Balken01a


 Luel und Cina 08
 

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Es waren nur wenige Stunden vergangen, als Cina wieder aus seinem tiefen Schlaf schreckte - ein Gefühl durchströmte ihn, schwach, nur eine Ahnung ... doch es nagte an ihm, beunruhigte ihn und der schlanke Braunhaarige fluchte lautlos wegen seiner Schwäche. Wenn er stärker wäre, hätte er es besser fühlen können - so lag dieses Raunen nur wie eine Ahnung, eine noch schlafende Erinnerung am Rande seiner Wahrnehmung und quälte ihn, so daß er langsam aufstand und seine Kleidung aufnahm. Auch wenn er nur selten und auch nur ungern von den Menschen trank - der schlanke Geborene wußte, daß er keine Ruhe fand, bis er nicht seine volle Stärke wiedererhalten hatte und wußte, was dieses Raunen bedeutete, das eine solch tiefe Sehnsucht in ihm weckte.

Da es noch Tag war, schlief Luel tief und fest, doch langsam erwachte er aus einem Instinkt heraus, denn Cina lag nicht mehr neben ihm und er fühlte dessen Unruhe. Er horchte sofort, wo er war und hörte, wie er im Wohnzimmer auf den Balkon zuging. Er hörte, wie sich seine Schwingen formten und so war er sofort hellwach und sprang aus dem Bett. Schnell war er bei ihm auf den Balkon und packte ihn etwas grob am Arm und zerrte ihn wieder in das Penthouse. ##Bleib hier !##

Völlig überrascht stolperte der Schlankere nach hinten und hielt sich an seinem Geschöpf fest - dann wisperte Cina ein kurzes ##Laß mich los, bitte ... ich muß .... ich brauche Blut, ich muß stärker werden, ich muß wissen, was das ist, ich werde sonst noch wahnsinnig !## in die Gedanken Luels, in denen man ebenso wie in dem gehetzten Blick des Italieners merkte, wie nervös er war. Cina hatte sich instinktiv verschleiert, damit die Menschen ihn nicht sahen - er verstand nicht, wieso ihn der Größere zurückhielt und versuchte schwach, sich wieder von ihm zu lösen.

"Also, daß du freiwillig jagen willst, ist mir neu... und was musst du wissen ?" wisperte Luel besorgt. So kannte er Cina absolut nicht und er hielt ihn noch immer fest. "Ich kann dich nicht wegfliegen lassen und auch nicht allein rausgehen lassen zum Jagen. ....Hier wimmelt es von Jägern und einige der Meister können dich fühlen, wenn du dich verschleierst....Du bist zu schwach noch."

Diese Nachricht überraschte den Geborenen ziemlich - doch dann seufzte er und schloß die Augen, schlang die Arme um sich und bebte leicht, ehe er wieder leise antwortete. ##Aber ich muß hinaus ... ich brauche Blut, Luel Auch wenn es mir widerstrebt, ich muß trinken und ich muß so viel trinken, daß ich stark genug bin - ich muß wissen, was das für ein Ruf ist, es zehrt an mir, ich ... es ist so anders als es bei normalen Vampiren ist, mein Herz. Es ist ähnlich wie bei Amagbela - nur so weit weg, daß ich es fast nicht hören kann, nur schwach fühlen, weil ich nicht stark genug bin. Es ist wie eine in mir vergrabene Erinnerung ... ein Gedanke oder Gefühl, das in mir schlummerte, zu mir gehört und nun erwachte. Bitte hilf mir, mein Herz, bitte hilf mir doch ....?## Bei den letzten Gedanken sah Cina flehend zu dem Größeren auf - in seinen goldenen Augen stand die gleiche, innige Bitte, die auch in dem Senden lag und nur untermauerte, wie ernst es der Ältere meinte.

Luel konnte unmöglich Nein sagen und so seufzte er leise und nickte ##Gut, wir gehen zusammen und ich treib ne Schlägerbande auf. Aber wir gehen zu Fuß. Die blauen Jäger sind gefährlich, hier ist das Hauptquartier, verstehst du ?... Warte noch, ich zieh mich an und dann komme ich.## Mit den Letzten Worten küsste er Cina und huschte ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Er kam mit einem langen Ledermantel, Pullover, warmer Hose und Stiefeln gekleidet wieder und zog sich die Kapuze über den Kopf. Im Inneren des Mantels verbargen sich zwei Langdolche, sicher war sicher. Über dem Arm hatte er einen kleineren Mantel, den er Cina übergab. "Es ist kühl."

Leise seufzend, nahm Cina den Mantel entgegen und lächelte entschuldigend zu dem Größeren hoch. "Ich danke dir, mein Herz .... daß du so sehr für mich sorgst. Sag, kannst du mir auf dem Weg ein wenig über diese Jäger erzählen ? Ich kannte die zu meiner Zeit, sie gehörten zur heiligen Inquisition ... doch das, was in den letzten hundert Jahren geschah, ist ein wenig an mir vorbeigezogen, ich habe mich nicht mehr weitergebildet." Den Worten folgte noch ein leiser Seufzer, doch dann lächelte Cina wieder und zog den Mantel über. "Ich höre mich schlimmer an als ein Opa, nicht wahr ?"

"Ach je, nicht wirklich....dafür bist du viel zu hübsch." Luel zwinkerte und küsste seinen Liebsten, dann schob er ihn sacht zur Tür und zeigte ihm gleich, wie der Aufzug funktionierte. ##Die Jäger haben sich aus der Inquisition gebildet. Sie jagen Vampire und Werwesen, weil sie denken, wir seien Dämonen und gehören nicht auf diese Welt. Sie haben sich sehr weit entwickelt. Die Waffen sind zum Teil noch alt, zum Anderen aber auch sehr modern. Die Meister haben den Titel Sankt und du erkennst die Jäger an den blauen Uniformen und an den silbernen Kreuzen, die sie tragen. Ein blauer Stein ziert die Mitte.... Es gibt jedoch auch noch die Rote Garde, sie sind anders irgendwie. Sie scheinen nur die Störenfriede zu jagen, die das Gleichgewicht durcheinander bringen.##

Neugierig ließ sich Cina den Aufzug erklären, denn langsam fand er sich mit dem Gedanken ab, daß er lernen mußte, um nicht völlig unterzugehen ... wie schon einmal. Als Luel ihm jedoch das mit den Jägern erklärte, schloß der Ältere nur die Augen, seufzte leise und lehnte sich kurz an den Gebissenen heran, ehe sie auf die Straße traten und er ihm leise antwortete. ##Sind diese Blaugewandeten noch immer so fantisch, wie sie es früher waren ? Ich kenne sie noch ... die blaue Uniform mit dem silbernen Kreuz der Reinheit wurde schon zu meiner Zeit getragen - sie waren es, die meine Mutter fingen und töteten. Ich habe dir davon erzählt, mein Herz ... ich tötete sie damals alle - alle, die in Venedig waren. Es wundert mich nicht, daß es sie noch immer gibt - kaum eine Bewegung innerhalb der Kirche war so fanatisch, fast wie diese modernen Elitesoldaten. Nicht einmal die Assassinen des Papstes waren je so effektiv. Aber diese Anderen ... sie sind nicht so ? Das wäre schön ... wenn es wieder Jemanden gibt, der sich um das natürliche Gleichgewicht kümmert.## Cina verstummte, als sie draußen waren und genoß das Sonnenlicht, das sie umströmte ... auch wenn es schon dämmerte, so war es noch immer angenehm und golden, brachte seine braunen Haare zum Schimmern und es hob auch seine Stimmung ein wenig. ##Komm, gehen wir, mein Herz ... es wird bald dunkel, dann ist es angenehmer für dich, bis dahin können wir uns ja in den Schatten halten ?##

##Nein, koste es ruhig aus, ich habe ja meine Kapuze, dann geht es ganz gut.... und die Rote Garde ist wohl wirklich so.. auch wenn ich ihnen lieber aus dem Weg gehen werde. Gesehen habe ich noch Keinen von ihnen, sie sind auf jeden Fall nicht so fanatisch wie die Blauen. Die haben einen jungen Vampir gefangen, soweit ich weiß... Ich hatte ihn hin und wieder gesehen nach seinem Erwachen. Ich habe ihn aber in Ruhe gelassen. Zwei Jahre, nachdem er erwachte, haben sie ihn gefangen. Ich fand nur einige Federn... es muss Tagsüber gewesen sein und ob er noch lebt, weiß ich nicht. Doch es gibt Gerüchte, daß er noch lebt. St. Burkhardt ist einer der größten Fanatiker, er hält ihn angeblich in den Kellergemäuern ihres Hauptquartiers gefangen, um die auszubildenden Jäger mental zu trainieren.## Er zeigte Cina ein Bild des Irren, einmal hatte er ihn gesehen.

Fast sofort rieselte ein tiefer Schauer über Cinas Rücken, den auch die Sonne nicht vertreiben konnte. ##Er sieht aus wie der Mann, der die Blauen damals anführte, die meine Mutter fingen und töteten. Der Mann damals hieß St. Leonid, doch sie ähneln sich sehr - gerade das Fanatische, die Gier in ihren Augen. Ich hoffe nur, daß sie den Jungen nicht gefangen haben - wenn es so kurz nach dem Erwachen war, dann ist er noch nicht trainiert und zu schwach, als daß ich ihn fühlen könnte ... zumindest jetzt. Und befreien könnten wir ihn auch nicht, wenn er in ihrem Hauptquartier ist ... dafür sind wir Beide viel zu schwach. Komm, laß uns jagen gehen ... ich ... ich muß wissen, was das ist, das ich fühle, Bitte, mein Herz.## Man konnte hören, daß Cina sich auch ablenken wollte - allein schon der Gedanke, daß einer von ihnen gefangen gehalten wurde von diesen Jägern, belastete den Italiener sehr, doch er wollte nun nicht mehr drandenken, sondern diesem anderen Rätsel auf die Spur gehen, dieser Ahnung, die er noch immer fühlte.

##Wie du möchtest, mein Schöner.## wisperte Luel in Cinas Gedanken und führte ihn dann in die schlechten Gegenden New Yorks, wo er rasch eine Bande aufspürte. Vier Mann waren es nur, die sich so früh am Abend zu Tode langweilten und in einer Gasse abhingen. ##Spiel mit.## wisperte Luel, er küsste Cina, umfing ihn mit seinen Armen und schob ihn fast zufällig dabei in die Gasse mit den Schlägern. Er wusste, wenn sie eines auf den Tod nicht leiden konnten, dann waren es Schwule, die in ihrem Revier herumknutschten.

Leise lachend, ließ sich der Schlankere in den sanften Griff ziehen und folgte auch sofort der Richtung, die Luel einschlug ... ohne zu zögern, erwiderte er den Kuß zärtlich und streichelte dabei über den Körper seines Liebsten, während die Tarnung um sie Beide fiel und die Schläger auf sie aufmerksam wurden. Irgendwie war dieses Spiel verlockend ... doch trotz Allem fühlte der schlanke Italiener in das Innere dieser Männer und nickte schließlich innerlich, denn sie waren grundverdorben, hatten schon viele junge Stricher und Schwule zusammengeschlagen und verletzt. Es dauerte nur wenige Momente, bis die Schläger auf sie aufmerksam wurden und mit drohendem Knurren näherkamen ... erst jetzt löste sich Cina und lächelte ihnen entgegen, während er dabei auch seine Fänge wachsen ließ. Als die Schläger entsetzt zurückwichen, hob der schlanke Braunhaarige seine Hand und sie erstarrten ... lediglich ihre Augen konnten sie noch bewegen, und sahen mit wachsender Angst, wie der Goldäugige näherkam, dem Ersten über den Hals strich und dann leise zu ihnen wisperte. "Mögen euch eure Sünden vergeben werden ....." Noch während er sprach, neigte Cina sich näher und schlug schließlich die Fänge in die Halsschlagader seines Opfers - hielt den leicht zuckenden Mann nun mit seinen Armen und auch wenn es seiner eigentlichen Neigung widersprach, trank er mehr als die sonst üblichen, wenigen Schlucke, sondern trank bis auf den letzten Schluck all das Blut, das in diesem Mann war. Als er ihn aus seiner Macht entließ, sank der Tote leise auf die Straße ... einen Moment lang schloß Cina seine Augen und fühlte, wie das Blut seinen Körper fast wieder herstellte und langsam gesunden ließ. ##Nimm dir einen der Anderen, mein Herz ... ich werde nicht alle brauchen.## Mit den Worten trat er zu dem Zweiten und lächelte ihn an - trank auch diesen leer und ging schließlich zu dem Dritten, streichelte zärtlich über dessen Wange und küßte ihn sanft, ehe er seine Fänge auch in dessen Schlagader schlug und das Blut genoß, das so stark und nahrhaft seine Kehle netzte. Erst, als er auch diesen leergetrunken hatte, schloß der Geborene seine Augen und lehnte schwer an eine der Wände an der Seite - öffnete sein Inneres und horchte, versuchte, diesen Ruf deutlicher zu hören und keuchte schließlich laut auf, als er es erkannte.

Luel hatte da nicht Nein sagen können, es war einige Zeit her, daß er einen Mann getötet hatte und so trank auch er bis zum letzten Tropfen, um neue Kraft zu schöpfen. Jetzt zeigte sich, wie sehr er sich in den Jahren verändert hatte. Sein inneres Wesen schien aus seinen Augen entfliehen zu wollen, so wild loderten sie. Doch es verging, als er zu Cina blickte, der leise aufgekeucht hatte. ##Cina...alles Okay ?## Er kam zu ihm und kniete sich neben ihn.

Fast sofort klammerte sich der Schlankere an ihn und bebte merklich ... nur langsam verging es wieder und Cina sah besorgt zu seinem Liebsten, streichelte ihm sanft über die Wange und wisperte leise in dessen Gedanken. ##Geht es bei dir ? Ich fühlte, wie kurzzeitig deine Wildheit ausbrechen wollte ... bitte verzeih mir. Und ja, es ist alles in Ordnung mit mir ... ich bin nur so verwirrt. Kannst du dich noch an Amagbelas Aura erinnern, als sie sich uns zeigte ? Diese Ahnung ... es ist etwas ähnlich Altes, ein Vampir ... weit entfernt, zu weit, als daß ich es genau erfühlen kann. Doch ich kenne diese Aura ... sie ähnelt der Meinen, Luel, deshalb fühle ich es - dieser Vampir scheint wie ich zu sein, nur älter ? Ich verstehe es nicht ... aber es ist so angenehm, nicht wie bei Amagbela. Vor ihr hatte ich Angst - aber vor dieser Aura nicht, es ist schön, so sanft.##

##Bei mir ist alles gut.## wisperte Luel. Er war doch etwas erstaunt über Cinas Worte und keuchte leise, als er ihm dieses Gefühl sendete. ##Als wenn ihr zusammengehört und doch wieder nicht... Es ist dir wirklich ähnlich.... Ich denke nicht, daß du Angst haben mußt.## Es war für ihn, als würde Cina ihn mit seinen Gedanken streifen. Erst jetzt bemerkte er auch, wie schön sein Liebster geworden war. Seine Haut hatte einen goldenen Schimmer bekommen, ebenso sein Haar, er war wieder voll bei Kräften. ##So schön wie früher.##

Bei dem Lob errötete Cina leicht und lächelte unsicher ... er konnte fühlen, wie er sich erholte und auch, daß er wieder voll zu Kräften kam. Eher unbewußt rief er einige Gossenköter, die leise winselnd kamen und sich kurz streicheln ließen, ehe sie sich daran machten, die Leichen der Schläger zu beseitigen und sich ihre Mägen vollzuschlagen. ##Ich fühle mich auch so wohl wie früher .... als es mir noch gut ging, fast so wie damals, als ich dich kennenlernte, mein Herz. Wir sollten gehen, Hm ? Vielleicht ... kannst du mir die Stadt zeigen ? Es gibt noch so vieles, das ich lernen muß und jetzt kann ich uns auch besser verbergen, damit wir nicht entdeckt werden.## Die letzten Worte begleitete der Schlankere mit einem zärtlichen Kuß ... man hatte in seinen Gedanken hören können, wie sehr es ihn grämte, daß er die Männer hatte töten müssen, um seine volle Stärke wiederzuerlangen - doch jetzt war es leichter für ihn und er konnte sich wieder zurückhalten, und das gab ihm ein klein wenig Freude zurück.

##Ich zeige dir alles.## Luel war es eine Freude, seinem Liebsten alles zu zeigen, das Hauptquartier der Jäger würde er ihm auch kurz zeigen, damit er wusste, wo es lag. ##Komm, die Nacht beginnt erst.## Die Sonne war untergegangen, der Himmel war noch nicht ganz dunkel, doch es genügte, daß er die Kapuze abstreifen konnte.

Bewundernd koste der Schlankere über das so geliebte, maskuline Gesicht Luels ... dann legte er die Hand in dessen Nacken und holte ihn so zu seinen Lippen herab, küßte ihn voller Zärtlichkeit und leckte ihm schließlich ein wenig vergessenes Blut von den Lippen. ##Ich liebe dich, mein Herz ... ich liebe dich so sehr und ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß du wieder bei mir bist.## Die Gedanken des Geborenen zeigten es aber, sie flossen schier über in der Liebe Cinas - und in ihnen klang auch die Freude, die jener noch so weit entfernte Ruf ausgelöst und die zuvor noch immer schwach vorhandendene Schwermut völlig verdrängt hatte. Es war, als hätte sie niemals existiert und als wären diese Jahre niemals gewesen, in der sie Cina in ihrem Griff gehabt hätte. Mit einem leisen Lachen löste sich der Braunhaarige von ihm und konnte es schließlich nicht mehr zurückhalten - er nahm das Hemd von seinem Rücken und ließ seine Schwingen wachsen, genoß den sachten Wind, der sich in ihnen fing und schloß die Augen, als er sich ein klein wenig in die Lüfte erhob und sich von ihnen tragen ließ.

##Aber Cina...## Luel sorgte sich deutlich, doch er ahnte, daß Cina stark genug war, sie zu verbergen. So ließ auch er seine Schwingen wachsen, die durch die extra in den Mantel genähten Öffnungen ungehindert erscheinen konnten. Er schlug einige Male mit den ledernen Schwingen und erhob sich vom Boden in die Lüfte zu Cina. ##Du bist wundervoll, weißt du das ?##

Leise lachend, half ihm der Ältere und ließ ihn zu sich hochschweben ... umschlang den Körper Luels mit seinen gefiederten Schwingen und küßte ihn voller Zärtlichkeit, während sie höherstiegen und schließlich hoch über der Stadt schwebten. Man sah und fühlte, wie sehr der schlanke Geborene sich freute. In den letzten Jahren war er nur sehr selten geflogen, da er einfach nicht mehr die Kraft dazu gehabt hatte - doch jetzt tat er es, da er sich freute, teilte diese Freude mit seinem Liebsten und genoß dessen Nähe so sehr wie das herrliche Gefühl, wieder fliegen zu können.

Die Freude war ganz auf Luels Seite, er genoss es, Cina so nahe zu haben, ihn zu küssen, hoch in den Lüften getragen von dessen Kräften. Nach einer Weile löste er sich lachend, schlug mit dem Schwingen und stürzte sich dann tiefer. Er wollte eine kleine Jagd machen, wie sie es früher gern getan hatten, und er umflog dabei in Spiralen das Empire State Building.

Einen Moment lang beobachtete ihn der Schlankere nur, doch dann ließ er alle Zurückhaltung fahren und ließ sich ebenfalls fallen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, so schnell durch den Wind zu gleiten und Cina lachte leise auf, als er seinem Liebsten folgte. Erst knapp über den Laternen holte er ihn ein und fing ihn, umschlang ihn mit seinen Armen und Schwingen und trug sie mit seiner Kraft wieder höher, bis sie weich auf dem Dach eines anderen Wolkenkratzers landeten. Erst dort wurde der Goldäugige ruhiger und sah verliebt zu Luel auf, hauchte sanfte Küsse auf dessen Lippen und lächelte dabei glücklich.

Diesen Anblick wollte Luel nie wieder vergessen und er speicherte das Bild in seinem Gedächtnis. Cina war atemberaubend in diesem Moment und er konnte nicht anders, als die Küsse sanft zu erwidern. ##Und, gefällt dir das heutige New York ?## Er war neugierig. Die Stadt hatte sich verändert seit der Zeit, wo sie herkamen. Sie war gewachsen und gewachsen. Jagden wurden leichter durch die Kriminalität und irgendwie war sie doch sicher für Vampire, die in dem Trouble untergehen konnten und sich verbergen. Einzig die Jäger störten.

Weitab von diesen Gedanken kam Cina näher und schmiegte sich an seinen Liebsten ... dann ließ er seinen Blick schweifen und sein Lächeln vertiefte sich, als er ihm leise antwortete. ##Die Stadt ist so groß geworden .... so neu und wundervoll. Es hat sich so viel verändert, weißt du ? Als ich hierherkam, habe ich es nicht einmal bemerkt, ich weiß nicht einmal mehr, wie ich überhaupt hierherkam. Aber jetzt bist du bei mir ... und ich fühle wieder, wie meine Neugier erwacht, ich möchte lernen, Luel. Ich möchte lernen, in dieser Zeit zu leben, hier mit dir zu leben, mein Herz.##

##Das möchte ich auch und ich will dir alles über diese Zeit beibringen.... komm, ich zeig dir jetzt die Stadt.## Luel küsste seinen Liebsten erneut voller Liebe und Leidenschaft, nahm ihn dann bei der Hand und stürzte sich mit ihm hinab in die Straßenschluchten, um dann wieder höher zu steigen. Er wollte ihm das Hauptquartier der Jäger zeigen, den Park und mit ihm auf die Spitze der Freiheitsstatue fliegen.

Vertrauensvoll folgte ihm der Braunhaarige und genoß erneut den Wind in seinen Schwingen ... es war noch so viel zu lernen und er freute sich darauf, denn seine Wißbegierde war nach so langer Zeit endlich wieder erwacht und er wollte lernen, die Welt, die so brodelnd und wundervoll um sie existierte, neu verstehen.

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