Balken01a


 ”Der Raub des gestreiften Diamanten” oder “Wieso soll ich ein Bonbon klauen ?!!”  01
 

backset3line

Azura fluchte leise unter dem feinen Stoff, der sein Gesicht unter der Kapuze des schwarzen, großen Mantels verdeckte. Er brauchte unbedingt diesen Stein - und einen Mann der ihn stehlen mußte, ohne von dem Nekromanten getötet zu werden, der diesen Stein besaß. Doch was er in der Dunkelheit in den ärmlicheren Hütten des Dorfes sah, war dafür nicht geeignet ... denn keiner dieser Arbeiter war stark oder listig genug, um überhaupt in die Nähe des Nekromanten zu kommen. Dann wurde der junge Magier aber abgelenkt und verengte die lilanen Augen, als er aus der Taverne lautes Lachen und Anfeuern hörte. "Die Taverne ... das könnte die Lösung sein !" Denn dort hielten sich oft durchreisende Soldaten oder Söldner auf ... oder Wanderarbeiter, die stark genug für die Aufgabe waren, die er hatte.

In der Taverne fand gerade ein Wettsaufen statt ... und die ersten Männer lagen schon unter dem Tisch, oder ihnen war so schlecht, daß sie in eine der Ecken kotzten. Jetzt waren nur noch zwei Männer übrig, und wurden lautstark angefeuert. Alain war noch ganz gut dabei und grinste sacht, als der Gastwirt den nächsten Krug füllte, damit die Männer ihn leeren konnten. Auch diesen trank der Braunhaarige einen Moment später auf Ex und knallte den Krug auf den Tisch. Sein Gegner trank noch immer und Alain lehnte sich kurz zurück, um laut zu rülpsen, damit er sich Luft verschaffte.

Doch dann hatte auch sein Gegner den Krug mit Bier geleert und lachte laut auf, rülpste ebenfalls und rief lallend nach dem nächsten Krug, da er gewinnen wollte. Die anderen Männer in der Taverne feuerten sie lautstark an und wetteten ... und der Wirt grinste beim Einschenken, denn bei diesen Wetttrinkereien verdiente er immer mehr als doppelt so viel an den Gästen, so daß er diese Wettbewerbe auch spendierte.

Vor allem wettete auch der Wirt, und er kannte Alain und wußte, wie trinkfest der Söldner war. Den nächsten Krug trank der Braunhaarige erneut herunter ... und wieder war er schneller als sein Gegner und rülpste, bevor er beobachtete, wie dieser sich langsam mit dem nächsten Krug abmühte.

Aber nicht mehr lange - denn bei einem weiteren Schluck kippte der Mann einfach um und schlug unter dem Lachen der anderen Männer am Boden auf, die sich nun zu ihren Wetten beglückwünschten und gleich neue Krüge mit Bier bestellten. Und natürlich wurde auch Alain eine neue Runde spendiert - denn die Männer waren von ihm mehr als nur gut unterhalten worden und scherzten auch mit ihm, während die Knechte des Wirts den Bewußtlosen packten, um ihn nach draußen zu dem Strohhaufen neben dem Stall zu schleppen. Dort konnten die Verlierer ohne Probleme ihren Rausch ausschlafen und störten nicht ... und es kam billiger, als immer die Schenke auswischen zu müssen. Azura schüttelte nur angewidert den Kopf, als er all das beobachtete ... allerdings blieb sein Blick bei dem Gewinner hängen und er verengte kurz die Augen, ehe er unheilvoll lächelte und nickte. Dieser Mann war perfekt - und er mußte nur darauf warten, daß auch der Söldner die Taverne wieder verließ.

 

}|{

 

Alain kam erst einige Stunden später aus der Taverne gewankt. Jetzt war er richtig betrunken, aber er hatte einen vollen Goldbeutel, und amüsiert hatte er sich auch ziemlich gut. Jetzt mußte er nur seinen Rausch ausschlafen ... und der Wirt hatte ihm den Stall angeboten, da sie sich kannten, und er durch Alain richtig viel Gold mit den Wetten verdiente. Alains Sachen lagen schon hinten beim Stall, er mußte nur noch dahinwanken und grinste, da sein Gegner noch immer im Stroh neben dem Stall schlief. Er würde im Stall schlafen, und ließ sich dann auch einfach in das frische Heu fallen, um seinen Rausch auszuschlafen.

Dabei wurde er jedoch beobachtet und zur Sicherheit webte Azura noch einen leichten Schlafzauber auf den Söldner, obwohl dieser sicherlich nicht einmal bei einem Erdbeben aufwachen würde. Dann ließ er den Reisebeutel des Söldners schrumpfen und steckte ihn in seine Reisetasche, wirkte einen Schwebezauber auf den Besoffenen und einen weiteren Zauber, der ein Portal zu seiner Hütte in dem weiter entfernten Rotbuchenwald öffnete. Auf diese Weise wußte Niemand, daß er hiergewesen war ... so, wie Azura es wollte, und er ging mit dem Söldner hindurch, schloß das Portal wieder und ließ ihn einfach in das Heu des Käfigs fallen, den er neben seiner Hütte geschaffen hatte, und sperrte die Gittertüre mit einem Zauber ab.

 

}|{

 

Am nächsten Morgen stöhnte Alain auf, als ihm das Licht der Sonne direkt ins Gesicht strahlte, und drehte sich herum. Aber dann stieß er mit dem Kopf gegen etwas hartes und stöhnte erneut auf, als er seine Augen öffnete und sich den schmerzenden Kopf rieb. Es war nicht von dem Anstoßen, es war eher der Fusel, den der Gastwirt ausgeschenkt hatte. Alain war im nächsten Moment richtig wach - denn er war nicht mehr in dem Stall, er steckte in einem kleinen Käfig. „Was zum Geier ?“ murmelnd, stand er auf und wankte kurz, weil sich doch alles etwas drehte. Aber er fing sich wieder und rüttelte am Gitter ... ein Gitter ohne Schloß. „Was zum Geier? Das gibt es doch nicht ! Hey !“

Schon als der Gefangene aufwachte, wurde ein Nachrichtenzauber ausgelöst und weckte Azura, der leise fluchte und aufstand. Doch er ging nicht sofort nach draußen, sondern erleichterte sich in einen Zuber, der mit einem Reinigungszauber versehen war, ehe er eine Robe anlegte und die Kapuze mit dem Schleier über seinen Kopf zog. Normalerweise trug er die etwas schlichtere Version, wenn er in seinem Haus war ... doch nun hatte er einen Fremden hier, und dieser sollte sein Gesicht nicht sehen. Erst jetzt ging Azura hinaus und blieb vor dem Käfig stehen, doch er ging nicht nahe genug heran, um in Gefahr zu sein. "Einen guten Morgen ... ich hoffe, dein Schädel brummt nicht so sehr, daß du mich nicht verstehst. Oder etwa doch ?"

Wäre Azura dichter rangegangen, hätte Alain mit Sicherheit nach ihm gegriffen. „Mir tut vielleicht der Kopf weh, aber ich bin nicht dämlich ! Laß mich hier raus !“ Alain war stinksauer, und das sah man ihm auch deutlich an. Er wußte aber, daß er hier nicht herauskam, denn das Gitter hatte kein Schloß und auch keine Scharniere, es bestand aus einem Guß. „Was hast du mit mir vor ?“

"Das wirst du gleich herausbekommen, Söldner." Noch während er sprach, holte Azura eine kleine, runde Glasflasche aus seiner Robe und nahm den Stopfen heraus, wob einen Zauber und lächelte hart unter dem dunklen Stoff, der sein Gesicht unkenntlich machte. "Keine Angst - es wird viel mehr schmerzen als der Kater, den du jetzt hast." Dann schnippte er kurz und lachte leise, als sich ein leichtes Leuchten um den wütenden Söldner legte und in ihn eindrang. Azura beachtete die Schmerzensschreie nicht weiter und nickte, als sich ein sachter Nebel aus dem Körper des Gefangenen löste und vor diesem sammelte. "Siehst du diesen Nebel ? Das ist deine Seele - und sie gehört nun mir." Ein weitererer Wink sorgte dafür, daß die inzwischen kleine Nebelwolke in das Fläschchen floß und nachdem er den Stopfen wieder reingetan hatte, sorgte der junge Magier dafür dafür, daß die Flasche versiegelt und unzerstörbar war.

Alain war vor Schmerzen auf die Knie gesunken und er hatte deutlich gefühlt, wie es in ihm zog. Der Nebel war wirklich seine Seele, und nun hatte sie dieser verhüllte Magier. Es war ein extremes Gefühl des Verlustes, und er brüllte schließlich laut auf. „Gib sie mir zurück, du Monster !!!“

Das ließ den schlankeren Magier kurz auflachen, ehe er mit einem Fingernagel an die Flasche tippte. "Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme - denn nur ich kann dir deine Seele wiedergeben, also wirst du mir jetzt nichts mehr antun. Du sollst etwas für mich erledigen, und wenn du mir das bringst, das ich will, gebe ich dir deine Seele zurück. Und nun lasse ich dich heraus ... und wenn du mich angreifst, dann zerstöre ich diese Flasche und dann wirst du für immer seelenlos bleiben."

„Was ?! Du hättest mich auch bezahlen können, statt meine Seele zu stehlen, damit ich dir was bringe !“ Alain war wütend und funkelte mit seinen blaugrünen Augen zu dem verhüllten Magier. „Und was soll ich holen ?“

"Hah - sobald ich dir Geld gebe, läufst du davon und ich kriege niemals das, was ich will ! So hast du wenigstens einen Grund, wieso du meinen Auftrag zu Ende bringst, und es wird dir sogar noch dabei helfen. Du sollst nämlich zu dem Nekromanten im östlichen Territorium, und mir einen ganz bestimmten Diamanten stehlen, den ich für meine Magie brauche." Daß dieser Söldner sein Wort halten würde, wenn er ihn nur bezahlte, bezweifelte Azura sehr ... doch jetzt brauchte er sich über dessen Loyalität keinerlei Gedanken mehr machen.

Als der Verhüllte den Nekormanten erwähnte, schauderte Alain unweigerlich ... denn jeder fürchtete den Kerl, und würde niemals freiwillig dahin gehen. Und jetzt wußte der junge Söldner auch, warum dieser Kerl seine Seele nahm ... denn nicht für alles Gold der Welt wäre er dahingegangen. „Ach verdammt !“

"Ganz genau. Und jetzt komm aus dem Käfig raus und wasch dich dort am Trog, das Wasser ist frisch und du stinkst wie das Loch, aus dem ich dich gefischt habe." Mit den Worten drehte sich der junge Magier um und ging zurück in seine Hütte, ließ die Türe aber auf und begann damit, sich sein Frühstück zu richten und auch einen Beutel mit Reiseproviant für den Söldner zu bereiten. Er würde ihn noch heute losschicken - denn je eher er ihn losschickte, desto eher würde er den Stein für seinen Zauber besitzen.

Alain fluchte wieder leise, als er aus dem nun wieder offenen Käfig trat und seine Kleidung auszog, um sich zu waschen. Er war eigentlich reinlich, aber nach einem Wettsaufen stank er immer mal. Auch wenn es ihm durch die Wetten Gold eingebracht hatte, jetzt bereute er die letzte Nacht. Wäre er bei klarem Verstand gewesen, hätte dieser Magier ihn nicht so leicht schnappen können, und jetzt hatte dieser Mistkerl seine Seele. „Wieso passiert immer mir diese Scheiße ?“ grummelte er vor sich hin, und schrubbte sich gründlich ab. Daß ihn der verhüllte Magier durch die offene Tür sehen konnte, störte ihn nicht. Als Söldner brauchte man kein Schamgefühl - es behinderte nur, und gerade in den großen Kriegslagern war es unangebracht.

Natürlich beobachtete Azura ihn genau - doch weniger bewundernd, als mehr praktisch. Denn die trainierte und kräftige Gestalt des großen Söldners sicherte ihm zumindest, daß dieser sich wehren konnte ... und vielleicht hatte er mit ihm mehr Glück als mit dem letzten Mann, den er schickte. Dann stellte er das Fläschchen mit der Seele auf eines der Regale, und den Beutel mit Essen und dem Wasserschlauch an die Seite. "Wenn du fertig bist, komm rein - wir haben noch einige Dinge zu bereden, bevor du losreist. Und zieh dich noch nicht an, ich muß noch deine Kleidung reinigen, sie stinkt."

„Ja, ja ...“ murmelte Alain, und kippte sich jetzt noch einen Eimer Wasser über den Kopf, damit seine Haare auch sauber wurden. Danach schüttelte er einfach den Kopf, um sie etwas zu trocknen, und erst dann sah er sich um: Er war auf keinen Fall in der Nähe der Schenke. Die Hütte lag höher, und hier gab es fast nur Rotbuchen. Jetzt dämmerte es ihm, und Alain fluchte erneut leise. Er war bei diesem Magier, der so entstellt war, daß ihn keiner ansehen konnte. Es gab Geschichten über ihn und da er verhüllt war, konnte es nur der sein. „Du bist dieser Magier, den man nicht ansehen kann, oder ?“ Mit den Worten betrat er die Hütte, und legte die dreckige Kleidung auf den Boden.

Ein kurzer Zauber genügte, daß sie sauber wurde und Azura wartete, bis der Söldner sich angezogen hatte, ehe er ihm antwortete und dabei ein Brett mit Brot, Butter, Schinken und Käse zu ihm schob. "Ja, der bin ich - und ich kann dir versichern daß du froh darum sein solltest, daß ich die Kapuze mit dem Schleier trage. Es gibt noch einige Dinge, die du wissen mußt und die ich dir mitgebe ... schließlich will ich ja, daß du Erfolg hast, die Anderen waren Idioten, die sofort starben."

Alain wollte gerade ein Stück Brot abschneiden, als er das hörte, und starrte den Magier ungläubig an. „Wie viele Männer hast du da schon hingeschickt ?“ Ihm dämmerte, daß es nicht wenig waren und er einer der Unglücklichen war, die in den Tod geschickt werden sollten.

"Sieben - alles Idioten. Zuerst heuerte ich Diebe an, dann Söldner ... natürlich flohen sie, als sie aus meiner Sichtweite waren, die miesen Ratten. Dann band ich den ersten Dieb, den ich nicht bezahlte, mit einem Zauber an mich und schickte ihn los - aber er war so dumm und fiel in eine der Fallen des Nekromanten, und wurde von den Käfern darin gefressen. Dann holte ich mir einen Söldner, band ihn mit dem gleichen Zauber an mich und er kam ein wenig weiter, aber die Untoten fingen und fraßen ihn. So ging es auch den anderen fünf Männern, sie waren entweder zu dämlich, oder hatten Pech. Ich denke daß es daran lag, daß der Nekromant seine Fallen auf Menschen auslegte - auf lebende Menschen. Deshalb habe ich dir die Seele entzogen ... denn einerseits wirst du auf keinen Fall fliehen und ich hoffe andererseits, daß du deshalb auch weiter als die Anderen kommst, da die Untoten auch keine Seele mehr besitzen. Es ist einfach nur ärgerlich, daß ich diesen vermaledeiten Edelstein für einen bestimmten Zauber brauche - und daß es nur diesen einen davon gibt." Es ärgerte Azura sehr, daß es so war - doch er konnte es nicht vermeiden.

„Sieben ?!“ Alain schnaufte laut auf und musterte den verhüllten Magier. „Und woher wußtest du, wie sie starben ?“ Das interessierte ihn doch sehr, denn wenn er richtig mitbekommen hatte, war Azura nicht direkt dabei gewesen.

Die Frage war unerwartet, doch sie zeigte Azura, daß dieser Söldner ein wenig mehr Grips als die Anderen hatte. "Durch den Bindezauber, natürlich - ich konnte das, was sie sahen, in einer Kristallkugel von mir sehen. Glaub mir, es war nichts interessantes ... diese Männer waren dumm wie Brot." Als er endete, setzte sich Azura an den Tisch und schnitt sich ein kleines Stück Schinken und auch Brot ab, um es mit ein wenig Butter zu bestreichen. Dann belegte er es mit dem Schinken und hob mit der Linken den Schleier ein wenig an, damit er essen konnte. Dabei achtete er jedoch darauf, daß man nichts sehen konnte und nahm einen Bissen, ehe er das Brot wieder auf das Brett legte.

Dabei bemerkte Alain, wie schön die Hände des Magiers aussahen. Sie waren sehr zart, und die Fingernägel etwas länger. Scheinbar war die Entstellung nur in dessem Gesicht und die Hände blieben schön, oder es war auch ein Zauber. „Laß mich raten - ich bekomme auch einen Bindezauber, damit du mich beobachten kannst ?“ Erst jetzt schmierte sich der junge Söldner etwas Butter auf das Brot, denn die bekam er nicht so oft, und packte sich dann eine dicke Scheibe Schinken mit drauf.

Natürlich bemerkte Azura das Mustern, doch er zeigte es nicht und nahm noch einen weiteren Bissen seines Brotes, ehe er ihm antwortete. "Natürlich ? Auf diese Weise kann ich dir auch helfen, der Zauber geht in beide Richtungen. Und wenn wir dabei sind, werde ich dir auch ein Nasenpiercing verpassen."

„Was ?! Vergiß es, du hast schon meine Seele !“  Alain war schon sauer, und jetzt wollte ihn dieser Magier auch noch seine Nase durchlöchern.

Jener schnaubte kurz, denn er hatte diese Reaktion schon erwartet. "Reg dich ab - es wird ein schlichter Ring sein und dir stehen, und ich brauche ihn für einen Zauber, der mehr als nur notwendig ist. Der Erste, der es bis in die Burg des Nekromanten schaffte kam nicht weit, sobald er innen war - denn er mußte nur noch würgen und kotzen, da es dort so extrem nach Verwesung stinkt. Außer, du magst es und hältst es aus, dann können wir es auch lassen ?"

„Ach verdammt !“ Alain fluchte wieder und ging kurz auf und ab. Er war nicht dumm und ahnte, daß es ohne den Ring wirklich nicht zu ertragen wäre, und strich sich jetzt resigniert durch die braunen Haare. „Also gut ... aber das Ding kommt wieder ab, wenn ich zurück bin.“ Er wollte das Ganze so schnell es ging hinter sich bringen, damit er seine Seele zurückbekam.

"Natürlich - ich lasse dir doch kein verzaubertes Nasenpiercing, das mir gehört ! Also wirklich. Aber wie sieht es mit Insekten und Ratten aus ? Denn die sind dort knöcheltief vorhanden." Viele der Nekromanten kümmerten sich nicht darum, daß ihre Untoten langsam zerfielen ... und manche von ihnen mochten es sogar, so wie dieser Nekromant.

Als Azura die Insekten und Ratten erwähnte, verengte Alain kurz seine Augen und seufzte leise. „Insekten kein Problem und solang die Ratten mich nicht sofort anfressen, auch kein Problem ... ich vermute aber, sie fressen einen an ?“ Bei seiner Frage kuckte er zu dem Magier, denn er vermutete stark, daß die Ratten ziemlichen Hunger hatten und fast auf ihn losgingen, wenn sie ihn sahen.

"Ganz ehrlich ? Dafür hatte einer deiner Vorgänger eine hervorragende Idee: Er wusch sich mit einer sehr stark duftenden Seife, das mochten die Ratten nämlich überhaupt nicht und fraßen lieber das faulende Fleisch der Untoten oder die Insekten, die überall sind. Ich habe sie schon besorgt und in den Reisebeutel gesteckt, sie ist in einem Beutel eingewickelt der dafür sorgt, daß man sie erst riecht, wenn man sie auspackt. Und durch den Zauber des Nasenrings wirst du sie nur leicht riechen, aber die Ratten kriegen es voll ab. Der Nekromant kann übrigens nichts mehr riechen, also brauchst du dir darüber keine Gedanken mehr machen." Die Frage war sogar sehr intelligent gewesen und das wiederum etwas, das Azura nicht erwartete.

„Kann der Nekromant noch etwas, was ich beachten muß ? Also daß er mich irgendwie doch bemerkt ?“ Alain fragte gleich weiter nach und biß wieder von dem Brot ab. „Vielleicht sagst du mir gleich alles, dann muß ich dir nicht jeden Hinweis aus der Nase ziehen ... wenn du eine hast.“ nuschelte er mit vollem Mund, und biß erneut ab.

Zuerst hatte Azura ein wenig Schwierigkeiten, den Söldner zu verstehen - doch dann schnaubte er nur und wisperte ein ärgerliches "Denk doch, was du willst ... und nein, ohne Seele wird er dich nicht bemerken, außer du bist so dämlich und tanzt vor seiner Nase.", ehe er aufstand, einen weiteren Beutel von der Seite nahm und auf den Tisch stellte, sich wieder setzte und die Arme vor der schlankeren, durch die Robe verhüllten Brust verschränkte. "Du bist verdammt ungeduldig - ich hoffe, das gilt nicht bei deinen Aufträgen, denn wenn du durch die Burg des Nekromanten schleichst, wirst du viel Geduld brauchen. Denn du mußt dich von ganz unten nach ganz oben durcharbeiten, da die privaten Gemächer und das Arbeitszimmer des Nekromanten oben in seinem Turm sind. Und bevor du fragst: Das hier sollst du stehlen." Als er endete, öffnete der schlankere Magier den Beutel, und schob ihn zu dem Söldner.

 

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b