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 ”Der Bücherdieb”  05
 

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Nach der Schicht waren Akio und Arthur noch zusammen bis zu dem Haus mit der angeschlossenen Werkstatt gegangen, erst dann verabschiedete sich Arthur für kurze Zeit. Eine Stunde würde er schon brauchen und der Rotblonde hoffte, daß es nicht zu zugemüllt aussah. Seine Hoffnung wurde aber schnell abgeschmettert, als er das Haus betrat, und schon fast über eine leere Bierkiste stolperte. Sein Vater schnarchte auf dem Sofa und Arthur seufzte leise, als er gleich anfing, die Flaschen und Dosen einzusammeln. Den Rest vom Müll warf er auch gleich weg, und dann sah es schon einigermaßen aus. Erst jetzt ging er hinab, öffnete die Tür und betrat leise sein Kellerzimmer, weil Marlon noch tief und fest schlief. Irgendwie war es beruhigend, aber er mußte seinen Bruder jetzt wecken und lächelte sacht. „Hey Kleiner, aufwachen ? Wir haben heute viel vor.“ Arthur küßte Marlon sanft auf die Stirn und lächelte, als sein kleiner Bruder müde blinzelte.

"Du bist schon da ..." Der kleine Junge lächelte müde und hob seine Arme, schlang sie um Arthurs starken Hals und drückte sich an ihn heran. Es war immer schön, wenn der Ältere ihn weckte und Marlons Lächeln vertiefte sich noch, als er langsam wacher wurde. "Wir haben was vor ? Erzählst du mir, was ?"

„Erst aufstehen, und fürs Frühstück fertigmachen. Ich mache es eben und dann erzähle ich, okay ? Und wasch dich nur über ... wir gehen zu Jemand, bei dem wir ein großes Bad benutzen dürfen.“ Arthur küßte Marlon wieder sacht auf den Stirn und löste sich dann, um ihm die Kleidung für den Tag herauszulegen. Danach ging er wieder hinauf in die Küche, und bereitete das Frühstück. Für Marlon und sich ... und das für seinen Vater würde er wie immer auf den Küchentisch bereitstellen. Erst dann ging er mit dem Tablett wieder hinab, damit sie dort zusammen ein kleines Frühstück essen konnten.

Und wie immer, hatte der Junge sich kurz abgewaschen und die Zähne geputzt, sich angezogen und setzte sich hungrig an den kleinen Tisch, an dem sie immer aßen. Es war schön, daß sie das immer gemeinsam tun konnten ... und da er neugierig war, fragte er Arthur natürlich sofort, als sie zu essen begannen. "Wo gehen wir denn hin ?  Weil du gesagt hast, wir können baden ... erzähl doch, erzähl doch ?"

Arthur lächelte geduldig und legte Marlon zwei Scheiben Brot auf den Teller. „Ich habe bei meiner Arbeit Jemand sehr Nettes kennengelernt. Er hat angeboten, daß ich seinen Computer benutzen darf, und er würde Heute dann auch auf dich aufpassen, wenn ich schlafe. Und er weiß ganz viel über Geschichte und hat ein großes Bad, das wir benutzen dürfen.“ Marlon paßte ja locker in die Dusche hier ... für Arthur war sie schon reichlich eng, aber genügte, um sauber zu werden.

"Du hast Jemanden kennengelernt ? Magst du ihn auch ? Also so richtig ?" Marlon wußte, daß Arthur schwul war und freute sich für ihn ... und natürlich wollte er wissen, wer dieser Mann war und wie er aussah, und wie er ihn kennengelernt hatte.

„Ja - ich hab Jemand kennengelernt und ich mag ihn, er ist sehr nett ... und so richtig ? Ich weiß es nicht, ich hab ihn doch letzte Nacht erst getroffen. Er kennt aber auch die Geschichte von unserem Stamm und ich bin sicher, er wird dir alles erzählen.“ Marlon war wirklich neugierig und Arthur konnte es mehr als gut verstehen, da sie eigentlich kaum hinauskamen und wenn, kaum aus der Gegend heraus.

"Aber du magst ihn sehr, nicht wahr ? Sonst hättest du nicht zugestimmt und würdest nicht mit mir zu ihm gehen. Ich bin schon auf ihn gespannt, erzähl doch, wie er aussieht ? Und er kennt wirklich die Geschichte ?! Wow ..." Marlon war richtig hibbelig und gespannt, was ihm Arthur noch erzählen würde. Dabei aß er aber sein Frühstück und achtete darauf, so sauber zu essen, wie er konnte.

Auch wenn sie nicht essen gingen achtete Arthur darauf, daß Marlon gute Manieren hatte und er lächelte, weil sein Bruder schon wieder nachhakte. „Ja, er kennt sie und glaub mir, noch viel mehr. Aber ich lasse ihn lieber erzählen und wie er aussieht, das wirst du bald sehen.“ Arthur wußte, daß er ein wenig gemein war und goß noch etwas Milch in ihre Gläser. „Und ja, ich mag ihn sehr ... irgendwie.“

"Das merke ich - und du bist gemein, daß du mir nicht mehr erzählst. Wenigstens sehe ich ihn dann bald, ich bin schon gespannt." Dann nahm der Junge sein Glas und trank durstig die Milch, ehe er leise lachte, als Arthur nach einem Schluck Milch einen Milchbart an der Oberlippe hatte.

Auch Arthur lachte und leckte sich den Milchbart von der Oberlippe. „Ich hab einen Milchbart, und du hast Marmelade in den Mundwinkeln.“ Es stimmte zwar nicht, aber es machte auch Spaß, seinen kleinen Bruder damit aufzuziehen. Wie erwartet, wischte Marlon sich die Mundwinkel aus, und Arthur grinste. „Reingelegt.“

"Oh, du ... du bist so mies !" Der jüngere Bruder fiel immer wieder darauf rein, doch eigentlich war er Arthur nicht böse, da er es toll fand, wenn dieser ihn ein wenig neckte und fröhlicher war. Also spielte er nur kurz den Schmollenden, ehe er leise lachte und wieder weiteraß. Als sie fertig waren, zögerte Marlon kurz ... doch dann fragte er sehr, sehr leise. "Was wirst du Dad erzählen ?"

„Tja ... ich wollte ihm einen Brief hinlegen. Er schläft noch, wenn ich ihn wecke, wird er sauer.“ Und wenn er ihn nicht weckte auch, aber dann waren sie aus der Schußbahn. „Ich rede mit ihm, wenn wir wieder da sind.“ Daß er ihm noch Geld hinlegen wollte, sagte er Marlon nicht. Es würde auf jeden Fall helfen, ihn friedlich zu stimmen, denn mit Geld konnte er sich Bier oder sonstwas kaufen.

Der Junge nickte nur und lächelte wieder, ehe er zu seiner Seite der kleinen Kellerwohnung lief und ein wenig Papier, seine Malstifte und das eine Buch, das Arthur ihm mitgebracht hatte, in seinen Rucksack räumte. Er wußte nicht, was es alles bei diesem anderen Mann gab, zu dem sie kamen ... aber so hatte er ein wenig dabei und konnte sich beschäftigen. "Ich bin schon gespannt, Art."

„Nimm noch einmal Anziehsachen mit - kann sein, daß du eine Nacht da bleibst. Ich schreibe kurz den Brief.“ Arthur schrieb rasch ein paar Zeilen, und steckte den Brief und fünfzig Dollar in einen Umschlag. Danach ging er hinauf, legte ihn auf den Frühstückstisch und kam er wieder hinab, um selbst noch rasch etwas frische Kleidung einzupacken. „Wir können dann los. Sei schön leise, damit Dad nicht aufwacht.“

Marlon nickte nur, da er wußte daß er keinen Mucks von sich geben durfte, sobald sie aus der Kellertüre heraus waren. Er atmete erst auf, als sie das Haus verließen und erst, als sie schon ein wenig gegangen waren, fragte er leise. "Und wann treffen wir deinen Freund ?" "Jetzt, Marlon ... ich freue mich, dich endlich kennenzulernen." Der Junge erschrak leicht, als aus den Schatten ein junger Mann trat - doch als der Mischling lächelte, beruhigte er sich und grinste. "Wow - nicht schlecht."

Arthur wurde etwas verlegen und grinste schief. „Akio, das ist Marlon ... Marlon, Akio.“ stellte er vor und seufzte innerlich. Sein kleiner Bruder war mit seinen acht Jahren nicht dumm und wußte auch, daß Akio der Typ von ihm war. „Wir haben einmal Wechselkleidung eingepackt ... für Notfälle.“

"Das ist gut - so haben wir keinen Zeitdruck." Der junge Mischling lächelte und struwwelte kurz über den Kopf des Jungen, der leise dabei lachte. Er mochte Akio schon jetzt und er war mehr als nur gespannt, was sie noch tun würden. "Ich denke, es ist am Besten, wenn wir gehen - es ist nicht weit bis zu meiner Wohnung, nur knapp zehn Minuten." Gerade das hatte Akio am Meisten verblüfft, denn er wohnte in einem alten Kirchturm, der nicht sehr weit von dem Haus entfernt war, in dem Arthur lebte. Während sie gingen, hielt sich der junge Assassine immer auf der anderen Seite Marlons, der neben Arthur ging und seine Hand in dessen gelegt hatte ... es war ungewohnt, doch es gefiel ihm und er neigte sich immer wieder zu Marlon, um ihm manches alte Gebäude zu erklären.

Arthur lächelte dann immer denn er wußte, wie toll sein Bruder es fand, weil er sehr wißbegierig war. Zu verstehen war es ja, denn sie kamen nie wirklich aus der Gegend heraus und es war kaum Zeit, ihm viel zu zeigen. Als sie in die Nähe des Kirchturms kamen, blickte Arthur hinauf. „Ich hätte nicht gedacht, daß man in einem Kirchturm wohnen kann ... aber es ist bestimmt wunderbar. Jetzt kommen wir von einem Kellerzimmer in eine Wohnung ganz weit oben.“

Das ließ Akio leise lachen und er struwwelte Marlon wieder über die hellen Haare, da dieser einfach nur breit auf die Worte seines Bruders grinste, und absolut niedlich aussah. Nach einigen weiteren Minuten kamen sie schließlich an einer alten Kirche an, die nun zu einem Jugendzentrum umgebaut worden war. Lediglich der Kirchturm war eine Wohnung und gehörte ebenso wie die ehemalige Kirche und das umgebende Grundstück dem Schamanen Neige, so daß Akio dort bequem und ungestört leben konnte. Er ging wie gewohnt an der Seite vorbei und zog den Schlüsselbund aus seiner Hosentasche, sperrte die Türe des Turms unten auf und hielt sie dann seinem Besuch auf. "Geht ruhig voraus, ja ?"

„Danke.“ Arthur ging voran und stieg die Treppe hinauf. Marlon war sicher hinter ihm und vor Akio, so mußte er sich nicht sorgen, daß er vielleicht die Treppe herunterfallen konnte. Oft sorgte er sich zu sehr ... aber er liebte seinen Bruder über alles und würde sogar für ihn sterben, damit es ihm gutging. Als sie in der Mitte waren, wo die Wohnung eingebaut worden war, staunte Arthur nicht schlecht. „Wirklich schön ...“ Vor ihm lag ein geräumiges Wohnzimmer mit Wohnküche, und alles wirkte sehr warm und gemütlich.

"Nicht wahr ? Die Wohnung gehört meinem Lehrer, dem Schamanen Neige ... ich darf sie bewohnen, solange ich bei ihm lerne. Hier ist das Wohnzimmer mit der Küche, und einen Stock höher das Schlafzimmer und das große Bad. Ganz oben im Dach ist dann mein Trainingsraum, aber jetzt machen wir es uns hier gemütlich, ja ?" Noch während er sprach, zog Akio seine Stiefel aus und stellte sie und auch seinen Ruckack auf die Ablage bei der Treppe, öffnete seine Lederjacke und hängte sie an einen der Haken an der Wand. Dann ging er in das Wohnzimmer vor und öffnete das Fenster, ehe er sich umdrehte und zu Arthur sprach. "Wenn du möchtet, kannst du nach oben und baden ... ich werde in der Zwischenzeit ein wenig Zeit mit Marlon verbringen, um ihn kennenzulernen."

Auch Athur und Marlon hatten Jacken und Schuhe ausgezogen und der Rotblonde lächelte sacht, weil sein Bruder sich so staunend umsah. „Wenn es nichts ausmacht, das Bad würde ich gerne annehmen. Und ich denke, ihr zwei werdet gut klarkommen.“ Der Große hoffte nur, daß Marlon nicht zuviel erzählte ... denn wenn er aufgeregt war, neigte sein kleiner Bruder zum Plappern.

Etwas, das Akio merkte, sobald Arthur nach oben ins Bad verschwunden war, nachdem er sich frische Wäsche mitnahm. Doch der junge Mischling war mehr als nur geduldig und hörte dem kleinen Jungen zu, wie dieser voller Stolz von seinem Bruder erzählte. Marlon war aber nicht dumm und grinste nach einigen Minuten, ehe er sich verschwörerisch näherneigte. "Weißt du was ? Ich male ein wenig, und du gehst zu ihm ins Bad. Ich bin zwar klein, aber ich weiß trotzdem, daß man im Bad was machen kann." Das ließ Akio sanft schmunzeln und er nickte, ehe er ihm leise antwortete. "Vielleicht massieren und küssen - ich denke nicht, daß Arthur schon zu mehr bereit ist, und darüber solltest du eigentlich noch gar nichts wissen. Und ich lasse dir zwei meiner Freunde hier, sie werden dir die Zeit vertreiben. Paß auf, das ist echte Magie - aber gute Magie, sie kommt aus der Erde." Als er endete, schloß der junge Schamane seine Augen und öffnete sich der wilden Magie um sie herum, lächelte, als er sie vor Freude lachen hörte und öffnete die Augen wieder, als in seinen beiden nach oben gerichteten Handflächen eine kaum eigroße Katze und ein ebenso kleiner Rabe aus schwarzen Schatten entstanden. Die Augen der beiden leuchteten aber in einem warmen gelb und er hob sie auf den Wohnzimmertisch und schmunzelte, als die Katze zu Marlon sprang und dessen Hand umschmuste, und der kleine Rabe sanft keckernd auf dem Handgelenk landete. Der kleine Junge war mehr als nur sprachlos und begann, leise lachend mit den beiden Tierchen zu spielen ... und Akio stand auf, ging nach oben und öffnete leise die Türe, schloß sie hinter sich und lächelte, als er den entspannten Gesichtsausdruck Arthurs sah.

Arthur bemerkte nicht, daß Akio halb hinter ihm an der Tür stand und ihn betrachtete, dafür war er zu entspannt. Es war nicht nur die heiße Wanne, in der er sich ausstrecken konnte. Es war die ganze Umgebung, denn das Bad war groß, warm gestaltet und das runde Buntglasfenster machte es noch viel angenehmer. Die Pflanzen in Bad rundeten es noch ab, und der Rotblonde öffnete nun die Augen und lehnte sich leicht vor, um nach Seife und Lappen zu greifen.

Und dabei gab er den Blick auf ein mehr als nur schönes und ungewöhnliches Tattoo frei, das er auf seinem breiten Rücken trug. Es war ein keltischer Bär ... es lag wie ein Fell auf dem herrlichen Körper des Rotblonden, und so groß, daß die Arme über dessen Schultern und die Beine über die Hüften gingen, während der Kopf am Nackenansatz anlag. Der schwarz gefüllte Körper des Bären wurde durch die stilistischen Kringel und Kreise der keltischen Tattoos aufgelockert und es stand Arthur mehr als nur gut - und es gefiel Akio sehr. Also machte er sich mit einem leisen, wohligen Laut bemerkbar und zog seine Jeans, den Slip und sein Shirt aus, nahm einen Waschlappen von der Seite und kam zu ihm an die Wanne. "Das Tattoo ist wunderschön, Arthur - und noch frisch, nicht wahr ? Der Künstler, der es dir stach ist sehr gut, denn es liegt so daß es auch noch gut aussieht, wenn du noch ein wenig wächst und mehr Masse bekommst."

Erst bei dem leisen, wohligen Laut, hatte Arthur den Schwarzhaarigen bemerkt und blickte zu ihm. „Ich hab es zum achtzehnten Geburtstag bekommen ... mehr oder weniger geschenkt.“ Weil er es bezahlt hatte. „Du bist wirklich leise und mußt dir fast schon Mühe geben, Geräusche zu machen.“ Es war wirklich faszinierend und Arthur rückte etwas in der Wanne, damit Akio richtig Platz hatte. „Was hat dir Marlon alles erzählt ?“

Als der Größere in der wirklich riesigen Wanne auf die Seite rückte, stieg Akio geschmeidig rein und schmunzelte, während er den Waschlappen näßte und damit begann, ihn sanft über die breite und natürlich kräftige Brust Arthurs gleiten zu lassen. "Das Übliche ... er ist sehr stolz auf dich und hat natürlich alle deine Vorzüge aufgezählt. Aber nicht lange, dann meinte er, daß er ein wenig malen würde, damit ich zu dir ins Bad kann. Er weiß und ahnt sehr viel, und er freut sich für dich ... und ich habe sein Angebot angenommen. Aber ich habe ihm zwei Schattentierchen der wilden Magie zum Spielen gelassen, sie passen auch auf ihn auf ... also mußt du dir keine Sorgen machen. Und meine Waffenkammer ist oben in der Dachkammer, so kann er sich nicht verletzen."

„Das ist gut und ich weiß, er hat einen wachen Verstand. Dann weißt du jetzt auch, daß ich dich sehr mag, und daß ich schwul bin.“ Das hatte Marlon sicher nicht verheimlicht und Arthur grinste schief. Trotzdem war er sehr entspannt, weil das sanfte Waschen wirklich wunderbar war, und sich einfach nur gut anfühlte.

Etwas, das Akio sah und fühlte ... und deshalb machte er weiter und lächelte, nickte und küßte Arthur wieder, während er es genoß, daß dieser sich noch mehr entspannte. "Ja, das hat er mir gesagt ... und ich bin sehr froh darüber. Entspanne dich ein wenig, ja ? Genieße einfach, hier hast du deine Ruhe." Dann verstummte Akio wieder und summte eine leise Melodie, die er von seinem Lehrer gelernt hatte und hoffte, daß sie Arthur so beruhigte wie auch ihn immer.

 

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