Balken01a


  ”... so perfect in every way ...”  05
 

backset3line

}|{

Es dauerte eine Weile, bis Dougal den Vertrag endlich gefunden hatte ... er war vergraben unter anderen Papieren, die er nicht mehr sehen wollte, ein Dokument, das er am Liebsten zerrissen hätte. Doch nun hielt er es in der Hand, nickte und kehrte wieder ins Schlafzimmer zurück, um sich zu Marcus zu legen und es ihm zu geben. "Hier ... ich hoffe, du bist nicht enttäuscht. Ich war gerade einmal Achtzehn, als ich ihn unterschrieb – zu jung, um zu wissen, worauf ich mich da eingelassen habe."

Marcus nahm den Vertrag und streichelte Dougal kurz über die Wange. "Ich hätte es wahrscheinlich auch getan, wäre ich in deiner Situation gewesen." Dann nahm er sich den Vertrag vor und las ihn gründlich durch. Als er ihn durchgelesen hatte, atmete er tief durch und legte ihn beiseite. "Also, der Vertrag ist wirklich ziemlich verlockend, nicht jedes Model bekommt auch das Geld, das ihm zusteht. In dem Sinne hast du noch richtig Glück gehabt. Und ich denke, daß wir dich ohne große Probleme von deinen lästigen Pflichten befreien können. Es steht nämlich keine Partnerklausel drin. Du kannst theoretisch heiraten und dein Mann kann verbieten, daß du weiter Sex mit den Kunden hast. Und du kannst trotzdem als Model weiterarbeiten, weil du noch für sechs Jahre verpflichtet bist." In dem Sinne hatte man sich da ein kleines Grab geschaufelt.

Während Marcus las, kuschelte Dougal sich an den Anderen und streichelte immer wieder über dessen Körper. Er konnte nicht genug von ihm bekommen und legte sich schließlich in dessen Schoß, schnurrte zu ihm hoch und hob eine seiner Brauen. "Heiraten ? Du meinst, wenn ich einen Mann hätte, müßte ich Niemanden sonst an mich heranlassen ? Mein Gott, das wäre der Himmel ... das wäre wundervoll."

"Mann oder Frau eben ... dein Partner muss nur dagegen sein, daß du mit Kunden schläfst. Aber ich vermute mal, du tendierst zu Mann, Hm ?" Er ahnte es, denn viele Werwesen hielten sich an das eigene Geschlecht. "Da steht keine Klausel drin, also nicht einmal, was passiert, wenn du einen Partner hast, und es steht nicht drin, daß du Keinen haben darfst."

Einen Moment lang leise seufzend, nickte Dougal und kuschelte sich wieder etwas näher, während er die Rechte sacht über die kräftigen Bauch- und Brustmuskeln des Werraben kosen ließ. "Ich weiß ... ich war damals noch Jungfrau und hatte noch nicht einmal an Sex oder eine Heirat gedacht. Ich habe auch niemals Interesse entwickelt in all den Jahren und meine Manager dachten nicht an diese Möglichkeit. Und ja ... ich tendiere zu Mann. Aber nur zu einer Sorte, nämlich sowas wie dich. Ich weiß, es klingt vermessen, aber ... würdest du ... vielleicht ? Zumindest, bis ich Dreißig bin ?" Dougal hoffte, daß Marcus einwilligte – auch wenn die Chancen dafür eher schlecht standen, da sie sich nicht einmal einen ganzen Tag lang kannten.

Aber die Hoffnung war nicht vergebens. "Wenn du es möchtest ? Aber ich bin nicht unbedingt sehr treu." Letzteres gab er offen zu, es lag einfach in seiner Natur. "Wir wohnen dann aber in meinem Haus, es liegt außerhalb." Er mochte Dougal, er hatte das Gefühl, ihn beschützen zu müssen, doch er wusste auch, daß sie noch ein wenig Zeit damit zubringen mussten, die es für ein Kennenlernen brauchte, damit kein Verdacht aufkam.

"Es macht mir nichts, wenn du auch andere Männer hast, Marcus ... und ich ziehe gerne zu dir. Ich möchte dich nur bitten, daß ich meine Penthäuser trotzdem behalten kann ? Es wäre auch für dich gut, so hast du immer Möglichkeiten, dich zurückzuziehen. Und wenn es geht, könntest du keine Frauen nehmen ? Und dich duschen, wenn du bei einem anderen Mann warst ? Ich ... ich bin nicht eifersüchtig und auch nicht besitzergreifend, es ist eh ein Wunder für mich, daß du einwilligst und bei mir bleiben möchtest. Ich bin auch sehr genügsam." Alleine schon die Vorstellung, nie wieder mit einem Klienten oder einen der Manager schlafen zu müssen oder sie anzufassen, war wundervoll ... und dafür nahm er gerne in Kauf, daß Marcus seine Freiheiten brauchte und eigentlich weniger sein Gefährte, als sein Freund war, mit dem er auch manchmal das Bett teilen würde.

"Bäh ... Frauen !" war Marcus erste Reaktion. Dann aber nickte er und küsste Dougal sacht. "Ich verspreche es dir. Und ich schlafe nicht dauernd mit Anderen, nur, wenn es nötig ist. Und klar kannst du deine Penthäuser behalten." Dougal war wirklich noch sehr naiv, aber das würde er ihm sicher noch ein wenig abgewöhnen, wenn er lernte, seine Kräfte zu nutzen. "Wir müssen für deinen Manager nur langsam aufeinander zugehen ... ein Monat, dann mache ich dir einen Antrag, Okay ?"

Das war mehr, als er eigentlich erwartet hatte und so nickte Dougal nur freudig, lachte leise und zog den Anderen zu sich herab, um ihn leidenschaftlich zu küssen. "Ich danke dir, Marcus ... und ja, es ist Okay, ich freue mich schon so darauf, mit dir auszugehen und dich kennenzulernen. Endlich kann ich den Managern absagen und endlich habe ich einen Freund." Er war so glücklich, daß seine Augen förmlich strahlten – und er freute sich darauf, den Werraben näher kennenzulernen, von ihm mehr über ihr Volk zu erfahren und auch, die Gelegenheit zu haben, ihn berühren zu können und von ihm geliebt zu werden.

Damit war für Marcus das Thema beendet und er knurrte weich. "Magst du noch weitermachen ?" Er spielte auf den Sex an, aber er fragte auch, weil er den Werkater nicht dazu zwingen wollte. "Also nur, wenn du magst."

"Aber natürlich mag ich, Marcus ... es ist so schön, mit dir Sex zu haben und dich zu berühren, zu umschmusen und dir Freude zu bereiten. Natürlich mag ich, solange du es auch willst ... ich habe Morgen frei, wir können uns soviel Zeit lassen, wie du es willst." Und das meinte Dougal durchaus ernst – Marcus hatte in ihm einen Hunger nach etwas geweckt, das er so nicht gekannt hatte und das er nun auskosten wollte, und das so oft und so lange, wie er es konnte.

"Na dann ..." lachte Marcus und knurrte erneut weich, bevor er sich wieder auf Dougal rollte und ihm sacht ins Ohrläppchen biss. Er war im Bett verspielt, wenn er wollte - und jetzt wollte er, denn es machte ihm sichtlich Spaß, den Jüngeren zu verwöhnen.

}}|{{

Gut zwei Tage nach ihrer Abmachung fuhr Marcus in seinem Auto zu dem Fotostudio, er fuhr einen schwarzes, modernes Bentley-Cabrio und machte so ordentlich Eindruck, was auch beabsichtigt war. Er mochte den luxuriösen Wagen, er hatte Stil und fuhr sich auch sehr gut, das Auto war beste Qualität. Als Marcus McNair war er schon gut bekannt, ein wohlhabender Schmuckhändler, der für sein jugendliches Alter sehr erfahren war. Marcus dachte jetzt aber an die letzten zwei Tage zurück, er hatte Dougal ein wenig seiner Fähigkeiten gezeigt und dessen noch ein wenig gestärkt. Unter anderem sprachen sie sich ab, was nun weiter passieren würde. Dougal sollte seinem Manager erzählen, daß er bei dem Ball einen kurzen Kontakt zu ihm gehabt hatte, und daß er von Marcus angerufen worden war, weil er ihn um ein Treffen bat, das am nächsten Tag stattfand und nun wiederholt wurde. Und für dieses Treffen holte Marcus das Model nun ab und machte sich auch darauf gefasst, daß er von dem Manager angesprochen wurde.

Und wie erwartet, war der Manager nicht im Geringsten davon begeistert gewesen, daß sein bestes Model auf einmal Jemanden kennenlernte. Bisher hatte er sich darüber nicht die geringsten Sorgen gemacht – denn bisher zeigte Dougal nicht das leiseste Interesse an Frauen oder Männern und dies kam nun doch ein wenig schnell und überraschend. Zudem stimmte etwas nicht mit Dougal – er benahm sich anders, auch wenn der Manager nicht den Finger darauf legen konnte. Das schlanke Model war kühl wie immer ... doch ein klein wenig mehr Selbstbewußtsein spielte mit, auch wenn das nur positiv für die Aufnahmen gewesen war. "Und wann soll dieser Mr. McNair nun kommen ? Und was habt ihr vor, du weißt, daß du Morgen auf dem Laufsteg bist !" Dougal betrachtete seinen Manager jedoch nur mit einem kurzen, kalten Blick – dann drehte er sich wieder zum Eingang und ein weiches Lächeln huschte über seine Lippen, als er den Bentley mit seinem Schwarm vorfahren sah.

Kurz darauf stand Marcus auch schon in der Tür und betrat das Studio mit sichtlichem Selbstbewusstsein. Er galt in der Szene als exzentrisch - kein Wunder, er sah im Allgemeinen aus wie ein Goth. Trotzdem war es edel, sein Stil, der bisher in den höheren Kreisen noch nicht weit verbreitet schien, war für ihn sehr passend und vereinigte wertvolle Stoffe und Materialen in einem Gothstil, der sich sehen lassen konnte. Der Manager starrte ihn an wie ein Weltwunder, eines der Dinge, die Marcus gewohnt war und erst nach Kurzem riss sich der Mann aus seiner Faszination und man konnte die Dollarnoten fast in dessen Augen sehen. ‚Geldgeiles Arschloch.' dachte Marcus und trat verwegen auf den Manager zu. "Guten Tag. Ich wollte Dougal abholen." Er schüttelte dessen Hand, dann nahm er die des Models und hauchte einen Handkuss auf dessen Handrücken.

Der Manager erstarrte bei dieser Geste einen Moment – denn er dachte, er hätte gesehen, wie für einen winzigen Augenblick ein leichter, roter Schatten über die Wangen des Models erwacht wäre. Doch als er ein weiteres Mal hinsah, war dieser Schatten wieder weg und Dougal nickte, lächelte noch ein wenig wärmer und drehte sich dann zu seinem Manager. "Das ist Marcus McNair, ein wohlhabender Schmuckhändler ... in seinen Kreisen wohlbekannt, deshalb war er auch auf der Party, an der ich diesen keltischen Ring tragen mußte. Wir sind wegen diesem Ring ins Reden gekommen und fanden es an der Zeit, uns ein wenig näher kennenzulernen, ohne daß wir von anderen Gästen unterbrochen werden." Es bereitete dem Manager sichtliches Mißfallen, daß Dougal so nahe zu dem Anderen kam und sichtbar von ihm angetan war – doch er konnte nichts tun und so nickte er nur und blickte ein wenig strenger zu dem jung wirkenden Schmuckhändler. "Er hat Morgen einen frühen und sehr anstrengenden Termin bei einer Modenschau – ich verlasse mich darauf, daß sie ihn früh genug in sein Penthouse fahren, denn dieser Auftrag ist sehr wichtig für seine Karriere !"

Der Ton missfiel Marcus sichtlich und er hob kurz eine Braue. "Ich denke, sie unterschätzen mich. Ich bin kein Teenager, ich hab ein eigenes, gut laufendes Geschäft und weiß, wie wichtig Termine sind. Ich werde ihr Model schon nicht überfordern." Was sie tun wollten sagte er nicht, es ging den Mann nichts an und somit verabschiedete Marcus sich mit einem kühlen "Auf Wiedersehen.", wandte sich ab und zog Dougal sanft mit sich mit.

Der folgte ihm auch ohne zu zögern und beachtete seinen Manager nicht mehr, etwas, das diesen mit den Zähnen knirschen ließ. Doch er konnte nichts tun – und so sah er mit vor Wut blitzenden Augen dem Bentley hinterher, als dieser wegfuhr. Im Wagen seufzte Dougal erleichtert und ließ seine Maske fallen, drehte sich leicht zu seinem Schatz und lächelte zärtlich, als er leise zu ihm sprach. "Du warst wundervoll, Marcus ... du hast ihn mit deiner Art völlig überrumpelt. Was hast du denn heute Abend vor ? Und vergiß, was er gesagt hat, ich würde selbst dann gut genug für die Modenschau aussehen, wenn wir die Nacht durchmachen."

"Ich vergesse auch, was er sagte, ich meinte, was ich gesagt habe." Marcus blickte zu Dougal und lächelte weich. "Wir fahren erstmal zu meinem Haus, du warst da ja noch nicht und ich wollte es dir gern zeigen. Und später können wir klassisch ins Kino ?"

"Gerne, mein Herz. Ich bin schon auf deine Wohnung gespannt – ob sie so ist, wie du es bist oder völlig anders. Und Kino klingt herrlich, das letzte Mal, daß ich nur zum Spaß in einem Kino war, ist mittlerweile um die zehn Jahre her. In welchen Film möchtest du denn gehen ? Und ich warne dich vor ... es könnte ein wenig stressig werden, wenn die Zuschauer mich erkennen." Gerade das machte Dougal ein wenig Sorgen ... denn er wußte nicht, wie Marcus dazu stand oder wie er reagierte.

"Das wird kein Problem mit dem Kino, ich hab da schon eine Idee." Marcus lächelte, er hatte einen Plan und hoffte, daß Dougal darauf einging. "Warst du schon mal Goth ?" fragte er leise, denn er hatte ein paar Klamotten besorgt, dazu ein dezentes Makeup und schon erkannte man Dougal nicht mehr.

Das war ein wenig unerwartet, doch der junge Werkater nickte und schmunzelte, ehe er ihm antwortete. "Ob du es glaubst oder nicht – ja, ich habe schon Goth-Kleidung getragen, und zwar auf einer privaten Modenschau. Ich stehe vor allem auf die Herrenröcke und Herrenkleider – und ich mag das Schwarz, es steht mir viel besser als die bunten Töne der Designer. Wieso fragst du ?" Dougal wurde neugierig, wie es seiner Art entsprach ... und er vertraute Marcus sichtlich.

"Das wirst du dann sehen." erwiderte Marcus und grinste, während er schon aus der Stadt raus war und in eine Auffahrt einbog. Ein elektrisches Tor ging auf, hinter ihnen wieder zu und dann zuckelten sie eine Auffahrt entlang. Umherum war ein eher wilder Garten und vor ihnen tauchte ein größeres, mit wildem Wein bewachsenes Haus auf. "Meinst du, hier könnte es dir gefallen ?"

Ein leises "Machst du Witze ? Das ist wunderschön ..." wispernd, schnallte sich Dougal ab und lehnte ein wenig weiter vor, damit er auch alles betrachten konnte. Als sie schließlich vor einer geräumigen Garage hielten, stieg er aus und ging zu dem Haus, berührte den wilden Wein und lächelte, ehe er tief einatmete und wohlig erschauerte. "Ich mag den Geruch des Gartens ... es wächst alles so herrlich ungezwungen. Ich bin schon auf dein Haus gespannt, wie du es eingerichtet hast."

"Eher altmodisch." erklärte Marcus und sperrte die Garage auf, dann stieg er in den Wagen, fuhr ihn in die Garage und winkte Dougal hinein, bevor er das Tor wieder schloss und in der Garage eine Tür, die ins Haus führte, öffnete. Im Haus betrat man scheinbar eine andere Welt, die wirklich recht altmodisch war, bis auf einige moderne Geräte.

Sichtlich überwältigt, betrat Dougal nach dem Werraben das Haus ... die weißgeputzten Wände mit den Fellen darauf gefielen ihm sehr, ebenso wie die dunkleren Möbel, die aber durch den hellen Parkett- und Teppichboden nicht erschlagend wirkten. Dougal berührte sie schon fast andächtig, ehe er strahlend lächelnd zu den Pflanzen ging, die überall verteilt waren. Er liebte Pflanzen und koste sanft darüber, ehe er sich wieder zu Marcus herumdrehte und scheu zu ihm lächelte. "Darf ich noch mehr sehen, mein Herz ? Ich mag diese schönen Möbel, es ist so herrlich heimelig und warm."

"Sicher, schau dich nur in Ruhe um, Dougal. Und ich freue mich, daß du dich wohlfühlst." Es war deutlich sichtbar und brachte Marcus zum Lächeln. "Magst du etwas trinken ? Ach ja, auf dem Sofa im Wohnzimmer liegt ein Geschenk für den Kinobesuch."

Ein leises "Vielleicht ein Wasser oder ein wenig Milch ?" wispernd, kam Dougal zu dem Anderen und küßte ihn sacht, ehe er sich wieder löste und dann damit begann, durch das Haus zu stromern. Hier kam erneut die sprichwörtliche Neugier seines Katzenerbes zu Tage ... er genoß es, durch die Zimmer zu stöbern und alles darin zu entdecken. Als er allerdings zum Wohnzimmer kam und die Schachtel sah, schluckte er schwer und setzte sich auf das Sofa, nahm den Deckel ab und quietschte leise vor Freude auf.

Gerade, als Marcus mit dem Milchgläsern kam. Er schmunzelte und stellte die Gläser auf dem Tisch ab, bevor er sich zu dem Katerchen setzte und ihm aufmunternd zulächelte. "Magst du es anziehen ?" fragte er leise, weil er Dougal auch nicht dazu zwingen wollte. "Ich dachte, so fällst du zwar auf, aber halt so sehr, daß du nicht als Model erkannt wirst."

"Da fragst du noch ? Es ist wunderschön ..." Mit leuchtenden Augen nahm Dougal das lange Herrenkleid heraus und streichelte sacht über den schwarzen Samt des Überkleides, ehe er den seidenen, weit schwingenden Unterrock und den breiten, ledernen Gürtel herausnahm. Es dauerte keine fünf Minuten, bis das erfahrene Model die Sachen angezogen hatte und sich leise lachend drehte, so daß der weitschwingende Unterrock unter den samtenen Schößen des Herrenkleides wallte.

"Fantastisch, du siehst traumhaft aus ... gerade, wenn du so lächelst." Dougal wirkte total anders, nicht so hart und kalt wie auf den Modefotos, so erkannte ihn bestimmt Keiner. Marcus stand auf und fing den Wirbelwind ein, um ihn sanft zu küssen und auch seine Hände blieben nicht untätig, er streichelte Dougal über den Rücken und schnurrte bei dem Gefühl des Körpers unter dem feinen Stoff.

Und dieses Schnurren weckte ein ebensolches aus der Kehle des ein wenig Schlankeren, denn er genoß es sichtlich, von Marcus berührt zu werden. "Es ist schön, endlich lächeln zu können ... bei dir zu sein und diese Freiheit zu genießen. In welchen Film möchtest du denn gehen ? Und bleibst du so oder ziehst du dich auch noch um ? Und hast du vielleicht ein wenig Schminke, dann kann ich mich noch für dich schön machen ..."

"Ich ziehe mich noch um, das hier ist zwar ganz mein Stil, aber ich mag nicht unbedingt ein Platinhalsband im Kino tragen. Etwas Schminke ist bei mir im Schlafzimmer ... wir gehen zusammen hin, du schminkst dich und ich ziehe mich um." Aber erst reichte er Dougal noch das Milchglas und er nahm sein eigenes auf, um es auszutrinken.

Auch Dougal trank seine Milch und leckte sich genießend über die Lippen, als er das Glas wieder auf den Tisch zurückstellte. "Gerne, mein Herz – ich bin schon gespannt darauf, was du dir anziehst und welche Farben an Schminke du bei dir hast. Und vor allem bin ich auf dein Schlafzimmer gespannt, mein Herz." Das Letztere begleitete der junge Werkater mit einem leisen Schmunzeln, denn gerade dort würde er gerne Zeit mit ihm verbringen.

Wahrscheinlich wirklich sehr viel Zeit, denn das Schlafzimmer war der gemütlichste Raum im ganzen Haus. "Ich glaube, meine Kuschelhöhe wird dir gefallen." raunte Marcus und umfasste Dougals Hüfte, um ihn dann sanft nach oben zu ziehen. Er war gespannt, sein Bett war ein Fellberg und er hatte einen Kamin im Zimmer.

Der junge Werkater folgte ihm und als er das Zimmer sah, lachte er leise und kam zum Bett, ließ sich hineinfallen und kuschelte sich in die vielen, weichen Felle. "Das ist herrlich ... so weich und warm ! Das ist die Katze in mir, nicht wahr ? Ich liebe den Kamin und diese weichen Felle, die nach dir duften. Das ist so herrlich ..." Er bemerkte es kaum, aber er hatte wieder begonnen, innig zu schnurren und räkelte sich ein wenig, um noch mehr in den weichen Fellen zu versinken.

Und Marcus sah ihm mit Wonne dabei zu, es war ein wirklich schöner Anblick, der sich ihm bot, und kurzerhand ließ er sich zu dem Werkater ins Bett fallen und genoss es, den räkelnden Leib an sich zu fühlen. "Nach dem Kino toben wir uns hier aus, Okay ?"

"Gerne. Aber jetzt zeig mir, wo dein Schminkzeug ist, ja ?" Leise schmunzelnd, streichelte Dougal über den Körper seines Liebsten, ehe er ihn sacht küßte und sich wieder aufrichtete. So schön die Vorstellung war, den Kinoabend zu canceln und gleich das Bett einzuweihen, er wollte gerne mit ihm ausgehen und ein wenig Spaß haben, ohne eine Rolle spielen zu müssen.

Das wollte auch Marcus und so küsste er Dougal nur zärtlich und nickte zu der Badezimmertür. "Im Bad findest du alles, was du brauchst." Er würde ihm noch nicht hineinfolgen, stand aber auf, um zu seinem Schrank zu gehen, damit er sich umziehen konnte. Mal sehen, wie Dougal auf das große Bad reagierte, es war ebenso rustikal wie das ganze Haus und eine große Wanne zierte die Mitte.

"Gut – ich lasse mich überraschen, wie du aussiehst, mein Herz." Mit den Worten löste sich Dougal ganz, lachte und drehte sich noch einmal um sich selbst, ehe er ins Bad ging und alles leise summend betrachtete. Auch das Bad war herrlich und genau nach seinem Geschmack, auch wenn es sehr altmotisch war. Doch dann fand er die Schminksachen und schmunzelte, setzte sich auf den Stuhl vor dem großen Schminkspiegel und überlegte, wie er die Wirkung seiner neuen Kleidung unterstützen konnte.

Marcus entkleidete sich in der Zwischenzeit und zog sich etwas Bequemes und doch zu Dougal Passendes an. Leder, Schnallen, schwarz und rückenfrei, damit er in Notfällen auch seine Schwingen nutzen konnte. Es war warm genug, daß er nichts drüber anziehen musste, und so kam er leise ins Badezimmer und blieb kurz in der Tür stehen, um Dougal beim Schminken zu beobachten.

Der hatte erst einmal eine Weile damit zugebracht, all die Farben der Lidschatten und die verschiedenen Kajal, Wimperntuschen und Lippenstifte anzusehen und begann erst jetzt damit, sich seine Auswahl aufzutragen. Er hatte einen schlichten, schwarzen Eye-Liner ausgewählt und trug ihn nun hauchdünn unter die unteren Wimpern auf, ehe er eine winzige Verlängerung zum Außenrand hin setzte ... dann nahm er einen feinsilbernen Lidschatten und puderte ihn sacht mit einem Pinsel auf seine Lider, ehe er noch einen leichten, silberfarbenen Lipgloss auftrug und sich kurz betrachtete. Ein paar gekonnte Striche mit der Bürste durch seine langen, leicht stufigen Haare und er war mit seinem Aussehen zufrieden, drehte sich zu seinem Schatz um und erstarrte mit einem überraschten Blick, als er dessen Kleidung sah.

"Schnurr." raunte Marcus und kam geschmeidig wie eine Raubkatze auf den Werkater zu. Er wusste sehr wohl um die Wirkung seiner Kleidung, und auch Dougal war - so wie es aussah - davon fasziniert. "Du bist wunderschön, viel schöner als auf den Fotos, die von dir existieren." Noch während er sprach, neigte er sich herab und küsste die zarten Lippen des Katerchens.

Und dieser kam dem Kuß leise schnurrend entgegen und lächelte, als sich ihre Lippen wieder lösten. "Weil es nur meine Maske zeigt, Marcus. Aber bei dir brauche ich sie nicht tragen ... und es ist schön, sie nicht tragen zu müssen. Doch lange nicht so schön, wie dich zu sehen und zu fühlen und zu wissen, daß du mich willst, mein Herz. Laß uns gehen – der Abend ist noch lang und ich möchte eine jede Minute davon mit dir genießen."

"So wie ich mit dir." erwiderte der Größere leise, dann löste er sich von Dougal und ging mit ihm hinab. "Ich denke, wir fliegen zum Kino." überlegte er nebenher und blickte zu Dougal, um dessen Gesichtsausdruck sehen zu können. "Wenn du magst ?"

"Wirklich ? Oh bitte, bitte, Marcus ... ich mag deine weichen Schwingen so sehr, bitte ?" Der junge Werkater strahlte förmlich vor Vorfreude – und es war kein Wunder, er war regelrecht in die weichen Feder vernarrt und ein leichter, wohliger Schauer rieselte über seinen Rücken, als er sich daran erinnerte, wie Marcus ihn nur mit den Federn seiner Schwingen gestreichelt und so zum Kommen gebracht hatte.

Ein Spiel, das Marcus nach dem Kino auch gern wiederholen wollte. Es war schön gewesen, wie sehr der Werkater auf seine Federn reagierte und schon jetzt hüpfte dieser aufgeregt wie ein Kind an Weihnachten durch die Gegend. "Gut, dann fliegen wir." Noch zeigte Marcus nicht seine Schwingen, draußen war mehr Platz und so steckte er noch schnell Geldbörse und Hausschlüssel ein und ging mit Dougal nach draußen. "Leg deine Arme um meinen Hals."

"Gerne, mein Herz. Sogar sehr gerne." Der junge Werkater vertraute ihm – und er wußte auch, daß Marcus stark genug war, ihn zu halten, und daß er ihn nicht fallen ließ. Und so schmiegte er sich nahe und legte die schlanken Arme sanft um dessen Nacken, küßte ihn zärtlich und legte den Kopf dann auf dessen Schulter, während er schon vor Vorfreude bebte. Es war herrlich, mit Marcus durch die Luft zu gleiten und das Spiel seiner Schultermuskeln zu fühlen ... und es war ebenso herrlich, den starken Herzschlag an seiner eigenen Brust zu spüren und die Welt von so hoch oben zu sehen, daß alles außer ihnen Beiden unwichtig wurde.

Dann entfalteten sich die schwarzen Rabenschwingen und schlugen kräftig. Marcus umfing den Kleineren mit seinem Arm, als er sich kraftvoll vom Boden abstieß und dann gleich mit kräftigem Flügelschlagen immer höher flog, bis er hoch genug war, damit sie von den Winden getragen wurden.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b