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”Unverhofft kommt oft” 05
 

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Inzwischen waren zwei Monate vergangen und Aydan durfte sich schon ohne Ketten bewegen. Er hatte alle Anderen schon kennengelernt und durfte Sue auch hin und wieder sehen. Sugar und Mia hatte er nicht sehen dürfen und auch seinen Freund nicht, denn sie waren alle eingesperrt und angekettet, damit sie nicht wegliefen oder sich etwas antaten. In den zwei Monaten hatte er fast täglich Sex mit Shiva gehabt, er war - wie Shiva so schön, sagte - sehr gut eingeritten und er genoss den Sex inzwischen auch ziemlich. Aber trotzdem war da die Sorge ... seine Familie wusste nicht, wo er war und wie es ihm ging, und er hatte Heimweh. Jetzt hatte er die Möglichkeit zu fliehen, aber er wollte noch zu Sue und wisperte ein sachtes "Darf ich reinkommen, Sue ?" als er vor der Höhle von Big stand.

Der war inzwischen in die große Wohnhöhle Sues gezogen und sie verstanden sich so gut, daß Big die ganze Zeit nur noch strahlte. Auch Sue war sichtbar glücklich - anders als Mia und Sugar hatte sie nicht nur verstanden, daß es ihr hier doch ganz gut ging, sondern sie hatte sich wirklich in den großen Mischling verliebt, der sie zärtlicher und liebevoller behandelte als all ihre vorigen Freunde. Gerade das hatte sie anfangs mehr als nur verblüfft, doch sie nahm es nur zu gerne an - denn auch wenn es hier nicht unbedingt den Komfort eines eigenen Hauses hatte, so war es dennoch schön und gemütlich und sie fühlte sich inzwischen sehr, sehr wohl. Während sie darüber nachdachte, glitt Sues Hand unwillkürlich zu ihrem Bauch und sie schmunzelte, denn so, wie es aussah, war sie schon im zweiten Monat schwanger. Sie nahm nie die Pille, da sie eine Abneigung gegen Pillen hatte ... und Big hätte nicht einmal ein Kondom benutzen können, wenn er es gewollt hatte, da er einfach zu groß dafür war. Anfangs war es noch schwer für Sue gewesen, ihn aufnehmen zu können - doch Big erregte sie immer soweit, daß sie mehr als nur bereit war und sie waren inzwischen dazu übergegangen, daß der Große auf dem Rücken lag und sie sich auf ihn legte, denn so war es einfacher. Doch dann wurde die junge Rothaarige aus ihren Gedanken aufgeschreckt, als Aydan sie ansprach und Sue lächelte, als sie ihm antwortete. "Aber natürlich, Aydan ... komm ruhig her. Was ist denn ? Du bist so aufgeregt."

"Danke." Mit den Worten trat Aydan ein und lächelte, weil sie wirklich glücklich schien. "Ich freue mich, daß du hier glücklich bist. Aber ich ... ich muss hier weg. Meine Familie." Letzteres wisperte Aydan und man sah ihm an, wie leid es ihm tat, daß er Sue alleinlassen musste. "Du kennst meine Familie ... sie sind bestimmt absolut niedergeschlagen und versuchen alles, um mich zu finden."

Im ersten Moment war Sue viel zu entsetzt, um zu antworten - doch dann nahm sie die Hände Aydans in die ihren und schluckte, ehe sie ihn fragte. "Aber ... aber Aydan, ich dachte, dir gefällt es auch hier ? Shiva ist so nett zu dir, fast so nett wie mein Big ... ihr seid so ein schönes Paar, ich dachte, du ... du ..." Sie begann leise zu weinen, da sie sah, daß es ihm ernst war - und da Shiva und die Zwillinge den Van in die Stadt zum Hehler brachten und Pops mit Big und den Anderen jagen ging, war die Gelegenheit mehr als nur günstig. "Bitte versprich mir, daß du sie nicht verrätst, Aydan - schwöre es mir. Erfinde was, sage, daß Shugar, Mia, Nat, Tory und Gerry nach Hollywood abgehauen sind, das planten sie doch eh schon die ganze Zeit ... und wir standen dann alleine da, haben uns mitnehmen lassen und wurden ausgesetzt, schlugen uns durch die Wälder und wurden dann von netten Leuten gerettet. Ich bin dann dageblieben, weil ich mich verliebte - und ich denke, ich werde Big auch heiraten, ich liebe ihn wirklich, Aydan. Hier, ich habe einen Brief geschrieben, in dem das schon alles steht ... irgendwie ahnte ich, daß es soweit kommt." Sie weinte noch immer und seufzte leise, als sie unter der Matratze einen Brief herauszog und ihn Aydan gab.

Aydan seufzte leise und wischte Sue die Tränen von den Wangen. "Ich werde keinen verraten, das verspreche ich ... und sag Shiva, daß es mir leid tut, aber meine Familie ist mir so lieb, wie er seine Familie liebt. Ich mag ihn auch, sehr sogar." Er nahm ihr den Brief ab und steckte ihn ein. "Ich bin froh, daß du hier glücklich bist."

"Das bin ich auch - ich habe es mir zwar nie so vorgestellt, doch Big hat mich einfach mit seiner liebevollen Art überrannt." Sue errötete leicht und lächelte liebevoll, als sie an ihn dachte - doch dann seufzte sie leise und stand langsam auf, um Aydan zu umarmen. "Paß auf dich auf, Aydan ... und dir ist schon klar, daß Shiva nicht lockerlassen wird ? Ich glaube nicht, daß er sich nun einfach Gerry oder einen Anderen schnappt, er hat auf seine Art einen Narren an dir gefressen. Nimm dir am Besten eines der Motorräder - und mach es gleich, Ma und Virgie sind gerade in der Küche mit den Kuchen beschäftigt und ich werde sie ein wenig ablenken." Es fiel Sue nicht leicht - doch sie konnte ihn verstehen, auch wenn sie es nicht gut fand.

"Das hatte ich vor ... und danke. Ich denke, sie werden dir nicht böse sein, sie mögen dich alle." Aydan erwiderte die Umarmung und sagte nochmal "Sag Shiva, daß es mir leid tut.", ehe er sich abwandte und aus der Höhle lief, um sich nach oben zu schleichen. Er wusste inzwischen, wo die Motorräder waren, schnappte sich dort eins und schob es nach draußen. Aber er startete es nicht sofort, sondern schob es noch ein ganzes Stück weiter bis zu der kleinen Straße. Erst dort stieg er auf, ließ es an und fuhr los. Er entschied sich für bergab, denn dort ging es höchstwahrscheinlich zum Highway.

Sue hatte ihm noch leise seufzend nachgesehen, ehe sie in die Küche ging und sich dort mit Ma und Virgie unterhielt und sie ein wenig ablenkte. Die Anderen würden erst Morgen wiederkommen - und bis dahin wäre Aydan schon weit genug weg. Sie fürchtete nur die Reaktion Shivas und schluckte kurz, als sie daran dachte ... doch dann verdrängte sie den Gedanken, denn der Zeitpunkt würde noch früh genug kommen.

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Fast zu Hause. Aydan war erschöpft, aber er war schon auf den langen Weg abgebogen, der zu der Farm führte. Innerlich war er aufgewühlt. Er machte sich Gedanken um Shiva und um Sue - und er hoffte, daß alles in Ordnung war. Unterwegs hatte er seinen älteren Bruder angerufen, so konnte er ihre Eltern auf die Rückkehr vorbereiten und die Geschichte, die Sue ihm vorgeschlagen hatte war so plausibel, daß Phillip es geglaubt hatte. Dann kam die Farm in Sicht und Aydan lächelte erleichtert. "Endlich zu Hause."

Auf der Farm wartete schon die Familie und Philipp seufzte leise, ehe er Louis einen Kuß gab und leise zu ihm sprach. "Ich gehe mal ans Tor vor - er sollte bald ankommen. Gott, ich bin so froh, daß ihm nichts passiert ist, Lou ... so froh." Dann löste er sich und fuhr sich durch die kurzen, schwarzen Haare, blies einige der langen Ponysträhnen nach hinten und löste sich, um sich im Gang die Cowboystiefel anzuziehen.

"Ach, Phil." Louis kam Phil noch nach und umarmte ihn von hinten, um ihn noch kurz zu beruhigen. Er wusste noch, wie deprimiert die ganze Familie war und vor Sorge fast verging, als Aydan wie vom Erdboden verschwunden schien. Aber dann löste sich Louis und ließ seinen geliebten Gatten gehen.

Und jener warf noch einen liebevollen Blick zurück und lächelte, als er sich daran erinnerte, wie sie sich kennengelernt hatten. Es war selten genug, daß ein farbiger, junger Mann in die kleine Stadt kam, die in der Nähe der Farm lag ... und es schien ein wunderbarer Zufall, daß just zu dem Zeitpunkt zuviel Arbeit war und ihr Vater durch den Wegfall Aydans einen Arbeiter suchte. Phil gefiel der nette Mann und sie freundeten sich schnell an - und dann fanden sie ebenfalls durch einen Zufall heraus, daß sie beide auf Männer standen und danach war es wie in einem Liebesroman. Sie verliebten sich und wurden ein Paar ... heirateten mit dem Segen von Phils Eltern und wohnten seither in dem kleinen Nebenhäuschen. Doch dann wurde Phil aus seinen Gedanken gerissen, als er das Geräusch eines Motorrads hörte und dann kam Aydan schon in Sicht, fuhr auf den Hof und hielt an. "Aydan ! Verdammt, Kleiner, mach mir doch nicht solche Sorgen." Noch während er sprach, lief der Ältere zu ihm und quetschte ihn an sich, lachte und weinte und konnte gar nicht fassen, daß er ihn wieder lebend bei sich fühlen konnte.

Aydan ging es nicht anders und er hatte Mühe, seine Tränen zu unterdrücken. "Gott, ist das schön, wieder zu Hause zu sein ... oh, Mann ..." Er war froh um den Halt, und nur Momente später stürzten seine Eltern aus dem Haus, gefolgt von dem kleinen Bruder, und auch sie nahmen ihn sofort in die Arme.

Leise lachend, löste sich Phil wieder, damit die Anderen an den verschollenen Bruder herankamen und wartete, ehe er den Jüngsten behutsam an der Hand nahm, um ihn ins Haus zurückzuführen. Alexander war blind, nachdem beim Grillen eine Pfanne mit Öl in seinem Gesicht explodiert war - auch wenn er damals versuchte, sich mit dem linken Arm zu schützen, der nun ebenso vernarbt war wie einige Stellen seines einst schönen Gesichtes. Doch der Lebensfreude hatte es nichts abgetan und sie alle kümmerten sich um ihn und zeigten ihm, daß sie ihn trotzdem noch genauso wie vorher liebten. Phil schmunzelte innerlich, als auch die Anderen endlich ins Haus kamen und sich im Wohnzimmer setzten ... denn die Fragen stürmten nur so auf Aydan ein und er war schon gespannt, wie die ausführliche Version der Geschichte aussehen würde, die er vor einigen Tagen nur in der Kurzform am Telefon gehört hatte.

"Ich erzähle ja gleich, lasst mich erst verschnaufen." Aydan setzte sich und wirkte unendlich erleichtert. Alexander setzte sich neben ihn und kuschelte sich an ihn, denn ihn hatte es mit am Meisten getroffen, daß sein Bruder verschwunden war. Cornelia huschte rasch in die Küche und holte etwas zu Essen, da ihr Sohn halb verhungert aussah und Warren blickte seinen Sohn ernst an. "Also, bitte erzähl." Er wollte wissen, was seinem mittleren Sohn zugestoßen war. Aydan seufzte leise und streichelte Alex durch die schwarzen Haare. "Nun, es war selbst für mich verwirrend." Eigentlich hätte er sich gern darum gedrückt.

Doch das war nicht möglich und Phil seufzte leise, ehe er leise zu ihm sprach und sich dabei mit seinem Mann in die kleinere Couch setzte. "Nicht um den heißen Brei herumreden, Kleiner - wir möchten Einzelheiten, ja ? Du hast mir am Telefon eine solche Sparversion erzählt, daß du es uns nun schuldig bist." Auch wenn es mit einem Grinsen auf den Lippen kam - Phil meinte es ernst und er hoffte, daß er seinen Bruder aus diesem völlig ungewohnten Gebrabbel herausbekam. So kannte er ihn gar nicht - und er hoffte, daß es nicht blieb. Daß ihre Mutter natürlich gleich Essen brachte, wunderte ihn nicht ... denn jeder konnte sehen, daß Aydan während der letzten Tage nichts gegessen hatte, sondern schnurstracks heimgefahren war.

So war es auch, einzig beim Tanken hatte er immer mal eine Kleinigkeit gegessen, aber nicht sehr viel. Das Geld hatte er Shiva gestohlen und es tat ihm sehr leid, daß er es hatte tun müssen. "Nun, bis auf Sue und mir sind alle abgehauen. Die Anderen sind auf die fixe Idee gekommen, nach Hollywood zu gehen. Ich hab mich mit Sugar gestritten und Sue auch mit ihrem Schatz ... nun, sie haben uns dann sozusagen in der Wildnis ausgesetzt."

Da die Anderen nur entsetzt auf Aydan blickten, übernahm Phil es, ihm weitere Infos aus der Nase zu ziehen, auch wenn ihn das ebenfalls ziemlich entsetzte. "Shit ... das war auch vor dem Treffen, nicht wahr ? Ihr seid dort nämlich nicht angekommen, das College hatte uns benachrichtigt. Moment ... das war mitten in den Rockys, nicht wahr ? Shit, shit, shit ..."

"Ganz genau." erwiderte Aydan und er fühlte, wie Alex sich fester an ihn klammerte. Er streichelte ihm beruhigend über den Kopf und seufzte leise, als seine Mutter ein "Ich hab diese verwöhnten Stadtkinder nie gemocht." aus der Küche herüberrief. "Sue und ich sind dann eine Zeitlang den Weg lang, bis uns jemand aufgegabelt und mitgenommen hatte." Er überlegte, wie er das nennen konnte, wo sie gewesen waren. "Wir kamen in eine kleine Gemeinde, die wenig Kontakt zur Außenwelt hatte. Sue hat sich dort verliebt ... ich muss ihren Eltern noch den Brief von ihr geben." Er zog den Brief aus einer Hosentasche und legte ihn sacht auf den Tisch.

Phil guckte nun nicht schlecht und hob eine Braue - denn er kannte den fröhlichen Lockenkopf schon seit ihrer Geburt, da sie nur einige Farmen weiter geboren worden war. "Sue hat sich verliebt ? Na, das ging aber schnell - erzähl doch mal ein wenig, wieso hast du nicht schon vorher angerufen ? Oder haben die dort keine Telefone, so wie bei den Amish ?"

"Wir haben uns ziemlich erkältet und beide eine Lungenentzündung bekommen. Und nein, sie hatten kein Telefon. Sue hat sich in den jungen Mann verliebt, der sich um sie kümmerte. Er ist sehr aufmerksam und liebevoll zu ihr." Big war wirklich so, da musste Aydan nichts erfinden. "Ich kam daher erst spät dazu, mich zu melden, und es tut mir auch wahnsinnig leid."

Natürlich war ihre Mutter gleich da und sorgte sich um ihren mittleren Jungen ... und Phil schmunzelte nur, als er das halbherzige Ablehnen seines jüngeren Bruders sah. Doch er hatte gemerkt, daß da noch mehr war und runzelte ein wenig die Stirn, da er Aydan mehr als nur kannte. Und als dieser sich schließlich nach dem Essen ein wenig Ruhezeit erbat, stand auch Phil auf und ging zum Klo, doch nur, um dort zu warten, bis Aydan in sein Zimmer ging. Als es soweit war, klopfte er und trat ein, versperrte die Türe hinter sich und setzte sich neben seinen Bruder auf das Bett. "Die Anderen kannst du mit dem abspeisen, was du ihnen erzählt hast - aber ich kenne dich gut genug, da war doch noch mehr. Bitte sag mir, was passierte ... ich mache mir Sorgen um dich, Kleiner."

Leider kannte Phil seinen Bruder viel zu gut und Aydan lächelte sacht. "Ich habe auch jemand kennengelernt und ich bin gegangen, ohne ihm etwas davon zu sagen." Nun seufzte er leise und atmete tief durch. "Er ist etwas ungewöhnlich." Wieder sagte er nicht alles, denn er wusste nicht, wie er Phil verklickern sollte, daß Shiva vier Arme hatte.

"Ihm ? Okay, Kleiner - jetzt will ich mehr wissen. Du hast einen Kerl kennengelernt, und wenn ich von deinen hochroten Ohren und Wangen ausgehe, hattet ihr Sex und es ging auch tiefer. Und du hast ihn einfach so sitzengelassen ? Shit - der wird sauer sein, oder ?" Das schuldbewußte Gesicht Aydans sagte ihm schon viel und Phil seufzte leise, als er auf eine ausführlichere Antwort wartete.

"Ziemlich ... er ist sehr eifersüchtig und wild." gestand Aydan und lächelte schief. "Er ist besonders, ich hoffe er verkraftet es ... weißt du, er ist missgebildet. Durch einen genetischen Defekt." Der Schwarzhaarige zuckte leicht, als er draußen etwas hörte, stand auf und öffnete die Tür, wo Alex stand und verlegen lächelte. "Sorry ... ich wollte nicht lauschen."

Phil seufzte leise und stand ebenfalls auf, legte den Arm um die Schulter des Jüngsten und zog ihn rein, ehe er die Türe wieder verschloß und sie alle zum Bett bugsierte. "Setzt euch - und dann erzähle mehr, Aydan. Mißgebildet ? Wie meinst du das ? Und wenn er so eifersüchtig und wild ist, bist du dann vor ihm wegglaufen ? Hat er dich geschlagen oder beherrscht oder so ?" In Phil kam bei der Erzählung Aydans der Beschützerinstinkt raus und als er das merkte, seufzte er leise und strich sich kurz über das Gesicht.

"Ich hab mich weggeschlichen, als er nicht da war ... ich wollte ihn nicht aufregen. Und missgebildet ... er hat vier Arme." Alex keuchte leise, als Aydan das erzählte, und blickt mit seinen blinden Augen zu Aydan auf. "Aber er hat ein gutes Herz und liebt seine Familie."

Im ersten Moment war Phil zu geschockt, um zu antworten ... doch dann schluckte er und strich sich erneut über das Gesicht. "Vier ... vier Arme ? Wow ... wie ... und wie hat er dich behandelt ? War er grob ? Wenn er seine Familie liebte, aber du sagst es so, als ob er dich nicht ? Ich verstehe nicht ganz ..."

"Er war anfangs etwas ruppig, aber es hat sich gelegt." So war es ja auch wirklich und Aydan lächelte, weil Alexander immer noch an den vier Armen knabberte. "Zuletzt war er sehr zärtlich und es tat mir wirklich leid, daß ich einfach gehen musste. Aber ich fürchte, er hätte mich nicht weggelassen. Gerade, weil er sehr eifert."

Auch der Älteste knabberte noch an dieser Eigenheit und seufzte leise, ehe er kurz schmunzelte. "Mag er dich denn so sehr ? Und erzähl mal, das muß schon ein Erlebnis gewesen sein, wenn er vier Arme hatte. Konnte er die denn alle bewegen ? Und wie sah er denn aus ?" Irgendwie war Phil doch neugierig und würde sich gern mehr vorstellen können, und auch für Alex wäre es besser, weil er hören könnte, wie Aydan beschrieb und Gefühle in die Beschreibung einfließen ließ.

"Nun ... er ist sehr groß. Um die 1,95 Meter groß und so stark, daß er mich tragen kann." Aydan schmunzelte, aber daß Shiva auch zwei Penise hatte, sagte er jetzt lieber nicht. "Er hat was von einer großen Katze." fügte er an und ließ unter den Tisch fallen, daß Shiva wirklich was von Katzen in sich trug. "Das ist dann seine zärtliche Seite."

Phil schmunzelte, als er das hörte und neigte sich ein wenig näher, um Aydan liebevoll auf den Kopf zu klopfen. "Hört sich so an, als ob du diese Riesenkatze sehr gern hättest, Hm ? Und hört sich auch so an, als ob er alle vier Arme bewegen könnte. Wie ist das beim Sex, Hm ? Wenn man überall berührt werden kann ... und er scheint überall groß zu sein, du bist so rot wie eine Tomate." Irgendwie faszinierte ihn, daß sein Bruder sich in einen solch starken Riesen verliebt haben könnte ... und so fragte er noch einmal näher nach. "Und wie sieht er aus ? Haare, Augen, Hautfarbe, usw. ? Nun laß dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Kleiner."

"Seine Augen sind wie Bernstein und er hat schwarze lange Haare, die an den Seiten geschoren sind. Seine Haut ist leicht gebräunt und ja, er kann alle Arme bewegen und es ist interessant, wenn er einen damit berührt." Bei den Worten lächelte Aydan wieder und Alex grinste jetzt. "Du hast dich in ihn verknallt."

"Sieht wirklich so aus, Kleiner - und wie es sich anhört, sogar ziemlich tief. Wirst du denn zu ihm zurückkehren, Kleiner ? Du liebst ihn und er scheint dich zu lieben ... sowas gibts nicht oft, weißt du ?" Philipp machte sich ein wenig Sorgen und das sah man ihn auch an, als er sich zu Aydan neigte, ihm über die Haare wuschelte und dann Alex umarmte.

Das war eine gute Frage. "Ich will erstmal verschnaufen. Ich weiß es noch nicht ... erstmal ausruhen." Aydan brauchte etwas Ruhe und seine Familie, um sich zu erholen. "Ich glaube, wir lassen Aydan erstmal schlafen." Alex bemerkte es zuerst, stand auf und packte die Hand von Phil. "Komm, er kann Morgen weitererzählen."

Der Älteste seufzte leise und nickte, ehe er Aydan noch einmal kurz an sich drückte. "Kein Problem - schlaf dich aus und wir reden Morgen, ja ? Nach der Arbeit, wir müssen Morgen ernten, du kennst das ja." Erst jetzt ließ er ihn los und ging mit Alex, schloß die Türe hinter sich und führte den jungen Blinden behutsam in dessen Zimmer, ehe er ihm noch einen Gutenachtkuß auf die Stirn gab und dann in sein eigenes Haus zu seinem Mann ging. Er hatte ihm viel zu erzählen und freute sich schon darauf ... und Morgen würden sie vielleicht noch mehr erfahren.

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