Balken01a


 Hale und Anichino  02
 

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Am späten Nachmittag öffnete sich leise die Tür des Krankenzimmers. Cesare trat leise ein, er wollte Chino nicht wecken. Hale und die Anderen hatten zu tun und so hatte er sich entschlossen, die Sachen raufzubringen, die man aus dem Hotelzimmer geholt hatte. Matze war wohl zwischendrin schon mal da gewesen, Chino hing nicht mehr am Tropf und das Gerät war abgeschaltet. Cesare hatte extra seine Pantoffeln ausgezogen, weil er nicht laut sein wollte und schlich bepackt durch das Zimmer, um die Sachen in das Regal neben dem Sessel zu legen.

Doch er wurde trotzdem gehört ... langsam schlug der Verletzte die Augen auf und betrachtete sich seinen Besucher, wie dieser seine Sachen einräumte. Anichino hatte sie sofort erkannt, auch wenn er noch immer schwach war, so hatte seine Sicht sich inzwischen wieder normalisiert. Langsam spielte ein leises Lächeln um seine Lippen, als er ihn musterte ... schlank, wunderhübsch und selbst jetzt trug sein Besucher eine umwerfende Ausstrahlung. "Du hast schöne Haare ..." Es war nicht mehr als ein Wispern – doch er war sich sicher, daß sein Besucher es hören würde.

Erschrocken zuckte Cesare zusammen und drehte sich dann herum. Er musterte ihn mit seinen hellbraunen Augen und erhob sich dann. "Danke, ich pflege sie auch sehr gut." Er kam zum Bett und setzte sich auf den Stuhl, der daneben stand. "Tut mir leid, daß ich dich geweckt habe...Ich bin Cesare." Er hielt Chino die Hand hin. Und das so, daß der sie auch mühelos ergreifen konnte.

"Ein wunderschöner Name ..." Ohne zu zögern, griff der Verletzte nach der Hand und drückte sie leicht, da er nicht die Kraft für einen kräftigeren Händedruck hatte – dann ließ er sie los, nahm eine der langen Strähnen des offenen Haares auf und ließ sie durch seine schlanken Finger gleiten. "Man kann fühlen, daß du sie sehr pflegst .. so wie dich selbst, nicht wahr ? Du bist sehr schön, Cesare ... arbeitest du auch hier ? Hale erzählte, daß hier auch ein Römer wäre, bist du das ?" Seine Worten waren freundlich und neugierig ... man sah ihm an, daß er keine Vorurteile hatte und es einfach nur Interesse war, einen anderen, interessanten Menschen kennenzulernen, die sachte Hoffnung, einen Landsmann zu treffen.

"Ja, das bin ich." antwortete Cesare in Italienisch. Er fühlte sich sofort wohl in der Nähe Chinos, es war wirklich erstaunlich. "Und ja, ich pflege mich selber sehr gut, ich würde mich sonst nicht wohlfühlen. ...Aber ist unwichtig. Wie fühlst du dich ? Schon besser ? Du hast ziemlich übel ausgesehen, als Hale dich hergebracht hat.... So blass, aber jetzt hast du schon wieder ein wenig Farbe."

Schon als er das vertraute Italienisch hören konnte, vertiefte sich das Lächeln auf seinen Lippen und man merkte, wie sich der Verletzte entspannte ... dann nickte er leicht und antwortete ihm. "Ich fühle mich auch schon ein klein wenig besser, auch wenn ich noch immer so schwach bin. Ich hoffe nur, daß nichts bleibt ... weißt du, ich brauche meine linke Schulter noch. Auch wenn ich froh sein kann, daß ich noch so glimpflich davongekommen bin, Hm ? Und rede ruhig ein wenig über dich, ich höre dir gerne zu, Cesare ... es tut gut, Jemanden hier zu haben, mit dem man reden kann. Wie geht es Hale denn ? Er sah so müde aus ... es tut mir so leid, daß ich ihm noch mehr Arbeit gemacht habe ...."

Cesare wollte eigentlich nicht so wirklich über sich sprechen und war froh, daß Chino dann Hale anschnitt. "Ich bin sicher, daß du bald wieder fit wirst, es braucht eben ein wenig." Cesare lächelte warm wie selten, Chino hatte wirklich eine Wirkung, die ihn entspannen ließ. "Um Hale musst du dir keine Sorgen machen, er hat's bisher immer geschafft, alles unter einen Hut zu bekommen. Außerdem passt er gern auf Andere auf.. Er hat eine Engelsgeduld, selbst mit mir." Oh ja, er hatte Hale schon zu oft das Leben schwergemacht und doch hatte er immer alles mit seiner üblichen Ruhe gemeistert.

Chino merkte schnell, daß der Andere das Thema recht schnell wechselte und akzeptierte es sofort .. er schmunzelte bei den Worten und strich sanft über die Hand des Anderen, als er leise zu ihm sprach. "Ja, Hale hat eine Engelsgeduld, ich habe ihn mit ... Omi ?... gesehen. Aber ich verstehe nicht, wieso sollte man mir dir Probleme haben ? Du bist doch ein sehr netter Mensch, Cesare ?"

Cesare neigte seinen Blick einen Moment und atmete leicht ein. "Weil ich eine ziemliche Zicke sein kann... Ich bin etwas launisch. Ich hab ihn Letztens geohrfeigt, weil er mich etwas grob angepackt hat, dabei wollte er mir nur helfen." Warum um Himmelswillen erzählte er das jetzt ? Unbewusst krallten sich seine schlanken Finger in die Bettdecke Chinos. "Ich bin ne kleine, hysterische und launische Zicke.... Ganz einfach."

"Manchmal vielleicht ... du bist Italiener, Cesare, da kann das manchmal passieren. Daß du es nicht immer bist, sehe ich jetzt – und auch Hale hält viel von dir, das habe ich sehen und fühlen können, als er mir von dir erzählte. Du brauchst dich doch nicht dafür zu schämen, daß du bist, wie du bist, Cesare. Du hast sehr viel von einer Frau und doch schimmert bei dir der Mann durch - eine wunderschöne Kombination, du bist wie ein herrlicher Vogel, der sein schönes Gefieder zu Recht trägt." Chino verstummte wieder, da seine Kehle langsam wieder trocken wurde ... doch er meinte seine Worte ehrlich, denn er mochte sein Gegenüber. Er hatte mittlerweile gut sehen können, daß Cesare sich wie eine Frau kleidete und schminkte – und daß er es gerne tat, etwas, das Chino anstandslos akzeptierte.

"Deswegen trage ich wohl auch den Phönix." Cesare schob den Pullover ein Stück von seiner Schulter und ein paar der tätowierten Schwanzfedern eines Phönix waren zu erkennen. Er schob den Stoff dann wieder zurück und griff von der Seite die mit Wasser gefüllte Schnabeltasse und hielt sie Chino zum Trinken an die Lippen. Erst jetzt fielen ihm die indigoblauen Augen auf, er kombinierte es gleich mit dem Namen und da war es wieder. Er hörte die Worte seiner Mutter. "Wenn man so wie Anichino ist, dann wird man was als Junge, du wirst nie so werden, Cesira." Er zuckte unwillkürlich zurück und entzog Chino so auch wieder das Wasser. "Du.. du bist Anichino... Chino, der Flötenspieler und Sänger ?...Deine Augen.. das Blau."

Mit einem leisen Seufzer sank der Verletzte wieder zurück ... seine zuvor noch sanft leuchtenden Augen wurden matter, als er den Blick senkte und unmerklich nickte, so wie auch das Lächeln von seinen Lippen schwand. "Ja ... früher einmal. Ich habe es schon lange aufgehört, hoffte, daß sich niemand mehr an mich erinnert. Bitte, sag es Keinem, ja ? Ich erinnere mich nicht gerne daran, hoffte, es vergessen zu können."

Cesare erstaunte das Verhalten ein wenig. Als Wunderkind hatte er es doch gut gehabt, aber vielleicht ja doch nicht ? Der Italienermischling nickte schließlich. "Ich sag nichts. Vielleicht beruhigt es dich, daß ich kein irrer Fan war... Eher hab ich dich gehasst, du warst so perfekt, so gut, so erfolgreich und strahlend...Aber du bist ganz anders, als ich immer dachte." Er kam wieder näher und setzte dann erneut die Schnabeltasse an die Lippen des Anderen. "Wir begraben die Vergangenheit."

Bei den Worten hatte der Verletzte nur verblüfft den Blick wieder auf den Anderen gehoben – doch er erwiderte noch nichts, sondern trank erst einmal, denn er war sehr durstig und sein Körper verlangte nach dem Wasser. Erst, als die Tasse leer war, schloß Chino erleichtert die Augen – dann sah er wieder zu dem Anderen auf und lächelte wehmütig, ehe er leise zu ihm sprach. "Ich danke dir für dein Schweigen, Cesare ... und .. es gab niemals etwas, worüber man mich beneiden hätte können. Ich war niemals perfekt – denn ich scheute diesen Rummel um mich herum. Ich wollte niemals so berühmt werden und all diese Auftritte und Interviews – ich wollte einfach nur spielen, doch das wurde nebensächlich für meine Manager. Als ich schließlich merkte, daß ich mich nur noch widerwillig dazu aufraffen konnte, meine Flöte überhaupt in die Hand zu nehmen, hörte ich auf und zog mich völlig zurück, auch wenn meine Manager Gift und Galle spuckten. Seitdem habe ich nicht mehr gespielt, mich der Malerei gewidmet ... in Florenz gab es nur wenige, die mich kannten und die wohnten in anderen Stadtteilen. Es tut mir so leid, daß ich dich damals dazu brachte, mich zu hassen – ich habe das alles nie gewollt, Cesare. Ich möchte gut mit den Leuten auskommen, mit ihnen reden, nicht, daß sie zu mir aufsehen oder meine CDs kaufen ..."

"Ich hab dich auch nur gehasst, weil meine Mutter ständig damit ankam, wie erfolgreich du bist und so... andauernd. ...Ich war eben auch noch ein Kind und wusste es nicht besser, als es auf dich zu beziehen. ... Lass es uns einfach vergessen." Mehr wollte Cesare dazu nicht sagen, er hatte eh schon zu viel erzählt, mehr von sich erzählt, als er wollte. "Brauchst du noch etwas... Hast du Hunger oder musst auf die Toilette ?" fragte er jetzt nach, es war ein Wechsel, um zu zeigen, daß er das Thema und alles abschnitt und nicht mehr aufgreifen wollte.

Anichino verstand – er lächelte sacht und nickte, strich ihm wieder leicht über die Hand und wisperte ein leises "Gut ... es ist vergessen.", ehe er leise aufseufzte und bei den weiteren Worten leicht errötete. "Ich ... ja, ich müßte auf die Toilette, aber ich schaffe es nicht allein. Es fällt mir schon so schwer, mich überhaupt aufzurichten ... aber ich bin doch zu schwer für dich, Cesare. Hunger habe ich eigentlich nicht, auch wenn ich weiß, daß ich etwas essen muß, ich habe viel zu viel Blut verloren."

"Ich hole dann Hale, er hilft dir." Cesare stand auf und ging zur Tür. "Ich beeile mich." Dann ging er hinaus und rannte geradewegs in Shagen rein, der wohl bei Francis vorbeisehen wollte. "Verzeiht, Meister Shagen." entschuldigte er sich hastig, doch die warme Hand an seiner Wange ließ ihn aufblicken. "Schon gut, Cesare... Warum so eilig ?" Daß der Mischling in Eile war, war nicht zu übersehen gewesen. "Ich wollte Hale holen, damit der Chino hilft.. Er müsste mal auf Toilette." Erklärte der Braunhaarige leise, worauf Shagen sacht nickte. "Ich helfe ihm, Hale hat Kundschaft....Für dich kommt auch bald Jemand, gehe dich fein machen." Cesare nickte leicht und ging dann, während Shagen leise klopfte und dann eintrat. "Ich bin Shagen, der Hausherr... Hale kann im Moment nicht, also werd ich dir helfen, Anichino."

Jener hatte Cesare nur leise seufzend nachgesehen ... doch als der Silberhaarige eintrat, hob er den Blick und ein unwillkürliches Lächeln huschte über seine Züge, als er den großen Japaner betrachtete. "Es ist mir eine Ehre, sie kennenzulernen, Shagen ... ich habe schon ein wenig von ihnen gehört. Bitte verzeihen sie mein Englisch, ich bin es nicht so gewohnt ... und ich muß mich dafür entschuldigen, ihnen so viel Zeit und Mühe zu kosten – mich zu behandeln und sogar meine Sachen holen zu lassen. Es bedeutet mir sehr viel, daß sie mich nicht in ein öffentliches Krankenhaus haben bringen lassen ..."

"Das macht mir keinerlei Umstände, mach dir da keine Gedanken. In einem Krankenhaus hätte man dich aufspüren können, die Mafia lässt normal keine Zeugen zurück." Shagen trat näher an das Bett und erwiderte das Lächeln. "Falls du dir Sorgen um die Kosten machst, ich bin sehr vermögend, es ist eine Kleinigkeit...Aber jetzt werde ich dich erst einmal auf Toilette bringen, Hm ?" Sein Lächeln wurde sanfter und er schlug vorsichtig die Bettdecke zurück.

"Ich danke ihnen ... wissen sie, ich kenne die Mafia, ich bin Italiener. Ich stehe tief in ihrer Schuld, Shagen ... es gibt nicht mehr sehr viele Menschen, die so freundlich sind, ohne Hintergedanken zu haben. Vor allem nicht gegenüber einem fremden Touristen." Als der Silberhaarige die Decke zurückschlug, erwachte wieder eine leichte Röte in den Wangen des Italieners und er senkte kurz den Blick – er war nackt, doch er wußte auch, daß es keine andere Möglichkeit außer einem Katheder gab. "Ich danke ihnen, daß sie mir helfen wollen ... ich hoffe, ich bin ihnen nicht zu schwer ? Ich kann leider nicht sehr viel mithelfen, ich bin noch zu schwach dazu ...."

"Mach dir keine Gedanken und für deine Nacktheit brauchst dich nicht schämen bei mir... ich bin Bordell-Besitzer." Er zwinkerte, dann schob er seine Arme unter die Kniekehlen und den Rücken des Italieners und hob ihn an. Er trug ihn vorsichtig in das kleine Bad und setzte ihn auf der Toilette ab. An der Seite waren Griffe zum festhalten. "Gehts so.. oder soll ich bleiben ?"

Chino hatte sich unwillkürlich an den Körper des Silberhaarigen geschmiegt und das Gesicht an dessen Hals geborgen ... erst, als er abgesetzt wurde, löste er sich und faßte mit einer Rechten nach einem der Griffe, doch er merkte sofort, wie sehr es ihn anstrengte. "Bitte ... könnten sie hierbleiben ? Ich kann mich noch nicht selbst halten, so sehr ich es auch möchte." Als er sofort wieder die stützenden Hände Shagens fühlen konnte, lehnte der Verletzte sich an ihn heran ... schloß die Augen und begann, seine drückende Blase zu erleichtern, löste sich erst dann wieder von ihm und wischte sich ab, da es ihm zu peinlich war, selbst um diesen Dienst bitten zu müssen. "Könnten sie mich ... zum Waschbecken bringen, Shagen ? Bitte ..." Er lächelte ein wenig, auch wenn er dabei wieder errötete – denn erneut nahm ihn der Anblick dieses so ungewöhnlichen Japaners ein.

Shagen konnte sich denken, warum der Italiener errötete, die Scham und dann sein Aussehen. Er hatte oft eine komische Wirkung auf andere Menschen. Seine grünen Augen, die weiße Haut und die silbernen Haare riefen verschiedene Reaktionen hervor. Von Scham, Verachtung, bis hin zu tiefster Faszination oder Hass. Er hob Chino wieder hoch und brachte ihn zum Waschbecken. Als er sich die Hände gewaschen hatte trug er ihn wieder zum Bett und legte ihn hinein. "Du möchtest dir sicher was anziehen, Hm ?...Deine Sachen sind hier, du musst mir nur sagen, was du haben magst."

"Vielleicht einen Slip ... ansonsten brauche ich noch nichts, da ich ja die nächste Zeit nur hier im Bett verbringen werde. Könntest du ... mir vielleicht behilflich sein ?" Auch er war in das vertraulichere 'Du' übergegangen und lächelte wieder – er mochte diesen außergewöhnlichen Mann, gerade, weil dessen Aussehen den Künstler in ihm ansprach.

"Okay... denk is wirklich das Beste." Shagen lächelte und ging zu den Sachen. Er fand schnell die frische Unterwäsche und brachte den Slip zum Bett. Vorsichtig fädelte er ihn mit Hilfe Chinos über die Beine und zog ihn dann hoch. "Denk, jetzt fühlst dich auch besser so, Hm ?" Er strich ihm zärtlich über die Wange und zog dann die Decke wieder hoch. "Du kannst hier auch so lange bleiben, bis du wieder ganz gesund bist."

Bei der Berührung senkten sich automatisch die Lider des Schlankeren und er kostete sie bis zuletzt aus ... erst dann sah er wieder zu Shagen hoch und berührte dessen Hand, strich sacht darüber und erneut zeigte sich ein Lächeln auf seinen Zügen. "Ich danke dir ... du bist außergewöhnlich. Ich wünschte, ich wäre gesund und könnte dich malen ... auch Cesare und Omi, Matze oder Hale – du hast hier sehr außergewöhnliche Männer, allesamt auf ihre Art wunderschön, so wie du. Es ist eine Schande, daß ich so untätig hier liegen muß, bis ich gesünder bin ...."

"Es sind mehr hier. Kato und Eiri, die Zwillinge, dann Shean und seit ein paar Tagen Francis. Francis liegt im Nebenzimmer. Ich denke, du wirst den Rest der Bande auch noch kennenlernen. Wenn du was zurückgeben magst, was du nicht musst, dann kannst du es dir ja noch überlegen." Shagen strich erneut über die Wange des Italieners und stand dann auf. "Ich werd dir Jemanden mit was zu Essen hochschicken, magst du etwas Bestimmtes essen ?"

Erneut schmiegte sich Chino in die Hand, die ihn berührte – er genoß es sichtlich und antwortete erst nach einigen Herzschlägen. "Nur etwas Leichtes ... ich fühle mich zwar schon etwas besser, aber ich glaube nicht, daß ich schon etwas Stärkeres vertrage. Aber danke, daß du fragst, Shagen." Dann fiel sein Blick auf den Rucksack, der an der Seite lag – Chino zögerte noch, doch dann bat er den Silberhaarigen leise. "Bitte ... kannst du mir noch einen Gefallen tun ?"

Shagens Blick folgte zum Rucksack. "Möchtest du was aus dem Rucksack haben ?" fragte er leise und holte ihn dann ans Bett. Er stellte ihn vorsichtig auf den Schoß des jungen Mannes, so konnte er selber raussuchen, was er wollte.

Froh darum, ein wenig erhöht auf dem Kissen zu liegen, öffnete der Verletzte ein klein wenig mühsam den Reißverschluß seines Rucksackes ... dann nahm er eine lange, schwarzsamtene Hülle heraus, die er auf die Seite legte, kramte ein wenig rum und zog schließlich seine Mappe raus, die er dann auf das Bett legte und zu dem Silberhaarigen schob. "Vielleicht gefallen dir ja einige – ich habe leider nicht mehr, das ich dir jetzt geben könnte."

Shagen hob erstaunt eine Braue, dann öffnete er die Mappe und lächelte unwillkürlich. Es waren Bilder auf Reispapier. Japanische Zeichnungen. Er blätterte sie schweigend durch und musterte Einige mal länger oder mal weniger lange. "Wundervoll, ein japanischer Meister könnte es nicht besser machen. ...Ich hätte gern diese Mandelblüten. In Omis Zimmer würden sie sich sicher sehr gut machen. ...Und wenn du wieder beinander bist, dann könntest du mir noch Einige malen mit den Motiven meiner Schätzchen. Wir haben im Haus Phönix, Tiger, Büffel, Mandelblüte, Yin und Yang, Schlange und auch bald die Sonne. ...Und ich bin der Silberdrache."

"Jeder von ihnen hat also ein Tier oder Zeichen, das ihn beschreibt ... daß Cesare der Phönix ist, habe ich schon von ihm erfahren, er hat mir die Federn an seiner Schulter gezeigt. Daß du dir den Silberdrachen ausgesucht hast, war eine gute Wahl, denn du bist es auch, Shagen .... ein silberner Drache. Ich weiß nicht sehr viel von der Bedeutung der Zeichen, doch das ist mir im Gedächtnis geblieben – der Drache ist das mächtigste und edelste der Zeichen, die man sich geben kann. Wenn du es mir erlaubst und ich wieder gesund genug bin, würde ich gerne die Bilder für dich malen, vielleicht auch Portraits von ihnen und dir. Ich male schon seit 12 Jahren, doch so herrliche Motive hatte ich noch niemals, Shagen." Die Worte Chinos waren ehrlich und man sah an dem sachten Strahlen, das in seinen Augen erwachte, daß er sich schon darauf freute, die Aufträge ausführen zu können. Seit er mit der Musik aufgehört hatte, widmete er sich der Malerei und hatte auch viele Jahre Unterricht bei einem alten Chinesen genommen – das Talent, das ihm bei der Musik so hilfreich gewesen war, zeigte sich auch bei der Malerei, so wie in allen seinen Hobbys.

"Der Drache ist das Zeichen meiner Familie...Ich bin ein Asato, das Zeichen meiner Familie ist der Jadedrache, doch ich bin verstoßen und habe mich für den Silbernen Drachen entschieden." Shagen erklärte es kurz und schmunzelte. "Dich würde ich zum Schmetterling machen."

Nun doch ein wenig verdutzt, hob Anichino eine der schlanken Brauen und sah zu dem Silberhaarigen – dann strich er sich eine der langen Ponysträhnen nach hinten und fragte ihn schließlich leise. "Wie meinst du das ? Ich verstehe dich nicht, Shagen ...." Auf das mit der Familie ging er nicht ein – er konnte sich denken, daß dies eher ein Thema war, das der Japaner nicht so gerne ansprach, auch wenn er selbst nichts darauf gab, ob Jemand verstoßen war oder nicht, für ihn zählte der Mensch selbst.

Shagen hob entschuldigend die Hände und lächelte ebenso. "Ich meinte das theoretisch...Nicht, daß ich dich hierbehalten würde. ... Wenn, dann nur, wenn du es willst, aber ich dachte jetzt nicht daran. Ich finde, der Schmetterling würde zu dir passen. Zu deiner sanften Ausstrahlung." Daß Chino das in den falschen Hals bekam, wollte er nun nicht und ihn würde er wirklich nicht zwingen, hier zu bleiben.

Nur langsam kam dem Italiener, was Shagen meinte ... er errötete leicht und legte sich wieder zurück, ehe er ihm leise antwortete. "Das ist ein sehr großes Kompliment, dafür, daß du mich nicht kennst ... ich weiß nicht, ob der Schmetterling zu mir passen würde, doch du hast recht, ich bin sehr sanft. Ich mag es, zu berühren oder berührt zu werden ... so wie ich lieber einen Streit mit einem Lächeln löse, als mit Wut. Ich ... ich weiß nur nicht, ob ich dem gewachsen wäre, Shagen – ich kenne das nicht. Weiß so wenig über dich und die Anderen und dieses Haus hier. Und .... es mag für Jemanden wie dich vielleicht seltsam klingen, doch es ist schon lange her, daß ich mit Jemandem das Bett teilte." Er verstummte und schloß die Augen ... es kostete ihn viel Überwindung, doch dann sprach er leise weiter. "Es ist schon lange her, doch ich war einmal Musiker und Sänger ... ich floh aus diesem Irrenhaus und zog in eine andere Stadt, kaufte mir von meinem Geld eine eigene Wohnung, um endlich Ruhe zu haben und zu mir selbst finden zu können. Ich hatte nur wenige Freundinnen oder Freunde bisher – sie alle wollten nur Ruhm oder Geld, beides Dinge, die ich nicht geben konnte. Ich habe also nicht einmal viel Erfahrung ..."

Shagen lauschte schweigend den Worten, als Chino endete, nickte er sacht und griff dessen Hand. "Jeder in meinem Hause hat ein eigenes, schweres Schicksal. Hale z B. habe ich der Mafia abgekauft. Omi habe ich aus einem dreckigen, kleinen Puff geholt, in dem er Rollenspiel als kleines Mädchen verkleidet, spielen musste... Cesare... Ihn hab ich in Italien aufgegabelt. Und jeder ist gern hier, du hast das schon richtig erkannt. Ich lasse ihnen ihre Freiheit, bis auf einige Einschränkungen." Er lächelte wieder und erhob sich. "Wir haben da noch Zeit zum Reden, du solltest erst einmal gesund werden." wispernd, neigte er sich vor und hauchte Chino einen Kuss auf die weichen Lippen.

Als Shagen redete, hatte der schlanke Italiener zu ihm aufgesehen – doch als er die Lippen des Größeren an den Seinen fühlen konnte, schloß er die Augen wieder und hob langsam seine Rechte, um mit den Fingerspitzen hauchzart über die Wange Shagens zu kosen. Es war so lange her, daß er dies kosten durfte .. solch eine sanfte Berührung, die ohne eine Forderung gegeben wurde.

Doch diesen sanften Kuss löste Shagen wieder, er lächelte zärtlich und strich Chino erneut über die Wange. "Hale müsste fertig sein, er bringt dir dann was zu essen." Mit den Worten richtete der Silberhaarige sich wieder auf und ging nun einfach hinaus.

Anichino sah ihm ein wenig wehmütig nach ... er hatte diese wenigen, sanften Berührungen sehr genossen, doch die Aussicht, daß Hale zu ihm kommen würde, ließ ihn schnell wieder auf andere Gedanken kommen. Sorgsam legte er seine Bilder wieder zusammen und die Mappe an die Seite ... strich nur einmal sanft über die samtene Hülle an der Seite, ehe er sich die Haare ein wenig nach hinten strich und mit den Fingern ein wenig in Form zu bringen versuchte. Allein der Gedanke an den Großen ließ ihn zärtlich lächeln und er freute sich schon, ihn wiederzusehen ... er mochte ihn gerne, mehr als nur das, auch wenn er sich nicht sicher war, was Hale von ihm dachte oder für ihn fühlte.

Es dauerte noch etwa zehn Minuten, dann ging die Tür auf und Hale kam mit einer dampfenden Schüssel Nudelsuppe herein. "Hey, na Kleiner ?... Du strahlst ja so, geht's dir schon besser ?" Hale war das Strahlen Chinos aufgefallen, es war kein breites Lächeln, es war anders, eine Aura, die wie eine aufgehende Sonne wirkte.

"Es ist schön, dich zu sehen, Hale ... und ja, mir geht es ein wenig besser, dank der Pflege, die ich hier bekomme. Hmmm, das riecht gut ... Nudelsuppe ?" Der junge Maler freute sich, ihn zu sehen – fast sofort fiel ihm auf, daß der Große frisch gebadet und rasiert war, ehe sein Blick unwillkürlich von der breiten Brust Hales angezogen wurde, die in dem oben weit geöffneten Hauskimono gut sichtbar war. Und genauso gut sichtbar war das Schriftzeichen, das über seinem Herzen lag – langsam setzte Chino sich auf und betrachtete es, ehe er noch ein wenig tiefer lächelte und leise wisperte. "Dieses Zeichen sieht wunderschön aus, Hale ... was bedeutet es ?"

Hale stellte erst einmal die Suppe ab und schob das Tischlein so hin, daß Chino gut essen konnte. Dann setzte er sich und antwortete. "Das ist das japanische Zeichen für Büffel. Ich trage es wegen meiner Eigenschaften... Auf dem Rücken trage ich ein Büffeltattoo.. Ein Japanisches." Unwillkürlich strich er mit den Finger der Rechten über das Tattoo an seinem Herzen. "Ich trage es mit Stolz."

"Ich sehe es ... so wie ihr alle hier, nicht wahr ? Cesare hat mir die Federn an seiner Schulter gezeigt und Shagen wünscht sich, daß ich Bilder für euch male ... Bilder, die zu euren Zeichen passen. Er meinte dabei auch, daß er mir einen Schmetterling geben würde ... ich verstehe das noch nicht so ganz, kannst du es mir erklären ? Er ließ das Thema wieder ausklingen, nachdem er es kurz angesprochen hatte." Noch während er sprach, hatte sich Chino langsam völlig aufgesetzt und legte den linken Arm in den Schoß ... nahm mit der Rechten den Löffel, begann jetzt, nachdem er geendet hatte, die Suppe zu essen und schloß dabei für einen Moment vor Genuß die Augen. "Sie schmeckt einfach nur herrlich ...."

"Danke...Hab ich gekocht." Hale grinste, wurde dann aber ernster wegen der Frage nach dem, was Shagen meint. "Nun, kurz gesagt heißt es, wenn du dich entscheiden würdest, hierzubleiben und für ihn zu arbeiten, wirst du der Schmetterling werden und Kunden zugeteilt, die deine Art gern haben... Aber daß Shagen sagte, er würde... Das heißt nicht, daß er dich jetzt unter allen Umständen hierhalten möchte.... Wenn er das sagt, dann gefällst du ihm sehr gut. Und er findet, du würdest hierher passen."

Bei der Erklärung hätte sich Chino beinahe verschluckt – er hörte ihm völlig verwundert zu und errötete dabei leicht, senkte den Blick und aß seine Suppe weiter, ehe er nach einer Weile leise wisperte. "Ich habe es auch ihm schon gesagt – es ist sehr lange her, daß Jemand so etwas zu mir sagte, mir die Wahl ließ. Weißt du, ich ... ich kenne so etwas nicht. Ihr scheint hier alle sehr glücklich zu sein, euch gut zu verstehen – ich lebe seit 12 Jahren alleine, um dem Rummel und der Presse zu entgehen, sehne mich nach Nähe und einem Ort, an dem ich sie bekomme. Vielleicht hat Shagen das gemeint ... aber ..." Mittlerweile war der junge Maler mit der Suppe fertig und legte sich wieder in das Kissen zurück – seufzte leise und schloß die Augen, als er schließlich leise weitersprach. "Ich habe bisher nur viermal versucht, eine Beziehung einzugehen – wurde ein jedes Mal enttäuscht, da sie nur eine Möglichkeit suchten, sich zu bereichern. Es mag lächerlich für Jemand wie dich klingen, der schon so viel Erfahrung hat, doch ich ... ich habe so gut wie keine, Hale. Ich verstehe nicht, wie Shagen glaubt, ich könnte .... ich ... bitte verzeih, ich rede einfach zuviel, ein Fehler von uns Italienern." Bei den letzten Worten öffnete Chino seine Augen wieder und sah zu Hale – lächelte entschuldigend und strich sacht mit seiner Hand über die des Großen, ehe er es merkte und seine Fingerspitzen zögernd wieder zurücknahm.

Hale hielt die Hand zurück und ergriff sie sacht. "Erfahrung in Beziehungen habe ich absolut gar keine... Erfahrung beim Sex um so mehr. Das ist ein großer Unterschied, Chino." Er lächelte wieder sacht. "Und es gibt viele Männer, die kommen, um nur Zärtlichkeit zu bekommen und zu geben... Du berührst gern und bist sehr zärtlich."

"Ich weiß... ein weiterer meiner Fehler ..." Er wisperte nur – es tat so wohl, daß Hale ihn berührte und erneut erwachte das sanfte Stahlen in den Zügen Chinos, ehe er sich wieder beherrschte und aus Scheu ein anderes Thema aufgriff. "Du kannst sehr gut kochen, Hale, ich habe noch nie eine so gute Suppe gegessen. Allein schon der Geschmack ist anders, irgendwie ... gehaltvoller ? Und daß ein wenig Fleisch und Gemüse darin war, es war genau richtig, daß ich es essen konnte. Etwas Festeres hätte ich nicht essen können, dazu fehlt mir leider noch immer die Kraft." Es brannte dem Italiener auf der Zunge, zu fragen, ob Hale mit Omi zusammen war – die Worte des Großen schlossen es weder ein noch aus, ob er nun in festen Händen war oder auch überhaupt Interesse an ihm zeigte. Doch er sagte nichts, genoß es einfach nur, die Hand des Großen berühren zu können und kostete die Zeit aus, die jener bei ihm war.

"Ich finde nicht, daß es ein Fehler ist." Hale ging noch einmal kurz auf das letzte Thema ein, schloss es dann aber auch ab. "Ich hab Erfahrung mit Kochen, auch wenn ich nicht nur koche, ich mach das, um zu entspannen. ...Na ja, wenn Omi hilft, dann is das nicht mehr erholsam. Er macht einen Saustall aus jeder Küche.. Aber was bei rauskommt, schmeckt klasse." Er lachte, wenn er an die letzten Kochversuche dachte. "Warts ab, er wird dich auch noch bekochen."

Bei dem Lachen schmunzelte auch Chino leise, denn er mochte dieses Lachen – dann nickte er kurz und lächelte wieder, als er ihm leise antwortete. "Dann weiß ich nicht, ob ich mich freuen soll oder den Moment fürchten ... einerseits wird es mir sicherlich schmecken, aber andererseits hast du dann so viel mehr Arbeit, die dich noch mehr fordert. Ich will dir nicht noch mehr Arbeit machen, Hale. Du magst Omi sehr, Hm ? Du lachst immer, wenn du von ihm sprichst ...?"

"Klar.. Ich wüsste nicht, wer ihn nicht mag. Er ist wie ein kleiner Bruder, auf den man immer aufpassen muss. ... Und die Küche muss er selber aufräumen, auch wenn er dann schmollt, wie ein kleines Kind." Hale grinste wieder. "Ich fall jedenfalls nimmer drauf rein, wenn er seine Zuckernschnute spitzt und schmollt." Hale kicherte leise und seufzte dann. "Wir sind wie ne große Familie, weißt ?"

Bei dem Lachen des Anderen vertiefte sich das Lächeln des Italieners noch und er nickte leicht – streichelte kurz über die Hand in der Seinen und antwortete ihm dann leise. "Ich merke es ... ihr habt euch gern, ich kann das fühlen, ihr kümmert euch sehr um einander. Das ist etwas Wundervolles und Seltenes – etwas, das man nicht sehr oft findet. Sogar um einen Fremden wie mich kümmert ihr euch, und das liebevoller, als es meine eigene Familie tun würde." Die letzten Worte waren noch immer freundlich und sanft, trotz ihres Sinnes – er machte seiner Familie keinen Vorwurf, daß sie ihm noch immer wütend waren und liebte sie, auch wenn er schon lange keinen Kontakt mehr zu ihnen hatte.

"Uns alle verbindet die Vergangenheit... Kein Einziger von uns hatte eine wirklich gute, jeder hat etwas erlebt, das sein Leben verändert und in eine andere Bahn geworfen hat.....Streit gibt es eben auch, aber der schlichtet sich wieder. ... Nur Cesare und Shean verstehen sich gar nicht, aber wenn sie sich mal aussprechen sollten, wird das sicher werden. Doch sie müssen selber zueinander finden, damit sie sich besser verstehen... Shagen ist da sehr einfach mit seinen Prinzipien." Hale erklärte leise, dann lächelte er wieder. "Wir helfen gern. Du bist ein Unschuldiger, der ins Fadenkreuz gekommen ist."

Wortlos nickend, hörte ihm Chino zu und dachte dabei über das Gehörte nach – dann schmunzelte er leise und sah wieder zu Hale auf, als er leise zu ihm sprach. "Cesare hat etwas anklingen lassen ... er meinte, er wäre eine Zicke. Ich habe diesen Shean noch nicht kennengelernt, doch ich kann bisher noch nicht verstehen, warum man Cesare nicht mögen kann, zumindest bei mir war er freundlich und höflich. Vielleicht verstehe ich es, wenn ich ihn kennenlerne ... ihr seid alle so interessant, Hale. Und dir bin ich besonders dankbar, denn ohne dich wäre ich nicht hier und würde nicht leben."

Hale seufzte leise, als Chino Cesare erwähnte, doch es erstaunte ihn, daß er einem Wildfremden gegenüber zugab, eine Zicke zu sein. "Ich kenne die Gründe beider... aber ich sag es einen von ihnen, sie sollen sich selber aussprechen. ...Und du ? Ich konnte dich da unmöglich liegen lassen. Ich bin auch ehrlich gesagt froh, daß Omi über die Leiche gestolpert ist, sonst hätte ich dich nicht bemerkt. ...Weißt, ich war in einer Gang in New York. Man lässt keine Unschuldigen einfach so liegen und ich bin auch nicht der Mensch, der so etwas tun würde." Er strich ihm wieder über die Wange, als er sich vorneigte. "Schlaf jetzt noch ein wenig, du brauchst es, um dich zu erholen und du siehst auch aus, als würdest du gleich einschlafen."

Fast sofort, als er die Hand fühlen konnte, schloß der junge Maler die Augen und hob die eigene Hand, um die Größere zu berühren ... er hatte sich dies so sehr gewünscht, doch nicht zu fragen gewagt, da er nicht wußte, ob er es durfte. So nickte er einfach nur und seufzte – sah noch einmal zu Hale hoch und wisperte ein leises "Du hast recht ... und wundervolle Hände.", ehe er schon einzuschlafen begann, da es nur noch diese Entspannung gebraucht hatte, daß sein Körper sich die Erholung holte, die er brauchte.

Ein Lächeln umspielte die Lippen Hales, er ließ seine Hand noch ein wenig an der Wange des Kleineren und löste sich dann ganz vorsichtig. Irgendwie wünschte er sich, daß Chino im Hause bleiben würde, doch er verbarg diesen Wunsch wieder tief in sich und stand auf. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, daß wohl einige Kunden weg waren. Matze und die Zwillinge hatten sich in der Therme eingefunden und dösten dort vor sich hin. Omi kam nun auch, wie immer rannte er viel zu schnell. Hale verzog das Gesicht als Omi wieder mal lang hinfiel und diesmal im Wasser landete, aufgefangen von Eiri und Kato. "Freches Blag." wispernd, drehte er sich um, nahm noch die Schüssel auf und verließ dann leise das Zimmer des Verletzten.

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