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 Quinn und Ascalante  06
 

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"Du bist wirklich ne tolle Krankenschwester ... ich hab den Schmerz ganz vergessen." kicherte Quinn und lächelte schließlich, als Asca ihm in die Hose half, damit er sein Bein nicht zu sehr beugen musste. "Ich hoffe, das wird schnell besser, ich will nicht so hilflos sein." murmelte der Mischling dann etwas ernster und seufzte leise. "Schade, daß ich Heim muss."

Asca nickte nur und reichte dem Anderen seine Krücken, ehe er ihm einen leidenschaftlichen Kuß gab und ihm schließlich aufhalf. "Jap – aber deine Tante läuft sonst Amok, sie hat schon ein paar Mal hier angerufen. Nervensäge ..." Er mochte den großen Mischling und er machte sich ein wenig Gedanken darüber, was bei ihm Zuhause passieren würde. Er konnte sich schon vorstellen, daß die Tante außer sich war ... doch wie sich das äußerte, war ein anderes Paar Stiefel.

"Was ?" Quinn wirkte gleich etwas angesäuert und knurrte kurz. "Ich glaub, ich ziehe wirklich aus ... vielleicht können Stephen und ich uns ne Wohnung teilen. Ich werde mal sehen, was er sagt und was mein Vater sagt." Das war für ihn die einzige Möglichkeit, er wollte sich da von Asca nicht auch noch helfen lassen, es sei denn, wenn er eine Empfehlung hatte, wo ne gute Wohnung zu finden war. Bis zur Treppe war Quinn noch sicher auf den Krücken gewesen, doch jetzt war er am Grübeln. Also nahm er eine Krücke weg und ließ sie die Treppe herunterpoltern, um dann mit der Zweiten auf der einen und dem Geländer auf der anderen Seite hinunter zu starksen.

Asca folgte ihm und nickte nur, nahm dann die Krücke auf und reichte sie dem Größeren, während sie nach draußen gingen. "Ne WG mit Stephen ? Das ist ne gute Idee. Ich hätte da ne Adresse, die gut für euch wäre – er hat mich schon gefragt, ob ich nicht etwas wüßte. Eine ältere Dame ganz in der Nähe vermietet die oberen Zimmer, sie sind günstig und wenn ihr wollt, kocht sie auch für euch." Während er sprach, waren sie schon bei seinem Auto angelangt und Asca öffnete die Türe, um ihm auf den Beifahrersitz zu helfen.

Erst, als Quinn saß und Asca neben ihm eingestiegen war, antwortete er, denn er hatte die kurze Zeit zum Nachdenken gebraucht. "Dann muss ich Stephen nur fragen, ob er mich als Mitbewohner mag, ich denke, mein Onkel freut sich für mich und mein Paps wird nichts dagegen haben wenn es günstig ist." Sein Entschluss stand so gut wie fest und er war verbissen genug, es auch durchzuziehen.

"Hey, Stephen ist dein Freund – und er weiß, daß du ausziehen möchtest. Ich glaube nicht, daß er was dagegen hat, Großer." Als sie durch das Tor fuhren, nickte Asca den Wachen nur wie immer zu und drückte ein wenig aufs Gas, auch wenn er vorsichtig fuhr. Einige Minuten später hielt er bei einem kleineren Haus und nickte darauf. "Das ist es – die alte Mr. Gonneghy ist sehr nett und freut sich immer über junge Menschen, denen sie ein Dach über dem Kopf bieten kann. Bis vor kurzem hatte sie einen Studenten zur Untermiete, aber er ist nach Chicago gezogen, da er mit seinem Studium fertig wurde."

"Wow ... das ist aber hübsch hier. Und wenn's wirklich klappt, würde ich hier gern wohnen ... ach was, es klappt." Quinn lachte leise und seine Zuversicht sah man deutlich in seinen blaugrünen Augen. "Selbst, wenn sie nur halb so viel keifen würde wie meine Tante, was ich nach deiner Erzählung her aber nicht glaube, würde ich hier einziehen."

Asca nickte nur und klopfte dem Größeren kurz auf die breite Schulter, setzte noch ein kurzes "Sie ist sehr sanft, nicht so eine Kratzbürste wie deine Tante." nach und fuhr dann weiter, um Quinn zurückzubringen. Er hoffte sehr, daß auch alles gutging – auf diese Weise hätte der Mischling viel mehr Freiheiten und er wäre näher bei dem jungen Italiener, etwas, das dieser sehr begrüßte. Außerdem hätte er auch Stephen in der Nähe – auch wenn es noch Niemand wußte, Stephen würde nach der High-School Ascas Bodyguard werden.

Selbst Quinn wusste das nicht und er stieg nun wieder vorsichtig aus dem Wagen. Sein Onkel kam gleich aus dem Haus gelaufen, um ihm zu helfen und um sich bei Asca zu bedanken. "Vielen Dank. Ich weiß nicht, wie ich ihnen danken soll ... und verzeihen sie meiner Frau, ich wusste nicht, daß sie so oft angerufen hatte, bis sie es mir sagte."

Auch der junge Italiener war ausgestiegen und nickte nur auf die Worte des Älteren, ehe er die Hand hob und ihn so unterbrach. "Kein Problem, Mr. Fabre. Wenn sie mir wirklich einen Gefallen tun wollen, dann sorgen sie dafür, daß ihre Frau keinen Ärger macht, wenn Quinn ausziehen will. Ich hätte da etwas, das ich ihm und Stephen vermitteln kann – dann hat er auch genug Ruhe für seine Studien."

"Wirklich ? Oh, das wäre doch wunderbar für Quinn." Der Onkel Quinns freute sich sichtlich und so war sich der Mischling auch sicher, daß sein Vater zustimmen würde. "Und deine Tante wird dich sicher nicht hindern. Daß sie Heute so oft angerufen hat, das war zuviel, sie übertreibt es und ich lasse mich scheiden. So schlimm dies auch ist, aber sie ruiniert den Ruf der Fabre." Quinn wusste, daß seine Familie allgemein einen guten Ruf hatte und wahrscheinlich steckte da auch noch mehr dahinter, aber das war Familiensache.

Asca nickte auf die Worte des Älteren und einen Moment lang huschte ein kurzes, hartes Lächeln über seine Lippen. "Machen sie sich nur keine Sorgen, Mr. Fabre. Für ihren Laden ist gesorgt und wenn sie möchten, kann ich ihnen auch einen jungen Kerl besorgen, der ihnen im Laden hilft, das ist überhaupt kein Problem. Doch darüber können wir uns später unterhalten, Quinn sollte sich ausruhen." Der junge Italiener verstummte nur deshalb so abrupt, weil er hörte, wie die Tante die Stufen herabgelaufen kam – und er wollte nicht, daß sie etwas von dem Gespräch hörte.

Nur kam sie nicht einfach so herab, sie hatte je zwei Koffer an den Händen und warf Quinns Onkel noch einen giftigen Blick zu, bevor sie auf ein parkendes Auto zuging und ihre Koffer in den Kofferraum wuchtete. "Sie geht vorrübergehend zu ihrer Schwester, bis alle Formalitäten geklärt sind." erklärte der Onkel heimlich grinsend. "Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe." Er bedankte sich und schüttelte mit beiden Händen die Hand von Asca.

Der war ein wenig verblüfft, doch er ließ es sich nicht anmerken sondern behielt seine eisige Maske auf seinen Zügen, bis die Frau weggefahren war. Erst dann wurden seine Züge etwas wärmer, bis sie nurmehr ernst waren, und wandte sich wieder dem älteren Herrn ihm gegenüber zu. "Gut – mehr als nur gut. Kümmern sie sich gut um Quinn – er kann die Ruhe wirklich brauchen. Ich schicke ihnen Morgen Nick vorbei, er wird ihnen im Laden helfen. Und machen sie sich keine Sorgen, er wird von uns bezahlt."

Quinns Onkel war leicht entsetzt. "Das, das kann ich doch nicht annehmen." stammelte er und Quinn seufzte, weil er genau nachfühlen konnte, was in seinem Onkel vorging. "Ist schon gut, Onkel, du kannst es ruhig annehmen." wisperte er ihm zu.

"Ich bestehe darauf, Mr. Fabre. Sie wissen, daß meine Familie für die Läden sorgt, die unter unserem Schutz stehen. Und Nick arbeitet so oder so für uns, ob er jetzt in der Villa arbeitet oder für sie, das macht keinen Unterschied. Ihre ehemalige Frau kann ihnen nicht mehr helfen und Quinn ist außer Gefecht gesetzt – sie brauchen eine Hilfe und damit Basta." Asca ließ keinen Widerstand gelten und als der Ältere schließlich resigniert nickte, nickte auch er und drehte sich dann um, setzte sich wieder in seinen Wagen und verabschiedete sich.

Die beiden Fabres sahen ihm noch nach und Quinn klopfte seinem Onkel auf die Schulter. "Weißt du, er ist wirklich ein netter Kerl und nicht so hart, wie man meinen mag ... aber sags nicht weiter, Hm ?" Das brachte seinen Onkel zum Lächeln und er nickte. "Ich werde mich hüten ... und jetzt komm, mein Junge, du musst dein Bein hochlegen." Er half seinem Neffen hinein und hinauf und war sicher, daß es nur noch bergauf gehen konnte.

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