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“Der Kuß des Winters” 12
 

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Suchar hatte Bane erst den Eid abgenommen und dann ihn und Sheldan kurz in den Nebenraum geschickt. Er rief nun nach Faron und bat ihn, möglichst gleich zu kommen ... damit Bane gewandelt werden konnte, und Sheldan vielleicht auch schon heute seine Schwingen bekam. Sicher war es eher überraschend für Faron, aber er sagte zu und würde nur noch seinen Gefährten abholen. "Sie kommen in ein paar Minuten. Faron holt nur noch Conn ab, und wird dann hier auftauchen." Mit den Worten kam der blonde Anführer in das Nebenzimmer, und lächelte zufrieden. "Er hat zum Glück Zeit."

"Okay ... ich bin schon gespannt." Es war mehr als nur überraschend gewesen, als Bane den Eid leistete und spürte, wie er in seinem Inneren gefestigt wurde. Es gab ihm ein bisher nicht gekanntes Gefühl der Ruhe und Sicherheit - und er war schon gespannt, wie die Begegnung nun verlaufen würde. Conn hingegen blickte überrascht auf, als Faron durch einen Riß in sein Arbeitszimmer kam und stand auf, kam zu ihm und küßte ihn sanft, ehe er ebenso sanft in dessen Gedanken sprach. ##Ich freue mich, daß du kommst ... du wirkst so aufgeregt, mein Herz ? Gibt es gute Neuigkeiten ?##

##Einige - es ist Zeit, daß Sheldan seine Schwingen bekommt und es gibt einen neuen Offizier in der Garde, der noch verändert werden soll. Ich hoffe, du hast spontan Zeit ?## Faron hatte den Kuß genossen und ihn zärtlich erwidert.

##Für dich, mein Herz ? Immer. Und vor allem bei etwas, das dir so wichtig ist wie deine Garde.## Gerade für seinen Liebsten würde Conn sich immer Zeit nehmen ... und das nicht nur, weil er durch seinen Drachen Kontrolle über die Zeit hatte. ##Ist es der Freund Shels, von dem du gesprochen hast ? Der, der den jungen Eisdämonen gerettet hat ?##

##Ganz genau der ist es. Ich bin auch gespannt auf ihn, er hat schon den Eid geleistet ... und ich denke, du bist auf den jungen Eisdämon gespannt, oder ?## Er wußte, wie gespannt Conn auf die Wesen dieser Welt war, und lächelte. ##Und du kannst dich am Rücken von Sheldan austoben.##

##Darauf freue ich mich sehr - du weißt, wie gerne ich zeichne, und das Motiv ist einfach nur wunderschön. Und ja, ich freue mich auch auf Leroy, denn er ist etwas Besonderes.## Schon, als Conn das erste Mal das wunderschöne Tattoo auf dem Rücken Suchars gesehen hatte, zeichnete er es auf ein Papier und behielt es in seiner Sammlung ... und nun konnte er seine eigene Kunst, die Schriftenmalerei, auf das herrliche Werk übertragen und es auf die Haut Sheldans stechen.

##Gut, dann mache ich gleich einen Riß und wir legen los. Brauchst du noch etwas ?## Suchar sah die Vorfreude und wartete noch kurz, bis sein Liebster alles zusammenhatte, was er brauchte. Erst jetzt öffnete er einen Riß und ließ Conn vorangehen.

Bane unterhielt sich gerade mit Shel und Suchar, als er mit Entsetzen sah, wie ein Lichtband neben ihnen im Zimmer entstand, übermannshoch wurde und sich schließlich zu einem doppeltmannsbreiten Tor öffnete, durch das der schönste Mann trat, den der ehemalige Sankt je gesehen hatte. Er fühlte dessen Macht und trat einen Schritt zurück, ehe er verwundert auf den sanft blickenden, riesigen Blonden blickte, der ebenso durch den Lichtriß trat und ihn mit einem Wink wieder verschloß. Bane wußte sofort instinktiv, daß dieser Blonde Faron sein mußte - denn das Gefühl, das er beim Schwur in sich spürte intensivierte sich, und er neigte respektvoll den Kopf, legte die rechte Faust auf sein Herz und verhielt. Conn lächelte nur und trat zuerst zu Suchar, um ihm einen sanften Kuß auf die Wange zu hauchen und verfuhr ebenso mit Sheldan, ehe er sich an Farons Seite kuschelte und leise schmunzelte. "Er zeigt dir schon jetzt tiefsten Respekt, mein Herz ... er wird dir, denke ich, sehr gut in der Garde helfen."

Sheldan wurde auch jedes Mal ganz anders, wenn Faron da war, denn auch bei ihm kam jedes Mal dieses tiefe Gefühl auf. "Ich grüße dich, Faron." Suchar lächelte warm und neigte kurz den Blick. Erst dann trat er zu Bane und berührte ihn sanft an der Schulter. "Du brauchst dich nicht verneigen." Faron trat ein Stück vor und nickte. "So ist es, aber ich danke dir für deinen tiefen Respekt." Es war ihm hier immer etwas unangenehm ... denn die Menschen, die hier waren, arbeiteten ja in seinem Namen und mußten sich nicht wie ein Hofstaat verneigen.

"Wollte es zumindest einmal tun, Sir - und äh ... wie soll ich sie anreden ? Sie sind ja der Vorgesetzte von Suchar." Conn hingegen schmunzelte wieder, denn es war ihm immer wieder ein Genuß wenn er sah, wie sein Liebster die ehrliche, tiefe Achtung dieser ansonsten ziemlich eigenständigen, jungen Männer bekam. "Er gefällt mir schon jetzt, mein Herz ... Respekt, wo er geboten ist, doch keine Heuchelei." Ein Kompliment, das Bane leicht erröten ließ, auch wenn er den inzwischen gehobenen Blick nicht senkte.

"Ja, du paßt gut hierher. Du kannst mich einfach Faron nennen, wie alle hier. Und ich danke dir für deinen Respekt." Faron lächelte wieder und blickte zu Conn. "Ich denke, wir fangen bei Bane an. So hat er Zeit, sich mit seinen neuen Fähigkeiten zurechtzufinden."

"Das ist eine gute Idee, mein Herz ... und Shel kann ihm dabei helfen, indem er ein wenig mit ihm sendet, während ich das Tattoo aufmale und steche." Noch während er sprach, nahm Conn seinen schlichten, aus wunderschön gegerbten und verzierten grünem Leder gefertigten Messengerbag von der schmaleren Schulter, legte ihn auf einen der Sessel und trat erneut zu Bane, der ihn nun doch ein wenig mißtrauisch ansah. Doch nichts hatte ihn darauf vorbereitet, daß Conn sich an ihn schmiegte, ihn leidenschaftlich küßte und dabei seine Heilmagie durch die Finger, die sich in das lange Haar Banes gruben, fließen ließ. Es war ein solch süßer Kuß, daß Bane ihn sofort erwiderte und leise aufstöhnte, als er fühlte, wie seine Sinne sich verstärkten und er den Braunhaarigen besser spüren und riechen konnte. Doch damit hörte es nicht auf ... er fühlte, wie sein Körper noch ein klein wenig wuchs und stärker wurde, seine Gedanken sich öffneten und scbhließlich hörte er die sanfte Stimme Conns in seinem Kopf. #Das ist Senden - es ist die beste und schnellste Art, Wörter, Bilder und Gefühle auszutauschen, und es enthält keine Lüge. Das Senden ist die sicherste Möglichkeit herauszufinden, ob ein Wesen gut oder böse ist ... und damit auch, ob du es töten mußt oder nicht. Ich habe deinen Körper so geformt, wie er geworden wäre, wenn du in den besten Bedingungen aufgewachsen wärst ... und ihn natürlich so verändert, wie du es bei der Garde brauchst. Ich denke aber, du wirst dich schnell zurechtfinden, denn du handelst gerne instinktiv.# Das offene Senden konnte von allen gehört werden und Conn löste sich auch wieder, schmunzelte erneut und ging dann zu Faron, um nun ihn in einen sichtbar sanfteren, und mehr als nur liebevollen Kuß zu ziehen. Bane hingegen keuchte noch immer und hatte gut damit zu tun, seine Erregung wieder herabzukämpfen, ehe er schwer schluckte und zu Shel blickte. "Wow."

"Ja, wow. So denkt jeder, und ich helfe dir dann noch beim Senden. Man muß sich erst etwas daran gewöhnen." Sheldan fand, daß sich Bane wirklich noch stark gemausert hatte. "Ich denke, wir sind nun ebenbürtig." Nebenher hatte er Afar schon bescheid gegeben, daß er jetzt seine Schwingen bekam und ihn gebeten, noch etwas mit Leroy umherzugehen. Natürlich gab er ihm auch das Versprechen, daß sie sobald es möglich war, eine wundervolle Nacht haben würden, bei der die neuen Schwingen ins Spiel kamen.

Währenddessen hatte Conn sich wieder gelöst und holte aus einem Riß eine einfache Massageliege mit einem großen Handtuch darauf, stellte sie in dem geräumigen Büro auf und schloß den Riß wieder, nachdem er sich einen einfachen Drehhocker dazugeholt hatte. "Mach deinen Oberkörper frei und lege dich bäuchlings darauf, Shel - so ist es am Einfachsten." Bane hingegen hatte nur auf die Worte seines Freundes genickt und sah nun überrascht dabei zu, wie Conn eine honigmelonengroße Schale aus seinem Messengerbag holte, einen Fingernagel zu einer Kralle wachsen ließ und die Hand Farons aufnahm, um kurz das Handgelenk anzuritzen und das Blut in der Schale zu fangen, ehe er sanft über den schon verheilenden Kratzer leckte und leise schnurrte. Man sah dem schlanken Schriftenmaler nur zu gut an, wie sehr er es genoß, Faron zu berühren und den Tropfen Blut zu schmecken ... und auch, daß es eine vertraute Zärtlichkeit zwischen ihnen war. Doch dann widmete sich Conn wieder Sheldan und stellte die Schale in eine Vertiefung an der Liege, holte einen einfachen Pinsel aus dem Messengerbag und tauchte ihn in das Blut, ehe er mit absolut zielsicheren und ruhigen Bewegungen die Schwingen des Tattoos auf den nackten Rücken Sheldans zeichnete. Das Blut Farons reichte dafür ganz genau aus und als er fertig war, legte Conn Schale und Pinsel auf die Seite und nahm eine mit wunderschön filligranen Efeuranken verzierte Bambusnadel heraus, die er nun dafür benutzte, die gepinselten Linien nachzufahren und durch die Nadelspitze, deren vier Zinken sich tief in die Haut Sheldans bohrten, dessen Blut mit dem Fahrons zu verbinden. Erneut beobachtete Bane, wie sicher Conn die Linien nachfuhr und nicht einmal danebenstach ... im Gegenteil, je länger er stach, desto ruhiger wurde er, und so auch innerhalb kürzester  Zeit fertig.

Derweil hatte Sheldan sich abgelenkt und Bane geholfen, das Senden zu verfeinern und zu lernen, wie er seine neuen Sinne herunterschrauben konnte. Daß Conn so schnell fertig wurde, überraschte ihn daher ein wenig und er stand langsam von der Liege auf, als er es durfte. "Jetzt ist es an Suchar, dir zu zeigen, wie du damit umgehst." Faron beobachtete die ganze Zeit eher aus dem Hintergrund und hatte wohl gemerkt, wie sehr es Conn gefiel, dieses Tattoo zu stechen. Nun war es Suchar, der seine Gedanken mit denen von Sheldan verband und ihm zeigte, wie er die Schwingen einsetzen mußte. Er selbst rief seine nach einigen Augenblicken herbei und einen Moment später zeigten sich auch die Lichtschwingen von Sheldan. "Sehr gut." Faron nickte zufrieden und hielt Conn enger bei sich, weil sein Liebster sonst nicht widerstehen konnte und sie berührte.

Doch Conn reichte es, daß Faron ihn bei sich hielt und er genoß es sichtbar, während er fasziniert beobachtete, wie aus den Tattoos die wunderschönen und schlanken, leicht gelblichen Lichtbänder erwuchsen, die zusammen die Schwingen bildeten. Er wußte, daß es noch zuviel für Sheldan wäre, wenn er die Bänder berührte ... doch Conn wußte auch, daß Suchar es nicht übelnahm und berührte eines der Lichtbänder kurz mit seinen Fingerspitzen, ehe er sie wieder zurückzog und einen Riß über die nun nicht mehr gebrauchte Liege und den Hocker gleiten und sie so wieder verschwinden ließ. ##Ich denke, wir können sie nun wieder alleine lassen, mein Herz ... und wenn wir in meinen Laden gehen, dann kostet es dich auch keine Zeit, wenn wir noch ein wenig zusammen sind, hm ?##

##Sehr gern.## erwiderte Faron liebevoll, und lächelte sacht zu den Anwesenden. "Wir ziehen uns dann zurück. Ich denke, ihr habt jetzt noch genug zu arbeiten." Mit den Worten verabschiedete er sich und trat zusammen mit Conn durch einen weiteren Riß. Sheldan formte die Lichtschwingen mit der Hilfe von Suchar wieder weg, denn dieser tat es auch. Die Berührung von Conn hatte den einstigen Engel fast an den Rand der Beherrschung gebracht, denn der Zeitdrache war extrem mächtig, und das hatte er durch die leichte Berührung fühlen können.

Und der Zeitdrache Conneghans empfand ebensolche Freude an Berührungen und Zärtlichkeiten wie der Schriftenmaler selbst, so daß er die Sinnlichkeit Conns noch unterstützte. Und gerade aus dem Grund hatte  Conn seinen Gefährten darum gebeten, daß sie sich zurückzogen, denn die Berührung der Lichtschwingen erregte auch ihn. Bane nickte einfach nur zum Abschied und blickte den beiden nach, schmunzelte kurz, als er in dem sich schließenden Riß noch sehnen konnte, wie der schlanke Schriftenmaler Faron sichtbar verliebt und mit sanfter Leidenschaft küßte, und strich sich schließlich kurz über das Gesicht. "Wow. Ehrlich ? Wow. Faron, dessen Schatz, eure Schwingen ... alles. Aber sowas gehört ab jetzt dazu, oder ?"

"Ja, das tut es, und noch einiges mehr ... du wirst sicher noch einige der mächtigen Werwesen kennenlernen." Suchar antwortete mit einem Lächeln, während Sheldan wieder in sein Hemd schlüpfte. ##Wir sind fertig, Afar ... gerade richtig, die Jungs müßten auch bald kommen.## Shel sendete sanft zu seinem Gefährten, damit sie die Besichtigung langsam abschließen konnten.

##Ja, die Jungs sind nur noch einige Minuten entfernt und sehr hungrig ... und auch neugierig auf Bane und Leroy, du kennst sie ja. Ich komme mit Leroy dann in Suchars Zimmer, und auch Miguel kommt mit, damit alles geklärt werden kann. Wie geht es dir denn, mein Liebster ? Ich konnte fühlen, wie neu und ungewohnt es für dich ist, die Schwingen zu haben.## Gerade, weil Afar sein Empfinden auf alle hier ausweitete, konnte er nur zu gut spüren, was sein Gefährte empfand, und machte sich ein wenig Sorgen.

##Alles ist gut - ich denke, ich werde mich daran gewöhnen und Suchar wird mir helfen, damit umzugehen ... mach dir keine Sorgen.## Sheldan ließ etwas Ruhe mit seinen Gedanken fließen, denn er merkte, daß Afar sich Sorgen machte.

Denn es lag in der Natur des schlanken Vampirs, sich um seine Liebsten zu kümmern und dafür zu sorgen, daß es ihnen gutging. Und gerade, weil er Sheldans Eigenständigkeit respektierte, hielt Afar sich oft zurück und fragte erst um Erlaubnis. Die liebevollen und ruhigen Gedanken halfen ihm jedoch sehr und Afar lächelte  unwillkürlich, als er Sheldan antwortete. ##Ich freue mich für dich, mein Liebster ... und Suchar ist der beste Lehrer, den du dafür haben kannst. Wir sind bald da - Leroy freut sich sehr auf seinen Liebsten, er ist schon gespannt, wie sich Bane nun verändert hat.##

##Das glaube ich gern, Bane hat gut zugelegt. Ich denke, der Kleine wird nicht mehr von ihm wegkommen.## Sheldan schmunzelte in Gedanken und lächelte, als er die Schritte von Miguel hörte. Afar und Leroy waren so leise, daß man sie kaum wahrnahm ... bis auf den aufgeregten Herzschlag des jungen Eisdämonen, denn dessen Herz hämmerte doch ziemlich heftig.

Doch Afar beruhigte ihn mit einem sanften Senden und einem Arm um dessen Schultern, so daß er sich sicher fühlen konnte, als sie das Büro Suchars betraten. Dort neigte Afar respektvoll den Blick und wisperte ein ebenso respektvolles "Herr ...", ehe er zu Bane lächelte und ihn kurz musterte. Dieser konnte nicht verhindern, daß er leicht errötete und trat zu Leroy, betrachtete ihn und merkte dabei, daß er wirklich ein wenig gewachsen war. "Ich hoffe, es ist nicht schlimm, daß die Wandlung mich ein wenig wachsen ließ und mich stärker machte ?"

Leroy war ganz hin und weg, denn er fühlte deutlich die Stärke in Bane. "Nein, es ist ... schön ... sehr schön." stammelte er. Es war anziehend und es zeigte ihm, daß Bane nun noch besser auf ihn aufpassen konnte. ##Jetzt kannst du auch gedankensprechen ... ich bin sehr froh.## Die Worte schickte er ihm sanft in Gedanken, und seine Gefühle flossen doch sehr deutlich mit.

Etwas, an das sich Bane erst noch gewöhnen mußte, doch andererseits war er froh, die Gefühle des jungen Eisdämonen so unverhüllt und ein zu spüren. Also antwortete er ihm nur ein kurzes ##Ich auch - und danke.## in Gedanken, und öffnete sich bewußt, daß auch Leroy spüren konnte, daß er ihn liebte. Ohne weiter zu zögern, legte er den Arm um die schlanke Taille des Blauhaarigen und zog ihn eng an sich, ehe er sich wieder an Suchar wandte. "Im Augenblick wohnen wir ja bei Shel - kriegen wir hier auch ein Zimmer ? Also für zwischendurch und vor allem, wenn wir dann auch fest hier wohnen ?"

"Ja, ihr bekommt eins der größeren Offizierszimmer. Dort könnt ihr euch einrichten, wie ihr es möchtet." Suchar antwortete gleich, aber ihm gefiel etwas nicht und er ging kurz an den Schreibtisch, holte etwas aus der Schublade und trat dann an Bane heran. "Ich tausche das mal. Dieses hier ist von Faron." Er nahm Bane nun das Kreuz der Jäger ab, welches er noch trug, und hängte ihm das Kreuz der Garde um den Hals. Dessen roter Stein schimmerte warm und strahlte nicht diese Kälte der Jäger aus. "So ist es besser. Deine Uniform bekommst du dann von Miguel ... ich denke, sie wird dir besser gefallen, es ist nicht dieses Hightech-Material." Dann wandte er sich an Leroy und hängte auch ihm eine Kette mit einem feineren Kreuz um den Hals. "Und das ist für dich." Leroy wurde sichtlich verlegen und berührte vorsichtig das warme Metall. "Vielen Dank."

Als der größere Blonde ihm das Kreuz abnahm und das neue Kreuz umhängte, hielt Bane still ... dann nahm er das neue Silberkreuz mit dem roten Stein auf und fühlte verwundert, wie warm und angenehm es sich anfühlte. Es war fast, als ob er Farons Nähe spürte und er schluckte schwer, ehe er es einfach hinnahm und das Kreuz in den Kragen seines T-Shirts steckte. "Ich bin ehrlich gesagt auch sehr froh um die neue Uniform - ich mag Stoff und Leder viel lieber als diesen Hightech-Kram, auch wenn er seine guten Seiten hat. Aber es fühlt sich übel an und man schwitzt sehr, da ist mir was anderes lieber."

"Ja, ich mochte das auch nicht. Ich hab sie eh nur angezogen, wenn ich in die Quartiere mußte." Sheldan hatte die Uniform gehaßt und trug auch lieber das weiche Leder der Gardeuniform. "So, die Jungs traben an. Ich weiß nicht, möchtest du gleich alle kennenlernen ?" Suchar fragte Leroy, der noch immer an Bane lehnte und sichtlich nachdachte, ob er den Mut aufbrachte. "Ich denke ... mit Bane an meiner Seite habe ich keine Angst."

"Mußt du auch nicht, Kleiner - wenn die Jungs wissen, was gut für sie ist, legen sie sich nicht mit mir an." Doch Bane rechnete nicht damit, daß die Rekruten Mist bauen würden, denn sonst wären weder Shel noch Suchar noch Afar so ruhig. Miguel hatte inzwischen die nötigen Formulare geholt und lächelte, ehe er zu den beiden Neuzugängen sprach. "Geht die Jungs begrüßen und danach essen wir etwas - der Formularkram udn alles andere können noch warten, hm ? Wir haben Zeit, und können uns erst einmal um die angenehmeren Dinge kümmern."

"So sehe ich das auch ... dann kommt, wir gehen auf den Hof." Suchar ging nun voran und sie betraten einige Momente später den Hof, wo die Jungs noch ausschnauften, weil Hawk sie doch ganz schön rangenommen hatte. "Jungs ! Das ist Bane, er ist euer neuer Offizier." Suchar rief gleich etwas lauter und lächelte, als seine Rasselbande versuchte, in einer Reihe zu stehen, damit jeder gut kucken konnte. Und damit sie einen guten Eindruck machten, da sie ja schon informiert worden waren.

Und inzwischen waren sie alle so gut aufeinander eingespielt, daß es innerhalb weniger Herzschläge klappte und Hawk nickte zufrieden, als die jungen Rekruten stillstanden. Erst dann ging er kurz zu Sheldan und schnupperte, ehe er breit zu grinsen begann und sich zu ihm neigte. "Du hast die Schwingen bekommen - ich kann Farons Blut an dir riechen, es riecht so wie bei Suchar." Natürlich bekamen die Jungs das mit ... doch sie hoben sich die Fragen für später auf und betrachteten ihren neuen Offizier, der in Sheldans Alter und damit auch nur wenige Jahre älter als sie war. "Zum Glück kein alter Knacker - das wäre das Letzte, das wir brauchen könnten. Hab schon von dir gehört, Bane ... die Idioten bei den Jägern haben immer nur widerwillig respektvoll von dir geredet." Arn hatte immer wieder etwas aufgeschnappt und grinste breit, ehe er wieder verstummte und neugierig den jungen Eisdämonen musterte, der sich an Bane klammerte und nur scheu lächelte.

Mehr traute sich Leroy auch gerade nicht, aber er merkte trotzdem, daß die Jungs sich noch zurückhielten. Und das taten sie wirklich, auch wenn sie hier und da tuschelten und neugierig zu dem Eisdämon blickten. "Ihr könnt euch langsam an Bane gewöhnen - er wird noch einige Zeit bei Sheldan wohnen, und nur hin und wieder da sein. Erstmal ab unter die Duschen. Wir essen alle zusammen, dann könnt ihr noch immer einige Fragen stellen." Suchar schickte die Jungs gleich weiter, damit Leroy kurz alles sacken lassen konnte.

Zuerst erklang ein kollektives Aufstöhnen ... doch sie alle nickten und nach einem "Ja, Sir." wandten sie sich ab und trabten nun zu den großen Gemeinschaftsduschen, die nach dem Training benutzt wurden. Natürlich freuten sie sich alle auf das Essen und bald erklang aus den Duschen das Lachen der Jungs, die sich neckten und über dies und jenes scherzten. Etwas, das Bane verwundert zu Shel blicken ließ, ehe er ihn fragte. "Das ist so anders als das, was wir von den Jägern gewohnt sind ... die Jungs halten zusammen und mögen sich, und sie haben Spaß."

"Ja, so ist es hier. Sie harmonieren gut, und ergänzen sich wirklich gut. Anfangs war es noch ein wenig durcheinander, aber das Training hat sie noch enger zusammengeschweißt. Du wirst sie mögen - beim Essen werden sie anfangen, Fragen zu stellen, und da lernst du auch ihre Charakter kennen." Sheldan grinste sacht, denn er wußte ja, daß sie alle extrem verschieden waren. "Und ich denke, ihr habt jetzt auch Hunger. Wir können schon vorangehen." Suchar wollte schon zum Speiseraum ... vielleicht benahmen sich die Jungs dann, und stürmten nicht sofort ihre Plätze.

 

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