Balken01a


  Felan und Kilgor  08
 

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Widerlich, es war einfach widerlich gewesen. Felan war richtig übel und er hatte die ganze Zeit kämpfen müssen, daß er der Prinzessin nicht die Zunge rausrupfte oder ihr gar die Gurgel durchschnitt. Sie waren auf Wunsch des Prinzen sogleich nach dem Essen wieder gegangen. Das hatte die Prinzessin zwar weiter aufgeregt, doch der Prinz floh regelrecht und eilte nun die Gänge entlang, weil er mit Felan allein sein wollte, er wollte das jetzt rasch in dessen Armen vergessen. Felan blieb dicht bei ihm. Er war froh gewesen, daß Kilgor auch da gewesen war, irgendwie hatte er ihn mit seiner Anwesenheit daran gehindert, einen Fehler zu machen. Ohne Kil hätte er ernst gemacht.

Jener war allerdings auch mehr als nur nahe dran gewesen, der Prinzessin das Genick zu brechen oder anstatt dem großen Stück rohen Fleisch sie zu verschlingen. Wie sehr er mit sich zu kämpfen hatte, merkte man erst jetzt - als sie den leeren Gang entlanggingen, hielt Kil vor einer großen, uralten Eichentruhe und zerschlug sie mit einem einzigen, harten Hieb seiner Faust, nickte, da er ein wenig ruhiger geworden war und holte die beiden Anderen schnell wieder ein. ##Dieses Weib ist ein Teufel, Fel - und ihre Zunge ist schlimmer als ein giftiger Dornenzweig. Wenn du und der Prinz nicht dagewesen wärt, dann hätte ich sie getötet und gegessen. Ihr Zwei werdet jetzt ein wenig zusammensein, oder ? Ich kann fühlen, wie sehr der Kleine dich braucht, Fel. Machs ihm diesmal richtig gut, damit er nicht mehr an die Zicke denken muß.## Der große Wertiger meinte das ernst - er konnte mehr als nur deutlich spüren, wie verstört William war, sah es an dessen bleicher Haut und hörte es auch an dem fliehenden, fast gehetzten Atem. Und es war wirklich so - William hatte sich so sehr beherrschen müssen wie noch nie in seinem Leben, nicht einfach aufzuspringen und wegzulaufen. Die widerlich weichen Finger und langen Nägel der Prinzessin verursachten ihm selbst beim Zurückerinnern Gänsehaut und das nervende Gezicke hatte ihn fast wahnsinnig gemacht. Er war froh, als er an seinen Gemächern ankam und sah dankbar zu Kil hoch - wisperte ein leises "Bitte wache diese Nacht hier, geht das ?", das der Wertiger mit einem kurzen, grimmigen Grinsen bejahte und noch ein "Hab keine Sorge, Prinz - an mir kommt Niemand lebend vorbei." nachsetzte, ehe er seinen Speer fester umfaßte und sich bereit machte, vor der Türe Wache zu stehen.

##Und wärst du nicht dagewesen, hätte ich ihr die Kehle zerfetzt und ihre Zunge rausgerissen.## hatte Felan auf die Gedanken des Wertigers erwidert und fügte noch ein ##Ich lass ihn alles vergessen... jedenfalls für diese Nacht....Wie wird's erst, wenn sie verheiratet sind und er sie schwängern muss... Ich hoffe es klappt beim ersten Mal.## an. Dann ging er mit dem Prinzen ins Zimmer und zog sich rasch aus. Er würde den Prinzen wahrlich diesen Schrecken austreiben und ihm eine wunderschöne Nacht bereiten.

Kil nickte nur und stellte sich vor die Türe, als die Beiden nach innen verschwanden. ##Mach dir keine Sorgen - ich kann riechen, wann sie ihre fruchtbare Zeit haben, wenn der Prinz dann mit ihr schläft, schwängert er sie und alle Sorgen sind vorbei.## Seine Worte waren ruhig, um auch Felan zu beruhigen - der Weiße brauchte bei dem Prinzen jetzt alle Zärtlichkeit, zu der er fähig war, um ihn zu beruhigen, und Kil war darauf auch nicht eifersüchtig. Er mochte den jungen Prinzen, denn Dieser weckte den Beschützerinstinkt in dem Wertiger - und da Felan manchmal auch für ihn da war, war Kil auch gesättigt genug, um nicht doch noch neidisch auf den jungen Prinzen zu werden.

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Spät in der Nacht war der Prinz endlich eingeschlafen. Er und Felan waren verschwitzt, der Prinz war gesättigt und hatte bekommen, wonach es ihn verlangte. Felan hatte ihn diesmal öfter genommen, ihm einige Male mit dem Mund befriedigt, doch er selber hatte noch Hunger. Hunger nach Kilgor, und den würde er noch stillen. Lautlos erhob er sich aus dem Bett und ging zur Tür. Er öffnete sie leise und trat nackt hinaus zu dem großen Wertiger. Als Kil sich umdrehte, schlang er seine Arme um dessen breiten Nacken und zog sich zu ihm hoch, um ihn leidenschaftlich zu küssen.

Leise grollend, schlang Jener seinen Arm um Felan und preßte ihn an sich heran - auch er war heiß, denn er hatte alles gehört, was drinnen passiert war und er konnte es nun an der leicht verschwitzten, weißen Haut mehr als nur gut riechen. Rasch wurde der Kuß, den sie Beide teilten, härter und Kil zog die Tür zu den Gemächern des Prinzen wieder zu - rammte seinen Speer schräg davor, so daß Niemand hineinkonnte, ging in die Nebenkammer und trat die Türe wieder zu, als sie drinnen waren. ##Ich will dich, Fel - jetzt sofort. Verdammt, du riechst so gut ... so verdammt gut ...## Man hörte den Hunger des Wertigers nur zu deutlich in seinen Gedanken und er nahm sich kaum die Zeit, um Felan runterzulassen - sich auszuziehen und ihn dann sofort wieder zu packen, um ihn fast in dem nun folgenden, harten Kuß zu verschlingen.

##Nimm mich, tu mit mir, was du willst.## Felan war mehr als willig, erwiderte den Kuss und wandelte sich in die Halbform, um ihn dann in die Lippe zu beißen. Sein Schnurren erklang rau und fast schon fordernd, ebenso fordernd drängte er seinen Körper an Kilgors, während er ihm das Blut von der Lippe schleckte.

Mit einem heiseren Aufkeuchen schloß der Größere die Augen - sobald die leichte Wunde an seiner Lippe verheilt war, wandelte auch er sich in seine Halbform, knurrte tief und preßte den schlanken Körper des Anderen eng an sich heran. Ohne noch einen Moment lang zu zögern, schritt Kil zu seinem fellbedeckten Bett - warf Felan hinein und kam ihm nach, drehte ihn grob auf den Bauch und kam über ihn, ehe er ihn fordernd in den Nacken biß. Seine mittlerweile auf ihre volle Größe gewachsene Männlicheit drängte sich hart an den Hintern des Weißen und bei dem Gefühl wurde das dunkle, raue Knurren Kilgors ein wenig weicher ... er genoß dieses Gefühl und hielt sich ein klein wenig zurück, um sich mit seinem Blut anzufeuchten, denn er wollte dem Werkater nicht wehtun.

Der knurrte weich und erregt, und hob sein Hintern, so daß er sich an der Härte Kilgors reiben konnte. Er genoss es sichtlich, er war bereit und verteilte das Blut, das Kilgor auf seine Erregung verteilt hatte, gleich an seinem Hintern, damit er in ihn dringen konnte. ##Lass mich nicht länger warten... Komm schon und nimm mich.## Er bebte schon vor Erwartung, er wollte ihn fühlen.

Tief einatmend, drang Kil in ihn und genoß einen jeden Fingerbreit, den er tiefer in ihn kam - es war ein so herrliches Gefühl, Felan um sich zu spüren, daß Kil genußvoll aufschnurrte und die Fänge von dem schlanken, weißen Nacken löste, um nun hungrig über die leichten, schnell heilenden Wunden zu lecken. Das Gefühl des herrlich weichen, weißen Fells unter sich war atemberaubend - doch noch mehr als das der so verlockende Geruch, der schließlich jede Selbstbeherrschung, die Kil noch gehabt hatte, hinwegschwemmte. Ohne weiter zu zögern, begann er, kraftvoll in Felan zu stoßen - seine Härte immer wieder bis zum Ansatz zu versenken und tief knurrend wieder in den Nacken des Schlankeren zu beißen, ehe seine Rechte nach vorne schlich und sich um die pulsierende, nach Berührung hungernde Männlichkeit des Weißen schloß.

Felan keuchte schwer auf und entspannte sich noch weiter. Seine eine Hand legte sich in Kilgors noch breiteren Nacken und seine Andere grub sich ins Fell, das auf dem Bett lag. Er kostete jeden der tiefen Stöße aus. Ein jeder ging ihm fast bis ins Mark, so schön war es und das Erregen tat sein Übriges, daß Felan nicht mehr denken konnte. Er kam Kil nur noch willig entgegen und schlug seine Krallen in dessen Nacken.

Mit einem dunklen Stöhnen trieb sich der Größere nur noch härter und wilder in Felans Körper - nun entlud sich, was sich in den vergangenen Tagen und Wochen angestaut hatte, und Kil genoß einen jeden Augenblick davon, die Willigkeit Felans ebenso wie dessen fühl- und riechbare Lust. Doch es währte nicht lange - Kil war zu sehr von dem, was er zuvor in den Gemächern des Prinzen gehört hatte, angeheizt gewesen und so warf der große Wertiger nach einer Weile den Kopf in den Nacken und brüllte laut auf, als er sich schließlich heiß in Felans willigen Körper verströmte.

In dem Moment keuchte Felan dunkel auf. Kilgor packte fester zu und das Gefühl des Spermas, das sich in ihn verströmte, trieb ihn einen Moment später ebenso zum Kommen. Jetzt warf auch Felan den Kopf in den Nacken, sein Brüllen war etwas leiser als das Kilgors, doch auch er trieb einigen Dienern, die schon von Kils Brüllen aus dem Schlaf hochgeschreckt waren, den Angstschweiß auf die Stirn. Schwerlich entspannte sich der Kleinere wieder und sank auf die Felle, um tief schnurrend liegenzubleiben, und wieder zu Atem zu kommen. Er wusste, gleich würde das Schmusen folgen, und er freute sich darauf.

Und so war es auch - Kil hatte es bis ins Letzte ausgekostet, als der Schlankere sich um ihn verengte und nahm nun seine Hand hervor, um den Samen Felans von den Fingern zu lecken. Langsam erwachte ein sanftes Schnurren in der Kehle Kils und er neigte sich tiefer - begann, zärtlich über den Hals und den Nacken des Weißen zu lecken, dessen herrlich weiches Fell zu genießen und sich langsam auf ihn zu legen. Der große Wertiger war noch immer tief in Felan und genoß dieses Gefühl sicht- und hörbar, auch wenn er darauf achtete, nicht zu schwer auf dem Schlankeren zu liegen und das meiste Gewicht auf seinen Unterarmen abzufangen, die neben dem schlanken Weißen lagen. ##Es ist immer wieder so herrlich, Fel ... ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich genieße es immer wieder so, als ob es das erste Mal wäre. Ich habe dich gebraucht, Fel ... und ich danke dir, daß du noch zu mir gekommen bist. Ich ... würdest du diese Nacht bei mir bleiben ? Der Prinz schläft tief und fest, er wird dich nicht vermissen ....##

##Das hatte ich vor... ich brauch dich Heute auch.## wisperte der Weißhäutige und schnurrte tiefer, als er seinen Kopf drehte und Kilgor zärtlich über die Schnauze leckte. Auch wenn er es früher nie zugegeben hätte: So schmusig war ihm Kilgor fast am Liebsten. Wenn er fies wäre, würde er das gnadenlos ausnutzen, denn Kilgor war durch Zärtlichkeiten leicht zu lenken.

Wobei es Jenem eigentlich nicht viel ausgemacht hätte - Kil wußte, daß Felan oftmals klüger und erfahrener war, gerade, was die Gepflogenheiten der Menschen anging. Nur langsam löste sich der Wertiger aus dem Schlankeren und fing die leckende Zunge Felans mit seiner Eigenen - genoß das gegenseitige, sanfte Lecken und schnurrte sich regelrecht an ihn heran, zog ihn eng an seinen heißen Körper und schloß dabei die Augen bis auf einen schmalen, genießenden Spalt. ##Dann tu mit mir, was du möchtest, Fel ... laß uns heute Nacht die Menschen vergessen, Hm ?## Es war ein sehr seltenes Angebot, das Kilgor ihm machte - doch er meinte es ernst, diese Nacht würde Kil nicht fordern, sondern das, was Felan wollte, geben.

##Kilgor....## Felan hatte das nie erwartet, aber er würde es zu gern annehmen, es war ein seltenes Angebot. Er schleckte ihm weiter über die Schnauze, um nachzudenken, dann lächelte er. ##Ich möchte gern deine Tierform sehen.... Ich will mit dir durch die Wälder streifen und mit dir jagen.## Es war ihm ernst, er würde in Halbform sein, denn als Tier war er zu klein.

Der Große hob erstaunt eine Braue - doch dann nickte er und knabberte sacht an dem schlanken Hals Felans, um ihre Nähe noch ein wenig auszukosten. Nach einer Weile löste er sich jedoch und stand auf - wandelte seinen Körper langsam in die Tierform und kam wieder zum Bett, um erneut zärtlich über die Schnauze des Weißen zu lecken. Selbst als Tiger war Kil riesig - noch um ein Drittel größer als die jetzt lebenden Tiger des Nordens, mehr als nur kräftig und mit ein wenig längeren, oberen Fängen, die zeigten, daß in ihm noch das alte Blut der Tiger floß, die zu der Zeit der Mammutherden lebten.

"Wunderschön." wispernd, koste Felan durch das weiche Fell. Kil reichte ihm fast bis zur Brust, er war ein wirklicher Koloss. Nach einigen Augenblicken umfing er ihn, so gut es ging, mit den Armen und schmuste sich an das Fell heran, dann kletterte er auf Kilgors Rücken und tat es ein weiteres Mal. Er lag auf ihm und schmuste schnurrend mit der Nase durch die kleine Mähne, die über Kils Nacken ging. ##Lass uns jagen, ja ?...Wir haben noch genug Zeit.##

##Gern - ich habe noch immer Hunger und ein Reh oder Hirsch ist genau das, was ich jetzt brauche. Du solltest nur vorgehen - in dieser Form habe ich Schwierigkeiten mit den Türen, meine Pranken sind nicht für diese feinen Dinge geeignet.## Man hörte Kil deutlich an, wie sehr er es genoß, daß sich Felan so an ihn heranschmuste - es war so neu und herrlich, daß auch der Wertiger wieder zu schnurren begann und seinen Kopf ein wenig drehte, um erneut sanft über die Schnauze des Werkaters zu lecken, der in seiner Halbform einfach nur wunderschön war.

##Ist gut.## Man merkte, wie schwer es dem Hellen fiel, sich wieder zu lösen. Er hoffte, daß er, wenn sie im Wald waren, wieder auf den breiten Rücken Kilgors reiten durfte. So eilte er sich und öffnete die Tür, die er hinter Kil wieder schloss. Er konnte es kaum erwarten und so huschte er lautlos voran und öffnete die Türen, die ihnen noch im Weg standen. Kaum, daß sie Draußen waren, atmete er erleichtert durch und tat wonach ihm war. Er kletterte wieder auf den Rücken Kilgors. ##Lauf so schnell du kannst.## Man spürte die Vorfreude, sie war fast greifbar.

Der große Wertiger grollte nur leise, denn er konnte in dieser Gestalt nicht lachen. Felan war so übermütig wie ein Kind und er freute sich, daß er ihm einen Gefallen tun konnte. Leichtfüßig trabte er über die Grünanlagen und sprang über die kleine Mauer, die den Obstgarten von dem Land Draußen trennte. Das Gewicht des weißen Werkaters spürte er kaum, als er lautlos landete und dann in die nahen Wälder lief, um dort zu jagen. Kil genoß den Wald und die Laute, die um sie herum erklangen - das leise Rascheln, wenn ein Hase sich in Sicherheit brachte und vor Angst fast verging oder das dunkle Knurren einiger Wölfe, die respektvoll dem gefährlicheren Jäger Platz machten und an einer anderen Stelle jagen würden. Und nach einiger Zeit roch Kil das, wonach er gesucht hatte: Eine kleine Herde Rehe, die an einer mondbeschienen Lichtung weideten und den großen Wertiger noch nicht bemerkt hatten. ##Willst du auch jagen ? Oder nur zusehen, Fel ? Das alte Weibchen dort an der Seite ist eine ideale Beute und reicht für uns Beide ....##

##Ich möchte dir zusehen... und ich denke auch, es reicht das Eine.## Felan stieg leise von Kilgors Rücken und verbarg sich in den Schatten, er wusste, daß er sie verraten würde, wenn das Mondlicht auf sein Fell schien.

Kil schmuste nur kurz über die Wange des Hellen und löste sich wieder, um seinen Jagdinstinkt übernehmen zu lassen. Langsam schlich er sich näher, ohne einen Laut zu verursachen - er hatte noch immer die Rehkuh im Auge, die er schon zuvor ausgesucht hatte und kam noch ein wenig näher, ehe er lossprang und die völlig überraschte Kuh sofort packen konnte. Seine langen Fänge gruben sich tief in den Hals des Rehs und das Genick zersplitterte knirschend unter seinem Biß, so wie seine langen Krallen sich tief in die Brust seiner Beute bohrten, als er sie auf den Waldboden preßte. Die Rehkuh war sofort tot, doch das heiße Blut rann süß in die Kehle Kils ... nur langsam löste er die Kiefer und knurrte leise zu Felan zurück, damit dieser kommen konnte, denn die anderen Rehe waren schon lange halb wild vor Angst davongelaufen.

Felan hatte ihm gern zugesehen und kam nun auch auf dessen Blick hin zu Kilgor. Er leckte ihm sacht über die blutige Schnauze und schnurrte leise. Er wusste es zu schätzen, daß er ihm die ersten Bissen überließ, es war ein Beweis der Zuneigung, den Felan annahm. Er riss dem Reh das Herz heraus und trank das frische Herzblut, bevor er ein Stück davon abbiss und das Übrige Kilgor reichte, damit er es aus seinen Händen fressen konnte.

Weich knurrend, fraß der große Tiger das Herz mit einem einzigen Biß, leckte das restliche Blut aus den hellen Händen des Schlankeren und machte sich dann genießend daran, das Fleisch eines Hinterhufes zu fressen. Kil hatte Hunger und stillte ihn rücksichtslos - gerade in seiner Tierform hielt der große Wertiger sich nicht zurück und schlang das herrliche, blutige Fleisch in seinen Magen, zerknackte die Knochen und riß die schmackhaften Inneren aus dem Bauch des erlegten Rehs. Daß auch Felan von seiner Beute fraß, duldete Kil, doch auch nur bei ihm - denn er kannte ihn und der Instinkt, der sonst einen Jeden als Feind gesehen hätte, schlug bei dem Weißen nicht an, so daß er ihn eigentlich nicht weiter beachtete.

Der fraß ebenso hungrig, solche Massen wie Kilgor schaffte er natürlich nicht. Er beobachtete ihn hin und wieder. Es war ein herrlicher Anblick, diese kraftvolle Gestalt zu sehen, das wilde Lodern in den hellen Augen. Als Felan völlig satt war, schnurrte er zufrieden und fing an, sich die Hände abzuschlecken. Er ließ sich Zeit, denn er wusste, daß sie dies noch gemeinsam fortsetzen würden.

Und da behielt er auch Recht - nachdem Kil noch ein wenig gefressen hatte, hörte auch er auf und kam zu dem Weißen, leckte ihm das Blut von der Schnauze und den hellen Händen und wandelte sich schließlich ebenso in seine Halbform, um dies noch ein wenig mehr zu genießen. Behutsam koste er mit seinen großen Händen und der Schnauze über das weiße Fell des Schlankeren und genoß es, hier neben ihm in dem weichen Moos zu liegen, völlig satt zu schmusen und dies hier auszukosten. Es lag schon Jahrhunderte zurück, daß er so etwas das letzte Mal genossen hatte - und er wollte es auskosten, hielt Felan mit seiner Pranke unten und knurrte weich an dessen Kehle.

Dies Knurren erwiderte der Weißhäutige leise, er würde nicht weglaufen und gab sich dem Schmusen nach einer Jagd und dem Fressen zu ersten Mal wirklich hin. Er schleckte Kilgor über die Schnauze, säuberte ihn so und gab ihm so all seine Zärtlichkeit. ##Es ist das erste Mal.##

Nur ein leises ##Ich weiß ....## wispernd, schien Kil fast zu lächeln, ehe er das Lecken erwiderte und seine Augen bis auf einen schmalen Spalt schloß. Langsam ließ er sich an der Seite des Weißen nieder und zog ihn an seinen Körper heran ... dies war etwas Besonderes, das der große Wertiger bisher nur mit wenigen Artgenossen geteilt hatte und gerade jetzt, mit Felan, stimmte es ihn noch ruhiger. Von der Wildheit der Jagd war nichts mehr zu sehen oder zu fühlen ... es existierte nur die sanfte Zärtlichkeit des gegenseitigen Putzens und Schmusens, die Nähe, die sie ebenso wie diese Zärtlichkeiten teilten und das Mondlicht, das diese herrlich sanfte Szene in weiches, helles Licht tauchte. Nach einer Weile begannen auch die Geräusche um sie herum wieder zu erklingen, da die Tiere bemerkten, daß die Werkatzen keine Gefahr mehr waren - und langsam zeigte sich auch etwas Seltenes und Unerwartetes, als Glühwürmchen auf die Lichtung kamen und um sie herumschwirrten, da das Blut der gerissenen Beute und Felans helles Fell sie anzog.

Daß Felan dies mit Kil erleben durfte, war für ihn auch etwas Besonderes, das er einfach nur auskosten musste. Er war die Ruhe selbst und von dem, was am Tage geschehen war, spürte man nichts mehr. So wollte er den ganzen Rest der Nacht verbringen und das würden sie wohl auch, denn er dachte nicht, daß Kilgor so schnell aufhören wollte... er selber wollte es ja nicht mal.

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