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 ”Die Arena des Präfekten”  01
 

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Demetrius fluchte, als das Schiff endlich in Genua anlegte - es wurde Zeit und er war mehr als nur froh, denn nun konnte er endlich die Sklaven für die Arena an den dortigen Besitzer aushändigen. Der alte Soldat hatte sich darauf spezialisiert, entsprechende Kinder und Jünglinge zu fangen und zu Kämpfern auszubilden ... und dann für einen entsprechend guten Preis an die Arenen des römischen Imperiums zu verkaufen. Doch diesmal schien es fast, als ob er sich übernommen hatte: Denn vor einigen Jahren machte er einen sichtbar guten Fang, der ihn aber schon viele Wachen und Ausbilder kostete. Und wie um ihn daran zu erinnern, erklang wieder das Brüllen dieses Sklaven aus dem tiefen und dunklen Inneren des Schiffes und Demetrius erschauerte, ehe er kurz die Götter anrief, daß der Arenabesitzer ihm diesen besonderen Sklaven abkaufen würde.

Unten im Schiff lehnte sich Numa gegen die Ketten und knurrte dunkel. Er war bisher nie auf See gewesen und daher unruhiger als eh schon. Er mochte das Schwanken nicht, und auch nicht den Geruch des salzigen Wassers um ihn herum.

Der Aufseher wich bei dem erneuten Knurren wieder zurück und überlegte einen Moment, ob er die Peitsche nehmen sollte - doch dann ließ er es und setzte sich nur wieder hin, da er sicher war, daß die Ketten dieses Biest halten würden. Er hatte Angst vor diesem Sklaven - denn bisher hatte er noch niemals so etwas gesehen. Sicherlich kannte er schwarzhäutige Sklaven ... doch dieser hier war noch dunkler, dessen Augen hatten ein fast schon diabolisches Bernstein und die länglichen, an Katzen erinnernden Pupillen machten es noch unheimlicher. Dazu sorgten die extrem langen Eckzähne, die Krallen an den Fingern und die langen Kopfhaare und die starke Körperbehaarung an Brust, Unterarmen und Beinen noch mehr dafür, daß man eigentlich dachte, vor sich keinen Mensch, sondern ein Tier vor sich zu haben. Irius schauderte, als er daran dachte, wie dieser Sklave am Liebsten rohes Fleisch aß und Blut trank ... doch dann dachte er daran, daß sie bald anlegten und diesen Sklaven los waren, so daß er erleichtert aufschnaufte.

Numa wurde dadurch nicht ruhiger, er ahnte, daß etwas faul war und grollte dunkel, ehe er brüllte und sich in den Ketten aufbäumte. Als Kind war er gefangen worden und als man ihn züchtigen wollte, hatte sich seine Natur den Weg gebahnt und er hatte sich zum Teil gewandelt. Dabei waren die Menschen so erschrocken, daß sie ihn mit Fackeln in Schach hielten, und damit das halbe Gesicht verbrannten. Seither fehlte ihm ein Auge, und Narben zierten seine linke Gesichtshälfte.

Bei dem Brüllen zuckte der Aufseher erneut zusammen - doch dann verzog er nur das Gesicht und wandte sich ab, ging die Treppe hoch ans Deck und erstattete seinem Herrn Bericht. Zum Glück hatten sie nun angelegt und Demetrius herrschte seine Wachen an, damit sie sich eilten und den widerspenstigen Gladiatorensklaven losketteten. "Ihr Götter - ich bin froh, wenn dieses Biest endlich in der Arena ist !"

Die Wachen zogen die Ketten soweit an, daß Numa sich nicht mehr von der Wand wegbewegen konnte und sie legten ihm weitere an, die verhinderten, daß er um sich schlagen konnte. Erst danach lösten sie die Ketten und hakten eine Eisenstange in das Halsgeschirr, das dafür sorgte, daß Numa nicht zu dicht an sie herankam. Der Sklave knurrte weiterhin wütend, doch es wurde weniger, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Das bemerkten auch die Wachen und Demetrius seufzte erleichtert, als er das sah. Doch dann saß er auf sein Pferd auf und ritt an die Spitze des Trosses, führte sie zur Arena und grüßte die Wachen am Eingang, die sofort einen Boten zu dem Arenaleiter schickten. Nun war es bald soweit und er konnte dieses Problem hinter sich lassen ... ein Gedanke, der den älteren Sklavenhändler innerlich aufatmen ließ.

Es dauerte nur wenige Minuten, dann erschien der Arenabesitzer und begrüßte Demetrius mit einem Schulterschlag. Sein Blick fiel aber sofort auf Numa, und er musterte ihn sofort eingehend. "Das ist das Monster ?"

"Ja, das ist er. Ich kenne keinen Kämpfer, der so aggressiv ist wie er - er frißt sogar nur rohes Fleisch. Aber wir sollten das vielleicht drinnen besprechen, während meine Wachen deinen Wachen helfen, ihn in seinen Käfig zu bringen." Es war ein gutgemeintes Angebot von Demetrius, denn gerade wenn sie den Sklaven in den neuen Käfig brachten, würde er garantiert einen erneuten Befreiungsversuch wagen.

"Ich denke, nach der langen Reise dürfte euch eine frische Mahlzeit gut tun. Kommt - ich freue mich schon auf den Handel, der Mann ist mehr als interessant." Je wilder, umso besser, so sah er es und führte Demetrius in einen kühlen Raum, wo sie sich setzen und bei einem Essen verhandeln konnten.

Demetrius nickte nur und folgte seinem Kunden, legte sich auf eine der bequemen Liegen und nahm dankbar den Kelch Wein an, den ein Sklave ihm reichte. "Nun, dieses Biest ist wirklich interessant. Wenn ihr Fragen habt, so stellt sie ... ich antworte gerne, in den Jahren, die ich ihn aufzog und ausbilden ließ, habe ich sehr viel über seine Eigenheiten gelernt."

Marcus grinste leicht und nippte an seinem Wein, ehe er antwortete. "Erzählt einfach alles, was wichtig sein könnte ... ich höre zu und stelle dann Fragen, wenn ich etwas genauer wissen möchte." Er machte es sich leicht, und mochte Frage- und Antwort-Spielchen eigentlich nicht, daher sollte der Händler einfach ein wenig erzählen.

"Wie ihr es wünscht, Marcus. Nun - wir fingen ihn vor zehn Sommern, er war damals etwa sieben Sommer alt. Doch man hätte ihn schon damals für viel älter halten können, da er so kräftig und großgewachsen war. Natürlich fingen wir ihn und auch die anderen Leute seines Stammes - die nubischen Sklaven sind hochbegehrt als Arbeiter, und die Frauen als Sklavinnen. Und natürlich hilft ihnen ihre Größe und Kraft auch dabei, ausgezeichnete Gladiatoren zu werden, vorausgesetzt, man trainiert sie gut." Die Ausbeute dieses Fanges war höher als sonst gewesen, und Demetrius besaß noch heute eine der Frauen, die ihm als persönliche Sklavin diente. "Aber dieser Junge war schon von Anfang an so wild ... er wirkte weniger wie ein Mensch, sondern eher wie eine Bestie. Er wehrte sich mit Zähnen und Fäusten und kratzte die Wachen, wenn er mit den Bissen nicht weiterkam ... erst, als wir es mit Feuer versuchten, konnten wir ihn beherrschen. Er hat davor so viel Angst wie ein Tier - doch einmal kam eine der Wachen mit der Fackel zu nahe und verbrannte sein Gesicht. Damals dachte ich schon, er wäre wertlos, doch dann passierte etwas dämonisches: Seine Wunden heilten, zumindest das Meiste, und gleichzeitig wurden seine Pupillen länglich wie die einer Katze, er bekam die Krallen und die Fangzähne und auch die Haare an seinem Körper wuchsen. Es war fast, als würde er sich in einen Löwen verwandeln ... doch dann hörte es plötzlich auf und seither ist er in dieser Zwischenform gefangen. Doch es ist mehr als nur gut für den Kampf - er wird immer stärker und wilder, und bisher konnte ihn Niemand bezwingen."

Marcus hatte aufmerksam zugehört, und nebenher bemerkte er das laute Brüllen und Knurren, das von den Käfigen kam, und die Worte noch bestätigte. "Das ist wirklich sehr interessant, ein Dämon ... ich kaufe ihn, das steht fest - und ich habe hoffentlich auch alle Möglichkeiten, ihn zu halten. Nenne deinen Preis." Er würde auch einen hohen Preis zahlen, das Geld für den Sklaven würde er im Handumdrehen wieder zurückverdienen.

"Nun - er ist wirklich sein Geld wert. Ich verkaufe ihn euch für zwanzig Silberdenare, denn das ist er wert. Ihr solltet nur beachten, daß er rohes Fleisch, Blut, Milch und manchmal Obst braucht. Und vor allem solltet ihr darauf achten, daß seine Zelle sauber gehalten wird - er haßt Schmutz und läßt die Sklaven auch reinigen, doch wenn man die Zelle verdrecken läßt, tötet er jeden, der reinkommt. Und er braucht immer wieder einmal einen jungen Sklaven, an dem er seine Triebe ausleben kann ... auf diese Weise ist er zumindest zu den Wachen umgänglicher. Und für die Arena hilft es, wenn man ihm zwei Tage zuvor nichts zu essen gibt und ihm auch den Sex verweigert ... stellt man ihm den Sklaven und Essen in Aussicht, falls er gewinnt, dann tut er alles, um zu siegen." Es war eine erpobte Methode, um ihn zu Höchstleistungen anzuspornen - und sie hatte bisher nicht einmal versagt.

Marcus grinste nur wieder, nahm seinen Beutel und bezahlte den Händler sofort den hohen Preis. "Hat er Vorlieben bei seinen Trieben, oder ist es egal, wie der Sklave aussieht ?" Das wollte er schon gern noch wissen, nicht, daß es da doch noch Probleme gab.

Nachdem er die Denare in seinen eigenen Beutel gezählt hatte, lachte Demetrius herzhaft und nahm einen weiteren Schluck Wein, ehe er einen Traubenstengel aufnahm und sich einige der süßen Trauben abpflückte. "Nun - der Sklave sollte nicht zu häßlich sein und am Wichtigsten ist, daß der Sklave gewaschen ist. Das Biest riecht sehr, sehr gut ... und er verletzt die Sklaven, wenn sie ihm zu sehr stinken. Wie die Sklaven gebaut sind, ist ihm eigentlich egal - denn er ist dominant und unterbindet jeglichen Protest mit roher Gewalt. Ich habe schon einige widerspenstige Arbeitssklaven verloren, bis sie merkten, daß sie relativ heil bleiben, wenn sie nachgeben und das tun, was er will. Mein Ratschlag ist, daß ihr einen Sklaven nur für ihn abstellt, der sich um die Zelle und die Bedürfnisse des Biests kümmert. Und am Besten ist es, wenn er vielleicht noch ein wenig ansehnlich ist und die Auflage bekommt, daß er sich jeden Tag wäscht."

"Meine Sklaven sind immer sauber und ich denke, ich habe schon einen, der für ihn passen würde, er hält recht viel aus." Wieder grinste der Händler, dann rief er ein lautes. "Rik, komm sofort her !"

Demetrius hob bei dem Ausruf eine Braue, denn der Sklave hatte einen germanischen Namen. Unten in der Küche zuckte der junge, blonde Sklave kurz zusammen, denn wenn der Herr rief, dann nur für eine Bestrafung. Zum Glück hatte der Aufseher in der Küche den Ruf ihres Herrn auch gehört und blaffte Rik an, daß er sich die Hände waschen und dann sofort zu ihrem Herrn laufen sollte, da dieser ihn sehen wollte. Natürlich gehorchte der junge Blonde - denn auch wenn er den Aufseher am Liebsten töten würde, so wußte er doch, daß er niemals eine Chance gegen den riesigen Perser hatte und lief mit einem "Sofort, Herr." zu den Wasserläufen der Küche. Es dauerte nur wenige Momente, dann hatte Rik sich die Hände gewaschen und lief so schnell er konnte die Treppen hinauf und die Gänge entlang, ehe er in den privaten Gemächern der an die Arena anschließenden Villa Marcus ankam und seinen Herrn mit einem demütig gesenkten Kopf begrüßte.

Marcus hatte Rik diesmal nicht wegen einer Strafe gerufen, obwohl es eine sein konnte. "Du bekommst eine feste Aufgabe. Von jetzt an wirst du dem neuen Kämpfer zu Diensten sein. Du bringst ihm Essen, und wenn er seine Lust an dir stillen will, dann wirst du es zulassen. Und bleib so sauber ... ansonsten tötet er dich." Sein Lächeln wurde kurz unheimlich, ehe er sich wieder an den Sklavenhändler wandte. "Meinst du, er passt ?"

"Hm ... er ist zwar zäh, aber noch schlank genug. Und vor allem ist er nicht so häßlich wie die meisten Germanen, die ich fing und trainierte. Ja, ich denke, er geht ... vor allem, weil noch ein wenig Widerspruchsgeist in ihm ist, trotz der Strafen, die er schon bekommen hat." Ein Blick auf den unbedeckten Rücken zeigte das nur zu gut - denn man sah auf der durch die Arbeit in der Sonne gebräunten Haut die weißen Peitschennarben mehr als nur deutlich. Und vor allem hatte Demetrius das kurze, wütende Aufflackern in den blauen Riks gesehen, als er dessen Volk beschimpfte ... und gerade das war etwas, das dem Gladiatorensklaven sicherlich sehr gut gefallen würde. "Am Besten befiehlt ihr dem Kleinen hier auch, daß er die Zelle des Biests sauberhält und darauf achtet, daß er genug Wasser hat, um zu saufen und sich zu waschen - und er sollte vielleicht auch bei ihm in der Zelle schlafen, so kann das Biest sich immer an ihm befriedigen, wenn er es will. Außer natürlich zwei Tage vor einem Kampf, wenn er auch kein Fressen bekommt, damit er gewinnt."

"Hast du gehört, Rik ? Das werden deine Aufgaben sein." Marcus machte sich nicht die Mühe, es Rik nochmal zu sagen, denn Demetrius hatte schon alles gesagt, was wichtig war. "Wir gehen gleich dorthin - ich will mir nicht entgehen lassen, wenn sie das erste Mal aufeinandertreffen."

Natürlich hatte der junge Germane nur folgsam genickt und bemühte sich, die Angst, die in ihm erwachte, nicht zu zeigen. Denn das Brüllen dieses neuen Gladiatorensklaven war bis in das Wohnhaus gedrungen und die Worte der bis aufs Blut verängstigten Sklaven tat ein Übriges, die Angst vor diesem Biest auch in den anderen Sklaven zu schüren. Aber noch mehr als vor dem Biest fürchtete Rik sich vor dem Oberaufseher der Arena, der die Bestrafung der Sklaven persönlich beaufsichtigte: Denn er nutzte es auch immer dazu, sich an den blutenden Sklaven zu befriedigen, etwas, das alle in diesem Haushalt fürchteten. Als er den beiden Herren jedoch durch die Gänge zu den unteren Käfigen in den Katakomben der Arena folgte, erwachte eine instinktive Angst in Rik, als er immer wieder das wütende Brüllen hörte ... denn es erinnerte ihn an die großen Raubkatzen, die sie in anderen Käfigen hielten, und die entweder zurückbrüllten oder sichtbar verängstigt waren.

In dem Käfig von Numa war ein Raubtier, das brüllte. Numa war außer sich und ließ seiner Wut freien Lauf, er wollte nicht hier sein, es war fremd. Abgesehen davon, daß er sich bei seinem alten Herren auch nicht wohlgefühlt hatte, aber hier war alles fremd. Daß die Menschen an seinem Käfig standen und gafften, machte es auch nicht besser, und er brüllte erneut, als er seinen alten Herren sah.

Demetrius hingegen ließ sich nicht von dem Brüllen einschüchtern, da er es nur zu gut kannte. "Wie ihr gut sehen könnt, Marcus, habe ich nicht übertrieben. Seht ihr seine Fänge und Krallen ? Damit zerfleischt er jeden Gegner, auf den er trifft. Ich habe ihm den Umgang mit Waffen versagt - er besitzt schon genug eigene Waffen, seine Krallen dringen auch durch eine Lederschuppen- oder Lackrüstung. Und wenn er von einer Waffe verletzt wird, heilen seine Wunden erstaunlich schnell ab ... meist ist er so wütend, daß er sie eigentlich gar nicht bemerkt. Ah, wie ich sehe, hätte er sein Futter und Wasser bekommen sollen - das ist eine sehr gute Gelegenheit für euren germanischen Sklaven, seine Nützlichkeit zu beweisen." Natürlich hatte Demetrius von Anfang an die große Schale mit rohen Fleischstücken und den Krug Wasser gesehen - und auch den völlig verängstigt hinter einer Säule kauernden Sklaven, der sie höchstwahrscheinlich gebracht hatte. Und ebenso waren ihm die Aufseher und Wachen aufgefallen, die den wütenden Schwarzhäutigen beobachteten.

"Verschwindet !" Marcus jagte die Wachen weg und packte Rik nun an den Haaren. "Bring ihm das Essen und Wasser, und danach darf er seine Lust an dir stillen." Er stieß den Blonden zu der Schale und dem Krug, und öffnete die Zelle. Numa konnte nicht an die Tür gelangen, da er auch noch angekettet war - und diese Ketten ließen sich nur hinter der Zelle in einem gesonderten Raum öffnen.

Doch sie waren lange genug, daß er bis fast an die Gitter kommen konnte und der junge Blonde zitterte für einen Moment sichtbar vor Angst, ehe er sich mühsam fing und kurz nickte. "Wie ihr es wünscht, Herr." Erst bei diesen Worten löste sich der schmerzhafte Griff in seinen kurzen, blonden Haaren und Rik schluckte erneut, ehe er ein kurzes Stoßgebet an die Götter seines Volkes schickte und sowohl die Schale wie auch den Wasserkrug aufnahm, um sie in die Zelle zu bringen. Als die Gittertür hinter ihm wieder ins Schloß fiel und der Aufseher das schwere Schloß zusperrte, war dem schlankeren Sklaven, als wäre sein Schicksal besiegelt ... doch im ersten Moment geschah nichts, so daß er die Schale und den Krug auf die Seite stellte und abwartete, ob dieses Biest von einem Mann nicht lieber ihn fraß.

Numa war ruhiger geworden, musterte den Blonden kurz und schnappte sich schließlich das Fleisch, um es hungrig hinabzuschlingen. Danach stürzte er das Wasser hinterher und leckte sich die Hände sauber. Sein Blick wich aber keinen Moment von dem Blonden, er pinnte ihn regelrecht damit an die Gitter der Zelle. Hin und wieder drang ein Grollen aus seiner Brust und man sah, daß er überlegte. Dieser Sklave war für ihn, er stank nicht, und sollte wohl bei ihm bleiben.

Der Blick dieser dämonisch goldenen Katzenaugen war so unheimlich, daß Rik während der ganzen Zeit den Blick gesenkt hielt, um diese Augen nicht zu sehen. Auch der offensichtliche Hunger auf rohes, blutiges Fleisch ängstigte Rik - doch es war mehr eine instinktive Angst, denn das hieß, daß der Schwarzhäutige auch bestimmt nicht davor Halt machen würde, ihn zu fressen, wenn er sich wehrte. Aber Rik wollte nicht, daß dieser junge Riese sich an ihm verging - denn man sah nur zu gut dessen unbedeckte Männlichkeit, und die war schon jetzt so beeindruckend, daß Rik schlecht wurde, wenn er daran dachte, wie groß sie erregt sein würde. Sicherlich waren die Männlichkeiten von Schwarzhäutigen generell größer als die von anderen Völkern - das wußten alle Diener und auch, daß viele der Herren und vor allem die Herrinnen sich gern mit diesen Sklaven vergnügten. Doch der junge Germane wollte das nicht, auch wenn er wußte, daß er dies höchstwahrscheinlich bereute.

Die Angst war deutlich zu riechen, zumindest für Numa - jedoch wollte er den Blonden und ihm war es egal, ob dabei zugesehen wurde, oder nicht. Kurzerhand packte er Rik und warf ihn bäuchlings auf den Boden. Er hockte sich hinter ihn, riss ihm Slip und Schurz beiseite, hob dessen Hüfte mit einer Hand an, und rieb sich grollend an dessen Hintern, ehe er kurz danach so erregt war, daß er in ihn drang.

Als der Blonde so grob gepackt wurde, schrie er erschrocken auf und versuchte zu fliehen, doch die sich in seine Hüften grabenden Krallen hielten ihn erfolgreich zurück. Daß sein Herr und dessen Besuch zusahen, wurde für Rik langsam unwichtig - vor allem, als er die riesige Härte an seinem Eingang, und schließlich in sich stoßen fühlte. Es schmerzte, und Rik schrie erneut auf und versuchte, aus dem Griff des Dunkelhäutigen zu entfliehen ... auch wenn er wußte, daß es höchstwahrscheinlich vergebens war.

Dann konnte Rik einen Biss in seiner Schulter fühlen. Die Arme von Numa hielten ihn in steinernen Griff, und so war keine Flucht möglich. Heiser grollend, stieß Numa in den heißen Leib, er fühlte, daß es leichter ging, da der Blonde eingerissen war und es blutete. Hinter sich fühlte er die Blick seines alten und des neuen Herrn, und seine Wut auf sie loderte kurz in den goldenen Augen.

Der Blonde bemerkte dies aber schon nicht mehr, er wimmerte nur leise und versuchte, sich zu entspannen, damit sein Schließmuskel nicht noch mehr einriß. Rik kannte es nur zu gut und auch, wie schmerzhaft und langwierig es war, ihn wieder heilen zu lassen ... und er war sich sicher, daß es hier gar nicht mehr gehen würde, da dieses Biest ihm bestimmt nicht so viel Zeit und ihn in Ruhe ließ. Daß der Schwarzhäutige ihn biß, bemerkte Rik eigentlich gar nicht ... denn seine Sinne waren nur auf seinen schmerzenden Unterleib gerichtet und die steinharten Arme, die ihn festhielten.

Es dauerte auch nur wenige Momente, dann überkam es Numa, er riss seine Fänge aus der Schulter des Blonden und brüllte dunkel auf, als er sich in den Sklaven verströmte. Sofort danach löste er sich und stieß ihn sanfter beiseite, so daß Rik am Tor der Zelle lag, und Numa sich in seine Ecke zurückzog. Er wollte jetzt seine Ruhe haben und fletschte ungehalten die Zähne, um dies seinen Herren zu zeigen.

Doch anders als erwartet, wurde Rik nicht aus der Zelle geholt und wimmerte leise, als er sich zusammenrollte und versuchte, seine Tränen zurückzuhalten. Demetrius nickte nur zufrieden und wandte sich mit einem harten Lächeln an seinen Kunden. "Er hat ihn benutzt und dabei auch leicht zugebissen - das ist ein gutes Zeichen, denn wenn er den Sklaven nicht gemocht hätte, dann hätte er ihn getötet. Der Gladiatorensklave braucht nur ein großes Fell als Lager, er friert nicht - doch für den Sklaven solltet ihr vielleicht noch eine Decke bringen lassen, es wäre schade, wenn er krank und dann von dem Biest getötet wird."

"Es wäre Verschwendung, wenn er krank wird ... ich sorge dafür, daß er so lange wie möglich erhalten bleibt. So muss ich mein Glück nicht bei noch mehr Sklaven versuchen." Marcus würde es nachher anordnen, er war zufrieden und lachte leise. "Wunderbar, so hatte ich mir das vorgestellt. Und jetzt lasst uns etwas speisen, ich lade euch ein, Demetrius." Schöne Sklavinnen und Lustknaben warteten, je nach Lust.

Das ließ sich jener nicht zweimal sagen und lachte laut auf, ehe er ihm folgte und auf dem Weg schon die Vorzüge seiner anderen Waren pries. Da nun die Herren gingen und das Schauspiel vorbei war, zogen sich auch die anderen Sklaven und die Wachen zurück, denn die Zelle war stabil gebaut und die Ketten hielten den Gladiatorensklaven sicher fest. Rik war inzwischen verstummt und versuchte, die gehässigen Worte seines Herrn zu verdrängen ... doch es klappte nicht und er wußte, daß ihm eine sehr schwere Zeit bevorstand. Denn auch wenn dieser andere Sklave nun nicht mehr brüllte oder sich in die Ketten warf, so war es doch unsicher, wann das wieder der Fall sein würde.

Erstmal war Numa ruhig; er grollte weich, und seine Augen waren weiterhin auf den Sklaven in seiner Zelle geheftet. Er roch das Blut, das noch immer leicht aus dessen Wunde am After tropfte, und nahm den Lappen, der an dem einen Eimer hing, und warf ihn dem Sklaven zu, damit er sich abwaschen konnte.

Als der nasse Lappen ihn traf, erschrak Rik bis ins Mark - doch dann senkte er wieder den Kopf und nahm ihn, richtete sich mühsam auf und begann langsam damit, sich zu waschen. Doch er konnte ein leichtes Zischen nicht verhindern, als er den eingerissenen Muskelring berührte - es war zwar nicht so tief, wie er befürchtet hatte, doch es brannte und durch das Waschen riß die Kruste wieder ab und der zuvor fast versiegte Blutstrom floß erneut.

Das entging den wachen Augen Numas nicht, und er roch das frische Blut. Kurzerhand griff er sich das Bein des Blonden, zog ihn zu sich und legte ihn so, daß er dessen Wunde am frisch gewaschenen After ablecken konnte.

"Ah !!" Rik erschrak zutiefst, als ihn der Schwarzhäutige zu sich zog und hoffte, daß dieser ihn nicht fressen wollte. Doch dann schrie er ein weiteres Mal leise auf, als der Dunkle ihn auf den Bauch warf und seinen Hintern spreizte, über den Riß leckte und damit die Wunde ein weiteres Mal aufriß. Doch irgendwie half es und Rik entspannte sich langsam, auch wenn er noch immer Angst hatte und leicht gehetzt atmete, als der Schmerz erträglicher wurde.

Das Blut versiegte langsam und Numa grollte zufrieden, ehe er Rik losließ, damit er von ihm wegkriechen konnte, wenn er wollte. "Hoffe besser." wisperte er so leise wie möglich, und seine Stimme wirkte kratzend und untrainiert.

Als der feste Griff sich löste, zuckte der Blonde instinktiv zurück - doch als er die dunklen, kratzigen Worte hörte, hielt er inne und blickte unsicher zu dem Größeren auf. "Ja, es ist besser ... danke." Rik wußte nicht genau, wie er mit dieser Situation umgehen sollte, aber scheinbar mochte dieser Gladiator es, Blut zu lecken und wurde dadurch ruhiger. "Vielleicht ... vielleicht möchtest du auch ... hier ?" Es war einen Versuch wert und der junge Germane drehte sich leicht, so daß er ihm die Schulter zeigte, in die der Schwarze gebissen hatte.

"Ahja ... ja." Numa hatte den Biss ganz vergessen und kam dichter zu dem Blonden, um nun auch dort das Blut abzulecken. Er war froh, daß Rik nicht mehr ganz so viel Panik hatte, denn wenn er zu sehr nach Angst stank, hätte er ihn getötet, da es seine Instinkte weckte. Seine raue Zunge leckte immer wieder über die Wunde ... das Blut war etwas dicker, weil Rik zu wenig trank, aber es schmeckte, und die Wunde war rasch sauber und hörte auf, zu bluten.

Und irgendwie war es anders als zuvor, als der Gladiatorensklave noch so wild und wütend gewesen war. Nun war er ruhiger, und auch wenn noch immer eine unterschwellige Gefahr von ihm ausging, so schien er nun mehr wie eine der satten, zufriedenen Raubkatzen nach einer Fütterung. Doch das Lecken und die Wärme, die von dem Dunklen ausging, sorgten dafür, daß Rik langsam müder wurde und ehe er es sich versah, schlief er ein, da der heutige Tag sehr anstrengend für ihn gewesen war.

Numa erstaunte es, da die Sklaven normal zu panisch waren, um überhaupt an Schlaf zu denken. Er legte den Blonden neben sich, wusch sich kurz herab und legte sich dann zu ihm, um in einen ruhigen Wachschlaf zu fallen, damit er Kraft tanken konnte.

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