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 ”Papillon”  01
 

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Noir saß wie immer am frühen Abend an seinem Schreibtisch und ordnete einige Unterlagen, als sein privates Handy klingelte. Ein wenig verwundert, nahm der hübsche Clubbesitzer sein Handy in die Hand und runzelte die Stirn, da er die Nummer gut kannte. Sie gehörte einem Stripclubbesitzer, der einen Club in der Nähe besaß und mit dem Noir sehr gut befreundet war, so daß er ranging und sich meldete. "Einen schönen, guten Abend, Stephen. Schön, dich zu hören, auch wenn ich mich wundere - dein Programm läuft doch schon ?"

„Dir auch ein guten Abend, Noir. Ich weiß mit dem Programm, aber ich bräuchte ganz dringend deine Hilfe. Rocki hat sich was eingefangen, und ist nur noch auf dem Klo ... ich glaub, er hat sich einen Magendarminfekt eingefangen. Ich hab ihn gerade heimgeschickt ... ich wollte fragen, ob du vielleicht Jemand hast, der für ihn einspringen könnte? Ich weiß, es ist knapp - aber du bist meine letzte Hoffnung.“ Stephen plapperte gleich los und hoffte, daß Noir ihm helfen konnte.

Der war im ersten Moment sichtbar geschockt, doch dann fing er sich wieder, klickte bei seinem Computer auf den Terminkalender und nickte. "Ich hätte Jemanden, Stephen. Rocki war ja der große, breite Stripper mit den dunklen Haaren - ich könnte dir Raven schicken, er hat heute keine Termine."

„Raven ? Das wäre wunderbar ... aber nur, wenn er möchte. Ich möchte nicht, daß er sich gedrängt fühlt.“ Es war Stephen unangenehm, daß er überhaupt fragen mußte ... aber nur hier sah er eine Möglichkeit.

"Das ist kein Problem, mein Freund ... Raven war Stripper, bevor ich ihn bei mir anstellte, und kennt sich damit aus. Die Frauen werden auf ihn stehen, glaub mir - und er ist auch keine Konkurrenz für deine anderen Stripper, da er ja nur aushilft und eigentlich bei mir arbeitet." Noir hoffte, daß er Stephen beruhigen konnte ... und er war sich sicher, daß sein Freund und Angestellter gerne aushelfen würde.

„Als Konkurrenz sehe ich ihn nicht ... ich möchte nur nicht so klingen, daß ich deine Hosts ausnutze, nur weil ich Probleme habe. Ich lege die Vorstellung nach hinten, dann muß Raven sich nicht so sehr beeilen.“ Stephen war wirklich dankbar und man hörte es deutlich. „Dank dir, du bist ein echter Freund.“

"Hey, du weißt doch, daß ich für dich da bin - wir kennen uns schon so lange, das ist das Mindeste, das ich tun kann." Sie kannten sich schon, seit sie zusammen in einem Hostclub gearbeitet hatten ... und nachdem Noir seinen eigenen Club gründete verließ auch Stephen seine alte Arbeitsstelle, um seinen eigenen Stripclub zu gründen, der ebenso erfolgreich war wie der Club Noirs.

„Meinst du, Raven schafft es, in einer halben Stunde hier zu sein ? Dann kann ich das Programm mit ihm durchgehen.“ Auch das war Stephen unangenehm, denn es war wirklich knapp. „Ich hab den Auftritt von Rocki schon nach hinten geschoben, aber umziehen usw. steht ja auch noch an ... und als Danke können deine Jungs gern kostenlos den Club besuchen, das ist das Mindeste, was ich anbieten kann.“

Das ließ Noir leise lachen, denn er wußte nur zu gut, wie gern seine Hosts in solche Clubs gingen. "Gerne, Stephen ... ich denke, sie werden sich freuen. Und ja, das wird klappen - dein Club ist doch nur zwei Blocks entfernt. Ich sage Raven gleich Bescheid, er wird sich sofort auf den Weg machen." Dann verabschiedete sich Noir und wählte das Handy seines Freundes und Hosts, erzählte ihm von dem Anruf und nickte, als dieser zusagte und sich gleich auf den Weg in sein Zimmer machte, um die nötigen Dinge zu suchen.

 

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Als es an der Hintertür des Clubs klopfte, öffnete Franky die Tür und lächelte. „Hi, du mußt Raven sein. Ich bin Franky, einer der Türsteher ... komm rein.“ Der große Farbige war sehr freundlich, hatte Raven kurz gemustert und war sicher, daß die Frauen auf den Schwarzhaarigen abfahren würden. „Die Jungs freuen sich auch schon auf dich.“ Stephen hatte allen Bescheid gesagt, und die Stripper waren alle erleichtert und würden sich gut um Raven kümmern, um ihn für die Show vorzubereiten.

"Der bin ich, mein Hübscher - und du bist wirklich ein Sahnestück, Franky, hast du überhaupt einen Waffenschein für dich ?" Während er sprach, kam Raven rein und lächelte, ehe er sich kurz zu dem Gleichgroßen neigte und ihn sanft küßte. Dann löste er sich jedoch wieder und horchte auf, denn das fröhliche Lachen aus einem der Zimmer sagte ihm, wo er hinmußte. "Gehst du vor ?"

„Sicher und nein, ich hab keinen, ist netter so.“ Franky grinste sacht, denn der eine Kuß hatte fast dafür gesorgt, daß er einen Steifen bekam. Aber er war im Dienst, und konnte sich gut beherrschen. Also ging er vor und öffnete die Tür zu der großen Umkleide. „Kinder, die Vertretung ist da !“ Alle Blicke wandten sich herum und schon wurde Raven von zehn Strippern umringt und freudig begrüßt. „Bringt ihn nicht um, wir brauchen ihn gleich noch.“

Als die Stripper ihn so freudig begrüßten, lachte Raven leise auf und grüßte zurück, schüttelte diverse Hände und grinste, da die Atmosphäre wirklich sehr herzlich war und zeigte, daß hier ein gutes Arbeitsklima herrschte. "Okay, okay, Jungs - wir können ja später noch reden, wichtig ist jetzt erst einmal die Arbeit. Ich habe mir meine eigene Kleidung mit, aber wenn ich euch so ansehe, dann brauche ich auch noch ein wenig Farbe. Heute ist Mädelsabend, oder ? Mein Boß sagte was in die Richtung. Und ich muß noch wissen, welche Musik ich habe, damit ich mich anpassen kann." Auch wenn er sich gerne ein wenig näher mit den gutaussehenden Strippern unterhalten hätte, dies war wichtiger ... doch nach der Arbeit konnten sie sich ausführlich Zeit dafür nehmen.

„Ich lasse euch dann mal alleine.“ Franky zog sich wieder zurück und die jungen Männer wurden von Benni verscheucht, denn einige mußten gleich auftreten. „Ich bin Benni, ich soll mich um dich kümmern. Wir haben heute Fantasy- und Sciencefictionabend, ich werde dich bemalen.“ Er führte Raven weiter nach hinten, damit sie Platz hatten. „Zeigst du mir, was du an Klamotten dabei hast ?“

"Da ich nicht wußte, was genau ihr plant habe ich einfach mein altes Outfit mitgebracht, es paßt eigentlich fast immer. Ob es aber zu dem Thema paßt, ist jetzt die Frage." Natürlich folgte Raven dem gutaussehenden, jüngeren Mann nach hinten und betrachtete ihn ein wenig ... dieser junge Stripper war zwar etwas kleiner, doch das wunderte Raven nicht, da er mit seinen ein Meter sechsundneunzig oft über andere Männer hinausragte. Jedoch war dieser junge Stripper sehr hübsch, obwohl er noch immer maskulin war ... und er fand die in hellem Teal gefärbten, etwas längeren Haare, die von einem Kurzhaarschnitt an den Seiten aufgelockert wurden, sehr anziehend, und auch die hellere Haut und die hellblauen Augen sahen mehr als nur gut aus. Doch dann riß sich Raven aus seinen Gedanken und wurde wieder professionell, als er den Kleiderbeutel von seinem Rücken nahm, den Bügel auf einen der Haken hängte und ihn aufmachte, um ihn abzunehmen. Zum Vorschein kam ein sehr schlichter, doch edel geschnittener Anzug in tiefem Schwarz, der nur durch dünne, im Schwarzlicht leuchtende Kanten auffiel. Neben der Anzugjacke, die Raven nun abnahm, bestand dieses Ensemble aus einer Hose mit Klettverschlüssen, die er sich schnell ausziehen konnte, einem ärmellosen, engen Hemd, das ebenfalls im Schwarzlicht leuchtende Kanten besaß und einer dunkelblauen Krawatte, die im Schwarzlicht einen sehr guten Gegensatz bildete. Dazu noch schwarze Socken, seine schlichten, schwarzen Halbschuhe und ein enger, pechschwarzer Stoff-Jockstrap, der nur das Nötigste vorne und hinten überhaupt nichts verhüllte. "Und ? Was meinst du ?"

Der Anzug war großartig, und Benni stellte sich den großen Schwarzhaarigen auch schon darin vor und schwärmte innerlich. „Das paßt perfekt ... wir haben einen Polterabend, und da kannst du als Alien-Bräutigam die künftige Braut aus den Socken hauen. Ich mache dir schicke Tribals und du bekommst dann eine Ansteckrose, die im Schwarzlicht leuchtet. Hmmmm und ... Moment.“ Benni huschte kurz in die Kleiderkammer, und kam mit einem modernen Zylinder und der Rose zurück. Dazu hatte er ein Band für Schwarzlicht, das zu den leuchtenden Kanten am Anzug paßte, und er steckte es als Hutband fest. „So, das paßt dann perfekt.“ Man sah Benni an, daß er seinen Job gerne machte ... und daß er sich gern mit den Outfits, Frisuren und der Schminke beschäftigte. „Die Farbe hält auch unter Kleidung, und wenn man schwitzt. Sie kommt aus der Filmbranche, und läßt sich nur mit spezieller Seife abwaschen. Ich hoffe, das macht dir nichts aus ? Und die Musik wird ein Hochzeitsmarsch, aber mit etwas Techno dazwischen, damit man sich auch gut dazu bewegen kann ... oh, ach so ... ich heiße Benni. Mein Künstlername ist dann Papillon.“ Daß er sich noch nicht vorgestellt hatte, kam ihm erst jetzt, und er wurde doch etwas rot auf den Wangen.

"Ein Hochzeitsmarsch mit Techno ? Klingt gut, muß ich mir aber vorher noch einmal anhören, wenn das möglich ist. Und es ist mir eine Freude, Benni - ich bin Raven. Ich heiße wirklich so, nur eben auf russisch - Voron Agafonowitsch, aber Raven ist mir lieber." Die leichte Röte auf den hellen Wangen Bennies war einfach nur wunderschön und Raven schmunzelte, neigte sich näher und küßte Benni kurz auf eine Wange, ehe er sich hinsetzte und sein ärmelloses Shirt auszog. "Dann zeig mal, was du kannst - und sag mir, wenn ich mich bewegen soll. Ich hoffe, es geht alles glatt ... aber das wird schon. Ich sehe mir einfach an, was ihr tut, und passe mich an - ich bin flexibel."

Der Kuß kam unerwartet und Benni atmete tief durch. Raven war wirklich ein klasse Mann, und der kurze Bart fühlte sich ziemlich gut an. „Ich spiele die Musik gleich noch ab, und am Besten du ziehst dich ganz aus, und stellst dich hin.“ Der Kleinere bereitete schon die Farben vor und zog den kleinen Vorhang vor die Tür, damit die Anderen nicht beim Vorbeilaufen ihre Hälse verrenkten.

"Danke dir - und ist ok, nur für das oben setze ich mich vielleicht nachher noch hin, damit du auch gut hinkommst." Noch während er sprach, stand der Schwarzhaarige wieder auf und zog sich die Socken und Schuhe aus, ließ die lässig lockere Jeans folgen und auch den Slip, damit Benni sein Talent zeigen konnte. Denn das hatte er, und das ohne Zweifel ... das sah Raven mehr als nur gut an den Bemalungen der anderen Stripper. Aber da es zwei Spraypistolen und Aufsatz-Kästen gab und auch Benni einen bemalten Rücken hatte, mußte es noch einen zweiten Sprayer geben, aber das würde er später noch fragen. "Arme hoch ?"

„Nein, noch nicht - ich sage dann Bescheid.“ Benni war soweit und atmete nochmal kurz tief ein, denn Raven war wirklich verdammt gut gebaut. „Ich glaub, die Frauen werden echt auf dich abfahren.“ Mit den Worten fing er am Rücken an und malte zügig an die Muskeln angepaßte Tribals, die aber auch einige ganz gerade Linien hatten, damit sie zu dem Technischen paßten. Aber er sorgte auch für weichere Übergänge, und verband so gekonnt die Stile. Nebenher summte er leise, und konzentrierte sich fast zu sehr, um groß zu reden.

Doch der größere Host nahm ihm das nicht übel und lächelte, denn irgendwie fühlte es sich großartig an, so bemalt zu werden. Daß nebenher auch die Musik spielte zu der Raven später strippen sollte, war nur ein kleiner Bonus, da er sich so darauf einstellen konnte ... und als Benni mit seiner Rückseite fertig war, strich der Ältere seine achsellangen Haare wieder hinter, damit seine Vorderseite bemalt werden konnte. "Die Musik ist klasse, die kann ich gut verwenden ... und ganz ehrlich ? Du bist fantastisch. Ich habe noch Niemand so zielsicher malen sehen, und das noch mit einer Spraypistole ... das fühlt sich übrigens auch fantastisch an, wie eine hauchzarte Massage. Nennst du dich deshalb so ? Weil das so weich wie Schmetterlingsflügel ist ?"

„Was ? Nein ... das ... nein.“ Raven hatte Benni ganz aus dem Konzept gebracht, und der Hellblauäugige wurde wieder rot. „Eher, weil ich mich gern verwandle wie ein Schmetterling. Ich mag das, und die Show bleibt abwechslungsreich ... natürlich nicht jede Show, aber alle paar Wochen. Die Zuschauer langweilen sich sonst.“ Benni hatte aufgesehen beim Reden, und seine Augen blieben kurz an dem Lächeln und den dunkelblauen Augen von Raven hängen, ehe er sich wieder auf das Sprayen konzentrierte und sich am Oberkörper hinabarbeitete.

Und das wiederum brachte den Älteren dazu, leise zu schmunzeln, während er Benni beobachtete ... und als dieser es verlangte, seine Arme wie gewünscht abzuspreizen. "Ja, das ist auch wichtig in einem Stripclub. Gut, manche Dinge gehören zum Standard und wollen immer wieder gesehen werden, aber es braucht auch Abwechslung, und die bringt ihr absolut mit den Körperfarben. Ganz ehrlich - in dem Club, in dem ich früher strippte, wäre das DIE Sensation gewesen ... aber so kluge Köpfe hatten die nicht. Hm ... vielleicht rede ich mal mit Noir darüber, ob wir einmal eine besondere Woche mit so etwas machen - das könnte auch bei uns Hosts klappen." Die Idee war nicht einmal schlecht - und es wäre eine Abwechslung für die Kunden. Dann wurde Raven aber wieder abgelenkt, da sich Benni nun hinkniete, damit er die Hüften und Beine bemalen konnte ... und das sorgte andererseits dafür, daß Raven sich sehr beherrschen mußte.

Benni lächelte kurz, denn er kannte es, daß man beim Sprayen leicht erregt wurde. „Das passiert selbst mir noch, und ich bin es gewöhnt. Ist dann auch gut beim Strippen und ich staune, daß du mal einer warst.“ Benni hätte es jetzt nicht erwartet ... aber so professionell, wie Raven mit allem umging, hätte er es eher merken sollen. „Heute dürfen sie berühren, aber nicht in den String fassen. Du kannst auch leicht berühren, die Frauen haben den Club für den ganzen Abend gemietet.“

"Gut - das wollte ich noch fragen. Und ja ... ich habe mit Strippen in Los Angeles angefangen und es einige Jahre gemacht, ehe Noir mich entdeckte und mir das Angebot machte, als Host in seinem Club zu arbeiten. Ist es so ungewöhnlich, dir das vorzustellen ? Ich bin doch nicht zu alt, hm ?" Sicherlich war Raven mit seinen neununddreißig Jahren nicht mehr der Jüngste ... doch gerade sein reiferes Aussehen und die mit etwas Silber durchzogenen Haare an seinen Schläfen und dem Bart reizten viele Kunden.

„Ähm, nein - glaub mir, die Kunden stehen auf reifere Männer. Ich finde es auch anziehend.“ Das fand Benni wirklich und er lächelte kurz, ehe er sich wieder darauf konzentrierte, die Beine zu sprayen. Auch hier arbeitete er zügig und folgte den Muskeln, so daß es sich wirklich einfügte. Als er fertig war, nickte der Hellblauäugige und erhob sich wieder, um die Spraypistole auf die Seite zu legen. „Paß auf.“ Er knipste das eigentliche Licht aus und stellte die Blaulichtlampe an. „Na, was sagst du ?“

Raven drehte sich so, daß er sich in dem großen Spiegel sehen konnte und lachte leise, ehe er nickte und den schwarzen Jockstrap in die Hand nahm. "Das sieht absolut fantastisch aus - und es paßt perfekt in die Nummer, die ich machen werde. Wie lange braucht es, um zu trocknen ? Und bitte bring mich, wenn wir fertig angezogen sind zur Bühne, damit ich mich nicht verirre. Okay ? Und danke für das Kompliment, ich kann es nur zurückgeben ... du siehst wirklich umwerfend aus."

„Danke ... und es dauert etwa fünf Minuten, die Körperwärme hilft ganz gut beim Trocknen. Und ich zeige dir nur den Weg zur Bühne, denn ich trete vor dir auf. Bleib dann einfach da, bis ich fertig bin.“ Benni änderte wieder das Licht und lächelte. „Ich muß mich auch noch anziehen ... bleib ruhig hier, bis es trocken ist."

"Gut." Mehr sagte Raven nicht, doch er schmunzelte leise, als er immer wieder zu Benni blickte, während die Farbe trocknete, und ihn betrachtete. Der junge Stripper war wirklich eine Augenweide ... doch dann rief sich Raven wieder zurück, denn zuerst kam die Arbeit.

 

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