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 ”Die Arena des Präfekten”  02
 

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Früh am Morgen erwachte Numa und stand geschmeidig auf, ohne daß die Kette ein Geräusch verursachte. Er konnte sich durchaus geschickt bewegen, erleichterte sich nun in den Eimer und schob ihn sofort danach von sich weg und dicht an die Tür, da er den Geruch nicht mochte und lieber alles verscharren würde. Allein, daß in den Nachbarzellen ebenfalls volle Eimer standen, sorgte dafür, daß seine Nase von den Gerüchen regelrecht beleidigt war, und er grollte ungehalten. Rik wollte er eigentlich noch kurz in Ruhe lassen, aber der Gestank nervte ihn so, daß er ihn leise knurrend anstubste. "Eimer."

Bei dem Stubsen wachte Rik sofort auf und wich mit einem leisen Aufschrei zurück, ehe er sich wieder erinnerte und tief durchatmete. "Eimer ?" Im ersten Moment wußte der Blonde nicht, was der Größere meinte - doch dann kam es ihm und er errötete tief, ehe er nickte, aufstand und an das Gitter ging, um dort nach der Wache zu rufen. Diese kam auch rasch und sperrte ihm auf, so daß Rik den Eimer raustragen und auch die leere Schüssel mit dem Krug mitnehmen konnte. Es verstörte ihn tief, daß er neben dem Schwarzhäutigen geschlafen hatte ... doch scheinbar war dieser nicht ganz so schlimm, wie er befürchtet hatte, wenn man dessen Neigungen entsprach. Und eine davon schien Sauberkeit zu sein - denn Rik hatte sehr wohl gesehen, wie sehr der Schwarze von dem Gestank der Eimer angewidert war. Also war es nur selbstverständlich für ihn, daß er die anderen Sklaven dazu anhielt, daß auch sie sich um die Dreckeimer kümmerten, da der neue Gladiatorensklave sonst wieder wütend werden würde. Etwas, das keiner der Sklaven wollte - denn keiner von ihnen wollte den Platz Riks haben, wenn das Biest ihn in seiner Wut tötete und einen anderen Sklaven brauchte.

Numa blieb natürlich in seiner Zelle zurück. Er beobachtete alles um sich herum und hob kurz eine Braue, als plötzlich einige Sklaven kamen, um die Eimer aus den anderen Zellen zu holen. Die Wachen wirkten nicht gerade erfreut, aber sie öffneten den Sklaven trotzdem die Zellen. Die Wachen wirkten erfahren, und wenn Numa sich die anderen Sklaven in den Zellen betrachtete, schätzte er sie als Kämpfer ein. Er wusste, was eine Arena war; doch hier trainierte er nicht nur und kämpfte hin und wieder, hier war er, um vor allem zu kämpfen, und das würde er tun.

Die anderen Kämpfer reagierten unterschiedlich auf den Neuzugang - denn einerseits war er frisches Blut, das die Zuschauer zufriedenstellen würde, doch andererseits ahnten viele, daß es sehr schwer werden würde, gegen ihn zu gewinnen. Nicht jeder Kampf ging bis zum Tod, doch eine schwere Verletzung konnte schnell dafür sorgen, daß ein Gladiator nicht mehr kampffähig und damit überflüssig war. Eines jedoch begrüßten sie alle: Nämlich die Tatsache, daß die Sklaven viel schneller die Eimer mit den Fäkalien entsorgten, damit dieser neue Sklave nicht noch wütender wurde.

Daß sich einige der Anderen entspannten, bemerkte Numa ebenso, und es machte ihn ruhiger. Trotzdem war er wachsam und beobachtete alles. Die Wachen machten meist einen Bogen um seinen Käfig, und er knurrte einmal kurz auf, als einer von ihnen direkt an seiner Tür vorbeiging. Vor Schreck sprang der beiseite, und Numa grollte zufrieden.

Just in dem Moment kam auch Rik zurück und schrie leise auf, als ihm die Wache fast auf die Füße trat. Doch zum Glück war nichts passiert und der Blonde lief sofort zu der Zelle des Schwarzen, nickte, als einer der Wachen ihm aufsperrte und trat mit einem frischgeputzten Eimer, einer Schale Fleisch und einem Krug Wasser, sowie einigen Äpfeln ein. "Hier, Herr ... euer Frühstück und ein neuer Eimer."

Numa nahm ihm sofort das Fleisch aus der Hand und schlang es hungrig hinab. Danach nahm er wieder den Krug und trank ihn fast leer, jedoch reichte er Rik noch den Rest und raunte ein leises. "Trink." Er wusste, der Blonde brauchte es, sein Blut war dick gewesen und das hieß, daß er zu wenig trank.

"Danke." Marcus, der Arenabesitzer, gab seinen Sklaven absichtlich gerade genug zu trinken ... denn auf diese Weise konnten sie zwar ihre Aufgaben erledigen, doch sie hatten nicht genug Kraft, um zu fliehen oder aufzubegehren. Nur die Gladiatoren und die Wachen bekamen immer genug zu essen oder zu trinken, denn sie brauchten die Kraft, um zu gewinnen. Daß der Schwarze ihm sein übriges Wasser gab, war unerwartet und Rik lächelte einen Moment lang dankbar, ehe er durstig trank und schließlich erleichtert aufatmete.

Die Augen von Numa wurden kurz weich, ehe er knurrte, weil eine Wache dümmlich zugekuckt hatte, wie Rik trank. Er mochte es nicht, wenn man so gaffte, und stemmte sich plötzlich gegen die Ketten.

"Verdammt ! Geh zurück, du Biest !" Die Wache hob sofort die Lanze und wollte sie durch die Gitter stechen, doch Rik stellte sich dazwischen und hob beschwichtigend die Hände. "Bitte ... er ist wie die Raubkatzen, sie mögen es auch nicht, wenn man sie ansieht oder reizt. Bitte ? Der Herr wird bestimmt ungehalten sein, wenn du ihn verletzt." Der Wachmann hielt inne und grummelte, doch er nickte, da er die Reizbarkeit der Raubkatzen kannte, und stellte sich wieder ein wenig weiter weg an die Seite.

Numa grollte etwas, das wie ein "Danke." klang, und setzte sich auf sein Fell. Er musterte Rik nun wieder, da der Angstgeruch immer wieder schwand. Rik war etwas kräftiger, obwohl er so mager war, das blonde Haar war kurz und etwas neues für Numa, denn so etwas kannte er nicht und erst jetzt fand er es interessant. Er packte Rik, und berührte dessen Haar.

Jener keuchte kurz auf, als er so grob gepackt wurde - doch er merkte schnell, daß der Schwarzhäutige nicht wütend war, sondern daß es an dessen Kraft lag. Daß dieser jedoch so von seinem sonnenhellen Haar fasziniert war, wunderte ihn doch, und so wisperte er leise, da die Wache es nicht unbedingt mitbekommen sollte. "Gefällt es euch ? Alle in meinem Volk haben solch helle Haare, so wie deine dunkle Haut zu deinem Volk gehört. Aber ich habe noch nie solch wildes Haar gesehen, du bist irgendwie wie ein Löwe."

"Bin fast Löwe." wisperte Numa, und schnupperte kurz an dem blonden Haar. Rik roch sauber und das gefiel ihm, und langsam erregte es ihn auch wieder. Seine Triebe hielt er nur schwer unter Kontrolle, er durfte sie immer ausleben, wenn er wollte.

Als der Größere an ihm schnupperte, bebte Rik sacht - denn es machte ihm Angst und als er fühlte, wie die Männlichkeit des Schwarzen wieder langsam anschwoll, verstärkte sich diese Angst noch, auch wenn er nun krampfhaft versuchte, sie zu kontrollieren. Sollte er wieder von Numa bestiegen werden, dann würde sein Schließmuskel ein weiteres Mal einreißen - und diesmal tiefer, da die Wunde schon vorhanden war. Also tat Rik das Einzige, das ihm einfiel und er drehte sich leicht, streichelte mit der Hand über die weiche Haut über dem rasch hart werdenden Organ und wisperte ein unsicheres "Möchtet ihr, daß ich euch Erleichterung verschaffe ?" zu ihm.

Zuerst knurrte Numa ungehalten. Er hatte die Angst gerochen - wusste nun aber, warum das war, verstand und grollte leise, als er die Hand an seiner Erregung fühlte. So etwas hatte bisher keiner gewagt, doch es fühlte sich gut an. "Ja." wisperte er dunkel, und ließ das Gefühl auf sich wirken. Es war anders als Sex, aber führte ebenso zu einer Erleichterung seiner Lust.

Rik war sichtbar froh, daß der Größere annahm und bemühte sich, ihn erfahren zu erregen. Es war dem jungen Blonden klar, daß es befriedigend für Numa sein mußte, damit dieser ihn danach nicht doch noch bestieg und dabei wieder aufriß. Mehr als das Streicheln seiner Hände wagte Rik aber noch nicht, da es nicht sicher war, ob der Andere es ihm gestattete - also kümmerte er sich nur mit beiden Händen um dessen gewaltige Männlichkeit und die rasch hart werdenden Hoden, blickte immer wieder in das Gesicht Numas und hoffte, daß er dessen Stimmung richtig las.

Es war richtig, weil es neu war - und somit anders und aufregend erregend. Numa grollte weich und wohlwollend. Seine Augen waren halb geschlossen, und sein Brustkorb hob und senkte sich etwas heftiger durch seine Lust.

Als das Grollen erwachte, blickte Rik erschrocken auf - doch er merkte schnell, daß es weicher war und deshalb etwas gutes bedeutete, denn ein wütendes Grollen hörte sich anders an. Also bemühte sich der junge Blonde noch mehr und schluckte schwer, als er sah, daß die Härte Numas noch ein wenig anschwoll, als dieser kurz vor seinem Kommen war. Natürlich machte Rik weiter - doch als der Schwarzhäutige dann kam, war er doch über die Menge an hervorschießendem Samen überrascht und brauchte einen Moment, bis er sich fing und den Lappen näßte, um zuerst sich selbst und dann Numa abzuwaschen. "Bitte verzeiht, Herr - ich werde sofort neues Wasser und einen frischen Lappen für euch holen, und euch dann erneut waschen."

Numa grollte noch immer weich und hielt Rik sanfter am Arm fest. "So schlimm nun auch nicht sein ... solang nicht stinken, es geht." Wieder sprach er leise, so daß die Wachen ihn nicht hörten. Keiner wusste, daß er recht gut sprechen konnte, und das sagte er Rik nun auch. "Niemand sagen, daß ich alles verstehe, sonst ich dich töten und fresse."

"Ihr Götter, nein - ich werde nichts sagen, Herr." Der junge Blonde sah, daß der Andere es mehr als nur ernst meinte ... und daß er seine Drohung durchaus mit Leichtigkeit wahr machen konnte. Aber es war noch etwas anderes, das Rik davon abhielt, etwas über den Schwarzhäutigen preiszugeben: Auch wenn Marcus verfügt hatte, daß er dem Gladiator dienen sollte, so waren sie doch beide hier gefangen und beide Sklaven des Arenabesitzers. Und Sklaven hielten zusammen, zumindest für Rik war dies so. "Ich verspreche es euch, Herr ... ich tue, was ihr wollt und sorge dafür, daß ihr ein wenig mehr Ruhe habt. Wie soll ich euch eigentlich anreden, Herr ?"

"Numa ... auch wenn ich Schango heiße. Aber nenne mich, wie alle mich nennen." Numa flüsterte so, daß Rik ihn verstand ... dessen Worte verstand er sehr genau, egal, wie leise der Blonde flüsterte.

Jener nickte nur und lächelte unsicher, ehe er ihm leise antwortete. "Ich bin Rik ... aber das habt ihr sicherlich schon gehört, als die Herren da waren. Ich hole euch nun neues Waschwasser und noch einen Wasserkrug, ich bin gleich wieder da." Nachdem er geendet hatte, stand Rik auf und nahm den Wascheimer samt Lappen auf, rief nach der Wache und neigte den Kopf, als der Krieger ihm auf- und nach ihm wieder zuschloß.

Derweil blieb Numa weiterhin in seiner Ecke und lauschte den Raubkatzen. Er verstand, was sie sagten, und grollte hin und wieder leise. Sollte er jemals fliehen, so würde er sie mitnehmen. Er spürte ihr Leid und es ging ihnen so, wie es ihm selber ging. Sie waren gefangen, und sollten kämpfen.

Die Wachen hingegen verfolgten dies mit gemischten Gefühlen - denn die großen Raubkatzen schienen auf die Anwesenheit und vor allem auch auf die Stimmung dieses neuen Gladiatorensklaven zu reagieren. War dieser wild und wütend, so verstärkte es auch die Gereiztheit der Raubkatzen, doch jetzt, als der Sklave ruhig war, blieben auch die Raubkatzen ruhiger. Es bereitete den Wachen Angst - denn egal welcher Herkunft sie auch waren, sie alle kannten die Legenden der Tiermenschen und dieser Schwarzhäutige hier ähnelte diesen Legenden sehr. Rik hingegen beeilte sich und holte nicht nur einen neuen Krug Wassser, sondern auch ein weiteres großes Fell, eine Decke für sich und den Eimer mit frischem Waschwasser und einem Lappen, brachte sie in die Zelle und lief erneut, um nun eine Bürste und einen weiteren Wassereimer zu holen und die Zelle des Gladiatorensklaven auswaschen zu können.

Numa beobachtete das Treiben und musterte letztlich die Bürste, die Rik in der Hand hielt, als der Wachmann die Zelle hinter ihm schloss. Er ahnte, was der Blonde damit vorhatte, und grollte weich. Rik war der erste Sklave, der von sich aus an so etwas dachte und Numa stand geschmeidig auf, damit er seine Arbeit tun konnte.

Rik machte sich auch sofort daran, den Boden zu schrubben und so für ein wenig mehr Sauberkeit zu sorgen, als die vorigen Putzsklaven. Es war eigentlich ungewöhnlich - doch gerade Rik war sehr gründlich, da er noch aus seiner frühen Kindheit von seiner Mutter wußte, daß Schmutz in den Wohnräumen Flöhe und Krankheiten begünstigte. Er konnte sich noch erinnern, daß sie von ihrer Urgroßmutter lernte, mit Kräutern und den Runensteinen umzugehen ... und wie sie darauf achtete, daß ihr Wohnhaus immer sauber war. Während er an damals dachte, putzte Rik weiter und ehe er es sich versah, war er schon fertig. Er blickte für einen Moment verwundert auf den Boden, doch dann zuckte er mit den Schultern und brachte den Eimer weg, ehe er frisches Stroh für das Lager des Gefesselten holte, es auswechselte und mit dem sauberen Fell belegte, um danach auch das alte Stroh wegzubringen. Die Wache grummelte mißmutig, daß er dauernd auf- und zusperren mußte - doch auch er sah ein, daß es nötig war und fügte sich, ehe er wieder hinter dem blondenm Sklaven zusperrte und sich an den Tisch etwas weiter weg setzte, um ein wenig mit Wasser verdünnten Wein zu trinken.

Während Rik weg gewesen war, hatte Numa sich wieder auf sein Lager gesetzt, und zog den Blonden sofort zu sich, als er wieder da war und der Wachmann sich gesetzt hatte. "Danke." wisperte er, denn so sauber war seine Zelle selten gewesen. Es roch nun sehr angenehm, und das ließ das hitzige Gemüt des Löwenmenschen etwas abkühlen. "Du bist klug."

Inzwischen hatte Rik sich einigermaßen daran gewöhnt, daß Numa ihn eng an sich haben wollte und entspannte sich, ließ sich berühren und errötete unter dessen Worten. "Bin ich nicht ... aber ich mag es sauber, ich wuchs so auf. Meine Mutter wußte viel über Kräuter und Krankheiten ... und sie wußte auch, daß viele Krankheiten von Schmutz kommen und sorgte dafür, daß unser Haus immer sauber war. Wenn ich kann, dann halte ich meine Zelle sauber, und hier darf ich es. Der Herr hat es befohlen, da euer voriger Herr es empfahl - und ich bin froh darum. Ihr mögt es, wenn ihr mich nahe habt, nicht wahr ? Immer, wenn ihr ruhiger seit, dann zieht ihr mich zu euch."

"Musst nicht Herr sagen, ich Sklave wie du. Und ja, ich mag gern Nähe, wenn ich ruhig bin." Er gab es offen zu, schließlich war er Katze, und schämte sich dafür nicht.

Im ersten Moment war Rik wieder verwirrt - doch dann nickte er und lächelte scheu, entspannte sich noch mehr und wurde locker in den mächtigen Armen des Schwarzhäutigen. "Du bist wirklich wie die Raubkatzen ... wenn sie satt sind, dann liegen sie gerne eng zusammen und lecken sich das Fell. Du leckst auch gerne, und grollst wie sie. Du bist ein Löwenmensch, nicht wahr ? In meinem Stamm gab es Legenden über Wolfsmenschen und Bärenmenschen ... Menschen, die sich in diese Tiere wandeln und nicht sterben können."

"Bären kenne ich nicht, nur von Kämpfen, aber keine Bärenmenschen. Aber Schakale." Daß es noch Andere gab, wusste Numa, und er schnupperte wieder an dem blonden Haar von Rik. "Erzähl mir mehr von dem, was du weißt."

Das Schnuppern sorgte dafür, daß der junge Germane leicht erschauerte und einen Moment brauchte, um sich wieder zu fangen. "Ich weiß nicht viel ... nur die Schauergeschichten, die den Kindern erzählt werden, damit sie nachts nicht rausgehen. Daß es Menschen sind, die sich bei Vollmond oder wenn sie bedroht werden, verwandeln. In Halbwesen und in die Tiere, die in ihnen leben, nur daß diese Tiere viel größer sind. Ich hörte immer nur davon ... daß diese Legenden wahr sein können, hätte ich niemals gedacht. Aber wenn ich dich sehe, dann muß ich sie glauben, Schango."

"Ich bin nicht vollkommen, nicht ganz, was ich sein sollte." Schango steckte fest und er wusste nicht, wie er weiter vor- oder zurückkam. "Ich nie Ruhe habe, um zu lernen, wie es geht." Er hasste es, hier zu sein ... gefangen zu sein, und in dieser gemischten Gestalt zu stecken.

"Wie meinst du das ?" Rik verstand nicht ganz, was der Andere meinte - doch dann erschrak er instinktiv, als er die schweren Schritte der Wachen hörte, löste sich geschwind aus den Armen Numas und kniete an der Seite, da Marcus in Begleitung seiner Wachen kam, um die Zellen und die Sklaven zu inspizieren.

Numa knurrte leise und bedrohlich, als sein neuer Herr vor der Zelle stehenblieb. Aber an sich blieb er ruhig und fletschte nur die Zähne, als er das amüsierte Grinsen von Marcus sah. "Scheinbar hat er sich schnell eingelebt, und der Sklave scheint sein Wohlgefallen zu finden. In zwei Tagen wird er kämpfen."

Als er das hörte, schluckte Rik schwer und hob leicht den Kopf, als er den Arenabesitzer ansah. "Herr ... werdet ihr dann auch nach den Weisungen des Sklavenhändlers handeln ? Es ist wichtig, daß ich das weiß, damit ich euren Wünschen gemäß handeln kann, Herr." Der junge Germane hatte die Haussklaven davon reden hören und fürchtete sich innerlich davor - denn wenn Numa zwei Tage lang nichts zu essen und auch keinen Sex bekam, würde er mehr als nur aggressiv sein und gerade nach dem Kampf ganz gewiß auch sehr brutal werden.

"Wir werden sehen, wie er ohne diese Maßnahme kämpft. Ich hoffe, daß es auch ohne Entzug geht ... und du denkst mit, Rik, ich muss dir wohl ein Lob aussprechen." Marcus hasste dumme Sklaven, sie waren vielleicht einfacher, aber man musste ihnen zuviel erklären.

Rik bemühte sich, daß man ihm seine Erleichterung nicht ansah und nickte nur, während er seinen Kopf noch immer gehorsam gesenkt hielt. Allein schon die Vorstellung, wie Numa dann gewesen wäre, ließ ihn noch immer innerlich schauern und er hoffte, daß ihr Herr bald wieder ging, denn er konnte fühlen, wie die Wut des Schwarzhäutigen von Minute zu Minute stieg.

Das bemerkte auch Marcus und grinste zufrieden. Genauso wollte er das Biest haben, jedoch ging er nun wirklich weiter, um den Rest der Zellen zu inspizieren. Numa knurrte nur leise und biss die Zähne zusammen, damit er nicht brüllte.

Sobald Marcus weiterging, stand der junge Germane auf und wartete noch einen Moment, ehe er schluckte, sich umdrehte und zu Numa ging. Er merkte sehr wohl, wie angespannt der Schwarze war - und nachdem er einige Momente mit sich gerungen hatte, kam Rik von sich aus nahe zu ihm und schlang die Arme um Numas Nacken, schmiegte sich an ihn und legte den Kopf in dessen Halsbeuge, um ihn zu beruhigen. Er hatte oft genug gesehen, wie die Katzen es ähnlich machten - und vielleicht wirkte es auch bei ihm.

Numa bebte leicht vor Wut, aber als Rik ihn so umarmte, verrauchte es rasch und er grollte wieder weich. Der Blonde wusste genau, wie er bei ihm reagieren musste, und das erstaunte Numa ein wenig. Aber er nahm es an, und genoss es nach kurzem.

Als der Schwarze sich fühlbar beruhigte und etwas entspannte, atmete Rik erleichtert aus und entspannte sich ebenfalls. Es war neu und ungewohnt, sich so an einen Mann zu schmiegen ... doch es fühlte sich gut an und langsam begriff der junge Germane, wieso manche der Lustsklaven es so genossen, wenn sie bei ihren Herren oder Leibwächtern liegen konnten. Numa war warm, und dessen mächtige Muskeln vermittelten ein unmittelbares Gefühl der Sicherheit ... etwas, das Rik schon sehr lange nicht mehr gefühlt hatte und es verwirrte ihn, obwohl er es auskostete, solange Numa es ihm erlaubte.

Und er erlaubte es ihm weiterhin. Die Nähe von Rik beruhigte ihn und tat ihm gut ... das wollte er noch auskosten, und so legte er seine Arme um den Blonden und zog ihn sanft etwas enger zu sich. Das weiche Grollen in seiner Brust war friedlich, und zeugte von Wohlgefallen.

Noch ehe der Schlankere etwas sagen konnte, wurde er schon von Numa umfangen - doch es war fühlbar vorsichtig und Rik atmete erleichtert aus, entspannte sich wieder und horchte auf das weiche Grollen des Dunkleren, der es scheinbar zu mögen schien. Zum Glück waren die Wachen gerade bei ihrem Herrn, der nun am anderen Ende des langen Zellganges war und sich die anderen Kampfsklaven betrachtete. So waren sie zumindest für einige Momente ungestört und Rik genoß, ehe er wieder aufmerkte, da sich die Muskeln Numas anspannten.

Langsam löste Numa den Griff und schob Rik wieder von sich, um ihn anzusehen. "Ich mag deine Nähe - ich werde kämpfen, damit du bleiben, und ich nicht hungern." Es war ihm ernst und er hoffte, daß er genug geben würde. Seine Wut konnte er sicher auch auf anderes richten, um richtig kämpfen zu können.

Der junge Blonde nickte nur und seufzte leise, ehe er leicht rot auf den Wangen wurde und langsam zu lächeln begann. "Ich habe keinerlei Sorge, daß du verlieren könntest ... allein dein Anblick wird die anderen Kämpfer zu Tode ängstigen. Es ist nur nicht gut, wenn du die Kämpfe zu schnell verlierst, denn das Publikum will in der Arena unterhalten werden. Es dürfte dir im Blut liegen, es ein wenig herauszuzögern ... du ähnelst den Katzen so sehr, auch sie spielen immer wieder ein wenig mit ihrer Beute. Kannst du das tun ? Damit gefällst du dem Herrn und auch dem Publikum, und das gefällt dem Herrn noch mehr." Daß ein zufriedener Herr auch für Numa gut wäre, sagte Rik nicht - denn es war selbstverständlich, und vielleicht konnte Numa sich so einige Freiheiten verdienen.

"Ich denke, ich kann das tun ... es würde auch meiner Natur entsprechen." erwiderte Numa leise und ahnte, daß noch etwas hinter den Worten steckte, und verengte die Augen. "Du sagst etwas nicht." stellte er fest, und wartete auf eine Antwort.

Im ersten Moment blickte Rik verdutzt auf den Größeren - doch dann kam ihm, daß dieser es sich wirklich nicht denken konnte und seufzte leise, ehe er sacht lächelte. "Das stimmt, da ich annahm, daß du es weißt. Wenn ein Herr sehr zufrieden mit den Leistungen eines Sklaven ist, dann ist er milder gestimmt - und je nachdem, wie sehr, kann er dem Sklaven auch eine Belohnung geben oder vielleicht einige Freiheiten. Solange du zum Beispiel so sehr wütest, wird man dir die Ketten nicht abnehmen ... aber wenn du vielleicht die Kämpfe gut machst, so daß der Herr ein zufriedenes Publikum hat und selbst zufrieden ist, und du auch hier ein wenig ruhiger bist, dann erläßt er dir die Ketten vielleicht ? Es wäre einen Versuch wert, schaden kann es sicherlich nicht."

Numa grollte nachdenklich, und nickte. "Dann werde ich es so versuchen, je mehr Freiheiten ich habe, umso besser kann ich fliehen." Er war nicht dumm und es war einleuchtend, daß er sich so alles etwas leichter machen konnte.

"Fliehen ?" Rik hatte Mühe, seine Stimme leise zu halten und man sah ihm seine Panik regelrecht an. "Ihr Götter ... du mußt von Sinnen sein, wenn du daran denkst ! Es gibt hier viel zu viele Wachen und überall sind die Türen und Gitter verriegelt ... man braucht all die ganzen Schlüssel und bis man aufschließt, haben die Wachen dich schon aufgespießt ! Bitte, nicht ! Du würdest dich umbringen und dazu noch viele Wachen und alle Sklaven, die in deiner Nähe waren, würden geköpft werden ... mich eingeschlossen." Das Letzte war nur sehr, sehr leise gesprochen ... denn es war dem jungen Germanen peinlich, daß er auch Angst um sich hatte.

Das war aber verständlich, und Numa nahm es ihm nicht übel. "Ich warte noch ... noch ist nicht die Zeit." Mehr sagte er nicht und grollte nun tiefer, als er die Schritte einer Wache hörte, die langsam auf die Zelle zukam und schließlich daran vorbeilief.

Rik hatte Angst - doch er wurde wieder ruhiger, als der Wachmann weiterging und seufzte leise, ehe er sich wieder an den Größeren schmiegte und leise zu ihm sprach. "Danke. Möchtest du vielleicht irgendetwas ? Es ist immer besser, wenn du es mir sagst, dann mußt du nicht warten." Er selbst bemerkte seinen Hunger eigentlich nicht, da er es gewohnt war, nur frühs und abends etwas zu essen zu bekommen ... doch er würde etwas für Numa holen, wenn dieser Hunger hatte.

"Etwas Fleisch und Wasser ... vielleicht ein Bißchen Obst." Numa war zwar vorzugsweise Fleischfresser, aber er war auch Obst nicht abgeneigt, und so bekam Rik auch etwas ab.

"Natürlich. Ich komme gleich wieder ..." Mit den Worten löste sich Rik und lächelte, ehe er nach der Wache rief und sobald dieser ihm aufgeschlossen hatte, die Treppen zu den Küchen lief, um das Geforderte zu holen und vielleicht auch ein wenig Wasser oder einen Kelch Blut, da er ahnte, daß Numa dies brauchte.

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