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”Beauty and Perfection 07
 

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Seither waren wieder einige Wochen vergangen und nun brach der große Tag des Abschlußfestes an. Heute würde Raith endlich sein Abschlußzeugnis bekommen, kein Schüler mehr sein und konnte offen zu dem Mann stehen, den er nun schon eine geraume Zeit liebte. Die vergangenen Monate vergingen so schnell, daß der junge Mischling es kaum bemerkt hatte – mit einem selten liebevollen Lächeln auf den Lippen neigte er sich über den nur einige Jahre älteren Weißblonden, küßte ihn sanft auf die Schläfe und wisperte ein leises "Guten Morgen ..." an das Ohr des neben ihm Liegenden.

Der murrte leise und schlug seine Augen auf, um einen Kuss von seinem Liebsten zu erhaschen. Heute war endlich der lang erwartete Tag da und Antoine verspürte eine große Erleichterung in sich. "Endlich ist es soweit ... ich kann es kaum erwarten." murmelte er müde und streckte sich genüsslich, wohlwissend, daß der Blick von Raith dabei auf ihm ruhte.

"Jep – ich kanns kaum erwarten, daß ich endlich vor den Anderen zeigen kann, daß ich der eifersüchtige Gefährte bin, von dem du immer redest. Nur Mist, daß du bis zum Schluß bei den Lehrern sitzen mußt. Und wir hätten in der Nacht vielleicht doch nur viermal miteinander schlafen sollen – du bist noch immer müde, Hm ?" Natürlich war der Blick des jungen Ninja auf dem herrlichen Körper Antoines gefallen und er neigte sich leicht über ihn, verengte genießend die Augen und setzte schließlich ein leises "Zu schade, daß keine Zeit mehr für einen Quickie ist." nach.

"Später widme ich mich dann meinem offiziellen Liebhaber." säuselte der Blonde und zog Raith in einen Kuss. Erst, als er bis zur Neige gekostet war, löste er ihn und stand geschmeidig vom Bett auf, um sich zu duschen. Heute musste er leider seinen Körper verdecken, denn auch die Lehrer trugen diese seltsamen Kutten.

Etwas, das Raith schon jetzt verabscheute. Er würde die Kutte aber erst in der Schule anziehen und darunter seine üblichen Sachen tragen – und sobald er das dumme Abschlußzeugnis hatte, würde er die Kutte auch wieder ausziehen, so wie fast alle der Schüler. Noch während er daran dachte, ging der junge Dunkelhäutige auch in die Dusche und stellte sich zu Antoine, küßte ihn zärtlich im Nacken und wusch danach seinen Körper, ehe er vor ihm wieder aus der Dusche stieg, seine restliche Morgentoilette hinter sich brachte und die restliche Zeit im Wohnzimmer trainierte. Raith wußte, daß der Weißblonde noch ein wenig mit der Dusche brauchte – diese Zeit nutzte er immer, um zu trainieren, denn ihnen blieb noch genug Zeit für ein gutes Frühstück und eine gemütliche Fahrt in die Schule.

Raith kannte die Gewohnheiten des Blonden schon ziemlich gut, denn Antoine blieb wirklich deutlich länger in der Dusche, wusch sich gewissenhaft die Haare und den Körper und kam erst dann wieder heraus ins Schlafzimmer, wo er sich abtrocknete, die Haare föhnte und sich dann anzog. Als er fertig war, ging er in die Küche und setzte sich an den von Raith gedeckten Tisch, wo frischer Milchkaffee und heiße Brötchen auf ihn warteten.

Der junge Ninja wurde nun auch mit seinem Kurztraining fertig und kam in die Küche, neigte sich zu Antoine und küßte ihn leidenschaftlich, ehe er sich ihm gegenüber hinsetzte und ebenso zu frühstücken begann. Dies war eines der schönen Dinge zwischen ihnen Beiden ... sie kannten ihre Gewohnheiten, verflochten sie ineinander und selbst das Schweigen während dem Essen war angenehm und zeigte, wie gut sie sich verstanden. Irgendwie konnte Raith sich nicht mehr daran erinnern, wie es vor dem Weißblonden war ... und eigentlich wollte er sich auch nicht mehr daran erinnern, als er den Blick hob und Antoine mit seinen weichen, schwarzen Augen musterte.

In dem Moment hob auch Antoine seinen Blick und er lächelte sein Gegenüber zärtlich an. So hatte er sich sein Leben immer vorgestellt, einen Gefährten, einen Job und eine Ruhe, die sich einschlich und sehr angenehm war. Sein Vater hatte unrecht gehabt, seine Natur ließ sich beherrschen. Er musste sie nicht einsetzen und er musste auch nicht fälschen, um zu überleben.

"Schon seltsam irgendwie ... ich habe mir früher nie vorstellen können, so zu leben. Aber ich genieße es immer wieder, wenn wir zusammen sind, dieses Alltägliche. Nur schade, daß ich nicht zu dir ziehen kann, meine Lehrzeit ist noch lange nicht zu Ende." Das Lächeln Raiths wurde ein wenig wehmütiger, als er daran dachte ... doch sie wußten Beide, daß er dies ernst nahm und zumindest während seiner Lehrzeit kam es nicht in Frage, daß er zu Antoine zog.

"Ich weiß, aber ich denke, wir Beide sind erwachsen genug, das zu regeln, ohne daß wir zusammenziehen, Hm ?" Antoine wusste, daß es schwer war, aber er konnte auch nicht zu Raith ziehen. "Wir können einfach noch nicht fest zusammenleben."

Der Jüngere nickte nur und drückte kurz die Hand des Weißblonden, ehe er wieder weiteraß und erst, als er fertig war und aufstand, leise antwortete. "Ich weiß. Aber es wird schon gehen, ich komme einfach zu dir, so oft es mir möglich ist." Das hatte bisher gut geklappt und so sah Raith keinen Grund, warum sie es nicht weiterhin so halten konnten. Dann nahm er ihr Geschirr und stapelte es in den Geschirrspüler, ehe er wieder zu Antoine grinste und auf dessen Kutte nickte, die über der Lehne eines Stuhles lag. "Zieh dir den Müll an, Schatz – ich warte damit noch bis zur Schule. Und Heute fahren wir Beide mit meinem Motorrad, Okay ?"

"Du denkst doch nicht, daß ich dieses ... Ding ... jetzt schon anziehe ?" fragte Antoine ungläubig. "Und schon gar nicht auf dem Motorrad, wo mich Jeder, wirklich Jeder, sehen kann." Das fehlte ja noch. Der Blonde stand auf und steckte die Kutte in einen Stoffbeutel, wo sie vor Blicken sicher war. Es reichte voll und ganz, wenn er das Ding später anziehen musste.

Laut auflachend, drückte ihm Raith nur die Schulter – die Empörung des etwas Älteren war einfach nur zu köstlich, so daß er ihm auch noch seine eigene Kutte gab und mit einem noch immer breiten Grinsen vorging, um sein Motorrad aufzuschließen und den Helm aufzusetzen. Zu seiner immensen Erleichterung hatte sich Antoine nun auch einen Helm angeschafft, da er ja auch die Vespa fuhr – es war sicherer und somit brauchte er sich nicht mehr so viel Sorgen um seinen Liebsten machen.

Auch wenn er den Helm nur widerwillig aufsetzte. Es war so ein Schalenhelm, aber auch der zerdrückte das Haar des Blonden und er musste es später wieder ausschütteln, damit es nicht so arg am Kopf klebte. Nur wenig später waren sie dann auch schon auf dem Weg zur Schule, wo ein großes Fest vorbereitet worden war.

Zum Glück war es den Schülern überlassen worden, ob sie sich freiwillig für diese Aufgabe meldeten ... und die Streber hatten zum Glück genügend Ehrgeiz, damit es auch ohne die Hilfe der Unwilligen geschafft werden konnte. Da sie es nicht allzu eilig hatten, fuhr Raith ausnahmsweise einmal etwas langsamer ... als sie schließlich an der Schule ankamen, hielt er wie immer an der Seite und seine Jungs sorgten breit grinsend dafür, daß Keiner Antoine bemerkte, indem sie sich unauffällig um das Motorrad rumstellten und so vor Blicken schützten.

Mit einem "Danke, Jungs." stieg Antoine ab, nahm den Helm ab und schüttelte seine Haare aus. Dann reichte er einem von ihnen den Helm und die Kutte von Raith aus dem Beutel, um sie ihm in die Hand zu drücken. "Wir sehen uns später, Schatz." wispernd, küsste er seinen Liebsten, dann verschwand er auch schon hintenherum in die Schule und ging zum Lehrerzimmer.

Die Jungs lachten nur frech, so daß der junge Ninja ihnen einen gespielten Schlag auf die Schulter gab, denn sie alle wußten ja, daß die Beiden schon lange ein Pärchen waren. Während sie nun auf den Schulhof gingen, zogen sie sich die verhaßten Kutten über – doch die mehr als nur peinlichen Hüte behielten sie noch in den Händen, während sie an der Seite darauf warteten, daß es endlich losging. Im Lehrerzimmer warteten schon die meisten anderen Lehrer und hatten ihre schlichten, schwarzen Kutten mit den lilanen Frontstreifen schon angezogen – auch Doug war schon da und nickte anerkennend zu Antoine, als dieser hereinkam. "Jetzt fehlt nur noch Mrs. Winters, dann sind wir vollzählig – bereit, dich von den Schülern der Abschlußklasse zu verabschieden ?"

Antoine war froh, daß Doug und er noch ein recht gutes Verhältnis hatten, der Coach hatte es verständlicherweise vollkommen aufgegeben, ihn anzugraben, aber sie sprachen zumindest noch miteinander. "Ich hoffe, sie kommt bald, ich will nicht länger als nötig in der Kutte herumlaufen." Der Blonde streifte sie sich erst jetzt über und sah naserümpfend an sich herab. Trotz der Kutte sah er umwerfend aus, aber er fand das weniger. Dann kam aber auch schon die fehlende Lehrerin und er schnaufte erleichtert, weil der Direktor sie alle langsam nach draußen scheuchte. Derweil kam Aerie mit seinem Wagen an und stahl sich gerade noch einen der freien Parkplätze, die es direkt an der Schule gab. Er freute sich über den Abschluss seines Jungen, denn ab jetzt konnte er sich völlig auf dessen Training konzentrieren.

Als Raith seinen Vater sah, nickte er ihm kurz ernst und respektvoll zu, ehe er einen Moment lang breit grinste und zu einer der vorderen Reihen nickte, die noch halb leer war und nur auf ihn zu warten schien. Dann ging er mit seinen Kumpels zu den ersten Reihen, in denen die Abschlußklassen saßen – nur noch die Lehrer fehlten, damit es losgehen konnte, und er war froh, wenn das alles endlich vorbei war. Raith würde einer der Letzten sein, der aufgerufen wurde – denn es ging nach dem Alphabeth und so war er erst bei Y dran. Als dann endlich die Lehrer ankamen, atmete der junge Ninja erleichtert ein ... natürlich fiel sein Blick als Erstes auf Antoine und für einen kurzen Moment wurden seine dunklen Augen weich ... doch dann wandte er sich dem Coach zu und seine Augen wurden so kalt, daß die Luft um ihn herum ein klein wenig kühler zu werden schien und die zwei Kerle seiner Gang neben ihm kurz zitterten.

Auch Doug zitterte einen Moment und Antoine sah kurz etwas ernster zu Raith, um ihm damit zu sagen, daß er diesen Blick bitte lassen sollte, weil es wirklich keinen Grund mehr dazu gab, dem Trainer Angst zu machen. Dann begann der Direktor mit seiner Rede und es wurde ruhig, außer hier und da Einige, die leise tuschelten oder lauter gähnten. Aeri seufzte leise, vielleicht hätte er doch erst nach der Rede kommen sollen.

Bei dem Blick seines Liebsten nickte Raith kurz und seine Kälte schwand, als er jetzt die Rede des Direx einfach ausblendete und mit seinen Freunden redete. Währenddessen hielt vor der Schule ein Taxi und der Fahrer bemühte sich, wieder normal zu atmen, als der ein wenig ältere, doch viel zu gut aussehende Fahrgast seine Hand wegnahm und mit einem Feuchttuch den Samen des Fahrers wegwischte. Dieser so ungewöhnliche Fahrgast verabschiedete sich nun mit einem feurigen Kuß, der den armen Fahrer wieder atemlos zurückließ, ehe er ausstieg, vom Rücksitz noch seinen Trolli nahm und mit einem leichten Kopfschwung die fast hinternlangen, weißblonden Haare nach hinten schwang. Auch wenn Julien sich nicht angekündigt hatte, so wußte er doch, wo sein Sohn gerade war ... und wie er es erwartet hatte, sobald er durch den Gang trat, der das Schulgebäude vom Hof trennte, sah er ihn bei den Lehrern sitzen, die Haarfarbe seiner Familie blieb eben unverkennbar. Noch immer so leise, daß er nicht gehört wurde, stellte der hübsche Mittvierziger seinen Trolli an die Seite und trat langsam aus dem Dunkel des Durchgangs heraus, und genau in diesem Moment blickte der Direktor von seinem Pult auf, da er dachte, daß ein Sonnenstrahl sich verirrt haben mußte. Er verstummte noch im gleichen Moment und fühlte, wie seine Hose enger wurde ... zu seinem Glück wurde es durch das Pult und die Robe verdeckt, doch nicht nur ihm ging es so. Während Julien an der Seite der sitzenden Eltern weiter nach vorne ging, da die hinteren und mittleren Reihen völlig besetzt waren, huschte ein Lächeln über seine Züge, denn er wußte gut um seine Wirkung und schmunzelte, als gleich mehrere Männer ungeachtet ihrer schmachtenden Frauen aufsprangen, um ihm ihre Sitze anzubieten. Doch der Franzose hatte schon einen Sitz erspäht, den er haben wollte – er würde den älteren Ninja immer wiedererkennen, denn dessen herrlich gefährliche Aura zog ihn an wie süßester Honig eine Biene. Als er schließlich bei der Reihe angekommen war, in der Aerie saß, entschuldigte er sich kurz bei dem Mann, der ihn sofort durchließ, ehe er bei dem Japaner stehenblieb, sich auf den leeren Stuhl neben ihm setzte und verführerisch sanft ein leises "Hallo, mein Hübscher ..." in dessen Ohr wisperte.

‚Oh mein Gott, Vater ?!' dachte Antoine nur und schlug beide Hände vor sein Gesicht. Julien war einfach so gekommen und hielt sich wie immer überhaupt nicht mit seiner Ausstrahlung zurück. Neben sich hörte er den Coach erst schmachten und dann jammern, weil sich der blonde Mann neben Aeri gesetzt hatte und sofort sehr vertraut wirkte. "Schön, daß du gekommen bist ... wir haben uns lange nicht gesehen." erwiderte Arei leise und lächelte verzückt zu dem Blonden mit den leicht angegrauten Schläfen. "Das Grau steht dir ausgezeichnet."

Der genoß das so seltene Lächeln, sichtlich und hakte sich bei dem Ninja unter, ehe er noch näher kam und sich schon fast an ihn kuschelte. "Ich danke dir, mein Hübscher ... doch auch dir steht das leichte Silber, es macht dich noch beeindruckender, als du es so oder so schon bist, Aerie." Seine leisen Worte waren nur für den Ninja hörbar und fielen auch nicht weiter auf, da nun auch der Direktor sich wieder gefangen hatte und mit seiner Rede fortfuhr. Doug hingegen seufzte nur und neigte sich kurz zu Antoine, um ihn leise zu fragen. "Der ist mir dir verwandt, oder ? Die Haare und Augen sind unverkennbar und er ist so hübsch wie du. Und scheinbar auch schon vergeben ..." Man hörte regelrecht, wie resigniert der Coach war, ehe er wieder verstummte, da ihn eine der Lehrerinnen mit einem energischen "Schhtt !!" zur Ruhe mahnte.

"Das ist mein Vater." wisperte Antoine und nahm endlich die Hände von seinem Gesicht weg. "Und er ist nicht vergeben ... er hat niemals feste Beziehungen." fügte er leise an. Doch beeilte er sich, ein "Aber im Moment hat er nur Augen für Aerie." anzufügen, damit sich der Coach, der wohl auch schon ne enge Hose hatte, keine falschen Hoffnungen machte. Sein Vater war wirklich schlimm, denn er schaffte es, jeden noch so krassen Hetero dazu zu bringen, mit ihm zu schlafen.

Eine Eigenschaft, auf die der ältere Weißblonde mehr als nur stolz war. Doch im Moment interessierten ihn die anderen Männer nicht, lediglich das Wispern des Coachs erregte für einen Moment seine Aufmerksamkeit, doch das würde er später klären, da der Direktor nun an den Schluß seiner Rede kam. "Dein Sohn bekommt seinen Abschluß, nicht wahr ? Das ist gut, dann können er und Antoine endlich zeigen, daß sie ein Paar sind. Ein herrlicher Zufall, nicht wahr ? Ich hoffe, die Beiden vertragen sich so gut, wie wir es damals getan haben, mon cher [mein Lieber] ..."

"Oh, da bin ich ganz sicher, mein Guter. Die Zwei sind sehr verliebt." wisperte der ein wenig Ältere und seufzte erleichtert, weil die Schüler nun endlich ihre Zeugnisse bekamen. "Ich hoffe, es geht schnell, ich möchte hier nicht festwachsen." Obwohl er Jemanden kannte, der ihm die Langeweile sicher vertreiben könnte, aber hier war leider nicht der richtige Ort, obwohl es den Blonden neben ihm garantiert nicht störte.

Leise schmunzelnd, neigte Julien den Kopf ein wenig höher und wisperte sacht über den markanten Kiefer des Japaners bis zu dessem Ohr, welches den weichen Atem des Franzosen fing. "Ein wenig wird es schon dauern ... es sind sehr viele Schüler und dein Junge kommt fast zuletzt. Wirst du noch zu der Nachfeier bleiben, mon cher ? Oder fahren wir zu dir ? Und kann Antoine uns begleiten, oder wird er noch gebraucht ?" Julien ging nicht weiter, auch wenn es ihn sichtlich Mühe kostete, seine Fingerspitzen auf dem Arm Aeries ruhen zu lassen ... doch er wußte, daß es dem Japaner peinlich wäre, wenn sie weitergingen, und der hübsche Meisterfälscher respektierte seinen alten Freund viel zu sehr, um ihn in eine ungebürliche Situation zu bringen. Jedenfalls so gut er es vermochte ...

Aerie musste zwangsweise schaudern, denn die Stimme Juliens wurde stärker, genau wie sein Akzent, was hieß daß sein Freund auf die Art Dampf abließ. Jedoch fiel ihm jetzt noch etwas Anderes auf, ein Blick auf dessen Hand sagte, daß er richtig gefühlt hatte und auch Antoines Blick fiel auf den bis eben gut verborgenen Stützgips an dem Handgelenk seines Vaters. "Was ist passiert ?" fragte der Japaner leise und seine Finger glitten sanft über den Gips.

Der seufzte leise und legte den Kopf auf die starke Schulter des durchtrainierten Ninjas, ehe er ihm leise antwortete und die ihn streifenden Finger mit den Seinen fing. "Eine sehr dumme Geschichte ... ich habe mir die Bänder überdehnt, es war reines Glück, daß sie nicht rissen. Ich war unachtsam, aber es ist nicht mehr zu ändern. Eigentlich wäre es kein Problem – doch ich habe gerade jetzt einen Auftrag und das ist auch der Grund, weshalb ich schon so früh hergekommen bin. Antoine muß mich vertreten, so schwer es mir auch fällt, ihn darum zu bitten." Man hörte es auch in Juliens Stimme, wie sehr er sich deshalb schämte, denn er hatte seinem Sohn eigentlich versprochen, ihn nicht zu drängen.

Antoine bemerkte die Sorgen und auch, wie bedrückt sein Vater wirkte. Irgendetwas lag an und das würde er sicher bald erfahren. Der Ninja lächelte kurz und wisperte ein beruhigendes "Ich bin sicher, er versteht das." zu dem Blonden neben sich. Die Zeugnisübergabe zog sich derweil hin wie Kaugummi. Doug sabberte noch immer so heimlich wie möglich und rückte hin und wieder auf seinem Stuhl hin und her, weil ihn etwas drückte und scheinbar wurden auch einige der Lehrerinnen feucht zwischen den Schenkeln, nur weil die auf Antoines Vater gafften.

Der genoß derweil die Ruhe Aeris und schloß die Augen, lächelte genießend und hauchte ihm schließlich einen sanften Kuß auf die Halsbeuge, was die Lehrerinnen leise aufkeuchen ließ. Auch Doug schluckte schwer und verwünschte den Direktor, der bei einem jeden Schüler einige Worte sprach – lediglich bei den Schlägern verkniff er es sich und Raith stöhnte leise, da ihm langsam der Hintern von den ungemütlichen Stühlen weh tat und er aus der häßlichen Kutte rauswollte. Lediglich das Wissen, daß sein Vater sich gerade auf völlig andere Art ablenkte, ließ den jungen Ninja die Tortur ruhig ertragen, denn er wollte ihm keine Schande machen. Als schließlich nach einer weiteren halben Stunde endlich sein Name aufgerufen wurde, ging auch er auf das Podium zu dem Direktor, blickte ihn nur hart an und nickte, als dieser ihm wortlos das Abschlußzeugnis gab und er wieder zurück zu seinem Stuhl konnte. Die restlichen zwei Schüler waren schließlich auch schnell abgehandelt und endlich gab der Direktor das Zeichen, daß die Abschlußfeier beginnen konnte. Die Schüler jauchzten nun alle laut auf und warfen die Hüte in die Luft – die Freunde Raiths und auch er selbst ließen es sich nicht nehmen, dazu auch die Kutten hochzuwerfen, ehe er sich von seinen Freunden verabschiedete und zu seinem Vater ging. "Hi – ich bin Raith Yakamoto ... sie sind bestimmt Antoines Dad, nicht wahr ?" Der Franzose schmunzelte und stand auf, zog den Jüngeren in einen sanften Kuß und nickte, ehe er sich wieder zu Aerie setzte und dem jungen Ninja vor sich antwortete. "Ja, das bin ich ... und du bist der bemerkenswerte, junge Mann, der meinem Jungen so den Kopf verdreht, nicht wahr ?"

Aerie stand auch auf und nahm seinen Sohn das Zeugnis ab und ebenso die Kutte, die er sich ausgezogen hatte. Dann kam auch schon Antoine und umarmte seinen Vater. "Papa ... schön, daß du da bist ... aber warum hast du nichts gesagt und was ist mit deiner Hand ?" Sogleich kam die Sorge des Jüngeren durch und er blickte auf die geschiente Hand.

"Mach dir keine Sorgen, Antoine ... es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, ich habe mir durch einen dummen Zufall die Bänder überdehnt. Aber reden wir nachher darüber, Hm ? Es ist schön, dich zu sehen ... du siehst herrlich aus, mein Junge." Noch während er sprach, erwiderte er die Umarmung zärtlich und blickte dann auf den nur ein klein wenig Größeren, um ihm sanft eine der hellen Haarsträhnen hinter das Ohr zu streichen. Raith betrachtete dies mit einem amüsierten Lächeln, ehe er sich kurz zu seinem Vater wandte und ihm leise ins Ohr wisperte. "Jetzt versteh ich, was du gemeint hast – er ist ne Wucht. Aber den überlasse ich ganz dir, mir reicht der Sohn ..."

"Ist auch besser so, sonst kannst du nimmer krauchen." wisperte der Japaner seinem Sohn zu und strubbelte ihm kurz durch die Haare. Er wusste, Raith hasste das und tat es nur selten, aber jetzt fühlte er sich gerade ziemlich gelöst und tat es daher. Sein Blick fiel aber auf den Coach, der etwas weiter weg stand und versuchte, nicht zu auffällig zu ihnen zu kucken. "Hallo Doug ... ich möchte ihnen einen alten Freund von mir vorstellen !" rief Aerie zu ihm und lächelte innerlich, weil Doug ertappt zusammenzuckte.

Leise murrend, strich sich Raith kurz mit den Fingern durch die schweren Haare, um sie wieder in Form zu bringen, während er dem Coach entgegensah, der nun zu ihnen trat und sichtbar verlegen wirkte. "Hallo, Aerie ... schön, daß sie noch ein wenig geblieben sind, die Anderen sind gleich zum Buffet geflohen." Dann wandte er sich dem älteren Franzosen zu, der sich inzwischen von seinem Sohn gelöst hatte und nun sichtlich erfreut zu dem großen Coach aufblickte, während seine unverletzte Linke sacht über dessen breite Brust streichelte. "Ich grüße sie, Doug ... mein Name ist Julien Balsak und ich bin der Vater ihres Kollegen. Sie sind bestimmt der Sportlehrer, nicht wahr ? So gut, wie sie gebaut sind ..."

Doug wurde scheinbar nur knallrot und stammelte irgendetwas, während Antoine fast vor Scham im Boden versank. Warum taten die Zwei ihm das nur an ? Aerie und sein Vater schienen sich gegen ihn verschworen zu haben. "Vater, bitte nicht so heftig, er ist mein Kollege." bat er Julien auf Französisch.

Der lachte leise und neigte sich zu seinem Sohn, küßte ihn sanft auf die Wange und antwortete ein ebenso leises "Wir sind alleine, mein Junge ... und Doug sieht viel zu gut aus, als daß ich ihn nicht noch einmal kosten werde, solange ich hierbin. Du bist noch immer so empfindsam, Antoine ... er nimmt es dir nicht übel und so wird er nicht mehr hinter dir her sein und dich in Ruhe lassen." in Französisch. Dann löste er sich von ihm und kam näher zu dem Coach, wisperte ihm ein schon fast schnurrendes "Wir sehen uns noch, mein Schöner ... ich werde einige Zeit hierbleiben und sobald ich kann, komme ich zu dir und verschaffe dir die schönste Nacht deines Lebens." in Englisch ins Ohr. Doug keuchte nur und nickte, ehe er sich stammelnd verabschiedete und schnellstens in die Schule lief, um sich in einer leeren Besenkammer um seine schmerzhaft harte Männlichkeit zu kümmern. Julien schmunzelte nur kurz, denn genau das hatte er bezweckt – wandte sich wieder um und kuschelte sich an Aerie, dessen herrlich trainierten Körper genießend.

"Mon dieu..." murmelnd, seufzte Antoine resigniert auf und nickte nur. Sein Vater hatte ja Recht und so folgte er den Dreien, damit sie wegkamen, bevor sich noch wer auf sie stürzte. Im Gehen zog der jüngere Blonde noch die Kutte aus und steckte sie wieder in den Stoffbeutel. Er hatte das Ding kaufen müssen, reine Geldverschwendung. Wie es aussah, fuhren sie zu Aerie, sein Vater würde wohl dort wohnen, was Antoine ganz Recht war, denn so hatte er sein Loft für sich und Raith.

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