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“After  Hours” 03
 

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Seit diesem Abend waren vier Monate vergangen und Gavriil lachte freudig, als er durch den Hintereingang des Clubs eintrat und schon von den anderen Tänzern begrüßt wurde. Mittlerweile war er mit allen von ihnen befreundet und mochte sie auch gern - und er hatte immer wieder mal mit dem einen oder anderen Tänzer Sex, auch wenn sein Auge noch immer auf dem Barkeeper lag. Der junge Naga konnte riechen, daß dieser Interesse hatte, vor allem nach seinen Aufführungen ... doch Terence flirtete nur und lehnte alles andere ab, nicht einmal Küsse erlaubte er. Ein Widerspruch, der Gav immer wieder zum Grübeln brachte und ihn anspornte, nicht aufzugeben - doch dann wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er in die Umkleide gezogen wurde, da ihr Schneider ihnen neue Outfits gefertigt hatte und sie neue Nummern einproben würden.

Derweil war Terence wieder an der Bar und richtete alles her. Er trug heute einen Gummihandschuh, da er sich geschnitten hatte und seufzte leise, als er seine Hand betrachtete. Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tänzer auf die Bühne kamen um zu probieren, wie gut sie sich in den neuen Kostümen bewegen konnten, und da war auch wieder Gav. Er mochte den Jüngeren ... er liebte es zu sehen, wie leidenschaftlich er tanzte und wieviel Spaß er hatte, und doch wagte er es nicht, sich ihm zu nähern. Er war schwer krank, und das alles nur aus jugendlicher Blödheit. Aids war etwas, das er nicht gekannt hatte ... sein Vater war Pfarrer und sehr gläubig, und hatte solche Dinge vermieden und auch die Medien verboten. Als Terence dann seine Neigung entdeckte, und sein Vater ihn bei einem Kuß mit einem anderen Jungen erwischte, hatte er ihn rausgeworfen, und seither war er hier in der Stadt ... und Terence hatte sich angesteckt, irgendwann beim Sex mit irgendwelchen Typen, die ihn verführten. Es kam erst raus, als er Blut spenden wollte, und da brach seine Welt zusammen. Roy hatte ihn aufgefangen und ihm den Job gegeben, und hatte sogar hin und wieder gut verhüteten Sex mit ihm, da er anders mit der Krankheit umging als andere Menschen.

Doch davon wußte der junge Naga nichts ... er dachte wie alle Anderen auch, daß Terence die Tabletten deshalb nehmen mußte, weil er ein Bluter war. Natürlich roch Gavriil, daß mit seinem heimlichen Schwarm körperlich etwas nicht stimmte - doch da er noch nicht so erfahren war, konnte er es nicht unterscheiden und schob es auf die vermeintliche Bluter-Krankheit. "Verdammt ... Terence hat sich wieder geschnitten, er trägt wieder einen Gummihandschuh. Hoffentlich ist es nicht so schlimm, ich finde es beschissen, daß das nicht heilbar ist."

"Ja, leider." erwiderte Lee und blickte zu Terence, der den Tresen sauberwischte. Er hatte schon bemerkt, daß Gav sich sehr sorgte, und daß er sich ein wenig in Terence verliebt hatte. "Du fühlst für ihn, hab ich recht ?"

"Klar ? Schon seit dem ersten Tag, auch wenn es doof klingt. Zuerst fand ich ihn nur interessant, vor allem als du mir erzählt hast, daß er nur flirtet und Niemand außer dem Boß an sich ranläßt ... doch je mehr ich über ihn erfahre, desto mehr mag ich ihn, und ich sorge mich um ihn. Klingt wirklich blöd, nicht wahr ? Vor allem, weil er auch mich immer wieder abblitzen läßt." Es sorgte immer wieder für gutmütige Hänseleien, wenn Gav sich um Terence bemühte und mit ihm flirtete ... doch er wußte, daß die anderen Tänzer es nicht böse meinten und war ihnen deshalb auch nicht böse.

Sie hatten es alle schon bei ihm versucht, und waren sozusagen abgeblitzt. "Klingt nicht blöde. Wir mögen ihn alle, aber ich denke, du hast dich richtig verkuckt, und ich gönne es dir. Schade, daß er nicht drauf eingeht, aber so ist er eben." Lee seufzte und blickte nochmal zu Terence, der vor den Tresen trat, um dort die Barhocker sauberzumachen. "Komm, laß uns proben - ich denke, die neuen Kostüme werden der Renner." Er trug nun wirklich eine japanische Robe und Gav etwas Maskulineres, aber es paßte zusammen.

"Hey, wenn die nicht einschlagen, dann weiß ich nicht ... du siehst mit dem Kimono einfach nur zum Anbeißen aus und ich denke, die Kerls werden auf mein Outfit ebenfalls abfahren." Da war sich Gav ziemlich sicher und grinste breit, als er neben Lee trat und die Ketten seines Outfits dabei melodisch aufklirrten. Denn er trug nur eine schwarze, ärmellose Lederweste, die vorne mit dünneren Stahlketten zusammengehalten wurde, einen schwarzen Ledertanga und darüber vorne und hinten einen fast hüftbreiten Lendenschurz aus fast bodenlangen, dünnen Stahlketten, die bei jeder Bewegung über seine muskulösen Beine schmeichelten und nur leicht an seinen kniehohen Schaftstiefeln hängenblieben. Es glich den Outfits, die er auch im Tempel trug und er liebte es, die Ketten an seiner Haut zu fühlen - und gerade das merkte man vor allem daran, wie natürlich er sich bewegte, und dadurch nur zu gut seine maskuline Ausstrahlung unterstützte.

Bei dem sachten Klingen drehte Terence sich um und starrte zu Gav, der einfach umwerfend aussah. Das gesamte Outfit unterstrich sein Aussehen und seine maskuline Art, und der Braunhaarige hatte Mühe, sich von dem Anblick loszureißen. "Irre, einfach geil !" Roy hatte den Club betreten und sprach aus, was wohl alle gerade dachten. "Das wird der Hammer, und dazu das Blaulicht für deine Tattoos."

Das ließ den jungen Naga wieder grinsen, denn er wußte nur zu gut, daß die in normalem Licht fast nicht sichtbaren, tigerähnlichen Streifen auf seiner Haut im Schwarzlicht förmlich aufleuchteten und einfach nur irre an ihm ansahen. Gerade in dieser Hinsicht war er seinem Stachelnagavater mehr als nur dankbar - denn die Zeichen, die noch von dem Basilisken stammten, vererbten sich weiter, und gerade bei ihm zeigten sie sich in einer einzigartigen und passenden Art. "Sag ich doch, Boß - und Lee sieht einfach nur wie eine Sahneschnitte aus, die Robe ist der absolute Wahn. So wunderschön, daß man ihn einfach nur schnappen und auspacken möchte. Also wenn das die Gäste nicht anheizt, weiß ich auch nicht ... dann haben wir nur noch die Möglichkeit, ihn in einem Leopardentanga und sonst nichts auf die Bühne zu stellen. Oder ?"

"Leotanga ! Vergiß es, niemals !" Lee protestierte, und Roy fing an zu lachen. "Dann wohl lieber ganz nackt." fügte Lee an, und fing dann auch an, zu lachen. Terence grinste nur wieder sacht und nahm den kleinen Eimer auf, um ihn hinten im Lager auszukippen. Dort versorgte er auch gleich nochmal die Wunde und zog einen neuen Handschuh über, der später eh unter seinen Arbeitshandschuhen nicht mehr zu sehen sein würde.

Als der Barkeeper nach hinten ging, blickte ihm Gavriil kurz nach und seufzte innerlich ... doch dann lachte er wieder und legte den Arm um die Mitte Lees, ging mit ihm auf die Seite und blieb dort, da sie noch einmal kurz die Nummern durchgingen, die sie Heute tanzen würden. Wie immer, kam die Nummer von Gavriil und Lee am Ende und so konnte der junge Naga ein wenig nachdenken ... und wie immer, kamen seine Gedanken wieder zu Terence zurück. Er konnte riechen, daß dieser seine Wunde behandelte und danach den Geruch frischen Plastiks ... und es ließ ihn innerlich aufseufzen, denn er konnte auch riechen, daß der nur etwas ältere Barkeeper ein wenig erregt war. Gavriil nahm sich vor, nach der Probe wieder mit ihm zu reden und vielleicht ein wenig zu flirten ... denn er hoffte, daß Terence vielleicht doch einmal nach- und ihm eine Chance gab.

Auch wenn er es gern wollte ... Terence konnte es nicht, er wollte nichts riskieren und seufzte kurz, ehe er zurück an die Bar kam, um von dort die Probe zu beobachten. Lee und Gav waren wirklich sexy, und Terence beobachtete die beiden ganz genau. Sicher erregte es ihn, aber er beherrschte sich soweit, daß er keinen Ständer hinter dem Tresen bekam.

Doch Gavriil konnte es riechen und es ließ ihn ungehört in der Musik ihrer Nummer weich aufgrollen. Er bemerkte es nicht, doch er bewegte sich unbewußt noch erotischer und umgarnte Lee regelrecht, doch sein Blick huschte dabei immer wieder unbemerkt zur Bar und dem großen Braunhaarigen, dem sein Interesse galt. Dann klang die Musik wieder aus und der junge Naga lächelte, als er Lee kurz an seine Seite drückte und mit einem Grinsen von der Bühne sprang, um zur Kaffeeküche zu gehen und sich eine Wasserflasche zu holen. "Na, was meinst du, Terence ? Wird das den Gästen gefallen ?" Gavriil war ehrlich neugierig und ging zur Bar, während sein Grinsen sich zu einem sanften Lächeln wandelte, da er hoffte, daß es Terence ebenfalls gefallen hatte.

"Ich denke schon, es war verdammt heiß." erwiderte der Braunhaarige, und lehnte sich an den Tresen. "Du bist jetzt schon superbeliebt bei den Gästen, sie fragen auch schon nach einer Solonummer von dir. Obwohl ich denke, so mit Lee ist es noch am Besten, auch wenn ich dir ein Solo gönne."

Das ließ den jungen Naga aufseufzen und er strich sich die fast schwarz wirkenden blauen Haare nach hinten, ehe er antwortete. "Ich möchte auch kein Solo - ich wirke am Besten, wenn ich Jemanden umgarnen kann, das ist einfach das, was ich am Besten kann. Solotänze sind bei mir immer aggressiv, deshalb trete ich ja auch auf den Dance-Battles auf, weißt du ? Das paßt einfach nicht hierher, ich will die Gäste ja nicht ängstigen. Achja, weil wir grad dabei sind - ich habe schon Lee und einige der Anderen gefragt, möchtest du Morgen mit auf ein Battle und mich anfeuern ? Ich würde mich freuen, Terence." Bei dem Letzteren blickte Gavriil wieder hoffnungsvoll auf den jungen Barkeeper, denn gerade ihn hätte er gerne dabei.

Terence überlegte einen Moment und nickte schließlich. "Also wenn die Anderen auch dabei sind, kann ich mir das ja nicht entgehen lassen ... wir haben schon lange nichts mehr zusammen unternommen." Sie unternahmen hin und wieder etwas zusammen, und hatten da meistens viel Spaß.

"Super ! Verdammt, ich bin so froh, daß du mitkommst - wir kommen alle um fünf Nachmittags hierher und holen dich ab, fahren mit Stevens Auto dorthin und er bringt dich dann auch wieder zurück, ja ? Ich kanns kaum erwarten ... meine Kumpel aus der High-School schieben alle viel zuviel Angst, um da anzutreten, und haben eh was Besseres zu tun ... Idioten. Und um ehrlich zu sein, ich hab euch Leute auch viel lieber dabei - ihr seit mir inzwischen viel bessere Kumpel geworden als die Jungs aus der Schule." Gerade das hätte Gavriil nicht erwartet, doch es war so und er wollte es inzwischen auch gar nicht mehr anders haben.

"Das freut mich zu hören und ich bin gespannt, wie du beim Battle tanzt." Es war spannend und Terence war wirklich gespannt, wie Gav tanzte, wenn er allein auf der Bühne stand. Daß der Schwarzhaarige sich so freute, daß er mitkam, war irgendwie schön und er sah auch, daß er ihn am Liebsten geküßt hätte.

Doch der der junge Naga hielt sich zurück und quetschte Terence nur kurz an sich, atmete dabei tief ein und lächelte, ehe er ihn wieder losließ und mit einem "Bis später !" seine Wasserflasche schnappte und wieder zurück zu den Anderen lief, die wieder zurück in die Umkleide gingen. Natürlich erzählte Gavriil den Anderen gleich, daß Terence auch mit zu dem Battle kam. "Nun könnt ihr mich alle anfeuern - ich kanns kaum erwarten, das wird das beste Battle, das ich seit Monaten hatte !"

Draußen blieb Terence zurück und atmete tief durch. Die Umarmung hatte unglaublich gut getan und er brauchte einen Moment, um sich zu fangen. Gav roch dazu ziemlich gut, und das machte es gerade etwas schwer, sich zu beherrschen. "Wir werden dich auf jeden Fall anfeuern !" Lee lachte, und setzte sich schließlich an seinen Platz. "Heute kommt das Essen ins Haus, wir haben in der Pizzeria bestellt."

"Verdammt, Pizza ... ich liebe Pizza, hoffentlich hast du daran gedacht, mir genug zu bestellen, hm ?" Auch Gavriil hatte sich an seinen Platz gesetzt, zog sich gekonnt einen dünnen Strich schwarzen Kajals auf das Unterlid und gab mit einem Puderpinsel etwas silbernen Lidschatten auf die Oberlider, so daß sie fast nicht erkennbar glitzerten und seine tiefblauen Augen unterstützten. Es war noch immer maskulin genug, um zu ihm zu passen - doch so konnte man seine Augen bis in die hintersten Reihen sehen, gerade im Schwarzlicht. Dabei dachte er immer wieder an den Barkeeper und seufzte innerlich, denn er liebte dessen Geruch und hatte ihn tief in sich gespeichert.

"Keine Bange, ist genug da." Lee lachte und machte sich soweit fertig, daß er beim Essen keine Probleme bekam. "Los, futtern." Er hatte den Boten gehört und die versammelte Truppe machte sich auf den Weg in die Kaffeeküche, in der Terence die Pizza in Empfang genommen hatte und auf die Sitzplätze verteilte. Er würde Heute mit den Anderen essen, es stärkte den Zusammenhalt ... und selbst Roy war mit dabei.

Als Gavriil ankam, grinste er und setzte sich neben Terence, ehe er sich drei der Kartons mit den reichlich belegten Pizzen nahm und vor sich stellte. "Ganz ehrlich, die Idee, daß jeder von uns das Geld für das Essen in das große Glas wirft, war perfekt. So ist immer genug da und keiner muß was auslegen, wenn die Boten kommen." Dann begann er zu essen und genoß es, daß er neben Terence sitzen konnte, auch wenn er es sich nicht unbedint anmerken ließ.

Der aß statt einer Pizza lieber Lasange und dazu einen Salat, aber das gemeinschaftliche Tiramisu würde er ganz bestimmt nicht auslassen und davon auch noch etwas essen. Daß Gav neben ihm saß war irgendwie schön, aber er ließ es sich nicht anmerken.

Doch der junge Naga konnte es riechen und genoß es sehr, atmete immer wieder tief ein und aß nebenher seine Pizzas. Dabei redete er mit den Anderen und auch mit dem Boß, der sich ebenso normal benahm wie auch die Tänzer. Gerade das war etwas, das Gavriil mehr als nur gern mochte und er spielte schon mit dem Gedanken, nach der High-School weiterhin hier zu arbeiten und sein Geld zu verdienen. Als sie alle fertig waren, stand der junge Naga auf und nahm die Kartons, warf sie weg und summte leise, als er ihnen die Kuchenteller herausholte und das Tiramisu für sie aufteilte.

Als alle ihren Nachtisch hatten, fingen sie gleich an zu essen. Terence genoß jeden Bissen und ließ ihn auf der Zunge zergehen. Es war eine seiner Eigenarten ... er genoß sein Leben, da er wußte, daß alles vorbei sein konnte, wenn die Krankheit ausbrach.

Das wußte jedoch keiner von ihnen, auch wenn Gavriil leicht stutzte, als er für einen Moment leichte Traurigkeit bei dem Barkeeper riechen konnte. Doch es verging sofort wieder und er setzte sich neben ihn, legte den Arm um ihn und zog ihn kurz an sich, ehe er ihm zulächelte. "Wie immer was anderes, hm ? Sag mal, wie war die Lasagne eigentlich ? Ich habe schon lange keine mehr gegessen, weil die Letzte, die ich aß, ziemlich übel war."

Als sich der Arm um ihn legte, erstarrte Terence kurz und blickte zu Gav, der ihn so nett anlächelte. "Sie ist ziemlich gut, solltest du auch mal probieren. Die anderen Nudeln sind auch lecker."

"Werde ich - ich liebe Pasta, vor allem Lasagne. Doch kriege mal ein gutes italienisches Restaurant, in dem nicht nur billig eingekaufte Fertiglasagnen gekocht werden ... aber wenn ich sehe, wie sehr du reinhaust, dann kann sie nur gut sein. Warst du eigentlich schon mal auf nen Dance-Battle, Terence ? Ike hat schon bei einigen mitgemacht und Lee hat sich auch schon eines angesehen ... aber die Anderen kennen es noch nicht." Er hoffte, daß Terence sich ein wenig öffnete und von sich erzählte, denn er sah ihn leider nur in der Arbeit oder bei solchen gemeinsamen Begegnungen.

Terence löste sich wieder von dem Griff und überlegte kurz. "Nein, bisher noch nicht. Ich gehe selten aus, Montags hin und wieder Kino." Er ging ungern aus und wenn er Tags unterwegs war, machte er gern ein wenig Sport und ging das Nötigste einkaufen.

Und wieder war da etwas, das nicht stimmte - Terence log nicht, doch er verschwieg etwas, das ihn traurig zu machen schien. Gavriil wußte, daß er sich auf seinen Geruchssinn und auch sein Gehör verlassen konnte ... denn sowohl der Geruch veränderte sich, während der junge Barkeeper sprach, als auch sein Herzschlag. Dieser war sprungartig schneller gegangen, als der junge Naga den Arm um die Schultern von Terence legte und noch schneller bei dessen Frage ... und es beruhigte sich erst jetzt wieder und Gavriil fragte sich insgeheim, wieso das so war. Doch er ließ es sich nicht anmerken und nickte nur, ehe er wieder lächelte und nickte. "Ich hoffe, es wird dir gefallen - viel Musik, junge Leute, Spaß und vor allem tanzen."

"Ich bin wirklich gespannt, es klingt auf jeden Fall aufregend." Terence meinte es ehrlich und wenn die Anderen mit ihm kamen, war es für ihn auch etwas anderes, als wenn er ganz allein war. Auch wenn sie es nicht sagten, sie wußten, daß sie auf ihn aufpassen mußten und verhinderten, daß er womöglich verletzt wurde. Nur Roy wußte wirklich Bescheid, und der blickte kurz zu Terence und lächelte. Endlich bekamen sie den Jungen mal aus dem Haus raus.

Genau das hatte Gavriil auch mit seiner Einladung bezweckt und nahm sich vor, die Jungs öfters mal dazu zu überreden, etwas gemeinsam zu unternehmen, damit sie auch Terence mitnehmen konnten. Doch dann wurde er wieder abgelenkt, als einer der Tänzer ihn neckte und er brauste gespielt übertrieben auf, grinste plötzlich und sprang auf, um hinter den Anderen zu kommen, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen und das Haar zu verwuscheln.

Die Frisur war erstmal ruiniert und doch lachten alle, denn das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Aber es blieb nicht mehr viel Zeit, sie mußten sich fertigmachen und konnten die Zeit nutzen, noch etwas zu verdauen. Terence packte das Geschirr noch in den Spüler und ging schon nach vorne, da die Gäste gleich eingelassen wurden, und die Getränke die Stimmung vorglühen ließen.

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Am Montag nach dem Abend erwachte Terence recht spät. Es war unglaublich viel los gewesen, und er hatte nur kurz sauber gemacht und sich dann müde nach oben geschleppt. Als er auf dem Klo war, grinste er sacht, da er sich an den Abend zurückerinnerte. Lee und Gav waren unglaublich gut angekommen - die Gäste waren begeistert gewesen, und hatten den beiden deutlich mehr Trinkgeld zukommen lassen als sonst. Er bewunderte die beiden, er selbst war ungeschickt im Tanzen und jetzt, wo er im Bad war bemerkte Terence, daß seine Tabletten alle waren und er doch hinab mußte, um die Tabletten zu holen, die er unten immer lagerten. Nachher mußte er unbedingt noch in die Apotheke, um sich neue zu holen. In Gedanken versunken, nahm er den Schlüssel vom Club und ging zu seiner Wohnungstür. Als er sie öffnete, hörte er Musik aus dem Club und beeilte sich nun doch hinabzukommen, weil er nicht wußte, was das zu bedeuten hatte. Er stürzte die Treppe runter, schloß auf und ging vorsichtig in den Gastraum mit der Bühne. Dort erstarrte er vor Schreck, und blieb kreidebleich stehen.

Denn dort bot sich nicht der Anblick, den man eigentlich erwartet hätte. Gavriil hatte Roy gefragt, ob er vor dem Battle noch hier üben konnte, da Montags Niemand hier war, nicht einmal die Putzkräfte ... und dieser hatte ihm die Schlüssel gegeben, da er Gav vertraute. Die erste Stunde verbrachte der junge Naga auch damit, seine Nummer zu üben ... doch dann überkam es ihn und er zog sich aus, wandelte sich und tanzte nun so, wie es seiner Art entsprach. Dabei unterstützten die langen, schwarzblau gefärbten und mit hellblauen, an Tigerstreifen erinnernden Streifen geschmückten Stacheln an seinen Unterarmen und dem Schweifende die maskuline Stärke und Gefährlichkeit des Tanzes, die durch seinen Nagakörper perfektioniert wurde. Die Bewegungen des langen Schlangenleibes waren aggressiv und dennoch so geschmeidig, daß das mittlere Blau der großen Bauchschuppen fast mit dem satten Schwarzblau der übrigen Schuppen verschmolz ... nur die hellblauen Tigerstreifen, die auch sein Nagakörper besaß, stachen unter dem Licht der Lampen mehr als nur deutlich hervor, und schimmerten weich und gefährlich zugleich. Gavriil war so in seinem Tanz versunken, daß er unter der lauten und peitschenden Musik nicht hörte, daß er nicht mehr alleine war ... und da noch immer der Geruch der vielen Gäste des Vorabends in der Luft hing, roch er auch nicht, daß noch Jemand hier war und ihn sah.

Es war ein erschreckender Anblick für Terence, denn er sah, daß es Gav war, und doch war er es wieder nicht. Er hatte einen Schlangenleib, und sein Blick war durch das Tanzen voller Aggression. Den Braunhaarigen erfüllte Panik und er wich hastig zurück, stieß dabei einen Tisch um und stürzte auf den Boden und somit in die Gläser, die vom Tisch gefallen waren. Als das geschah, schrie er schmerzvoll auf und versuchte, sich hastig aufzurappeln. Er mußte hier weg !

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