Balken01a


 Shagen und Sean  09
 

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Seufzend streckte Shagen sich und blieb dann so neben Shean liegen. Die letzten fünf Nächte hatte er immer bei ihm geschlafen und mit ihm geschlafen. Jedes Mal war es ein Fellkampf gewesen. Es war anstrengend, Shean unter Kontrolle zu halten und jeden Morgen war Shagen erstaunt, wie friedlich der wilde Tiger im Schlaf aussah. Heute würde er wohl wieder wild werden. Ein Kunde hatte sich für ihn interessiert und für Heute angemeldet. Der war jedoch im Gegensatz zum Ersten göttlich gebaut... Ein amerikanischer Geschäftsmann, der sehr auf sein Äußeres achtete.

Nur langsam wachte der junge Ire auf und streckte sich, knurrte nur leise, als zwei der Wirbel einrasteten und stand dann auf, um ohne einen Blick zurück zu dem Silberhaarigen ins Bad zu gehen. Mittlerweile hatte er sich einigermaßen daran gewöhnt, daß Shagen Nachts zu ihm kam und auch bis zum Morgen blieb – zwar war er noch immer meist der Unterlegene, doch einmal hatte er den Spieß umdrehen können und ihn genommen, eine ebenso befriedigende Erfahrung, wie es die anderen Nächte waren. Ein wenig ruhiger war der Ire dadurch geworden, da er es brauchte, sich so verausgaben zu können – und auch wenn er es weder vor sich selbst noch vor irgend jemand Anderen zugab, so erwartete er die Nächte schon genauso gerne wie die täglichen Übungskämpfe mit Hale. Es gab nicht mehr als diese Nächte zwischen ihm und Shagen – doch sie waren erholsam, erholsamer, als es mit Sheans Ex gewesen war. Doch diesen Gedanken verbannte Jener wieder, als er sich seine rotblonden Haare unter der Dusche wusch – nach einer Weile kam er wieder heraus und trocknete sich ab, nahm frische Wäsche aus dem kleinen Schrank und zog sich an, um mit seinem Morgentraining zu beginnen, ehe Hale mit dem Frühstück kam.

Shagen war derweil gegangen. Die Beziehung, soweit man davon sprechen konnte, zu Shean war fast steril, wenn man von den Fellkämpfen absah. Sie sprachen nicht, sagten nicht Hallo und nicht auf Wiedersehen. Hale jedoch tat es, er trat mit einem freundlichen "Morgen, Shean." ein und stellte das Tablett auf den Tisch. Es gab heute wieder Pfannkuchen mit Marmelade und dazu den üblichen Kaffee. "Omi hat geholfen beim Pfannkuchen machen.. Ein paar sehen daher etwas angeditscht aus." Gleich der Erste schien eindeutig von Omi zu sein. "Hättest ihn mal sehen sollen. Ganz mit Mehl eingestäubt." Er lachte leise auf.

Bei dem Gedanken ebenso auflachend, schüttelte Shean schließlich nur kurz den Kopf – klopfte dem Größeren mit einem "Wird schon schmecken, was, Hale ? Und dir auch einen guten Morgen." auf die Schulter, ehe er sich an den kleinen Tisch setzte und erst einmal einen tiefen Schluck Kaffee nahm. Dann jedoch schnitt er ein Stück von dem Pfannkuchen ab und aß ihn – schloß genießend seine Augen und nickte, schluckte und sprach erst dann wieder zu Hale. "Ehrlich ? Er sieht grausam aus. Aber er schmeckt, das ist irre – sag dem Kleinen, er kann mir öfters mal Pfannkuchen machen, irgendwie hat ers raus. Hat er auch den Teig gemacht ? Oder nur gebraten ?"

"Ich hab ihm beim Mischen etwas geholfen, gebraten hat er sie dann auch zum Teil....Man sieht, wer welche gemacht hat... Und ich werde es ihm sagen, da hüpft er dann herum wie ein Flummi, das kann ich dir gleich schon sagen." Hale kicherte und setzte sich dann hin. "Wenn ich ihm sage, er soll öfter welche machen, dann bekommst sie jeden Tag, bis sie dir aus den Ohren rauskommen."

"Autsch, Nein – dann sag ihm nur, daß sie mir geschmeckt haben, jeden Tag könnt ich die nicht essen. Und die hast du gemacht, Großer ? Wow, klasse. Kannst du noch mehr kochen ? Bei mir beschränkt es sich nur auf aufwärmen und Fleisch braten, mehr ist nicht ...." Shean war neugierig und aß währenddessen den Pfannkuchen auf und fing den Nächsten an – mittlerweile hatten er und Hale sich mehr als nur gut befreundet, es war fast, als ob sie sich schon lange kennen würden durch ihre Vergangenheit.

"Mein Paps war ein Koch...Bin kein Straßenkind gewesen. Aber bin dauernd auf der Straße gewesen, zu meiner Zeit gab's noch weniger zu tun im Revier. Bin dann in der Küche eingespannt worden und später hab ich die Devils bekocht... auf nem Bunsenbrenner." Er lachte leise. Die Erinnerungen waren schön.

Auch Shean lachte bei der Vorstellung, wie dieser große Mann eine hungrige Meute auf einem Bunsenbrenner bekochte ... dann schüttelte er nur den Kopf und widmete sich den Pfannkuchen, trank einen tiefen Schluck Kaffee und sprach schließlich leise. "Bei uns war das anders .. in unserem Versteck hatten wir die Stromleitungen der großen Häuser angezapft und eine Küche eingerichtet ... die Weiber kochten dort, wir hatten sogar kaltes Wasser angezapft. Es war selten was wirklich gut gekochtes, meist waren es Dosen, anderes Fertigfutter oder Fleisch. Nur, wenn wir mal nen Gemüsehändler nach dem Großmarkt erwischten, gabs mal Obst und Salat, das war herrlich. Ich bins eigentlich gar nicht gewohnt, so gut zu essen, Hale."

"Mittags bring ich dir Salat, wenn du magst.... Du musst auch gut essen, du wirst es heut brauchen....Ich sags dir lieber gleich, denn kannst dich vorbeireiten. Heute Nachmittag kommt ein Kunde für dich, er ist Amerikaner. Halb Japaner und halb Schwarzer." Hale hatte von Shagen den Auftrag bekommen, es ihm zu sagen, damit er wusste, was auf ihn zukam.

Bei den Worten horchte der junge Ire sichtbar auf – dann fluchte er leise und nickte, trank den Kaffee aus und stellte die Tasse auf den mittlerweile leeren Teller. "Verdammt ... laß mich raten, wie alle Schwarzen auch supergroß, Hm ? Na klasse. Also krieg ich, wenn ich Glück habe, nur ne Rosettenzerrung, Amis sind ja so herrlich sanft, wie wir ja alle wissen. Weißt du was ? Bring mir Mittag Steak. Blutig. Und dazu Salat, damit ich genug Kraft für den Arsch habe. Habs doch gewußt, daß das nicht lange anhält mit der Ruhe ..."

"Bei Chester kannst dich aber austoben.. Er will dich nicht gefesselt, sondern einen Fellkampf... Und ja, er ist groß... Selbst mir brennt der Arsch." Hale versuchte, das Ganze aufzulockern.

"Er will kämpfen ?! Na, DAS kanner haben, aber nachher beschweren gibts nicht. Weißt du was ? Darauf freu ich mich schon, der kann schön bluten, bis er mich gepackt bekommt und ficken kann ...." Mit einem Lächeln, das nicht unbedingt vertrauenserweckend war, ließ Shean seine geballte Rechte in der linken Handfläche knacksen – auch wenn es schwer werden würde und mit Sicherheit nicht ohne Verletzungen abgehen, so freute er sich schon darauf, diesen Kunden so sehr zusammenzuschlagen, wie es ihm möglich war.

"Na, das kann was geben." murmelte Hale und seufzte. "Du schlägst dich schon durch, Hm ?" Er lachte laut auf wegen seiner Bemerkung, es war ja fast wörtlich zu nehmen.

Zuerst sah Shean verdutzt zu dem Großen – doch dann lachte auch er auf, es war ein ehrliches, tiefes Lachen, denn der Scherz war wirklich gut gewesen. Wortlos stand der Ire auf und ging zu Hale – drückte ihm kurz die Schulter und neigte sich zu ihm, wisperte ein leises "Es tut so verdammt gut, dich hier zu haben, Großer." zu ihm, ehe er ihm durch die Haare wuschelte und zu dem kleinen Tisch an der Seite ging, an dem die Stoffbänder lagen, die er sich immer um seine Hände wickelte. Heute würde er nicht mit Hale kämpfen, da ihn dies zu sehr erschöpfen würde – heute würde er nur seine Knöchel abhärten, um sie für den Kunden bereit zu machen.

"Nun, dann denk ich, sehen wir uns beim Mittagessen."Mit den Worten stand Hale auf und nahm das Tablett. "Und mach nicht zu lang, du wirst deine Kraft brauchen." Mit den Worten ging er hinaus und schloss die Tür, damit Shean trainieren konnte. Oben in Shagens Zimmer schmunzelte Chester leise. Shagen saß auf seinem Schoß und er ließ sich von dem Größeren kraulen. Beide hatten das Ganze mit angesehen. "Der Kleine gefällt mir wirklich gut." wisperte er dem Silberhaarigen ins Ohr und knabberte daran herum. "Gib acht, er kratzt, tritt, beisst und schlägt. ... Er ist Straßenkämpfer." warnte Shagen und drehte seinen Kopf, so daß er Chester in die Lippen schnappen konnte. "Möchtest du vorher von Yin und Yang massiert werden ?" Der Größere. "Denk, das kann ich vorher gut brauchen." Er sah wieder auf den Monitor und nickte, als er Shean zusah, wie der seine Fäuste in die Tür rammte. "Das wird harte Arbeit." Zu sich selber wispernd.

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Shean htte auch nicht lange trainiert – er ahnte, daß der Kunde eine harte Nuß werden würde, wenn er auch nur halb so stark war, wie der junge Ire befürchtete. So hatte er sich wieder hingelegt und geruht, Kraft getankt – fast wünschte er sich, daß Shagen die vorige Nacht nicht zu ihm gekommen wäre, denn dann hätte er noch seine Gereiztheit zu der langsam erwachenden und sacht schwelenden Wut. Doch er würde sich so teuer wie möglich verkaufen – mittlerweile wußte er, daß der Silberhaarige dafür gesorgt hatte, daß die Kunden ihm nicht an die Lippen oder das Gesicht gingen, und so hatte er einen geringen, doch nicht zu unterschätzenden Vorteil, denn er selber würde keinerlei Rücksicht nehmen. Er konnte sich allerdings auch denken, daß der Kunde dies wußte und von Shagen gewarnt war – daß er trotzdem auf den Kampf bestand, konnte nur eines bedeuten: Daß er stark war und gefährlich.

Hale kam zum Zimmer Sheans und öffnete die Tür. Am Mittag hatte er ihm das versprochene Essen gebracht und jetzt, wo Shean verdaut hatte, war es soweit. "Shean ?...Bitte komm freiwillig mit...Mir zuliebe, ja ?"

"Kein Problem, Großer – diesmal kann ich mich ja wehren. Und du weißt, daß ich dir keinen Ärger mache, Hale." Mit den Worten stand der junge Ire auf und zögerte – doch dann zog er sich aus und warf die Sachen auf das Bett, nickte nur und folgte ihm aus seinem Zimmer raus, schon jetzt seine Wut erwachen lassend, den feurigen Zorn, mit dem er den Kunden begrüßen würde, wie einen Mantel tragend. Grund genug hatte er dafür – und auch das Verlangen, es ihn spüren zu lassen.

Hale schwieg, er wusste, es würde hart werden, aber es war fairer als das beim letzten Kunden. Er brachte Shean hinauf zu einem Zimmer und öffnete die Tür. Drinnen wartete Chester. Er war nackt und bereit für den Fellkampf. Das Einzige, was im Zimmer war, war eine Matratze, eine Tube Gel und ein paar Kondome. "Viel Glück, Shean." wisperte Hale und ließ ihn in das Zimmer. Die Tür schloss er hinter ihm ab, darin würde es bald zugehen wie bei zwei Kampffischen, die man zusammen in ein Aquarium gesetzt hatte.

Der junge Ire hatte nur auf die Worte genickt und sah mit leicht verengten Augen auf den großen, muskulösen Dunkelhäutigen – es war deutlich erkennbar, daß dieser seinen Körper nicht nur pflegte, sondern auch trainierte, dies waren keine aufgeputschten Muskeln, sondern die eines Mannes, der wußte, wie man kämpfte. Auch wenn Shean bezweifelte, daß dieser Geschäftsmann wußte, wie ein Straßenkampf ging – er würde ihn nicht unterschätzen. Unwillkürlich zog er die Lippen von seinen zusammengebissenen Zähnen zurück und knurrte auf – es war eine Reaktion, die er nicht bewußt wahrnahm und gerade deshalb wirkte sie nicht aufgesetzt, da sie es nicht war. Langsam spreizte er die Finger der Rechten und ballte sie dann zur Faust – auch die Linke ballte sich zur Faust und er stand da, wartete ab, was der Große tun würde - doch mit jeder Faser seines Körpers war der Rotblonde kampfbereit, so wie das Adrenalin heiß durch seinen Körper schoß und ihn mit Kraft versorgte.

Chester musterte den Kleinen vorerst nur, er war wachsam und ging nun auch in Position. Seine großen Hände hatte er zu Fäusten geballt und ein Lächeln huschte über seine dunklen Lippen. "Ich hoffe, das geht klar mit dem Fellkampf ?... Ich finds beschissen, wen zu fesseln und dann zu vögeln... Auch wenn du ne harte Nuss wirst... Aber ich werd dich knacken, egal, was ich einstecke."

"Und ich werd dir dir Fresse polieren, Klugscheißer ... du bist selber schuld, wenn du mich nicht fesseln läßt !!!" Ohne einen Ansatz zu zeigen, sprang Shean plötzlich los und schlug mit seiner Faust zu – wie er es erwartet hatte, ging der Größere mit dem Oberkörper nur soweit zurück, daß er gerade eben dem Hieb ausweichen konnte und der junge Ire nutzte das schamlos aus. Plötzlich öffnete er die Faust und schlug seine durch die Ruhe in der Gefangenschaft länger gewordenen, teils scharf angebrochenen Nägel in die Brust des Großen – überbrückte spielend mit der Länge seiner Finger genau die wenigen Zentimeter Distanz, die gefehlt hatten. Dann tauchte er wieder weg und trat mit all seiner Kraft in den muskulösen Bauch des Schwarzen – wartete aber nicht ab, sondern wich wieder zur Seite, um Abstand zwischen sich und ihn zu bringen. Mittlerweile hatte sein Denken völlig aufgehört – das, was er mit Hale geübt hatte, erwachte wieder in ihm, doch diesmal ohne Zurückhaltung und mit seiner stetig steigenden, heißen Wut.

Chester zog zischend die Lippen über die Zähne und knurrte auf. Der erste Punkt ging wohl an Shean. Doch das war dem Mischling eine Warnung, er würde besser aufpassen. Er griff nun an, täuschte dann und schlug Shean dann einen linken Haken, der jeden normalen Mann zu Boden geschmettert hätte.

Der erste Gedanke, der dem Iren kam, war, daß der Dunklere schneller war, als er angenommen hatte und er verfluchte sich selbst dafür. Er taumelte kurz und schüttelte den Kopf – doch dann verdrängte seine Wut und das Arenalin die leichte Schwärze und er brüllte auf, nutzte den Moment der Überraschung und trat wieder zu, diesmal direkt auf den Solarplexus und das mit all der Kraft, die er in sein langes Bein bekam. Erst dann wich er wieder zurück – schüttelte erneut den Kopf und knurrte dunkel, denn er war noch immer leicht benommen, da der Schlag des Großen so stark gewesen war.

Chester keuchte auf, ihm blieb fast die Luft weg und wurde fast schwarz vor Augen von dem Tritt. Auch er schüttelte seinen Kopf, schoss dann auf Shean zu und verpasste ihm einen weiteren Hieb mit der Faust. Diesmal in dessen Magen. Er hatte ihn mit der anderen Hand an der Schulter gepackt und so saß der Hieb ziemlich gut, auch wenn er jetzt zu nah an Shean war.

Dieser ging ein wenig in die Knie und versuchte, zu keuchen ... doch dann ließ er Luftmangel Luftmangel sein und richtete sich schlagartig wieder auf, verpaßte ihm so mit dem Kopf einen Uppercut und verbiß sich auch gleich in die harten Schultermuskeln, da er nicht an den Hals herankam. Auch wenn die Schwärze langsam zunahm und sein Gesichtsfeld sich immer mehr verengte – er biß noch fester zu, schlug auch seine Nägel in das Fleisch des Anderen und wehrte sich, so gut es ihm möglich war, durch das Blut, das sich in seinem Mund von dem zerbissenen Fleisch sammelte, noch angestachelt.

Jetzt schrie der Dunkle schmerzlich auf. Der Kerl biss wirklich und das schlimmer, als ein Hai. Chester blieb nur noch eins, auch wenn er selber durch den Uppercut mit der Schwärze kämpfte, sein Kiefer schien noch immer zu vibrieren. Er schlug erneut zu und das direkt mit der Hand gegen die Schlagader. Erleichtert bemerkte er, wie der Biss sich löste und Shean auf den Boden sackte. "Verdammt, ist der zäh !" fluchend. Und doch lächelte er. Er hatte es geschafft, packte ihn nun und zerrte ihn zur Matratze. Er musste sich beeilen, es würde schwer werden, wenn der Ire erwachte. So legte er ihn auf den Bauch hin, und erregte sich selber mit dem Gedanken an den Sex, den er gleich haben würde. Als er endlich hart war, streifte er sich das Kondom über, versorgte es mit einer Ladung Gleitgel und kam hinter Shean. Der rührte sich schon wieder ein wenig, doch Chester war schneller, er drückte ihm am Genick in die Matratze, hob dessen Hüfte mit der Hand an und drang langsam in den Kleineren. Er war eindeutig der Sieger in dem Kampf und der hatte sich gelohnt. Shean war herrlich eng und heiß durch das Kämpfen.

Im selben Moment knurrte dieser laut und bäumte sich auf – auch wenn er die Hand und das Gewicht des Großen fühlte, er wehrte sich und stemmte die Hände in die Matratze, um sich hochzudrücken und aus dem Griff zu befreien. Ein jeder Stoß des Anderen stachelte seine Wut noch an – unwillkürlich verengte er sich dabei, als er die Muskeln in seinem Hintern anspannte, keuchte laut auf und lockerte sie sofort wieder, da die schiere Größe des Anderen schmerzte. Es war ein Patt, dem er so nicht auskam – wenn er versuchte, zu entkommen, fügte er sich selbst Schmerzen zu, doch ergeben wollte er sich ebensowenig. Also tat er das Einzige, das er konnte – er gab plötzlich nach, packte im selben Moment den Arm, der ihn im Nacken hielt und zog ihn einfach weg.

Als Shean sich verengte, keuchte Chester laut auf, es war fast schmerzhaft gewesen und nun wehrte sich dieser Bursche noch immer. Er musste umgreifen, hielt inne in seinen Bewegungen, packte das Handgelenk Sheans und zog den Arm seitlich von dessen Körper. So stützte er sich auf das Handgelenk und tat dasselbe mit dem Anderen. Nun hatte er ihn im Griff, seine Hände hielten ihn wie eiserne Fesseln. "Dein Dickschädel ist beneidenswert, Tiger." Chester fing wieder an sich zu bewegen, stieß fest, aber nicht brutal in den Kleineren.

Laut aufbrüllend, versuchte Shean noch immer, sich loszureißen, auch wenn seine Handgelenke schon bedrohlich knirschten. Es war demütigend, so auf das Bett gepinnt zu sein und von dem Großen genommen zu werden – erneut bäumte sich der Ire auf, drehte plötzlich den Kopf nach hinten, schnappte nach der Kehle des Dunklen und versuchte, seine Zähne hineinzuschlagen.

Der reagierte aber und drehte seinen Kopf etwas aus der Reichweite. Dabei stieß er gleich deutlich härter zu, um Shean zur Raison zu bringen. Auch wenn das sicher nutzlos war, der Kleine war echt verbissen. Doch genau das reizte Chester ziemlich und nun war er mit Beißen dran und grub seine starken Zähne in dessen Nacken.

Mit einem Aufschrei verkrampfte sich der Rotblonde, als er die Zähne in sein Fleisch dringen fühlte – er versuchte noch, sich zu wehren, wurde nur langsam ruhiger, doch nur sein Körper gab nach und wurde weich. Seine Hände krallten sich in die Matratze, so daß die Nägel tief in den reißenden Stoff bohrten und ihn zum Teil anrissen, so wie noch immer sein dunkles Knurren zu hören war, das aus den zusammengebissenen Zähnen drang. Das Blut des Dunklen und auch sein Eigenes tropften von seinen Lippen, doch seine Augen brannten vor Zorn und jedem, der das sah, war klar, daß Shean nur auf einen geeigneten Moment wartete, um zurückzuschlagen.

Doch daran dachte Chester nicht, er stand kurz vor dem Kommen, stieß weiter in den heißen Körper und als er über die Klippe seiner Lust herabfiel, löste er die Zähne und keuchte schwer auf. Noch immer hielt er Shean fest, er wollte erst zu Atem kommen und löste sich aus dem Rotblonden. Er musste ziemlich aufpassen, wenn er ihn losließ und bereitete sich vor. Dann war's soweit, er löste den Griff und sprang gleich auf.

Doch nicht schnell genug – Shean hatte nur auf diesen Moment gewartet und drehte sich, holte noch in der Bewegung aus und schlug die harten Knöchel seiner Faust direkt auf das Kinn des Dunklen, traf ihn mit einem lauten Krachen und lächelte hart dabei. Der junge Ire wußte, daß er nun wieder in Reichweite war – und auch, daß der Große sich das nicht gefallen lassen würde. Doch dieser Schlag war nötig gewesen, um Sheans Selbstbewußtsein wieder zu stärken, denn er wußte, daß der Dunkle daran schwer zu kauen haben würde und das wortwörtlich.

Fast aus Reflex ballerte Chester eine zurück. Er sah nicht direkt, wo er Shean getroffen hatte, aber er hatte ihn scheinbar ins Land der tanzenden Sterne geschickt, an dem er knapp vorbeigeschrammt war. Er sah nur kleine, schwirrenden Sterne und fühle, wie ein Bluterguss am Kiefer anfing zu erwachen. "Verflucht, hat der einen Schlag drauf." Er hielt sich den Kiefer, schüttelte leicht den Kopf, um das nervige Flirren wegzubekommen. Erst, als er einigermaßen klar war, kam er zur Tür. Hale öffnete sie und ließ Chester hinaus. "Hast gut mit ihm trainiert, Hale... Wir sehen uns dann Morgen." Hale nickte und trat dann ins Zimmer, um Shean zu seinem Zimmer zurückzutragen. "Mensch, Kleiner... Dem hast es aber gegeben." sprach er zu dem Bewusstlosen und brachte ihn in sein Zimmer. Dort legte er ihn auf seine Matratze und holte einen Eisbeutel, den er Shean auf die dicke Beule an der linken Stirnseite legte.

Doch dieser bekam das eigentlich nicht mehr mit ... der Schlag hatte ihn in eine tiefe Ohnmacht geschickt und er würde die nächsten Stunden bestimmt nicht mehr daraus erwachen, gerade auch deshalb, weil er seine gesamte Kraft bei dem Kampf mit dem Größeren und Stärkeren verbraucht hatte.

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