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 Mitch und Eryn  12
 

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Seither waren einige Tage vergangen ... mit jedem Schultag wurde es schwerer, denn mittlerweile versuchten nicht nur die Mädchen, bei Mitch zu landen, sondern auch einige der Jungs zeigten mehr als nur deutlich ihr Interesse. Es war wie verhext - sie konnten nicht konstant alle von sich ablenken oder verwirren, denn dies wäre einerseits aufgefallen und andererseits hatten sie auch nicht die Kraft und die Erfahrung dafür. Ihnen blieb immer weniger Zeit für Einander - die kleinen Pausen fielen gänzlich weg und auch in der Mittagspause war kaum Zeit, da es noch mehr aufgefallen wäre, wenn sie immer fehlen würden. Das Schlimmste war für Eryn jedoch, daß er nicht nur konstant die Lust der Mädchen riechen mußte - noch schlimmer war es, daß er merkte, daß Mitch instinktiv auf die Pheromone der Jungs reagierte, auch wenn er nicht mit dem Herzen dabei war. Und auch an diesem Mittag spielte sich das gleiche Szenario ab - mittlerweile ging Eryn nur noch mit Jakob in die Mensa, schnaubte kalt, als er beim Essenholen sah, wie schon wieder einige Jungs und Mädchen versuchten, Mitch an ihre Tische einzuladen und wandte den Blick wieder ab. Der Rothaarige hatte gut zu tun, sich zu beherrschen und ruhig zu bleiben - nachdem er sein blutiges Steak und einen Salat genommen hatte, zog er sich sofort an einen der Tische zurück, froh darum, daß Jakob bei ihm geblieben war und langsam auch seine anderen Freunde kamen.

Jakob sah, daß es an Eryn nagte, die Lippen hatte Jenerr fest aufeinander gepresst und er hielt das Besteck sichtlich fester, als es nötig wäre. Wenn Eryn nicht aufpasste, würde er es verbiegen. Mitch kämpfte sich derweil durch die Mensa, er wurde doch wieder aufgehalten, als sich Sydney in seinen Weg stellte. Sydney war die ffizielle Schultucke. Er hatte sich schon lange geoutet und lebte sein Schwulsein wahrlich gern aus. Er benahm sich tuckig, wedelte mit der Hand herum, wenn es nicht nötig war und sprach weibisch und überzogen. Man lebte mit ihm und beachtete ihn nicht, leider sah er ziemlich gut aus, etwas, das Mitch erst jetzt wirklich feststellen musste und er stäubte ihn mit Pheromonen nur zu. Sydney war absolut geil auf Mitch. Schon die letzten Tage hatte Mitch ihn riechen können, er hatte sich beherrschen können, doch jetzt, wo er vor ihm stand, war es unerträglich. "Was willst du ?" fragte er ihn mürrisch. Diese Frage war eindeutig ein Fehler gewesen. "Na dich, Mitch." erwiderte Sydney, schlang in Windeseile seine Arme um den Hals von Mitch und küsste ihn. Das brach die letzte Barriere der Selbstbeherrschung bei Mitch, das Tablett fiel ihm aus den Händen und er erwiderte den Kuss feurig. Daß es in der Mensa still geworden war, merkte er nicht, alles starrte zu ihnen und das mit absoluter Fassungslosigkeit. Jakob fiel der Löffel aus der Hand und starrte auch zu der Szene, die sich hinter dem Rücken von Eryn abspielte. "Oh Gott."

Jener mußte sich nicht umdrehen, um zu wissen, was geschah - er hatte gute Ohren und konnte es auch nur zu gut riechen. Und genau das war es, was schließlich das Faß zum Überlaufen brachte und Eryn reagierte, als seine Eifersucht Überhand nahm. Das Besteck in seinen Händen zerbrach und er ließ es auf das Teller fallen, das hörbar in der stillen Mensa klirrte - dann stand der Rotblonde auf und drehte sich um, knirschte bei dem Anblick, der sich ihm bot, mit den Zähnen und ging schließlich zum Ausgang und dabei an den Beiden vorbei. "Viel Spaß noch mit dem Flittchen, Mitch ... und wenn du gerade dabei bist, die Cheerleader-Flittchen am Tisch neben dir warten auch noch, die Mittagspause dürfte gerade ausreichen." Die Worte Eryns waren so scharf und beißend wie Eissplitter - selbst in seiner schlimmsten Zeit vor der Wandlung war er nicht so kalt gewesen, seine Augen musterten Sydney so kurz und geringschätzig wie eine Kakerlake und brannten sich in ihrer Kälte förmlich in die Mitchs, ehe Eryn den Blickkontakt wieder unterbrach, sich abwandte und weiter zum Ausgang ging. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so gefühlt - als ob der Schmerz, Mitch so zu sehen, sein Innerstes zum Brechen gebracht hätte und ein eisiger Strom daraus hervorsprudelte, so klar und rein wie die haßerfüllten Gedanken des jungen Vampirs, der all seine Kraft brauchte, um sich zu beherrschen und Sydney nicht zu zerfleischen.

Erst, als er die Stimme Eryns hörte, dessen Wut fühlte, klärte sich das Denken von Mitch und er stieß Sydney so heftig von sich, daß dieser auf den Boden fiel und schmerzlich aufschrie. Sofort wirbelte Mitch herum. "Eryn !!!" Doch er sah nur noch, wie dieser aus der Tür verschwunden war. Alles starrte ihn an, das bemerkte er auch erst jetzt und er blickte wütend in die Runde. "Ja, na und !!! Ich bin Schwul und mit Eryn zusammen !!!" keifte er sie wütend an und blickte mit fast glimmenden Augen in die Runde. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen, alle hier hasste er plötzlich, alle bis auf Jakob, der ihn traurig anblickte. Dann rannte Mitch los, er rannte aus der Mensa und folgte dem Geruch Eryns. ##Eryn, du weißt, ich liebe dich... nur dich !##

Der Rotblonde war noch nicht weit gekommen, da er bei dem ersten Rufen automatisch stehengeblieben war - doch als er jetzt die Gedanken Mitchs hörte, fauchte er laut auf und wirbelte herum, schlug dem Größeren den Handrücken ins Gesicht und funkelte ihn aus seinen kalten Augen an, während er ihm laut antwortete, ungeachtet dessen, daß sie bis in die Mensa hörbar sein mußten. "Was verdammt nochmal, hast du dir eigentlich dabei gedacht ?!! Warum hast du ihn nicht gleich auf den nächsten Tisch geworfen und gevögelt ?!! Daß du geil auf ihn warst, war ja nicht zu übersehen, oder ?!" Langsam wandelte sich die zuvor noch kalte und eher ruhigere Eifersucht Eryns in pures Feuer - dadurch, daß er solche Gefühle nicht gewohnt war, verstärkten sie sich in seinem Schmerz nur noch mehr und er schlug Mitch ein weiteres Mal den Handrücken ins Gesicht, ehe er die Hände hilflos an seiner Hüfte zu Fäusten ballte und versuchte, diese Emotionen wieder zu bekämpfen.

Mitch steckte die Hiebe ein. Er hätte sie locker aufhalten können, aber er hatte es nicht getan. Wie magnetisch wurden die Schüler aus der Mensa zu ihnen gezogen, das war Mitch aber scheißegal im Moment. "Du weißt genau, daß ich nur dich liebe und du kennst die Gründe, warum ich mich nicht beherrschen konnte. Er hat sich mir an den Hals geworfen..." Er stoppte seinen Versuch, sich rauszureden, und seufzte leise. "Bitte verzeih mir, Eryn... Ich bitte dich." Während er sprach, ging er auf die Knie und holte etwas aus seiner Jackentasche. Er trug es mit sich herum seit dem Tag, an dem er sich äußerlich verändert hatte. "Ich wollte ihn dir am letzten Schultag geben, damit Jeder sieht, daß wir zusammengehören. Aber ich denke, jetzt ist es besser, du weißt, wie sehr es mich ankotzt, daß wir uns nicht zeigen können." Er nahm die Linke seines Liebsten und öffnete dessen Hand, um ihn den silbernen Ring an den Ringfinger zu stecken. Obendrauf gebettet war ein violetter Edelstein und der Ring passte perfekt an den Finger Eryns. Für sich selber hatte Mitch auch einen Ring und er legte ihn in Eryns Hand. Sein Ring war breiter und hatte ebenso einen violetten Stein. Die ganze Zeit hatte er seine Emotionen ungehemmt zu seinem Liebsten fließen lassen, es war pure Liebe.

Daß die Anderen ihnen zusahen, bemerkte der Rotblonde nicht ... zuerst war er noch immer wütend gewesen, denn es schmerzte zu sehen, daß Mitch sich noch immer herauszureden versuchte. Doch all dies verging innerhalb eines Herzschlages, als der Größere vor ihm niederkniete und diese Worte sagte, ihm den Ring ansteckte und seine Gefühle sendete. Eryn wußte nicht, was er tun sollte ... seine Eifersuchtsattacke und nun dieser absolute Liebesbeweis ließen ihn bebend und machtlos zurück, denn nun hörte er auch die Stimmen der Anderen und ihre Gedanken. Es war ein einziges Durcheinander - sie waren alle geschockt, manche von ihnen brannten vor Eifersucht, doch es waren auch viele darunter, die sich still für sie freuten und die Romantik begriffen, die hinter all dem steckte. Langsam hob der schlanke Vampir seine Hand und sah auf den Ring an seinem Finger - die Herzseite und der Stein in der Farbe seiner Augen, eine mehr als nur persönliche Geste Mitchs. Dann öffnete Eryn seine Rechte und berührte sacht mit den Fingern der Linken den Ring darin, ehe er Mitch zu sich hochzog, ihm langsam und noch immer ein wenig zögerlich den Ring über dessen linken Finger streifte und leise seufzte. Erst jetzt sah er wieder zu ihm auf und ein sanftes Lächeln erwachte auf seinen Zügen - es war ein ehrliches Lächeln und der Rotblonde ließ seine Masken und auch die Tarnung um sich fallen, so daß Jeder sehen konnte, wie glücklich er war, als er in die smaragdenen Augen seines Liebsten sah. ##Honey ... wie konnte ich nur an dir zweifeln ? Bitte verzeih mir, ich ... ich weiß nicht, was über mich kam. Diese Gefühle, ich bin sie einfach noch nicht gewohnt, Honey.## Seine Gedanken waren leise und beschämt ... er verurteilte sich selbst dafür, so blind gewesen zu sein und sich nicht besser beherrscht und zurückgehalten zu haben.

##Wir vergessen das einfach, Okay, Sweetheart ?## Mitch wollte es vergessen und jetzt würde so etwas wie eben in der Mensa nicht mehr passieren, da sie sich als Paar zeigen konnten und seine erste Tat jetzt war, daß er Eryn in seine Arme zog und ihn leidenschaftlich küsste. Jakob johlte los und mit ihm ein paar Andere, die sich für sie freuten. Einige Andere blieben stumm und Kelly, wie auch Sydney, waren mehr als sprachlos.

Eryn wisperte nur ein leises, liebevolles ##Wie du möchtest, Honey ...## in die Gedanken seines Liebsten, während er sich an ihn schmiegte und langsam die schlanken Arme um dessen Körper schlang. Der Kuß war so schön und liebevoll ... der Rotblonde erwiderte ihn ebenso zärtlich, wie er ihn empfing und nicht einmal das freudige Johlen der Anderen konnte ihn dabei stören. Erst, als sie Atem brauchten, löste er die Lippen wieder und seufzte leise. Eryn zögerte, doch dann legte er den Kopf ein wenig auf die Seite, bot so seine Schlagader und damit auch sich selbst in dieser uralten Demutsgeste an, während seine Augen sich schlossen.

Mitch nahm diese an und biss sacht in den schlanken Hals. Für die Umstehenden sah es aus wie ein Kuss und er löste den Biss auch gleich wieder. ##Wir sollten den Anderen nicht noch mehr zeigen, Hm ?## Daß Jakob die Geste erkannt hatte, spürte er, die Anderen sahen es wirklich als weiteren Kuss.

Der Schlankere nickte einfach nur und kuschelte sich noch einen Moment lang näher, ehe er sich wieder von ihm löste und ihm noch einmal einen sanften Kuß auf die Lippen hauchte. ##Du hast Recht, Honey ... laß uns unsere Rucksäcke holen und uns ein wenig in den Park setzen, Hm ?## Die Gedanken waren leise und neckend - zeigten, wie glücklich Eryn war, daß es jetzt Jeder wußte und sie kein Geheimnis mehr daraus machen mußten.

Mitch war ebenso froh, er hatte es hinter sich und als wäre es abgestellt, verschwand der überflüssige Hormonduft um sie herum fast spontan. Einzig von Sydney kam noch etwas herüber und von sehr wenigen Mädchen. Die jedoch schwärmten zum Teil, wie süß es sei und wie schade und ach. Einige waren angewidert, Jungs wie Mädchen, doch das ignorierte Mitch und wer ihnen etwas anhaben wollte, der würde sein blaues Wunder erleben. ##Ich fühle mich viel leichter jetzt.##

##Frag mal, Honey ... ich war es leid, immer so tun zu müssen, als ob ich vergeben sei und mich deshalb nicht für dich interessierte. Es ist schön, daß wir jetzt offen sein können ....## Während sie in die Mensa zurückgingen, um ihre Rucksäcke zu holen, blieb Eryn so lange es möglich war, an dessen Seite ... dann kam er wieder zu ihm, als er seinen Rucksack geholt hatte, nahm dabei auch ihre Thermosflaschen heraus und gab eine davon seinem Liebsten, während er den Trinkhalm seiner Eigenen ausklappte und einen tiefen, beruhigenden Schluck des Blutes trank, als sie wieder nach draußen gingen.

Einen Schluck Blut konnte Mitch auch gut vertragen und so trank er ebenso ein paar Schlucke. Es war zwar Konserve, aber es tat wirklich gut nach dem ganze Stress und er war froh, als sie sich auf die Bank setzten. Einen Moment später kam dann auch Jakob mit einem "Mann, das war ja was." und setzte sich zu ihnen. Es war jedoch erstaunlich, daß Einige von Micheles Freunden auch noch dazu kamen und ihnen wegen der Ringe zur Ehe gratulierten. Eryn war willkommen, was Mitch doch etwas verblüffte. Seine Freunde waren wirkliche Freunde, sie hielten zu ihm und nun auch zu Eryn.

Etwas, das den Rotblonden ein wenig erröten ließ ... er hatte sich quer auf Mitchs Schoß gesetzt und an ihn gekuschelt, ehe die Anderen kamen und nahm nun mit einem eher scheuen Lächeln die Glückwünsche entgegen. Er hatte seine Masken nicht wieder aufgesetzt - seine gesamte Art war nun so, wie sie geworden war, freundlich und zuvorkommend und er freute sich, daß sie ihn so bereitwillig akzeptierten. "Ich danke euch ... es kam auch für mich überraschend, doch ich bin froh. Diese Makerade zehrte an unseren Nerven und ich bin froh, daß ich mich nun nicht mehr verstellen muß."

"Jetzt versteh ich, warum Mitch so komisch drauf war." kam es von einem der Anderen und schon wurden die Beiden von Fragen überhäuftt. Mitch antwortete geduldig auf alle und ließ Eryn weiter kuscheln, während er ihm liebevoll durch die Haare streichelte. Es war wirklich so, Mitch war deutlich entspannter und ruhiger, er war so locker wie früher, auch wenn in ihm noch immer das Wilde brodelte, das ihm seine neue Natur geschenkt hatte.

Auch Eryn genoß es, sich nun so zeigen zu können, wie er nun war ... schloß seine Augen bis auf einen schmalen Spalt und mußte sich zurückhalten, um nicht einfach vor Genuß zu schnurren. Es war interessant, zu hören, wie Mitchs Freunde auf ihn reagierten - und auch zu fühlen, wie froh sie waren, daß dessen immer fühlbare Anspannung nun weg war. Doch dann kam die unvermeidliche Frage, auf die Eryn schon gewartet hatte und er lächelte, als eines der Mädchen neugierig fragte, wie sie sich eigentlich kennengelernt hatten. "Eigentlich war es ein Zufall ... am Anfang der Ferien sind wir uns in der Stadt begegnet. Und irgendwie merkten wir, daß es unnütz vergeudete Zeit war, uns die ganze Zeit zu streiten ... wir begannen, ein wenig zu reden, während wir zu der Wohnung gingen, in die ich gezogen bin und ich bat ihn herein. Wir redeten noch bis spät in die Nacht und schließlich war es schon dunkel und ich bat ihn, doch über Nacht zu bleiben. Nunja ....." Erneut ein wenig errötend, senkte der Rotblonde den Blick, ehe er wieder zu Mitch aufsah und seine Augen zärtlich dabei schimmerten.

"Nun, und dann haben wir gleich rausgefunden, daß man noch mehr machen konnte, als reden.... Es war ein merkwürdiger Moment, wir saßen uns gegenüber und hatten festgestellt, daß wir doch Einiges gemeinsam hatten und da überkam es uns... der erste Kuss, bei dem wir uns gegenseitig geoutet hatten." Mitch erzählte weiter und alle hingen nur so an seinen Lippen. "Und dann kamen weitere Küsse und uns überkam es, so daß wir gleich auf dem Sofa....nun ja." Er grinste so, daß alle sich nur eines denken konnten. "Es war der schönste Sex, den ich je erlebt hatte und wir wollten mehr davon."

Leise schmunzelnd, hauchte Eryn einen sanften Kuß auf die Wange seines Liebsten und kuschelte sich dann wieder näher - wisperte ein neckendes ##Sogar ziemlich nahe an der Wahrheit, Honey .....## in die Gedanken Mitchs und sah dann wieder zu den Anderen. "So war es ... wir verbrachten die ganze Nacht und auch noch ein wenig des Tages damit, uns zu genießen, verschliefen den restlichen Tag und erst am Abend kamen wir wieder dazu, zu reden. Es war, als hätte die Energie, die wir immer in unsere Streits und Rivalität gesteckt hatten, ein völlig neues Ventil und ein anderes Ziel gefunden ... etwas viel Schöneres. Wir trafen uns ab da fast jeden Tag und nach einiger Zeit zog er bei mir ein, denn wir hatten sehr schnell gemerkt, daß es uns ernst war. Und da wir am selben Tag volljährig wurden, war es auch sehr einfach. Natürlich blieb es auch nicht spurlos an uns ... ihr habt sicherlich gemerkt, daß wir uns verändert haben. Aber es ist nur zu unserem Besten - und ich möchte niemals wieder so werden, wie ich war, ich bitte euch, verzeiht mir all den Mist, den ich früher verbockt habe." Es war Eryn wichtig und man sah es ihm auch an, daß es ihm leid tat und er seine Entschuldigung ernst meinte.

"Schon gut... ist vorbei und vergessen....Und so, wie du früher warst, wollen wir dich auch nie wieder erleben." Eine sprach für alle und lachte leise, als Sydney vorbeistolziert kam und Mitch einen vernichtenden Blick zuwarf. Es sah aber eher komisch aus, vor Allem, weil er einen Moment später über die Rasenkante stolperte und laut aufquietschte.

Mit einem leisen Seufzen glitt Eryn geschmeidig vom Schoß seines Liebsten und ging zu Sydney, der sich mit seinen Plateauschuhen ziemlich verheddert hatte - half ihm auf und lächelte, als er ihm sacht mit der Fingerspitze ein wenig verschmierten Kajal von der Wange wischte. "Komm ... ich helfe dir, deine Schminke zu erneuern und dabei reden wir ein wenig, Hm ?" Zu den Anderen rief er nur ein kurzes "Wir kommen gleich wieder ..." und legte schon den Arm um den Geschminkten, um ihn ein wenig auf die Seite, in den Schutz der Bäume, zu bringen.

##Sei nicht zu hart zu ihm, Sweetheart.## rief Mitch ihm in Gedanken nach. Syd war derweil etwas durch den Wind, weil Eryn so nett zu ihm war, obwohl er sich eben an Mitch herangeschmissen hatte. "Ich wusste nicht, das ihr zusammen seit... ehrlich."

Der Rotblonde antwortete seinem Liebsten noch ein leises ##Keine Sorge ....##, ehe er leise seufzte und kurz zu dem jungen Mann nickte, der noch immer ein wenig unsicher auf dem Parkboden ging. Als sie eine andere, kleine Lichtung mit einer Bank erreicht hatten, setzte sich Eryn hin und zog Sydney behutsam neben sich, ehe er ihn wieder ansah und ein wenig wehmütiger lächelte. "Ich weiß - Niemand wußte es, nur Jakob. Ich bin nur deshalb so ausgetickt, weil du nicht der Einzige warst - all die Tussen, sie ... bitte verzeih, aber ich kann diese Weiber nicht leiden, die sich andauernd an Mitch herangeworfen haben, allen voran Kelly. Ich wußte zwar, daß er eigentlich nicht auf sie reagiert - aber als dann auch noch einige Kerle spitz auf ihn geworden sind, da ... nun ja, du kannst dir ja denken, wie ich mich fühlte, Hm ? Und es staute sich bei ihm scheinbar an, so daß er auf dich reagierte. Ich hätte ruhig bleiben sollen, ich vertraue Mitch, er hätte mich niemals mit dir betrogen - aber ich war so eifersüchtig. Weißt du, Syd ... ich habe meine Gefühle immer vergraben, es ist schwer, mit ihnen umzugehen. Vor allem, weil ich niemals zeigen konnte, daß Mitch mein Gefährte ist, von dem ich immer erzählte ...." Leise seufzend, strich sich Eryn eine der langen Haarsträhnen zurück - lächelte dann etwas wehmütig und ließ ein wenig seiner Ruhe zu dem Anderen fließen, während er darauf wartete, was dieser sagen würde.

"Mann, ich bin ja so froh, daß du nicht sauer bist. Mein Gott... da hätte ich beinahe eure Beziehung versaut, ich kann dir versichern, daß ich meine Finger von ihm lasse." Syd tätschelte beruhigend die Hand von Eryn und lächelte ihn ehrlich an. "Vielleicht können wir ja Freunde werden. Ich weiß, ich bin ne Tucke und nicht so normal wie ihr." Es war ihm schon ein Herzenswunsch. "Und daß ich Mitch eben so giftig angekuckt habe, tut mir auch leid."

Mit einem Schmunzeln nahm der Rotblonde die Hand des Anderen in die Seine und betrachtete sie - streichelte sanft über die sorgfältig gefeilten und lackierten, langen Nägel und nickte schließlich leicht. "Ich kann dich schon verstehen ... er hat dich ziemlich schroff abgewiesen, aber das ist seine Art. Er ist wild geworden - was du siehst, ist nur eine dünne, ruhige Decke über einem Raubtier. Und ich liebe dieses Raubtier in ihm ebenso wie den sanften Mitch, den du von früher her kennst. Weißt du - ich würde mich freuen, wenn wir Freunde werden könnten ... ich hatte noch nie welche und ich freue mich immer, wenn ich Jemanden finden kann. Außerdem habe ich auch noch einen anderen Grund, Syd ... ich möchte nach der Schule Call-Boy werden und ich habe gehört, daß du eine Bar eröffnen möchtest. Und deshalb wollte ich dich fragen, ob wir eben Freunde werden könnten, denn ich möchte keine Konkurrenz sein, sondern gerne einen Partner haben ?" Das Letztere war eher vorsichtig formuliert, denn er wußte nicht, ob er sich soweit vorwagen konnte, da er nicht dessen Gedanken las.

"Was echt ?... Das ist ja wunderbar. Ich habe nämlich schon eine Bude, in die ich gern die Bar machen will, es soll auch ein Tanzclub werden... ich hab nur nicht genug Geld... nun, Partner wäre klasse...also wenn du magst. Das Ding ist recht verrottet, aber ich hab schon eine Vorstellung, wie es aussehen soll." Syd war ganz aufgedreht und freute sich. "Was meinst du, Hm ?... Partner ?... Wir machen natürlich einen Vertrag und alles... Mann, ich kann's kaum erwarten."

Bei soviel Enthusiasmus konnte Eryn nicht anders, als leise zu lachen - dann legte er den Kopf ein wenig schief und überlegte, ehe er ihm antwortete. "Du bist so übermütig, es ist eine Freude, dir zuzusehen. Mach dir wegen dem Geld nicht so viele Sorgen ... wenn wir für den Umbau unsere Jungs holen, kostet es uns weniger, auch Mitch kann sehr viel erledigen, du würdest dich wundern, wie stark er geworden ist. Und außerdem habe ich Einiges zurückgelegt, das ich dir für die Bar geben kann - ich bekomme es ja dann durch die Stammkundschaft wieder. Was meinst du, Syd ? Wäre dir das recht ?"

Sydney zeigte es schon, indem er freudig in die Hände klatschte. "Oh ja, das ist mir sehr recht...Und dann heißt es, Bauarbeiter ansabbern... Gut, dein Süßer fällt raus, den darfst nur du, aber sonst.... Schwärm." Er war hin und weg und träumte schon mal voraus. "Wir können uns ja mal zusammensetzen und alles genauer besprechen."

"Aber natürlich ... und noch etwas, ihm beim Arbeiten nachsabbern ist Okay, Syd, solange ihr euch nur Appetit holt. Und nun komm - ich mache dich noch einmal hübsch und dann gehen wir zurück. Wegen dem Zusammensetzen ... wenn du möchtest, können wir es Morgen machen ? Da haben Mitch und ich Nachmittags nach der Schule Zeit." Mit seinen Worten holte Eryn aus dem Rucksack, den er an die Seite gestellt hatte, frischen Kajal und ein wenig Lidschatten heraus - schminkte Syd kurz mit einem Feuchttuch ab, lächelte und schminkte ihn sanft und gekonnt neu, ehe er zufrieden nickte und ihm einen kleinen Taschenspiegel reichte.

Syd quietschte leicht vor Freude. "Das sieht irre gut aus... Danke, Eryn." Und schon schmatze er Eryn einen dicken Kuss auf die Wange. "Du bist ein Schatz." Er war absolut glücklich und wusste sich nicht anders zu bedanken. "Dann musst mir mehr zeigen, Schätzchen, ja ?"

"Gern. Aber zuvor Eines ... Bitte benutze nicht mehr so viel Parfüm, es ... ich rieche sehr gut und es ist einfach zuviel. Schreckt übrigens auch andere Kerle ab und es wirkt viel besser, wenn du nur dezent duftest und sie sich vorbeugen müssen, um an deinem Hals zu schnuppern." Leise schmunzelnd, stand der Rotblonde auf und steckte die Schminksachen wieder in seinen Rucksack, schulterte ihn und nickte zurück zu den Anderen.

"Echt ?...Mann, ich bin ne tolle Tucke, was ?" Er meinte es scherzend und so folgte Sydney dem Rotblonden dann zurück zu den Anderen. Er hoffte, daß er in der Runde aufgenommen wurde und das tat er von Mitch. "Bleibst noch bei uns ?" fragte der gleich und Sydney unterdrückte ein hysterisches Nicken. "Gern doch, wenn ihr mich da haben wollt ?" Jakob rückte ein Stück und lächelte aufmunternd. Syd setzte sich gleich dankend neben ihn und war einfach glücklich.

Eryn hingegen hatte sich wieder auf den Schoß seines Liebsten gesetzt und sich an ihn gekuschelt ... lachte nun bei der leichten Röte Jakobs und hauchte einen zärtlichen Kuß auf die Wange seines Liebsten, ehe er den Kopf in dessen Halsbeuge legte und zärtlich in die Gedanken Mitchs wisperte. ##Ich habe gerade ein wenig unsere Zukunft geplant ... Syd möchte doch ein Lokal aufmachen und ich habe ihm angeboten, daß wir Partner werden. So habe ich ein Stammlokal, um mir meine Kunden zu suchen, er hat einen Partner, der ihm mit den Finanzen hilft und wenn du und die Footballer mithelft, können wir beim Renovieren viel Geld sparen, Hm ?##

##Und Jakob wird Geschäftsführer, was ?## scherzte Mitch, doch es war gar keine üble Idee. ##Das wird, denk ich, alles kein Problem. Ich trommel die Jungs zusammen und wir zimmern ne Bar hin, die sich gewaschen hat.... Ich kann da auch ne Weile als Türsteher arbeiten.##

##Eine herrliche Idee ... und manchmal auch ein wenig in der Nacht als Killer, damit du trinken kannst ? Ich freue mich schon darauf ... und ja, Jakob wäre ein guter Geschäftsführer, und er würde gut zu Syd passen. Achja - Syd kommt morgen Nachmittag zu uns, damit wir reden können, ist dir das recht gewesen ?## Während er zu seinem Liebsten sendete, horchte Eryn auch ein wenig den Gesprächen der Anderen zu und lächelte dabei sanft, da er es genoß, bei ihnen zu sein und einer von ihnen zu sein.

Mitch lächelte und sah kurz zu Jakob, der neben Syd etwas schüchtern wirkte und das recht plötzlich. ##Wir sollten Jakob auch noch einladen, was meinst ? Dann können wir sie verkuppeln. Ich bin sicher, Jakob kann man etwas umkrempeln, ich glaube er ist Bi.## Das würde ihm auf jeden Fall guttun. Durch Syd würde er etwas mehr Selbstbewusstsein bekommen.

Der gleiche Gedanke spukte auch Eryn durch den Kopf und so schmunzelte er leise - nickte, schloß die Augen und genoß einfach nur das leise Reden der Anderen, auch wenn es noch immer so ungewohnt war. Doch nun konnte er es offen tun, ebenso wie Mitch nahe sein - und der Rotblonde genoß es, kostete jede Minute ihrer Mittagspause aus, die so oder so schnell genug wieder zu Ende sein würde.

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