir." und ging nach oben, um dem schnell näherkommenden Schiff des Piraten entgegenzusehen. Dark hingegen seufzte leise, da ihm diese Heimlichtuerei sichtlich unangenehm war – doch er konnte Vul verstehen und antwortete Biagio so, daß auch der Werkrakenkönig es hören konnte. ##Ich grüße dich – und ja, ich habe Besuch dabei. Der alte Kämpe hat eine Bitte an dich ... es geht nicht um ihn, sondern um einen jungen Menschen, es ist dringend.## Dann war das Schiff schon herangekommen und verlangsamte, hielt schließlich neben der kleinen Yacht und Dark sprang mit einem breiten Grinsen an Deck, um Biagio an sich zu quetschen und erst einmal heftig zu küssen.
Allerdings kam Tala doch nach, denn dieses ungute Gefühl kannte er und es bestätigte sich, als er an Deck kam und seinen Vater erblickte, der gerade von Darks Schiff auf die Yacht sprang. Tala zog sich sofort nach drinnen zurück und hoffte, daß Vul ihn nicht gesehen hatte. Eliot fand das seltsam und spähte ebenso heraus. Er erkannte Vul und schluckte trocken. Aber was war das ? ##Dein Dad hat ja einen Menschen in den Armen.## Genau dieser Mensch bebte am ganzen Leib und atmete immer flacher. Der Entzug machte ihm trotz des Blutes immer mehr zu schaffen und er registrierte, daß der Mann, den Dark gerade an sich drückte, das Werwesen war, das ihm helfen sollte. Er hatte etwas wie Vul und Dark erwartet und nicht so einen schlanken Mann, der wirklich hübsch war.
In der Zwischenzeit hatte der Werpanther Biagio endlich losgelassen und der schlanke Italiener blickte mehr als nur verblüfft zu Vul, der einen Moment lang abgelenkt war, als er weich und sichtbar besorgt zu dem silberhaarigen Menschen grollte und schließlich wieder zu Biagio blickte. Der kam näher und legte die schlanken Fingerspitzen an die Stirn des heftig zitternden Menschen und senkte verwundert die Brauen, ehe er nach oben zu dem Werkraken blickte und fragend eine Braue hob. Dieser knurrte nur leise und rang sichtlich mit sich – doch dann blickte er Biagio in die Augen und sendete ernst zu ihm und das offen, so daß es alle Werwesen hier hören konnten. #Ich bin hier, weil ich dich darum bitten möchte, ihn zu wandeln – Abel half mir, als ich gefangen war und ich will, daß er bei mir bleiben kann. Das geht jedoch nur, wenn du ihm hilfst ... er wurde von den verdammten Menschen drogensüchtig gemacht und er stirbt ohne diese verdammten Drogen. Außerdem ... entschuldige ich mich bei dir für das, was ich gesagt habe.# Erst danach hob Vul seinen Blick wieder und runzelte die Stirn, ehe er ein leise grollendes "Komm heraus, Tala – ich weiß, daß du hier bist und ich habe nicht vor, dir etwas zu tun !" in die Richtung des Kabineneingangs rief.
Biagio schien sich als erstes wieder zu fangen, Eliot blieb er Mund noch etwas länger offen stehen und er kam ganz hinaus aufs Deck, um für Tala Platz zu machen, der noch einen Moment brauchte, um Mut zu fassen, denn die grollenden Worte waren eher streng. Aber Tala kam hervor und erstarrte, als er sich vor seinem Vater verneigen wollte. Jetzt erst registrierte er alles richtig - vor ihm stand sein Vater mit menschlichen Beinen und einem Menschen auf den Armen. ‚Ausgerechnet Vater ?' Das war ja fast nicht zu glauben. "Vater." Tala verneigte sich nun doch und richtete sich danach wieder auf. "Was machst du mit einem Menschen ?" Die Frage rutschte ihm heraus und der junge Krake zuckte vorsorglich schon mal zusammen, weil er sich auf ein Donnerwetter gefasst machte. Abels Blick richtete sich auf den jungen Kraken. Das war also einer von Vuls Söhnen.
Der ältere Werkrake knurrte kurz bei der Frage auf – doch er nahm sie ihm nicht übel und so schnaubte er nur, ehe er ihm antwortete. "Das erkläre ich dir nachher, Junge – zuerst muß Abel geholfen werden, er hat Schmerzen. Tust du es, Biagio ?" "Natürlich ... ich sehe, wie er leidet und dir muß viel an ihm liegen, wenn du persönlich mit ihm zu mir kommst und mich darum bittest. Willst du es denn, junger Mensch ? Es ist nicht mehr rückgängig machbar ... du wärst für immer ein Werwesen des Meeres und mir als deinem Ältesten auch Gehorsam schuldig, und du darfst uns niemals verraten." Biagio war es wichtig, daß der Silberhaarige wußte, was auf ihn zukam – zumindest ein wenig davon, und er horchte auch auf dessen Herzschlag, um zu wissen, ob der junge Mensch log oder die Wahrheit sprach.
"Ja, ich will es. Ich will mit Vul zusammen sein, er hat es mir erklärt und ich weiß, was auf mich zukommt. Ich will nicht sterben, ich will die Chance haben, zu leben." Abel log nicht, er war ernst und wusste ganz genau, was er wollte: So wie es jetzt war, konnte er nicht weiterleben. "Ich liebe Vul." Die Worte zeigten Tala, daß sich sein Vater geändert haben musste und auch das Verhalten von seinem Vater zeigte es, denn er hielt Abel wie ein rohes Ei und grollte immer wieder ungeduldig, weil er besorgt war.
Und dieses Grollen legte sich erst, als Biagio schließlich nickte und sanft lächelte. "Gut, dann bin ich damit einverstanden. Es schmerzt auch mich, dich so leiden zu sehen, Abel." Etwas, das man ihm auch ansah ... und schließlich trat Biagio einen Schritt zurück und löste die Bänder seines Herrenrockes, ließ ihn einfach zu Boden gleiten und sprang geschmeidig ins Wasser, wandelte sich dort und auch Vul nickte, als er den Silberhaarigen in seinen Armen abstellte und sanft zu ihm sprach. "Zieh dich aus, Abel ... wir müssen ins Wasser."
"Ist gut." wisperte Abel und schlüpfte, so schnell es ihm möglich war, aus seiner leichten Kleidung. Er war aufgeregt und froh um den Halt, den Vul ihm mit seinen Tentakeln gab. Der Krake hatte sich schneller ausgezogen und schon gewandelt, und als Abel nackt war, kam er ganz dicht zu dem Schwarzhaarigen und schon ging es langsam ins Wasser. Eliot und Tala sahen nur zu und blieben an Bord der Yacht. Das war ein intimer Moment und sie wollten dabei nicht stören. Nur später wollte Tala wissen, wie es kam, daß sein Vater plötzlich so wie jetzt wurde.
Der große Werkrake hielt Abel mehr als nur behutsam, denn er wußte, daß das Wasser für Menschen doch ein wenig kühl war und für einen Moment huschte ein Lächeln über seine Lippen, als Biagio näherkam und seine feinen Flossen um sie legte. Abel würde nun ebenfalls zu einem solch schönen Wesen werden und Vul neigte sich zu ihm herab, während er ihn drehte, so daß Abel mit dem Rücken zu der breiten Brust des Werkraken lag. "Biagio wird dich nun beißen, dir sein Gift geben und von deinem Blut trinken, während du von seinem Blut trinken sollst. Das und auch die Magie Biagios werden dafür sorgen, daß du dich wandelst ... und dabei werde ich Sex mit dir haben, denn auch das gehört zur Wandlung." Noch während er sprach, drängte seine Männlichkeit sich schon aus der Hautfalte und Vul drückte den Silberhaarigen noch fester an sich heran – er wußte, daß es notwendig war, daß auch Biagio zärtlich wurde, doch er respektierte es trotz seines Unbehagens, da es Teil der Wandlung und auch Teil des Wesens Biagios war. Der lächelte nur bei den Worten und nickte - dann kam der schlanke Werfeuerfisch hautnah und erschauerte genießend, ehe er sich vorneigte, Abel zärtlich küßte und ihn streichelte, als er sich an ihn drängte. "Laß dich einfach fallen und genieße, mein Schöner ... dein Schmerz wird vergehen und etwas weichen, das schöner ist als alles andere."
Abel ließ sich fallen, denn sein Körper reagierte stark auf die Zärtlichkeiten, die von beiden Seiten kamen. Hinter ihm war Vul, der ihn streichelte, hielt und erregte, indem er sich an ihm rieb und von vorne war da Biagio, sanft, weich und auch er streichelte und erregte ihn so, daß er den Biss kaum mitbekam. Im Moment des Bisses drang Vul in ihn ein und es war mit einiger Mühe verbunden, daß Abel seine Lippen an den Hals von dem Werfeuerfisch legen konnte, damit der Bluttausch vollzogen werden konnte. Danach lag alles wie in einem Nebel aus Lust und dem Gefühl des Wandelns, das durch seinen Körper rauschte. Von oben sah Tala zu und glaubte noch immer nicht ganz, was er sah. Sein Vater war so sanft und zärtlich, wie er ihn noch nie erlebt hatte.
"Tja – sieht so aus, als ob der alte Griesgram doch noch Jemanden für sich gefunden hat. Du bist sein untreuer Filius, nicht wahr ? Ich habe deine ehemalige Leibwache kennengelernt, als ich bei den Delphinen Zwischenstop machte." Unbemerkt von dem jungen Werkraken war auch Dark an die Reling getreten und sah dem Schauspiel zu – es war ein Erlebnis für sich, denn es geschah so selten, daß er selbst in seiner langen Zeit auf See niemals Zeuge davon geworden war. Doch dann schmunzelte Dark und klappte den Mund des jungen Werkraken zu, denn dieser stand schon seit einer ganzen Weile ziemlich offen.
Daß da noch Jemand war, bemerkte Tala erst, als Dark ihn ansprach und den Mund wieder zuklappte. Der junge Krake blickte zu Dark und erschrak ein wenig, weil der Werpanther seinem Vater so ähnlich sah. "Du bist Dark, oder ? Die Anderen haben von dir erzählt." Und das nicht zu knapp, sie waren glattweg von Dark vernascht worden, und das ziemlich ausgiebig.
Als der junge Werkrake das sagte, grinste der Größere breit und lehnte sich neben ihn an die Reling, zog sein Handy heraus und machte einige Fotos von der Wandlung, um sie nachher dem frischgebackenen Werfeuerfisch geben zu können. "Ja, der bin ich ... Pirat der Sonderklasse und neuen Gesichtern niemals abgeneigt. Deine Leibwächter waren auch verdammt gut – diese Tentakel sind schon eine völlig neue Erfahrung. Und du ? Lust, ein wenig Pantherfell zu fühlen ? Meine Kabine ist sehr gemütlich, die Bettfelle sind gewechselt und dein Paps ist nachher sowieso erstmal beschäftigt, und das gilt auch für Biagio." Das brachte Dark auf einen Gedanken und er drehte sich um, packte Eliot sacht am Arm und zog ihn aus der Kabinentüre, um ihn mit einer gesenkten Braue zu betrachten. "Und das ist was für dich, Kleiner – kümmer dich mal um ihn, er ist völlig ausgehungert nach Zärtlichkeit und Zuneigung. Das sieht sogar ein alter Idiot wie ich, Hm ?"
Eliot wurde rot und kratzte sich verlegen im Nacken. "Das liegt an Tala, er ist seit einiger Zeit andauernd hier und ich lasse mich zu schnell von ihm mitreißen." gestand der junge Werfeuerfisch und seufzte leise. Er schob es auf Tala, aber es lag nunmal an dem Kraken, denn er forderte Eliot ständig heraus. "Ich hab das Gefühl, er ist einsam und bleibt daher die ganze Zeit bei uns."
Zum Glück war der junge Krake in der Zwischenzeit ein wenig weiter weg gegangen und betrachtete das Schiff Darks, so daß er das gerade eben nicht mitbekam. Und damit das auch so blieb, wechselte der große Werpanther zum verschlossenen Senden, und es war auch nur für Eliot verständlich. ##Ich weiß – und ich kann euch sogar alle verstehen. Tala, weil er es noch von früher her gewohnt ist, sich dauernd messen zu müssen um etwas zu gelten ... und Biagio, weil er ganz genau weiß, wie es ist, einsam zu sein. Und Biagio versteht auch dich, denn du bist genauso jung wie auch Tala - deshalb sagt er ja auch nichts, da er dich nicht so fordern kann und auch vieles nicht versteht, das ihr mögt. Kümmere dich einfach nachher um ihn ... es wird Biagio auch helfen, wenn er Abel anlernt, er kümmert sich gerne um Andere.##
##Kannst du Tala nicht mitnehmen ? Nicht, daß ich ihn nicht hierhaben will, aber ich glaube, es tut ihm gut. Bis jetzt kennt er nur Hawaii und hat noch nichts von der Welt gesehen.## Für ihn galt zwar das Gleiche, aber er wußte deutlich mehr von der Welt, als Tala.
Der Vorschlag war unerwartet und Dark hob verdutzt eine Braue – doch dann lachte er leise und schüttelte amüsiert den Kopf, als er dem Jüngeren über die Haare wuschelte. ##Ehrlich, Kleiner ... du gefällst mir und jetzt weiß ich auch, warum Biagio sich in dich verknallte. Ich bin zwar kein Urlaubsdampfer, aber vielleicht mag er ja mit mir mit und das Leben eines Piraten kosten. Dagegen hätte ich nichts – aber das liegt nicht an mir zu entscheiden, sondern an Tala und auch an Vul, da er noch immer der Stammesälteste ist ... und sein Vater. Warten wirs einfach ab - der alte Griesgram schuldet mir noch was und außerdem bietet es ihm die beste Gelegenheit, ein wenig alleine mit seinem Schatz zu sein.## Und just in diesem Moment erklang ein lautes Knurren, als sich Vul in den Frischgewandelten verströmte, da es zuviel für ihn geworden war. Auch Biagio kam mit einem leisen Keuchen und sank erschöpft zurück ins Wasser – denn bei Abel war die Wandlung besonders schwer gewesen, da er schon durch die Versuche des Generals verändert worden war. Etwas, das man letztlich auch sehen konnte – denn Abel unterschied sich ein klein wenig von den normalen Werfeuerfischen.
So, wie Tala ins Wasser starrte, musste es wirklich vorbei sein und Eliot stürmte zu ihm und atmete tief ein, als er sah, wie Abel aussah. "Irre, total gefetzte Flossen." Der Unterkörper von Abel war Schwarz und Silber, die Flossen waren schleierartig und wirkten, als hätte man Fetzen reingerissen und an deren Rand war noch ein leichter Rotschimmer. Tala hingehen starrte immer noch auf seinen Vater, er hatte wirklich Sex mit einem Mann gehabt und war dabei gekommen, und jetzt verhielt er sich wirklich zärtlich und untersuchte mit sanftem Streicheln den Körper von Abel. In der Zwischenzeit schlüpfte Eliot aus seiner Bermuda und sprang ins Wasser, um zu seinem Liebsten zu schwimmen und auch er hielt ihn sehr zärtlich in den Armen. Das zeigte Tala auf, wie einsam er eigentlich war und ein leises Seufzen entrann seinen Lippen.
"Hey, hey – nunmal keinen Trübsal blasen hier, Hm ?" Dark war hinter den jungen Werkraken gekommen und legte den Arm um dessen Schultern, drückte ihn kurz an sich und lächelte, als er das Schauspiel im Wasser betrachtete. "Ganz ehrlich ... manchmal beneide ich euch ein wenig, daß ihr im Wasser so viele Möglichkeiten und auch so viel Platz habt. Aber dann erinnere ich mich wieder, wieso ich das Land ebenso gerne mag und bin froh, einfach nur zu segeln. Apropo – möchtest du nicht für eine Weile zu mir an Bord ? Ich denke, dein Paps wird es dir erlauben, schließlich schuldet er mir was ... und du hättest einmal Gelegenheit, dich richtig auszutoben. Na ?" Im Wasser hingegen bot sich ein ruhiges und sehr zärtliches Bild ... Biagio schloß für einen Moment die Augen und genoß es einfach nur, seinen Liebsten zu fühlen, doch dann wurde sein Blick wieder von dem jungen, frischgewandelten Feuerfisch angezogen und er lächelte zärtlich, als er ihn betrachtete. ##Er ist recht ungewöhnlich, doch das kommt von der Veränderung, die er schon in sich hatte. Wie Vul es sich schon dachte, konnte ich ihm seine enorm gesteigerte Lust nicht nehmen – doch zumindest die Sucht nach Drogen ist nun endgültig vorbei. Und ich finde ihn wunderschön, so ungewöhnlich, wie Vul es ist.## Und gerade diese Eigenart, die Biagio meinte, zeigte sich nun unverhüllt – denn die zuvor noch sachte Liebe erstarkte sichtbar und zeigte sich auch in dem weichen blauen und weißen Leuchten, das in den sanftesten Übergängen über den Körper des Werkraken rieselte und seine Freude ebenso gut wie das tiefe Lächeln auf dessen Lippen zeigte. ##Du bist so wunderschön, Abel ... so schön wie nichts und Niemand sonst.## Die sachten Gedanken des Werkraken waren nur an den Silberhaarigen gerichtet – und sie zeigten nur zu gut von den Gefühlen des Älteren.
"Ich ... gern, und mein Vater hat sicher nichts dagegen. Und wenn, ist es mir egal - ich bin verbannt und ihm nicht mehr untertan, auch wenn ich ihn noch immer respektiere." Tala stimmte zu, denn er hatte eh nichts Besseres zu tun. "Also lass uns gehen." Der junge Krake überlegte nicht lange und kletterte schon mal auf das Schiff von Dark. Unter Wasser hielt Eliot seinen Liebsten weiter an sich und schmuste zärtlich. ##Ich denke, Vul wird seine Lust schon zu stillen wissen. Abel muss nur auf sein Gift achten.## Der Silberhaarige gab sich jetzt ganz Vul hin, er fühlte sich einfach großartig. ##Ich fühle mich wie befreit ... endlich hat dieses Sucht aufgehört.##
Der große Werkrake nickte nur und streichelte sanft mit seinen Tentakeln über die herrlich fiedrigen Flossen und die feinen Stacheln, während er Abel eng an sich hielt und schließlich zärtlich küßte. ##Wie ich es dir versprochen habe, Abel. Du bist so wunderschön ... ich kann es kaum fassen. Es ist aber auch wichtig, daß du von Biagio lernst, er wird dir viel erklären können.## Währenddessen knurrte Dark kurz und sprang geschmeidig auf sein Schiff, kam vor Tala auf und fing ihn so ab. "So nicht, Kleiner – stehenbleiben. Vul ist ebenso verbannt wie du ... und er ist und bleibt dein Vater, also frage ihn gefälligst ! So alt bist du noch nicht, als daß du so respektlos sein kannst, verstanden ? Gut – und nun ab ins Wasser und fragen ! Und dann meldest du dich wieder bei mir, schließlich bin ich hier der Kapitän." So verspielt und jugendlich der große Werpanther sonst auch sein konnte ... gerade hier an Bord war es wichtig, die Befehlskette einzuhalten und das schloß selbstredend auch ein, daß Tala nicht wie ein frühreifer Teenager losstürmte, sondern sich die Erlaubnis holte.
"Vater ist verbannt ?" Tala fiel aus allen Wolken, er hatte das noch nicht gewusst und das änderte doch einiges. Bis eben hatte er gedacht, daß er sich Vul nicht mehr unterordnen musste, denn ein Verbannter war in dem Fall freier als in der Krakenstadt. "Gut, ich frage ihn ... und ich mache es nicht wieder." Damit meinte er die Respektlosigkeit und schon zog er seine bunten Bermudas aus und sprang ins Wasser, um sich dort zu wandeln um einen Moment später scheu zu seinem Vater zu schwimmen. ##Vater ?## Er wusste, daß er störte und war instinktiv fluchtbereit.
Und bis vor kurzer Zeit wäre das auch nötig gewesen. Auch jetzt wollte das alte und so lange gewohnte Verhalten in Vul hochkochen – doch er hielt sich zurück und grollte nur kurz, ehe er sich ein klein wenig von Abel löste und seinen Sohn ansah. Ein Anblick, der ihm ins Herz stach, so wie schon seit dessen Geburt ... doch nun nicht mehr so sehr, da er jetzt Abel bei sich hatte. ##Bleib ein wenig bei Biagio, ja ? Er wird dir helfen, dich zurechtzufinden, Abel ... ich bin gleich wieder zurück.## Seine sanften Worte begleitete Vul mit einem zärtlichen Kuß, ehe er den Silberhaarigen losließ und ihn Biagio in die Arme gab, sich sichtlich widerstrebend löste und dann zu seinem Sohn nickte, damit sie ein wenig weiter weg schwimmen konnten. Erst, als sie außer Sichtweite in einem anderen Riff waren, setzte sich der große Werkrake auf einen Stein, wartete, bis auch Tala sich gesetzt hatte und verengte für einen Moment die Augen. ##Was möchtest du ?##
Tala atmete tief durch, um Mut zu fassen. Sein Vater war jetzt so ruhig wie noch nie in seinem Leben, und das musste er ausnutzen. ##Zum Einen ... wieso bist du verbannt ? Dann, wie kamst du zu Abel, und ... darf ich mit Dark reisen ? Ich würde gern, aber er sagt, ich soll dich fragen.## Es war das erste Mal, daß er so offen heraus etwas fragte und sein Körper spannte sich unbewusst an, weil er mit einem Wutausbruch rechnete.
##Ich glaube, so viel hast du noch nie zu mir gesagt – scheinbar haben sie dir hier das Plappern beigebracht.## Vul schnaubte kurz, doch dann huschte ein hartes Lächeln über seine Lippen, als er sich ein wenig näherneigte. ##Mein ältester Sohn forderte mich vor kurzem heraus ... und er gewann nach einem langen und kräftezehrenden Kampf. Sobald er König war, widerrief er alle meine Gesetze und erließ die der Werorcas und Werdelphine ... deshalb verließ ich die Stadt, denn ich konnte nicht mitansehen, wie sie leichtsinnig in ihr Verderben rennen.## Einen Moment lang kochte die alte Wut wieder in ihm hoch ... doch dann verdrängte Vul sie und seufzte leise, ehe er wieder hart lächelte. ##Nur, daß nicht sie, sondern ich von den Menschen gefangen wurde – ich habe nach meiner Flucht eine der kleinen Kraken mit einer Nachricht in die Stadt geschickt, damit sie gewarnt sind. Ich sah meinen alten Haß auf die Menschen wieder einmal bestätigt ... sie haben scheinbar vor einiger Zeit schon einmal einen jungen Kraken gefangen, gefoltert und getötet – und sie wollten das auch mit mir tun. Nur Abel war anders, ebenfalls ein Experiment ... und er half mir. Niemand weiß noch, wieso ich die Menschen so hasse – auch du nicht, nicht wahr, Tala ?##
##Nein, das weiß ich nicht und auch sonst Keiner ... nur, daß die Menschen dir etwas angetan haben mussten, das dich dazu veranlasste, sie so dermaßen zu hassen, etwas Schmerzhaftes. Darf ich wissen, was das war ?## Tala war neugierig, jedoch zeigte er das nicht zu offen.
Vul nickte nur und schloß für einen Moment die Augen – gerade jetzt im Moment erinnerte ihn sein Sohn so sehr an seine verstorbene Liebe, daß es ihn sichtlich schmerzte. Doch dann fing sich der Ältere wieder und blickte Tala an, seufzte leise und zum ersten Mal in den fast fünzig Jahren, die sein Sohn lebte, öffnete er sich ihm ein wenig. ##Ich war gerade einmal etwas mehr als doppelt so alt wie du, als ich einen anderen, jungen Krakenkrieger aus einer anderen Stadt kennenlernte – er hieß Tjele und du siehst fast so aus wie er. Tjele hatte ebenfalls silberne Haare und auch deine Augen, er war schlanker als die anderen Kraken doch so willensstark, sexhungrig und lebensfroh wie selten Jemand. Er verliebte sich in mich, so wie ich mich in ihn – er forderte mich als seinen Gefährten und ich willigte freudig ein, so daß wir ein Paar wurden. Für einige wenige Jahre war ich unendlich glücklich - es genügte, daß wir zusammen sein konnten und ich empfand keinerlei Ehrgeiz, mich mit den Anderen im Kampf zu messen. Doch dann, eines Tages, fingen Menschen ihn und zerfleischten ihn bei lebendem Leib, da sie ihn an ihre Zauberer und Schamanen verkaufen wollten ... ich hörte seine gesendeten Schreie, doch ich kam zu spät. Ich konnte nurmehr seinen Kopf fangen, den sie in das von seinem Blut gefärbte Wasser warfen ... und verfiel in eine solche Wut, daß ich sie alle tötete und ihr Schiff durch Tiefseemonster zerstören ließ. Seither hasse ich die Menschen und kämpfte mich nach oben, damit ich König wurde und die Menschen töten konnte – und deshalb verbot ich es auch, daß zwei gleichen Geschlechts ein Paar werden, ich wollte nicht, daß noch Jemand diesen Schmerz erleben mußte. Erst, als du geboren wurdest, erkannte ich einen Fehler ... ich habe nurmehr für Nachkommen bei den Frauen gelegen und nicht mehr darauf geachtet, wer sie waren, legte meine Lust in den Kampf und den Jähzorn, den ich immer empfand. Deine Mutter war die Enkelin der Schwester Tjeles – seit ihm hat es keinen Werkraken mehr mit silbernen Haaren gegeben, doch du hast sie geerbt. Es schmerzte mich, dich zu sehen und an ihn erinnert zu werden ... deshalb hielt ich mich von dir fern, Tala. Und bevor du frägst – Abel ist genauso wie er, er fragte nicht lange sondern stahl mir einfach mein Herz. Ich habe scheinbar eine Schwäche für willensstarke, sexhungrige Silberhaarige ... vor allem, wenn sie so schön sind. Bei ihm bin ich nun ruhiger und vielleicht bleibt er ja bei mir, damit wir ein Paar werden können.##
Wieder stand Tala der Mund offen und er musste die ganze Sache erst einmal verdauen. Jetzt wusste er, warum sein Vater ihn nie eines Blickes gewürdigt hatte und kein gutes Wort oder Stolz für ihn empfand, wie für seine anderen Brüder. Er hatte immer gedacht, es wäre deshalb, weil er kleiner und nicht ganz so war wie die Anderen - aber daß sein Aussehen so viel damit zu tun hatte, war für ihn ein Schock. ##Ich bin froh, daß du Abel getroffen hast und ich danke dir, daß du mir endlich sagtest, warum du mich so gehasst hast. Ich hoffe ganz ehrlich, daß Abel bei dir bleibt und daß du glücklich wirst, denn so bist du viel umgänglicher und angenehmer.## Letzteres war unbewusst ein wenig neckend und Tala fasste sich ein Herz und umarmte seinen Vater.
Der erstarrte erst einmal und schluckte schwer ... doch dann ließ er es zu und entspannte sich, erwiderte die Umarmung und grollte weich zu dem Jüngeren, als er ihm endlich den Platz in seinem Herzen zugestand, den er ihm all die Jahre verweigert hatte. Es ging jetzt aber auch nur deshalb, weil Vul Abel hatte und ihn liebte – auf diese Weise füllte der ehemalige Mensch das schmerzende Loch, das all die Jahre in ihm geschlummert hatte und Vul konnte endlich damit beginnen, auch die Liebe zu seinem Sohn zuzulassen. ##Schlingel. Ich weiß selbst, daß ich unausstehlich war – doch es war nötig, nur so konnte ich euch alle vor dem Gröbsten bewahren. Und wenn du jahrzehntelang keinen Sex hast, dann wirst du eben griesgrämig ... also hol ihn dir, du bist freier als ich es war und ich weiß, daß du immer mit deiner Leibwache Sex hattest. Wegen Dark – ja, du darfst mit ihm mit, doch ich verlange von dir, daß du ihm auch gehorchst. Er ist zwar ein Landwerwesen, doch er ist älter als du und er befiehlt auf dem Schiff. Verstanden ?##
Tala löste sich und sah seinen Vater tief in die Augen. ##Ich werde ihm gehorchen, versprochen. Und du wusstest, daß ich mit der Leibwache Sex hatte ? Warum hast du es geduldet ?## Das wollte Tala schon gerne wissen, denn es war bekannt gewesen, daß Vul strikt gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen war und Jeden, der erwischt wurde, hart bestrafte.
Die Frage ließ den Älteren wieder leise seufzen und er hob die Hand, koste mit den Krallenrücken über die Wange seines Sohnes und lächelte wieder hart, als er ihm antwortete und damit eines seiner bestgehüteten Geheimnisse preisgab. ##Weil ich keine besseren Leibwächter für dich hätte finden können, mein Junge. Sie haben dich immer mit all ihrer Kraft geschützt, weil sie dich liebten. Als du mich verlassen und mit Biagio in die Nähe der Menschen wolltest, dachte ich, es zerreißt mich ... ich wollte nicht schon wieder Jemanden verlieren, der mir nahe stand und das war auch der Grund, weshalb ich so zornig wurde. Doch ich konnte dich nicht so schwer verletzen, daß du hättest bleiben müssen – auch wenn ich es versuchte. Dich noch immer gesund zu sehen, auch wenn deine Leibwächter inzwischen bei den Delphinen und Orcas sind, ist schön ... ich habe schon befürchtet, daß auch du getötet wurdest, Junge.##
##Ach, Vater.## Langsam nahmen die Überraschungen überhand und Tala musste seinen Vater einfach nochmal drücken. ##Du weißt doch, daß ich mit meinem Dickschädel überall klarkomme, ich hab dich ja oft genug in schäumende Wut getrieben. Mir passiert nichts und jetzt bei Dark bin ich, denke ich, ziemlich sicher.## Er versuchte, seinen Vater - was das anging - zu beruhigen, denn daß der Ältere so in Sorge gewesen war, machte Tala jetzt doch irgendwie zu schaffen.
Daß ihn sein Junge erneut umarmte, war sehr ungewohnt für Vul – doch irgendwie fühlte es sich gut an und so ließ er ihn, ehe er ihn nach einer Weile sanft von sich drückte und sein hartes Lächeln ein wenig weicher wurde. ##Ich weiß – sonst hätte ich es dir nicht erlaubt. Ich weiß, daß du schon alt genug bist, um für dich alleine entscheiden zu können, doch es ist immer gut, wenn man auf die Älteren hört, da sie schon mehr Erfahrung haben. Und jetzt ab ... ich merke doch, daß du es nicht mehr abwarten kannst, auf sein Schiff zu kommen – und ich kann mir denken, daß er dich in seinen Fellen haben will.##
##Das will er ... und ich danke dir, daß du so offen zu mir warst.## Tala traute sich jetzt noch, seinem Vater einen Kuss auf die Wange zu verpassen und schon schwamm er leise lachend weg, denn Vul war total überfahren. Als Tala auftauchte, kicherte er noch leise und zog sich mit seinen Tentakeln auf das Schiff von Dark. Erst an Deck wandelte er sich und hob seine Shorts auf. "Ich denke mal, die muss ich nicht wieder anziehen." Er wedelte damit vor Dark herum und grinste. "Vater hat es erlaubt und ich denke, er ist ziemlich glücklich." Ein Blick ins Wasser zeigte es, denn Vul schwamm zurück zu seinem Liebsten und zog ihn sofort wieder in seine Arme.
Auch Dark blickte ins Wasser und nickte nur ... ein kurzes Senden bestätigte die Worte des jungen Kraken und nach einem abschätzenden Blick auf Tala rupfte ihm der große Werpanther die Shorts aus der Hand, packte sich den ein wenig Kleineren und warf ihn einfach über die breite Schulter, ehe er noch einige Befehle brüllte und kurz nickte, als seine Mannschaft leise lachend gehorchte. Dann schlug Dark den Weg nach unten ein und brachte Tala in seine Kajüte, denn wenn er nun schon mit an Bord blieb, wollte er ihn gleich kosten.
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