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”Um Leben und Tod” 06
 

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Erneut waren einige Tage vergangen und Noble seufzte leise auf, als er den Fernseher ausschaltete und sich den Ansatz seiner Nase rieb. Die Presse schien nicht genug davon zu bekommen, ihre Geschichte auszuschlachten - und es schwirrten die wildesten Gerüchte, die zum Teil so horrend waren, daß es fast nicht glaubbar war. Natürlich gab es eine offizielle Stellungnahme, die Noble sogar selbst verlesen hatte ... doch die Tatsache, daß Manuel zu ihm gezogen war half natürlich, die Gerüchteküche am Laufen zu halten. Aber es war das Richtige gewesen und der schlanke CEO lächelte unwillkürlich im Schutz seiner Villa auf, als er daran dachte, wie beeindruckt Manuel gewesen war. Alleine schon der Pool und das innere Schwimmbad waren ein Traum für jeden Sportler - und der riesige Grund, der zu der Villa gehörte, war ideal, um zu joggen, zu traineren und sich für die Wettbewerbe vorzubereiten, auf die der Blonde wollte. Es war zwar seit diesem einen Mal bei dem Wassserfall im Dschungel zu keinem weiteren Sex gekommen, da Manuel zu sehr mit seinem Umzug und Noble mit der Leitung seines Konzerns beschäftigt war ... doch langsam kehrte etwas Ruhe ein und Noble hoffte, daß sie vielleicht in den nächsten Tagen dazu kommen konnten. Doch dann wurde er abgelenkt, als sein Handy klingelte und er nahm ab, um einen Termin mit seinem Privatarzt auszumachen, damit dieser sich noch einmal den heilenden Arm ansehen konnte.

Derweil war Manuel draußen und joggte über das gewaltige Grundstück, um sich fit zu halten. Hier konnte er abschalten, denn es war ihm alles in den letzten Tagen zuviel geworden. Zwar hatte er mit Presserummel gerechnet, aber er hatte nicht gedacht, daß es so viel war, und das Ganze hatte ihn fast überfordert. Jetzt legte es sich ein wenig und er hoffte, daß die Öffentlichkeit langsam das Interesse an der Geschichte verlor. Seine Gedanken wurden aber abgelenkt, als er ein paar Hindernisse fand und er lächelte, als er schneller darauf zulief und darüber sprang, und sich dann von einer Gartenmauer abstieß, um einen Salto zu machen. Danach lief er weiter und suchte nach weiteren Hindernissen, die ihn fordern konnten.

In seinem Büro hob Noble eine Braue, als er das sah ... eigentlich hatte er nur einen entspannenden Blick in den Garten werfen wollen, doch dann sah er Manuel, wie er nur mit einer kurzen Hose und Turnschuhen bekleidet durch den Garten lief und es dann in einen kleinen Parcourlauf änderte. Es sah einfach nur herrlich aus und der junge CEO lächelte, als er fühlte, wie dieser Anblick ihn ein wenig erregte. Sein blonder Freund brachte es fertig, ihn innerhalb weniger Momente aus seinen tiefsten Stimmungen zu bringen, und alleine schon deshalb war ihm Noble mehr als nur dankbar. Für einen kurzen Augenblick überlegte er, ob er Manuel reinrufen sollte - doch dann verwarf er den Gedanken wieder, da er ihm die Freude am Training gönnte.

 

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Nach knapp zwei Stunden war Manuel fertig mit seinem Training und ging in die Küche, um sich etwas zu trinken zu holen. Dabei grüßte er den Butler und den Koch, und nahm sich einfach etwas aus dem Kühlschrank. Er mochte die beiden Männer, und die ihn scheinbar auch. “Was gibt es denn heute zu futtern, René ?”

"Etwas, das deinen ewig hungrigen Magen vielleicht länger als zwei Stunden sattmacht, Manuel." Der ältere Koch war mehr als nur froh, daß jetzt ein guter Esser im Haus war, denn nun konnte er endlich einmal auch andere Gerichte kochen - und da sein Boß immer mit Manuel aß, kam es auch diesem zugute. Auch der ältere Butler war mehr als nur froh, daß Noble endlich Gesellschaft in seinem eigenen Alter hier hatte - und er schätzte die offene und ehrliche Art des jungen Blonden sehr. "Hat ihnen das Training im Garten gefallen, Sir ? Wenn sie möchten, kann ich dem Gärtner Bescheid geben, daß er mit ihnen zusammen bessere Möglichkeiten entwickelt ... wir haben die Erlaubnis von Master Noble, ihren Wünschen in dieser Hinsicht völlig zu entsprechen."

“Wirklich ? So ein paar Sachen könnte man noch hinbauen ... aber ich überlege mir was.” Manuel versuchte dem Butler abzugewöhnen, ihn zu siezen, aber er stieß da auf jahrzehntelange Angewohnheiten. “Einfach Manuel.” Er grinste wieder und trat an den Herd, doch bevor er den Topfdeckel anlupfen konnte, zuckte er, als René ihm mit dem Kochlöffel drohte. “Schon gut, ich kucke ja nicht.”

"Das wird auch besser sein, du Rotzlöffel ! Ab unter die Dusche, ehe mir die Kartoffeln von deinem Schweißgestank noch eintrocknen !" Es war schön, so mit dem jungen Mann reden zu können, da der  Koch selbst keine Söhne hatte ... und er mochte Manuel schon jetzt so sehr, daß er so vertraulich mit ihm umsprang. Der Butler nickte nur und lächelte einen Moment, ehe er ihn schon fast aus der Küche scheuchte. "Beeilen sie sich, Sir - es wird bald Essen geben und sie sollten dann Master Noble herabholen, damit auch er etwas ißt."

 “Ja, ist ja gut, bin schon weg.” Manu verschwand aus der Küche und sprintete die Treppe hinauf, um in seinen Wohnbereich zu gehen. Dort duschte er sich gründlich und zog sich frisch an, um dann frisch und sauber zum Mittagstisch zu kommen. Er fühlte sich hier sehr wohl, er hatte seinen eigenen Wohnbereich, und man akzeptierte ihn hier voll und ganz. Er trat munter auf den Flur und schlug den Weg zu Nobles Arbeitszimmer ein, um an dessen Tür zu klopfen. “Noble ? Es gibt Mittagessen.”

"Was ?" Wie immer, hatte der schlanke CEO über seine Arbeit die Zeit vergessen ... doch es war ungewohnt, daß nicht sein Butler Stephen, sondern Manuel ihn holte. Es war aber eine angenehme Abwechslung und er stand auf, ging zu der Türe seines Zimmers und öffnete sie, um den Blonden anzulächeln. "Ich habe wie immer die Zeit vergessen, danke, daß du mich erinnerst. Laß mich raten ... du warst schon in der Küche und René hat dir mit dem Kochlöffel auf die Finger geklopft ?" Es war schon einige Male passiert und Noble mußte noch immer leise schmunzeln, als er an das erste Mal dachte.

Den Abdruck davon hatte er noch immer auf dem Handrücken, und Manuel rieb ihn unbewußt. “Diesmal hat er es nur angedeutet.” murmelte Manu, und grinste sacht. “Komm futtern, ich bin schon gespannt, was es gibt. René verrät es nicht, und es hat so gut geduftet ... ich konnte es einfach nicht richtig deuten.”

"Er mag es einfach nicht, wenn man ihm in die Töpfe sieht. Gehen wir, damit es nicht kalt wird." Noch während er sprach, schloß Noble die Türe seines Büros hinter sich und ging mit Manuel den Gang entlang und die Treppe herab, ehe er den Weg in die Küche einschlug und kurz zu dem Koch und dem Butler nickte. Er hatte in dieser Villa niemals eines der großen Eßzimmer benutzt, wenn er keine Gäste hatte ... es war einfacher und auch ein klein wenig familiärer, als er es von seinem Elternhaus her gewohnt war. "Ich bin schon gespannt, was es gibt, René ... es duftet sehr gut, wie immer."

Manu hielt sich etwas zurück, und setzte sich gleich an den großen Esstisch. Er konnte es kaum erwarten und kuckte immer wieder zum Herd, an dem René gerade das Essen auf die Teller verfrachtete.

Als ihnen die Teller vorgesetzt wurden, bedankte sich Noble und lächelte unwillkürlich, als er die Freude beobachtete, mit der Manuel zu essen begann. Es war immer wieder ungewohnt, doch schön für den Schwarzhaarigen, die Ehrlichkeit und Freude des Blonden zu sehen und er fragte sich insgeheim, wie er es vorher nur ausgehalten hatte. "Und ? Wie gefiel dir der Garten, Manuel ?"

“Er ist großartig - ich hätte nicht gedacht, daß ich mich mal in einem Garten zwei Stunden beschäftigen kann. René, das Essen ist großartig !” Vor ihm stand ein Teller, auf dem ein Berg Nudeln und Gulasch lag. Aber kaum ausgesprochen, waren Koch und Butler auch schon verschwunden, und ließen sie allein. “Stephen hat erzählt, du würdest den Garten noch verändern, damit ich besser trainieren kann.”

"Wenn du es möchtest ? Ich selbst bin nur im Rosengarten, und da kannst du kaum trainieren. Den Rest des Gartens nutze ich kaum, also wenn du dort etwas verändern möchtest, nur zu - ich habe dir ja gesagt, daß ich dir die Möglichkeiten zu trainieren finanziere, und das gehört dazu, finde ich. Und keine Sorge wegen Beobachtern - mein Sicherheitsdienst ist nicht nur zuverlässig, sondern äußerst effektiv, und unterbindet Spionage schon im Keim." Während er sprach, schenkte Noble sich ein Glas Mineralwasser ein und trank nun einen Schluck, während er mit einem Lächeln das riesige Glas Milch ansah, das der Koch vor Manuel gestellt hatte. Es war ungewohnt für Noble, daß ein Mann so viel Milch trank - doch er ahnte auch, daß Manuel es brauchte.

Das tat er, und er trank das Glas auch gleich in einem Zug halb leer. Danach nahm er Messer und Gabel, und fing hungrig an zu essen. “Ein wenig könnte man verändern, aber ich denke mir noch etwas aus.”

"Kein Problem ... überleg es dir, sag es Stephen, und es wird erledigt. Ich bin ehrlich gesagt schon gespannt, wie es wird - bisher kümmerten sich immer die Gärtner um die Anlage und gestalteten sie nach meinen nun doch recht vagen Wünschen." Wenn Noble es recht bedachte, war es eigentlich schon fast beschämend, wie wenig er auf die riesigen Gartenanlagen achtete ... auch wenn er es immer wieder genoß, durch das Fenster seines Arbeitszimmers auf die herrlichen Anlagen zu blicken.

“Wir joggen Morgen mal zusammen durch die Anlage.” Manu grinste, aber man sah ihm trotzdem an, daß er es wirklich ernst meinte. Er futterte dann aber munter weiter, und genoß jeden Bissen.

"Joggen ?!" Als er das hörte, vergaß Noble für einen Moment das Essen, doch dann schnaubte er nur und schüttelte entschieden den Kopf. "Vergiß es - keine Chance. Schwimmen ja, gemütlich durch den Park gehen auch ... aber kein Joggen, ich hasse Joggen. Abgrundtief und so sehr, daß ich es nicht einmal in Erwägung ziehe. Ich habe weder Talent noch die Lust dafür, auch wenn ich es dir mehr als nur gönne, daß es dir so viel Freude bereitet - aber mich wirst du nicht dazu bekommen, vergiß es."

“Hmmmm ... dann gehen wir eben nur spazieren und du kuckst dir deinen Garten an.” Nun grinste der Blonde erneut, und blickte zu Noble. “Also, außer schwimmen machst du keinen Sport ?”

"Nein. Und nimm es nicht falsch auf, aber nach unserem Absturz habe ich erst einmal keine Lust dazu, weiterhin rumzurennen. Ich werde es genießen, wenigstens für zwei oder drei Tage meine Ruhe zu haben und endlich einmal sitzen zu können, ohne daß es Probleme gibt - und vielleicht gönne ich mir ja auch das eine oder andere Bad. Ich werde noch früh genug wieder eingespannt sein, die Firma nimmt sehr viel meiner Zeit ein. Aber vielleicht kann ich dir den Rosengarten zeigen, ich mag ihn sehr." Das Geständnis fiel Noble schwer, da es ein Eingeständnis einer Schwäche war ... doch er hoffte, daß er Manuel vertrauen konnte, und er es nicht weitersagte. Bis jetzt standen die Papiere seines Anwalts noch aus, die der Blonde unterschreiben sollte ... doch der schlanke CEO hoffte, daß es auch ohne diese Schweigepflichtsklauseln klappte. 

“Ich würde ihn gern sehen. Ich denke mal, er gibt dir etwas Ruhe.” Manuel fand es nicht seltsam, er wußte, daß solche Gärten beruhigend wirkten, und gerade Noble konnte so etwas gut gebrauchen. Er würde sicher nichts sagen - dazu mochte er ihn viel zu gern und das nicht nur, weil er hier wohnen durfte, und einen Haufen Geld bekam, denn sie waren Freunde geworden.

"Ja, das tut er ... auch wenn es seltsam für einen Mann klingt, ich habe Rosen schon immer geliebt und es genossen, sie anzusehen und an ihnen zu riechen. Ich stifte ein jedes Jahr einen großen Betrag an die Rosarien dieser Welt und erhalte dafür auch immer wieder eine Rose ... oft sind es Sorten, die wiederentdeckt und kultiviert worden sind, oder eine neue Sorte, die reizvoll ist. In meinem Garten sind Rosen der unterschiedlichsten Sorten, sie haben jedoch eines gemeinsam: Sie duften. Und gerade deshalb schätze ich sie so." Für einen Moment klang heraus, wie sehr Noble die Rosen mochte und er schämte sich nun auch nicht mehr, seinem Gegenüber das zu erzählen - denn auch er begann für ihn zu fühlen, auch wenn es neu und unerwartet für ihn war. Noch während er diesen Gedanken abwägte, wurde Noble mit dem Essen fertig und stand auf, um das Geschirr in die Spüle zu legen und sich einige der Kirschen zu holen, die in einer Schale an der Seite standen und nahm auch einige für Manuel, legte sie in zwei kleinere Schalen und brachte sie zum Tisch. "Hier - René hat sie scheinbar aus dem Obstgarten gepflückt, er liebt die Bäume und verbringt Stunden damit, das Obst einzukochen oder Nachspeisen daraus zu zaubern."

Die Kirschen waren richtig dick und saftig, und Manu nahm gleich eine und kostete sie. “Die sind echt der Hammer, und ich bin echt gespannt auf die Rosen.” Das war er wirklich, und er überlegte kurz. “Laß uns jetzt gleich hingehen okay ?”

Die Antwort überraschte Noble, doch eigentlich sollte es das nicht mehr, da Manuel in fast jeder Hinsicht anders war als die Menschen, die er sonst immer um sich gehabt hatte. Der blonde Sportler war ehrlich und immer fröhlich, voller Energie und nahm kein Blatt vor den Mund ... und er hielt sich an seine Versprechen, respektierte Noble und auch seine Eigenheiten, obwohl sie oft genug das genaue Gegenteil zu den Hobbys und Neigungen des Blonden waren. "Wirklich ? Gerne ... ich hätte nicht gedacht, daß du sie so schnell sehen willst."

Manu steckte sich noch eine Kirsche in den Mund, und lächelte bei dem überraschten Gesicht seines Gegenübers. “Du hast mich neugierig gemacht, und ich will das sehen, was dir so viel bedeutet.”

Und wieder war es diese ehrliche Art, die Noble unerwartet traf. "Gerne. Nimm die Kirschen doch mit, dann kannst du sie unterwegs essen." Auch der Schwarzhaarige stand auf und nahm seine Schüssel auf, da er unterwegs weiteressen wollte. "Der Rosengarten fängt direkt an der Terasse an ... der Vorbesitzer dieser Villa hatte überall Tulpen gepflanzt, er war in dieser Hinsicht fanatisch. Überall Tulpen - in allen möglichen Farben. Die Rosen gefallen mir besser, vor allem, weil der Gärtner dazwischen andere Stauden pflanzte, so daß es eine sehr harmonische Kombination ergibt." Während sie redeten, führte der Schwarzhaarige Manuel durch die verschiedenen Gänge und verhielt schließlich in den großen Glastüren, die zu der Terasse führten, und gerade jetzt im Mittagslicht einen wundervoll geschwungenen, großen Garten enthüllten.

Schon durch die Tür durch konnte man gut was sehen, aber als sie sich öffneten und sie beide hinaustraten, verschlug es Manuel fast den Atem. Die Beete waren in hüfthoher Natursteinmauer gebaut und leicht geschwungen. Hier und da standen Pergolas, an denen Kletterosen wuchsen, und alles war perfekt und wunderschön. Auch der Duft der Rosen stieg ein sofort in die Nase, und Manu trat etwas vor. “Das ist unglaublich schön.”

Noble hatte mit vielem gerechnet - doch nicht damit, daß es seinem blonden Freund ehrlich gefiel. Und daß es das tat, sah man ihm deutlich an, denn Manuel strahlte regelrecht, als er sich leicht drehte und alles ansah. "Ich weiß ... das ist für mich pure Erholung, vor allem jetzt im frühen Sommer. Weißt du eigentlich, daß du der Erste bist, dem der Garten wirklich gefällt und der ihn wirklich zu schätzen weiß ? Das bedeutet mir sehr viel, Manuel ... mehr, als du vielleicht ahnst." Das tat es wirklich und Noble lächelte, als er sich auf eine der einfachen Steinbänke setzte und den Kopf zu einer der Beetrosen neigte, die überreich neben der Bank blühte und duftete.

Ein Bild, das wunderschön war, und Manuel setzte sich neben ihn. “Ich hab vielleicht kein Studium oder so ... aber ich weiß schönes durchaus zu schätzen.” Er war kein Banause und respektierte die Vorlieben von Anderen.

Die Bemerkung ließ Noble wieder leise schmunzeln und er zögerte einen Moment, ehe er sich etwas näher zu Manuel lehnte, so daß ihre Schultern sich berührten. "Um ehrlich zu sein - bisher habe ich die Erfahrung gemacht, daß gerade die Studierten solche Dinge fast nicht zu schätzen wissen, die einfachen Menschen jedoch schon. Ich denke, es ist das Geld ... auch ich habe lange Zeit gebraucht, diese simple Freude zu genießen, ich habe es niemals gelernt. In meiner Familie herrscht seit vielen Generationen eine ... sagen wir, Gleichgültigkeit gegenüber Gefühlen. Sie sind hinderlich und werden nur zu bestimmten Zwecken benutzt, und Zweckehen sind in meiner Familie der Standard. Es ist schon ungewöhnlich genug, daß ich schwul bin - und mein Vater gestattet es nur, da ich noch einen Bruder habe, der schon geheiratet und Söhne gezeugt hat. Ich bin zwar der Geschäftsinhaber und CEO unseres Konzerns, doch meine Neffen werden mir einmal nachfolgen, wenn ich zurücktrete. Ich hatte niemals ein liebevolles Elternhaus - sicherlich, ich konnte mich immer auf den Rückhalt meiner Eltern verlassen, aber ich wurde von klein auf dazu erzogen, den Konzern zu führen. So ein Mensch wie du ist neu für mich, Manuel - neu und sehr ... interessant ? Ich mag dich gerne bei mir, es ist leichter und angenehmer. Ich bin sogar leistungsfähiger, seit ich dich kenne - kannst du dir das vorstellen ? Ich hätte das niemals gedacht."

“Da bin ich aber froh, daß du mich nicht langweilig findest und ich bin froh, daß ich dir guttue ... also, das hoffe ich.” Manuel sprach wieder frei von der Leber weg und drehte seinen Kopf zu Noble. Es war angenehm, daß jener sich anlehnte und es bot die Chance, einen Kuß zu erhaschen. Also tat der Blonde einfach, was er tun wollte, neigte sich zu Noble und küßte ihn zärtlich.

Ein Kuß, der zwar überraschend kam, doch sehr willkommen war und der Schlankere erwiderte ihn so sanft, wie er ihn empfing. Es war schön, sich bei Manuel fallenlassen zu können und Noble lächelte leicht, als ihre Lippen sich wieder lösten. "Ich habe noch gar nicht gefragt, ob es dir hier überhaupt gefällt, Manuel ... schließlich ist es doch ein großer Schritt, in eine völlig andere Stadt zu ziehen. Hat es dir etwas ausgemacht ?"

“Nein nicht wirklich. Ich bin immer offen für neues, und hier gefällt es mir ganz gut. Und ich bin gern bei dir.” Manu grinste wieder, und neigte sich erneut zu Noble. “Weißt du schon was wegen dem Bluttest ?”

Die Frage war unerwartet, doch der Schwarzhaarige schmunzelte und nickte. "Ja, ich bekam Heute die Ergebnisse mit der Post. Ich war nur noch mit der anderen Post beschäftigt, verzeih ... wir sind beide gesund, in jeder Hinsicht. Also spräche nichts dagegen, daß wir ... du weißt schon, hm ?" Noble überließ es dem Blonden zu entscheiden, ob er mehr als das wollte, das sie bisher teilten ... denn auch wenn er ihn für mehr bezahlte, es war auch ohne wirklichen Sex sehr schön, und sie fanden beide Erfüllung.

“Gut, daß wir gesund sind ... und wenn du magst, ich würde schon mehr wollen, aber ich richte mich da ganz nach dir.” Das tat er, denn er wollte Noble zu nichts drängen. Aber Manuel erhoffte sich, daß sie doch nochmal intimer wurden ... er wollte dessen Lust sehen und spüren, und ihn ganz und gar vergessen lassen, was um ihn herum geschah.

"Nun ... vielleicht können wir uns ja diese Nacht ein wenig mehr Zeit gönnen ? Ich für meinen Teil bin neugierig, wie gut du wirklich bist ... und wenn ich von unseren bisherigen Erlebnissen ausgehe, denke ich, es wird mir sehr gefallen." Das dachte er wirklich und seine honigfarbenen Augen wurden etwas dunkler, als er in seinem Geiste die verschiedenen Möglichkeiten durchging, wie sie Sex haben konnten. Denn es war schon viel zu lange her, daß er einen guten Partner im Bett hatte, und Manuel war bisher mehr als nur gut gewesen.

“Dann komme ich heute Abend zu dir, wenn du aufgehört hast, zu arbeiten.” Manuel wußte, daß Noble nach dem Abendessen noch immer ein wenig arbeitete ... aber er würde auf ihn warten und dann die ganzen Sachen vergessen lassen, die ihm durch den Kopf gingen.

"Hmmm ... das ist eine gute Idee. So übersehe ich auch nicht wieder die Zeit und arbeite bis spät in die Nacht." Dann küßte er Manuel noch einmal und löste seine Lippen erst nach einigen Momenten, ehe er wieder aufstand und nach einem kurzen Blick auf die Rosen hineinging, um durch das Terassenzimmer in die Villa und wieder hoch in sein Arbeitszimmer zu gehen, und sich dort seiner Arbeit zu widmen. Doch der Gedanke, daß Manuel ihn heute Abend holen und ihm Freude bereiten würde, sorgte dafür, daß selbst in seinem Arbeitszimmer noch ein Lächeln auf seinen sonst so ernsten Zügen blieb.

 

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