“After Hours” 12
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Ein paar Tage später saß Terence ein wenig allein in einem der Gärten und lächelte, als einige der Schlangen zu ihm kamen. Er hatte keinerlei Angst, daß sie ihm etwas tun könnten und lächelte, als eine sehr große weiße Boa hinzukam, die sich dann bei ihm einringelte. "Du bist ja ein hübscher Bursche." wisperte er, und streichelte über den großen Kopf der Boa. Dabei seufzte er leise, und dachte an die letzten Tage zurück. Er merkte, wie schwer es Gav fiel, seine Bedürfnisse zurückzustellen, und doch tat er es. Gerade in den letzten Nächten hatten Babu und Ruffi Sex gehabt und Gav war davon auch recht heiß geworden, hatte aber nur geschmust, um es zu kompensieren. Er wurde nun immer sicherer in seinem Entschluß, und nickte innerlich. "Ich denke es wird Zeit, daß ich mich wandle." Er war nun ganz sicher und stand vorsichtig auf, um hineinzugehen, damit er Gav seine Entscheidung mitteilen konnte.
Währenddessen seufzte der junge Naga und kuschelte sich ein wenig mehr an seine Väter heran, ehe er aufmerkte, als Babuschko ihn sanft auf die Schläfe küßte. "Was ist denn los, Kleiner ?" "Ich schäme mich, daß ich so ungeduldig bin ... ich will ihn nicht drängen, aber es fällt so schwer. Ich möchte nicht, daß er sich gedrängt fühlt, nicht, daß er solche Angst bekommt wie du, Paps."
"Ich habe einiges erlebt, das mich so unsicher machte. Terence hat auch einiges erlebt, aber ich denke nicht, daß er sich deiner Liebe nicht sicher ist. Er liebt dich, und er sorgt sich auch um dich." Ruffi grollte beruhigend und küßte seinen Sohn liebevoll auf die Stirn. "Mach dir keine Sorgen."
"Meinst du ? Danke, Paps ... ich möchte eben nichts falsch machen." Babu seufzte leise und nickte, denn er kannte dieses Dilemma gut ... und er hoffte, daß es bei Terence nicht so war, auch wenn er sich eigentlich auf seine Instinkte verlassen konnte. "Ich denke auch, daß du dir keine Sorgen machen mußt, Kleiner ... er fühlt sich wohl hier und ich bin mir sicher, daß er sich früher oder später dafür entscheidet, sich wandeln zu lassen. Er liebt dich - und das ist das Wichtigste."
In dem Moment hörte man Terence in den Raum kommen, und er setzte sich zu den drei Nagas. "Ich habe etwas nachgedacht und ich bin soweit - ich möchte ein Naga werden." Terence war sich ganz sicher und Ruffi grinste breit, ehe er sein Küken knuffte, weil sie ja gerade darüber gesprochen hatten.
Gav war im ersten Moment völlig sprachlos - doch dann lachte er erleichtert auf und umarmte seinen Liebsten, drückte ihn an sich und weinte gleichzeitig, da er so erleichtert war. Es schien, als ob ein riesiges Gewicht von ihm gefallen war und der junge Naga fühlte sich so leicht, daß er fast zu schweben schien. Babuschko lächelte, als er die beiden betrachtete und nickte, ehe er leise zu Terence sprach. "Das ist gut - und ich bin froh, daß du dich so entschieden hast. Wir haben ja schon darüber gesprochen, kannst du dich noch an alles erinnern ?"
"Ja kann ich." erwiderte Terence und man merkte auch jetzt, wie sicher er sich der Sache war, und er küßte Gav, um ihn etwas zu beruhigen. "Ich möchte, daß du dabei bist."
"Wäre ich so oder so, mein Hübscher ... die Wandlung ist sehr schmerzhaft und ich möchte bei dir sein und dich halten, dir helfen." Gerade das bereitete Gavriil die größte Sorge, denn die Menschen, die sich wandeln ließen, wurden oft dabei bewußtlos, da die Schmerzen so groß waren. Ein Dilemma, das Babuschko nur zu gut kannte und er seufzte leise, als er sich daran erinnerte und unwillkürlich die Arme ein wenig enger um Ruffi schlang.
"Ihr hattet es erzählt und ich bin bereit, den Schmerz auf mich zu nehmen." Terence ahnte, daß es übel werden würde ... der Körper wurde komplett verändert, und das konnte unmöglich ohne Schmerzen vonstatten gehen. Ruffi hatte diesen Schmerz auch nie vergessen, aber auch ihm war es das mehr als nur wert gewesen. "Dann solltet wir in die Kammer gehen ... sie ist vorbereitet und gut mit Fellen ausgelegt."
Daß seine Väter schon vorgesorgt hatten, wunderte Gavriil nicht und er schmunzelte leise, ehe er sich aufrichtete und Terence einfach mit sich hochzog. Am Liebsten würde er ihn auch auf seinen Armen in die Höhle tragen, doch er wußte nicht, ob auch Terence es wollte und ließ ihn deshalb vorsichtig von seinen Armen herab, während Ruffi und Babu schon die Digitalkameras holten.
"Ich weiß, du würdest mich am Liebsten tragen ... aber es wird erstmal das letzte Mal sein, daß ich auf Beinen gehe." Terence wollte es nochmal genießen, und lief neben Gav her. Die zwei älteren Nagas hatten sie im Schlepptau, und Terence betrat ehrfürchtig den Raum mit dem Kristall. Es war wirklich alles großzügig und dick mit Fellen ausgelegt, und er konnte sich dort wirklich nicht verletzen, wenn er stürzte.
Doch das würde so oder so nicht passieren, da Gav zu ihm kam und seine Arme wieder um ihn legte, während sein Nagakörper sich etwas um ihn herum einringelte. "Hab keine Angst, mein Hübscher ... egal, was du wirst, ich liebe dich." Natürlich hoffte der junge Naga, daß Terence ein Federchen werden würde - doch es wäre nicht wichtig, denn er würde ihn auch als Stachelnaga lieben.
Terence fühlte sich nun auch sicher mit Gav im Rücken und hob seine Hand, um den Kristall zu berühren, der vor ihm stand. Seine Finger stoppen kurz vorher und er atmete tief durch, bevor seine Fingerspitzen nun das letzte Stück überwanden und er den kühlen Kristall berührte. Im selben Moment schoß der Schmerz wie ein Blitz durch seinen ganzen Körper und er schrie schmerzvoll auf. Es brannte gleichzeitig heiß und kalt, und sein Körper verkrampfte sich, als er anfing, sich zu verändern.
Dabei wurde er von Gavriil gehalten, der sofort zugegriffen und ihn gehalten hatte. Den Schmerz des Wandelns zu sehen, schmerzte auch ihn und er grollte hilflos, während er dabei zusah, wie Terence sich wandelte. Dabei wurden sie von Babuschko und Ruffi fotografiert und gefilmt, doch der junge Naga merkte es nicht, da seine Sinne sich nur auf seinen Liebsten richtete.
Wie schon erwartet, verlor Terence das Bewußtsein. So merkte er nicht, wie der Körper sich veränderte, seine Beine verschwanden, und ein langer Schlangenleib wuchs. Es formten sich goldbraun schimmernde Schuppen und ein goldener Schuppenstreifen ... aus der Stirn wuchsen zwei kleine, elegant geschwungene Hörner, und aus den Armen wuchsen keine Stacheln, sondern weiche, lange Federn, die einen gold- bis goldbraunen Verlauf aufzeigten.
Ein Anblick, der Gavriil mehr als nur weich aufgrollen ließ und er schloß lächelnd die Augen, als er sich mit Terence auf das Fell legte und sacht weinte. Alles in ihm, das zuvor noch aufgeregt und angstvoll gewesen war, füllte sich mit Liebe ... und er hauchte einen sanften Kuß auf die Wange des frischgebackenen Federnagas, ehe er einschlief und dabei noch immer weich grollte.
"Ich hab’s doch gewußt." wisperte Ruffi und grinste glücklich, als er sah, daß Gav bei Terence einschlief. "Ich glaub, wir werden bald Opa. Komm, wir lassen sie allein." Er küßte Babu, und zog ihn sacht mit sich.
Jener genoß den Kuß und nickte nur, folgte Ruffi und lächelte, als sie sich in ihrem Fellnest einringelten und die Bilder und Videos auf den Laptop luden, damit sie sie den anderen Nagas schicken konnten. Denn sie waren alle neugierig, was nun passiert war - und der große Eisnagamischling lächelte sanft, denn sein Küken und dessen Federchen paßten perfekt zusammen.
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Als einige Zeit, vielleicht ein paar Stunden, vergangen waren, öffnete Terence seine Augen und stöhnte leise. Er war irgendwie noch sehr erschöpft und hatte Hunger, er hatte einen Mordshunger und grollte leise. Erst jetzt, wo er sein Grollen hörte, wurde er wach und versuchte, sich aufzurichten. "Es hat geklappt ! Oh, Gott - und das sind ... Federn ? Federn ..." Er musterte seine Unterarme, und lachte schließlich glücklich.
Schon als Terence sich regte, wachte Gavriil auf, doch er rührte sich noch nicht und genoß es einfach nur, seinen Liebsten bei sich zu fühlen. Erst, als er dessen Lachen hörte, öffnete er die Augen und zog ihn mit der Rechten wieder an sich, knabberte zärtlich über den kräftigen Hals seines Federchens und grollte nun selbst sanft, ehe er zärtlich in dessen Ohr raunte. "Ja, ein Federchen ... mein Federchen, und einfach nur wunderschön. Wie fühlst du dich ? Abgesehen vom Hunger, der kommt automatisch, weil du ja einen verdammt großen und herrlichen Körper erhalten mußt."
"An sich geht es mir gut." Terence war von dem Knabbern etwas abgelenkt und grollte unbewußt. Nebenher musterte er seinen Schlangenleib und hob die Spitze, um die Federn dort zu bewundern. "Ich bin so froh, daß es Federn sind." Und schon grollte sein Magen laut auf, und er grummelte leise. "Jetzt weiß ich, wie du dich immer fühlst."
Das ließ den blauen Stachelnaga leise schmunzeln und er nickte, ehe er wieder weich grollte, Terence zärtlich küßte und schließlich leise an dessen Lippen wisperte. "Dann sollten wir wieder in die Wohnhöhle zurück und zu Abend essen - ich denke, daß unsere Väter uns etwas gutes gerichtet haben. Und dabei können wir auch ein wenig mit deinem Körper üben, hm ?"
"Gute Idee ... ich hab ein wenig Angst. mich zu bewegen." Trotzdem richtete Terence sich auf und versuchte, sich in den neuen Körper hineinzufühlen. Er merkte, daß er sein Gleichgewicht fand, und stand recht stabil auf dem Schlangenleib.
Doch dann wurde es leichter, als Gavriil neben ihn kam und ihn mit seinem eigenen Leib ein wenig stützte. "Anfangs fällt es etwas schwer ... aber wenn du nicht darüber nachdenkst, dann geht es wie von selbst, denn auch beim Gehen mußt du ja nicht nachdenken, sondern du gehst instinktiv. Für mich war es schwer, mich an Beine zu gewöhnen ... aber ich habe es so gelernt und ich denke, du kriegst es schnell raus, hm ?" Der junge Naga mußte sich sehr beherrschen, um Terence nicht die ganze Zeit zu umschmusen ... denn seine Instinkte drängten ihn förmlich danach, sein Federchen zu verwöhnen.
Das merkte Terence auch, und er grollte unbewußt und ließ sich etwas stützen. Aber man merkte, daß er etwas sicherer wurde, und langsam wurden seine Bewegungen schneller. "Ich denke, so klappt es langsam." Als sie in die Gemeinschaftshöhle kamen, grinste Ruffi und kam zu ihnen. "Na, endlich wach ... ich denke mal, du hast Kohldampf. Ich habe schon etwas hingestellt."
"Du mußt auch was essen, mein Hübscher ... du brauchst es, die Wandlung schlaucht ganz schön." Gavriil sorgte sich sehr und führte Terence gleich an den Tisch, ringelte sich noch ein wenig mehr um ihn ein und reichte ihm eines der frischen, rohen Fleischstücke, um es ihm liebevoll zu füttern. Es stillte seine Instinkte und ließ ihn lächeln, als sein Federchen das Fleisch aß ... denn es stillte seine instinktive Sehnsucht danach, sein Federchen zu versorgen.
Und Terence ging darauf ein und ließ sich verwöhnen. Er war durch und durch ein Federchen und nahm ein Stück Fleisch, um es Gav in den Mund zu schieben. Es war schön, so zusammenzusein und er verstand immer mehr, wie innig das Verhältnis unter den Nagas und ihren Gefährten war.
Denn alle Nagas brauchten die Nähe der anderen Nagas. Auch Babuschko kam zu Terence, küßte ihn sanft auf die Wange und grollte weich, denn solange Scott reiste, war der große Eisnaga der Anführer der Nagas und er nahm seine Aufgabe ernst, doch zärtlich wahr. Etwas, das Gav lächeln ließ, ehe er sich an seinen Vater schmiegte und ebenfalls weich grollte, es genoß, das sein Federchen zwischen ihnen lag und nun auch sein anderer Vater sich an sie und in den zärtlichen Wangenkuß seines Sohnes schmiegte.
Und Ruffi kam auch dazu und grollte sanft. Es war schön, daß sein Sohn seinen Gefährten gefunden hatte und er war sicher, daß sie sich auch noch für ein Küken entscheiden würden. Aber erstmal wollten sie das gemeinsame Essen und Schmusen genießen ... denn sie hatten alle Zeit der Welt.
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