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”A Silent Cry” 02
 

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Nach einiger Zeit, in der Neo nicht wusste, wohin mit seinen Gedanken und seiner Lust, kam er dann auch und schrie leise auf. Seine Hände, die sich in dem Haar von Bruce festhielten, packten einen Moment fester zu, dann entspannte sich der schlaksige Körper und sank ein wenig im Stuhl zusammen. "Oh, Mann ... das ... WOW !"

Das dachte sich auch der Grünäugige und schloß die Augen, als er seinen Rachen entspannte und die beachtliche Menge erstaunlich süß schmeckenden Samens schluckte, die ihm nun entgegenkam. Erst, als Neo fertig war, leckt Bruce noch einmal darüber und stand auf, nahm einige Feuchttücher aus seinem Rucksack und säuberte seine Hände, den Mund und schließlich auch die wieder erschlaffende Männlichkeit des Erschöpften. "Das will ich wohl meinen ... bei dir hat sich ja ziemlich was angestaut. Und du bist süß – ißt du gerne Ananas ? Ich weiß nur eins, davon will ich mehr haben. Zwar nicht jetzt, aber irgendwann mal, Hm ?" Noch während er sprach, verstaute Bruce die nun gesäuberte Männlichkeit Neos wieder in dessen Hose, ehe er ihn sichtlich zufrieden küßte und schließlich schmunzelnd in die Augen blickte.

Das Meiste hatte Neo noch nicht ganz mitbekommen, aber die Frage ließ ihn wieder sichtlich erröten. "Ich mag Ananas ... und ja, irgendwann." Seine Mutter stopfte ihn immer mit Obst voll, aber Ananas aß er von sich aus sehr gerne. Daß man das schmecken konnte, beschäftigte ihn einen Moment und er wirkte abwesend. "Kann man das wirklich schmecken ?"

"Jep – wenn einer raucht oder säuft, dann ist der Samen bitterer, das gilt auch für Kaffee. Aber richtig süß wird er durch Ananas, wissen aber nur die Wenigsten. Aber davon mehr, wenn die Stunde vorbei ist, da sind wir ungestörter." Nach einem letzten Kuß löste sich Bruce wieder und summte leise, setzte sich wieder an das Klavier und begann ein weiteres Mal damit, zu üben.

Neo nickte nur und stand auf, um die Tür wieder aufzuschließen. Erst dann ging er zu seinem Stuhl zurück und stimmte die Violine erneut, weil ihm ja die Seite gerissen war. Danach übte er wieder das Stück und stimmte unbewusst wieder in das Spiel von Bruce ein. Das hörte die Lehrerin, als sie sich dem Klassenraum näherte, und sie betrat den Raum mit leuchtenden Augen. "Ihr spielt fantastisch zusammen ... nicht zu fassen."

Innerlich kurz aufseufzend, hörte Bruce zu spielen auf und blickte zu der Lehrerin. "Das kommt daher, weil wir die gleichen Stücke kennen, Mrs. Landerby. Und auch daher, weil wir uns verstehen, das erleichtert vieles. Und es klappte im Moment auch sehr gut, weil wir zufällig das gleiche Stück üben sollen, wenn auch aus verschiedenen Gründen." Noch während er sprach, stand der Grünäugige auf und lächelte gewinnend, als er zu der Lehrerin ging und neben Neo stehenblieb. "Wie wäre es damit ... wir üben alleine und sie können sich für die Stunde eine Auszeit nehmen ? Ihr Job ist schwer genug und wir machen auch sauber und schließen ab, wenn wir gehen. Den Schlüssel können wir ja im Lehrerzimmer abgeben und so gibt es keine Probleme für sie, während wir die Gelegenheit haben, in Ruhe die Stücke zu üben, die wir üben sollen."

Das Angebot war sehr verlockend, und die beiden Jungen hatten jeder ein Elternteil im Elternrat. Außerdem kannte sie Nepomuk ziemlich gut und wusste, daß man ihm vertrauen konnte. Neo hatte auch aufgehört zu spielen und zeigte durch ein seltenes Lächeln, daß Bruce die Wahrheit sagte. "Nun ... also gut, Jungs. Hier ist der Schlüssel, ich vertraue euch." Sie gab Neo den Schlüssel und verließ dann wieder das Zimmer. "Das war ja einfach." stellte Neo fest und blickte auf den Schlüssel, der in seiner Hand lag.

"Jep. Und ab jetzt haben wir unsere Ruhe, solange wir einen Teil der Zeit hier wirklich für das Üben verwenden. Den Rest der Zeit können wir ja für andere Dinge verwenden ... wenn du möchtest ?" Das Letzte raunte Bruce direkt in das Ohr Neos, während er von hinten die Arme um ihn legte und ihn sacht in das Ohrläppchen biß, denn sie waren unbeobachtet und so konnte er das auch tun.

Allein der Gedanke an das, was passieren könnte, ließ Neo leicht schauern und das Knabbern an seinem Ohrläppchen verstärkte das Gefühl noch. "Nach dem Üben vielleicht, und ich kann dann auch mal die anderen Lieder spielen, die ich sonst nicht spielen darf." Allein das war für ihn etwas, worauf er sich freute.

"Gerne. Hmmmm ... du fühlst dich klasse an, du brauchst nur noch ein Bißchen mehr Masse, dann bist du perfekt. Und vielleicht andere Klamotten, aber da sind deine Eltern dagegen, oder ? Schade. Hast du vielleicht einmal Abends Zeit ?" Bruce wußte, daß er gerade eben ziemlich schnell aufs Ganze kam – doch Neo reizte ihn und der Vorgeschmack, den er gerade eben bekommen hatte, machte Lust auf mehr. Viel mehr ...

"Abends ?" Neo überlegte ein wenig, weil er sich nicht wirklich konzentrieren konnte. Bruce hing regelrecht an ihm dran und drückte ihn noch enger an sich. "Vor der Veranstaltung ganz sicher nicht, ich soll perfekt sein." Das hieß, daß er üben musste, sobald er Heute daheim war.

Ein leises "Schade." wispernd, streichelte Bruce ein wenig über den breiten, doch noch untrainierten Brustkorb und lächelte, als er fühlte, wie dieser sich beim Atmen weitete ... doch er verstand das Dilemma, in dem Neo steckte, und küßte ihn noch einmal auf die Wange, ehe er ihm einen Vorschlag machte. "Wie wäre es, wenn ich zu deiner Aufführung komme und wir danach einfach abhauen ? Sag deinen Eltern doch, daß du mir ein wenig die Stadt zeigen willst, da ich noch neu hier bin ... wenn sie hören, wer mein Vater ist, erlauben sie es dir sicher. Und dann haben wir den ganzen Abend Zeit, uns näher kennenzulernen. Hm ?"

"Das ist eine gute Idee, dann erlauben es meine Eltern bestimmt. Gerade meine Mom steht total auf Männer von der Army." Was klar war, denn Frauen liebten Männer in Uniformen. Die Berührungen lenkten Neo aber gleich wieder ab und er blickte auf die streichelnden Hände, die auf seiner Brust lagen. Bruce trug sehr viel Schmuck, und der klirrte bei jeder kleinen Bewegung. "Also so kannst du ganz sicher nicht Violine spielen. Erstaunlich, daß du überhaupt Klavier spielen kannst." Er selbst hob nun seine Hände und berührte die von Bruce.

Und das war etwas, das den Grünäugigen lächeln ließ, während er seine Finger mit denen Neos verflocht. "Reine Übung – hat mich auch ne lange Zeit gekostet, bis ichs schaffte. Aber ich liebe meinen Schmuck und auch wenn mein Alter anfangs die Decke deswegen hochging, ich darf ihn behalten, solange er mich nicht behindert. Und eins kann ich dir sagen ... Kerle in Uniform sind nicht besser als die normalen. Im Gegenteil – für Kerle wie uns sind sie Gift, weil du nur Ärger bekommst. Du hast klasse Hände, Neo ... groß und kräftig, aber beweglich genug, um Violine zu spielen."

"Ich spiele, seit ich vier Jahre alt bin, da bleiben die Hände beweglich." wisperte Neo und betrachtete sich die Hände des Grünäugigen. "Deine sind eher schlanker, aber man sieht, daß du Klavier spielst." Und sie fühlten sich sehr gut an, das hatte er am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Das brachte Bruce dazu, wieder leise zu lachen und er drückte Neo noch einmal fest an sich, ehe er sich löste, ihn kurz küßte und dann wieder zu dem Klavier zurückging. "Danke dir ... und ich zeige dir gern, wie gelenkig meine Finger sein können. Aber jetzt sollten wir noch ein wenig üben, damit man uns nichts nachsagen kann – nachher haben wir ja noch ein wenig Zeit, bis du nach Hause mußt, Hm ?" Es war eine eindeutige Einladung ... und Bruce hoffte, daß der Andere sie annahm.

"Ich überlege es mir." Neo brauchte etwas Zeit, um sich über alles im Klaren zu werden. In den letzten Stunden war so viel passiert wie noch nie, und das musste verarbeitet werden. "Üben wir erstmal." Er nahm kurzerhand seine Violine wieder auf und fing an, das Lied zu spielen, das er schon die ganze Zeit gespielt hatte.

Ihm antwortete noch ein erfreutes "Okay !", ehe der Grünäugige sich wieder der Musik widmete und sich konzentrierte. So vergingen die restlichen zwanzig Minuten und als die Stundenglocke schlug, nahm Bruce sofort die Finger von den Tasten, stand auf und grinste, als er Neo ganz einfach Bogen und Violine aus den Händen pflückte. "Genug geübt – es ist Feierabend und ich beanspruche dich jetzt einfach mal für mich. Hast du ungefragt Zeit oder mußt du einen Statusbericht bei deiner Mutter abliefern ?"

"Ähm ... eigentlich muss ich schon Bescheid sagen. Aber wenn ich sage, mit wem ich weg bin, vielleicht lässt sie mich ja." Neo war sichtlich verlegen und kam sich vor wie ein Muttersöhnchen.

Doch Bruce klopfte ihm nur beruhigend auf den breiten Rücken und holte aus seiner Jackentasche ein Handy heraus, das er ihm in die Hand drückte. "Ruf sie an und sag ihr gleich Bescheid – es wirkt glaubhafter, da wir uns ja Heute in der Schule kennengelernt haben und die Musikstunde miteinander verbracht haben." Dann zog er seine Lederjacke wieder an und grinste, nahm den Haargummi ab und schüttelte kurz seine langen Haare aus, während das Silber seiner Armbänder, Ketten, Ohrhänger und Creolen dabei wieder klirrte.

Da staunte Neo aber noch über das Handy und tippte vorsichtig die Nummer von seinem Zuhause ein. Es tutete ein paar Mal und seine Mutter ging heran. "Mom, ich bin's. Ich wollte fragen, ob ich dem neuen Schüler, Bruce Nerone, ein wenig die Stadt und alles zeigen darf." Man hörte gleich ihre laute Stimme und sie stimmte tatsächlich zu, denn sie wusste ja über alles Bescheid. Als sie noch eine Zeit genannt hatte, wann er Zuhause sein musste, legte Neo auf und schnaufte leise. "Um sieben muss ich wieder zu Hause sein."

"Sieben ?! Mann, die ist ja schlimmer als mein Alter. Okay, dann laß uns die Zeit mal nutzen, ja ?" Mit den Worten nahm Bruce seinen Rucksack auf und wuchtete ihn auf eine seiner Schultern, lehnte sich grinsend an eines der Pulte und wartete darauf, daß auch Neo damit fertig wurde, alle seine Sachen zusammenzusuchen. "Du brauchst dringend andere Klamotten, Neo ... zumindest ein Shirt oder so, das Hemd mit dem Pulli ist was für Spießer und Idioten, aber nicht für einen Typ wie dich."

"Das Einzige, was ich hab, sind Jeans ... und halt Hemden und Shirts nur zum Schlafen." Wenn er damit ankam, würden die gleich in der Nachthemdkiste landen. "Aber vielleicht klappt es ja irgendwie, ich bin selber nicht gerade glücklich mit den Hemden und so. Ich komme aus einer Spießergegend, und das sieht man auch immer." Er wohnte in der Vorstadt - mit kleinen Häuschen, die alle gleich aussahen. Seine Tasche hatte Neo dann doch rasch gepackt und er hängte sie sich, als er Richtung Tür ging, über die Schulter.

"Na, dann ändern wir das mal schnell und besorgen dir Klamotten, die sich zwar für ne Spießergegend eignen, aber trotzdem cool sind. Und ich weiß auch schon, wie wir das am Besten machen ... Hm ... genau !" Noch ehe Neo reagieren konnte, drückte Bruce die Spitze eines seiner großen Silberringe in den Pullover und zog mit einem "Ups ..." mehrere Maschen heraus, die auch gleich rissen und so entstand ein fast faustgroßes Loch in dem häßlichen Überpullover.

Neo starrte nur auf das große Loch in seinem Pullover und wurde ein wenig blass um die Nase. "Meine Mutter bekommt einen Anfall, wenn sie das sieht ... warum hast du das gemacht ?" Jetzt starrte er Bruce an, der in stolz angrinste.

"Klar wird sie einen Anfall bekommen – bis ich ihr erkläre, wie das passierte. Da waren nämlich so ganz urplötzlich einige bitterböse Schläger, die sich einen Spaß damit machen, dich wegen deiner Kleidung aufzuziehen und sie hatten ein Messer dabei, mit dem sie schon einmal ein klein wenig an deinem Pullover übten. Ich konnte sie dann zusammen- und in die Flucht schlagen, aber es ist einfach nicht gut, wenn du solche Klamotten außerhalb einer Elite-Uni trägst. Deshalb habe ich mit dir eine schlichte, salonfähige Jeans und ebenfalls klassische, schöne Sweatshirts und T-Shirts besorgt, mit denen du zwar noch immer gut genug für eure Gegend bist, aber die Schläger dich nicht aufs Korn nehmen. Deine Mom wird außer sich vor Sorge sein und es dir ohne Fragen erlauben - und ich habe die Chance, dich mit dem Okay deiner und meiner Eltern öfters zu sehen, damit ich dir zeigen kann, wie du dich verteidigst. Na, ist das ein Plan ?" Das Grinsen des Grünäugigen wurde noch breiter, als er sich hinterlehnte und mit den Händen auf dem Tisch abstützte, Neo betrachtete und dabei den Kopf erwartungsvoll ein wenig schief legte.

Jetzt machte es Klick bei Neo, denn die Erklärung war durchaus logisch. "Ich glaub, das kauft sie dir auch ab. Du hast echt tolle Ideen." Und jetzt zeigte sich auch ein breites Grinsen auf seinen Lippen. "Lass uns gehen, ja ? Ich mag die Zeit nutzen." Bruce weckte in Neo, was immer in ihm geschlummert hatte.

Und genau das war auch die Absicht des Grünäugigen gewesen und er lachte leise, legte den Arm um dessen Schultern und wuschelte kurz durch die Haare Neos, als sie aus dem Musikzimmer gingen und absperrten. "Gern ! Und als Erstes gehen wir dir was richtig Tolles kaufen, dann essen wir was und suchen uns ein Fleckchen, in dem wir schön ungestört sind, ja ? Ich will dich noch ein kleines Bißchen mehr verderben, bevor du Heute nach Hause mußt."

"Das klingt voll krass irgendwie ... als wenn du der Teufel wärst, der meine Seele verdirbt. Aber irgendwie finde ich das nicht schlimm." Neo zuckte mit den Schultern und grinste erneut. Er selber hätte diesen Schritt nie gewagt, aber jetzt, mit der Hilfe von Bruce, war er vielleicht zu schaffen. Sie brachten jetzt noch den Schlüssel ins Sekretariat und verließen zusammen die Schule. "Ich kenne da einen Laden, der schöne Sachen hat. Ich war noch nie drin, aber ich kucke gern die Sachen im Schaufenster an."

"Hey, dann müssen wir da unbedingt hin ! Und weißt du Neo ... woher weißt du denn, ob ich nicht ein Teufel bin, Hm ?" Bruce lachte auf seine eigenen Worte und zog den ein klein wenig Größeren kurz eng an sich, ehe er wieder ein wenig lockerer ließ und ihm einfach folgte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie an dem Laden angekommen waren und der Grünäugige pfiff kurz durch die Zähne, als er die Jugendlichen und jungen Männer davor und vor allem die Ware sah, die schon in den Schaufenstern ausgestellt war. "Wow – das ist perfekt ! Die haben richtig geniale T-Shirts und Sweatshirts ... und Jeans, die modern, gut und vor allem total cool sind ! Ich denke, da werde ich auch öfters mal einkaufen ... verdammt, sind die Teile genial !" Als sich einige der Jugendlichen und jungen Männer bei dem Ausruf umdrehten, grinste Bruce breit und bahnte sich einfach einen Weg zwischen ihnen hindurch, zog Neo mit sich mit und steuerte sofort die Sweatshirt-Regale an.

Dort lagen die coolen Teile herum und Neos Augen leuchteten ein wenig. Er hatte die Kleidung immer nur im Schaufenster ansehen können und zog zielsicher ein schwarzes Shirt hervor, das an der linken Schulter ein Tribal-Muster hatte, das dunkelgrau war und sich nur schlicht hervorhob. "Das wollte ich die ganze Zeit schon mal anprobieren."

"Das ist genial – aber nicht mit dieser bescheuerten Stoffhose, dazu braucht es ... Moment ... ah, ja, das ist perfekt !" Während er sprach, suchte Bruce ein wenig herum und fand schließlich etwas, das genau seinen Vorstellungen entsprach. Eine schwarze Jeans, die an der äußeren Beinnaht ganz leicht anthrazithfarben bestäubt war und damit perfekt zu dem Shirt paßte. "Ab in die Kabine – sie müßte passen und auch nicht eng werden, wenn du in Fahrt kommst. Nichts ist schlimmer, als wenn die Jeans kneift, glaub mir."

"Ja, ja, ich weiß." kam es aus der Kabine und Neo schlüpfte gleich aus seinen alten Klamotten. Die Neuen waren dann auch schnell angezogen, denn er freute sich total darauf. Wie Bruce gesagt hatte, passte die Jeans wie angegossen und auch sein Shirt, das etwas anlag, passte perfekt und betonte seine schlanke Figur. Er besah sich kurz im Spiegel und trat dann aus der Kabine, um sich zu zeigen. Das hatte so eine Wirkung, daß ein anderer junger Mann aus Versehen gegen einen Kleiderständer rannte und ihn umwarf. "Passt alles." murmelte der Blauäugige und grinste mehr als zufrieden.

Das Malheur an der Seite interessierte Bruce eigentlich nicht, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, seinen neuen Freund mit einem megabreiten Grinsen zu betrachten. "Und WIE das paßt ... weißt du was ? Das muß ich testen." Und noch während er sprach, nahm Bruce ein Shirt, das er sich zuvor ausgesucht hatte, schob Neo einfach wieder in dessen Kabine zurück und trat mit ein, zog den Vorhang zu und drückte den ein wenig Größeren an die Wand, sich an ihn und war schon damit beschäftigt, die Hände unter das enge Shirt Neos gleiten zu lassen. "Ich will verdammt sein, das fühlt sich einfach nur gut an ..."

Nur wurde Neo wieder knallrot und stammelte so leise, wie Bruce gewispert hatte. "Nicht hier, bitte, Bruce." Er ahnte, daß der Grünäugige keine Scheu hatte, ihn hier, jetzt und sofort auf der Stelle zu vernaschen. "Nicht, das kitzelt." Als Bruce seine Seiten berührte, fing Neo an zu lachen, denn er war dort unheimlich kitzelig.

Und das sorgte wiederum dafür, daß Bruce verschmitzt grinste und ihn gerade extra kitzelte, ehe er es ließ und wieder von ihm wegtrat. "Okay – dann zahlen wir schnell und gehen einen Happen essen. Am Besten irgendwo, wo es ruhig ist. Komm." Ohne weitere Umschweife packte der Grünäugige die alten Klamotten Neos und seinen Rucksack, drückte ihm dessen Rucksack in die Hand und zog ihn einfach zur Kasse, damit der Kassierer die Schilder abschneiden und einlesen konnte. Als Neo allerdings zahlen wollte, schüttelte Bruce nur den Kopf und zog den Geldbeutel raus, zahlte und ging dann mit ihm wieder aus dem Laden. "Keine Widerrede ... ich hab dich dazu überredet, ich will dich in dem Zeug sehen und damit zahle ich. Punkt."

"Aber ich zahle es dir irgendwann zurück, Okay ?" Neo wollte nicht als Schnorrer dastehen, obwohl Bruce das ja so gewollt hatte. "Ich zahle das Essen." legte der Blauäugige somit noch fest und sie wären fast quitt. "Was isst du gern ? Dann kann ich überlegen, wo man hingehen kann."

Ihm antwortete zuerst nur ein überraschtes Schweigen – doch dann lachte Bruce und schüttelte kurz amüsiert den Kopf, klopfte dem Anderen auf die Schulter und grinste ihn breit an. "Irgendwas asiatisches zum Mitnehmen – und dich danach an irgendeinem schönen, unentdeckten Plätzchen. Und bevor du noch auf dumme Ideen kommst, mit dem Essen ist das erledigt, Neo. Und keine Widerrede, ja ? Wenn ein Kerl ein Mädchen ausführt, dann ist es normal, wenn er ihr was kauft ... du bist zwar kein Mädchen, aber wir haben jetzt ein Date und es hat mir Spaß gemacht, dir bessere Klamotten zu besorgen."

"Date ?" hakte Neo sofort nach, denn ein Date hieß meist, daß dann noch mehr kam. "Okay." fügte er an und überlegte kurz, bevor er Bruce zu einem Chinarestaurant führte. "Hier schmeckt das Essen sehr gut. Wir gehen da einmal im Monat hin, aber man kann auch Essen mitnehmen." Als sie den Laden betraten, stutzte einer der Kellner und kuckte verblüfft zu Neo. Es war der Sohn des Besitzers und er kannte Nepomuk ganz gut. Aber der Junge, der da stand, sah ganz anders aus, obwohl es Nepi war.

Und das wiederum brachte Bruce wieder zum Grinsen, als er zu dem Kellner ging, ihm den Mund zuklappte und ihn ansprach. "Aufpassen, daß keine Vögel drin nisten, das würde dir nicht stehen. Scheinbar kennst du meinen Freund, dann weißt du ja bestimmt, was er gerne ißt – ich hätte gerne Schweinefleisch süß-sauer mit Reis und beide Gerichte zum Mitnehmen. Geht das ?" Der Grünäugige wußte, daß das nur ein kleiner Vorgeschmack zu Morgen war, wenn Neo mit den neuen Klamotten in die Schule kommen würde ... und genau das hatte er mit der Aktion auch beabsichtigt.

"Ähm ... ja, das geht. Nepi, magst du wieder Ente ?" Shin fragte leise und Neo nickte sacht. "Ja, bitte ... und wir setzen uns solange hin." Der Chinese notierte alles, nickte und verschwand dann in die Küche. "Er war ganz durch den Wind." staunte Neo derweil und setzte sich an einen Tisch, der neben einen Aquarium stand, denn dort wollte er schon immer mal sitzen. "Meine Eltern hassen diesen Platz, sie mögen es nicht, wenn die Fische auf ihre Teller kucken."

Das sorgte dafür, daß Bruce sich nur mit knapper Not einen Lachanfall verkneifen konnte. "Der war gut ! Verdammt, wenn wir hier raus sind, muß ich ersteinmal laut lachen, sonst krieg ich noch einen Herzinfarkt ! Und klar war der durch den Wind, du siehst nämlich endlich so gut aus, wie es schon lange sein sollte. Paß nur auf, ehe der Monat rum ist, bist du ein ganz normaler, cooler und verdammt gutaussehender Kerl." Das war ihm durchaus ernst – denn Neo sah gut aus, es war bisher nur immer unter all dem miesen Spießerzeug begraben gewesen.

"Na ja, mal sehen." Neo blieb noch bescheiden und blickte zu den Fischen, die ganz normal in dem Becken herumschwammen und nicht kuckten. Er dachte ein wenig nach, denn so wie die Reaktionen bisher waren, musste er in den Sachen wirklich gut aussehen und selbst ein paar junge Frauen sahen zwischendurch zu ihnen herüber, die aber gleich von Bruce mit einem finsteren Blick wieder verjagt wurden. Nach kurzem war das Essen auch schon fertig, Neo zahlte und er führte Bruce, nach dessen lautem Lachen, zum Park, wo sie in Ruhe essen konnten.

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