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 Husky und Blanc  03
 

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Mitten in der Nacht erwachte Husky, weil er etwas hörte. Im Schlaf hatten seine Gedanken etwas Ruhe gefunden, es tat ihm sichtlich gut, doch jetzt musste er sich wieder kurz orientieren. Er war in dem Zimmer von Blanc, lag auf dem Bett und hörte ihn im Nebenzimmer arbeiten und fluchen. Er erinnerte sich an dessen Worte und wusste, daß er nicht wegen ihm fluchte, sondern während er arbeitete. Leise stand Husky vom Bett auf und schlich zu der Tür, zuckte aber zurück, als Blanc besonders laut geworden war. Dabei war der junge Kämpfer sogar in die Knie gegangen, sein anerzogenes Verhalten hatte ihn so reagieren lassen. Mit klopfendem Herzen richtete er sich wieder auf und verschwand unsicher im Bad. Immer wieder sagte er sich, daß er all das durfte. Er durfte ohne Befehl auf die Toilette, essen, trinken und schlafen.

In seinem Atelier ahnte Blanc davon aber nichts, sondern fluchte erneut, als er auf den Ton blickte, den er bearbeitete. Nichts wurde so, wie er es wollte und so packte er das Tonstück, warf es zurück in den Bottich und ging zu dem Waschbecken an der Seite, um den Ton von seinen Händen zu waschen. Was er jetzt brauchte, war eine ausgiebige und entspannende, heiße Dusche – mit dem Gedanken kehrte er in sein Schlafzimmer zurück und ging ohne einen Blick auf das Bett in das Bad, schaltete das Licht an und erstarrte, als er sich Husky gegenüber sah.

Der war herumgefahren und starrte Blanc einfach nur an. Seine Lippen waren noch ein wenig feucht, weil er am Wasserhahn getrunken hatte, und gerade, als er sich die Lippen abtrocknen wollte, ging das Licht an. Die ganze Zeit war er sehr leise gewesen, auch etwas, das er sich angewöhnt hatte. Blanc war ein Anblick für sich, er trug wieder den Morgenmantel, der halb offen war, die Ärmel waren hochgekrempelt und die Arme waren noch voller Ton, nur die Hände waren einigermaßen sauber.

"Husky ? Was ... oh mein Gott, du hast doch nicht vom Wasserhahn getrunken ? Das mußt du nicht, du brauchst mir nur sagen, was du gerne hättest, und ich bringe es dir." Doch dann erinnerte er sich wieder an den Ton, der noch immer an ihm klebte und lächelte verlegen. "Moment ... ich dusche mich nur vorher ab, ja ? Ich möchte nichts schmutzig machen."

"Ich wollte nicht stören." stammelte Husky nur und senkte seinen Blick. Er hatte es nicht gewusst. "Ich warte draußen." Dann ging er aus dem Bad und stellte sich wartend neben das Bett, weil er gerade nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte.

Sich innerlich einen Idioten schimpfend, ließ Blanc den Morgenmantel fallen und duschte sich schnell herab, ehe er sich abtrocknete und wieder zurück in sein Zimmer ging. Dort seufzte er leise beim Anblick des ratlos dastehenden Mannes auf und ging zu ihm, zog ihn in einen zärtlichen Kuß und lächelte, als er die Rechte über die breiten Brustmuskeln streicheln ließ. "Du hättest dich auch auf das Bett setzen können, Husky ... ich sagte doch, daß du hier tun und lassen kannst, was du möchtest, du mußt nicht immer darauf warten, daß dir etwas befohlen wird. Aber es ist leichter für dich, nicht wahr ? Weil du es so lange gewohnt warst."

Erst jetzt beruhigte sich der einstige Sklave und nickte schweigend. Als er fünf Jahre alt war, hatte ihn der Mann gefangen und seither war er Sklave. Fünfzehn Jahre lang, eine sehr, sehr lange Zeit. "Ich glaube, fünfzehn Jahre ... hat der Herr gesagt." Er selber hatte die Zeit nicht so in Erinnerung, hätte sein einstiger Herr es ihm nicht gesagt, hätte er nicht gewusst, wie lange er schon bei ihm war.

"Fünfzehn Jahre sind eine sehr lange Zeit, mein Schöner ... komm, legen wir uns wieder hin, so läßt es sich besser reden. Bitte erzähle mir, an was du dich noch erinnern kannst, bevor dein letzter Herr dich mit sich nahm ... und hab keine Scheu, er kann dir nichts mehr tun. Und wenn wir damit fertig sind, sehen wir zu, daß wir für dich etwas zu essen finden, Hm ?" Es war wichtig, daß Blanc all dies erfuhr ... denn nur so konnte er vielleicht einen Weg zu ihm finden und ihm helfen, andernfalls wäre es viel schwieriger und langwieriger.

Husky folgte und legte sich wieder mit Blanc hin. Er versuchte krampfhaft, sich zu erinnern. Viel war nicht da, weil er sehr jung gewesen war, und viel hatte er zurückgedrängt. "Ich kann mich an Hunde erinnern. Ein wenig an das Versteck, die Hunde haben mich immer gewärmt und auf mich aufgepasst." Sein Gesicht zeigte, wie sehr er sich um Erinnerung bemühte. "Ich habe geklaut ... dem Herrn fiel seine Brieftasche herunter, ich hab sie genommen und bin weggelaufen" Er hatte sie ihm nicht aus der Tasche geklaut, da war er sich recht sicher. Dann wurde sein Blick schmerzlich, als er sich erinnerte, was dann passiert war. "Der Herr und zwei Männer liefen mir nach, die Hunde ... sie haben sie erschossen, als sie mir helfen wollten." Seine Stimme brach, aber seine Augen blieben trocken. Seit damals hatte er nicht mehr geweint.

Doch Blanc konnte sehr gut sehen, wie es ihn schmerzen mußte – allein dies zu hören, versetzte seinem Inneren einen heftigen Stich. Er neigte sich näher und strich ihm behutsam eine der struppigen Ponysträhnen nach hinten, eh er ihm sachte Küsse auf die Augen hauchte und sich einen Moment lang an ihn schmiegte. "Dein alter Herr war grausam und hatte dich nicht verdient, Husky. Wenn du es möchtest, dann sind wir alle jetzt deine Familie ... und du kannst deine Kampferfahrung dazu einsetzen, uns alle zu beschützen, wenn es nötig ist. Weißt du, was ein Bodyguard ist, Husky ? Dein früherer Herr hatte doch sicherlich welche."

"Ich darf beschützen ?" Die Augen des jungen Mannes wurden groß. Er hatte immer kämpfen müssen und wenn er seinen Herren beschützen wollte, hatte der ihn dafür gerügt, weil er ja Beschützer hatte. "Ich weiß, was Bodyguards sind ... es sind Beschützer, nicht Kämpfer."

Die sichtbare Überraschung des Anderen ließ Blanc schmunzeln und er neigte sich näher, küßte ihn sacht und nickte, ehe er sich wieder hinlegte und ihn einfach nur betrachtete. "Ja. Weißt du – bisher beschützen Hale und Shean, mit dem du gekämpft hast, uns hier im Drachenhaus ... doch es ist schwierig, da sie Beide nebenher noch für die Kunden da sein müssen. Deshalb möchte Herr Shagen, daß du diese Aufgabe übernimmst, mein Schöner – du brauchst nicht für die Kunden da sein und mußt auch nicht mehr in den Arenen kämpfen, wenn du es nicht willst. Aber wir brauchen Jemanden, der uns beschützt, wenn ein Kunde sich nicht an die Regeln hält oder als Schutz, wenn wir rausgehen. Und um ehrlich zu sein, Shean braucht auch Jemanden, mit dem er sich ein wenig balgen kann – die Bodyguards, die Shagen bisher hatte, sind gegangen, weil sie Angst vor ihm haben."

Das begriff Husky ziemlich schnell und seine Augen flackerten wieder. Nur diesmal war es eine gewisse Freude, die er empfand, aber nicht wirklich ausdrücken konnte. "Ich werde alle beschützen." Mehr sagte er nicht und mehr musste er auch nicht sagen. Wenn er nach seinem Gefühl ging, wollte er auch nicht mehr in einer Arena kämpfen, aber wenn er sollte, dann würde er es natürlich tun.

"Gut, mein Schöner. Und gerade deshalb ist es auch für dich wichtig, daß du deine alten Regeln vergißt und die neuen Regeln lernst, ja ? Du mußt dich nicht beeilen, wir lassen dir Zeit ... soviel Zeit, wie du brauchst. Kannst du mir noch mehr von früher erzählen ? Einfach nur, woran du dich erinnerst, mir ist klar, daß es noch dauern wird, bis dir mehr einfällt." Blanc war neugierig und lächelte, denn dies war ihm sehr wichtig.

Husky verstand wieder und nickte. "Ich weiß nicht mehr viel von früher, nur, was beim Herren passiert war." Seine Erinnerungen waren sehr verschwommen und es gab auch nicht viele Menschen, die normal aufgewachsen waren, die sich noch an ihre Kindheit genau erinnern konnten. "Ich kann mich nur an die Hunde erinnern." Daß Blanc ihn immer wieder berührte und streichelte, beruhigte ihn.

"Ja, das meinte ich ... erzähle mir doch von den Hunden ? Gab es in dem Rudel auch einen Anführer ? Hatte er eine Gefährtin ? Gab es Welpen ? Und wie wurdest du von ihnen behandelt ? Das würde mich sehr interessieren, wenn du es mir erzählen willst." Der Dunklere konnte seine Hände nicht bei sich behalten, auch wenn er es versuchte ... dieser Mann faszinierte ihn, Husky war so ungewöhnlich wie er selbst, doch äußerlich fast das genaue Gegenteil.

"Ja ... Anführer. Er war ein großer, schwarzer Hund und eine etwas kleinere Gemischtfarbige war seine Gefährtin. Welpen gab es auch, ich glaube .... zwei ?" Er zeigte zwei mit seinen Fingern und sprach dann weiter. "Sie haben auf mich aufgepasst und wenn es kalt war, haben wir alle zusammen geschlafen." Seine Erinnerung kehrte immer weiter zurück. "Wir haben das Futter immer geteilt."

Das ließ Blanc wieder lächeln und er nickte, kuschelte sich näher an den ein wenig Größeren und strich ihm wieder einige vorwitzige Ponysträhnen aus dem Gesicht, ehe er die Hand am Herz Huskys ruhen ließ. "Der Anführer und sein Weibchen waren Gefährten, mein Schöner – ich wünsche mir, daß auch wir Gefährten werden, auch wenn wir keine Kinder bekommen können. Ist das ein Gedanke, der dich schreckt ? Möchtest du Kinder ?" Dies war etwas, das Blanc noch nicht bedacht hatte und diese Frage war sehr wichtig, da es ja nicht nur sie Beide, sondern auch das Drachenhaus betraf.

"Ich weiß nicht." antwortete Husky nur wieder. Er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, warum auch, er hatte Frauen immer nur von weitem gesehen, sein Herr hatte ihn immer von Frauen ferngehalten. "Ich weiß nicht, wie es mit Frauen ist." erklärte er unsicher, aber er war froh, daß Blanc sich etwas zurückhielt und ihn nicht mit so viel Neuem überschüttete. "Sind hier Kinder ?"

Man merkte allerdings, wie erleichtert der Dunklere war, als er die Antworten hörte. "Ja ... nun, zumindest fast." Blanc schmunzelte, als er daran dachte. "Omi wirkt sehr jung und ist es auch in seiner Art – auch wenn er schon älter ist, als man denkt. Die Anderen sind erwachsen wie wir Beide und sehr nett. Ich bin ehrlich zu dir, mein Schöner ... ich bin froh, daß du nicht weißt, wie es mit Frauen ist und daß du dir unsicher bist, was eigene Kinder betrifft. Ich möchte dich gerne für mich haben, auch wenn ich mich dir nicht aufzwingen will. Doch genug davon ... hast du noch Fragen, mein Schöner ? Wenn ja, stelle sie mir ruhig. Und danach gehen wir in die Küche und du ißt dich erst einmal richtig satt."

"Ich habe keine Fragen mehr." Und wenn, dann wusste er sie nicht zu äußern. Eigentlich sprach sein Magen für ihn. Allein der Gedanke an etwas zu essen sorgte dafür, daß er leise knurrte und grummelte. Ein paar Stunden vor dem Kampf hatte er zuletzt gegessen, er sollte nicht mit zu vollem Magen kämpfen und jetzt machte sich sein Hunger bemerkbar.

"Okay, mein Schöner. Und bevor dein Magen mich auffrißt, besorgen wir dir etwas anderes zu essen." Mit den Worten stand Blanc wieder auf und nahm einen frischen Morgenmantel aus dem Schrank, hüllte sich in die weiche, weiße Seide und kostete das Gefühl einen Moment lang aus, ehe er eine frische Jeans, einen Slip und ein Muskelshirt von der Seite nahm und es Husky in die Hand drückte. "Es müßte passen – probier es einfach an, ja ? Und dann gehen wir."

"Ja." Mit dem leisen Wort schlüpfte Husky in die Kleidung und er merkte gleich, daß alles genau passte. "Passt." äußerte er sich und strich das Shirt kurz glatt. Sein Blick legte sich aber noch unsicher auf das Halsband, das noch auf dem Boden lag, er hatte immer eines getragen und jetzt fühlte er sich plötzlich unsicher.

Blanc folgte dem Blick des Anderen und seufzte leise – doch als er die Unsicherheit in dessen Augen sah, hob er es auf, legte es Husky um und streichelte dabei sanft über die sichtbaren Narben, die durch das Stachelhalsband seines früheren Herrn entstanden waren. "Es tut mir in der Seele weh zu sehen, wie sehr du dieses Halsband brauchst, mein Schöner ... doch ich werde es dir nicht verwehren und dir ein Schöneres machen, eines, das besser zu dir paßt. Aber ich werde dir keine Leine anlegen – ich sagte es schon, das ist eine der Regeln hier im Haus, du brauchst keine Leine."

Die Unsicherheit verschwand, als das Halsband um Huskys Hals lag. "Leine war ausgehen, ich gehorche aber auch ohne Leine." Vorsichtig hob sich seine Hand und er berührte sacht den Hals des Dunkelhäutigen. Dort sah man auch noch schwache Narben von einem Halsband. Seine Hand zog er dann wieder zurück, als sein Magen weiterknurrte. "Hunger."

"Dann sollten wir gehen. Und ja ... auch ich war einmal gefangen und mußte ein Halsband tragen, auch wenn es zum Glück schon sehr, sehr lange her ist." Mit den Worten drehte sich Blanc um und winkte dem Anderen, während er schon durch die Türe seines Zimmers in den Flur ging und die Richtung der Küche einschlug. Er liebte es noch immer, des Nachts hier umherzuwandern und die Schönheit des Drachenhauses zu genießen ... doch er dachte daran, daß Husky dafür höchstwahrscheinlich keinerlei Sinn haben würde und führte ihn zügig in die Küche, schaltete dort das Licht an und drehte sich mit einer einladenden Geste zu Husky um. "Was möchtest du essen, mein Schöner ? Such es dir aus, ich koche dir, was du möchtest und ich kochen kann."

Husky sah sich neugierig um, bei der Frage stockte er aber doch. "Du musst nicht kochen, ich esse, was da ist." Sein Blick legte sich auf die gläsernen Schüsseln mit den Resten vom Tag, es war das Erste, was er in dem Kühlschrank mit der Glastür gesehen hatte.

"Gerne. Warte, ich mache es dir nur warm." Noch während er sprach, nahm Blanc die Schüsseln heraus und stellte sie in die Microwelle, stellte diese an und holte aus dem Kühlschrank Orangensaft und Milch, schenkte Beides in je zwei Gläser und stellte sie auf den Tisch, ehe er die mittlerweile dampfenden Schüsseln aus der Microwelle nahm, sie auf den Tisch richtete und noch einen Löffel und eine Serviette dazulegte. "Laß es dir schmecken, mein Schöner ... und halte dich nicht zurück, iß, soviel du willst." Dann setzte er sich ihm gegenüber und nahm seine beiden Gläser mit Orangensaft und Milch, trank zuerst den Saft und drehte das Glas mit der Milch in seinen Händen, während er Husky lächelnd beobachtete.

Soviel essen wie er wollte, das hatte er noch nie gedurft und er zögerte nicht lange und nahm etwas ungeschickt den Löffel in die Faust, um damit hungrig zu essen. Alles, was er löffeln konnte, löffelte er, als die Nudeln dran kamen, nahm er seine Finger und schob sich das Essen einfach so in den Mund. Noch nie hatte er so gutes, feines Futter essen dürfen.

"Nicht ... warte." Mit den Worten legte Blanc seine Hand auf die des Anderen und hinderte ihn so dabei, sich noch mehr Nudeln mit den Fingern in den Mund zu stopfen – er hätte es wissen müssen und seufzte leise, schalt sich selbst einen Narren und nahm von der Seite eine Gabel, um sie neben die Schüssel zu legen. Dann feuchtete er ein Küchentuch an und säuberte damit die beschmutzte Hand, wischte auch die Essensreste vom Kinn und Hals Huskys und lächelte wehmütig, als er ihm die Gabel in die nun wieder saubere Hand drückte. "Bitte nimm doch die her, ja ? Bei uns mußt du nicht mehr wie ein Tier mit den Händen essen. Es ist nicht Recht, wie dein früherer Herr dich behandelte – hier wird es dir besser gehen."

Als Blanc ihn stoppte, war Husky wieder unsicher geworden, aber als er ihm die Gabel in die Hand drückte, nickte er leicht. "Ich lerne." Dann stach er die Gabel wieder in die Nudeln und futterte weiter, weil er ja durfte. Daß er dabei wieder sein Gesicht dreckig machte störte ihn nicht, er wollte ganz satt werden, weil er ja soviel essen konnte, wie er wollte.

Leise schmunzelnd, schüttelte der Dunklere nur wieder den Kopf und ließ ihn ... Tischmanieren waren etwas, an dem man noch arbeiten konnte, doch im Moment schien es wichtiger, ihm die Sicherheit zu geben, daß er sich wirklich sattessen konnte. Es schmerzte Blanc zu sehen, daß es schon oft vorgekommen sein mußte, daß Husky nichts oder nicht viel zu essen bekam – nicht umsonst schlang dieser jetzt, wo er die Gelegenheit hatte, so viel in sich hinein. "Bitte paß auf, daß du nicht zuviel ißt, ja ? Ich möchte nicht, daß dir schlecht wird und alles wieder hochkommt. Wenn du Morgen Hunger hast, kannst du wieder essen – ich sagte es dir ja, du kannst essen, so oft du Hunger hast."

Als Antwort leckte Husky ihm sacht über die Lippen, er bemerkte die Sorge und reagierte mit einer Geste von den Hunden. "Ich bin gleich satt." erklärte er dazu noch und sah in die Schalen, da war noch etwas, das sehr lecker aussah. Es war ein süßer Pudding und er versuchte, ihn mit der Gabel zu essen. Als es nicht klappte, weil der Pudding immer durch die Zinken verschwand, knurrte er missmutig und wechselte zum Löffel. Vom Ablecken der Gabel wusste er, daß es süß schmeckte und jetzt konnte er den Pudding richtig genießen. Noch nie hatte er so etwas Gutes gegessen.

Und das war wiederum etwas, das Blanc zärtlich auflächeln ließ. Er hatte die vorige Geste sehr wohl erkannt und nickte, näßte ein weiteres Küchentuch und wartete, bis Husky mit dem Pudding fertig war, ehe er es ihm reichte und schon damit begann, die Schüsseln und das Besteck in die Geschirrspülmaschine zu stapeln. Er überließ es dem Anderen, sich selbst zu säubern, denn auch das war etwas, das Husky lernen mußte – und etwas, das er ihm gerne selbst überlassen wollte.

Und Husky tat es auch selber, er wischte sich den Mund und Hals ab, bis er glaubte, daß er sauber genug war. Er beeilte sich damit auch sehr und in der Gegenwart von Shagen hätte er sich nie so benommen. Shagen war sein neuer Herr, da musste er sich benehmen und so essen, daß er nicht kleckerte.

Als er fertig war, nahm Blanc ihm das Tuch ab und warf es in den Abfalleimer, ehe er wieder zu ihm kam, ihn von der Seite umarmte und einen sanften Kuß auf dessen Lippen hauchte. "Fertig ? Möchtest du wieder zurückgehen und dich duschen, ehe wir wieder schlafen ? Oder möchtest du etwas anderes tun ?" Die sichtbare Ruhe, die dem Anderen der volle Magen gab, war deutlich zu sehen und es ließ den Dunkleren wieder lächeln.

Die Ruhe tat ihm auch sehr gut, seit dem Kampf war alles aufregend gewesen und jetzt war er durch den vollen Magen sogar ein wenig träge geworden. "Wenn ich mich umsehen dürfte ?" Das Haus war groß und er kannte bis jetzt nur das Zimmer und die Küche.

"Gerne, mein Schöner. Aber ich warne dich vor, es wird ein wenig dauern und es ist sehr viel, das du dir merken mußt. Aber keine Sorge, du mußt dir Heute nicht alles merken. Komm." Mit den Worten löste sich Blanc wieder und nahm die Hand des Größeren, zog ihn sacht auf die Füße und lachte leise, als auch er merkte, daß Husky durch das gute Essen ein wenig träger geworden war.

Aber es war eine angenehme Trägheit für den Kämpfer, es fühlte sich einfach gut an. Er folgte Blanc und ließ sich alles zeigen. Das Haus war wirklich groß, aber auch sehr schön, viel schöner als das kühle Anwesen seines ehemaligen Besitzers. Daß es etwas dauerte störte ihn nicht, so verdaute er gleich besser durch die leichte Bewegung des Laufens.

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"Groß, sehr groß ... aber schön." stellte Husky fest, als ihr Rundgang im Zimmer von Blanc endete. Er hatte ihm alles gezeigt und erklärt, und jetzt war Huskys Kopf wieder voll bis zum Rand. "Kopf ist wieder voll."

Genau das hatte der Bildhauer befürchtet und er nickte verständnisvoll und streichelte ihm sanft über die Wange, ehe er ihm wieder dabei half, sich auszuziehen. "Komm, geh dich noch duschen und wenn du mußt, kannst du auch auf die Toilette gehen – du weißt, daß du nicht mehr fragen mußt, ja ? Und dann sollten wir schlafen, so kannst du dich auch ein wenig erholen und dein Kopf wird wieder ein wenig leerer." Es war liebevoll gemeint und man sah ihm auch an, daß er sich nicht über Husky lustig machte.

Auch wenn Husky es nicht bemerkte hätte, wenn er es getan hatte, jedenfalls im Moment. Er war müde vom Essen und von den ganzen Sachen, die er gehört hatte. Somit nickte er nur kurz und ging ins Bad, um sich zu erleichtern und dann erneut zu duschen. Als er fertig war und sich abgetrocknet hatte, kam er gleich wieder zu Blanc ins Bett und rollte sich wie gewohnt ein wenig zusammen. Jedoch lag er jetzt schon dichter an dem Künstler dran als beim letzten Mal.

Und dies war etwas, das diesen freute und auch ein wenig hoffen ließ. Mit einem letzten "Schlaf gut, mein Schöner." neigte er sich zu ihm, küßte ihn sanft auf die Stirn und löste sich dann wieder etwas, um sie zuzudecken und nun ebenfalls noch ein wenig zu schlafen.

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