Luel und Cina 09
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Luel wusste langsam nicht mehr, was er machen sollte. Seit Cina vor zwei Wochen diese starke Existenz gefühlt hatte, wurde er immer kribbliger und unruhiger. Langsam wusste er nicht mehr, was er mit ihm machen sollte. Er hatte ihn mit verschiedensten Mitteln abgelenkt. Sex, schmusen, mit ihm fliegen. Er hatte ihm alles mögliche Neue gezeigt und erklärt und so versucht, den erwachten Wissensdurst seines Liebsten zu stillen. Cina wollte immer mehr wissen, so kam Luel kaum nach und langsam spannten sich seine Nerven ziemlich an, weil Cina ihn langsam etwas überforderte.
Gerade in diesem Moment hatte der Geborene die Information gefunden, die er gesucht hatte - speicherte kurz ab und trennte den Computer dann vom Internet, ehe er sich zu Luel umdrehte und leise seufzte. Mit einem Nicken stand er auf, kam zu seinem Liebsten und setzte sich auf dessen Schoß, küßte ihn zärtlich und wisperte leise in dessen Gedanken. ##Bitte verzeih mir, daß ich dich so einspanne ... es ist so vieles, das ich nachholen muß, mein Herz. Und dieser Vampir, ich fühle, daß er näher kommt und ich bin unruhig, ich fühle, daß er bald kommen wird. Ich überfordere dich mit meiner Unruhe, nicht wahr ? Bitte verzeih mir. Ich weiß selbst nicht, wie ich mich beruhigen soll ....## Doch entgegen seiner Gedanken wurde Cina schon ruhiger, denn es tat ihm gut, daß er darüber reden konnte.
##Es geht schon, aber vielleicht solltest du es etwas langsamer angehen, du kannst doch nicht alles auf einmal lernen, Hm ?## Luel verstand es, aber es musste nicht alles Hopplahopp gehen. ##Wir haben doch alle Zeit der Welt.##
Leise schmunzelnd, kuschelte sich der Schlankere ein wenig näher und schnäbelte über die Kehle seines Liebsten ... dann nickte er kurz und schnurrte leise, ehe er ihm ebenso leise und ein wenig neckend antwortete. ##Ich weiß, mein Herz. Aber das ist alles so ... vielseitig, so interessant, jetzt, wo ich dich habe, um es verstehen zu können. Ich denke, ich versuche auf diese Weise, alles nachzuholen und auch so viel Zeit wie nur irgendmöglich mit dir zu verbringen. Meine Geduld und Ruhe werden bald wieder einkehren, ich verspreche es dir.## Doch dann verstummte er, da er etwas Vertrautes und Altbekanntes fühlen konnte. Langsam sah Cina auf und dann lachte er leise, als er das Rauschen von Schwingen auf dem Balkon hören konnte. ##Fühlst du es, mein Herz ? Neige ist gekommen, ich bin neugierig, wie es ihm ergangen ist und weshalb er sich uns zeigt .....##
Luel spürte Neige recht gut, er hatte in seiner Zeit alleine immer wieder bemerkt, daß er von ihm beobachtet worden war und erhob sich nun mit Cina, um ihren Gast hereinzulassen. ##Ich bin gespannt, was er möchte. All die Jahre hatte er sich nie gezeigt.##
Just in diesem Moment öffnete sich die Balkontüre und ein Rabe flatterte herein, krächzte kurz und wandelte sich danach in den schlanken Schamanen, der bei dem Anblick der beiden Vampire leise lachte. "Ich grüße euch Beide ... es ist schon eine Weile her, daß wir uns gesehen haben, nicht wahr ?" Cina schmunzelte nur und ließ sich von Luel absetzen, kam zu Neige und umarmte ihn herzlich, ehe er ihn zu der Couch führte und sich mit ihm setzte. "Sag, wieso bist du hier ? Nicht, daß ich mich nicht freue, aber ich wundere mich ..." Der Werpanther schmunzelte auf die Worte und lehnte sich an, winkte Luel an seine andere Seite und lächelte sacht. "Du hast wie immer Recht, mein Schöner - ich habe auch einen Grund. Luel beobachte ich schon einige Jahre, auch wenn ich mich nicht zeigte ... es hat alles eine Bedeutung, die sich in den nächsten Tagen offenbaren wird. Ich denke, du fühlst es schon, nicht wahr, Cina ?" Jener stutzte merklich - nickte dann nur und hob fragend eine Braue, das Neige zum Lachen brachte. "Das stimmt - aber woher ...?" Der schlanke Schamane seufzte leise bei der Frage und streichelte Cina kurz über die Wange, ehe er nach einer Weile schließlich antwortete. "Das kommt daher, daß endlich alle Fäden zusammenlaufen, die vom Schicksal gewoben wurden. Ich habe ein wenig dabei mitgeholfen, es ist immer ein Vergnügen zu sehen, wenn die einzelnen Schicksale langsam klarer werden und sich offenbaren."
"Ich verstehe nur Bahnhof." platzte Luel heraus und verschränkte die Arme vor der Brust. "Welche Schicksale denn bitte ? Hör auf, in Rätseln zu sprechen." Er hatte zwar Respekt vor dem Schamanen, doch er wollte wissen, was gespielt wurde und war daher etwas forsch. "Seit gut zwei Wochen ist Cina total nervös und durch den Wind, weil er was fühlte... hat das damit zu tun ?"
"Natürlich hat es das, Luel. Sei ganz ruhig - es wird sich alles in den nächsten Tagen klären, Hm ? Übermorgen kommt der Grund für Cinas Nevosität mit dem Flugzeug hier an und dann werde ich mit einem guten Bekannten alles aufklären. Wenn du es möchtest, mein junger Vampir, dann kann ich euch Beiden schon einmal ein wenig davon erzählen ? Dann bist du nicht mehr so wütend, Luel ...." Die Worte Neiges waren ruhig und sanft, doch man sah, daß ein wenig Schalk in seinen Augen spielte.
Doch das regte Luel noch immer auf. Weil Neige noch immer nichts Genaues sagte. "Jetzt rück schon raus mit der Sprache." murmelte er. Lauter wollte er nicht, weil er sonst womöglich zickig wurde. "Und wer ist der Bekannte ?"
##Setz dich lieber, Hm ? Der Bekannte ist Jemand, der schon über tausend Jahre alt ist, allerdings ist er weder ein Vampir noch ein Werwesen. Seit ich der oberste Schamane wurde, kenne ich ihn - und ich vertraue ihm, Luel. Ich denke, du hast ihn schon einmal gesehen - er hat die 'Rote Garde' gegründet und ist nun ihr Anführer. Sie arbeiten eng mit mir zusammen und befolgen die eigentliche Aufgabe der Jäger: Das natürliche Gleichgewicht zu wahren.## Die Gedanken Neiges waren ernst, doch freundlich und ehrlich - und er war neugierig, wie Luel das aufnehmen würde, Cina guckte nur völlig verwundert.
Luel setzte sich erst einmal hin nach der Offenbarung, und versuchte, alles erstmal in seinen Kopf zu bekommen und zu ordnen. Man sah es ihm an, dann räusperte er sich und sah Neige an. "Also du willst uns sagen, daß du hier einen Vampirjäger anschleppen willst ?" Er konnte es nicht fassen. Gut, die ‚Rote Garde' war anders als die Blauen Jäger, aber er wollte eigentlich Keinen von Beiden in seiner Wohnung haben. "Ich bin schon da." Vom Balkon aus kam die angenehme und sanfte Stimme Suchars, der nun eintrat. "Ich tue euch nichts, ihr Zwei haltet euch ja ans Gleichgewicht." Er schmunzelte sacht, als Luel erschrocken aufsprang und sich schützend vor Cina aufbaute.
"Du sollst doch nicht immer die Leute erschrecken, Großer ... du siehst ja, was dann passiert, Hm ?" Leise lachend war auch Neige aufgestanden und kam nun zu dem großen Blonden - zog ihn kurz zu sich herab und küßte ihn stürmisch, ehe er ihn wieder losließ und ein wenig über den muskulösen, trainierten Körper unter der roten Uniform streichelte. Cina hingegen war ebenso aufgestanden, blieb jedoch bei Luel - dabei fühlte er leicht mit seiner Macht das Wesen des Neuankömmlings, stutzte merklich und wisperte schließlich leise in dessen Gedanken. ##Du bist kein Mensch ... aber auch Keiner von uns. Darf ich fragen, was du bist ? Und was das alles bedeutet ? Bitte ....##
Luel blieb in hab Acht, er vertraute zwar Neige und seinem Urteil, aber da stand nun mal unweigerlich ein Jäger in SEINER Wohnung. ##Ich bin ein Zwischenwesen. Einst war ich ein Mensch. Suchar von Adlerhöhe. Ich war Kreuzritter. Dann, als ich starb, wurde ich ein Paladinengel und vor einigen Jahren nahmen Dämonen mir die Schwingen und ich wurde zu einem Zwischenwesen. Weder Mensch noch Engel, noch Dämon, und das bin ich bis Heute. Mit der Erlaubnis von unseren Gott Faron habe ich die Rote Garde gegründet, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.## Suchar erklärte es in Ruhe und für beide Vampire. Luel beruhigte sich schwerlich ein wenig und wurde ein wenig ruhiger. "Und was soll das Ganze jetzt ?" Er verstand es noch immer nicht ganz... Was zum Teufel lief hier ab ?!
"Bitte beruhig dich, mein Herz ... fühlst du es nicht ? Er will uns nichts Böses und wenn Neige ihn zu uns gelassen hat, dann kannst du ihm vertrauen. Ich danke dir für die Erklärung, Suchar ... so ist wenigstens Einiges klarer. Doch kannst du uns vielleicht erklären, was das alles mit dem Vampir zu tun hat, den ich fühle ? Bitte ...." Die Stimme des schlanken Geborenen war sanft und er massierte Luel zärtlich, um ihn ein wenig zu beruhigen, während er ihm seine Zuneigung und Zärtlichkeit zusandte.
Das zeigte nur langsam Wirkung bei Luel und er setzte sich neben Cina, als Suchar sie bat, daß sie sich setzen sollten. Er selber setzte sich ebenso und lächelte, als Neige sich an ihn kuschelte. "Der Vampir, den du fühlst, ist dein Halbbruder. Er ist der Sohn von Amagdari. Sie und Amagbela sind Zwillinge gewesen. Seth, der älteste Vampir, ist dein und Afars Vater. Es kam vieles zusammen. Amagdari konnte nur Söhne gebären, während Amagbela nur Töchter gebar. Töchter galten und gelten Heute noch immer so, daß sie mehr wert sind, als männliche Nachkommen. In der Hoffnung, eine Tochter von Seth zu bekommen, schlich sie sich zu ihm und sie empfing Afar. Amagbela sagte ihr, sie solle ihn weggeben und Amagdari tat es. Er kam zu einem Sklavenhändler, wurde Lust- und Leibsklave und kam so fast tausend Jahre in der Zeitgeschichte von Herr zu Herr, bis sie ihn wiederfand und einsperrte. Sie mauerte ihn ein und legte einen Schutz über die Kammer, so daß nicht einmal Seth ihn hatte fühlen können. Mit ein wenig Hilfe von Neige haben wir einen der Blauen Jäger zu der Höhle geführt. Sheldan sagt dir sicher was, Hm ?" Er sah zu Luel, der leise knurrte. "Ja, tut es. Er ist ne bissige Wanze." Man sah, daß er von ihm gehört hatte.
Leise bei der Bemerkung lachend, hob Neige den Kopf und betrachtete den jungen Gebissenen - neigte sich zu ihm und küßte ihn zärtlich, ehe er wieder von ihm ließ und leise zu ihm sprach. "Das war er früher, Luel - jetzt nicht mehr. Er zweifelte schon immer ein wenig, ich habe das noch etwas unterstützt. Er brauchte einen Gefährten - und Jemanden, der ihm ein wenig den Kopf zurechtrückt. Afar ist genau dafür geeignet - und die Beiden sind jetzt glücklich mit Einander und Gefährten. Shel und sein kleiner Bruder, den sie in Rom aufgabelten, werden zu Suchars Garde kommen, das ist schon alles geplant - und vorher werden die Zwei auch noch ein wenig bei den Jägern großreinemachen. Aber zum Wesentlichen, Cina ... einerseits denke ich, möchtest du deinen Bruder sehen, so wie auch er - doch wir brauchen dich noch zu etwas Anderem, denn du hast von deinem Vater ein Talent geerbt, daß nurmehr sehr, sehr wenige Vampire besitzen: Die Fähigkeit, zu heilen." Der schlanke Geborene hatte schwer damit zu tun, erst einmal alles zu verdauen und lehnte an seinem Liebsten, als er alles verdaute. Doch dann nickte er leicht und seufzte leise, ehe er ein weiteres Mal nickte und leise wisperte. "Ich habe einen Bruder .... und auch einen Vater ? Neige, du bist schlimm ... du hast das die ganze Zeit gewußt, nicht wahr ? Aber ich verstehe dich ... das alles war wohl durchdacht, alles geschah zu einem passenden Zeitpunkt." Der schlanke Schamane nickte nur auf diese Worte und lächelte, als sich Cina kurz über das Gesicht strich und sichtlich durch den Wind an Luel herankuschelte, während er darauf wartete, daß Suchar weitersprach.
"Sheldan soll etwas langlebiger werden und auch Gedankensprechen lernen, damit er seine Arbeit besser tun kann. Ihr kennt ja die Vorteile davon. Es ginge auch auf anderem Wege, doch es bedeutet mehr, wenn er dies von Vampiren erhält, findet ihr nicht auch ?" Luel nickte etwas abwesend, nicht nur Cina verdaute alles, sondern auch er. "Und wie machen wir das ? Platzen wir bei ihm rein wie du bei uns eben ?" hakte der Gebissene nach und Suchar lachte leise. "Nun, genau das hatten wir vor."
Auch Neige lachte leise und zog den großen Blonden wieder zu sich auf die Couch - schnurrte sich an ihn heran und knabberte zärtlich an dessem Kinn, ehe er leise zu den Anderen sprach. "Ihr kennt mich doch - ich überrasche die Leute gerne. Wobei Afar mich höchstwahrscheinlich fühlen kann, genauso wie dich. Ich dachte mir, daß ich zuerst hingehe und sie ein wenig darauf vorbereite, dann könnt ihr ja nachkommen. Ich merke doch, wie sehr du deinen Bruder kennenlernen willst, Cina ... ihm geht es nicht anders. Es ist nur wichtig, daß Shel verändert wird, ehe sie zum Hauptquartier der blauen Idioten gehen, um den Jungen herauszuholen ... das geht noch vor alles Andere, denn der Kleine hält nicht mehr lange durch, Burki wird langsam ungeduldig mit ihm." Die letzteren Worte des Schamanen waren ernster und man sah ihm an, daß er erleichtert war, daß nun endlich Abhilfe geschaffen wurde durch die Ereignisse, die so lange Zeit gebraucht hatten, um ineinanderzufließen.
"Er lebt also noch ?" wisperte Luel. Er hatte oft an den Jungen denken müssen, ein junger Vampir mit weißen Schwingen war etwas Besonderes. "Ich bin froh, daß sie ihn befreien werden, ich will nicht wissen, was dieses Arschloch mit ihm angestellt hat." Luel ballte eine Faust und knurrte biestig auf. Wie gern würde er diesen Kerl in die Krallen bekommen. So trat seine wilde Seite wieder hervor und seine Augen schimmerten nur so vor Wut..... Nein, sie leuchteten fast schon. "Halt schön die Füße still, Luel." warnte Suchar und sah ihn eindringlich an. Er konnte es ihm ja nachfühlen.
Fast sofort umarmte Cina seinen Liebsten und zog ihn eng an sich ... wisperte ein leises, mehr als nur liebevolles ##Sie holen den Jungen ... um diesen Burkhardt kümmern wir uns ein andermal, er wird seine Strafe noch erhalten, mein Herz. Der Junge ist wichtiger ....## in dessen Gedanken. Auch er konnte dem Gebissenen die Wut nachfühlen, doch er verstand auch, daß jetzt nicht die Zeit war, sich um den Jäger zu kümmern, sondern daß sie andere Aufgaben hatten, die wichtiger waren und zur Rettung des jungen Vampirs beitragen konnten. Neige nickte nur auf diese Gedanken und seufzte leise, ehe er sich wieder an Suchar kuschelte und mit einem sanften Kraulen auch diesen zu beruhigen suchte.
"Wenn ihr Sheldan gewandelt habt, dann werden sie den Jungen holen. Ihr Zwei werdet dann für Afar und den Jungen etwas Beute heranschaffen... ein paar üble Schläger oder so. Sie werden es danach brauchen... gerade der Junge." erklärte Suchar leise. Er hatte sich rascher beruhigt als der heißblütige Luel, der noch immer damit kämpfte. "Es wir alles nach Kirins Wunsch sein... er lenkt das Schicksal." Fügte er leise an. Das machte Luel hellhörig. "Kirin ? So heißt das Schicksal ? Na, den will ich gern mal in die Finger bekommen." Das brachte Suchar dazu, laut aufzulachen. "Wenn du wüsstest, wie oft er das schon zu hören bekommen hat."
Auch Cina wurde dabei hellhörig, doch bei der letzten Bemerkung schmunzelte er leise. Dann zögerte er nicht länger und setzte sich einfach auf Luels Schoß - biß ihn kurz in die Schlagader und schnurrte zärtlich, leckte sanft über die sofort wieder verheilende Wunde und wisperte leise zu ihm. "Alles hat seine verschlungenen Wege und Pfade ... ich denke, daß es auch sein Gutes hatte, daß du und ich so oft getrennt waren, nur so haben wir uns jetzt wiederfinden können. Und genauso ist es mit dem Jungen und meinem Bruder - alles hat seine Bedeutung, nur wissen wir es nicht sofort. Ich denke, dieser Kirin ist nicht zu beneiden, das alles zu überblicken und nicht einen Faden zu verlieren, der wichtig sein könnte ....." Neige schmunzelte nur auf diese Worte und kuschelte sich noch enger an Suchar, während er leise schnurrend abwartete, daß Luel sich wieder beruhigte.
Das geschah jetzt, wo Cina sich auf seinen Schoß gesetzt und ihn leicht gebissen hatte. Luel schnurrte rau und schnappte nach dessen Lippen, um das Blut davon zu kosten. "Du hast es erfasst, Cina... Kirin schläft fast immer nur während seiner Aufgabe und ist recht launisch." erklärte Suchar leise. Er schloss das Thema aber nun ab. "Also, Sheldan, Afar und Arn werden in etwa zwei Tagen hier ankommen, wir haben also noch ein wenig Zeit, um uns darauf vorzubereiten."
"Arn ? Wer ist das ?" Ein wenig verwundert sah Cina zu dem Ritter und hob fragend eine Braue - daß noch ein Dritter dabei sein würde, damit hatte Cina nicht gerechnet und auch Neige blickte zu Suchar auf, verschränkte seine Arme auf dessen breiter Schulter und wartete gespannt auf dessen Antwort.
"Arn ist der kleine Bruder von Sheldan. Neige hat doch erzählt, daß sie ihn in Rom aufgelesen haben." erklärte der blonde Ritter und blickte zu Cina, der so verblüfft gefragt hatte. "Der Junge wird auch zur Garde kommen." fügte Suchar noch an und Luel seufzte leise. Das wurde ihm langsam echt zuviel. "Ich hatte eigentlich nicht vor, daß wir von einer Horde Menschen gesehen werden.... also daß sie wissen, was wir sind."
Leise lachend, schüttelte Neige nur den Kopf - stand dann auf und kam zu dem Gebissenen, küßte ihn verlangend und ließ ihn erst dann wieder aus dem Kuß, als Luel ruhig wurde. "Keine Horde - nur zwei Menschen, und sie wissen so oder so schon, was wir sind, mein Hübscher. Und der Eine ist der Gefährte eines Vampirs und Beide werden Teil der Garde werden und damit auch ein Teil unseres Lebens. So oder so hättest du sie früher oder später kennengelernt, Luel - sei froh, daß es früher geschieht, dann hast du es hinter dir und kannst sie besser einschätzen, Hm ?"
Luel murrte leise ein "Na gut, heraus." Er war nicht gerade gesellig, das war doch recht eindeutig und hatte sich auch früher schon immer gezeigt. Suchar lächelte sacht und erhob sich geschmeidig. "Wir werden euch Beide dann mal wieder alleine lassen. Ich hoffe, es ist recht, wenn wir Morgen wiederkommen ?"
Noch ehe sein Gefährte etwas erwidern konnte, hielt ihm Cina den Mund zu und antwortete ein freundliches "Aber natürlich, wir müssen noch alles durchsprechen, ehe sie ankommen." zu dem Blonden und nickte dann, daß dieser gehen sollte. Neige lachte nur leise - wandelte sich wieder in einen Raben, zwickte Luel noch einmal spielerisch mit dem Schnabel in die Kehrseite und flog dann nach draußen, um mit der Nacht zu verschmelzen.
Suchar folgte Neige sehr schnell, doch hörte er noch das "Hey !!! Na warte, Neige !!!" des Gebissenen, der sich murrend den Hintern rieb. Suchar flog mit den Lichtschwingen höher und folgte Neige. ##Er ist süß,wenn er sich aufregt. Aber ein wirkliches Heißblut... wird was werden mit ihm und Sheldan... und Arn.##
Spielerisch flog der schwarze Rabe zwischen den einzelnen, leicht im Wind wabernden Lichtausläufern der Schwingen Suchars, genoß das angenehme Gefühl, wenn er davon gestreift wurde und kam dann nach vorne, um sich auf die Schulter des Ritters zu setzen. ##Ja, die Kinder werden sich gut zanken, denke ich ... aber wenn sie sich erst einmal aneinander gewöhnt haben, werden sie gut miteinander auskommen, Suchar. Hab nur Vertrauen in sie .....## Die Gedanken des Schamanen waren liebevoll und voller Zuversicht, denn er hatte ein gutes Gefühl und notfalls würde man eben ein wenig nachhelfen müssen.
##Und notfalls hilfst du ein wenig nach, Hm ?## Suchar grinste leicht und küsste den Raben auf den Schnabel. ## Nun, wir werden sehen.## fügte er zuversichtlich klingend an. Unterdessen versuchte Luel sich zu beruhigen, und schnaufte tief durch. Das Heute war eindeutig zuviel gewesen. Seine Nerven waren noch ein wenig von Cina angespannt gewesen und nun noch mehr, fast zum Zerreißen wegen der Sache mit Sheldan und allem drum und dran.
Sein Schöpfer hingegen war ruhig geworden ... endlich war diese nagende Ungewißheit von seinem Gemüt und so kehrte die Ruhe, die schon immer in ihm gewohnt hatte, wieder zurück. Sanft nahm Cina das Gesicht Luels und drehte es zu sich - küßte ihn zärtlich und öffnete ihm sein Inneres, ließ all die Ruhe, die er fühlte, in ihn fließen und dazu auch die bedingungslose Liebe, die er für ihn empfand. Cina war glücklich - bald würde er seinen Halbbruder sehen und ihn fühlen können, mit ihm reden und dessen Gedanken fühlen. Und dazu würde etwas völlig Neues beginnen, das fühlte der schlanke Italiener ... etwas Neues und Wundervolles, an dessem Beginn sie mitwirken konnten.
Cinas Ruhe wirkte auf Luel wie Baldrian und er wurde fühlbar ruhig und erwiderte die sanften Küsse. ##Danke...## wisperte er sanft in dessen Geist und lächelte an dessen Lippen. ##Bist du glücklich ?## Er fragte, doch er wusste es schon, er wollte es jedoch von Cina hören.
##Natürlich bin ich das, mein Herz ... ich bin bei dir, Luel. Und du bist bei mir ... noch nie war ich so glücklich, und ich freue mich schon auf die nächsten Tage, wenn mein Bruder kommt. Doch jetzt bin ich nur noch für dich da, mein Herz - ich gehöre dir, laß uns diese Nacht genießen, ja ?## Die liebevollen Gedanken waren eindeutig, ebenso wie das zärtliche Lächeln und das weiche Schimmern in den goldenen Augen des schlanken Italieners.
##Genießen ist gut.## raunte Luel in die Gedanken seines Liebsten und er packte ihn, warf ihn über seine Schulter und hoppelte schon fast wie ein Dieb mit seiner Beute ins Schlafzimmer. Dort würde er über seine Beute herfallen.
Leise, doch so übermütig lachend, wie sich Luel gebärdete, schmiegte Cina sich an ihn heran .... diese Nacht würde er genießen wie nichts sonst, so unbeschwert, wie schon sehr, sehr lange nicht mehr. Als sie schließlich im Schlafzimmer ankamen, lachte der schlanke Italiener noch immer, als ihn sein Liebster auf das Bett fallen ließ - öffnete seine Arme und wartete auf ihn, mit einem Blick, der so viel mehr als nur einfache Freuden verhieß.
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