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 Luel und Cina 05
 

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New York... Endlich New York, die Überfahrt war lang und jetzt können Luel und Cina die nächtliche Silhouette der Stadt sehen. Das Schiff läuft gerade im Hafen ein und Luel steht an der Reling und lässt sich den frischen Seewind um die Nase wehen. Wie jede Nacht, die sie Beide auf dem Schiff verbracht haben, genießt er es sichtlich, doch jetzt ist er anders glücklich. Endlich kann er sich in das Getümmel einer Stadt stürzen und musste nicht nur auf dem Schiff bleiben. Einige Tage länger und er hätte mit Cina wohl wieder einen Streit angefangen. Einen Streit wegen irgend einem Unsinn, nur um sich dabei abzureagieren. Tief in ihm nagte es jedoch noch immer, aber irgendwie hatte er fast vergessen, was er getan hat und noch immer tut. Er heuchelt sich noch immer bei Cina ein, hat es noch immer nicht fertiggebracht, ihm seine Tat zu beichten. Das Horn des Schiffes sorgt dafür, daß er sich aus seinen Gedanken löst und er eilt herab in die Kabine, um zu Cina zu gehen, damit sie gemeinsam das Schiff verlassen können.

Dieser hat sich derweil mit einem Buch hingesetzt und seinen Geliebten alleine auf Deck gelassen ... der Goldäugige weiß, daß Luel die Abwechslung und auch das Alleinsein zwischendurch braucht und er weiß auch, daß es nicht mehr viel gebraucht hätte, bis das Eingesperrtsein wieder zu Ärger geführt hätte. Leise über dem aufgeschlagenen Buch seufzend, schließt Cina seine Augen ... nur zu gut kann er fühlen, daß irgend Etwas den Größeren belastet, doch er respektiert, daß dieser schweigt - der Schlankere weiß, daß er verlangen könnte, daß er es ihm sagt, doch dies will er nicht. Keinen Zwang, das hat er sich geschworen. Als Luel ins Zimmer kommt und vor Freude strahlt, kann auch Cina nicht verhindern, daß sich ein glückliches Lächeln auf seine Züge stielt und nichts mehr von dem Gram zu sehen ist, den er zuvor noch gehabt hat - langsam schließt er das Buch und legt es zur Seite, kommt dann auf seinen Geliebten zu und streicht ihm zärtlich über die Wange, als er ihn leise frägt. "Wir sind bald da, nicht wahr ? Ich kann deine Ungeduld fühlen ....."

"Ja, wir legen gleich an...Man konnte schon die Lichter der Stadt sehen...New York ist wundervoll." wispert Luel fast nur, neigt sich vor und haucht Cina einen Kuss auf die Lippen. "Wir sollten uns fertigmachen...Und wenn wir dann da sind, will ich jagen gehen...Und zwar richtig."

Den Kuß zärtlich erwidernd, nickt der Schlankere sanft auf die Worte ... lächelt dabei liebevoll und streicht ihm eine der langen Haarsträhnen aus den Augen, ehe er ihm leise antwortet. "Gerne, mein Schöner ... ich werde es genießen, dich jagen zu sehen, wie du deine Beute nimmst. Auch ich werde wieder jagen ... auch ich brauche wieder frisches Blut, mein Schöner." Dann haucht er ihm einen sanften Kuß auf die Lippen und löst sich wieder von ihm - ein kurzer Wink genügt und ihre Habseligkeiten packen sich von selbst, ehe Cina nickt und nach Draußen geht, um einen Steward für ihr Gepäck zu rufen.

##Ich kann auch jagen und du trinkst von mir...Ich weiß doch, wie du das verabscheust, zu töten.## schlägt Luel vor, es ist aber nicht zwingend, daß er Cina nicht dabeihaben will, nur ein einfacher Vorschlag. Der Steward kommt sofort mit noch einem Weiteren und Beide nehmen die Koffer auf und gehen voran, während Cina und Luel ihnen nach oben folgen. "Siehst du... wunderschön, nicht wahr ?" Luel blickt auf die Stadt, er kann das Leben darin fühlen und hören und er freut sich immer mehr auf die Jagd.

Der Goldäugige fühlt jede der Emotionen, die in seinem Geschöpf erwachen ... leise lächelnd lehnt er sich an ihn heran und genießt die Stärke, die Luel ausstrahlt, ehe er seine Augen halb schließt und ebenso wie der Andere die nächtliche Silhouette betrachtet, das elektrische Licht, das langsam in den Städten das bisher übliche Gas ersetzt. "Ja .... wunderschön und ungewohnt. Und ja, auch ich fühle das Leben, all die Herzen, welche heißes, süßes Blut durch die Adern fließen lassen. Bitte ... jage du für mich und laß mich dich kosten, ja ? Ich habe immer lieber von dir getrunken als von der Beute, auch wenn ihr Blut warm ist, so ist es doch nicht so süß wie von dir."

"Ich mache es gern...Ich hab es dir ja angeboten und ich...ich mag es, wenn du von mir trinkst." wispert Luel, ein Lächeln umspielt seine Lippen. "Willst du mir zusehen, oder lieber nicht ?" fragt, weil er ihm natürlich die Wahl lässt und so auch zeigt, daß er sich Sorgen macht. Das Schiff hat jetzt angelegt und Luel hakt sich bei Cina unter, als sie die große Rampe heruntergehen. Unten werden noch die Pässe und Papiere von jedem Passagier kontrolliert und dann können sie weiter.

##Wenn es dir Recht ist, bleibe ich lieber in unserem Hotel, mein Schöner ... es ... es ist leichter für mich.## Leise antwortend, nickt Cina nur dem Kontrolleur zu und folgt dann den Dienern, die ihr Gepäck zu den Droschken bringen - nachdem die Koffer verstaut sind und er dem Kutscher die Adresse ihres Hotels durchgegeben hat, lehnt sich der Goldäugige müde an und schließt die Augen, sich ein wenig an seinen Geliebten ankuschelnd. ##Ich merke, daß ich schon lange nichts mehr zu mir genommen habe ... ich bin müde, mein Schöner. Bitte wecke mich, wenn wir ankommen, ja ?##

##Das werde ich.## Antwortet Luel liebevoll und ist dann still, um Cina schlafen zu lassen. Als sie da sind, weckt er ihn sanft mit einem Kuss und streichelt sacht mit den Fingern über dessen Wange. "Wir sind da...Ich werde dann gleich jagen gehen, lass das Fenster einfach offen, ich finde dich dann schon."

"Ich danke dir, mein Schöner ..." Leise antwortend, nickt der Goldäugige und steigt schließlich aus ... überwacht, wie die Diener das Gepäck in das Hotel bringen und sieht Luel nach, der fast sofort verschwindet und sich auf die Jagd begiebt. Als Cina im Hotel den Schlüssel für seine Suite entgegennimmt, lächelt er freundlich zu dem Concierge ... läßt sich dann von einem der Pagen zu einem Aufzug führen und staunt ein wenig, läßt sich und sein Gepäck aber gerne zu dem Penthouse hochfahren und seufzt leise, als die Pagen schließlich alles Gepäck hereingebracht und abgestellt haben und mit einem großzügigen Trinkgeld sofort verschwunden sind. Seine Magie benutzend, räumt der Goldäugige ihre Sachen schnell ein und zieht sich schließlich aus ... nur einen knöchellangen Wickelrock und eines der weiten Hemden anbehaltend, ruht er sich schließlich in einem der Stühle des Wohnzimmers aus und fällt schließlich in einen leichten Schlaf, da ihn der Gebrauch seiner Kräfte doch ein wenig mehr angestrengt hat, als er dachte.

Seinen Jagdtrieb folgend, ist Luel sogleich entschwunden und hinter der nächsten Ecke mit den Schatten verschmolzen. So verborgen, streift er länger, als er eigentlich müsste, durch die Straßen von New York, genießt die Freiheit, die er auf dem Schiff nicht hatte, erst dann sucht er sich sein erstes Opfer. Ein starker Mann, ein irischer Arbeiter, fällt ihn gleich ins Auge. Dessen Blut kann er jetzt schon schmecken. Der Mann ist stark und gesund, gestählt durch seine Arbeit und genau das, wonach Luel gesucht hatte. Er tötet ihn nicht sofort, sondern hat noch seine Gedanken beeinflusst, amüsierte sich noch mit dem Mann, hat sich von ihm nehmen lassen. Erst dann tötet er ihn und saugt ihm jeden Tropfen aus, der möglich ist, bevor der Ire stirbt und Luel die Ratten ruft, damit sie ihre Arbeit machen können. Er selber ist leicht benebelt von den Pheromonen in dem Blut und braucht einen Moment, um wieder klar zu werden. Als es soweit ist, sucht er sich ein weiteres Opfer, verfährt mit diesem ebenso, lässt sich von dem Größeren nehmen und tötet ihn dann kaltblütig. Die Hälfte der Nacht ist rum, als Luel durch das Fenster des Penthouses kommt und kühl lächelt bei dem Anblick seines dunklen Engels, der erschöpft auf dem Stuhl eingeschlafen ist. Vorsichtig hebt er ihn auf seine Arme und trägt ihm zum Bett, bevor er ins Bad huscht, um sich zu kurz zu waschen. Als er wieder ins Zimmer kommt, schließt er mit einem Wink die Vorhänge und legt sich nackt neben seinen Schöpfer, weckt ihn zärtlich mit einem Kuss. "Essen ist fertig...." wispert.

Schon, als Luel kommt und ihn auf das Bett legt, ist der Goldäugige aufgewacht, doch hatte sich nicht weiter gerührt und noch ein wenig gedöst ... erst jetzt öffnet er seine Augen und lächelt zu ihm hoch, streicht ihm eine der Haarsträhnen nach hinten und nickt unmerklich, die Fingerspitzen leicht an der Schlagader des Größeren verweilen lassend. "Ich kann deine Kraft fühlen, mein Schöner ... ich hoffe, die Jagd hat dir gefallen und das Blut dir geschmeckt." Erst, als er jetzt wieder verstummt, zieht Cina ihn sacht zu sich herab und haucht zärtliche Küsse auf dessen Kehle ... wandert weiter und beißt ihn schließlich sanft, stöhnt leise auf und beginnt dessen Blut zu trinken, schier vor Genuß vergehend. Nur zu gut kann er schmecken, daß Luel das Blut seiner Opfer mit Hormonen angereichert hat, indem er mit ihnen schlief - leise dabei lächelnd, genießt der Goldäugige jeden Schluck davon und läßt erst nach einer Weile ab, jedoch früh genug, daß Luel dabei nicht entkräftet wird.

Die kleine Wunde schließt sich sogleich und Luel rückt dicht an Cina heran. Er merkt, daß er satt und schmusig ist. "Schmusig wie ein Kater, der sich den Bauch mit Sahne vollgeschlagen hat..." wispert er zärtlich und leckt ihm schnurrend das Blut von den Lippen. "Und, ja...Die Jagd war schön.." antwortet er noch auf dessen Frage.

Fast sofort kuschelt Cina sich an den größeren und stärkeren Körper des Anderen heran und genießt dessen Geruch und dessen sanftes Lecken ... es nach und nach in zärtliche Küsse umwandelnd, entspannt der Goldäugige sich fühlbar und lächelt nach einer Weile wieder, während die Finger seiner Rechten ein wenig mit den schwarzen Haaren seines Liebsten spielen. "Es freut mich, daß es dir hier gefällt ... und ich freue mich schon darauf, daß wir uns ein wenig umsehen. Ich weiß, daß du auch gerne allein herumstreifen willst, ich werde dann immer auf dich waren, mein Schöner. Ich bin so froh, daß du noch immer hier bist ... ich genieße jede Minute und jeden Herzschlag davon, es ist, als ob meine Sonne wiedergekommen wäre nach all der Zeit."

Luel muss lächeln bei den sentimentalen Worten, nimmt sacht die Hand des Kleineren und haucht ihm einen Kuss auf den Puls. Er lässt die Hand dann aber wieder los, damit Cina weiter mit seinem Haar spielen kann. "Eine Sonne, so dunkel wie die Nacht...." wispert er, jedoch nur zu sich selbst eigentlich.

"....welche die meine mit ihrem warmen, dunklen Licht füllt. Ich weiß, daß du dunkel bist, Luel, ich habe dich so erschaffen ... doch für mich bist du so hell und schön wie der funkelndste Stern, mein Schöner." Leise dessen Satz vervollständigend, lächelt Cina zärtlich dabei - dann haucht er ihm einen Kuß auf die Lippen und bettet sein Gesicht in der Halsbeuge des Größeren, erst nach einer Weile wieder zu ihm wispernd. "Möchtest du Morgen ein wenig fliegen ? Heute ist es schon zu spät, die Sonne wird bald aufgehen ...."

Bei den Worten lächelt Luel etwas schwermütig, doch er nickt bei der Frage. "Ja, gern...Sehr gern...So können wir die Stadt besser erkunden." Er antwortet leise, seine Augen sind schwer, trotz daß die Nacht noch nicht um ist. Die Reise und die Jagd haben ihn doch mitgenommen und ohne es zu wollen, döst der Größere sanft weg und driftet in einen tiefen Schlaf.

Sein Lächeln auf den Lippen behaltend, haucht Cina ihm einen sanften Kuß auf die Lippen und streicht ihm zärtlich über das lange Haar .... sacht löst er sich von ihm und zieht seine Kleidung aus, ehe er sich wieder zu ihm legt und die Decke über sie Beide breitet, um ebenso in einen tiefen Schlaf zu gleiten.

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Als die Sonne am nächsten Morgen den Tag ankündigt, wacht der Goldäugige auf und nickt unmerklich ... behutsam steht er auf und nimmt sich frische Kleidung heraus, erledigt kurz die Morgentoilette und zieht sich an, ehe er die Schlafzimmertüre hinter sich schließt und in das große Wohnzimmer ihres Penthouses geht. Nachdem er dem im Gang wartenden Pagen Bescheid gegeben hat, wartet Cina, bis dieser ihm ein einfaches Frühstück bringt und die heutige Zeitung - liest sie sich durch und geht schließlich auf den großen Balkon, um den grandiosen Blick auf den Central-Park und die Wolkenkratzer zu genießen, bis die Sonne schließlich hinter dem Horizont verschwindet. Erst, als es völlig dunkel ist, geht er wieder in das Schlafzimmer und setzt sich auf das Bett - haucht Luel einen zärtlichen Kuß auf die Lippen und wispert ein leises "Es ist Nacht, Zeit, aufzuwachen ...." in dessen Ohr.

Noch müde seufzt Luel, schlägt dann aber seine Augen auf und blickt Cina einen Moment an, als würde er ihn studieren wollen. "Hattest du deinen schönen Tag, mein Engel ?" Vorsichtig richtet er sich auf und streckt sich ausgiebigst, ebenso gähnt er herzhaft, weil er müder ist, als gewöhnlich. Es liegt wohl an der anderen Zeit, doch er wird doch schnell wacher und packt sich Cina, um ihn zu sich zu ziehen und ihm einen dicken Kuss auf die Lippen zu geben.

Und dieser wird auch liebevoll entgegengenommen, ehe der Goldäugige sich wieder löst - schließlich leise auflacht und ihn aus dem Bett und Richtung Bad zu ziehen. "Ja, mein Tag war ruhig und angenehm ... die Aussieht ist überwältigend. Komm, mach dich fertig, dann können wir fliegen, ja ?"

"Ich mach ja schon..." mault Luel leise und geht nun lieber selber, damit Cina ihn nicht noch weiter schieben muss. "Du kannst es wohl kaum noch erwarten, Hm ?" Rasch hat er sich herumgedreht und gibt Cina einen Kuss auf die Nase. Noch bevor dieser reagieren kann, huscht Luel ins Bad und macht die Tür zu, auch wenn er nicht absperrt, er will Cina nur ein wenig necken.

Leise auflachend, folgt der Geborene ihm auch und öffnet die Türe zu ihrem Bad, mit Genuß seinen Liebsten betrachtend, wie dieser sich wäscht ... langsam verengen sich die goldenen Augen Cinas und er tritt auf ihn zu, läßt seine Schwingen wachsen und umarmt ihn damit von hinten, ihn eng an sich heranziehend, während er ihm ins Ohr wispert. "Natürlich kann ich es kaum erwarten ... du weißt, wie gerne ich fliege, den Wind in meinen Federn fühle. Und daß ich dich bei mir haben kann, macht es nur noch reizvoller, mein Schöner ....."

Luel lacht leise, wendet seinen Kopf herum und schnappt nach den Lippen, die eben noch an seinem Ohr waren. "Dann sollten wir uns beeilen, sonst platzt du vor Ungeduld." Gekonnt schlüpft er aus dem festen Griff und huscht aus dem Bad, um sich was überzuziehen. Noch im Zimmer formt er seine schwarzen Lederschwingen und legt sie so an, daß es aussieht, als er würde einen schwarzen Umhang tragen.

Cina hingegen formt seine Schwingen wieder weg und geht wieder zurück zu seinem Kleiderschrank, um sich dort umzuziehen ... erst, nachdem er seinen geliebten Rock und das weite Hemd übergezogen hat, formt er die Schwingen wieder neu und geht ihnen auf den großen Balkon vor, an dem er seine Schwingen wieder ausbreitet und die Augen schließt, das Mondlicht auf seiner Haut mehr als nur genießend. "Laß uns fliegen, mein Schöner ... der Mond und auch die Sterne rufen uns, wollen uns mit ihrem Licht zum Schimmern bringen." Noch während er spricht, fangen sich die Winde in seinen Federn und heben ihn ein wenig an ... durch seine Macht verhindert er, daß er gesehen wird und verdeckt auch Luel, als er nun höhergleitet und den Wind in seinen Schwingen und in seinen Haaren genießt, der ihn umschmeichelt wie ein Geliebter.

Luel dreht sich unter ihm und fliegt auf dem Rücken, von da aus lächelt er Cina an, streicht ihm kurz über den Bauch und ließ sich dann fast fallen. Das tut er aber nur, um sich zu drehen und sich von den Aufwinden fangen zu lassen, die ihn mühelos höher und höher tragen.

Mit einem leisen Auflachen folgt der Geborene seinem Geschöpf, jedoch leichter, da er die Winde nicht braucht, um fliegen zu können ... allein die Macht, die er besitzt, genügt, ihn fliegen zu lassen, wenn er seine Schwingen öffnet. Cina weiß, daß dies die ureigenste Kraft der Winde und der Erde ist, die ihm dies ermöglicht, da ein junger Schamane es ihm erklärt hatte. Ein kurzes Lächeln erwacht auf den Zügen des Goldäugigen, als er an ihn denkt - doch dann verfliegt dieser Gedanke wieder in der reinen Freude des Fliegens, die er mit Luel teilt und ihm auch durch ein wortloses Senden mitteilt.

Die Gefühle des Anderen saugt Luel regelrecht in sich auf und auch er schickt ihm vorsichtig seine momentanen Gefühle, auch er freut sich über den Flug durch die Nacht. Er dreht sich wieder und kommt unter Cina, um ihm ein Lächeln zu schenken. Mit dem Gesicht kommt er dann so nahe, daß er ihm einen Kuss auf die Lippen hauchen kann und dann lässt er sich wieder fallen und legt seine Schwingen an. Er genießt den kurzen, freien Fall, solang er dauert, spreizt dann wieder seine Schwingen und fängt sich gekonnt ab, bevor er dem Boden, oder eher den Dächern der Häuser, zu nahe kommt.

Bei dem Anblick seines Geschöpfes lächelnd, breitet Cina seine federnen Schwingen noch ein wenig weiter aus und läßt sich von den sanften Böen tragen ... unwillkürlich schweifen seine Gedanken zu einem Schamanen, dem er begegnete, als er noch jung war und unerfahren. Doch dann wird sein Blick wieder von Luel angezogen und der Goldäugige gleitet tiefer - kommt schließlich zu ihm und streift ihn sanft mit den weichen Federn, ehe er sanft in dessen Gedanken wispert. ##Was hast du vor, mein Schöner ?##

##Mich austoben, das ist alles.## Antwortete Luel, lässt mitschwingen, wie schön er es gerade findet, die Freiheit, der Wind, einfach alles im Moment. Nur das, was verborgen liegt, lässt er wohlbehütet in sich schlummern.

Nur ein Nicken antwortet ihm auf diese Gedanken, ebenso wie ein leises, glückliches Lachen - fast sofort läßt Cina sich wieder von den Aufwinden höhertreiben und landet schließlich auf dem Dach eines der Wolkenkratzer, um sich dort hinzusetzen und die warmen Schwingen schützend ein wenig um den schlanken Körper zu legen. ##Die Stadt ist wunderschön ... ich hätte niemals gedacht, daß New York so wunderschön ist, voller Leben - so ganz anders als Paris oder Venedig. Gerade, voller Kanten - doch dazwischen ist Leben, bis in die untersten Katakomben. Fühlst du es, mein Schöner ?##

Einen Moment später landet Luel neben seinem Schöpfer und setzt neben ihn und legt seine Hautschwingen ebenso um sich. "Ja, ich fühle es und ich hätte es auch nicht zu träumen gewagt... Ich mag diese Stadt schon jetzt lieber, als Paris." wispert er, überblickt den ganzen Horizont und lächelt dabei. "Eine Stadt voller Leben... Und wir Vampire fallen darin gar nicht auf... Ich denke, hier wird es auch noch keine Jäger geben, die uns schaden könnten."

Die Worte des Anderen lassen tief in Cina etwas anklingen, das er lange nicht mehr hörte ... leise aufseufzend, schließt er seine Augen und öffnet die weichen Schwingen wieder ein wenig, um den Wind darin zu fangen und mit der nachtschwarzen Fülle spielen zu lassen. ##Doch, mein Schöner. Du kannst sie nicht fühlen, noch nicht, da du gebissen bist, doch ich fühle sie. Ich kenne sie, Luel. Diese Welt beherbergt nicht nur Menschen, sondern auch Werwesen und andere Vampire wie mich oder dich ... du bist noch zu jung, um es zu kennen. Hier, in der Neuen Welt, leben noch viel mehr der Werwesen, da sie unbehelligt waren von den Glaubenskriegen der Alten Welt, all den sinnlosen Kriegen, die es gab - hier in Amerika gibt es viele der Werwesen. Und auch Vampire, Luel. Ich fühle sie ... hier in New York ist eine Vampirin und ich weiß, was sie will - sie will mich, meine Dienste, um unsere Rasse zu erhalten. Ich habe es dir vor vielen Jahrzehnten einmal gesagt, mein Schöner, erinnerst du dich ? Nur wir Geborenen können Kinder zeugen, und auch das nur mit anderen Geborenen. Sie wird kommen, sie fühlt mich - sie ist älter und erfahrener, als ich es bin. Wenn sie kommt, gehorche mir, mein Schöner, Bitte ... zeige mir den Respekt, den du mir als mein Geschöpf schuldest, ich will nicht, daß sie dich tötet, wie es ihr gutes Recht wäre, wenn du respektlos bist. Bitte, schwöre es mir, mein Schöner, schwöre es mir mit deinen Gedanken.## Vielerlei Emotionen spielen in den Gedanken des Goldäugigen mit, als er sie Luel sendet - Resignation und Furcht, ebenso wie das Wissen, daß es unumgänglich ist, daß er dies tun muß, aus Liebe zu seiner eigenen Rasse, doch auch die Angst um Luel, die darin zu hören ist.

Luels Blick verfinstert sich bei der Erwähnung der Vampirin und bei dem, was sie will und ja, Luel erinnert sich an das, was Cina ihm gesagt hatte. Allein schon bei dem Gedanken, Cina auch nur eine Nacht mit einer Frau teilen zu müssen, knurrt er leise auf, nickt dann aber, weil er es ihm zuliebe tun wird. ##Ich schwöre es dir.## Widerwillen klingt diesmal mehr als deutlich mit und auch ein wenig der Eifersucht, die Luel empfindet, auch wenn er wohl weiß, daß es zum Nutzen des Rassenerhaltes dient und keine Liebe dazu gehört.

Mehr als nur deutlich kann Cina fühlen, was in seinem Geschöpf vor sich geht, wie dieser fühlt ... erneut leise aufseufzend, sendet er ihm nur ein leises ##Es ist nötig, mein Schöner - auch wenn ich sie oder mein Kind nicht wiedersehen werde, es ist nötig. Schon seit Jahrhunderttausenden pflegen wir diese Tradition, da es zu selten gemischte Pärchen unter uns Geborenen gibt. Es ist eine Sitte, die Vampire und Werwesen gemein haben - auf diese Weise bleibt das Blut frisch und Inzest wird vermieden. Es ist nur diese eine Nacht, Luel - vielleicht nicht einmal das, wenn sie es nicht will.##. Nach diesen Worten verstummt der Goldäugige wieder und seufzt leise ... horcht aber auf, als in der nächtlichen Brise das sanfte, leise Spiel einer Panflöte zu hören ist und lächelt leise dabei, genießt die Weise, die zu ihnen weht und steigt erneut in der Brise auf, um sie und die klare Nacht noch so lange wie möglich zu genießen.

##Ich bemühe mich, dir keine Schande zu machen.## Antwortet Luel nur noch, breitet seine Schwingen aus und lässt sich ebenso von den Winden nach oben tragen, auch wenn er mit Flügelschlägen nachhelfen muss. Das leise Spiel der Flöte hörte auch er, aber ihn interessiert es nicht, wo es herkommt. ##Wenn du einen Sohn bekommst...Kannst du ihn nicht einfordern, um ihn zu erziehen ?##

##Nein, mein Schöner ... nur, wenn sie es möchte. Das Kind wird von der Mutter aufgezogen, außer sie möchte, daß der Vater es erzieht. Doch ich denke nicht, daß sie es tut ... Amagbela ist sehr besitzergreifend, sie hat bisher keines ihrer Kinder dem Vater überlassen. Komm.....## Mit diesen Worten schlägt Cina wieder den Weg zurück zu ihrem Hotel ein, während der Klang der Panflöte ein wenig stärker zu werden scheint - ein Lächeln huscht über die Züge des Goldäugigen, als er schließlich auf seinem Balkon landet und den Spieler in den Schatten bemerkt, sich respektvoll mit einem "Schamane ..." verneigt und schließlich leise seufzend und mit ernsterem Gesicht wieder in ihr Zimmer tritt, in dem die Vampirin schon auf ihn wartet. "Es ist mir eine Ehre, Amagbela ..."

Luel sieht nur die Augen des Schamanen und nickt leicht in die Richtung, um ihm ein wenig Respekt zu erweisen, denn er fühlt, daß es besser so ist. Dann folgt er Cina ein Stück hinein und geht auf die Knie hinter ihm. Seine Hände hat er auf dem Boden und den Blick gesenkt. Amagbela lächelt amüsiert und erhebt sich geschmeidig von dem Sessel, in dem sie gewartet hatte. "Ganz meinerseits Cina.... ein braves Hündchen hast du da." Eher geringschätzig blickt sie zu Luel herab, reicht derweil Cina ihre schlanke Hand, damit er ihr einen angemessenen Handkuss geben kann. "Welch Glück, daß der Schamane hier ist, so muss ich nicht länger als nötig hierbleiben."

Galant haucht ihr der Goldäugige den Kuß auf den Handrücken und lächelt leicht zu ihr ... dann blickt er für einen Moment auf Luel und seufzt leise, ehe er ihr schließlich antwortet. "Luel ist mein Gefährte, ich habe ihn mir für diese Aufgabe erschaffen, du weißt doch, wie sehr ich es mir wünschte. Und auch ich bin dankbar, daß 'Der schwarze Schnee' gekommen ist, um uns zu helfen. Er gehört zu den mächtigsten Schamanen und sein Lied und seine Kraft werden uns helfen, daß es nicht viel Zeit verbrauchen wird, bis unsere Aufgabe erfüllt ist." Noch während er spricht, erstarkt das zuvor leiser gewordene Lied wieder zu seiner vollen, wunderbaren Fülle und umstreicht sie ebenso wie die sanften Wellen der Urmagie, die sie umgibt ... Luel ein leises ##Bitte warte Draußen bei Neige auf mich ...## sendend, widmet Cina sich nur noch der Vampirin, während sie sich ausziehen und Einander umfangen, auf das Bett sinken und ihre Pflicht erfüllen.

Luel erwidert nichts mehr weiter und erhebt sich. Leise tritt er nach Draußen und hockt sich auf die breite Brüstung des Balkons. Sein Blick liegt auf dem Park, doch sein Gehör ist Drinnen bei den beiden Geborenen, er lauscht deren Liebspiel und es widert ihn wirklich an, was er hört. Daß er sich selber gerade verletzt, weil er seine Krallen in deine Oberarme schlägt, merkt er gar nicht, er klammert sich fast krampfhaft an sich selber fest.

Ein leises Schnurren erklingt, während die Weise der Panflöte langsam zu verstummen beginnt ... die Schatten, die den jungen Schamanen bisher verdeckten, lösen sich und enthüllen einen riesigen, schwarzen Panther, der Luel aus seinen silbergrauen Augen betrachtet. Geschmeidig und lautlos tritt er hervor und streicht sacht an den Flügeln und der Schulter des jungen Gebissenen vorbei - dann wandelt er sich wieder in seine Menschform und knabbert sanft an dessen Ohr, ehe er dessen Hände löst und ihn auf diese Weise zärtlich von hinten umarmt. ##Gräme dich nicht, mein Schöner ... sie haben es gleich vollbracht und dann gehört er wieder dir ... nur dir, so, wie du es wolltest. Ich fühle das Blut des Anderen in dir fließen, auch wenn Cina es nicht erkennt - der Geborene hat dir Kraft geschenkt, weißt du das ? Es hat dich verändert ...## Keinerlei Vorwurf - nur Interesse und sachte Neugier schwingen ebenso wie das Wissen um die Geheimnisse Luels in den samtenen Gedanken des jungen Schamanen, ehe er leise aufschnurrt und ihn sacht auf die Wange küßt.

Luel erstarrt leicht, als er die Gedanken vernimmt, er hört, daß Neige sein Geheimnis erkannt hat. Er beruhigt sich leicht, denn das Umschmusen verfehlt nicht seine Wirkung, denn es beruhigt Luel wirklich. ##Ich hab mich danach stärker gefühlt.... Und dieses Weib... Ich hasse sie.. Ich würde sein Kind zu gern von ihr wiederhohlen... Aber sie ist zu stark...##

##Das ist sie ... Amagbela ist schon mehrere Jahrtausende alt, sie stammt noch aus dem alten Ägypten. Sie würde dich innerhalb eines Herzschlages töten und nicht einen Gedanken daran verschwenden, so, wie du eine Schabe zertrittst. Laß sie nicht an dich heran - sie ist alt genug, um das Blut Richards, dessen Kraft in dir zu fühlen, wenn sie dich berühren sollte. Doch ich denke, dies werde ich zu verhindern wissen ... sie fürchtet mich, das, was ich bin. Ich bin ein Werwesen doppelten Blutes - ein Schamane, trotz meiner Jugend einer der Mächtigsten. Sie weiß, daß ich die Urmagie, die euch Vampiren dient, beherrsche - deshalb kann ich auch dafür sorgen, daß sie jetzt empfangen hat. Um das Kind mach dir keine Sorgen, Luel ... es wird Cinas Wesen besitzen und sie wird es nicht verderben. Die Tochter deines Gefährten wird ebenso sanftmütig und gut werden wie ihr Vater und ein jedes ihrer Kinder wird diese Sanftmut weitertragen, wenn das Blut erwacht. Amagbela hat es mir versprochen, mein schöner Gebissener ... und sie wird ihr Wort halten, da sie weiß, daß ich sie jederzeit töten kann.## Leise, samtene Gedanken, die zu Luel wehen, während Neige ihn weiterhin mit den Fingern berührt und ihm sanfte Küsse in den Nacken haucht ... langsam löst der junge Werpanther die ledernen Schwingen des Gebissenen und setzt sich auf dessen Schoß, knabbert sanft an der Kehle Luels und schnurrt hingebungsvoll, diesen Moment völlig genießend.

##Also eine Tochter.... Ich werd mich dann wohl geschlagengeben müssen.## antwortet Luel und lächelt gezwungen, als sich Neige auf seinen Schoß setzt und sanft an seinem Hals knabbert. Luel lässt es zu und schlingt seine Arme um den jungen Schamanen, so lenkt er sich von dem, was Drinnen geschieht, ab und er geht auf das Spielchen ein und schnurrt leise auf, während seine Finger durch das schwarze Haar kraulen.

Einen Moment lang schimmern die silbergrauen Augen des jungen Werpanthers in einem sanften Lila auf, ehe sie wieder normal werden ... dann senkt Neige seine Lider und schmiegt sich noch näher an den Größeren heran, während die eigenen Hände über die Flügelansätze und die empfindsame Haut der Schwingen streicheln. ##Natürlich, mein Schöner ... das weißt du, da Cina dein Herr ist. Denke nicht mehr daran, mein Schöner - vergiß die Welt um dich herum in meinen Armen, laß dir zeigen, daß die Finsternis mehr als nur Dunkelheit in sich birgt.## Leise, sanfte Gedanken, die so vieles in sich bergen - doch dann verstummen auch sie und nur die Lippen des Schamanen bleiben, die zart über die Luels streichen und ihn ebenso wie das Schnurren und die Fingerspitzen locken.

Luel erschaudert sacht bei der Berührung der Flügelansätze und schnappt nun fast nach den weichen Lippen, um sie feurig zu verschließen, während er Neige dicht an sich presst. Vergessen, was Drinnen geschieht, das ist genau das, was Luel jetzt will und er tut es in den Armen des jungen Schamanen.

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