Balken01a


”House of Wonders” 12
 

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Im Tempel konnte Athemu kaum stillsitzen und er versuchte, sich mit Backen abzulenken. Es war zu seinem Hobby geworden, wenn er sich nicht mit Magie beschäftigte, und er hatte mittlerweile schon das dritte Blech Kekse fertigbekommen. "Ich hoffe, sie kommen bald, sonst ersticken wir in Keksen." murmelte er und knabberte an denen herum, die schon abgekühlt waren.

"Blödsinn, Schatz. Du weißt genau, daß ich davon esse und wenn Dougal kommt, wird er uns die Haare vom Kopf fressen, weil er so viel Kohldampf schiebt. Und die paar Kekse, die übrigbleiben, wird Papa Theo essen, er ist total verrückt nach ihnen ... so wie ich." Wie immer, holte Mattheo seinen Schatz mit den nüchternen Worten aus dessen Nervosität und lächelte, als er sich ein wenig streckte, ihn küßte und dann einen der herrlich saftigen Schokoladenkekse nahm, um ihn zu genießen. Er liebte den Magier so sehr, daß er sich manchmal wunderte, wieso er nicht schon längst zerflossen war ... denn Athemu hatte für ihn sogar das Backen angefangen und die Rezepte von seiner Ziehmutter geholt, damit er ihn immer verwöhnen konnte.

"Ich weiß ja ... aber im Moment sieht es so viel aus." Athemu lächelte sacht und neigte sich herab, um seinem kleinen Süßmaul ein paar Kekskrümel von Mund zu küssen. Aber dann fühlte er nach und lächelte. "Ich fühle Dougal, er ist gleich hier." Sander konnte er nicht so sehr fühlen, aber er war natürlich bei Dougal. "Dann stelle ich mal den Teig in den Kühlschrank." Zum Glück hatte er noch kein neues Blech gemacht, und stellte den Teig in den Kühlschrank und machte auch noch den Ofen aus.

Dabei beobachtete ihn der schlanke, blonde Naga liebevoll und als Athemu fertig war, schlängelte er sich zu ihm und kuschelte sich eng an ihn heran, grollte weich und schloß vor Genuß seine Augen. Mattheo mochte es sehr, wenn sein Gefährte nach Keksen oder Kuchen duftete ... und genoß die Zeit, die sie noch hatten, bevor Dougal und Sander ankamen.

"Laß uns zu Scott und Theo gehen - ich denke, sie warten auch schon ganz ungeduldig. Immerhin ist Sander der erste Vampir, den sie zu sehen bekommen." Athemu küßte seinen kleinen Liebsten und nahm dann eine Dose mit Keksen vom Tisch, die er mit zu Scott und Theo nehmen wollte.

Mattheo lachte leise auf und schüttelte gutmütig den Kopf, folgte seinem Liebsten auf den Platz vor dem Tempel und schmunzelte, als er sah, daß Scott sein unruhig hin- und herschlängelndes Federchen einfach schnappte, küßte, und damit erfolgreich ablenkte. Gerade Theo war immer so freudig, wenn ein neuer Gefährte für eine Wandlung kam ... und Scott lächelte liebevoll, weil er das so an seinem Federchen mochte.

Der Magiernaga lächelte ebenso und fühlte wieder nach. "Dougal gibt ganz schön Gas." Mit den Worten stellte er die Dose nun doch beiseite und grinste sacht, weil einen Augenblick später besagter Gasgeber aus dem Gestrüpp auftauchte. Man konnte jetzt nur die hellen Arme von Sander sehen und alle reckten gespannt die Köpfe, auch wenn sie schon Bilder von dem Vampir gesehen hatten. Sander war auch ganz nervös und kuckte nun an Dougal vorbei, und blickte in die erwartungsvollen Gesichter von Scott, Theo, Athemu und Mattheo. Alle vier lächelten und das gab ihm den Mut, abzusteigen und sich neben Dougal zu halten.

Doch dieser legte gleich einen Arm um ihn und lachte glücklich, ehe er einfach mit ihm zu den Anderen schlängelte und Sander angrinste. "Sie alle freuen sich auf dich, fühlst du es ? Athemu hat sogar gebacken, ich kann es bis hierher riechen." Scott hingegen ließ nun endlich sein Federchen los und grinste ebenso breit, als Theo sofort vorschlängelte, um Dougals Gefährten zu begrüßen.

In Theo brach auch der Forscher wieder durch, denn einen Vampir bekam man ja sonst nicht zu sehen. "Hallo, Sander - sei herzlich willkommen in unserer Familie." Theo unterdrückte eine kräftige Umarmung, denn Sander wirkte noch etwas schüchtern. "Vielen Dank. Ich freue mich, hier zu sein und bin froh, daß ich willkommen bin."

"Ach was - die Gefährten unserer Küken sind hier immer willkommen ! Und nun laß dich ansehen, Kleiner ... du bist wirklich ein Schmuckstück, wie unser Brocken hier uns schon sagte." Mit den Worten kam Scott zu den beiden und knuddelte Sander einfach sanft, ehe er ihn losließ und Dougal umarmte, ihn lachend ein wenig hochhob und wieder abließ. Auch Dougal lachte und umarmte dann Theo, ehe er zu Mattheo schlängelte, ihn aufhob und ebenfalls lachend knuddelte. Gerade die Küken, die miteinander aufwuchsen, waren wie Geschwister - und vor allem der Gegensatz zwischen Dougal als dem größten Küken und Mattheo als dem kleinsten Küken war immer ein Grund für gutmütige Späße und liebevolles Knuddeln gewesen.

Sander fühlte sich gleich wohl und vor allem sicher. Er entspannte sich deutlich und lächelte, weil er die tiefe Zuneigung unter allen fühlte. Als Athemu kam, wurde er ebenso freundlich begrüßt und der Magier musterte ihn vorsichtig. "Ich bin der Magier, von dem Dougal dir sicher erzählt hat. Ich freue mich, daß ich einen Vampir kennenlernen darf." Sander wurde nun doch etwas verlegen. "Ich habe schon einen Magier kennengelernt - er hatte mich aufgezogen und dann verkauft ... aber du bist ganz anders." Athemu seufzte leise und antwortete sacht. "Ich weiß, es gibt ziemlich üble Schwarzmagier. Aber ich bin wirklich anders und seit Mattheo und ich zusammen sind, bin ich sogar noch ruhiger geworden."

"Aber zum Glück nicht zu ruhig, sonst würde Mattheo an die Decke gehen." Dougal grinste breit, als er das sagte und wuschelte dem viel kleineren Federchen kurz durch die Haare, ehe er sie liebevoll grollend wieder glättete und sich von ihm in die Seiten pieken ließ. Dann lachte auch der junge Blonde und schlängelte zu seinem Gefährten, kuschelte sich kurz an ihn und löste sich, um Sander kurz zu mustern und dann sanft zu lächeln. "Hi ... ich bin froh, daß du bei Dougal bleiben willst. Der Große ist total in dich verschossen und ich freue mich so für ihn, denn er hat ein goldenes Herz und braucht Jemanden wie dich."

"Ja, das hat er ... und ich werde immer für ihn da sein." Sander schmiegte sich nun auch wieder an Dougal und schnurrte einen Moment. Theo war gleich davon fasziniert, hielt sich aber vorerst zurück und nickte zu dem Eingang des Tempels. "Dann kommt mal rein - ihr müßt ja Kohldampf haben."

Das ließ den jungen Naga hochrot werden, ehe er mit den breiten Schultern zuckte und schief grinste. Scott lachte nur und schüttelte gutmütig den Kopf, ehe er Dougal das Geschirr mit dem Gepäck abnahm und nach vorne nickte. "Schnapp dir deinen Schatz und schlängel vor, wir kommen schon alle nach." Das ließ sich Dougal nicht zweimal sagen und nahm Sander auf seine Arme, ehe er in den Tempel und durch die Gänge schlängelte. Er hatte wirklich Hunger und es roch mehr als nur gut ... und er wollte Sander gern die Wohnhöhle zeigen, so daß er es einfach verband und ihn reinbrachte.

Sander schmiegte sich gleich an Dougal und staunte schon, als sie in die Gänge schlängelten. Es war faszinierend, und dann erreichten sie den großen Innenraum, und der junge Vampir bekam große Augen. "Das ist unglaublich ... so groß und schön."

"Ja, nicht wahr ? Das ist die große Wohnhöhle mit den Badebecken ... hier halten wir uns am Liebsten auf. Natürlich gibt es noch andere Bereiche, aber diese Höhle lieben wir alle am Meisten. Und siehst du ? Ich habe mir schon gedacht, daß Theo und Athemu schon die ganze Zeit kochen ... Mattheo hat sich denke ich eher herausgehalten, damit er nicht im Weg ist, und Scott sowieso, er funkt seinem Federchen niemals dazwischen." Es war hörbar liebevoll gesprochen und man merkte daran auch sehr gut, wie gut sie alle eigentlich auskamen ... denn zwischen den einzelnen Nagas gab es keine anderen Gefühle als Zuneigung und tiefe Freundschaft.

"Ja ich kann die Harmonie hier fast greifen. Es ist so ruhig hier ... in den Städten waren so viele verschiedene Gefühle. Haß, Neid, die Paare haben Liebe füreinander empfunden, Erstaunen ... Unglaube ... so viel auf einmal. Hier ist es schön ruhig und wenn ihr euch neckt, dann ist es nicht böse." Es war für Sander die reinste Erholung - denn seine Fähigkeit, die Gefühle Anderer zu spüren, hatte er noch nicht ganz unter Kontrolle. Aber dann kamen die Anderen und brachten die Koffer zu der Schlafkuhle von Dougal, während Theo und Athemu sich um das Essen kümmerten und es zu dem Steintisch brachten, um den Felle herumlagen, damit sie dort gemütlich sitzen und essen konnten. "Wie ein Paradies." wisperte Sander, und seine Augen strahlten richtig.

"Ja, das ist es - zumindest für uns, und nun auch für dich. Und jetzt lang richtig zu, du brauchst es, mein Rubin ... und auch später für die Wandlung, sie zieht viel Kraft." Egal, ob es jetzt oder erst in einigen Tagen geschah - Dougal sorgte sich sehr um Sander, auch wenn dieser schon wesentlich gesünder und kräftiger geworden war. "Und später trinkst du noch gut von mir, ja ? Du weißt doch, daß ich das gerne habe, und dir tut es gut."

"Mach ich ..." erwiderte Sander leise und lehnte sich an Dougal, denn er sah gleich, daß hier auch beim Essen ein wenig gekuschelt wurde. Also tat er es auch und langte richtig zu, denn auch hier gab es einiges, was er noch nicht kannte und kosten wollte. Und er ahnte, daß er Kraft für die Wandlung brauchte, denn sein Körper mußte die Magie des Steins zulassen. Ob es wirklich klappte, würden sie wohl Morgen erfahren.

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Als er am nächsten Morgen erwachte, lächelte Dougal sanft, als er Sander betrachtete, der an ihn gekuschelt noch immer tief schlief. Es war schön, dieses Vertrauen zu sehen und ebenso das Lächeln, das nicht mehr von den Lippen des schlanken Vampirs wich. Die Anderen schliefen noch ... und auch Dougal ruhte noch ein wenig, auch wenn er die Augen noch einen schmalen Spalt offenließ und weiterhin Sander in seinen Armen betrachtete.

Dougal war nicht der Einzige, der schon wach war. Athemu war auch schon damit beschäftigt, sein kleines Federchen zu betrachten, und blickte nun zu Dougal herüber. "Du kannst es kaum erwarten, oder ?" wisperte er zu ihm und lächelte sacht. Nebenher streichelte er Mattheo durch die weichen Haare, um ihn weiter schlafen zu lassen ... denn er hatte herausgefunden, daß es ihn beruhigte.

Etwas, das Niemand außerhalb der Nagas wußte - und deshalb hatte er es Athemu auch erst gesagt, als dieser gewandelt war. Dougal hingegen schmunzelte leise und betrachtete die beiden, während er selbst sacht durch die langen, rubinroten Haare Sanders koste. "Ja ... es ist seine Entscheidung, und ich hoffe inständig, daß es klappt. Aber selbst wenn nicht, ist es egal - ich liebe ihn und das auch so, wie er ist."

"Das sieht man, und die Liebe ist das wichtigste. Gerade er ist nicht unbedingt davon anhängig, denn er lebt auch viel länger als ein Mensch." Vampire waren so gut wie unsterblich und das war hier ein Vorteil, wenn es nicht klappte. Bei menschlichen Partnern war wichtiger, daß sie sich wandelten - denn so konnten sie ihr Leben mit dem Naga, den sie liebten verbringen, ohne so früh zu sterben.

Das ließ Dougal leise seufzen und er nickte, ehe er leicht wehmütig lächelte. "Ja, ich weiß ... in der Hinsicht habe ich wahnsinniges Glück gehabt, denn Sander wird ebenso alt werden wie ich, nicht wahr ? Bei den Anderen von uns muß es schlimmer gewesen sein ... denn sie hatten ja immer vor Augen, daß ihre Gefährten alt werden und sterben könnten, wenn sie keine Nagas werden wollten." Er konnte sich kaum vorstellen, wie schrecklich das wäre ... und grollte nach einigen Herzschlägen zärtlich zu dem noch immer tief in seinen Armen schlafenden Vampir.

Ein Anblick, der Athemu lächeln ließ. "Er war gestern ganz schön erschöpft. Heute sollte er dann auch noch von dir trinken ... vielleicht von uns allen ein wenig, dann hat er genug Kraft."

"Ehrlich ? Daran habe ich auch schon gedacht. Daß er lieber nichts ißt, bevor er sich wandeln läßt, sondern nur das Blut von uns trinkt ... ich glaube, das ist besser für ihn. Vor allem, weil unser Blut stärker als das von Menschen ist, es wird ihm guttun. Glaubst du, daß es bei ihm funktioniert, Athemu ? Er ist ja schon ein besonderes Wesen, so wie wir." Das beschäftigte den großen Naga schon, seit er wußte, daß Sander ein Vampir war ... doch dann zuckte er nur mit den breiten Schultern und lächelte ein wenig schief, da er von diesen Dingen wirklich keine Ahnung hatte.

"Ich weiß es auch nicht. Ich weiß nur grob, daß Vampire gegen Magie resistent sind. Wenn er seinem Körper klarmachen kann, daß er es will, dann klappt es vielleicht. Wir müssen abwarten." Es war wirklich noch unklar, aber natürlich hoffte Athemu, daß es klappte. "Lassen wir uns einfach überraschen und ich denke, wenn er von jedem von uns und vor allem von Scott trinkt, wird er genug Kraft haben."

Dougal nickte nur, da er fast sofort wieder abgelenkt wurde, da er das sachte Erwachen eines leisen Schnurrens hörte. Er mochte dieses Geräusch sehr und lächelte, ehe er weich zu grollen begann und seinem Liebsten einen sanften Kuß auf die Schläfe hauchte. "Einen guten Morgen, mein Rubin ... wie geht es dir ?"

"Hmmm ... sehr gut. Hier schläft es sich so ruhig, weil nur eure Gefühle da sind." Sander räkelte sich leicht und lächelte warm, als er das weiche Grollen von Dougal hörte. "Ich muß lernen, das besser zu kontrollieren."

"Das wirst du noch, mein Rubin - du hast alle Zeit, die du dafür möchtest. Mach dir keinen Druck, das kommt denke ich, noch von selbst, da du hier nicht eingesperrt bist." Dann küßte Dougal seinen Liebsten und lächelte, ehe er sich von ihm löste, streckte und aus der Schlafkuhle schlängelte, um sich in einer der Nebenhöhle zu erleichtern. Dabei wachte auch Scott auf und gähnte herzhaft, streckte sich kurz und küßte seinen Schatz, ehe er zu Sander grinste und den Kopf schieflegte. "Na ? Ausgeschlafen ?"

"Ja, danke ... ich habe sehr gut geschlafen." Sander fühlte sich wirklich gut und lächelte, als Theo und Mattheo nun ebenso aufwachten. "Ich würde gern so schnell es geht die Wandlung versuchen. Gerade, weil ich mich jetzt so gut fühle ... also wenn es okay ist ?" Das Fragen fiel ihm wieder schwer und er senkte kurz den Blick. Theo lächelte sanft und antwortete leise. "Sicher ist es okay. Und es ist gut, daß du gut ausgeruht bist."

Inzwischen war auch Dougal wieder zurück und lachte leise, als er seinen Schatz aus der Kuhle hob und sanft an sich hielt. "Natürlich, mein Rubin - wann immer du willst. Aber Athemu hatte einen sehr guten Vorschlag: Trink noch einmal von uns allen, es wird dir die nötige Kraft geben, denn das Wandeln ist sehr anstrengend. Ja ?" Auch Scott nickte und kam zu ihnen, während er sprach. "Dougal und Athemu haben recht - du brauchst es und vielleicht fällt es dann auch leichter mit der Wandlung, da das Blut ja von uns Nagas ist."

"Wenn ich darf ? Ich möchte nicht zuviel von euch nehmen." Sander war nun wieder schüchtern, doch Athemu kam nun ebenso hinzu. "Wir geben es gern, und du brauchst es." Das beruhigte Sander und er nickte sacht. "Dann nehme ich es gern an ... aber ich gehe kurz wohin." Wo das Klo war wußte er ja inzwischen, und er löste sich von Dougal und huschte zur Toilette. "Es ist wirklich bescheiden." murmelte Theo und schmiegte sich weich grollend an Scott.

Jener schlang auch sofort seine Arme um ihn und grollte ebenso weich, ehe er nickte und leise seufzte. "Leider zu bescheiden - aber er wird es lernen, da bin ich mir sicher, Schatz. Gerade hier muß er sich nicht zurückhalten und kann sicherer werden ... aber bevor wir die Wandlung versuchen, sollten wir alle alle noch in die Nebenhöhle, und ihm danach noch unser Blut geben. Dougal erzählte, daß es ähnlich ist wie bei uns, wenn wir uns umschmusen und beißen - ich bin schon gespannt."

"Ich bin auch gespannt und ja, ich denke, wir sollten auch noch kurz die Morgentoilette machen." Theo lächelte, als Sander wieder zurückkam und schnappte sich den Arm von Scott, um mit ihm in die Nebenhöhle zu gehen. Dort erledigten sie ihre Morgentoilette und auch die Anderen beeilten sich nach ihnen, damit sie zügig fertig wurden. Alle waren ein wenig aufgeregt, denn es war immer wieder spannend, wenn eine Wandlung anstand ... und gerade bei Sander war es besonders aufregend.

Währenddessen wartete Dougal geduldig mit Sander auf die Anderen und grinste breit, als Mattheo den Fotoapparat aufnahm und Theo die Videokamera in die Hand drückte. "Als Scott und Theo sich wandelten, konnten sie es leider nicht aufnehmen ... auch Gabor und Daisha haben keine Fotos davon. Aber seither fotografieren wir es immer und in der letzten Zeit auch Videoaufnahmen, damit wir Erinnerungen davon haben. Es ist schön, daß es diese Möglichkeiten jetzt endlich gibt - ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es für Babuschko gewesen sein muß, Jahrhunderte ohne Familie und Bilder zu leben."

"Aber dafür hatte er die Erinnerungen, die ihm das Auge seines Vater zeigte." erklärte Theo leise und lächelte sacht. "Das Foto von unserem Ei war damals noch Schwarzweiß ... ich erinnere mich, als wäre es gestern, und jetzt sind die Bilder schon digital." Auch die Videos, denn sie waren technisch immer auf dem Laufenden geblieben. "Aber jetzt lassen wir Sander erstmal von uns allen trinken."

"Jep - so hat er von uns allen genug Kraft." Als er endete, löste Dougal seine Arme und lächelte, ehe er seinen schlanken Liebsten zu Scott schob. "Arbeite dich einfach durch, ja ? Und keine Sorge, wir mögen das alle, das gehört einfach zum Nagasein dazu."

"Ähm...okay." wisperte Sander und wirkte doch etwas verlegen, als Scott sich weich grollend zu ihm neigte, damit er ihn beißen konnte. Sander leckte aus Gewohnheit über die Haut am Hals, und biß dann zu. Als das Blut seine Zunge netzte, stöhnte er leise auf, denn das Blut von Scott war noch stärker als das von Dougal. Aber er löste sich nach wenigen Schlucken und tat das gleiche bei Theo, dann bei seinem Liebsten, danach Athemu und zuletzt Mattheo, denn er war der Kleinste hier, und ihm wollte er nicht zuviel nehmen. Man sah regelrecht, wie er mit jedem Mal schöner wurde und nachdem er von Mattheo getrunken hatte, schien seine Haut fast schon wie Perlmutt zu schimmern, weil er jetzt seine volle Stärke entwickelte.

Ein Anblick, der Dougal tief erschauern ließ und er griff sich seinen Schatz, küßte ihn leidenschaftlich und ließ ihn erst nach einigen Herzschlägen wieder los. "Komm, gehen wir ... sonst zerre ich dich sofort wieder in die Felle zurück und wir kommen die nächsten Tage nicht wieder raus."

Sander war leicht rot auf den Wangen geworden, denn er hatte natürlich gesehen, daß ihn alle staunend musterten. Aber jetzt setzte sich die ganze Truppe in Bewegung, und sie schlängelten zu der großen Kammer mit dem Kristall. Sander schauderte sacht als er ihn sah, denn er fühlte irgendwie dessen Macht, und atmete kurz tief ein. Wie gewohnt, hatte Theo schon Felle hingelegt weil es üblich war, daß die Gewandelten erstmal zusammenbrachen. "Wir bleiben hier hinten ... Dougal, du gehst mit ihm, dann kannst du ihn auffangen." Theo schaltete die Kamera ein und lehnte sich an Scott, während Sander noch etwas zögerte und zu Dougal aufblickte. "Ich hab ein wenig Angst."

Doch dieser grollte weich und umarmte ihn, ehe er ihn sanft küßte und liebevoll zu ihm lächelte. "Das ist normal, mein Rubin ... und wenn ich ehrlich bin, habe auch ich ein wenig Angst. Du bist ein Vampir und damit ein besonderes Wesen wie wir - es kann sein, daß der Stein überhaupt nichts bewirkt. Aber weißt du was ? Das ist mir egal, ich liebe dich, wie du bist ... egal ob als Naga oder Vampir. Verstehst du ? Du brauchst keine Angst haben - denn es gibt nichts, das wir verlieren könnten, da du so oder so so langlebig wie ich bist, mein Rubin."

"Also gut ... du hast recht." Sander gab das Mut und er reckte sich noch einmal zu Dougal, um ihn zu küssen. Danach trat er an den Kristall heran und hob seine Hände. Es war nur ein kurzes Zögern, dann berührte er ihn und fühlte die Kraft, die darin lag, und den Zauber, der versuchte, in ihn einzudringen. Sein Körper sperrte sich und so schloß Sander seine Augen und konzentrierte sich darauf, den Zauber zuzulassen. Er wünschte es sich von ganzem Herzen, und dann geschah es. Der Zauber drang in ihn ein, und sein Körper veränderte sich langsamer, als es bei den Menschen passierte. Seine Selbstheilung unterdrückte die Schmerzen, und einige Momente später hatten sich seine Beine in einen Schlangenschweif verwandelt. Mehr passierte eigentlich nicht, und Sander drehte sich überrascht herum. "Ist das so richtig ?" Daß er keine Federn an den Armen und auch keine Hörner hatte, machte ihm doch etwas Sorgen.

Doch dann kam Dougal und umfing ihn, küßte ihn sanft und lächelte glücklich, da er ihn wunderschön fand. Die Haut war noch immer hell mit dem leichten Perlmuttschimmer, doch der Schlangenkörper war in einem rubinrot gefärbt, das feine, wunderschöne Muster in schwarz und goldgelb aufwies. Dann fühlte er jedoch etwas anderes und keuchte erschrocken auf, als Sander seine Schwingen wachsen ließ. "Du ... du hast sie noch ? Aber ..." Der große Stachelnaga war mehr als nur sprachlos und lachte schließlich auf, als Sander seinen Schlangenleib wieder in Beine wandelte. "Ich fasse es nicht - du bist noch immer ein Vampir und dazu noch ein Naga ! Ich liebe dich so sehr ..." Ein Glück, das man ihm auch gut ansah ... und Dougal konnte nicht mehr verhindern, daß er vor Freude weinte und lachte.

Sander lachte auch vor Glück und schmiegte sich an einen Gefährten. "Ich bin froh, daß ich dir gefalle ... auch wenn ich keine Hörner und Federn an den Armen habe." Man sah ihm an, wie erleichtert er war und Theo stellte nun auch die Kamera aus ... denn das Wichtigste war aufgenommen, und es war für sie alle mehr als nur faszinierend, wie sich der Körper von Sander verhielt. Aber er hielt sich noch zurück, und wisperte ein sachtes "Ich denke, wir lassen sie ein wenig allein. Es gibt viel zu erkunden."

Das ließ Scott schmunzeln und er nickte, ehe er sich einfach sein Federchen schnappte, Mattheo und Athemu nach draußen schob und breit grinsend mit ihnen in die Wohnhöhle zurückkehrte. Er war froh, daß es so gut klappte ... und daß Sander sich schon jetzt seinen normalen Körper formen konnte, denn es bedeutete, daß er und Dougal weiterhin die Möglichkeit zu reisen hatten. Doch dann dachte er zumindest jetzt nicht mehr darüber nach, da er Theo in ihren Fellen ein wenig verwöhnen wollte ... und auch roch, daß Mattheo sich das gleiche von seinem Gefährten wünschte, da sie alle von Dougals Pheromonen angesteckt waren und ein wenig innige Zärtlichkeit in den Fellen teilen wollten. Reden konnten sie später - denn sie hatten alle Zeit, die sie sich nahmen.

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